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BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen

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Insulaire

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New PostErstellt: 16.09.09, 13:11  Betreff: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Die wunderschönen Märchen aus der Serie Der Nackte Bär von Fjodor Ursus
(LEIDER ist die Seite im Internet nicht mehr aufzufinden ),
verleiteten mich, über diesen nackten Bären ebenfalls ein paar Zeilen zu verfassen.

Meine Textchen sind dem Erfinder des Nackten Bären bekannt.
Er freute sich und erlaubte mir, auch dazu zu schreiben.
~~~~~~~~~



[editiert: 08.10.21, 15:29 von Insulaire]
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New PostErstellt: 16.09.09, 13:14  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen


Im Wald lebt ein Bär, der ist nackig.
Und wenn ich ihn seh, ja, dann lach ick
ihn aus.  Er wird böse,
bedeckt seine Blöße
und brummelt "die Insu is' affig".



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New PostErstellt: 16.09.09, 13:16  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Ein nackter Bär,
ganz haarlos,
bloß,
saß frierend dort im Märchenschloss
und dachte hin und dachte her,
wie schön es wohl als Wuschel-Bär
mit Haaren wär.
Da kamen Fuchs, Laus, Wolf und Schaf,
ganz leis und brav,
als weinend er und ohne Schlaf
sich unter'm Vollmond wälzt,
sich sehnend voller Schmerz
nach einem Nerz.
Die vier Besucher dieser Nacht,
die hatten so bei sich gedacht:
"'S-wär doch gelacht,
könnt man dem nackten Bär'n nicht helfen.
Da fragen wir doch mal die Elfen
zur Geisterstund um Zwölfen."
Die Elfen meinten: "Los, - rasieren!
Ihr müsst Euch wirklich nicht genieren,
ihr Vieren.
Aus euren molligwarmen Wollen,
den tollen,
flauschigvollen,
wird flugs ein Bärenfell gestrickt!"
Und, wie verrückt,
- es glückt!
Der nackte Bär, - er ist entzückt!
 


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New PostErstellt: 16.09.09, 13:25  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Das Baumvölkchen

Im tiefsten Teil des Märchenwaldes, den früher kaum jemand kannte und je betrat,
steht ein uralter Baum.
Er streckt seine Äste und Zweige so hoch in den Himmel, dass man von dort nichts
anderes als Sonne, Wolken und dichtestes Laubwerk erblicken kann.

Ganz dort oben lebt ein kleines Völkchen, zarte Elfen ohne Flügel, die sich mit Hilfe
langgliedriger Arme und Fingerchen anmutig und wie schwebend von Ast zu Ast bewegen.
Sie ernähren sich von den saftigen Früchten und Blättern des Baumes, die jahrein, jahraus
fleißig gedeihen.
Doch ihre Körper und Seelen brauchen zum Leben noch Wichtigeres.
Dies sind die Märchen und Geschichten, die der große alte Baum träumt und die sie jede Nacht
in sich aufnehmen und sich tagsüber wispernd wiedererzählen.
Niemals hatte eines dieser Wesen den Erdboden erblickt, und keiner der anderen Bewohner
des Märchenwaldes hatte je eins der Elfchen gesehen.

Eines schönen Tages begann der Baum zu zucken und zu ruckeln; er wackelte und erbebte,
erst leicht, doch dann immer mehr und immer stärker.
Was war passiert? Der Nackte Bär hatte sich von einem wütenden Bienenvolk beim Honigplündern
ertappen lassen und sich auf seiner kopflosen Flucht in den vergessenen Teil des Märchenwaldes verirrt.

Da rieb er sich nun am Stamm des Baumriesen seinen von zahlreihen Bienenstichen juckenden
Bärenrücken. Immer fester und fester kratzte er sich an der harten Baumrinde, so gewaltig,
dass sich ein paar Elfchen nicht mehr halten konnten und eines nach dem anderen herunterpurzelte.
Ihre großen glänzenden Augen vor Schreck weit aufgerissen, saßen sie dann um den Nackten Bären
und bestaunten ihn; hatten sie doch niemals zuvor solch ein gewaltiges Lebewesen gesehen.

Der Nackte Bär jedoch erschrak noch viel mehr und rannte zurück, woher er gekommen war.
Doch er hinterließ dabei eine so breite Spur im Dickicht, dass nach und nach immer mehr Tiere,
ja sogar die Zwerge und alle anderen Märchenwesen den Weg in den vergessenen Wald und
zum Riesenbaum fanden.

Dort hat sich in der letzten Zeit einiges verändert.
Die herabgefallenen Elfen waren ihren Baum wieder hinaufgeklettert und hatten all ihren Gefährten
vom Leben unterhalb ihrer bisherigen Welt berichtet.
Seitdem steigen täglich ein paar der großäugigen Elfchen hinab zu den anderen Waldbewohnern
und erzählen von den Träumen des alten Baumes.

Und der aufmerksamste Zuhörer? Na, das ist natürlich der Nackte Bär. 


© Insu


[editiert: 16.09.09, 14:04 von Insulaire]
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eisundheis
Dauerschreiber


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Mein Lieblings-Zitat: Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwandte.


New PostErstellt: 16.09.09, 13:38  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

da habe ich ein Link

http://www.1000-maerchen.de/author,904,1,6,0.htm

Eis und heiss




____________________
Das Leben ist schöööööönnnnnnnnnnnn....
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New PostErstellt: 16.09.09, 14:00  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen


Großes liches Dankeschön, EisHeiss. 

(Die eigene HP des Märchenerzählers gibt es leider nicht mehr.)


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New PostErstellt: 17.09.09, 00:27  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen


Im Wald lebt ein Bär, der is nackich.
Wenn ich den erwisch, ja, den pack ich
und kitzel ihn kräftich.
Dann kichert er heftich
und brummelt: "Die Insu, die schafft mich!"



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New PostErstellt: 17.09.09, 00:29  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Das goldene Fell

Es geschah an einem wunderschönen sonnigen Sonntagnachmittag im September,
als der Nackte Bär durch den Märchenwald schlenderte, dass er so bei sich dachte:
"Weshalb trotte ich immer nur alleine durch mein ganzes Leben, statt wie all die
anderen Tiere des Waldes, ja, des gesamten Märchenlandes, mir eine liebevolle
Gefährtin zu suchen? Mit ihr könnte ich alles teilen, meine Freude, meinen Honig,
die süße Luft, die ich atme, und auch meinen Kummer, wenn ich wie so oft zu viel
gefressen habe und mein armer Magen mich schmerzt."
Also versteckte sich der Nackte Bär hinter einem dicken alten Baum und beobachtete
heimlich alle Bärenmädchen, die noch nicht verheiratet waren. Alsbald gefiel ihm eine
kleine mollige Bärin ganz besonders gut, die sich von allen anderen unterschied, da ihr
Fell in der Sonne wie goldener Honig glänzte.
Er überlegte nicht lange und stürzte laut brummend und angesichts der vor ihm liegenden
Gemeinsamkeiten voller Ungestüm auf das Bärenmädchen zu, warf sich vor ihr auf die
Erde, sodass der ganze Waldboden erbebte, und bat sie sabbernd um ihre Tatze.
Jedoch die kleine Bärin erschrak darüber fürchterlich. Sie machte einen Satz nach oben und,
hopps, hing sie einen ganzen Meter hoch an einem Baumstamm. Der Nackte Bär aber
wusste sich sofort zu helfen, eilte zum nächsten Bienenstock und lockte die honiggoldene
Bärin mit den allersüßesten Bienenwaben des Märchenwaldes in seine Arme.
Was er dabei aber nicht bedachte, - Haare war er nun absolut nicht gewohnt. Das Fell
der Auserwählten kribbelte und kitzelte ihn so stark in seiner Nase, dass er jedes Mal,
wenn er ihr nahe kam, ganz fürchterlich niesen musste. Und bei jedem trompetenlauten
Ha-a-a-tschi! sprang die süße Bärin von Panik erfasst wieder hinauf auf ihren Baum.
So ging es lange Zeit. Honig suchen, Bärfrau locken, die ersten Liebesschnupper, niesen,
der Sprung auf den Baum ... Bis, ja, bis der Nackte Bär aufgab.
Traurig, mit hängenden Schultern tappte er zurück in das Dickicht des Waldes.
Nur noch einen allerletzten Blick warf er zurück auf das honigfarbene Traumwesen,
das dort auf der Lichtung mit schreckgeweiteten Augen an einem Baumstamm hing.
Und voller Wehmut streift der Nackte Bär weiterhin einsam und alleine durch die Wälder
des Märchenwaldes.
 


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New PostErstellt: 17.09.09, 12:50  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen


Bär Knut aus Berlin wollt zum Schwofen,
doch hat sich im Dunkeln verloofen.
Da kam Nackter Bär
als Retter daher ...
Nun tanzen sie Tango im Zoo-chen.

 


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New PostErstellt: 17.09.09, 13:00  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Der Nackte Bär in Berlin

Tief im Märchenwald, auf einer dunkelblauen Wolke, schlief laut schnarchend
... der Nackte Bär.
Nachdem er einer der Märchenhexen ihr schwarzes Lieblingswildschwein gemoppst,
ihren Melonengarten geplündert und alles zusammen mit großem Appetit verzehrt
hatte, lag er satt und schwer im Tiefschlaf und bemerkte nicht, dass er immer tiefer
und tiefer in seiner Märchenbettwolke versank. - Und da, auf einmal, - schwupp,
rutschte er hindurch und fiel ... hinunter auf die Erde.
Rumms. Da lag er nun. Mitten in Berlin. Nachts.
Benommen öffnete er seine schwarzen runden Bärenaugen. Lichter. Ein Lichtermeer
rings um ihn herum. Was stand da auf einem alten verrosteten Schild?: 'Kudamm'.
"Kuh?-Damm?", dachte der Nackte Bär, "mm-jamm, sicher gibt es hier Gutes zu futtern".
Tja, - ein Fresstempel neben dem anderen, jeder getaucht in flackernd blaue, rote, gelbe
Neonbuchstaben. Doch, ohje, alle Türen so eng, dass der dicke Nackte Bär nirgends
hindurchpasste. Also wanderte er weiter, - und weiter. Auf seinem Weg durch Berlin
sah er viele Bären, verkleidete Bären, "phhhh", - na, aber das sah doch jeder Blinde!
Er schnappte die Worte "Fasenach" auf, "Fasching", "Karneval"; - sie sagten ihm nichts.
So kam der Nackte Bär auch zum Finanzamt nach Zehlendorf - und staunte nicht
schlecht, dort eine dicke alte nackte Bärin zu finden, die ihn sogleich weiterschickte
zum Spandauer Damm und meinte, dort würde er einen Gleichgesinnten finden.
Dem Nackten Bären schmerzten die Tatzen, - doch er tappte folgsam kreuz und quer
durch Berlin, als ihn der Spandauer weiterschickte zu den nackten Bären am Stadtbad,
diese ihn nach Frohnau verwiesen und der große Nacktbär, der dort auf einer riesigen
Kugel thronte, ihm den Rat gab, doch einmal im Zoo zu versuchen, dort Freunde und
etwas Fressbares zu finden.
Als der Nackte Bär müde und mit wunden Nacktbärenpfoten im Zoo ankam, erschrak
er fürchterlich. Eisbären in allen Größen, Braunbären, Schwarzbären, Koalabären ...,
alle dicht bewachsen, dick befellt. Oh-nein, - mit ihnen wollte er nicht fressen, nicht
spielen, nicht träumen - und schon gar nicht in ihren eng bemessenen Käfigen leben.
Traurig schleppte sich der Nackte Bär hinfort, weiter und weiter. Bald sah er einen hohen,
hohen Turm. 'Fernsehturm Berlin' stand da auf einem gelben Schild. "Dort hinauf werde
ich steigen", dachte der Nackte Bär, " und von oben versuchen, wieder auf meine geliebte
blaue Wolke und ins Märchenland zu gelangen".
Er erzwang sich einen Weg ins Innere des Turmes, betrat eine enge Kapsel, drückte dort
auf einen Knopf "nach oben", sauste in Windeseile in die Höhe - und stand bald darauf
auf einer Plattform hoch über Berlin.
Dort, auf einem Gitter, saß ... eine alte grüne Hexe. Sie kicherte und lachte so sehr,
dass grüner heißer Schleim aus allen ihren Poren tropfte. "Hehehehe, hier finde ich
Dich also, Nackter Bär. Ich mache Dir ein Geschenk! Duuu hast meine Hexenschwester
mit deinem Schweine- und Melonenraub so sehr geärgert, dass mir vor Schadenfreude
das Herz im Leibe schwoll. Dafür werde ich Dich, wenn Du es denn wünschst, wieder
hinauf in Deinen Märchenwald bringen."
Noch niemals zuvor war der Nackte Bär so froh gewesen, einer Hexe zu begegnen.
Schnell willigte er ein, setzte sich hinter der Märchenhexe auf deren Besen, - und
in Windeseile durchflogen sie die Berliner Luft, duchstießen alle menschlichen Gedanken,
alle irdischen Wölkchen, und landeten in wenigen Minuten mitten im wunderschön
geheimnisvollen, heimatlichen Märchenwald.
Der Nackte Bär fühlte sich so überglücklich, dass er die grüne Hexe fest umpfotete und
sie voller Dankbarkeit voll auf ihren zahn- und lippenlosen Mund küsste.
"Iiiigitt", schrie die Hexe - und machte sich schleimigst aus dem Staube.
Und der Nackte Bär schwor sich, nie, nie, nie mehr so viel auf einmal zu fressen,
dass er wieder sooo schwer würde, durch sein kuschligblaues Wolkenbett zu plumpsen. 

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New PostErstellt: 18.09.09, 01:20  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen


Ein Elefant, nacktgrau und schwer,
der liebte einen nackten Bär.
Doch wär
der Bär
ein haariger,
so liebte er ihn weniger.
Er fiele übers Bärchen her
mit einem großen Rasenmäh'r,
damit der Bär
so nackt wie er
wär.



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New PostErstellt: 18.09.09, 01:23  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Das Flöhchen

Ein Flöhchen saß,
blutleer und blass,
im Zauberwald auf einem Ast
und wünschte sehr,
es käm ein Bär
mit kuschelweichem Fell daher.
Von früh bis spät
das Flöhchen späht,
wer da am Baum vorübergeht.

Ein Krokodil
kam - weit vom Nil.
Was dies im Zauberwald nur will?
Nach einer Weil'
- das Krokodeil
zog weiter ohne große Eil'.

Danach, oh Schreck,
Familie Schneck
kroch langsam, laaangsam dort ums Eck
mit Schleim bepackt
und pudelnackt.
Die ham das Flöhchen ausgelacht.

Da kam ein Luchs,
und dann ein Fuchs.
Die hatten Fellchen wohl genugs,
doch guckten sie
so wild wie nie.
Dem Flöhchen schlotterten die Knie.
Welch Tier auch kam,
ob schnell, ob lahm,
dem Flöhchen ward das Herz nicht warm.

Die süße Fee
vom Märchensee
flog aus den Wellen in die Höh
und sah den Floh,
der gar nicht froh
verschüchtert in ein Astloch floh.

Frau Fee ruft leis':
"Ach, so ein Sch...!
Du Flöhchen bist ja todesweiß.
Ich wollt, ich wär
ein Kuschelbär.
Wo krieg ich einen solchen her?"

Das hörte ER,
der nackte Bär,
kam eiligst, schnaufend gleich daher.
"Du nackter G'sell,"
frug's Flöhchen schnell,
"wo hast du denn dein Bärenfell?
Ich mag's nicht kahl,
so überall.
Nein, - lieber sterb ich voller Qual."

Der Nackte nimmt
das Flohenkind,
steckt's in den Nabel sich geschwind
- so als Tattoo,
brummt: "Nun gib Ruh!
Ich wärm und nähr dich. Stich nur zu!"

So kam der Floh zu seinem Bär
und gab ihn niemals wieder her.

 


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New PostErstellt: 18.09.09, 14:16  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen


schwarz oder weiß

Es waren mal ... zwei nackte Bären,
die wollten schwarz für weiß erklären.

Der eine brummt "ich liebe dich",
- doch gibt dem andern einen Tritt.
Der andre knurrt "du kannst mich mal",
- doch windet sich in Liebesqual.

Der eine tut, als wär' er lieb,
obwohl ihn nur die Häme trieb.
Der andre lügt sich an, meint schnell,
er hätt' ja soo ein dickes Fell.

Doch beide sind sie in der Tat
durchschaubar. - Ihre Seelen nackt.
Aus Weiß mach Schwarz und umgekehrt.
Bei manchen "Bär'n" läuft 'was verkehrt.


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New PostErstellt: 18.09.09, 22:37  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Mehr (Mär) vom nackten Bär     I.

Die Tat geschah im Märchenwald ...
Der nackte Bär war schon seeehr alt,
musst stets beim Honigklau'n verschnaufen
und konnt' nicht mehr mit Power laufen.

Da gab es einen Bär'n im Fell,
der zwar im Kopf nicht richtig hell,
jedoch, wenn man es recht betrachtet,
mit Hass und Bosheit ausgestattet.

Besagter Bär sah lange Zeit
den nackten Bären an mit Neid
und Mordgelüsten, gar nicht frommen.
Jetzt - sah er seine Stund' gekommen.

So schlich er nachts zum Märchenwald,
das Herz verätzt, dezemberkalt,
mit großen Fallen, rost'gen Eisen
den nackten Bären zu zerreißen.

Der Nackte, ohne Brille blind,
doch voll Vertrauen - wie ein Kind -,
ging seines Weg's. - Die Fallen kappten
sein Leben, das sie schmatzend schnappten.

Das Bärenblut floss heiß und rot
und brachte schmerzvoll Weh ... und Tod.
So musst' der nackte Bär mal eben
der Mär sein nacktes Leben geben.

Doch HALT! - Die Nackte-Bär-Geschicht',
die endet sooo beileibe nicht!
In Märchen siegen NIE die Bösen.
Drum wollen wir den Bär erlösen.

Ja, - aber wie?, - sind nun die Fragen.
Die nächste Mär wird Antwort sagen?
 


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New PostErstellt: 18.09.09, 22:39  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Mehr (Mär) vom nackten Bär     II.

Der nackte Bär lag blass und bar
von Leben, Haar - und Blut sogar
im Grase, das vor Gram und Trauer
von Stund' zu Stunde wurde grauer.

Die Bäume warfen fort ihr Laub,
und auch den Blumen hat's gegraut,
sodass sie all die bunten Farben
mit brennend Tränensalz verdarben.

Die Wolken tobten, Winde schrie'n,
das goldne Meer wurd' giftig grün;
die Märchenwelt schien sich zu drehen
und kreischend, brüllend zu vergehen.

Die Tiere, all die Märchenwesen,
die guten, lustigen, auch bösen,
vereinten sich, um zu besprechen,
wie man den Bären könnt' erwecken.

Da kam der guten Träumefee
so auf die Schnelle 'ne Idee.
Weit öffnete sie ihre Truhe, ...
die Märchenwelt, - die kam zur Ruhe.

Als aus der Kiste riiiesengroß
ein rosablauer Nebel floss,
da sah man Träume wie aus Watte,
die diese Fee gesammelt hatte.

Der Menschenkinder Träumerei'n
beendeten das Märchenschrei'n
und legten sich in süßen Schwären
auch auf den toten nackten Bären.

Schon nach Minuten durft' man seh'n,
was nur im Märchen kann gescheh'n.
Der nackte Bär begann zu gähnen
und knirschte laut mit seinen Zähnen.

Er gähnte lang mit aller Macht.
Der Wald, das Meer hat aufgelacht
und die Natur ward wieder bunt, -
der nackte Bär frisch, JUNG, gesund!

(Der BÖSE Bär hat sich besoffen.
Danach hat ihn der Schlag getroffen.)
 


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New PostErstellt: 17.10.09, 14:33  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen


Jetzt such ich mir den nackten Bär
und knuddel den so richtig her,
ich strubbel ihm sein ... (oh, wat dat?)
... sein Fellchen, dat er nich' mehr hat.


 


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New PostErstellt: 17.10.09, 14:36  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Bärchen-Märchen

Wenn nun Märchen-Bären
keine Bärchen wären ...

... sondern wilde Tiger,
die am Niger Sieger,

oder nackte Schnecken,
die an Stecken lecken,

oder gar Giraffen,
die wie Affen gaffen,

oder Kakerlaken,
die auf Laken k.....,

oder alte Tanten,
die nach Xanten rannten,

oder Muselmanen,
die das Ahnen planen,

oder fette Kröten,
die mit Tröten töten,

oder auch Eunuchen,
die beim Eiersuchen fluchen ...

... gäb's in unser'n Märchen
keine nackten Bärchen.
 


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Mulan
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New PostErstellt: 19.10.09, 23:35  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Ein Teddybär von mir zu Haus,

will in die weite Welt hinaus.

War lange Jahre nun mein Freund

hat mit mir gelacht und geweint.

Kuschelbär will er nicht mehr sein

drumm steigt er in ein Flugzeug ein.

Er fliegt hinaus,weit in die Sonne,

und genießt das Leben voller Wonne.

Ach Teddy,ich denk' oft an dich

bitte,bitte vergiss mich nicht.





Je stiller du bist,desto mehr kannst du hören.
(chinesisches Sprichwort)
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New PostErstellt: 20.10.09, 00:44  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen


Das ist RICHTIG schön, liebe Mulan.

                




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New PostErstellt: 20.10.09, 00:55  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Bären-Rap

Bei Vollmond dort am Strand ist mal was Komisches passiert.
Ich saß da so, hab grad verträumt auf's Meer hinaus gestiert.
Da tauchte aus den Fluten mit gewaltigem Gebrumm
ein riesigweißes Fell, oh-Mann, das haute mich fast um.
Je näher dieses Untier aus den Wogen zu mir kam
mit salzverklebtem Zottelhaar, je größer schien es dann.
Ein Eisbär, liebe Leute, war's; - das konnte Knut nicht sein.
In seinen Pranken hielt er eine Flasche roten Wein.
So setzte er sich "pflatsch", ich war erstaunt, gleich neben mich
und lachte mir laut dröhnend seinen Brumm in mein Gesicht.
Ein dicker gelber Nagel seiner Pfote fuhr heraus.
Nun dachte ich, "ohjemine, er macht mir den Garaus".
Doch weit gefehlt, als Korkenzieher wurd das Ding genutzt
und "plopp", fast hätt' das Rote ihm sein weißes Fell beschmutzt.
Mit wohligem Gegrunze setzte Bäär die Flasche an;
er soff - und seine schwarzen Äuglein zeigen Freude dran.
Dann gab er mir die Flasche, JEAH!, das schmeckte, - ich trank leer.
Zufrieden nickend trabte, etwas torkelnd jetzt, mein Bär
zurück in den Atlantik. Jepp. Ich sah ihn niemals mehr.


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New PostErstellt: 14.06.10, 13:55  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Das Liebes-Nest

Ein Wiesel und 'ne kleine Maus,
die fochten manche Kämpfe aus.
Doch irgendwann im Januar,
da kamen sie sich etwas nah...
Es war pitschnass und echt saukalt;
- der Nackte Bär im Märchenwald
lag im verdienten Winterschlaf,
und viele Tierchen, müd' und brav,
erwärmten sich in seinem Fell.
Der Winter schwand, es wurde hell,
die Sonne lachte sich halb schief,
als sie gewahrte, wer dort schlief ...

Herr Wiesel und das Fräulein Maus,
die ruhten sich gemeinsam aus
im Winterpelz des Nackten Bär.
Und erst im Frühling - da schau her! -
erwachten sie dort Arm in Arm,
erstaunt, aus langem schönem Traum.
Sie sahen sich ins Auge - und
bis auf der Seele tiefsten Grund.
Der Liebe Funken stoben bald
durch Bärenfell und Zauberwald.
Der Nackte Bär schlief tief und fest,
ward ungewollt zum Liebesnest.

Und als er endlich dann erwacht
- weil's kitzelt -, staunt er. Und er lacht,
da in den Bärenpelzbauchritzen
fünf kleine Wieselmäuse sitzen.



(Anmerkung:
Jeden Winter wächst dem Nackten Bären ein wenig Winterfellchen auf seinem sonst nackten Bauch. )

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New PostErstellt: 08.10.21, 15:13  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

Es war einmal
ein Teddybär,
der liebte den Atlantik sehr.
So sehr,
dass er
darin verweilte,
bis ihn ein Schicksalsschlag ereilte,
indem er all sein Haar verlor,
der Tor.
Sein Auge ward zum Schneckchen gar,
sein Herz zur Muschel, - furchterbar!
Das Schnäuzchen hat der Schaum verschluckt,
bevor er schnell noch aufgemuckt.
Und Ach und Pein,
sein Leib mutiert zu Meer-Gestein.
Nun wird er jährlich wenigär,
der meer-verliebte Teddybär.



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Karona

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Mein Lieblings-Zitat: Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren. (Carl Schulz)


New PostErstellt: 08.10.21, 17:20  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

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Als ich diese Horrorszenarien gelesen,
war ich froh, 
dass ich  niemals ein Bärchen gewesen. 




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onyxia
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New PostErstellt: 10.10.21, 13:12  Betreff: Re: BÄREN-Gedichte, -Märchen, -Textchen  drucken  weiterempfehlen

               


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Sorg Du täglich für ein wenig Sonne!
Das Leben übernimmt die Sorge für den Schatten!
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