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Firmengründung in Namibia

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sDiemer
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New PostErstellt: 11.03.09, 11:15  Betreff: Firmengründung in Namibia  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo zusammen,

ich bin gestern gerade aus einem 20-tägigen Aufenthalt in Namibia zurückgekommen. Wir entwickeln Software für Hotel- und Lodgeverwaltung. Seit ca. 2 Jahren wird diese Sofvtware auch in Namibia vertrieben (durch eine Person mit permanent Work-permit mit dortiger Firma und zwei Personen mit temp. Work-Permit). In dieser Zeit wurde die Software auch mit speziellen Funktionen für den dortigen Markt erweitert. Zur Zeit arbeiten ca. 40 Lodgen in Namibia mit unserer Software, die Zufriedenheit dieser Kunden ist sehr hoch und durch die daraus entsstandene Mundpropaganda ist das Interesse und die Nachfrage extrem angestiegen.
Nun hat sich bei meinem Aufenthalt die Idee entwickelt, eine eigene Firma für den Vertrieb in Namibia zu gründen. Haptsächlicher Grund dafür, ist den Kunden dort durch diese Präsenz das Interesse an dem örtlichen Markt zu zeigen und ein namibianisches Konto einzurichten. Das Geld auf diesem Konto soll vorerst eigentlich nicht nach Deutschland transferiert werden (später teilweise natürlich schon), sondern erstmal überwiegend für die Reinvestition in den lokalen Markt zur Verfügung stehen und das Handling dieser Investitionen erleichtern.
Zusätzlich soll eventuell die temp. Work-Permit der beiden Personen in Zukunft über diese Zweigstelle gemacht werden.
Da ich selbst absolut unerfahren in allen Belangen eines solchen Vorhabens in Namibia bin und parallel zu den Aktivitäten der Personen im Land eigene Informationen sammeln möchte, um richtige Entscheidungen zu treffen, türmt sich natürlich erstmal ein Berg von Fragen auf. Bei meinen ersten Recherchen im Internet bin ich relativ schnell auf dieses informative Forum gestossen. Ich habe anhand der bisherigen Beiträge die gute Hoffnung, hier Leute zu finden, die mir mit Ihrem Wissen die ersten Schritte bei der Informationssammlung erheblich erleichtern können und dieses Wissen zum Glück auch gerne teilen.
Ich möchte jetzt jedoch nicht gleich mit diesem Berg von Fragen loslegen, sondern bin erstmal ganz allgeimein an allen Infos und Meinungen zu diesem Vorhaben interessiert. Interessant sind auch alle möglichen hilfreichen Links zu diesem Thema. Natürlich bin ich auch an allen Ratschlägen und Kritik sowie Bedenken interessiert, sofern diese sachlich bleiben.
Um mich selbst geht es momentan eigentlich am wenigsten. Ich werde zwar regelmäßig auch diese Zweigstelle besuchen, um auf spezielle Probleme eingehen zu können, jedoch wird sich dies allein aus Zeitgründen auf maximal 3-4 Wochen im Jahr beschränken, so dass dies mit einem kurzfristigen Work.-Visa eigentlich kein Problem sein sollte. Auswandern ist momentan kein Thema - in ein paar Jahren könnte ich mir das aber gut vorstellen, da ich meine Arbeit mit Laptop, Internet und Handy von überall betreiben kann. Da ich zum Glück auch finanziell recht unabhängig bin, kann ich das dann später mal mit viel Ruhe angehen. Aber das soll wie gesagt im Moment nicht das Thema sein.

Vorab schon mal ein dickes Danke an alle. Freue mich auf jeden Beitrag, der mir in meiner Entscheidung etwas weiterhilft.

Steffen

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Anna_kl
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New PostErstellt: 11.03.09, 16:57  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: sDiemer
    Wir entwickeln Software für Hotel- und Lodgeverwaltung.
Ich glaube, die Software kenne ich. Wie heißt sie? Ich habe selbst eine Computerfirma, deshalb interessiere ich mich immer für so etwas.
    Zitat: sDiemer
    die Zufriedenheit dieser Kunden ist sehr hoch
Dann ist es vielleicht doch nicht dieselbe Software, die ich meine. Die war nämlich recht schwer zu bedienen. Und auch nicht gerade billig.
    Zitat: sDiemer
    Nun hat sich bei meinem Aufenthalt die Idee entwickelt, eine eigene Firma für den Vertrieb in Namibia zu gründen.
    Zitat: sDiemer
    Das Geld auf diesem Konto soll vorerst eigentlich nicht nach Deutschland transferiert werden
Das ist auch gar nicht so einfach. Geld, das Du in Namibia verdienst, kannst Du nicht so einfach nach Europa überweisen. Das ist nicht wie in Deutschland, wo Du Dein Geld überall hin überweisen kannst, wenn Du willst. In Namibia brauchst Du dafür eine offizielle Erlaubnis, und wieviel Du überweisen kannst, das ist vorgeschrieben. Auf jeden Fall niemals die ganze Summe, die Du in Namibia verdienst. Nur einen Teil davon. Und auch nur unter bestimmten Voraussetzungen.
    Zitat: sDiemer
    Zusätzlich soll eventuell die temp. Work-Permit der beiden Personen in Zukunft über diese Zweigstelle gemacht werden.
Was heißt denn "gemacht werden"? Dafür braucht man extrem gute Kontakte zu Home Affairs, das sollte also auf jeden Fall ein Einheimischer machen. Und ehrlich gesagt: Selbst wenn ich Namibierin wäre, würde ich diese Aufgabe nicht übernehmen. Da bekommt man Alpträume. Der Kontakt zu Home Affairs ist für niemanden ein Vergnügen.

Aber die Idee, das Ganze vor Ort anzusiedeln, ist auf jeden Fall richtig. Wünsche Dir viel Glück!

Herzliche Grüße
Anna


[editiert: 11.03.09, 17:00 von Anna_kl]
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makis
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New PostErstellt: 11.03.09, 17:46  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Okay, das hier:


    Zitat: sDiemer
    ...den Kunden dort durch diese Präsenz das Interesse an dem örtlichen Markt zu zeigen ..
sollte nicht der Hauptgrund sein. Den Kunden hier ist es relativ wurscht wie eine Firma heißt, da ist hier sowieso ein Kommen und Gehen. Sie wollen von einer Person beraten und bedient werden die sie kennen und der sie vertrauen, und die hast du ja offensichtlich schon gefunden. Da sollte auch möglichst kein (plötzlicher) Wechsel stattfinden.

Das hier:

    Zitat: sDiemer
    und ein namibianisches Konto einzurichten.
ist schon eher ein Grund. Ich kann allerdings nur bestätigen was Anna über Auslandsüberweisungen von Namibia aus geschrieben hat. Wir haben das auch schon mal selber erfahren. Wenn du also irgendwann das Kapital wieder aus dem Konto abziehen willst, musst du es schon bar abheben und dir an den Leib kleben - und hoffen dass der Zoll am Flughafen es nicht merkt...(da kommt erschwerend hinzu dass der höchste Namibische Geldschein eine 200 N$-Note ist...)


    Zitat: sDiemer
    Zusätzlich soll eventuell die temp. Work-Permit der beiden Personen in Zukunft über diese Zweigstelle gemacht werden.
Naja, vielleicht kannst du dafür ja eine der vielen Agents gewinnen die in und um Home Affairs herum schwirren. Ist aber nicht so viel Arbeit dass man sie extra dafür einstellen müsste. Am End verlangen sie noch Gefahrenzulage weil sie sich immer wieder mit den freundlichen Mitarbeitern des Ministeriums herumschlagen müssen

Vielleicht wäre es doch besser, wenn du mal ein paar konkrete Fragen loswirst. Man könnte nämlich Bücher schreiben über das Leben hier.

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sDiemer
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New PostErstellt: 11.03.09, 18:23  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Anna,

erst mal vielen Dank für Deine Antwort als fleißige Forumsteilnehmerin hier.

    Zitat:
    Ich glaube, die Software kenne ich. Wie heißt sie? Ich habe selbst eine Computerfirma, deshalb interessiere ich mich immer für so etwas.
Die Software nennt sich HOPE-Hotel- und Pensionsmanager. Nicht der glückliste Name für Namibia (I hope, it will run...), aber so heißt es halt nunmal.

    Zitat:
    Dann ist es vielleicht doch nicht dieselbe Software, die ich meine. Die war nämlich recht schwer zu bedienen. Und auch nicht gerade billig.
Das will ich doch schwer hoffen. Ich habe hier in Deutschland vor 15 Jahren mit kleinen Hotels und Pensionen angefangen. Daher lag eigentlich seit jeher ein wichtiger Augenmerk auf einfache Bedienung. Verschenken kann man natürlich nichts, aber ich denke, wir haben ein akzeptiertes Preisschema für den namibischen Markt entwickelt. Durch den Verfall des N$ in den letzten 2 Jahren werden wir dieses leider nochmals überarbeiten müssen, wenn diese Tendenz so weiter geht.

    Zitat:
    Das ist auch gar nicht so einfach. Geld, das Du in Namibia verdienst, kannst Du nicht so einfach nach Europa überweisen. Das ist nicht wie in Deutschland, wo Du Dein Geld überall hin überweisen kannst, wenn Du willst. In Namibia brauchst Du dafür eine offizielle Erlaubnis, und wieviel Du überweisen kannst, das ist vorgeschrieben. Auf jeden Fall niemals die ganze Summe, die Du in Namibia verdienst. Nur einen Teil davon. Und auch nur unter bestimmten Voraussetzungen.
An Möglichkeiten, an das Geld zu kommen, sehe ich keine so großen Probleme. Da die Software ja hier in Deutschland eingekauft wird, gibt es ja auch entsprechende Rechnungen aus Deutschland, die dann bezahlt werden müssen. Aber wie gesagt, dies soll momentan auch nicht der Punkt sein. Da ich das Geld als Zukunftsinvestition sehe und hier in Deutschland momentan nicht benötige, will ich es sowieso erstmal im Land lassen und dort reinvestieren. Da wäre eher die Frage, wie sicher das Geld dort ist, wobei ich da allerdings recht guter Dinge bin, sonst würde ich das Ganze eh fallen lassen.

    Zitat:
    Was heißt denn "gemacht werden"? Dafür braucht man extrem gute Kontakte zu Home Affairs, das sollte also auf jeden Fall ein Einheimischer machen. Und ehrlich gesagt: Selbst wenn ich Namibierin wäre, würde ich diese Aufgabe nicht übernehmen. Da bekommt man Alpträume. Der Kontakt zu Home Affairs ist für niemanden ein Vergnügen.
Die Zwei haben ja momentan eine Work-Permit. Es stellt sich dann nur irgendwann die Frage, wenn diese verlängert werden muss, ob man das dann über die neue Firma macht. Bis dahin ist aber noch bisschen Zeit, so dass ich da noch bisschen Luft für nähere Infos dann habe.
Über das Vergnügen mit Home-Affairs kenn ich mich inzwischen aus. Mir wurde am Flughafen statt wie angegeben und laut Rückflug-Ticket bestätigt, statt 17 Tagen nur 7 eingetragen - meiner Frau dagegen 27. Also ab zu Home Affairs und Verlängerung beantragen. Kostet dann gleich mal 390N$. Das war Freitags. Laut dem Bearbeiter sollte ich meinen Pass am Montag abholen können. Also am Montag 650km von Etosha nach Windhoek gefahren - war natürlich nix mit der Begründung, nicht 3 Tage, sondern 3 werktage würden benötigt. Mittwochs dann das gleiche Spiel, ebenfalls mit dem gleichen Erfolg. Das ganze haben wir dann an eine Bekannte in Windhoek übertragen, die als Herero-Dame nicht unsere Geduld aufbrachte und dort jeden Tag auf der Matte stand und Druck machte. Nach 9 Tagen (so langsam wurde mir etwas mulmig, da ich ja eigentlich schon illegal da war, aber keinen Pass hatte) war endlich alles fertig. Nun hatte ich eine Aufenthaltsgenehmigung bis 01. April - das verstehe wer will, aber so ist es halt nunmal. Da werd ich mich dran gewöhnen müssen und vor allem Kontakt zu den richtigen Leuten suchen müssen.

    Zitat:
    Aber die Idee, das Ganze vor Ort anzusiedeln, ist auf jeden Fall richtig. Wünsche Dir viel Glück!
Danke - werde Euch auf dem Laufenden halten und wenn allles klappt, bin ich ja dann sowieso öfters in Eurem schönen Land - leider dann mehr zum Arbeiten, aber man wird allein durch die Kundenbesuche sicherlich immer auf seine Kosten kommen....

Liebe Grüße
Steffen

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sDiemer
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New PostErstellt: 11.03.09, 18:40  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo makis,

    Zitat:
    Zitat: sDiemer
    ...den Kunden dort durch diese Präsenz das Interesse an dem örtlichen Markt zu zeigen ..

    sollte nicht der Hauptgrund sein. Den Kunden hier ist es relativ wurscht wie eine Firma heißt, da ist hier sowieso ein Kommen und Gehen. Sie wollen von einer Person beraten und bedient werden die sie kennen und der sie vertrauen, und die hast du ja offensichtlich schon gefunden. Da sollte auch möglichst kein (plötzlicher) Wechsel stattfinden.
Also die Ansprechpartner sind schon für lange Zeit fest eingeplant. Klar weiß man nie, was die Zukunft bringt, aber das kann man eh nicht planen. Soll ja auch nur ein Zusatznutzen sein, da beim Verkauf halt schon öfters die Frage nach der Firma in Deutschland auftritt und man nix über die weiß. Und ich denke, man kann das ernsthafte Interesse an einer langfristigen Zusammenarbeit mit einem solchen Schritt schon bisschen kundtun. Außerdem werden solche Sachen wie Teile der Übersetzung oder spezielle Formulare (wie z.B. HAN, Tourism Levy) ja auch wirklich direkt vor Ort gemacht.


    Zitat:
    Zitat: sDiemer
    und ein namibianisches Konto einzurichten.

    ist schon eher ein Grund. Ich kann allerdings nur bestätigen was Anna über Auslandsüberweisungen von Namibia aus geschrieben hat. Wir haben das auch schon mal selber erfahren. Wenn du also irgendwann das Kapital wieder aus dem Konto abziehen willst, musst du es schon bar abheben und dir an den Leib kleben - und hoffen dass der Zoll am Flughafen es nicht merkt...(da kommt erschwerend hinzu dass der höchste Namibische Geldschein eine 200 N$-Note ist...)
Wie schon bei der Antwort für Anna geschrieben soll das Geld erstmal für lokale Investitionen genutzt werden und später ganz offiziell über Rechnungen ausgezahlt werden. Das wird aber sicherlich auch immer nur ein Teil des Gewinns sein, da ja auch entsprechende Provisionen und Beteiligungen anfallen.

    Zitat:
    Zusätzlich soll eventuell die temp. Work-Permit der beiden Personen in Zukunft über diese Zweigstelle gemacht werden.

    Naja, vielleicht kannst du dafür ja eine der vielen Agents gewinnen die in und um Home Affairs herum schwirren. Ist aber nicht so viel Arbeit dass man sie extra dafür einstellen müsste. Am End verlangen sie noch Gefahrenzulage weil sie sich immer wieder mit den freundlichen Mitarbeitern des Ministeriums herumschlagen müssen
Da werd ich mich wie gesagt erstmal selbst schlau machen und meine bisherigen Kontakte vor Ort nutzen. Der offizielle Weg - erstmal ein Jahr lang Inserate schalten und mind. 2 Namibier für ein Jahr anstellen - ist für meine Situation erstmal kein gangbarer Weg.

    Zitat:
    Vielleicht wäre es doch besser, wenn du mal ein paar konkrete Fragen loswirst. Man könnte nämlich Bücher schreiben über das Leben hier.
Im Moment bin ich erstmal am allgemeinen Sammeln von Infos und an ersten Planen von Konzepten. Spezielle Fragen tauchen da ganz gewiss noch auf, aber muss vorerst mal einen Überblick gewinnen.
Konkret weiß ich bisher nur, dass ich als Ausländer ein Steuerbüro für die Abrechnungen brauch, aber da hab ich schon eines an der Hand, dass ich morgen mal diesbezüglich anschreiben werde.

Liebe Grüsse
Steffen

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siggi_siggi_siggi
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New PostErstellt: 11.03.09, 18:55  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

In solch einem Fall würde ich die Gewinne weder in Deutschland noch in Namibia, sondern an einem schönen Offshore-Standort meiner Wahl anfallen lassen. Dieser Standort sollte einer dort angesiedelten Firma (fast) totale Steuerfreiheit, Freiheit des Geldtransfers und Steuerfreiheit von Kapitalanlagen gewährleisten. Warum in Namibia Probleme mit Devisenkontrollen oder in Deutschland mit hohen Steuersätzen bekommen?

Gruß
Siggi

P.S: Ich bin auch in einem Land ansäßig, welches Devisenkontrollen hat.

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Anna_kl
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New PostErstellt: 11.03.09, 20:08  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Steffen
    Zitat: sDiemer
    Verschenken kann man natürlich nichts, aber ich denke, wir haben ein akzeptiertes Preisschema für den namibischen Markt entwickelt. Durch den Verfall des N$ in den letzten 2 Jahren werden wir dieses leider nochmals überarbeiten müssen, wenn diese Tendenz so weiter geht.
Viel tiefer wird er glaube ich nicht mehr fallen, aber sehr viel höher wird es wohl auch nicht gehen. Ich tippe so auf einen dauerhaften Kurs von 12,5 N$ für 1 Euro, falls Südafrika nicht noch etwas ganz Dummes macht und seine Wirtschaft weiter in den Ruin treibt. Kann aber natürlich auch passieren. Aber nun dümpelt der Rand und damit auch der Dollar doch schon einige Zeit so um die 12,5 herum. Also hoffen wir mal, das bleibt so.
    Zitat: sDiemer
    An Möglichkeiten, an das Geld zu kommen, sehe ich keine so großen Probleme. Da die Software ja hier in Deutschland eingekauft wird, gibt es ja auch entsprechende Rechnungen aus Deutschland, die dann bezahlt werden müssen.
Ich wollte auch nur darauf hinweisen, weil es für mich eine ziemliche Überraschung war, wie kompliziert das hier ist. Aber Rechnungen sind immer gut.

    Zitat: sDiemer
    Da wäre eher die Frage, wie sicher das Geld dort ist, wobei ich da allerdings recht guter Dinge bin, sonst würde ich das Ganze eh fallen lassen.
Ja, ich denke auch, daß Sicherheit in Namibia im Moment nicht das Problem ist. Selbstverständlich kann man keine Prognosen für die Zukunft abgeben, aber im Moment sind die Banken schon sehr zuverlässig hier. Und die Zinsen sind natürlich viel besser als in Deutschland. Schon für ein normales Konto bekommt man einige Prozent mehr Zinsen als in D.

    Zitat: sDiemer
    Die Zwei haben ja momentan eine Work-Permit. Es stellt sich dann nur irgendwann die Frage, wenn diese verlängert werden muss, ob man das dann über die neue Firma macht.
Ah ja. Na, das umzuschreiben ist kein großes Problem. Aber die Verlängerung an sich kann schon einige Zeit dauern. Also rechtzeitig die Verlängerung beantragen, eher früher als später.

    Zitat: sDiemer
    Über das Vergnügen mit Home-Affairs kenn ich mich inzwischen aus. Mir wurde am Flughafen statt wie angegeben und laut Rückflug-Ticket bestätigt, statt 17 Tagen nur 7 eingetragen - meiner Frau dagegen 27.
Ja, ein ständiges Ärgernis zur Zeit. Die AZ berichtet jeden Tag darüber. Aber ich denke, nach den Wahlen kann man mit der SWAPO darüber reden. Momentan stellen sie sich einfach stur, besonders bei Deutschen. Sie wollen eine "De-Germanisierung". Ist alles Blödsinn, ich glaube nicht, daß das irgend etwas bedeutet, ist nur heiße Luft wie immer. Aber im Moment sehr ärgerlich für alle, die eine falsche Aufenthaltsdauer bekommen und entweder nachzahlen müssen oder eben den ganzen Ärger in Kauf nehmen, die Zeit, die Nerven. Einen deutschen Touristen haben sie sogar eine Nacht ins Gefängnis gesteckt, weil er "illegal" im Land war, nur weil sie ihm weniger Aufenthaltstage gegeben hatten als er bis zu seinem Rückflug brauchte. Er hat es erst am Flugplatz gemerkt, als er zurückfliegen wollte. Daraufhin mußte er durch kniehohe Sch... waten die Nacht über im Gefängnis.

Ist aber der einzige Fall, der so schlimm war, von dem wir wissen. Die anderen haben dasselbe erlebt wie Du. Einfach Aufwand, "Illegalität" ohne es zu wollen, aber ansonsten keine weiteren Vorfälle.

Meistens ist es auch wirklich nicht so schlimm. Die Leute an der Grenze sind einfach nicht ordentlich ausgebildet, das ist das Problem. Überhaupt das größte Problem in Namibia: fehlende Ausbildung. In jedem Bereich. Aber an der Grenze fällt es natürlich besonders auf.

    Zitat: sDiemer
    wenn allles klappt, bin ich ja dann sowieso öfters in Eurem schönen Land - leider dann mehr zum Arbeiten, aber man wird allein durch die Kundenbesuche sicherlich immer auf seine Kosten kommen.
Auf jeden Fall. Arbeiten macht hier viel mehr Spaß als in Deutschland, und es ist alles auch nicht so hektisch.

    Zitat: sDiemer
    Konkret weiß ich bisher nur, dass ich als Ausländer ein Steuerbüro für die Abrechnungen brauch, aber da hab ich schon eines an der Hand, dass ich morgen mal diesbezüglich anschreiben werde.
Die werden Dir dann sagen, ob sie so ein eingetragenes Steuerbüro sind, das das machen kann. Da gibt es nämlich Unterschiede, und die müssen dafür zugelassen sein. Ich habe auch so ein Büro, das mußte direkt bei der Gründung der Firma angegeben werden. Aber das lief dann Hand in Hand mit der Firmengründung.


[editiert: 11.03.09, 20:13 von Anna_kl]
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sDiemer
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New PostErstellt: 11.03.09, 20:43  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat:
    JETZT in ein besseres Leben starten!

    Glück, Erfolg und Wohlstand!
    In solch einem Fall würde ich die Gewinne weder in Deutschland noch in Namibia, sondern an einem schönen Offshore-Standort meiner Wahl anfallen lassen. Dieser Standort sollte einer dort angesiedelten Firma (fast) totale Steuerfreiheit, Freiheit des Geldtransfers und Steuerfreiheit von Kapitalanlagen gewährleisten. Warum in Namibia Probleme mit Devisenkontrollen oder in Deutschland mit hohen Steuersätzen bekommen?

    Gruß
    Siggi

    P.S: Ich bin auch in einem Land ansäßig, welches Devisenkontrollen hat.
Hallo Siggi,

klar, zahlt niemand gerne Steuern, aber ich lebe nunmal hier und "nutze" dieses Land. Daher denke ich, ist es fair, auch wieder was zurück zu geben - ob es unbedingt zu diesen Steuersätzen sein müsste, ist ein anderes Thema. Ist halt nur beschämend und frustrierend, was dann daraus gemacht wird. Aber auch das ist glaub ich ein anderes endloses Thema.
Dementsprechend habe ich auch vor, meine Steuern in Namibia auf die dort angefallenen Gewinne zu zahlen. Durch den Einkauf der Software bei meiner deutschen Firma sehe ich eigentlich auch kein Problem, das Geld über die Zahlung der Rechnungen nach Deutschland zu bekommen, falls dies dann mal gewünscht ist.
Bei Steuerfreiheit von Kapitalanlagen geb ich Dir allerdings vollkommen recht.
Solche Regeln werden halt nunmal von Politikern gemacht - und wirtschaftliches Denken war halt noch nie deren Stärke, egal aus welchem Land.

Aben in den von Dir angesprochenen Ländern gibt's ja sicherlich auch Hotels - wer weiß, vielleicht verschlägt es mich auch mal dorthin....

Gruß
Steffen

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New PostErstellt: 11.03.09, 20:58  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Anna_kl
    Viel tiefer wird er glaube ich nicht mehr fallen, aber sehr viel höher wird es wohl auch nicht gehen. Ich tippe so auf einen dauerhaften Kurs von 12,5 N$ für 1 Euro, falls Südafrika nicht noch etwas ganz Dummes macht und seine Wirtschaft weiter in den Ruin treibt. Kann aber natürlich auch passieren. Aber nun dümpelt der Rand und damit auch der Dollar doch schon einige Zeit so um die 12,5 herum. Also hoffen wir mal, das bleibt so.
Tja, wo wir das ganze kalkuliert haben, lag er irgendwo bei 8.5, wenn ich das noch recht weiß. Aber jana, ich muss es halt einfach andersrum sehen, dann isses erträglicher. Wenn der N$ so tief steht, kommen mehr Touristen und geben mehr aus, dann geht es meinen Kunden besser, dann kaufen Sie eher. So schließt sich dann der Kreis wieder...

    Zitat: Anna_kl
    Ich wollte auch nur darauf hinweisen, weil es für mich eine ziemliche Überraschung war, wie kompliziert das hier ist. Aber Rechnungen sind immer gut.
Bisher klappt das ja auch mit den Überweisungen - zwar zu recht happigen Gebühren, aber sonst problemlos.

    Zitat: Anna_kl
    Ja, ich denke auch, daß Sicherheit in Namibia im Moment nicht das Problem ist. Selbstverständlich kann man keine Prognosen für die Zukunft abgeben, aber im Moment sind die Banken schon sehr zuverlässig hier. Und die Zinsen sind natürlich viel besser als in Deutschland. Schon für ein normales Konto bekommt man einige Prozent mehr Zinsen als in D.
Stimmt, die Zinsen sind ja mal richtig gut. Und 100% Sicherheit hat man ja nirgends, wie man in letzter Zeit ja gut gesehen hat.

    Zitat: Anna_kl
    Ah ja. Na, das umzuschreiben ist kein großes Problem. Aber die Verlängerung an sich kann schon einige Zeit dauern. Also rechtzeitig die Verlängerung beantragen, eher früher als später.
Ich denke, da werden wir uns im zweiten Schritt dann umgehend drum kümmern.

    Zitat: Anna_kl
    Ja, ein ständiges Ärgernis zur Zeit. Die AZ berichtet jeden Tag darüber. Aber ich denke, nach den Wahlen kann man mit der SWAPO darüber reden. Momentan stellen sie sich einfach stur, besonders bei Deutschen. Sie wollen eine "De-Germanisierung". Ist alles Blödsinn, ich glaube nicht, daß das irgend etwas bedeutet, ist nur heiße Luft wie immer. Aber im Moment sehr ärgerlich für alle, die eine falsche Aufenthaltsdauer bekommen und entweder nachzahlen müssen oder eben den ganzen Ärger in Kauf nehmen, die Zeit, die Nerven. Einen deutschen Touristen haben sie sogar eine Nacht ins Gefängnis gesteckt, weil er "illegal" im Land war, nur weil sie ihm weniger Aufenthaltstage gegeben hatten als er bis zu seinem Rückflug brauchte. Er hat es erst am Flugplatz gemerkt, als er zurückfliegen wollte. Daraufhin mußte er durch kniehohe Sch... waten die Nacht über im Gefängnis.

    Ist aber der einzige Fall, der so schlimm war, von dem wir wissen. Die anderen haben dasselbe erlebt wie Du. Einfach Aufwand, "Illegalität" ohne es zu wollen, aber ansonsten keine weiteren Vorfälle.

    Meistens ist es auch wirklich nicht so schlimm. Die Leute an der Grenze sind einfach nicht ordentlich ausgebildet, das ist das Problem. Überhaupt das größte Problem in Namibia: fehlende Ausbildung. In jedem Bereich. Aber an der Grenze fällt es natürlich besonders auf.
Hab ich gelesen - ist ja echt ne miese Geschichte. Ob`s fehlende Ausbildung oder einfach nur Willkür und Machtgehabe ist, will und kann ich nicht beurteilen, aber bei einem Paar wie uns mit zwei identischen Angaben und Tickets muss die Ausbildung eigentlich nicht so intensiv sein, um das richtig auszufüllen.

    Zitat: Anna_kl
    Auf jeden Fall. Arbeiten macht hier viel mehr Spaß als in Deutschland, und es ist alles auch nicht so hektisch.
Obwohl man sich da bei manchen Sachen auch erst dran gewöhnen muss. Bei einem so weiten Land mit so langen Fahrtdauern ist manchmal eine verlässliche Aussage und ein korrekter Termin, bei dem auch alle da sind, auch was wert.
Aber die Ruhe an sich ist als Programmierer ein Traum. Da kann man mal richtig kreativ sein...

    Zitat: Anna_kl
    Die werden Dir dann sagen, ob sie so ein eingetragenes Steuerbüro sind, das das machen kann. Da gibt es nämlich Unterschiede, und die müssen dafür zugelassen sein. Ich habe auch so ein Büro, das mußte direkt bei der Gründung der Firma angegeben werden. Aber das lief dann Hand in Hand mit der Firmengründung.
Da habe ich denke eine gute Empfehlung aus Swakopmund, mit der meine Partner zusammenarbeiten und sehr zufrieden sind. Die haben auf jeden Fall auch alle benötigten Zulassungen für ausländische Firmen.

Vielen Dank nochmals für Deine ganzen Infos. So ganz langsam reift auf jeden Fall schonmal ein Konzept für das Ganze.

Gruß
Steffen

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New PostErstellt: 11.03.09, 21:13  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Steffen,

das mit den Rechnungen wird problemlos klappen - wir machen das auch so.

Du wirst deine Gründe haben warum du nicht gleich auswandern willst wenn du schon eine Firma hier haben wirst und sogar schon weißt, wie schön das ist hier in Ruhe zu Programmieren (was ich nur bestätigen kann, sozusagen aus zweiter Hand). Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg
und vielleicht trifft man sich mal

LG
Makis

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New PostErstellt: 11.03.09, 21:34  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: makis
    Hallo Steffen,

    das mit den Rechnungen wird problemlos klappen - wir machen das auch so.

    Du wirst deine Gründe haben warum du nicht gleich auswandern willst wenn du schon eine Firma hier haben wirst und sogar schon weißt, wie schön das ist hier in Ruhe zu Programmieren (was ich nur bestätigen kann, sozusagen aus zweiter Hand). Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute und viel Erfolg
    und vielleicht trifft man sich mal

    LG
    Makis
Hallo makis,

vielen Dank für Deine Glückwünsche.
Wir leben hier auf einem kleinen beschaulichen Dorf und haben einen großen Freundeskreis, mit dem wir unheimlich viel Spaß haben und viel erleben. Das ist ein Punkt, auf den ich momentan weder verzichten wollte noch könnte.
Außerdem haben wir letztes Jahr grad erst geheiratet und schließen gedanklich einen Familienzuwachs in naher Zukunft nicht aus. Sicher nicht der optimale Zeitpunkt, um so einen lebensentscheidenden Schritt zu machen.
Und es ist ja nicht so, dass es uns hier nicht gefällt. Klar, könnte vieles besser sein, aber mal die Träumerei weggelassen wird man das überall sagen können - mal mehr, mal weniger.
Aber wer weiß, was die Zukunft bringt - Gedanken in diese Richtung hatten wir schon immer mal. Und zum Glück bin ich mit meinem Job örtlich absolut unabhängig, so dass man dem Ganzen mal gelassen entgegensehen und abwarten kann, was das Leben noch für Überraschungen bereithält.
Und bis dahin kann ich mich ja dann jederzeit für kreative Arbeiten in den Busch zurückziehen, wenn ich mal vom Alltag abschalten will.

Lebst Du in Namibia?

Gruß
Steffen

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New PostErstellt: 11.03.09, 21:58  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Yep. In Windhoek.

Wir wohnten auch mal in einem kleinen beschaulichen Dorf. Unser Sohn ist dort behütet und naturnah aufgewachsen. Irgendwann kam aber der Augenblick wo wir uns nicht mehr wohl fühlten dort. Naja, und gerade weil wir an die Zukunft unseres Sohnes dachten haben wir Deutschland verlassen. Aber das ist ein weites Thema, und ich muss morgen früh raus
Jeder muss seine Entscheidungen so fällen wie er es für richtig hält. Nur dann fühlt er sich wohl in seiner Haut. Also ist es so, wie ihr es macht, richtig für euch.

einen schönen Abend noch
LG
Makis

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New PostErstellt: 11.03.09, 22:04  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: makis
    Yep. In Windhoek.

    Wir wohnten auch mal in einem kleinen beschaulichen Dorf. Unser Sohn ist dort behütet und naturnah aufgewachsen. Irgendwann kam aber der Augenblick wo wir uns nicht mehr wohl fühlten dort. Naja, und gerade weil wir an die Zukunft unseres Sohnes dachten haben wir Deutschland verlassen. Aber das ist ein weites Thema, und ich muss morgen früh raus
    Jeder muss seine Entscheidungen so fällen wie er es für richtig hält. Nur dann fühlt er sich wohl in seiner Haut. Also ist es so, wie ihr es macht, richtig für euch.

    einen schönen Abend noch
    LG
    Makis
Ich denke auch, es ist das Wichtigste, dass jeder seine Entscheidungen frei trifft und nicht wie so viele nur auf andere hört. Die denken meist dabei eh nur an sich.
Ich kann mich ja mal melden, wenn ich wieder Richtung Afrika unterwegs bin.

Ebenfalls noch einen schönen Abend und ein frohes Aufstehen
Ich muss dafür heute noch eine kleine Nachtschicht einlegen.

Liebe Grüße
Steffen

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Mette
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New PostErstellt: 11.03.09, 22:12  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: sDiemer
    Außerdem haben wir letztes Jahr grad erst geheiratet und schließen gedanklich einen Familienzuwachs in naher Zukunft nicht aus.
So unterschiedlich sind die Gedanken: ich "plane" meine Kinder eher in Namibia als in Deutschland, da sie dort m. E. ungezwungener aufwachsen wie hier.
Ich muss mich aber jetzt makis anschließen (die ja noch viel eher aufstehen muss wie ich ) und geh mal langsam.

Morgen vielleicht mehr.

Viele Grüße
Mette

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New PostErstellt: 12.03.09, 07:59  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: sDiemer
    Hallo Siggi,

    klar, zahlt niemand gerne Steuern
Ich weiß auch gar nicht, ob sich der ganze Aufwand lohnt, wenn man nicht Millionen verdient (Mio in Euro, meine ich jetzt, nicht in NamDollar ). Ich hatte mir das auch mal überlegt mit der Offshore-Firma, aber so viel verdiene ich gar nicht, denke ich. So eine Offshore-Firma zu gründen, da müßte man ja wieder jemand Vertrauenswürdigen haben, der sich auskennt, den muß man erst mal finden, dann muß man das alles organisieren. Entweder da hinfliegen oder eine Menge Papierkram – bis man sich da auskennt, ist man entweder im Rentenalter oder tot.

Schon seit langem steigen hier in Namibia die Immobilienpreise permanent, immer mehr, je mehr Südafrikaner nach Namibia "fliehen", und wenn man hier Geld anlegt, gibt es Möglichkeiten, daß man dafür praktisch keine Steuern zahlen muß. Also wäre es am gescheitesten, einfach ein paar Immobilien zu kaufen und Geld, das man bar haben will, hier anzulegen, so daß man keine oder nur sehr wenig Steuern zahlen muß (es gibt keine Kapitalertragssteuer oder Vermögenssteuer in Namibia, das heißt, man muß keine Steuern auf den Gewinn zahlen, wenn man ein Haus nach ein, zwei Jahren mit Gewinn verkauft oder Dividenden aus der Geldanlage bezieht).


[editiert: 12.03.09, 08:04 von Anna_kl]
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Anna_kl
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New PostErstellt: 12.03.09, 08:09  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: sDiemer
      Zitat: makis
      Hallo Steffen,

      Du wirst deine Gründe haben warum du nicht gleich auswandern willst wenn du schon eine Firma hier haben wirst und sogar schon weißt, wie schön das ist hier in Ruhe zu Programmieren (was ich nur bestätigen kann, sozusagen aus zweiter Hand).
Ich kann es sogar aus erster Hand bestätigen, ich bin ja auch Programmiererin. Aber Namibia hat nicht nur Vorteile, es hat auch Nachteile, und da kann ich auch Leute verstehen, die nicht unbedingt auswandern wollen. Es gibt Leute, die sechs Monate in D leben und sechs Monate hier oder auch nur mal drei Monate im Jahr hier in Namibia verbringen und dann wieder zurückfliegen. Zwar jedes Jahr, aber eben – sie möchten lieber in D bleiben und nicht ganz nach Namibia umziehen.

Das hat natürlich den großen Vorteil, daß man dann immer wieder von dem Land begeistert ist, wenn man herkommt, weil kein Gewöhnungseffekt eintritt.

Ich hatte kürzlich eine Freundin hier zu Besuch, die erst in Windhoek war, dann das Land bereist hat und die ganze Zeit immer voller Begeisterung meinte, wo wir, die wir hier wohnen, doch überall hinfahren könnten. Wir haben nur dazu gelächelt. Wir haben gar nicht das Bedürfnis, ständig durchs Land zu fahren, wir sind ja schon hier. Klar besichtigen wir das eine oder andere, wenn wir mal Zeit haben (also eher nicht, weil wir nie Zeit haben ), aber diese Touristenart ist eben anders. Die Touristen sehen oft mehr vom Land als wir. Aber dafür leben wir eben hier und genießen es, das ganze Jahr hier zu sein.

    Zitat: Mette
      Zitat: sDiemer
      Außerdem haben wir letztes Jahr grad erst geheiratet und schließen gedanklich einen Familienzuwachs in naher Zukunft nicht aus.
    So unterschiedlich sind die Gedanken: ich "plane" meine Kinder eher in Namibia als in Deutschland, da sie dort m. E. ungezwungener aufwachsen wie hier.
Das heißt, Du bist noch in Deutschland, nicht in Namibia. Vielleicht denkst Du anders darüber, wenn Du hier bist. Klar, für kleine Kinder ist das herrlich, hier aufzuwachsen (wobei ich allerdings sagen würde, in einer Stadt wie Windhoek ist es nicht so toll wie auf einer Farm), aber wenn sie größer werden? Abgesehen von den horrenden Schulgebühren gibt es da doch auch einige andere Dinge, die dann vielleicht auch für Europa sprechen. Es hat Vor- und Nachteile.

Ich wäre als Kind auch gern hier aufgewachsen, das muß ich zugeben.


[editiert: 12.03.09, 08:17 von Anna_kl]
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New PostErstellt: 12.03.09, 08:26  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: sDiemer
    Ob`s fehlende Ausbildung oder einfach nur Willkür und Machtgehabe ist, will und kann ich nicht beurteilen, aber bei einem Paar wie uns mit zwei identischen Angaben und Tickets muss die Ausbildung eigentlich nicht so intensiv sein, um das richtig auszufüllen.
Ja, das denkt man, aber es ist ja in Deutschland genauso: Gib einem kleinen Beamten ein bißchen Macht, und es wird eine Katastrophe. Und dennoch ist in Deutschland selbst jeder kleine Beamte ziemlich lange zur Schule gegangen.
Hier in Namibia sitzen Leute in Positionen, nur weil sie der SWAPO angehören, nicht weil sie zur Schule gegangen sind oder eine Ausbildung haben. Und das ist dann eben an der Grenze ziemlich haarsträubend manchmal.
Ich habe das hier ja nun ziemlich gut kennengelernt in den vergangenen Jahren. Ich halte das nicht für bewußte Willkür, sondern definitiv für fehlende Ausbildung. Klar gibt es sicherlich auch Ausnahmen, aber die Leute, die da an der Grenze sitzen, können kaum die einfachen Rechenarten, und dann sollen sie eine Anzahl Tage ausrechnen aufgrund eines Datums auf einem Ticket. Das können sie einfach nicht. (Frag mal in Deutschland einen Hauptschüler, wie viele Tage es sind vom 14. Dezember bis zum 18. Februar. Der wird Dir das auch kaum sagen können.)

Also so, wie ich das hier kennengelernt habe, ist Willkür wahrscheinlich der absolut kleinste Teil. Unsere Vorstellungen von "Ausbildung" sind einfach anders. Die SWAPO denkt nicht, daß Ausbildung irgendeinen Wert hat, deshalb kümmern sie sich ja auch nicht um die Schulen. Hauptsache, die Leute sind in der Partei und Hauptsache, sie sind Ovambo. Die anderen Stämme haben sowieso nichts zu sagen.

Der Tribalismus ist ein großes Problem, die Partei ist ein großes Problem ... aber endeffektlich berührt uns das hier im Alltag wenig. Also kümmern wir uns einfach nicht darum.

    Zitat: sDiemer
      Zitat: Anna_kl
      Auf jeden Fall. Arbeiten macht hier viel mehr Spaß als in Deutschland, und es ist alles auch nicht so hektisch.
    Obwohl man sich da bei manchen Sachen auch erst dran gewöhnen muss. Bei einem so weiten Land mit so langen Fahrtdauern ist manchmal eine verlässliche Aussage und ein korrekter Termin, bei dem auch alle da sind, auch was wert.
Das ist nur unsere falsche deutsche Einstellung. Ja, da gehen wir wirklich mit anderen Vorstellungen ran als die Leute hier. "Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner haben die Zeit" – so ist das. Hier hat man einen Termin, man geht sowieso erst mal eine halbe Stunde später hin, und bis alle da sind (wenn überhaupt alle kommen), dauert es noch mal eine Stunde. Selbst wenn es um ihre eigenen Angelegenheiten geht, verstehen die Afrikaner das nicht, daß sie anwesend sein müssen.

Beispiel: Im Norden, in einer "Conservancy", sind die Leute nicht zufrieden mit dem Leiter. Also beruft man eine Versammlung ein, um ihn abzuwählen. Aber es erscheinen nicht genug Leute, um die Abwahl durchführen zu können. Am nächsten Tag fragt man die Leute, die sich erneut über den Leiter beklagen, warum sie denn nicht zur Versammlung gekommen sind und ihn abgewählt haben. Sie schauen dich aber nur mit großen, braunen Augen an. Sie sehen den Zusammenhang nicht.

Kaum vorstellbar für uns, aber so ist es eben oft.


[editiert: 12.03.09, 08:35 von Anna_kl]
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New PostErstellt: 12.03.09, 10:36  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Anna_kl
    Das heißt, Du bist noch in Deutschland, nicht in Namibia. Vielleicht denkst Du anders darüber, wenn Du hier bist. Klar, für kleine Kinder ist das herrlich, hier aufzuwachsen (wobei ich allerdings sagen würde, in einer Stadt wie Windhoek ist es nicht so toll wie auf einer Farm), aber wenn sie größer werden? Abgesehen von den horrenden Schulgebühren gibt es da doch auch einige andere Dinge, die dann vielleicht auch für Europa sprechen. Es hat Vor- und Nachteile.
Ich kann die Situation sowohl in Deutschland als auch in Namibia nur als Beobachter wahrnehmen, da ich (noch) keine Kinder habe. Und mir bleibt auch nicht mehr ewig Zeit, über eigenen Nachwuchs nachzudenken.
Ich weiss nur, dass sich die folgenden Generationen in Dt. nicht zu ihrem Vorteil entwickeln. Gilt selbstverständlich nicht für alle Kinder -zum Glück habe ich auch positive Beispiele in der Verwandtschaft-, aber die Null-Bock-Mentalität nimmt für meine Begriffe überhand.
Es fängt im kleinen an: kein Respekt vor Älteren, ab und zu mal Schule schwänzen, saufen bis zur Besinnungslosigkeit... und endet dann (wie in meinem sehr sehr nahen Umfeld) mit Schulabbruch, Ausbildungsabbruch, zugedröhnt auf dem Sofa hängen.
Das, was hier gestern in Winnenden passiert ist, bleibt hoffentlich ein wahrlich trauriger Höhepunkt der hier immer mehr verrohenden Gesellschaft.
Ich möchte meinen Kindern wirkliche Werte vermitteln: angefangen mit Respekt vor anderen Menschen -egal, welcher Nationalität oder Farbe-, ein gewisses Maß an Disziplin und "Gehorsam" und dass sie -zumindest im kleinen- etwas bewegen können, wenn sie nur wollen.
Hört sich vielleicht zu sehr nach Wunschdenken an, ich denke aber, dass die Verwirklichung eher in Namibia als in Deutschland möglich ist.
Für mich der einzige Punkt pro-Deutschland ist in der Tat der finanzielle Aspekt: (noch) keine Schulgebühren, Kinder-/Erziehungsgeld etc.

    Zitat: Anna_kl
    Ich wäre als Kind auch gern hier aufgewachsen, das muß ich zugeben.
In diesem Punkt sind wir uns einig. Allerdings eher in einer Stadt als auf dem Land - die Internatsunterbringung ist wohl oft eher nicht nach dem Geschmack der Kinder.

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New PostErstellt: 12.03.09, 12:08  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Anna, hallo Mette,

    Zitat: Anna_kl
    Ich weiß auch gar nicht, ob sich der ganze Aufwand lohnt, wenn man nicht Millionen verdient (Mio in Euro, meine ich jetzt, nicht in NamDollar ). Ich hatte mir das auch mal überlegt mit der Offshore-Firma, aber so viel verdiene ich gar nicht, denke ich. So eine Offshore-Firma zu gründen, da müßte man ja wieder jemand Vertrauenswürdigen haben, der sich auskennt, den muß man erst mal finden, dann muß man das alles organisieren. Entweder da hinfliegen oder eine Menge Papierkram – bis man sich da auskennt, ist man entweder im Rentenalter oder tot.

    Schon seit langem steigen hier in Namibia die Immobilienpreise permanent, immer mehr, je mehr Südafrikaner nach Namibia "fliehen", und wenn man hier Geld anlegt, gibt es Möglichkeiten, daß man dafür praktisch keine Steuern zahlen muß. Also wäre es am gescheitesten, einfach ein paar Immobilien zu kaufen und Geld, das man bar haben will, hier anzulegen, so daß man keine oder nur sehr wenig Steuern zahlen muß (es gibt keine Kapitalertragssteuer oder Vermögenssteuer in Namibia, das heißt, man muß keine Steuern auf den Gewinn zahlen, wenn man ein Haus nach ein, zwei Jahren mit Gewinn verkauft oder Dividenden aus der Geldanlage bezieht).
Das mit den Steuern ist halt wie gesagt immer so ne Sache - zahlen tut Sie sicherlich niemand gerne, egal was man im Endeffekt verdient. Aber aufregen tut sich jeder, wenn Promis, Unternehmer oder andere reiche Leute sich um Ihre Steuern drücken - weil gönnen tut man ja in unserem "Neid-Deutschland" grundsätzlich niemand was. Da könnte man jetzt sicher lange diskutieren, wo und ab welchem Verdienst Moral anfängt und aufhört, aber das wäre sicherlich eine Endlosdiskussion.
Klar, jeder schaut verständlicherweise, wo man was sparen kann und wie man was am besten aus seinem erarbeiteten Kapital macht. Aber wie Du schon sagst - es muss alles irgendwo im Verhältnis stehen. Was natürlich nicht ausschließt, dass man solche Steueroasen auch mal teilweise nutzt, wenn sich sowieso mal Geschäftsbeziehungen zu solchen Ländern ergeben. Aber man sollte gerechterweise das alles irgendwo in einem vertretbaren und fairen Rahmen abwickeln, vor allem, wenn man wie ich noch in Deutschland lebt. Wenn man aber wie Siggi sein Domizil in ein solches Land verlagert, ist es natürlich vollig legitim und richtig, auch alle Möglichkeiten dann auszuschöpfen.

Mit den Immobilien in Namibia habe ich aber bei meinen Recherchen auch schon anderes gelesen und gehört. Durch die extrem hohen Hypotheken-Zinsen können viele Ihre Schulden nicht mehr bezahlen und werden zum Verkauf oder gar Zwangsversteigerung gedrängt. Dadurch sollen die Immobilienpreise so langsam in den Keller rutschen. Als ich so durch Swakopmund gefahren bin und an jedem 2. Haus ein "For sale"-Schild gesehen habe, hab ich mich schon gefragt, ob da für stabile Preise förderlich ist. Klar, ist die "Haus-Kauf"-Mentalität hier anders und man kauft sich nicht unbedingt wie hier in D ein Haus fürs Leben, aber ich denke auch in Namibia ist der Preis immer ein Ergebnis zwicschen Angebot und Nachfrage.

    Zitat: Anna_kl
    Ich kann es sogar aus erster Hand bestätigen, ich bin ja auch Programmiererin. Aber Namibia hat nicht nur Vorteile, es hat auch Nachteile, und da kann ich auch Leute verstehen, die nicht unbedingt auswandern wollen. Es gibt Leute, die sechs Monate in D leben und sechs Monate hier oder auch nur mal drei Monate im Jahr hier in Namibia verbringen und dann wieder zurückfliegen. Zwar jedes Jahr, aber eben – sie möchten lieber in D bleiben und nicht ganz nach Namibia umziehen.
Ist ja interessant - was programmierst Du den und in welcher Branche bist Du, wenn man fragen darf.
Klar, Vor- und Nachteile gibt es bei allem und überall. Es muss halt jeder für sich selbst bestimmen, was einem wichtig ist und wie und wo man seine Vorstellungen und Ziele vom Leben am Besten realisieren kann. Und man darf natürlich auch nicht vergessen, dass ein solcher Schritt auch immer ein Risiko ist und es auch nicht jedermanns Sache ist, alles bisherige weitgehend hinter sich zu lassen. Wie geschrieben ist unser Freundeskreis ein ganz wichtiger und schöner Aspekt in unserem Leben und auch ein Halt für viele Situationen. Auf das könnte und will ich im Moment auf keinen Fall verzichten. Aber so ein "Namibia-Light" könnt ich mir schon vorstellen, solange sowas mit Nachwuchs zu koordinieren ist.
Vorallem trifft Deine Anmerkung genau den Punkt, an dem viele scheitern: In einem Land als Touri Urlaub zu machen und bei 35° am Pool zu liegen ist ganz was anderes, als in diesem Land zu leben und arbeiten und dort genauso (wenn auch anders) vom Alltag eingeholt zu werden wie hier.

    Zitat: Mette
    Zitat: Anna_kl
    Das heißt, Du bist noch in Deutschland, nicht in Namibia. Vielleicht denkst Du anders darüber, wenn Du hier bist. Klar, für kleine Kinder ist das herrlich, hier aufzuwachsen (wobei ich allerdings sagen würde, in einer Stadt wie Windhoek ist es nicht so toll wie auf einer Farm), aber wenn sie größer werden? Abgesehen von den horrenden Schulgebühren gibt es da doch auch einige andere Dinge, die dann vielleicht auch für Europa sprechen. Es hat Vor- und Nachteile.

    Ich kann die Situation sowohl in Deutschland als auch in Namibia nur als Beobachter wahrnehmen, da ich (noch) keine Kinder habe. Und mir bleibt auch nicht mehr ewig Zeit, über eigenen Nachwuchs nachzudenken.
    Ich weiss nur, dass sich die folgenden Generationen in Dt. nicht zu ihrem Vorteil entwickeln. Gilt selbstverständlich nicht für alle Kinder -zum Glück habe ich auch positive Beispiele in der Verwandtschaft-, aber die Null-Bock-Mentalität nimmt für meine Begriffe überhand.
    Es fängt im kleinen an: kein Respekt vor Älteren, ab und zu mal Schule schwänzen, saufen bis zur Besinnungslosigkeit... und endet dann (wie in meinem sehr sehr nahen Umfeld) mit Schulabbruch, Ausbildungsabbruch, zugedröhnt auf dem Sofa hängen.
    Das, was hier gestern in Winnenden passiert ist, bleibt hoffentlich ein wahrlich trauriger Höhepunkt der hier immer mehr verrohenden Gesellschaft.
    Ich möchte meinen Kindern wirkliche Werte vermitteln: angefangen mit Respekt vor anderen Menschen -egal, welcher Nationalität oder Farbe-, ein gewisses Maß an Disziplin und "Gehorsam" und dass sie -zumindest im kleinen- etwas bewegen können, wenn sie nur wollen.
    Hört sich vielleicht zu sehr nach Wunschdenken an, ich denke aber, dass die Verwirklichung eher in Namibia als in Deutschland möglich ist.
    Für mich der einzige Punkt pro-Deutschland ist in der Tat der finanzielle Aspekt: (noch) keine Schulgebühren, Kinder-/Erziehungsgeld etc.
Ich bin wie erwähnt ebenfalls nur Theoretiker ohne Nachwuchs. Ich denke, jeder bildet sich halt seine Meinungen aufgrund eigener Erfahrungen sowie den Erfahrungen aus dem Umfeld (und den Medien). Ich hatte hier in Deutschland auf dem Dorf eine wirklich sehr schöne, erlebnisreiche und glückliche Kindheit und Jugend, die ich nie missen möchte. Daher begründet sich wahrscheinlich auch meine positive Einstellung zum Leben (und auch zu Deutschland). Ich bin auch heute noch glücklich und zufrieden hier und wär's vielleicht auch anderswo. Klar, bremsen oder fördern äußere Umstände das Ganze, aber ob es an der Grundeinstellung zum Leben was ändert, wage ich zu bezweifeln.
Und genau dieses hoffe ich mal, auf meine Kinder transferieren zu können. Ob ich das schaffe, kann ich dann mal in 20 Jahren sagen.
Klar muss auch ich in der heutigen Zeit oft verständnislos den Kopf schütteln und kann vieles nicht akzeptieren, aber hatte diese Probleme nicht jede Generation? In meiner Jugend waren es die Joints, dann kamen harte Drogen, jetzt ist es das Koma-Saufen. Und war nicht auch in meiner Jugend das "No Future"-Motto und das größte Ärgernis der "älteren Generation". Es gab doch in dieser Zeit nichts schlimmeres, als immer wieder zu hören "Früher war alles besser". Jetzt sind wir die Älteren und verfallen in das gleiche Schema. Besser, Schlechter - ich denke, jede Generation ist einfach anders und das größte Problem für uns "Ältere" ist einfach, sich in diese Generation hinein zu versetzen und die Probleme unserer Kinder richtig zu verstehen, ohne alles ständig auf unsere Jugend zu projezieren.
Pauschal gebe ich Dir, Mette, vollkommen recht - das Allerwichtigste ist für mich die Vermittlung "zeitloser" Grundwerte wie Ehrlichkeit, Toleranz und Respekt. Aber ist es nicht der Fehler unserer Generation, wenn wir diese Werte anscheinend nicht vermitteln konnten. Diese Vermittlung dieser Werte ist für mich jedoch unabhängig von irgendwelchen Orten und Ländern.
Und Spinner und Kranke gab es leider auch schon zu jeder Zeit - nur waren sicherlich auf einer Seite die Möglichkeiten früher enger gesteckt, auf der anderen Seite wurde aber auch nicht jeder Spinner von den Medien zum "Star" gemacht und uns auf 27 verschiedenen Kanälen beim Abendesen ausführlich präsentiert.

Ich drücke Dir Mette auf jeden Fall fest die Daumen, dass Du, egal wo, Deine Vorstellungen an Deine Kinder vermittelt bekommst und hoffe selbst, dass auch wir bei unseren Kindern diese Ziele nie aus den Augen verlieren und nach anderen Sachen hinten anstellen.

Aber wie gesagt, in 20 Jahren wissen wir mehr....

    Zitat:
    Ja, das denkt man, aber es ist ja in Deutschland genauso: Gib einem kleinen Beamten ein bißchen Macht, und es wird eine Katastrophe. Und dennoch ist in Deutschland selbst jeder kleine Beamte ziemlich lange zur Schule gegangen.
    Hier in Namibia sitzen Leute in Positionen, nur weil sie der SWAPO angehören, nicht weil sie zur Schule gegangen sind oder eine Ausbildung haben. Und das ist dann eben an der Grenze ziemlich haarsträubend manchmal.
    Ich habe das hier ja nun ziemlich gut kennengelernt in den vergangenen Jahren. Ich halte das nicht für bewußte Willkür, sondern definitiv für fehlende Ausbildung. Klar gibt es sicherlich auch Ausnahmen, aber die Leute, die da an der Grenze sitzen, können kaum die einfachen Rechenarten, und dann sollen sie eine Anzahl Tage ausrechnen aufgrund eines Datums auf einem Ticket. Das können sie einfach nicht. (Frag mal in Deutschland einen Hauptschüler, wie viele Tage es sind vom 14. Dezember bis zum 18. Februar. Der wird Dir das auch kaum sagen können.)

    Also so, wie ich das hier kennengelernt habe, ist Willkür wahrscheinlich der absolut kleinste Teil. Unsere Vorstellungen von "Ausbildung" sind einfach anders. Die SWAPO denkt nicht, daß Ausbildung irgendeinen Wert hat, deshalb kümmern sie sich ja auch nicht um die Schulen. Hauptsache, die Leute sind in der Partei und Hauptsache, sie sind Ovambo. Die anderen Stämme haben sowieso nichts zu sagen.

    Der Tribalismus ist ein großes Problem, die Partei ist ein großes Problem ... aber endeffektlich berührt uns das hier im Alltag wenig. Also kümmern wir uns einfach nicht darum.
Ja, das kenn ich von früher aus meiner Bundeswehrzeit - gib jemand das Gefühl von Macht, und sei es nur für 5 min. und schon schaltet das Gehirn aus und der "kleinste Scheißer" wird zum Held.
Das Ausbildung und Wissen die Grundlage jeder stabilen Gesellschaft ist, brauchen wir glaub ich nicht zu diskutieren. Aber ich denke, dass wird sicherlich auch in Namibia irgendwann erkannt. Das Problem ist halt meistens, dass ein wissendes Volk auch ein bestimmendes Volk ist, und davor haben die meisten Politiker (berechtigterweise) dann Angst.
Werd halt bei der nächsten Einreise schon am Zoll ganz genau auf meinen Eintrag im Pass schauen, damit mir sowas nicht nochmals passiert.

    Zitat: Anna_kl
    Das ist nur unsere falsche deutsche Einstellung. Ja, da gehen wir wirklich mit anderen Vorstellungen ran als die Leute hier. "Die Europäer haben die Uhr, die Afrikaner haben die Zeit" – so ist das. Hier hat man einen Termin, man geht sowieso erst mal eine halbe Stunde später hin, und bis alle da sind (wenn überhaupt alle kommen), dauert es noch mal eine Stunde. Selbst wenn es um ihre eigenen Angelegenheiten geht, verstehen die Afrikaner das nicht, daß sie anwesend sein müssen.


Ok, dass muss ich in Zukunft halt so akzeptieren. Aber werd ich mich auch dran gewöhnen. Und wenn's mir dann mal nicht reinpasst, dann komm ich halt auch einfach nicht

Liebe Grüsse
Steffen

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New PostErstellt: 12.03.09, 14:40  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: sDiemer
    Mit den Immobilien in Namibia habe ich aber bei meinen Recherchen auch schon anderes gelesen und gehört. Durch die extrem hohen Hypotheken-Zinsen können viele Ihre Schulden nicht mehr bezahlen und werden zum Verkauf oder gar Zwangsversteigerung gedrängt. Dadurch sollen die Immobilienpreise so langsam in den Keller rutschen.
Das höre ich schon seit zwei Jahren, aber die Realität sieht anders aus. Ich verstehe es ehrlich gesagt auch nicht so recht, aber die Immobilienmakler sagen, es sind halt die Südafrikaner und die Europäer, die diese Häuser dann einfach cash kaufen für 2 oder 3 Millionen Dollar. Und das gleicht alles wieder aus. Das entspricht auch meiner Erfahrung. Ich sehe auch ständig "for sale" Schilder an den Häusern, aber frag mal ein oder zwei Wochen später nach. Dann ist das Haus schon verkauft. Ist mir mehrmals so gegangen mit Häusern, für die ich mich interessiert habe. Ein Haus, das länger als drei Monate auf dem Markt ist, hat irgendeinen Makel. Aber selbst Häuser, die ich selbst als Ruinen bezeichnen und niemals kaufen würde, gehen weg wie warme Semmeln.

Ich habe mir Dutzende von Häusern angeschaut, und alle, die auch nur ein bißchen interessant waren vom Preis oder von der Ausstattung oder von der Größe des Grundstücks her waren innerhalb kürzester Zeit verkauft.

    Zitat: sDiemer
    aber ich denke auch in Namibia ist der Preis immer ein Ergebnis zwicschen Angebot und Nachfrage.
Ja. Aber die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem. Deshalb steigen die Preise. Wir haben wirklich lange nach einem Haus gesucht und nur durch Zufall eins gefunden. Alles andere, was wir uns angesehen haben, war ziemlicher Schrott. Aus irgendeinem Grund. Vor allem meistens heruntergekommen. Die Leute wohnen fünf Jahre in einem Haus, und dann sieht es aus wie eine Müllhalde (und ich meine nicht die Schwarzen). Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber wir haben eher das Gegenteil gesehen.

Kommt natürlich auch auf den Preis an, aber es ist erstaunlich, was die Leute dann noch für so ein heruntergewirtschaftetes Haus, in das Du erst einmal eine Menge investieren mußt, haben wollen. Und wenn das Haus dann eine Weile auf dem Markt ist, wird der Preis nicht etwa gesenkt (das geschieht sehr selten), sondern sogar noch erhöht. Keine Ahnung, was für eine Logik das haben soll.

    Zitat: sDiemer
    Ist ja interessant - was programmierst Du den und in welcher Branche bist Du, wenn man fragen darf.
Ach, ich bin faul geworden, das muß ich zugeben. Früher habe ich viel programmiert, jetzt nur noch so für den Hausgebrauch. Für die anstrengenden Sachen habe ich meine Leute. Dadurch, daß es hier in Namibia so wenige gute Leute gibt, die programmieren können, hat man immer zu tun. Selbst für Webseitenprogrammierung (was wir auch machen), gibt es ja kaum jemand.

Ich persönlich unterrichte lieber, deshalb mache ich mittlerweile mehr Kurse als Programmierung. Die meisten Leute wissen ja nicht einmal, wie sie ihr Windows oder Word bedienen müssen, ganz zu schweigen von etwas aufwendigeren Programmen. Und ich bringe das den Leuten gern bei.

    Zitat: sDiemer
    Und man darf natürlich auch nicht vergessen, dass ein solcher Schritt auch immer ein Risiko ist und es auch nicht jedermanns Sache ist
Das ist wohl wahr. Wir haben ja immer wieder Anfragen von gerade sehr jungen Leuten hier im Forum, die meinen, "ich wandere einfach mal aus", so wie sie sich in irgendeinem Laden ein T-Shirt kaufen.
Gerade wenn man jung ist, sieht man die Risiken nicht. Vielleicht ist es ganz gut so. Wenn man dann so alt ist, daß man alles unterläßt, weil man das Risiko scheut, das ist auch nichts.
Man sollte das Risiko einfach abwägen, Vor- und Nachteile miteinander vergleichen. Man sieht in dem Land, in dem man lebt, die Nachteile eher. In einem neuen sieht man das oft nicht so schnell. Aber es gibt kein Paradies auf Erden (obwohl Namibia dem schon sehr nahe kommt, für mich zumindest ).


    Zitat: Mette
    Ich weiss nur, dass sich die folgenden Generationen in Dt. nicht zu ihrem Vorteil entwickeln. Gilt selbstverständlich nicht für alle Kinder -zum Glück habe ich auch positive Beispiele in der Verwandtschaft-, aber die Null-Bock-Mentalität nimmt für meine Begriffe überhand.
    Es fängt im kleinen an: kein Respekt vor Älteren, ab und zu mal Schule schwänzen, saufen bis zur Besinnungslosigkeit... und endet dann (wie in meinem sehr sehr nahen Umfeld) mit Schulabbruch, Ausbildungsabbruch, zugedröhnt auf dem Sofa hängen.
    Das, was hier gestern in Winnenden passiert ist, bleibt hoffentlich ein wahrlich trauriger Höhepunkt der hier immer mehr verrohenden Gesellschaft.
    Ich möchte meinen Kindern wirkliche Werte vermitteln: angefangen mit Respekt vor anderen Menschen -egal, welcher Nationalität oder Farbe-, ein gewisses Maß an Disziplin und "Gehorsam" und dass sie -zumindest im kleinen- etwas bewegen können, wenn sie nur wollen.
    Hört sich vielleicht zu sehr nach Wunschdenken an, ich denke aber, dass die Verwirklichung eher in Namibia als in Deutschland möglich ist.
Hoffen wir's. Als ich nach Namibia kam, dachte ich auch, daß hier die "alten" Werte noch hochgehalten werden (die positiven meine ich jetzt, nicht die negativen), und tatsächlich ist es noch so. Aber die Entwicklung ist nicht aufzuhalten, und auch hier bleibt die Zeit nicht stehen.

Aber ich hoffe, daß das alles nicht so schnell geht. Sicherlich wäre es besser gewesen, vor 20 Jahren nach Namibia zu kommen oder direkt nach der Unabhängigkeit, aber leider war ich damals noch nicht auf Auswandern eingestellt.

Die Leute jedenfalls, die damals schon gekommen sind, erzählen, daß sich alles sehr gewandelt hat. Einige sind deshalb wieder nach Deutschland zurückgegangen. Aber ich persönlich finde, daß Namibia immer noch ein gutes Land zum Leben ist. Wie sagte ein Bekannter neulich zu mir "You can live very comfortably in Namibia."

Ja, das stimmt schon.

Lieben Gruß
Anna


[editiert: 12.03.09, 14:57 von Anna_kl]
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New PostErstellt: 12.03.09, 15:43  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Manchmal habe ich wirklich den Eindruck dass es eine "Vereinigung der Makler gegen den Preisverfall von Häusern" gibt. Oder eher eine Verschwörung. Die verdienen anscheinend lieber gar nichts, als dass sie einen Cent von ihren Vorstellungen abweichen! Die Privatverkäufer schließen sich denen natürlich dann an. Besonders in den beliebten Stadtteilen Windhoeks steigen die Preise gerade in Höhen wo einem die Spucke wegbleibt...
Allerdings hab ich mich auch gerade neulich beim Durchblättern eines Immobilienprospektes gewundert, wieviele Häuser es doch im Moment in Olympia zu kaufen gibt, zu Preisen fast wie vor zweieinhalb Jahren. Nun kann man natürlich auf den Miniphotos immer nicht viel erkennen - wahrscheinlich handelt es sich dabei um diese Häuser in deren Wände man nicht mal einen Nagel einschlagen kann.

Ich denke ziemlich oft dass wir besser schon vor zehn Jahren hergekommen wären (vor zwanzig Jahren waren wir noch voll im Aufbau begriffen). Aber man muss wirklich reif sein dafür, in jeder Hinsicht. Damals haben wir lieber ein Häusle gebaut...war auch eine Erfahrung für sich.

Im Hinblick auf Kinder kann ich nur sagen, dass unser Sohn sich seit wir hier sind nur positiv entwickelt hat. Ob es die Schule ist die früher oft Anlass für Tränen und Streit war (bei mir und ihm!), und die er hier so gern besucht (und endlich auch erfolgreich) dass ich befürchte er wird nach dem Abi nächstes Jahr erst mal in ein Loch fallen; oder der Freundeskreis (in Deutschland kaum existent weil wir nicht bereit waren beim Gameboy- und Playstationhype mitzumachen, hier groß und verlässlich): zusammen mit dem festeren Familienzusammenhalt hat all das seine Persönlichkeit reifen lassen.
Natürlich bemüht man sich als verantwortungsvolles Elternteil den Nachwuchs in seinem Sinne aufzuziehen, aber ich finde dass es immer schwerer wird dies auch durchzuziehen. Abgesehen davon dass kaum noch jemand weiß, wie ein Kind ordentlich zu erziehen ist, darf man den Einfluss von Umgebung, Freunden, Kindergarten bzw Schule und vor allem: des Fernsehens samt Werbung nicht unterschätzen. Ich habe sehr oft lange Gespräche mit unserem Sohn geführt, weil seine Freunde alles durften, alles bekamen, und er eben nicht.
Die Entwicklung holt auch Namibia ein. Aber zumindest werden immer noch die alten Werte hoch gehalten, Familiensinn wird noch groß geschrieben, und Hilfsbereitschaft, und Freundschaft. Egoismus und Konkurrenzdenken sowie eine Ellenbogengesellschaft schon im Kindesalter sind noch weit entfernt.

Das genießen wir so.

LG
Makis

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New PostErstellt: 12.03.09, 16:39  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo makis,

    Zitat: makis
    Manchmal habe ich wirklich den Eindruck dass es eine "Vereinigung der Makler gegen den Preisverfall von Häusern" gibt. Oder eher eine Verschwörung. Die verdienen anscheinend lieber gar nichts, als dass sie einen Cent von ihren Vorstellungen abweichen! Die Privatverkäufer schließen sich denen natürlich dann an. Besonders in den beliebten Stadtteilen Windhoeks steigen die Preise gerade in Höhen wo einem die Spucke wegbleibt...
    Allerdings hab ich mich auch gerade neulich beim Durchblättern eines Immobilienprospektes gewundert, wieviele Häuser es doch im Moment in Olympia zu kaufen gibt, zu Preisen fast wie vor zweieinhalb Jahren. Nun kann man natürlich auf den Miniphotos immer nicht viel erkennen - wahrscheinlich handelt es sich dabei um diese Häuser in deren Wände man nicht mal einen Nagel einschlagen kann.

    Ich denke ziemlich oft dass wir besser schon vor zehn Jahren hergekommen wären (vor zwanzig Jahren waren wir noch voll im Aufbau begriffen). Aber man muss wirklich reif sein dafür, in jeder Hinsicht. Damals haben wir lieber ein Häusle gebaut...war auch eine Erfahrung für sich.
Gut, solange niemand verkaufen muss, kann man sowas ja auch aussitzen, aber irgendwann beginnt man (sollte man wenigstens) auch mal zu rechnen. Und kein Haus wird besser, wenn es leersteht. Und laufende Kosten fallen ja auch dafür an. Klar gibt es immer Gebiete die gefragt sind und dementsprechend teuer, aber da stellt sich dann die Frage, ob man denn da unbedingt hin muß. Und für einen Käufer gilt das Gleiche - hat man Zeit und Geduld, findet sich auch das Richtige zum richtigen Preis.
Ist ja hier nix anderes. Die Preise sind noch hoch, aber es finden sich keine Käufer, die in der momentanen Lage Lust auf große Investitionen haben. Ich bin gerade auch an einem Mietshaus für meine Altersversorgung dran, das zu einem für mich unrealistischen Preis verkauft werden soll. Das geht jetzt schon seit fast einem halben Jahr so und der Verkäufer (und der Makler) beharrt auf seinen Vorstellungen. Er hätte ja ganz viele Interessenten, die sofort zuschlagen würden. Nur leider steht das Haus inzwischen immer noch leer da. Ich habe Zeit und Geduld - ich muss es ja nicht um jeden Preis haben. Er kann jetzt irgendwann auf meinen Preis eingehen oder das Haus noch 1 Jahr leerstehen lassen - nur werde ich dann mein Angebot sicherlich weiter nach unten korrigieren. Um eine solche Effektivität auszurechnen, reicht eigentlich ein kleiner Taschenrechner. Ich warte einfach mal, ob er sich wieder meldet. Tut er das, weiß ich, dass ich gewonnwn habe ...


    Zitat: makis
    Im Hinblick auf Kinder kann ich nur sagen, dass unser Sohn sich seit wir hier sind nur positiv entwickelt hat. Ob es die Schule ist die früher oft Anlass für Tränen und Streit war (bei mir und ihm!), und die er hier so gern besucht (und endlich auch erfolgreich) dass ich befürchte er wird nach dem Abi nächstes Jahr erst mal in ein Loch fallen; oder der Freundeskreis (in Deutschland kaum existent weil wir nicht bereit waren beim Gameboy- und Playstationhype mitzumachen, hier groß und verlässlich): zusammen mit dem festeren Familienzusammenhalt hat all das seine Persönlichkeit reifen lassen.
    Natürlich bemüht man sich als verantwortungsvolles Elternteil den Nachwuchs in seinem Sinne aufzuziehen, aber ich finde dass es immer schwerer wird dies auch durchzuziehen. Abgesehen davon dass kaum noch jemand weiß, wie ein Kind ordentlich zu erziehen ist, darf man den Einfluss von Umgebung, Freunden, Kindergarten bzw Schule und vor allem: des Fernsehens samt Werbung nicht unterschätzen. Ich habe sehr oft lange Gespräche mit unserem Sohn geführt, weil seine Freunde alles durften, alles bekamen, und er eben nicht.
    Die Entwicklung holt auch Namibia ein. Aber zumindest werden immer noch die alten Werte hoch gehalten, Familiensinn wird noch groß geschrieben, und Hilfsbereitschaft, und Freundschaft. Egoismus und Konkurrenzdenken sowie eine Ellenbogengesellschaft schon im Kindesalter sind noch weit entfernt.

    Das genießen wir so.
Das glaub ich Euch aufs Wort. Ist ja sicherlich auch ein schönes Gefühl, wenn man seine Kinder so aufwachsen sieht. Ich hoffe, wir können dies auch mal so genießen.
Klar ist der Einfluß von Außen ein ganz großer Faktor, aber alles, wie es sogern bei "Problemkindern" gemacht wird, auf Playstation und Computerspiele zu schieben, halt ich auch nicht viel davon. Ist es nicht mehr die Art der "Vereinfachung" vieler Eltern, die damit einhergeht. Es ist halt wesentlich bequemer, einem Kind einen Gameboy zu kaufen oder vor den Fernseher zu setzen als sich halt richtig mit dem Kind zu beschäftigen. Ich bin mir sicher, dass selbst die Kinder von heute mit einem lustigen Brettspiel in der geselligen Familienrunde auch noch zu begeistern sind.
Ich bin auch über Computerspiele zu meinem Job gekommen, habe aber damals die Werte und Wichtigkeit von Freundschaften gut vermittelt bekommen. Gegen einen geselligen Spieleabend oder andere Unternehmungen hatte die Elektronik nie eine Chance. Die Spieleabende haben sich bis heute gehalten und sind immer wieder ein mehr als lustiges Ereignis, bei dem man auch richtig viel Zeit hat, sich miteinander zu unterhalten.
Aber wie gesagt - noch bin ich diesbezüglich erstmal nur Theoretiker. Meine Vorstellungen haben sicher schon sehr viele in die Erziehung mit hineingenommen. Ob ich diese Theorie dann auch in die Praxis umsetzen kann, hier oder anderswo, wird sich dann zeigen. Aber ich hab mir jetzt recht lange Zeit gelassen mit Heirat und Kinder, dass ich wenigstens eine Chance sehe, dies zu tun. Ich muss mir selbst ehrlicherweise eingestehen, dass ich es vor 10-15 Jahren sicherlich nicht geschafft hätte.


Liebe Grüße und weiterhin viel Freude mit Eurem Sohnemann
Steffen

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Anna_kl
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New PostErstellt: 12.03.09, 19:33  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: makis
    Allerdings hab ich mich auch gerade neulich beim Durchblättern eines Immobilienprospektes gewundert, wieviele Häuser es doch im Moment in Olympia zu kaufen gibt, zu Preisen fast wie vor zweieinhalb Jahren.
Das ist deshalb, weil da immer die Flugzeuge runterfallen. Da will keiner mehr wohnen.
Olympia ist einfach nicht mehr so attraktiv. War es eigentlich nie. Obwohl natürlich auch dort die Preise gestiegen sind. Wie auch in Cimbebasia. Da haben sich die Hauspreise innerhalb der letzten paar Jahre verdoppelt.
Wir hatten uns das auch angesehen. Aber es ist natürlich kein Vergleich zu den angestammten Bezirken.
Wenn man ein bißchen flexibel ist, schaut man natürlich nicht nur in Klein-Windhoek und Pionierspark und Eros (wo wir jetzt wohnen), sondern auch mal im Westen. Da fallen die Preise enorm (verglichen mit dem Osten). Ist halt "schwarzes" Gebiet. Da bekommt man ein Haus für den halben Preis wie in Eros. Das Haus, in dem wir jetzt wohnen (zur Miete), ist schon ziemlich alt und langsam kommt es Stück für Stück herunter. Wir haben versucht dem Vermieter klarzumachen, daß das Haus nicht besser wird mit dem Alter, wenn er nichts daran macht. Aber das interessiert ihn nicht, solange noch Mieter da sind.

Wenn er das Haus verkaufen würde, würde er, obwohl es in keinem guten Zustand ist, bestimmt mindestens 3 Mio dafür bekommen, wahrscheinlich sogar mehr. Nur weil es in Eros ist. Dasselbe Haus in Windhoek West brächte nur die Hälfte oder weniger.
    Zitat: makis
    Nun kann man natürlich auf den Miniphotos immer nicht viel erkennen - wahrscheinlich handelt es sich dabei um diese Häuser in deren Wände man nicht mal einen Nagel einschlagen kann.
Ja, Fotos täuschen sehr, das haben wir bei vielen Häusern gemerkt. Wenn auch nicht gleich "renovator's dream" (dann ist es ja auf jeden Fall eine Bruchbude) dabeistand. Auf den Fotos sehen die Häuser oft noch ganz nett aus, aber in Wirklichkeit ...
    Zitat: makis
    Im Hinblick auf Kinder kann ich nur sagen, dass unser Sohn sich seit wir hier sind nur positiv entwickelt hat. Ob es die Schule ist die früher oft Anlass für Tränen und Streit war (bei mir und ihm!), und die er hier so gern besucht (und endlich auch erfolgreich)
Tja. Was hat das deutsche Schulsystem da wohl falsch gemacht? Das frage ich mich. An Deinem Sohn sieht man ja, daß es nicht an ihm liegt (und auch nicht an seinen Eltern), denn ihr alle seid dieselben. Also muß es doch das deutsche System sein, daß die Schüler so im Regen stehen läßt und die Eltern auch.
Wieso begreift das niemand in Deutschland?
    Zitat: makis
    Natürlich bemüht man sich als verantwortungsvolles Elternteil den Nachwuchs in seinem Sinne aufzuziehen, aber ich finde dass es immer schwerer wird dies auch durchzuziehen. Abgesehen davon dass kaum noch jemand weiß, wie ein Kind ordentlich zu erziehen ist, darf man den Einfluss von Umgebung, Freunden, Kindergarten bzw Schule und vor allem: des Fernsehens samt Werbung nicht unterschätzen.
Das ist wirklich schlimm. Man kann sein Kind ja nicht blind und taub aufwachsen lassen. Wie will man es da vor diesem schlechten Einfluß schützen? Als ich Kind war, hatten wir keinen Fernseher, und auch niemand, den wir kannten, hatte einen. Zudem gab es natürlich auch noch nicht diese ganze Werbung und den Kram. Das war viel einfacher für uns. Und trotzdem hätte ich gern ein Kettcar gehabt, weil andere Kinder das hatten. Aber so viele Kinder hatten eben auch nicht so viel mehr als ich.
Trotzdem hat man als Kind eben diese Gelüste, das kann man gar nicht ändern. Wir hattten nie viel Geld, wir konnten uns nichts leisten, kein Fernsehen, kein Auto, keinen Urlaub. Heute bin ich dankbar dafür, so schlimm ich das als Kind auch fand. Aber ich mußte mir als Erwachsene alles selbst erarbeiten und konnte es auch schätzen, weil es für mich nicht selbstverständlich war.
    Zitat: makis
    Aber zumindest werden immer noch die alten Werte hoch gehalten, Familiensinn wird noch groß geschrieben, und Hilfsbereitschaft, und Freundschaft. Egoismus und Konkurrenzdenken sowie eine Ellenbogengesellschaft schon im Kindesalter sind noch weit entfernt.
Vor allem die Hilfsbereitschaft hier, gerade unter den (Namibia-)Deutschen, das finde ich berauschend. So etwas ist man aus Deutschland gar nicht mehr gewöhnt. Man fragt jemand, und er hilft einem sofort, ohne etwas zu verlangen. Ebenso bietet man seine Hilfe an, und das alles läuft ohne Geld, ohne kleinliches Aufzählen einen Gefallen gegen den anderen. Es ist einfach selbstverständlich.

Schon allein deshalb könnte ich nie mehr nach Deutschland zurück. Ich würde mich dort ständig vor den Kopf gestoßen fühlen.



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New PostErstellt: 12.03.09, 20:45  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: sDiemer
    Ist ja hier nix anderes. Die Preise sind noch hoch, aber es finden sich keine Käufer, die in der momentanen Lage Lust auf große Investitionen haben. Ich bin gerade auch an einem Mietshaus für meine Altersversorgung dran, das zu einem für mich unrealistischen Preis verkauft werden soll. Das geht jetzt schon seit fast einem halben Jahr so und der Verkäufer (und der Makler) beharrt auf seinen Vorstellungen. Er hätte ja ganz viele Interessenten, die sofort zuschlagen würden. Nur leider steht das Haus inzwischen immer noch leer da. Ich habe Zeit und Geduld - ich muss es ja nicht um jeden Preis haben. Er kann jetzt irgendwann auf meinen Preis eingehen oder das Haus noch 1 Jahr leerstehen lassen - nur werde ich dann mein Angebot sicherlich weiter nach unten korrigieren. Um eine solche Effektivität auszurechnen, reicht eigentlich ein kleiner Taschenrechner. Ich warte einfach mal, ob er sich wieder meldet. Tut er das, weiß ich, dass ich gewonnwn habe ...
Wir haben das von der anderen Seite kennen gelernt, nämlich als wir unser Haus verkaufen wollten. Ich fand es einfach schrecklich, mäkelige Vielleicht-Käufer und stirnrunzelnde Makler durch unser Haus zu führen. Klar war es unser Traumhaus, gebaut nach unseren Wünschen, aber ich bekam zunehmend den Eindruck dass niemand sonst das Haus mochte...irgendwie bin ich doch froh, dass es dann erst in unserer Abwesenheit verkauft worden ist - und das zu einem Preis wo beide Seiten einigermaßen mit zufrieden sein können. Zu der Zeit hatten wir hier ja schon unser Heim gefunden. Inzwischen sind wir angesichts des deutschen Häusermarkts sehr froh, überhaupt Käufer gefunden zu haben.


    Zitat: sDiemer
    Ist es nicht mehr die Art der "Vereinfachung" vieler Eltern, die damit einhergeht. Es ist halt wesentlich bequemer, einem Kind einen Gameboy zu kaufen oder vor den Fernseher zu setzen als sich halt richtig mit dem Kind zu beschäftigen. Ich bin mir sicher, dass selbst die Kinder von heute mit einem lustigen Brettspiel in der geselligen Familienrunde auch noch zu begeistern sind.
Das ist genau richtig. Ich verdamme auch keine elektronischen Spiele an sich, nur das was daraus gemacht wird: eine bequeme Art sich die Kinder vom Leib zu halten. Und wenn die dann maulen weils langweilig wird, kauft man eben schnell das nächste Spiel. Schnelle Befriedigung materieller Wünsche statt Beschäftigung und aktive Erziehung, weil das Ich wichtiger ist als das Wir. Die wenigsten Menschen machen sich darüber solche Gedanken wie du.

    Zitat: Anna_kl
    Das ist deshalb, weil da immer die Flugzeuge runterfallen. Da will keiner mehr wohnen. ;)
Ja, da ist bestimmt was Wahres dran
Ich kenne einige Deutsche die in Olympia wohnen. Uns hat es da nie hingezogen.

    Zitat: Anna_kl
    Wenn man ein bißchen flexibel ist, schaut man natürlich nicht nur in Klein-Windhoek und Pionierspark und Eros (wo wir jetzt wohnen), sondern auch mal im Westen. Da fallen die Preise enorm (verglichen mit dem Osten). Ist halt "schwarzes" Gebiet.(...)
    Wenn er das Haus verkaufen würde, würde er, obwohl es in keinem guten Zustand ist, bestimmt mindestens 3 Mio dafür bekommen, wahrscheinlich sogar mehr. Nur weil es in Eros ist. Dasselbe Haus in Windhoek West brächte nur die Hälfte oder weniger.
Wie wahr...Wir wohnen zufällig in West - so richtig schwarz wie vielleicht Khomasdal ist es hier nicht. Der dunkelhäutige Anteil ist bestimmt höher als in den östlichen Stadtteilen, aber das hat uns nie gestört. Ansonsten wohnen hier auch Buren, Deutsche und Farbige. Unsere Nachbarschaft ist bunt gemischt, und wir kommen mit allen sehr gut aus
Außerdem haben wir kurze Wege zur Arbeit und in die Schule sowie in die Innenstadt. Die Kriminalität hält sich hier sehr in Grenzen.
Alles in allem ein ruhiges und durchaus empfehlenswertes Viertel, und die Häuser kosten selten mehr als sie wirklich wert sind



    Zitat: Anna_kl
    Und trotzdem hätte ich gern ein Kettcar gehabt, weil andere Kinder das hatten.
Oh, ich auch...

Mein Mann und ich haben vor fünfundzwanzig Jahren mit nichts angefangen. Das war gar nicht schlimm, wir haben uns Möbel vom Sperrmüll geholt, haben uns einen Job gesucht und gespart, und uns auch alles selbst erarbeitet. Da braucht man wenigstens niemandem dankbar und verpflichtet zu sein.

Huh, schon wieder so spät! Die Mücken fressen mich auch gleich auf (die sind wirklich zahlreich dieses Jahr)
Also ab unters Moskitonetz und Augen zu

LG
Makis

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New PostErstellt: 13.03.09, 08:30  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: makis
    Wir wohnen zufällig in West - so richtig schwarz wie vielleicht Khomasdal ist es hier nicht.
Ich glaube, das ist auch gar nicht der Punkt. Es ist einfach eine Sache des Prestiges. Alles, was westlich der "unsichtbaren Grenze" liegt, ist eben nicht so prestigeträchtig wie der Osten. Ich würde nie in Ludwigsdorf wohnen wollen, aber für viele ist das wohl der Traum.
Na ja, mir ist es egal, wo ich wohne, Hauptsache, es ist ruhig. Die Ruhe brauche ich zum Arbeiten zu Hause, darauf kann ich nicht verzichten. Und unser nächstes Haus liegt auch nicht im Osten, sondern in Hochlandpark.
    Zitat: makis
    Huh, schon wieder so spät! Die Mücken fressen mich auch gleich auf (die sind wirklich zahlreich dieses Jahr)
Tja, der Regen ... Da hatten sie ja die besten Möglichkeiten, sich zu vermehren. Wir wollten gestern auch auf der Terrasse sitzen. Es war nicht möglich. Mücken von allen Seiten. Wir mußte reingehen und die Mückentür zumachen.

Aber ich bin froh, daß der Regen jetzt endlich vorbei ist. War ja furchtbar dieses Jahr, noch schlimmer fast als letztes Jahr. Da sitzt man im Hochsommer im Pullover im Haus, weil es so kalt ist. Unvorstellbar.

Der Hund wollte manchmal gar nicht raus, weil es ihm zu naß und zu kalt war.

Lieben Gruß
Anna


[editiert: 13.03.09, 08:37 von Anna_kl]
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New PostErstellt: 13.03.09, 19:10  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ich mag Hochlandpark

Bin da immer mal bei Spar weil das von hier nicht so weit ist wie Maerua Superspar.

Außerdem leben da Bekannte aus der Schweiz.

Wir hatten heuer auf jeden Fall mehr Regen als letztes Jahr. Irgendwann hat sich herausgestellt dass unser Dach nicht dicht ist - und ausgerechnet über dem Fernseher tropfte es dann raus, ganz unbemerkt. Nun haben wir diesen zwar nicht an einer Schüssel dran weil wir darauf gut verzichten können (zur Info für alle Nicht-Eingeweihten: in Namibia gibt es außer einem staatlichen Sender - NBC- nur Pay-TV über einen Decoder. Da kann man dann entweder ca sieben oder mittlerweile acht deutsche Sender bekommen, oder eine ganze Menge südafrikanischer, je nachdem welchen Anbieter man wählt. Kostet im Monat beides ungefähr dasselbe, nämlich um die 500N$), aber ab und zu gucken wir ganz gern mal eine DVD. Das geht im Moment aber nicht mehr weil der Fernseher Nässe nun mal ganz und gar nicht mag...

Es war auch nicht ganz einfach einen trockenen Tag zu erwischen, um das Dach dicht zu machen, aber wir haben es geschafft.

Immerhin ist bei uns das Wasser nicht in die Wohnung gelaufen wie bei meiner Kollegin. Da stand es im Badezimmer fast kniehoch

Hier ist eben so gut wie nichts darauf eingerichtet dass es auch mal regnet, genausowenig wie auf Kälte. Die Straßen wurden einfach irgendwie hingewalzt und asphaltiert, nicht etwa zum Rand hin abschüssig damit das Wasser ablaufen kann. Häuser werden hingebaut wo Platz ist - und wenn das zufällig ganz unten am Hang ist wo sich das gesamte Wasser vereinigt, wie dort wo meine Kollegin wohnt. Inzwischen werden sogar Häuser so nah an die Riviere gebaut dass beim nächsten Hochwasser alles buchstäblich den Bach runter gehen muss (früher wurde so etwas gar nicht erst genehmigt). Als wir unser Dach reparierten haben wir mal einen prüfenden Blick auf die Dachrinnen geworfen: also wenn da keine wären, gäbe es wohl keinen großen Unterschied Da hat einer mal wieder nicht so die Ahnung gehabt von seinem Metier...
Naja, und natürlich bricht regelmäßig das Internet zusammen wenn es gießt. Wir waren Anfang Februar essen, und ich hab großspurig noch zwei Freunde dazu eingeladen, aber als es ans Bezahlen ging konnte meine Karte nicht gelesen werden weil das Gerät keine Verbindung zustande brachte. Immer gut wenn man dann noch Bargeld mithat. Ich hatte keines, aber meine Gäste schon. Das war echt peinlich!

Ich fand es auch nicht so prickelnd dass man sich den gesamten Februar anziehen konnte wie im Winter, und nach zwei Wochen Dauerbewölkung hab ich mich schon wieder nach der Sonne gesehnt, aber unserem Garten hat der Regen doch sehr gut getan. Vor zwei Jahren hatten wir ja so gut wie keine Regenzeit, und trotz Gießens ist uns damals einiges eingegangen weil die Sonne die Pflanzen schlichtweg verbrannt hat. Nachdem es jetzt etliche Tage trocken geblieben ist muss ich schon wieder mit der Bewässerung anfangen, zumindest der Rasen kann das brauchen. Naja, man kann nicht alles haben.

Man lebt jedenfalls wieder richtig auf wenn die Sonne lacht. Man hat sich ja kaum noch getraut einen Braaiabend anzusetzen.

Jetzt passt das alles wieder


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New PostErstellt: 14.03.09, 09:32  Betreff: Re: Firmengründung in Namibia  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: makis
    Ich mag Hochlandpark
Ich finde es enorm kuschelig. Direkt vor unserem "neuen" (es ist 20 Jahre alt) Haus stehen zwei riesige Palmen, auch hinten der Garten ist sehr schön, wunderbarer, riesengroßer Lapa, schön mit einem Thatch, da sehe ich mich schon mit meinem Laptop sitzen und arbeiten.
    Zitat: makis
    Bin da immer mal bei Spar weil das von hier nicht so weit ist wie Maerua Superspar.
Der Spar in Hochlandpark ist auch schöner als der in der Mall, finde ich. Bis auf die Parkplätze, das ist ja eine Katastrophe. Aber wenn ich kann, werde ich mit dem Roller einkaufen fahren, wenn ich keine so großen Sachen einkaufen muß, dann ist das mit dem Parken auch nicht so ein Problem.
Zwar gibt es in der Mall im Spar ein paar Sachen mehr (und definitiv die besseren Brötchen ;)), aber ansonsten gefällt mir der Spar in Hochlandpark viel besser.
    Zitat: makis
    Wir hatten heuer auf jeden Fall mehr Regen als letztes Jahr. Irgendwann hat sich herausgestellt dass unser Dach nicht dicht ist
Welches Dach ist das schon? Bei uns tropft es auch dauernd rein. Aber im neuen Haus scheint alles dicht zu sein. Bis jetzt jedenfalls. Was für ein Dach habt Ihr? Wellblech oder Schindeln? Oder sogar ein Thatch? Thatch wäre ja mein Traum, aber ein Makler behauptete, die Feuerversicherung dafür wäre wahnsinnig teuer. Im neuen Haus ist das Dach auch Wellblech (wie auch in unserem jetzigen), nur beim Lapa ist es Thatch. Aber wenn ich mal Geld habe, überlege ich mir, ein anderes Dach machen zu lassen für das Haus.
    Zitat: makis
    und ausgerechnet über dem Fernseher tropfte es dann raus, ganz unbemerkt. Nun haben wir diesen zwar nicht an einer Schüssel dran weil wir darauf gut verzichten können
Wir auch. Wir haben DVDs, das Fernsehprogramm kann man sich echt sparen. Und Deucom ist ja auch ein Witz. So viel Geld für die paar Sender ...
    Zitat: makis
    Immerhin ist bei uns das Wasser nicht in die Wohnung gelaufen wie bei meiner Kollegin. Da stand es im Badezimmer fast kniehoch
Ach du je ... Ja, letztes Jahr hatten wir im ganzen Haus Eimer stehen, dieses Jahr komischerweise (obwohl der Vermieter nichts hat reparieren lassen) nicht. Wahrscheinlich läuft das Wasser jetzt einfach oben ins Dach rein und das saugt sich alles voll. Die nächsten Mieter hier im Haus werden Spaß haben ... Aber man kann ja nichts machen, wenn einem das Haus nicht gehört. Der Vermieter interessiert sich nicht für Reparaturen. Ich bin schon froh, wenn wir dann im eigenen Haus sind. Da können wir wenigstens alles reparieren lassen, wenn etwas kaputtgeht.
    Zitat: makis
    Inzwischen werden sogar Häuser so nah an die Riviere gebaut dass beim nächsten Hochwasser alles buchstäblich den Bach runter gehen muss
Ja, das sehe ich auch jeden Tag. Die sind doch verrückt. Aber es regnet ja nie. Kann man sich ja drauf verlassen. *kopfschüttel*
    Zitat: makis
    Als wir unser Dach reparierten haben wir mal einen prüfenden Blick auf die Dachrinnen geworfen: also wenn da keine wären, gäbe es wohl keinen großen Unterschied Da hat einer mal wieder nicht so die Ahnung gehabt von seinem Metier...
Ja, wer hat hier schon Ahnung? Gut, einige der deutschen Handwerker schon. Wir haben einen tollen Klempner. Aber erst mal jemand finden, der Ahnung hat ... das ist schon eine Kunst für sich. Wir haben nach einem Schreiner gesucht, um uns ein Bücherregal bauen zu lassen (es gibt ja keine ordentlichen zu kaufen, alles nur so klein und nicht besonders für eine größere Büchersammlung geeignet), das Ergebnis ist ... na ja. Besser nicht drüber nachdenken, wieviel Geld man dafür ausgegeben hat.
    Zitat: makis
    Naja, und natürlich bricht regelmäßig das Internet zusammen wenn es gießt. Wir waren Anfang Februar essen, und ich hab großspurig noch zwei Freunde dazu eingeladen, aber als es ans Bezahlen ging konnte meine Karte nicht gelesen werden weil das Gerät keine Verbindung zustande brachte. Immer gut wenn man dann noch Bargeld mithat. Ich hatte keines, aber meine Gäste schon. Das war echt peinlich!
Ja, ist mir auch schon passiert. Man glaubt es einfach nicht, wie wetterabhängig das hier alles ist. Auch privat. Es regnet, kein Internet. Aber nicht, daß man dann auch nicht zahlen muß. O nein, man muß zahlen, ob man Internet hat oder nicht. Und nicht zu knapp. Für eine schnellere (nicht schnelle, nur schneller als ISDN) Leitung nehmen sie einem hier ja ein Vermögen ab. Kein Service, kein Support, keine Erreichbarkeit (Freitag abend fällt es aus und bis Montag kann man dann sehen, was man macht), aber zahlen muß man. Diese Abzockermentalität ist wirklich ungeheuer. Verbraucherschutz ist ein absolutes Fremdwort.
    Zitat: makis
    Ich fand es auch nicht so prickelnd dass man sich den gesamten Februar anziehen konnte wie im Winter, und nach zwei Wochen Dauerbewölkung hab ich mich schon wieder nach der Sonne gesehnt, aber unserem Garten hat der Regen doch sehr gut getan.
Ja, das stimmt. Es hat immer alles zwei Seiten. Wir haben eine Menge Fotos gemacht im Rivier hier in unserer Nähe, das sieht fast aus wie der Schwarzwald. Unglaublich grün. Wunderschön. Man muß eben immer das Positive an allem sehen. Wir haben auch viel Wasser gespart, weil wir den Garten nicht wässen mußten.
    Zitat: makis
    Man lebt jedenfalls wieder richtig auf wenn die Sonne lacht. Man hat sich ja kaum noch getraut einen Braaiabend anzusetzen.

    Jetzt passt das alles wieder
Ja, das ist schön.

Lieben Gruß
Anna



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New PostErstellt: 15.03.09, 11:45  Betreff: Wohnen in Windhoek  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

    Zitat: Anna_kl
    Ich finde es enorm kuschelig. Direkt vor unserem "neuen" (es ist 20 Jahre alt) Haus stehen zwei riesige Palmen, auch hinten der Garten ist sehr schön, wunderbarer, riesengroßer Lapa, schön mit einem Thatch, da sehe ich mich schon mit meinem Laptop sitzen und arbeiten. :)
Ja, das hört sich wirklich toll an


    Zitat: Anna_kl
    Zwar gibt es in der Mall im Spar ein paar Sachen mehr (und definitiv die besseren Brötchen ;))
Gute Brötchen gibt es auch bei der BP-Tankstelle in Pionierspark (wenn man von der Hochlandstraße reinkommt).

    Zitat: Anna_kl
    Was für ein Dach habt Ihr? Wellblech oder Schindeln? Oder sogar ein Thatch? Thatch wäre ja mein Traum, aber ein Makler behauptete, die Feuerversicherung dafür wäre wahnsinnig teuer
Wir haben auch Wellblech. Ich hätte lieber Schindeln (wahrscheinlich weil sie mir von D her vertrauter sind), aber dafür ist unser Dachstuhl nicht ausgelegt
Thatch ist schön und riecht auch so gut, aber ich hätte wirklich Angst dass alles abfackelt. Für eine Lapa ist es aber ideal.

    Zitat: Anna_kl
    Wir haben nach einem Schreiner gesucht, um uns ein Bücherregal bauen zu lassen (es gibt ja keine ordentlichen zu kaufen, alles nur so klein und nicht besonders für eine größere Büchersammlung geeignet), das Ergebnis ist ... na ja. Besser nicht drüber nachdenken, wieviel Geld man dafür ausgegeben hat.
Es laufen hier immer wieder mal Handwerksgesellen auf der Walz durch Windhoek. Die kann man auch anheuern wenn man etwas gebaut haben möchte. Ich kenne ein Paar, deren komplettes Haus auf diese Weise gebaut wurde, in Klein Windhoek. Sicherlich möchten die Jungs auch etwas mehr als Kost und Logis, aber das hält sich glaub ich in Grenzen.


(hallo Steffen, ich hoffe es macht dir nichts aus dass wir deinen Thread so ein bisschen missbraucht haben - aber vielleicht ist es ja ganz interessant für dich zu lesen, wie der Alltag hier so aussieht)




LG
Makis


[editiert: 15.03.09, 11:46 von makis]
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