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FMS-Pässewettbewerb / Concours des cols
130-Pässe-/Streckenwettbewerb, FMS (Föderation der Motorradfahrer der Schweiz)
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FMS-Pässewettbewerb / Concours des cols
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No new posts Neuauflage: In 80 Stunden um die Schweiz
Liebe Töffkolleginnen
Liebe Töffkollegen

Nachdem ich letztes Jahr völlig verregnet und entnervt das Handtuch geworfen habe, folgt nun die Neuauflage von
In 80 Stunden um die Schweiz
Der Start erfolgt am Mittwoch, 1.7. um 12.00 auf der Grimsel Passhöhe und das Ziel ist am Samstag um 20.00 Uhr in Mümliswil.
Folgende Route ist geplant (Auszug aus dem roadbook):

Mittwoch: Grimsel-Furka-Susten-Brünig-Glaubenberg-Ächerli-Klausen-Pragel, Übernachtung im Muotatal
Donnerstag: Ibergeregg-Sattelegg-Kerenzerberg-Flüela-Ofen-Umbrail-Bernina-Albula-Julier, Übernachtung in Silvaplana
Freitag: Maloja-Splügen-San Bernardino-Lukmanier-Oberalp-Gotthard-Nufenen-Simplon-Moosalp-Col du Lein, Übernachtung in Champex
Samstag: Col des Planches-Les Agites-Col des Mosses-Col du Pillon-Jaun-Gurnigel-Mt Soleil-Chasseral-Brunnersberg – Ende Gelände!

Falls jemand Lust hat, sich ganz oder teilweise einzuklinken und mich begleiten, dann können wir da gerne darüber reden.
Am Ende der Geschichte sollten genug Pässe auf dem Zähler sein, dass es für eine Goldmedaille am diesjährigen FMS-Pässewettbewerb reicht.

Ich würde mich freuen, den einen oder anderen zu treffen.
Herzliche Grüsse, Matthias A. Wirz, 
(formerly known as N’Fielder)

PS Ich bekomme von MV Agusta eine Turismo Veloce als Pressetöff zur Verfügung gestellt, ich lasse also meine Enfield-Dame zu Hause in der Garage stehen! (das sollte ein paar technische Überraschungen weniger geben als in meiner letzten Saison)


N'Fielder 25.06.15, 17:05
No new posts Heimatland!
Lieber Hermann

Du bist ja schon fast wieder fertig mit Deinen Pässen, während ich noch bis am 1.4. warten muss, bis meine Nummer wieder gültig ist...
Was machst Du dann den ganzen Sommer über?
Ich freue mich jeden Tag auf die erste Tour, aber einholen werde ich Dich auch dieses Jahr wohl kaum.
Gueti Fahrt und bis bald!
Herzliche Grüsse, Mättu

N'Fielder 24.03.15, 09:02
No new posts KEINE Panik - N'Fielder als Spätzünder
Lieber Hermann,

keine Panik, aber Danke der doppelten Nachfrage. Beruflich läuft mein Start in die Selbstständigkeit nach wie vor gut -wenn auch der gute Kaufmann immer ein wenig jöhmerlet: Es dürfte ein bisschen mehr sein!

Töff-mässig bin ich immer noch solo, das heisst: Meine treue Lady ist immer noch im Winterschlaf (das muss ja ein Bomben-Facelisfiting werden, bis sie fertig ist...)

Ich bin also noch nicht startklar, werde aber langsam ungeduldig.
Auch wenn ich mir eine vollständige 128er Pässe-Tour noch nicht vorstellen kann: Mit Bronze werde ich mich nicht zufrieden geben!
Ich darf dann also das Feld von hinten aufrollen, wenn Eurereins bereits bei 70 Pässen seid. Wo soll das hinführen? Wir haben ja grade mal Mitte April und noch nicht mal Ostern!
In diesem Sinne, bis bald auf den Schweizer-Pässen mit vielen Berichten und schrägen Grimassen auf den Fotos.
Herzlichst
Euer N'Fielder

N'Fielder 14.04.14, 16:19
No new posts Fremdgehen lohnt sich...
..was für ein Titel für meinen letzten Beitrag diese Saison!

Nachdem mich meine treue Enfield nach mehr als 11'000km über 121 Pässe des Wettbewerbs gebracht hatte, nun dies:
 
Am Mittwoch war ich mit zwei Kollegen in Hauterive am Neuenburgersee beim Meister.
Die etwas weniger Jungen unter uns erinnern sich an das Idol unserer Motorrad-Jugend:
Jacques Cornu. Damals hat er alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.
Heute gibt er mit seiner liebenswerten, spitzbübischen Art sein Erfahrung vom Töff-Fahren in Kursen an Interessierte weiter.

Per Zufall bin ich über einen Bekannten auf die Internet-Seite gestossen:
Sliding im Gelände I,  1 Tag in der Kiesgrube, Motorräder, Kleider, Instruktoren, alles wird von der Cornu Master School gestellt!

Die letzten drei Plätze (von 21) hatte ich meinen Kollegen und mir reserviert. Jeder hat sich den Mittwoch von Beruf, Familie und Verpflichtungen freigeschaufelt.
Um 0815 war Treffpunkt im Hafen von Hauterive bei Neuenburg.

Zum Glück waren wir mit dem Auto da (wird sich später noch herausstellen).
Als wir ankamen standen da 21 Enduro-Maschinen in reih' und Glied vor der Werkstatt der Cornu Master School.

Nach einer kurzen Einführung im Café am Hafen ging es mit einem Hauch von Zeughaus-Atmosphäre zum Material-Fassen.
Dicke Motocross-Stiefel, Knieschoner, Ellbogen-Schoner, Hose, Handschuhe, Shirt und Helm. Dann waren wir soweit startklar.

Nach so gut wie keiner Einführung für die Cross-Maschinen sind wird dem Meister in seinem Geländewagen mit Anhänger hinterher gefahren bis in die Kiesgrube.

Was für ein Gefühl mit 50 PS angetrieben hoch in die Kiesgrube zu fahren. Es sollte nicht das letzte Mal sein, wo mich die Fahrleistung schier umhaut!

Oben angekommen wurden drei Gruppen eingeteilt, zwei Romands und wir Tüütsch-Schwyyzer, charmant angeleitet von Sandra der einen Instruktorin von Jacques.

Die erste Übung für uns war mit handlichen Trial-Maschinen (die mit Cornus's Anhänger in die Grube gefahren wurden).

8en drehen ohne Ende, stehend und ganz eng. Gar nicht so einfach, wie sich das anhört. 
Dann war Anfahren im steilen Hang angesagt. Auch da kommen mir die Reflexe mit dem Ziehen der Vorderbremse bös in die Quere: Auf rutschigem Untergrund greift die Vordere nun mal gar nicht. Ab rückwärts nach unten ist die Folge.

Der Geschicklichkeits-Parcours über Eisenbahnschwellen kam mir schon eher entgegen - eine Erinnerung an die Übungen mit der Condor 350 in Thun kam schon hoch...

Dann folgte ein weiterer Höhepunkt als und Jacques vorausfuhr: "Isch da guet Giele und Gielinne...?"
Ab in den Wald und üner ein abgemähtes Kornfeld. Das war eine Rutschpartie! Aber eine hervorragende Übung für das Gleichgewichtsgefühl auf nassem Untergrund.

Beim Mittagessen im Restaurant konnten wir uns etwas erholen von den kräftezehrenden Übungen des Vormittags als es am Nachmittag in er Kiesgrube mit den Enbduros weitere Bremsübungen zu absolvieren gab.
Jacques mit einem Headset unter dem Helm und einem mobilen Lautsprecher machte die Übungen vor und Gruppe für Gruppe konnte es nachher selber ausprobieren.
Blockiertes Hinterrad, rutschendes Vorderrad - ein kurzer heftiger Griff am Gas liess die Enduros schnell hinten ausbrechen.
Eine wahre Freude - richtig Bube-Züüg halt.
Nach dem z'Vieri wurde ein Rundkurs ausgesteckt, bei dem man alle gelernten Elemente des Tages anwenden konnte. Auch das nicht so einfach, etwas Müdigkeit schlich sich schon langsam ein.
Aber ein Mords-Spass. Die Instruktoren machten einige Fotos von uns - die auf der Cornu Master School Internet-Seite aufgeschaltet wurden...

Alles in Allem eine Super-Erfahrung, die ich jedem wärmstens empfehlen kann!
Als Abschluss nach der Material-Rückgabe habe es im Restaurant einen Apéro und die Kursbestätigung von Jacques ausgehändigt.
Ziemlich kaputt und froh, nicht mit dem Motorrad nach Neuenburg gefahren zu sein, sind wir im Auto nach Hause gefahren - ohne zu wissen, dass uns der eingefahrene Muskelkater noch mindestens 4 Tage begleiten würde.

Falls Ihr etwas für Eure Balance und Eure Verkehrssicherheit auf der Strasse machen wollt: bucht einen Kurs bei Jacques. Bei mir war es sicherlich nicht der Letzte!

Herzlichst Euer diesmal nicht N'Fielder (den ganzen Kurs auf KTM..)
Matthias

anbei der Link zum Kurs:
http://www.cornu-moto.ch/de/kurse/b1/


N'Fielder 06.10.13, 19:56
No new posts Auf dem letzten Zacken - die 121 voll!

Liebe Mitstreiter,

mit einer Woche Verspätung kommt hier mein (vorläufig) letzter Eintrag ins Forum. Am letzten Wochenende habe ich zugeschlagen, meine Fürbitte an Petrus hat mindestens für den Samstag gut gewirkt.

Wenn ich heute rausschaue und denke, wie es gestern teilweise in Strömen geschüttet hat, bin ich saufroh, habe ich die letzten 17 Pässe, die mir gefehlt haben mit dem letzten Wochenende eingetütet...

Die wahrscheinlich 2.-längste Anfahrt der Schweiz

Zeitig bin ich am 28.09. los für eine wiederum ziemlich lange Anfahrt: Weil am Rhein bis Lenzerheide ist nicht wirklich ein Schmankerl zum Töfffahren, aber es hat gereicht, um wach zu werden. Der Herbst ist nun definitiv da, ich war froh um meine 7 Schichten Stoff und Leder, sonst wär’s etwas frisch gewesen. Ihr alten Hasen mit Euren warmen Ohren: ich weiss jetzt natürlich schon, weshalb Ihr Euren Wettbewerb tunlichst bereits im warmen Juli beendet...aber eben, ich habe Einiges gelernt in den letzten 5 Monaten. Also morgens um 0815 war mit der Lenzerheide der erste Pass der Zweitages-Tour im Kasten – und als Nächstes gibt’s eine

Schöne Sackgasse

Das wäre ja eigentlich mein allerletztes Dessert geworden. Freunde von uns haben ein Ferienhaus auf der Höhe vom Glaspass. Und ich wollte bei Ihnen übernachten und als krönenden Abschluss die besagte Sackgasse hoch und meinen letzten Pass knipsen. Die Freunde sitzen in Dubai, ich übernachte woanders und habe die Route fürs Wochenende umgeplant.

Was nun folgt sind die Nebenwirkungen vom exzessiven Pässefahren:

2 Doubletten

Dadurch dass ich im Bündnerland bereits einen guten Teil im Kasten hatte, ergaben sich zwangsläufig ein paar Überschneidungen bei dieser Tour. So habe ich also den Julier ohne obligaten Stop und Foto auf der Passhöhe in einem Schnütz befahren – auch mal ein neues Gefühl. Vorher hatte ich jedoch endlich nach 4.5 Stunden eine Aufwärmpause in einer schönen Beiz direkt am Marmorera-See eingelegt. Die Unterhaltung mit 4 Franzosen mit ihren 1200er GS war ganz lustig. Sie waren etwas überrascht, wie man mit einer Royal Enfield in einer Saison 121 Pässe fahren will. Das einzige Gadget, das sie bei mir am Töff fanden, war das Rider eCall Gerät von Schuberth (das glücklicherweise auf der Tour brav Betriebsbereitschaft angezeigt hatte, zum Einsatz kam es logischerweise nicht...Gottseidank. Aber ein beruhigendes Gefühl ist es schon, zu wissen: Wenn ich in einer Passkurve mal geradeaus ins Juhee abfliege, dass ein Notruf ausgelöst wird und mich jemand dank den GPS Daten suchen kommt.). Kurz vor der Passhöhe zogen sie dann alle vier sehr zügig und freundlich winkend an mir vorbei.

Weiter ging die lange Doppelstrecke über die Bernina. Da hat sich auch beim zweiten Anlauf nichts geändert. Ich finde diesen Pass nicht wirklich attraktiv, aber das ist eben Geschmacksache. Hermann und ich haben mal abgemacht, dass ich mehr und regelmässiger Pause machen sollte: Bereits nach einem Katzensprung in Le Prese habe ich mir auf der Sonnenterrasse eine wunderbare Pizza gegönnt. Falls mal jemand in der Gegend ist: Pizzeria Raselli (im Sporthotel Raselli) ist empfehlenswert.

Mit dem Hinweis von Herrn Raselli persönlich, dass mein nächster Pass der Schönste überhaupt sei, bin ich weiter via Richtung Umbrail.

Dann kam das wunderschöne Haus am Ortsausgang, wo ich in den 80er Jahren in der Schulkolonie war – wir hatten damals während zwei Wochen Super8-Filme (kennt das noch jemand?) gedreht als „Videoclips“ zu „What is love?“ von Howard Jones und anderen. Das Haus es steht noch, es wird allerdings grade zur Seniorenresidenz umgebaut...machen die das alle extra, um mir vorzurechnen, wie ich alt werde?

Die Fahrt bis Bormio mit all den langen Tunnel, ohne Möglichkeit zu überholen war etwas mühsam, aber Stelvio von Italien her, war ganz toll. In einem engen Tunnel haben sich zwei Autos gegenseitig ausgebremst. Tja Passstrasssen-Vortritts-Regelung nicht verstanden... Ich habe die allgemeine Verwirrung genutzt und bin stinkfrech zwischen den beiden durchgeschlüpft und habe dabei noch eine schöne Ducati überholt, die ebenfalls im Tunnel blockiert war.

Ich habe mich natürlich diebisch gefreut, dass der Ducati-Fahrer bis kurz vor der Passhöhe gebraucht hat, um mich wieder einzuholen...(na ja, es war ein Mailänder, ein Flachländer quasi...)

Mit einem etwas trostlosen Bild von der Passhöhe im Sack ging es runter nach Sta. Maria. Zugegeben: die Schweizer Seite runter ist schön, aber die Euphorie vom Beizer in Le Prese kann ich nun doch nicht ganz nachvollziehen (aber ich habe ja mittlerweile auch 109 Pässe zum Vergleich...)

In Sta. Maria überkam mich wieder einmal die Nostalgie: Ich habe im Ort die Jugendherberge gesucht – da bin ich als Knirps im Pfadi-Skilager 1979 getauft worden.

Weiter ging’s in Richtung Ofen.

Da habe ich mich bei der gemütlichen Fahrt nach oben wieder einmal so richtig erschreckt: Auf einmal sehe ich im Rückspiegel ganz nahe eine BMW – so nicht. Wieder wach, geht’s ab da etwas zügiger um die Ecken. Bis kurz vor der Passhöhe haben die Technik und die 29 PS gehalten, bevor die beiden Berner mit der GS an mir vorbeizogen. (Ist es PS-Neid oder einfach der sportliche Ehrgeiz in mir? Das passiert mir doch immer wieder, dass ich mit einem im Rückspiegel etwas flotter unterwegs bin als alleine...)

Oben angekommen stand das Berner Päärli dann am Pass-Schild und hat sich...ja, geknipst.

Sollte ich tatsächlich bei Pass Nr. 110 jemanden treffen, der am FMS-Pässewettbewerb teilnimmt. Nein es war nichts. Aber die beiden kennen die Aktion. Vielleicht machen die beiden im 2014 mit – nach meiner überzeugenden Werbeeinlage für den Wettbewerb kann ich mir nichts anderes vorstellen! (Und wenn Ihr beiden das jetzt lesen solltet, dann könnt Ihr Euch sicherlich bei Hermann für nächstes Jahr vor-registrieren lassen!)

So, nun etwas wie ein Zwischen-Höhepunkt. Der Flüela ist in meiner persönlichen Buchhaltung nämlich Pass Nummer 111! Weiter ging es ohne bleibende Erinnerungen durch Davos in Richtung Wolfgang.

10...09...08...der Countdown läuft

Etwas überrascht war ich schon vom langen Abstieg bis nach Landquart. Die Geschichten um die mindestens 6 Schul- und andern Lagerorte auf der Strecke erspare ich Euch (manchmal habe ich das Gefühl ich habe meine Jugend in Pfadi- und Schullagern verbracht – aber es waren ja auch während 8 Jahren mindestens 4 Lager pro Jahr, da kommt Einiges zusammen)

Spiessruten-Lauf am Weinfest

Es war nicht grade das, was man von den Concours d’élégance her kennt. Die Zuschauer stehen Spalier, winken und applaudieren, freuen sich über die schönen Autos und Töffs, die vorbeituckern...

Von wegen, es war nicht ganz so schön in Maienfeld. Kann ich etwas dafür, dass die Polizei die Umleitung (der ich brav gefolgt bin) direkt durch die Fussgänger-Strecke von den Parkplätzen ausserhalb leitet? Jedenfalls war ich nicht ganz zuoberst auf deren Beliebtheits-Skala, als ich mir durch die vielen Menschen einen Weg zu meinem nächsten Pass gebahnt hatte.

Was für ein Anblick – St. Luzisteig – mit seinem Riegel, der die Schweiz vor allen Invasoren aus Richtung Liechtenstein schützt...

Ich fand’s lustig, mit diesem klangvollen Namen endlich ein persönliches Bild zu verbinden.

Pass-Bild mit Blitz

Es dämmerte schon langsam, bis ich als letzten Pass für den ersten Tag das SchildWildhaus knipsen wollte. So weit sind wir also schon, dass ich einen Aufhellblitz nutzen muss, wenn ich die letzten Bilder des Tages schiessen will.

Es „gnüegelet“ langsam aber auch für einen Tag. Ich bin seit mehr als 12 Stunden unterwegs.

Ah übrigens: Wie viele Kilometer ich heute unterwegs war, weiss ich auch nach der letzten Reparatur nicht, der Tacho spinnt immer noch. Gemerkt habe ich es, als ich auf der Autobahn im 120 alle überholt hatte und mein Tacho nur 80km angezeigt hat. Vielleicht hat mir der Garagist ja eine Tachoseite für „Meilen“ eingebaut... wurscht, im grossen Service kommen noch ein paar gröbere Sachen, aber davon später.)

Da ja auch ich lernfähig bin und keine „Maria und Josef suchen eine Herberge – Teil II“ wollte, habe ich schlauerweise mit meiner Hotelcard in Nesslau-Krummenau im Sternen ein Zimmer reserviert.

Gottseidank! Auf den letzten Kilometern wurde es rasch dunkel und Vorboten für das, was mich am nächsten Tag erwarten sollte, zogen auf: Stockdichte Nebelsuppe.

Nach einem reibungslosen Check-in bezog ich mein Zimmer im charmanten 90er Jahre Look und entsprechenden Farbenkombinationen – aber im Vergleich zu meiner Hotelübernachtung in Orbe ein 12-Sterne-Zimmer! Am Besten fand ich jedoch nach dem langen (und nicht allzu warmen ersten Tag) die heisse Dusche: Auf dieser Brause hätte sich die Firma Kärcher mit Ihren Hochdruckreinigern ein Patent sichern sollen. Was für eine Wohltat! Nach einem sehr guten Abendessen im Hotelrestaurant und etwas gegen den Durst des Tages bin ich zeitig und selig in mein Bett gefallen, um für die Herausforderungen des Tages 2 gewappnet zu sein.

Der Nebel des Grauens

Schon die Bemerkung der Frühstücksdame hätte mich aufhorchen lassen sollen: Ich wollte für das Frühstück ans Fenster sitzen und sie meinte: „Jaja, machen Sie, solange Sie noch etwas sehen...“

In aller Früh’, frisch gestärkt und guter Hoffnung, dass es sich beim Nebel um ein lokal beschränktes Phänomen handelt, bin ich in Richtung Schwägalp losgefahren. Ein wunderschöner Sonntagmorgen-Pass. Märchenhaft all’ die lustigen Beulen in den grünen Wiesen – als ob da jeden Moment irgendwelche Hobbits aus „Herr der Ringe“ um die Ecke kämen...

So und nun meine lieben Ost-Schweizer, warum wusste ich das vorher nicht? Die Eskimos haben 101 verschiedene Namen für Schnee. Ihr habt dies bestimmt für die unterschiedlichen Nebelsorten. So etwas habe ich „miner Läbtig“ – wie meine Berner Grossmutter zu sagen pflegt – nicht gesehen:

Nebel, durch den Dich Sonnenstrahlen so blenden, dass Du nichts mehr siehst.

Nebel, der so feucht ist, dass Du nicht weisst, ob es nicht doch Nieselregen ist.

Nebel, der so dick ist, dass Du denkst, es ist Zuckerwatte, die Du abbeissen kannst.

Nebel, die dunkel ist, dass Du denkst, die Welt geht unter

Nebel, der so bitterkalt ist, dass er Dir in alle Knochen kriecht

Nebel, der so warm ist, dass Du denkst, Du bist im Dampfbad

Nebel, der stinkt...

Nebel, der gut riecht...

Nebel, Nebel, Nebel.

Leider ist auch dafür meine Fliegerbrille nicht wirklich optimal geeignet. Trotz Abwischversuchen mit dem Handschuh war die Sicht teilweise jämmerlich. Da fahre ich  eben langsam und lasse die scheuchenden Subaru-Eingeborenen, die mich den Berg runter jagen, vorbei...

Den Leimensteig habe ich nur dank intelligenter Recherche im Forum (und der Beschreibung bei Schönwetter von Hermann) gefunden. Vielleicht zählt das weisse Bild vor weissem Hintergrund auch gar nicht in der Wertung. Da kann ja jeder kommen, das kann ja überall sein. Ist es aber nicht. Was für eine Suppe!

Am Stoss bin ich zwei Mal vorbeigefahren. Kapelle mit Gedenktafel...welche Kapelle, welche Tafel? Das wirklich Beindruckende fand ich jedoch: Die sind ja nicht schlecht die Appenzeller mit ihrem kleinen roten Bähnli. Die kreuzen einfach mal so eine Hauptstrasse, ohne Schranke, ohne Ampel nur so zwei kleine Andreaskreuzlein! Bei diesem Sau-Nebel war ich froh, dass das Bähnli bereits vorbei war.

Via Altstätten bin ich hoch zum nächsten Pass, dem Ruppen. (Bis vor diesem Wettbewerb wusste ich gar nicht, dass Du lieber Etienne Ruppen Deinen eigenen Pass hast). Aber auch dieser Pass wäre sicherlich wunderschön, einfach ohne dieses weisse, kalte, nasse Zeug in der Luft. Am Schlimmsten fand ich jedoch in diesem Nebel des Grauen all die überfahrenen Igel auf der Strasse. Könnt Ihr Ost-Schweizer nicht Autofahren oder macht Ihr das mit Absicht? Das gibt’s doch gar nicht: In zwei Stunden Fahrt habe ich 6 platte Igel gezählt!!!

Von der „Passhöhe“ des Ruppen bin ich Richtung Oberegg weg – im Glauben, so hiesse der nächste Pass. Meine 100’000er Karte wies mir aber St. Anton als höchsten Punkt aus – da habe ich doch mal intuitiv das richtige Schild geknipst – ja auch dieses im Nebel.

Zurück Richtung Ruppen via Trogen fuhr ich in die dickste Suppe in St. Gallen. Dagegen ist London klare Weitsicht pur. Alter Falter, so etwas habe ich noch nie gesehen... Zum Glück habe ich irgendwie den richtigen Ausgang aus dieser Waschküche gefunden, um den zweitletzten meiner Pässe zu suchen:

Locherhof – Tannenberg

Da ich ja verschiedentlich bewiesen hatte, dass ich mit den kleinen unübersichtlichen Pässen bei Schlechtwetter meine liebe Mühe habe, war die Vorfreude auf diesen „Doppelpass“ nicht sehr gross. Als ich aber im Nebel an der Hauptstrasse am Schild zum Restaurant Tannenberg vorbeigerauscht bin und wenden musste, war ich zuversichtlich, dass ich trotz dichtem Nebel am richtigen Ort landen würde. Leider wurde dann oben aus dem ersehnten Aufwärmen in der Beiz auch nichts, weil die Saison scheinbar vorbei ist.

Guten Mutes ging es auf zu meinem letzten meiner Pässe. Der 121. auf der Liste der FMS ist auch mein letzter Pass:

Nollen

Tätääää! Geschafft, so fühlt es sich also an, den Status Topp-Fahrer zu erreichen. Zugegebenermassen war die Kulisse etwas mikrig. Sicht ca. 12.5 Meter, starker Niesel-Nebel (ja, den haben sie ebenfalls hier...)

Nach meinem Foto – man beachte: meine Lady und ich sind beide richtig im Bild – bin ich schon mit etwas stolz geschwellter Brust in die Beiz und habe mir zur Feier des Tages einen Tee mit Nussgipfel bestellt.

121 Pässe. Begonnen am 26.05. mit dem Chall, beendet am 29.09. mit dem Nollen. Dazwischen lagen etwa 11’000km (genau weiss ich es ja nicht, weil der Tacho nicht überall mitlief...) wunderschöne unfallfreie Fahrten kreuz und quer durch die ganze Schweiz!

Danke lieber Hermann, danke liebe FMS, dass ich das erleben durfte.

Freu’ Dich bloss nicht zu früh...

... sang irgendwann mal Gitte. Tja, so war’s dann auch. Ich stürze mich in Regenmontur weil ich ja doch noch ein paar Kilometer Heimweg vor mir hatte. Dann fahre ich in Will auf die Autobahn und sehe mich geistig in 1 ½ Stunden bereits unter der warmen Dusche, da passiert es:

Ich bin grade am Überholen auf der linken Spur – klack, klack, klack... beim Beschleunigen brutale Schläge, die durch das ganze Motorrad gehen. Was ist das denn?

Ich fahre also auf den nächsten Rastplatz und stelle das Motorrad - von einer üblen Vorahnung geplagt -  auf den Hauptständer. Und da sehe ich es: Sali zämme!

Auf dem letzten Zacken quasi. Zahnausfall bei meiner treuen Enfield. Jeder Schlag, den ich vorhin gespürt hatte, kostete meinem hinteren Zahnrad mindestens einen Zahn (Sagt jetzt nichts und fahrt jetzt nicht mit dem Salz-Lastwagen durch meine Wunden Ihr lieben Zahnriemen- und Kardanwellen-Fahrer, die Ihr diesen Beitrag lest...)

Schöne Bescherung, da steht sie also am Sonntag morgen meine Royal Enfield Bullet 500 – eben war ich noch stolz wie Oskar auf mein Velo, sie hat mich über 121 Pässe gebracht – ohne ABS, Tempomat, Sitzheizung und nur 29 PS. Mitten in der Ostschweiz auf einem Parkplatz. Von meinem lieben Enfield-Garagist, der ja für mich 24Stunden Pikett hat, kam telefonisch die Empfehlung piano weiterzufahren und zu schauen, wie weit ich komme. Also so habe ich mir ja meinen easy-peasy-Heimweg nicht vorgestellt.

Ich verlasse also die Autobahn und fahre alle kleinen Nebenstrassen von Wil bis Weil, dem Rhein entlang, bei jeder roten Ampel und jedem Kreisverkehr leidend, weil jede Drehung am Gasgriff die Kette wieder durchschlagen lässt und damit wieder einen Zahn kostet.

Endlich – viel später als zu Hause angekündigt – komme ich in Weil an, erleichtert, es geschafft zu haben. Die 121 Pässe und den letzten Nachhause-Weg.

So, meine Lieben das war’s von mir. Es hat Spass gemacht. Ich danke Euch für das Lesen – und vor allem denjenigen, die auch mal eine Antwort gepostet (nicht geposchtet...) haben.

Wir sehen uns hoffentlich alle gesund und munter an der Preisverleihung.

Bis dahin, herzlichst Euer

N’Fielder – Matthias – Mättu oder wie auch immer...


PS Und hier nochmals die Route:

Tag 1: Weil -Lenzerheide - Glaspass - Julier - Bernina - Stelvio - Umbrail - Ofen - Flüela - Wolfgang - St. Lizisteig - Wildhaus

Tag2: Schwägalp - Leimensteig - Stoss - Ruppen - St. Anton - Locherhof/Tannenberg - Nollen - (Autobahn-Parkplatz) Weil am Rhein


N'Fielder 06.10.13, 12:48
No new posts Lieber Petrus

Wer hätte gedacht, dass ich nach geschlagenen 44 (!) Tagen wieder ins Rennen um die letzten Pässe einsteige?
Ich, eigentlich, aber es hat sich jetzt leider wirklich nicht ergeben.
Da ich jetzt wieder Montags bis Freitags im Büro bin, warte ich sehnsüchtigste auf die Wetterprognosen fürs Wochenende.
Es war nicht berauschend, aber nicht aussichtslos für eine Zweitages-Tour.
Berner-Fribourger-Wadtländer-Alpen am Tag eins und am zweiten war der südliche Jura geplant.
Es kam etwas anders.
Ich habe mir schon überlegt, ob ich überhaupt los soll: um 06 Uhr hats bei mir gegossen in Kübeln. Um 07.30 ginge, und dann los.
Wehmütig vor Herrmann's Haustür vorbei: Das persönliche Treffen mussten wir auf die Preisverleihung verschieben...
Pass Nr. 1 (wie ich DAS vermisst hatte, die ersten Kurven beim Einstieg: herrlich!)

Gurnigel - kommt übrigens von Hornigeln.
Mir sind fast die Klämmerli abgefallen (die Sommer-Händschen sind definitiv out!).
Mir sind die Finger richtig dick angeschwollen und gaben erst nach einer Pause auf der Sonnenterrasse und einem Cappuccino zum Händewärmen wieder Ruhe.

Jaun - kein Wunder ist es kalt!
Auch der wieder herrlich zum Hochfahren, aber dann habe ich für meine Verhältnisse unmässig viel Pause gemacht und ennet dem Jaun einen heissen Tee getrunken.
Ja kein Wunder ist es so saukalt hier oben.
Die Beizerin schreibt an die Kreide-Tafel. "Der Herbst ist da!"
Nach einem Kehr in Poltrigen wieder hoch auf den Pass und links weg in Richtung 

Abländschen (der ist sogar angeschrieben). Das sind eben meine kleinen Pässli, ich können nur solche fahren! (leider bin ich wieder mal am Heuen, was ich fotografieren soll...).
Unten biege ich links ab Richtung 

Saanenmöser - die Lady schlägt zurück
Heute sind die Doppelstrecken angesagt. Hin und wieder zurück. Vor dem nun vierten(?) Baustellen-Rotlicht (hin und zurück) vergesse ich vor dem Fotografieren des "Pass"-Schildes den Gang rauszunehmen und lass' die Kupplung los...
Tschack hatte ich einen Blauen Fleck trotz Schutz im Stiefel. Selber Schuld.
Auf Verordnung von Dr. Ryter mache ich übrigens mehr Pause:
Ich werde von meiner ehemaligen Mitarbeiterin (der das Hotel Hornberg in Schönried gehört) zum Mittagessen eingeladen... sehr fein, auf der Terrasse, ein Hauch von Spätsommer, aber nur ein Hauch.
Weiter geht's Richtung

Col du Pillon - da kommen jede Menge Jugenderinnerungen hoch (aber die kommen nicht ins Forum, so viel Diskretion muss sein...)
Via Les Diablerets ab auf den 

Col de la Croix -  Driften im Schnee...
...das war letztes Mal, als ich diesen Pass befahren hatte. Eine Einladung vom Auto-Importeur meiner Wahl (sehr gut für das Fahrgefühl auf Schnee und Eis)
Der ganze Pass war für uns gespurt und gesperrt. Herrlich

Col des Mosses - mitten unter Ferraris
Super, ich habe mich in eine Rallye verirrt und das mit ohne Tacho (der seit dem zweiten Pass den Geist aufgegeben hat)
Eigentlich herrlich, nur ich und meine Enfield, keine Elektronik, keine Helferlein. Schalten (sowieso immer nach Gehör, da kein Tourenzähler) aber auch Fahren ohne Tacho ist witzig (ich denke, ich fahre 50...)

Les Agites - Tagesdessert mit Nebengeräuschen.
Abgesehen davon, dass ich wieder mal nicht genau wusste, wo ich knipsen sollte, habe ich da oben so seltsame Geräusche gehört (Ausserirdische, geheime Armee-Tests oder unsichtbare Windkraftanlagen? - Es waren lediglich die Seilwinden der Holzarbeiter...
Bei der Einbahnregelung bin ich hinter dem freundlichen Eingeborenen hergefahren, der vor fuhr und sich prompt im Tunnel mit dem Gegenverkehr aus einer Nische heraus heftige Wortgefechte geliefert hat.

Da ich bereits um 16.30 meine Tagespässe im Kasten hatte, habe ich mir gesagt: weiter, so lange das Wetter hält. 
Ab nach Nyon und auf den 
Col de la Givrine - Was Du heute kannst besorgen..
...nach Pass 101 (tätää...) weiter über den

Col du Marchairuz - Souvenirs, Souvenirs...
...VD 14 war einer der Schiessplätze, auf dem wir mit unseren Mannschaften von Bière aus Wochen bei eisigen Temperaturen endlos "Feu et mouvement" einüben durften.
In Bière noch einen kleinen Nostalgie-Ausflug auf den Waffenplatz... lang ist's her.
Einer geht noch...

Col du Mollendruz - wie einst Maria und Josef...
in der Weihnachtsgeschichte:
"Und sie zogen von Herberge zu Herberge und alle waren sie besetzt..."
Tja, wofür gibt es Planung und Hotelcard, wenn man die eigene Marschroute um 4 Stunden und 200km überholt?
Da suche ich also in Le Pont, auf dem Mollenruz, in Vallorbe ein Zimmer und alles war voll oder im Umbau oder geschlossen.
Dann bin ich schlussendlich in Orbe (auch mit guten Militärerinnerungen verbunden) im Zentrum in einem "Hotel" gelandet. Da lag in meinem Zimmer bereits einer, am Essen hätte jeder Lebensmittel-Inspektor seine Freude gehabt, die Besitzerin würde sich gut in einem Schulungsvideo zur Vernichtung der Schweizer Hotellerie machen...
Alles in allem, zum Vergessen. Die Nacht habe ich als Zeuge der lokalen Sub-Kultur verbacht, der versprochene Kaffee am andern Morgen konnte ich mir auch abschminken.
Ein guter Start in einen neuen Tag.
In Vollmontur kämpfe ich mich durch die vorausgesagte Miserabel-Wetterfront

Col de l'Aguillon - Gemse im AC-Schutzanzug 
natürlich nicht die Gämse, sondern ich. Ich weiss nicht, wer sich um 07.30 im Wald beim Aufstieg mehr erschrocken hat. Die Gämse oder ich im AC-Gwändli
Herrmann zum 1.: Ich habe wieder mal zu Hause nicht geschaut, wo ich knipsen soll. Im dichten Nebel und strömendem Regen habe ich dann das Beste draus gemacht. 
Weiter zum 

Col des Etroits - nasse Haarnadeln
es geht auch bei Stark-Regen ganz gut, alles eine Frage der Technik... Ich bin zufrieden mit meinem Fahrstil und der Strassenlage meiner Enfield.
Was ist trostloser als ein verschiffter Jura-Pass - richtig: drei Jura-Pässe!

La Tourmande - Herrmann zum 2.
Eben wie gesagt, nicht geschaut zu Hause, da sucht man eben ein wenig...
und dann ab auf den Heimweg, immer noch sträzt es.
Da habe ich schon schönere Fahrten erlebt.
Mittlerweile meldet sich mein zu kurz gekommener Magen.
Der geduldet sich bis La Neuveville (auch hier weitere Vier-Frucht-Erinnerungen, ja,ja ich weiss, es waren halt ein paar Hundert Tage in der Romandie)

Via schnellstem Weg und etwas tiefgekühlt bin ich dank der frühen Abfahrt aus Orbe mal zeitig zu Hause.

So, 106 im Kasten - Es fehlt also noch eine Zweitages-Tour mit 15 Pässen - aber bitte lieber Petrus, einmal noch etwas Sonne und Wärme, dann habe ich keine Wetterwünsche mehr bis 2014...





N'Fielder 15.09.13, 20:46
No new posts Die 1. August Lüge und 14 Pässe in zwei Tagen

Schlange für Fische

Erster Tag, erster Pass, erste Sonnenstrahlen. Für diese bin ich besonders dankbar. Trotz Hochsommer bin ich nach meinem Start um 0500 Uhr von zu Hause nach zwei Stunden Autobahn (mit Klammergriff, jäjäää, Tempomat wäre kein Seich, sagen die RT-Fahrer...) also ziemlich steifgefroren auf dem Oberalp, meinem ersten Pass des heutigen Tages angekommen.

So wollte ich dann auch als Erstes mal kurz verschwinden, als ich mit Schrecken feststelle, dass sich vor der Toilette eine Riesenschlange gebildet hat. Und das auf 2046m, morgens um 0715!

Zum Glück konnte ich direkt an den Wartenden vorbei aufs WC – die standen alle an für ein Tagespatent fürs Forellenfischen im Oberalpsee...

Weiter gings nach einem wärmenden Cappuccino.

Spiess umgedreht...

Auf der eigentlich unspektakulären und sehr schönen Fahrt über den Lukmanier kam es nur zu einem (für mich wenigstens) Vorfall ohne Spätfolgen.

Ich fahre da also gemütlich über den Pass als ich in einem Tunneli plötzlich runterschalten musste, weil da zwei orange Männer neue Mittelstriche gepinselt haben.

Da im Moment meine Zündung etwas schräg eingestellt ist, gab es eine Riesenfehlzündung.

Die beiden hatten aber wegen der Suva Kopfhörer auf und haben mich daher nicht kommen hören.

Nach dem lauten Knall der Fehlzündung waren sie wenigstens wach. Sorry Männer, keine Absicht, aber sonst erschrecken mich immer die Töfffahrer, die mich überraschend überholen...

Ausser der Andeutung über ein paar süsse Jugend-Skilager-Erinnerungen, die beim Anblick der San Bernardino-Gegend in mir hochkamen, gibt es nix, was man in so ein Forum an die Öffentlichkeit trägt...

Kleine Pause an der Sonne, schön ist halt schon hier. Weiter geht’s.

Hölle auf Erden – Zeit, es zu zeigen

Was da auf der Schweizer Seite vom Splügen noch ganz unscheinbar und übersichtlich daherkommt wird beim Abstieg – ja, richtig nicht Abfahrt – so richtig zur Reifeprüfung der Haarnadel-Spezialisten. Ich höre die alten Hasen schon wieder schmunzeln...zum Glück habe ich beim Bericht über die Tremola-Auffahrt nicht irgendetwas über Kurven geschrieben... das war ja Nasenwasser gegen diese Talfahrt nach Chiavenna.

Kurven in Tunnels gleich dutzendweise. Kein Licht in den Tunnels – man sieht ja Bremsspuren in Richtung Wand, da weiss man dann ja schon, dass man langsam machen muss... Nervig fand ich einfach wieder die Supertypen, welche sich rauf und runter Rennen geliefert hatten.

Aber die Aussicht... Welche Aussicht denn, ich habe vor lauter Konzentration gar nicht ins Tal geschaut. Na ja, vielleicht nächstes Mal.

Dann gings direkt weiter über den Maloja. Da habe ich am Dorfende verzweifelt versucht mein Töff in die Nähe des Ortsschildes zu postieren, um einen vernünftigen Beweis-Schnappschuss zu tätigen.

Geklappt hat’s ja dann doch noch.

Direkt weiter nach Silvaplana.

Vor dem nächsten Pass eine kleine Stärkung im Ort. Was für ein Betrieb in Richtung Julier.

Es scheint das Festival-Fieber ausgebrochen zu sein. Überall Zeltplätze, Verkehrslotsen, Parkplätze. Ich lasse alles links liegen und biege nach Tiefencastel rechts ab in Richtung Bergün.

Rodeo am Albula...

Albula, ich komme. Wunderschön, diese Auffahrt, liebevoll gemauerte Geländer, Nadelwälder, blauer Himmel. Weltkulturerbe eben.

Dann denke ich, dieser Strassenbelag, ein Traum. Kurve um Kurve, schwarzer Asphalt, danke Strassenmeisterei Graubünden. Und als ob sie es gehört hätten, kaum habe ich meinen Gedanken zu Ende gedacht, geht’s los:

Yiiiihaaa... ein Rodeo ist ein Schleck dagegen. Da bängelt es mich um die Kurven, meine Enfield wirft mich im Sattel hoch, Festhalten die Devise.

Richtung Passhöhe wird’s dann besser, aber dieses Zwischenstück war ja wirklich Schüttel-Therapie pur.

So kann’s gehen. Kaum freut man sich über schöne Strassen, sieht man auch dass es auch anders geht.

Am Besten finde ich ja immer noch diese Unart die Bergspur einer zweispurigen Strasse in der Mitte nochmals mittels eines nicht ganz aufgefüllten 10cm breiten Graben zu verzieren...da bleibt Dir halt nur noch eine halbe Spur übrig, macht ja nix...

 Wieder im Engadin in der Ebene biege ich ab Richtung Pontresina und Bernina.

Langsam merke ich, dass ich doch schon eine Weile unterwegs bin.

Und irgendwie scheint meine Marschtabelle nicht ganz aufzugehen.

Ich habe fast zwei Stunden auf meine Berechnungen (mit Päuseli..) die ich zu Hause auf Google Maps gemacht habe.

Irgend etwas stimmt da nicht. Ein böser Verdacht kommt in mir auf (irgendeiner lügt hier...) 

Auch die Bernina wird es nicht in meine persönlichen Top Ten der Lieblingspässe schaffen.

Zu überfüllt, zu kahl, zu langweilig... ich habe dafür die Nähmaschine gleichen Namens im Hobbyraum stehen, das reicht als Ausgleich.

In Poschiavo angekommen, denke ich, das reicht erst mal für heute: aber nur für die Pässe. Acht Grosse waren es. Nur Endstation ist aber nicht in Poschiavo, sondern in Ponte Tresa.

Mit 1.5 Stunden Rückstand steige ich ins Sondrio ab...

Nicht gerade das, was man nach 12 Stunden im Sattel so als Schlussbouquet wünscht: Feierabendverkehr im sommerlichen Italien. Endlose Kolonnen, Ort für Ort in Richtung Comer-See.

Leider habe ich dann noch in einer grossen Baustelle die Abzweigung auf die andere Seeseite verpasst. Und dann stehe ich da, schaue auf die andere Seite und denke, da drüben müsstest du eigentlich sein - also umdrehen (das war der einzige „eigene“ Beitrag zum Rückstand im Programm) und wieder richtig einfädeln.

Die schöne Fahrt entlang dem Comer See kann ich erstaunlich gut geniessen, mittlerweile ist die vorgesehene Ankunftszeit auch schon fast vorüber.

Endlich in Ponte Tresa angekommen, fahre ich in den Ort ein und denke, die sind aber lustig hier, die haben hier Musik, die tönt wie mein Natel-Ton. Das WAR mein Natel-Ton: Um 20.20 ruft mein Bekannter an, um zu wissen, wann ich denn komme...(vorgesehen war 19.30, alles im Rahmen also)

Nach einer kurzen kalten Dusche, musste ich meiner Frau erklären, wo ich so lange war. Sie mache sich Sorgen, seit mein Bekannter bereits um 18.30 Uhr bei meiner Frau anruft, um zu fragen, wo ich bin... oh oh... schiefer Haussegen.

Fazit des ersten Tages:

1.    Einer lügt mich an. Entweder mein indischer Tachobauer, der zeigt über 700km mehr an, Google Maps meinte etwas von 584km. Die Vor-Erst-August-Lüge, quasi. Etwas stimmt nicht.

2. Ich werde für eine 16 Stunden Tour einen Reserve-Akku für mein iPhone mitnehmen muss, damit ich Bescheid geben kann...
(Ich werde mir jetzt den Rider-Ecall von Schuberth kaufen. Ein Notruf-System für Töff-Fahrer, vielleicht macht sich meine Frau dann etwas weniger Sorgen.)   

        Tag 2:

Morgenmeditation unter Kastanien

Was für ein Start in den Tag zwei, direkt vor der Haustür meines Bekannten. Was für eine Schande, dass der nicht Töff fährt, Arosio das wäre ein Hauspass!

Diese kleinen Kurven die Malcantone Hügel entlang. Ein Traum, das sind genau meine Pässe und dann der Abstieg, ich komme fast in Trance in einem regelmässigen Rhythmus die ganzen Wendeplatten hinunter.

Eben fast wie Morgenmeditation (nehme ich an)

Weiter in Richtung Monte Ceneri – unten fahren Millionen durchs Loch in den Süden, oben ist alles ruhig. Nur die breite Piste auf der Sopra Ceneri Seite zeugt davon, dass da oben mal einiges mehr los war.

Ich düse in die Magadino Ebene und suche den Einstieg für mein nächstes Highlight.

Wer kennt Mihaly Csikszentmihalyi?

Die Auffahrt auf die Alpe di Neggia durch die Gambarogno Dörfer ist gemütlich und lässt mir Zeit die Riesen-Hortensien zu bewundern, so etwas habe ich noch nie gesehen. Zu Hause kannst Du froh sein, wenn eine mal mehr als drei Köpfe hat. Hier sind Mutanten zu Hause!

Weiter geht’s Kurve um Kurve. Ich komme in einen richtigen Flow-Zustand. Eben das, was Tschikschentmihali (ja, so wird der ausgesprochen) herausgefunden hat. Das ist der Zustand, wenn etwas von alleine geht, weil man es so gut kann und so gut macht, dass man total entspannt ist. Kurve um Kurve, Platte um Platte nach oben. Kein Verkehr, angenehme Temperatur, perfekt eben.

Dann stelle ich fest bei der Abfahrt, dass die Italiener Schengen ausser Kraft gesetzt haben: Nach Indemini auf der italienischen Seite haben die einfach ein Gatter über die Strasse gemacht. Zu, aus fertig! Nix Personenfreizügigkeit, einfach zu.

Zum Glück kommt dann einer und macht wieder auf, sonst hätte ich wieder alles zurück müssen (dürfen).

Nach unzähligen Kürvlein fahre ich unten am See entlang zurück und ziele nach einem Cappuccino mit Seeblick Richtung Locarno.

Bei wieviel Grad stockt menschliches Eiweiss?

Solche komische Gedanken macht man sich (und muss sie dann im Forum loswerden, wenn man keine Sozia mit Interkom hat...) wenn man unter Locarno durch den Tunnel fährt.

Ich glaube, die haben aus Versehen die Saunaheizung angestellt. Unerträglich heiss ist es in diesem Tunnel – kurz vor der Ohnmacht komme ich auf der anderen Seite raus, da sind die bereits über 30 Grad fast schon kühl – via Ponte Brolle geht es ab ins Centovalli.

Auch diese Strecke ein Highlight für Kurven&vernünftige Geschwindigkeit –Liebhaber.

Überraschend war auch der Anblick der Kirche vom „Santuario della Madonna del Sangue di Re“ in Craveggia – eine Mischung zwischen Petersdom und Schloss Camelot, die man in diesem kleinen Tal nicht vermutet.

Dann habe ich mich auf die vielen Baustellen am Simplon gefreut, die im FMS Forum erwähnt waren. Das war dann aber nicht so tragisch – vielleicht weil am 01. August nicht gearbeitet wurde.

Unten in Brig ging es weiter Richtung Visp und ab ins Seitental nach Stalden.

Der Gelbe Riese – Bist Du schwindelfrei?

Ich bin ja echt nicht zimperlich, sogar schwindelfrei. Bin früher mit meinen Pfadi in Basel von der Pfalz abgeseilt oder auch mal an der Fassade vom Globus.

Aber das, was einen da oben erwartet, ist ja echt die Höhe! (haha Wortspiel).

Ein wunderschöner endloser Aufstieg. Ich habe bei der Planung gedacht, na ja, das Pässli nimmst Du eben auch noch mit. Auch wenn die Moosalp (fast) keiner kennt, das ist ein ganz grosser! In jedem Sinn. Die Spiegel, welche die Walliser in den Kurven montiert haben, vermittlen einem wenigstens eine Illusion von Sicherheit.

Als ich dann kurz vor dem höchsten Punkt mal links bei der Kappelle im Berg nach unten geschauft habe, bin anschliessend mit 25km/h weitergetuckert – da kann einem wirklich anders werden.

Lustig fand ich hingegen dann die konsequente Parkraumbewirtschaftung der Einheimischen – mitten im Juhee stellen die Parkuhren auf! Nümmerli an 6m2 Alpfläche, damit der Autofahrer weiss, für welche Fläche er den Automaten füttert!

Dann trifft mich wieder mal fast der Schlag, als ich auf der Passhöhe angekomme:

Jede Menge Trubel, Dutzende von Autos und was stehen da: ZWEI AUSGEWACHSENE POSTAUTOS! Meinen Schock immer noch nicht verdaut, frage ich den Beizer, die würden ja sicher nur auf der Visper Seite herunterfahren, da meint er ganz locker: Wieso, das hätte ja noch längstens Platz zu kreuzen.

Runter bin ich genauso süferli, wie hoch – stell Dir vor, Du musst Dich vor dem gelben Riesen in Sicherheit bringen, wenn der entgegenkommt.

Haben die keine Haarnadeln an der Champs-Elysée?

Nach dem obligaten Heissluft-Föhn, den sie jedesmal anstellen, wenn ich das Walliser-Haupttal befahre, fahre ich zügig in Richtung Pass Nr. 14 in zwei Tagen. Die Furka ruft.

Vorher gibt es aber noch ein kleines Scharmützel mit einer Dame aus Paris.

Diese bleibt beim Aufstieg in Richtung Goms Höhe Fiesch doch einfach in einer Haarnadelkurve stehen! Nicht vorwärts, nicht rückwärts...

Ich war so überrascht, dass ich hinter ihr zum Stehen gekommen bin. Prima, Überholen aus dem Stand, mitten in einer Wendeplatte – es spinnen auch die Franzosen.

 

Du wirst nie mein Liebling

Ich weiss nicht wieso, aber es gibt Pässe, die liebe ich und andere, die werden’s nie auf meine Liste schaffen. Die Furka gehört zur zweiten Kategorie.

Nach einer gespendeten Kerze im Kapälleli von Gletsch geht es über den letzten Pass der Tour nach Andermatt.

Ausser einem Umlademanöver von 50 Chinesen von einem kaputten Bus in einen ganzen – mitten im Pass – war ich froh, nach der Schöllenen via Autobahn in Richtung kalte Dusche und kurzer Hose nach Hause unterwegs zu sein.

Heimatland!

icht ein Fluch aus dem Bauch, sondern wieder einmal die Entdeckung, wie viele schöne Ecken es in dieser kleinen Schweiz gibt. Insbesondere, wenn an jeder Ecke noch die letzten Vorbereitungen für die verschiedenen 1. August-Feiern laufen. Im hintersten Winkel im Malcantone hängt alles voller Schwezer-Fahnen. Zuoberst auf der Moosalp stehen festbank-Garnituren und hängen Lampions in Kantonswappen.

Schade verpasse ich den Abend oder die Nacht in der Höhe oben mit all den Höhenfeuern. In Basel war das Feuerwerk traditionell bereits am 31.07. und in Lugano (wo ich am 31.07. bei einem Freund übernachtet habe) steigt die Party erst am 01.08., wenn ich bereits wieder zu Hause bin... Shit happens oder eben: Heimatland!

 

In 1 Tag zu Bronze...

 ... ist durchaus machbar, oder 9701 Punkte mit einer Zweitages-Tour. Man muss ja nur die Pässe auswählen, die richtig „einschenken“. Ob es die schönsten sind, ist eine andere Frage oder auch Geschmackssache. Ich habe diese Frage für mich längst entschieden:

Lieber die kleinen, ruhigen Pässe, wo Du kein Bein auf der Strecke triffst anstatt diese Autobahnen voller Spinner auf zwei Rädern und Schleichern auf vier (am Besten mit Anhänger – sorry meine holländischen Freunde, meistens mit gelben Nummernschildern)

Aber eben, jedem das Seine. Es lebe die Vielfalt.

Jedenfalls war ich überrascht, als ich zu Hause am PC die Tabelle ausgefüllt hatte und die Fotos „rübergezogen“ habe:

Gold habe ich mittlerweile längstens erreicht, aber mit der Monstertour via Bündnerland, Tessin und Wallis hat’s richtig „gchesslet“ in meiner Buchhaltung.

Schluss ist aber erst bei 121!

Herzlichst Euer

Matthias

PS Hier nochmals die Strecke:

Tag1: Basel-Andermatt-Oberalp-Disentis-Lukmanier-Biasca-Castione-San Bernardino-Hinterrhein-Splügen-Chiavenna-Maloja-Silvaplana-Julier-Tiefencastel-Bergün-Albula-Pontresina-Bernina-Poschiavo-Tirano-Sondrio-Colico-Gravedona-Porlezza-Lugano-Ponte Tresa.

Tag2: Ponte Tresa-Magliasina-Puro-Arosio-Gravesano-Lamone-Monte Ceneri- Cadenazzo-Vira-Alpe DiNeggia-Maccagno-Locarno-Centovalli-Domodossola-Simplon-Brig-Visp-Stalden-Moosalp-Visp-Gletsch-Furka-Andermatt-Basel

Tacho sagt: gegen 1400km - Google Maps 1120km, was soll's...


N'Fielder 06.08.13, 11:29
No new posts Verfolgung am Bretterpass
immer noch Tag zwei - jetzt Pass drei.

Kann das sein dass der Col des Planches tatsächlich so heisst, weil die Brücken über die kleinen Bäche aus Holzbrettern bestehen?
Man stelle sich dann vor, was beim Kistenpass alles so rum liegt. Dann kann das ja noch lustig werden...

Wenn das bereits der Abschluss des heutigen Tages und das gegen 11 Uhr sein sollte, dann ist das ein sehr schöner - wenigstens beim Aufstieg.

Immer wenn meine Beweisföteli ohne Helm sind, dann heisst das, dass ich mir auf diesem Pass etwas mehr Zeit gelassen habe. Das war auch so auf dem ruhigen Planches.
Montag Vormittag, kein Mensch unterwegs.

Dachte ich wenigstens bis zu dem Moment als ich beim Abstieg ins Rhontetal plötzlich etwas Schnelles Gelbes im Rückspiegel sehe...
Ein Mountainbiker wie ein Gepickter an meinem Hinterrad (gefühlt kam ich mir wie ein Steher im Velodrom vor...)
Es waren doch 70 und mehr kmh bei der Abfahrt und das mit den tiefen Furchen im Belag ...von wegen Schild "route endommagée" - die ist ja fast weggebrochen. Col des Fosses - "Grabenpass" trifft es wohl eher.
Bis ins Tal klebte mir der Biker am Hinterrad, aber überholen lass ich mich dann doch nicht von einem Velo!

Höflich haben wir uns von einander verabschiedet und ich habe den langen Heimweg unter die Räder genommen.
Beim Vorbeifahren an Ollon-Aigle-Villeneuve hats kurz im Blinkerfinger gezuckt, (rechts von mir liegen ein paar schöne Pässe, die mir noch fehlen) aber die Vernunft hat überwiegt, das Kuppeln geht immer schwerer. Ich in froh, habe ich einen Service-Termin um 17Uhr im Schwarzwald...

Gegen fünf habe ich dann meine Lady gegen die persönliche Enfield meines Händlers getauscht (was für eine Sennsemmel...) und bin müde aber zufrieden zu Hause in die Dusche gestiegen.

Und weil meine Familie zu Hause gar nicht so genau wissen wollte, wie denn meine Zwei-Tages-Tour ins Wallis war (mit 8 Pässen - 1100km und 3135 Punkten mehr auf dem Konto), müsst Ihr, liebe Kollegen für jeden Pass einen Beitrag von mir über Euch ergehen lassen...

Ich freue mich auf die nächste Tour (Jura-Waadt-Fribourg oder Tessin-Oberwallis oder Ostschweiz-Bündnerland), we will see...

Herzlichst Euer Matthias



 

N'Fielder 23.07.13, 10:36
No new posts Hätte ich lieber eine Enduro-Enfield genommen...
Tag zwei, Pass zwei:
Croix de Coeur.
ZumGlück habe ich den nicht gestern als Abschluss in umgekehrter Richtung gemacht, das wäre ja heiter gewesen!

Die Anfahrt via Riddes und la Tzoumaz hätte für eine Tagesdosis Kurven locker gereicht.

Dann kam also der Aufstieg Richtung Pass, der nette Eingeborene, den ich nach dem Weg gefragt hatte, meinte zwar schon, ob ich sicher sei, eine Strasse sei dies wohl im Moment nicht mehr...
..kein Wunder hatte sich Google Maps beider Vorbereitung der Tour geweigert, den direkten Weg zu rechnen, immer wurde ich übers Tal umgeleitet.

Anscheinend zu Recht: Auf Grund der letzten Regengüsse sind da teilweise schon etwas tiefere Gräben in der Piste. Ab und zu Wellblech (kenne ich von meiner Tour quer durch Afrika, auch kein Problem).
Es gibt ja Töff-Trekking durch Nepal mit Royal Enfields, da staunt Ihr!
Aber Reschpekkt Ihr mit Euren grossen Strassenkreuzern, dass das bei Euch so klappt. Mit meinem Velo bin ich alles im 2. Gang durchgestampft (beim "Sturz" am Vortag, hast es scheinbar doch den Kupplungshebel verbogen...) damit ich weniger schalten musste. 

Auch ohne Enduro ging es, aber zum Glück in diese Richtung, runter wäre weniger lustig gewesen.

Was müsst Ihr alten Hasen gelacht haben, als ich "Testbericht Enfield..." geschrieben habe: Haha, Hallauerberg, flach 500m Schötterli und staubig...
...wenn der wüsste, was noch kommt. Jetzt weiss ich es.

Als Beweisfoto habe ich eine Restauranttafel geknipst, das zählt sicher auch.
Runter im Schneckentempo auf dem Cheiben-Splitt nach Verbier.

Und der Tag ist ja noch nicht zu Ende...
runter nach Sembrancher...


N'Fielder 23.07.13, 10:17
No new posts Wer toppt das?
es ist Montag, Tag 2 meines Wallis-Türlis.
6 Uhr Aufstehen. Ab auf die Piste nach einem Kaffee mit meinem Gastgeber.
Die Krönung ist angesagt.
Via Savièse geht es weit über 20km hoch, hoch und nochmal hoch, unendlich viele Kurven und dann ist es vor mir: 
Das grosse schwarze Loch, was in vielen Beträgen beschrieben wird.
Alles halb so wild - wenn man die Sonnenbrille (vor der Einfahrt) auszieht.
So stelle ich mir das innere des Gotthards vor. Strasse, Licht, Kurven, Abzweigungen.
Ich fand den Tunnel lustig - aber er scheint auch frisch gemacht worden zu sein.
Dann dieser Blick zurück über die Kante ins Tal hinunter, Wahnsinn...
Als ich oben auf dem sagenhaften SANETSCH ankam, kam grade die Sonne über den Gipfel. Kalte, frische Luft und kein Mensch:
Dafür nehme ich an dieser Passchallenge teil.
Als ich runter zur Staumauer gefahren bin, sind Murmeli vor mir über die Strasse gerannt. Bei den grossen, mit den Rasern bevölkerten Pässen sieht man sowas nicht.

Auf dem Rückweg via Conthey habe ich mir unterwegs in Tzanfleuron einen zweiten Kaffe gegönnt, bevor Nummer zwei des Tages fällig war.
Aber was soll da bitte nach diesem Pass noch kommen?

N'Fielder 23.07.13, 09:56
No new posts Mein Helm brennt...
auf meiner kleinen Sonntagstour sind eben mittlerweile knapp 11 Stunden und 600km im Sattel oder auf dem Tacho.
Beim Aufstieg für den Col du Lein von Sembrancher habe in Levron eine kleine Dorfbeiz entdeckt (ist ja auch die einzige), um endlich mal etwas zu essen und eine kleine Pause einzulegen...
weiter im Text auf den Pass.
Ich war froh, hatte ich umdisponiert: Ich wollte erst Verbier anfahren und den Croix de Coeur als letzten Pass des Tages einsammeln. Aber Teer hoch und Schotter runter, wäre etwas zuviel des Guten gewesen.

Also fahre ich über den Col du Lein und dann was kommt im oberen Teil: Super-Schotter, na ja nicht viel.
Oben angekommen, konnte ich vor lauter Autos und Menschen nicht mal richtig ans Schild fahren fürs Föteli: La fête du Dimanche au Lein. Ein Riesen-Fest auf dem Pass. Mit Handörgeler und Festbänken.
Geblieben bin ich trotzdem nicht und habe den Abstieg in Richtung Saxon auf mich genommen.
Beim Runterfahren denke ich, was liegt denn da überall im Strassengraben:
Aprikosen, die von den Bäumen fallen, liegen im Graben. Das habe ich auch noch nie gesehen!
Dann endlich gegen 17 Uhr fahre ich ohne Navi (aber mit der Google Maps Funktion am iPhone) zum Haus meines ehemaligen Mitarbeiters in Grimisuat.

12 Stunden - über 600km  - mein H.. brennt.
(es ist nicht der Helm)

Schön, nach so einer Tour eingeladen zu werden, Apéro, kalt Duschen, Raclette auf der Terrasse, einen Schlummertrunk bei Vollmond mit einem guten Freund, was will man mehr?

(Genau: am nächsten Morgen weiterfahren)





N'Fielder 23.07.13, 09:39
No new posts Selbsthilfegruppe: Anonyme Passoholiker
Vielleicht folgt ja einer meiner Reise der letzten beiden Tage.
Wir sind beim vierten Pass des Tages, Sonntag-Nachmittag, strahlendes Wetter, ein Sommertag, wie er im Buche steht.
Nach dem Aufstieg von Orsières...
..was für ein Kontrast-Programm zum Bernhard, als ich auf die idyllische Hochhebende mit dem Seeli von Champex einfahre, die Leute halten den Daumen hoch, wenn sie meinen Töffen sehen, grüssen freundlich.
Was für ein Ort.
Wenn ich mal eine Selbsthilfe-Gruppe für anonyme Passoholiker gründe, dann habe ich ein Büro in Champex!

weiter geht's runter nach gefühlten 1000 Kurven nach les Valettes, Sembrancher
Nein, isch kan eben nischt genug bekommen (sagte der Italiener mal in der Nescafe Werbung): Mittlerweile über 600km und rund 11 Stunden im Sattel...
der nächste Pass wartet



N'Fielder 23.07.13, 09:23
No new posts 41km Sicherheitslinie?
kein Witz - ist Euch mal aufgefallen, dass auf der italienischen Seite des Grossen Sankt Bernhard die Strassenmarkierungen fast ausschliesslich aus Sicherheitslinien bestehen.
Wenn Du also einen Autofahrer überholen willst, musst Du warten, bis Du in der Schweiz bist oder - pfui - eine Sicherheitslinie überfahren.

Der Pass ist zwar der Brüller für mein Punktekonto, aber es war etwas ernüchternd.
Keine Mönche in Kutten, die Bernhardinern die Schnapsfässli auffüllen. Irgendwie habe ich mir dieses Highlight anders vorgestellt.
Vielleucht lag es auch an den Velofahrern, die mir entgegenkamen. Die machten eine Pässetour  (andersrum als ich) mit Begleittöff und Start-Nummernschildern Ich glaube, die kamen mir schon auf der Forclaz entgegen.

Um die Töffbar in Bourg St. Pierre mache ich das nächste Mal einen grossen Bogen. Das beste daran waren die alten Töffs die traurig vor der Bar standen oder als Tischfüsse missbraucht werden. Der Service war unfreundlich und muffig...

Lustig war auch, als ich in Orsières einen Fussgänger angehauen hatte, wo die nächste Tankstelle ist. Da sagt er mir nach dem dritten mal Nachfragen, ich solle bitte langsamer Französisch sprechen. Das ist mir mit meinem fast lupenreinen Französisch (ohne Seich, Militärdienst lässt grüssen...) auch noch nie passiert.
Er war übrigens Portugiese und es hat zwei Tankstellen Ausgangs des Dorfes...
 
Also meine Fortsetzung der Tour war:
Aosta - Gd. St. Bernard - Orsières - Champex
Mittlerweile war es vielleicht 14 Uhr und ich sitze seit bald 9 Stunden im Sattel.
weiter geht's...

N'Fielder 23.07.13, 09:14
No new posts NEU: Tunnelwettbewerb!
...blöder Vorschlag. Aber die Idee kam mir auf meiner Verbindungsfahrt von Martigny über die Forclaz nach Chamonix durch den Mont Blanc Tunnel.

Da ich ja mit meinem Velo nicht so wirklich über viel Windschutz und Komfort verfüge, bin ich immer wieder erstaunt über den physikalischen Effekt beim Einfahren in einen Tunnel. Wusch, mit einem mal ist der ganze Druck vom Fahrwind weg (der Sound ist ohrenbetäubend) und scheinbar fährt es sich mit weniger Widerstand.
Vielleicht erklärt mir das mal ein Aerodynamiker...

Was ich eigentlich berichten wollte: Auf meiner 2 Tages Walliser-Tour bin dann also für Pass Nr. zwei durch den Tunnel nach Aosta für die Südanfahrt des Grossen St. Bernhard.

27 EUR bezahlen, um hinter einem drümmligen Holländer mit 52km durch eine Röhre zu fahren, was für ein Kontrastprogramm zu den Fahrten über die Pässe.
Also, wenn Du lieber Hermann im 2014 auf Tunnel umsteigst, wechsle ich die Fraktion und fahr weiter Pässe!

N'Fielder 23.07.13, 08:57
No new posts Die wahrscheinlich längste...
...Anfahrt der Tour.
ja, für mich vielleicht. Am Sonntag bin ich um 04.45 zu Hause gestartet. Nach einem kurzen Schock in La Gruyère. Als ich aus der Raststätte kam, lag meine Lady auf der Seite... Tour vorbei? - Zum Glück nicht, alles noch dran. 
Montreux, alles schläft vom Jazzfestival, Villeneuve, Evian, Abondance.
Da war es doch schon nach 8 Uhr als ich das erste Passfoto des heutigen Tages schiessen konnte. Typisch: im Abstand von 10 Metern stellen die Franzosen ein Schild auf und die Schweizer das eigene.
Ich habe sicherheitshalber das Schweizer Schild geknipst, damit's auch sicher zählt...
...weiter im Text via Monthey und Martigny auf die Forclaz

Das waren also knappe 300km Anreise und 4 Stunden!

N'Fielder 23.07.13, 08:48
No new posts Brämsertinu am Hallauerberg?
Ich hätte wetten können, dass ich Dich gestern von Hallau habe hochfahren sehen...
aber vielleicht frage ich mich einfach nur schon lange genug, wann ich denn jemanden treffe, der an einem Schild ein Beweis-Foto schiesst...

Lustig war auch, als mir der Bauer auf der Rigelschwendi erzählt hatte: "Ja da vorne stehen sie immer wieder und machen Fotos von sich."

Na ja, vielleicht bei der nächsten Tour
Herzlichst
Matthias


N'Fielder 15.07.13, 21:19
No new posts Testbericht Offroad: Royal Enfield - alles 1/2 so wild
Liebe Mit-Angefressene,

nach einem kleinen Tag Pause bin ich heute morgen um 04.30 in Richtung Ostschweiz gestartet.
Alles 17 an einem 1/2 Tag waren mir dann doch etwas zu viel.
9 habe ich geschafft, unter anderem eben der lustige Randen mit der Schotterpiste. In diesem Sinne hat meine Lady den Test bestanden.
Wieder mal war es weniger die Piste, die mir Respekt eingeflösst hatten, sondern die A...fahrer, welche mich überholten (halt, stopp: nur als ich das Beweisfoto geschossen habe) oder entgegengekommen sind. 
Sahara ist ein Klacks dagegen, eine staubige Angelegenheit.
So war ich nach 500km, 9 Pässen und 9 Stunden wieder im Stall...
Die letzten 50 Pässe werde ich wohl nur noch mit 2 Tägern hinbekommen, die Anfahrt wird jetzt langsam unverhältnismässig (und ohne Windschutz und Tempomat nicht so ein Vergnügen).

Aber eine schöne Tour war es, ich habe wieder ein paar schöne Ecken wiederentdeckt (Militärzeit ist schon eine Weile her...)

Herzlichst Euer
Matthias


N'Fielder 14.07.13, 20:27
No new posts Big Five - oder immer auf die Kleinen
heute morgen um sechs bin ich vom Nordrand der Schweiz in die Mitte gestartet.
Zum z'Morge gab es das Ächerli:
Ein Traum in Klein. Was für ein Höhenunterschied, was für ein Frieden auf diesen kleinen Pässen am frühen Morgen. Keine Raser, keine Autos. Herrlich!

Dann war der Klassiker dran: Eben, so quasi wie bei den Jägern Big Five.
Kaffee auf dem Brünig, weiter via Grimsel mit kleinem Päuseli, ab ins Wallis, links ab über den Nufenen ins Tessin.
Dann folge für mich eine Premiere mit dem Töff auf dem Gotthard: Sollen die anderen auf der Autostrasse jagen, ich nahm ddddddddiiiiieieeee Trreeeemmmmooollllaa... und habe keine bleibende Schäden, nur ein paar wunderschöne Erinnerungen.
Auf dem Pass eine Bratwurst und weiter ginge wieder auf der alten Passstrasse via Andermatt, Göschen und Wassen über den dritten 2 Tausender heute auf den Susten. Eine weitere Pause vor dem Heimweg (mittlerweile war ich aber schon 8 Stunden unterwegs). Im Tal habe ich mich kurzfristig entschieden, zum Dessert noch Hermann's Hauspass zu verspeisen: Meiersmaad.
Die Kleinen sind halt immer noch die Spannendsten, was für ein Frieden gegenüber der Rennbahn über die Grossen.
Nach Steffisburg und Bern musste ich statt via Balsthal und Hauenstein leider die Autobahn nehmen (weil Waldenburg gesperrt war).
Eine schöne Tour: 7 Pässe über 500km und jetzt: SILBERRRR!
Und endlich mal eine trockene Tour von A-Z.

So muss es sein (auch wenn alles e bitzeli surrt...)
Herzlichst
Matthias 

N'Fielder 12.07.13, 20:22
No new posts Pfeiffen am Sattel! - oder das haben wir davon
Liebe Mitstreiter,

heute morgen war es soweit: Ich konnte meine lang ersehnte 10er Tour absolvieren, endlich war das Wetter so, dass ich jetzt am frühen Nachmittag trockenen Fusses bereits wieder zu Hause bin.

Während etwas mehr als 400km, seit heute morgen früh um 04.30 Uhr konnte ich mir nach den vielen Erlebnissen ein paar Titel für den heutigen Beitrag durch den Kopf gehen lassen.
Ab 07.15 war es: Deppen am Sattel (kein Tippfehler, ich meine den Pass und nicht den Sitz). Ich fuhr zügig über das Hochmoor als von hinten ein Sportgerät-Fahrer mit einer Sozia mit Nierenbecken-Entzündung (spätestens heute Abend, wenn sie ankommen) heranbrüllt. Mich hat es fast vom Bock geblasen und herzinfarktgefährdet bin ich wohl auch nicht, sonst wäre ich jetzt hinüber.
Ich weiss nicht, was solche Voll-Deppen auf der Strasse zu suchen haben.

Dann fuhr ich weiter über Ibergeregg und Sattelegg, da war dann der Titel: Lohnende Fehlplanung.
Damit die Sattelegg auch richtig zählt, musste ich sie ja ganz fahren - leider hat das meinen Rundkurs irgendwie unrund gemacht. Daher bin ich bis runter nach Vorderthal, getankt und wieder retour nach Wilerzell, woher ich gekommen bin.
So gesehen, hat es sich gelohnt (dank der Fehlplanung) die Sattelegg doppelt zu fahren: Ein Traum!
Ich war vor langer Zeit in Einsiedeln in der Verlegung, konnten mich aber nicht mehr daran erinnern, wie schön die Ecke ist.

Als ich via Etzel und Hirzel den Albis als vorletzten Pass des heutigen Tages unter die Räder nahm, kam der Clou des Tages- Beweisfoto im Kasten "Albis Passhöhe 793m" als mich ein netter Herr in Orange (und drunter alles so in blau) von der Strasse nimmt.
Die grösste Motorradkontrolle, die ich je im Leben gesehen habe, Sonntags morgens um 11.00, mindestens 25 Polizisten, 12 Motorräder in Reih und Glied.

Während die nette Polizistin am Überprüfen meiner Papiere war, kam ich mit dem Leiter der Kontrolle ins Gespräch (weil ihm meine alte Dame so gefiel...)

Anscheinend wurde der politische Druck in Gemeinde und Kanton so gross, dass es nun notwendig sei, diese breit angelegten Kontrollen durchzuführen.
Im Frühling - bevor die grossen Pässe offen sind - werden Albis und Buchenegg als private Teststrecke für motorradfahrende Vollidioten missbraucht. Das führt scheinbar zu regelrechten Rennen (bei denen man sich auch filmen lässt).

Schade, das haben wir davon...

PS Ich war dann um 12.30 Uhr wieder zu Hause nachdem ich aus Frankreich noch 10 warme Croissants mitbringen musste.
Somit, weiss ich heute auch, was ich getan habe:
"Auf dem Weg zu Silber" mit 54 Pässen und 9236 Punkten. 

N'Fielder 07.07.13, 14:53
No new posts Macht, was Hermann sagt!
so, gestern hat es mich wieder mal erwischt...
Es musste unbedingt sein. Trotz durchzogener Wetterprognosen und Termin um 16.30 in Basel.

Ich wollte Klausen, Kerenzerberg, Pragel und Sattel abhöklen. Da ich ja gut 1.5 Stunden Anfahrtszeit bis in die richtigen Hügel habe, hat meine Enfield gegen 11 Uhr die dichte Nebelsuppe am Klausen durchpflügt und auf dem Foto ist fast auch etwas zu erkennen 

Anschliessend sollte der Kerenzerberg dran sein. Da ich ich aber zu Hause Hermanns's Föteli vom Pass nicht angeschaut habe, bin ich auf der Suche nach einem Schild Kerenzerberg via Talstation Filzbach, flott die Trottinett-Strecke hinauf, über Asthaufen der Waldarbeiter am wunderschönen Talalpsee gelandet. Oje Sackgasse! Und nicht das, was ich wollte - abgesehen davon lief die Uhr...
aber eben:
Macht, was Hermann sagt: lest die Wegbeschreibungen, schaut Euch die Fotos an, bevor, Ihr loszieht!

Irgendwann habe ich meinen Irrtum eingesehen und bin die schönen Kurven alle wieder runter bis zum See und dann via Netstal - Klöntal über den Pragel.

Wenn jemand schöne Fotos hat, bitte posten: Ich habe ausser dem starken Regen und dem dichten Nebel und ein paar saurutschigen Bovistop nicht viel gesehen...
(Grund den Pass nochmals - leider nur unter der Woche - bei schönem Wetter unter die Räder zu nehmen)

Leider wurde es dann aus zeitlichen Gründen mit dem Sattel nichts mehr, den schnappe ich mir am Sonntag!

Ach ja, übrigens: nach gestern bin ich bei Bronze (44/7944 - ja, zugegeben, die Zusatzpässe eingerechnet, aber da ich davon ausgehe, eh alle 111 zu machen, passt das schon...)
Herzlichst
Matthias


N'Fielder 05.07.13, 08:42
No new posts Es geht ja doch
So liebe Pässefahrer, lieber Herrmann
vielleicht es klappt ja doch mit dem Schreiben.
Irgendwie ist technisch bei mir noch etwas der Wurm drin...
Sobald es funktioniert nutze ich die viele Zeit wegen dem miesen Wetter, um ein paar Müsterli zum Besten zu geben.

Ich bin letzten Sommer gegen einige "private Widerstände" wieder eingestiegen.
Früher war es ewiger Kampf Vernunft gegen meine PS, heute sehe ich das entspannter.

Als ich drei mal hintereinander einer Royal Enfield Bullet 500 in Basel über den Weg gelaufen bin (es war zwei mal dieselbe, so viele gint es hier bei uns gar nicht) war es passiert.
Ich musste sie haben. 
Nach 6000 sehr glücklichen Kilometern in der Schweiz aber auch bei mir im Schwarzwald in der letzten Saison, bin ich per Zufall vor ein paar Wochen auf Herrmann's Seite gestossen.
Es gibt für mich nicht viel Entspannenderes als früh morgens am Wochenende gemütlich meine Kurven zu ziehen. Gegen 12 bin ich wieder zu Hause zum Frühstück mit der Familie.

Die ganzen Pässe in meiner Region Nordwestschweiz sind bereits abgespult, jetzt gibt es eben etwas längere Anfahrtswege.
Ich fahre doch gut 1 -1.5 Std bis es dann richtig losgehen kann.
Am letzten Wochenende wollte ich 10 Pässe runde um den Napf abklappern, war aber so durchnässt und etwas unterkühlt, dass ich nach 5 Pässen wieder umgedreht bin... Na ja, Schönwetter-Fahrer, aber mit meiner Nostalgie-Lady mit offenem Helm sind Fahrten im Regen doch sehr ungemütlich...

Vielleicht kommt ja noch mal sowas wie Sommer.
Es gab schon ein paar lustige Erlebnisse:
Auf der Suche nach einer Umfahrung der gesperrten Les Ecorcheresses Zufahrt hat sich auf einem Waldweg ein blöder Mini-Jagdhund in meinen Stiefel verbissen, auf dem Brunnersberg ist mein Alternator ausgestiegen, auf dem Chasseral sah es aus wie nach einem Granatenangriff...
Langweilig wird es mir auch bei den restlichen 85 Pässen nicht.
In diesem Sinne seid herzlich gegrüsst weitab vom Pässemekka
Matthias, oder eben auch N'Fielder
 

N'Fielder 24.06.13, 22:36
 
 
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