Hi,
tja, ich habe mir einige Szenen aus den Folgen der 3. Staffel nochmals angesehen. Der Hinweis mit der roten Rose als Symbol für Leidenschaft wird auf jeden Fall von Dianne später zitiert. Aber man braucht wirklich seeeehrr viel Fantasie, um aus den Rosen- und Feuerbildern rauszulesen, dass die beiden gerade leidenschaftlich zugange sind. Zumal , wie schon jemand bemerkte, Vincent erst zusammenbricht und auch hinterher sozusagen bewußtlos in Catherine`s Armen liegt. Vincent muss daher auch in dieser Hinsicht besondere Kräfte haben, denn ein Mann in der Realität wäre da wohl arg überfordert.
Ich hatte erst noch an eine Vergewaltigung gedacht, bei der Brutalität, die Vincent vorher zeigt, aber das hätte Catherine nicht verkraftet und sie hätte wohl arg verletzt aussehen müssen.
Was letztendlich gesagt wird - als Catherine stirbt, sagt sie ihm ja, dass sie sich geliebt und sie nun einen Sohn hätten - soll die Situation klären, läßt den Zuschauer aber völlig unbefriedigt zurück. Beim ersten Ansehen habe ich einfach nichts kapiert. Das kann natürlich auch daran liegen, dass wir in den letzten 20 Jahren zunehmend mit recht deutlichen Sexszenen vom Fernsehen "versorgt" bzw. übersättigt worden sind. Da bleibt irgendwann die Fantasie auf der Strecke.
Nuja, ich hätte wohl auch eher nicht gern einen sehr behaarten Vincent in Aktion mit seiner Catherine gesehen - das hätte irgendwo diese so "reine" und tiefe Liebe zwischen den beiden auf "normales Niveau" gebracht. Es musste also eine Art Mysterium sein. Zudem nur ein einmaliges Ereignis, dass dann auch noch gleich Folgen hat. Ich weiß nicht, aber es bleibt irgendwie unglaubwürdig. Vielleicht auch nur, weil man heute anders denkt und andere "Bilder im Kopf" hat als damals.
Die Amis sind nun mal recht prüde, was Sex angeht. Da kann ich mir gut vorstellen, dass Sexszenen tabu waren. Küssen ja, mehr aber nicht.
Wer weiß, was für Menschen die Produzenten waren und wie sie die Einstellung der Gesellschaft zu Sex in der Serie gesehen haben. Es ist nun mal so, dass letztendlich nur die Einschaltquote und damit der Verdienst zählt. Da bleibt manches auf der Strecke.
Selbst Joss Whedon hat Abstriche bei Angel machen müssen, obwohl er doch ein recht mutiger Regisseur, Autor und Producer ist.