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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

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Gast
New PostErstellt: 12.01.08, 09:48  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

10. Januar 2008, 16:41 Uhr
Todesfall Lea-Sophie
Jugendamt ignorierte offenbar viele Hinweise
Schwere Pannen im Jugendamt sind der Grund für das Versagen im Fall der verhungerten Lea-Sophie. Die Mitarbeiter verstießen entweder gegen Anweisungen oder reagierten gar nicht. Dabei hat sogar die eigene Familie auf die Qualen des Mädchens hingewiesen – doch die Hilferufe verhallten.
Foto: ddp
November 2007: Die Eltern der fünfjährigen Lea-Sophie ließen ihr Kind qualvoll verhungern. Zum Schluss wog sie nur noch 7,4 Kilogramm und konnte somit von den Ärzten nicht mehr gerettet werden
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Vor dem Hungertod der fünfjährigen Lea-Sophie im November in Schwerin hat es nach Informationen der „Schweriner Volkszeitung“ schwere Pannen im Jugendamt gegeben. So zeigten Notizen der mit dem Fall befassten Jugendamtsmitarbeiter „deutliche Verstöße gegen die seit drei Jahren geltende Dienstanweisung zum Verfahren bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung“, heißt es in einem Bericht. Danach hätte das Amt schon vor einem Jahr handeln müssen, nachdem mehrere Hilfeersuchen von Angehörigen und auch anonym eingegangen seien.

Die Schweriner Stadtverwaltung lehnte eine Stellungnahme zu den neuen Vorwürfen ab. Der Schweriner SPD-Kreisvorsitzende Nikolaus Voss forderte Oberbürgermeister Norbert Claussen (CDU) auf, die Untersuchungen zu Lea-Sophies Tod voranzutreiben. Claussen hatte den Fall Lea-Sophie in früheren Reaktionen als „Pech für die Stadt“ bezeichnet. Für den zuständigen Sozialdezernenten, Hermann Junghans (CDU), war im Fall Lea-Sophie bislang „keine Abweichung seiner Mitarbeiter vom vorgeschriebenen Verfahren ersichtlich“.

Weiterführende links

* Verhungerte Lea-Sophie beigesetzt
* Streit über effektiven Kinderschutz in Hamburg
* Bei Lea-Sophie war das Jugendamt überfordert
* „Wir brauchen einen nationalen Aktionsplan"
* Nach Lea-Sophies Tod mehr Kontrollen gefordert
* Musste Lea-Sophie wegen der Hunde hungern?
* Lea-Sophie starb einen furchtbaren Hungertod

Der Fall des von ihren Eltern vernachlässigten Mädchens hatte die Öffentlichkeit im November erschüttert. Die Eltern hatten das Kind nach den vorliegenden Erkenntnissen verhungern lassen. Sie wurden festgenommen.

Unterdessen prüft die Staatsanwaltschaft „zahlreiche Anzeigen gegen Vertreter der städtischen Behörden“, wie Oberstaatsanwalt Christian Pick mitteilte. Ihnen werden Versäumnisse und Fehlverhalten vorgeworfen.

Die Großeltern von Lea-Sophie hatten laut „Schweriner Volkszeitung“ bereits 2006 wiederholt und immer anderen Mitarbeitern des Jugendamtes vorgetragen, dass ihre Enkelin „Angst vor ihrem Vater“ habe, die übliche ärztliche Vorsorgeuntersuchung nicht erfolge, das Mädchen sich einigele, in der Entwicklung zurückbleibe und als Vierjährige nur etwa zehn Kilogramm wiege.

Großeltern erhielten offenbar keine Hilfe

Auch sollen die Jugendamtsmitarbeiter die Hinweise zwar notiert haben, allerdings reagierten sie nicht mit der in der Arbeitsanweisung vorgeschriebenen Rücksprache mit einem Vorgesetzten und dem Anlegen einer Akte. Auch als im Juni 2007 Lea-Sophies Großmutter neuerlich Hilfe suchend ins Jugendamt gekommen sei, habe es dort keinen Abgleich mit den Informationen aus dem Vorjahr gegeben. Die Behörde habe die Sache neuerlich auf sich beruhen lassen, schrieb die „Schweriner Volkszeitung“.

Als am 12. November 2007 ein anonymer Hinweis zu Lea-Sophies Familie beim Jugendamt eingegangen sei, sei dort erstmals das vorgeschriebene Formblatt des „Kindeswohl-Arbeitsverfahrens“ genutzt worden. Der damit befasste Mitarbeiter habe keine Kenntnis über die Vorgeschichte gehabt, aber versucht, einen Hausbesuch bei der Familie zu organisieren. Letztlich kam es zu einer Vorstellung der Familie beim Jugendamt, bei der aber Lea-Sophie fehlte und sich das Jugendamt mit der Begründung abspeisen ließ, das Mädchen sei bei Bekannten.

Schlagworte
Lea-Sophie Hungertod Jugendamt Versäumnis Kindeswohl
Nach dem Tod des Mädchens habe eine Jugendamtsmitarbeiterin in einem zu den amtlichen Papieren hinzugefügten Gedächtnisprotokoll geschrieben, der Großvater habe 2006 „keine Kindeswohlgefährdung“ gesehen, hieß es in dem Bericht weiter. Dies stehe allerdings in krassem Widerspruch zu den seinerzeit von den Jugendamtsmitarbeitern gemachten Notizen.
dpa/kami
http://www.welt.de/vermischtes/article1538467/Jugendamt_ignorierte_offenbar_viele_Hinweise.html
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Gast
New PostErstellt: 12.01.08, 09:49  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

10. Januar 2008

VERHUNGERTE LEA-SOPHIE
Schwere Vorwürfe gegen Jugendamt

Hilferufe gab es genug, reagiert hat niemand. Die fünfjährige Lea-Sophie aus Schwerin ist verhungert - weil das Jugendamt trotz wiederholter Bitten der Familie um Unterstützung nicht eingriff. Die schweren Versäumnisse der Behörden werden erst jetzt vollständig bekannt.

Schwerin - Schnelle und umfangreiche Aufklärung scheint nicht das Gebot der Stunde in Schwerin zu sein. Nur zögerlich und überdies nur intern sollen die städtischen Behörden ihre Notizen zum Fall Lea-Sophie bekanntgegeben haben.

Hauseingang zur Wohnung der Familie von Lea-Sophie: Deutliche Verstöße gegen Dienstanweisungen
Großbildansicht
DPA

Hauseingang zur Wohnung der Familie von Lea-Sophie: Deutliche Verstöße gegen Dienstanweisungen
Das berichtet die "Schweriner Volkszeitung". Nach Informationen des Blattes belegen die Aufzeichnungen "deutliche Verstöße gegen die seit drei Jahren geltende Dienstanweisung zum Verfahren bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung". Danach hätte auf Grund mehrfacher Hilfeersuchen an das Jugendamt, von Angehörigen und auch anonym, schon vor einem Jahr gehandelt werden müssen.

Die Großeltern hatten den Angaben zufolge bereits 2006 im Jugendamt wiederholt bei immer anderen Mitarbeitern vorgetragen, dass Lea-Sophie "Angst vor ihrem Vater" habe, die ärztliche Untersuchung nicht erfolgt sei, das Mädchen sich einigele, in der Entwicklung zurückbleibe und als Vierjährige nur etwa zehn Kilogramm wiege. Die Jugendamtsmitarbeiter notierten laut Zeitungsbericht zwar für sich die Hinweise, reagierten aber nicht mit der in der Arbeitsanweisung vorgeschriebenen Rücksprache mit einem Vorgesetzten und dem Anlegen einer Akte.

Auch als im Juni 2007 Lea-Sophies Großmutter neuerlich hilfesuchend ins Jugendamt kam, gab es dort keinen Abgleich mit den Informationen aus dem Vorjahr und die Behörde ließ die Sache neuerlich auf sich beruhen, wie die Zeitung schreibt.

ZUM THEMA AUF SPIEGEL ONLINE

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Parteiübergreifende Forderung: Kinderrechte sollen ins Grundgesetz (02.12.2007)
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Tod eines Kleinkindes: "Eigentlich war doch alles in Ordnung" (21.11.2007)
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Verhungerte Lea-Sophie: "In diesem Fall Pech gehabt" (23.11.2007)
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Verhungertes Kind: Haftbefehl gegen Lea-Sophies Eltern erlassen (22.11.2007)
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Obduktionsergebnis: Lea-Sophie ist verhungert und verdurstet (22.11.2007)
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Dokumentation: Das Vorgehen des Schweriner Jugendamtes (22.11.2007)
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Vernachlässigte Lea-Sophie: Anzeichen von Behörden-Versagen verdichten sich (22.11.2007)
*
Vernachlässigtes Mädchen: Lea-Sophie wog nur noch sieben Kilo - Ärzte entsetzt (22.11.2007)

Erst als am 12. November 2007 ein anonymer Hinweis zu Lea-Sophies Familie beim Jugendamt einging, wurde dort erstmals das vorgeschriebene Formblatt des "Kindeswohl-Arbeitsverfahrens" genutzt, hieß es. Der damit befasste Mitarbeiter hatte keine Kenntnis von der Vorgeschichte, versuchte aber, wenn auch vergeblich, einen Hausbesuch bei der Familie zu organisieren.

Letztlich kam es zu einer Vorstellung der Familie beim Jugendamt, bei der aber Lea-Sophie fehlte und sich das Jugendamt mit der Begründung abspeisen ließ, das Mädchen sei bei Bekannten.

Nach dem Tod des Mädchens schrieb laut "Schweriner Volkszeitung" eine Jugendamtsmitarbeiterin in einem zu den amtlichen Papieren hinzugefügten Gedächtnisprotokoll, der Großvater habe bei seinen Hinweisen von 2006 "keine Kindeswohlgefährdung" gesehen. Das steht allerdings in krassem Widerspruch zu den seinerzeitigen Notizen der Mitarbeiter, die der Zeitung nach eigenen Angaben vorliegen.

Von der Stadt war zunächst keine Stellungnahme zu den Vorwürfen an das Jugendamt zu erhalten. Oberbürgermeister Norbert Claussen (CDU) hatte in Reaktionen auf den Tod von Lea-Sophie von "Pech für die Stadt" gesprochen. (mehr...) Für den zuständigen Sozialdezernenten Hermann Junghans (CDU) war bislang keine Abweichung seiner Mitarbeiter vom vorgeschriebenen Verfahren ersichtlich. "Ich sehe nichts im konkreten Fall, dass wir unser Verfahren verbessern müssten", hatte er stets wiederholt.

Der Fall des von ihren Eltern vernachlässigten Mädchens hatte die Öffentlichkeit erschüttert. Mutter und Vater wurden festgenommen.

pad/AP

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,527849,00.html
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Gast
New PostErstellt: 12.01.08, 09:54  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Inland
12.01.2008
»Kindgerecht und liebevoll«?
Konsequenzen im Fall Lea-Sophie: Das Schweriner Jugendamt hat einen neuen Verantwortlichen
Von Velten Schäfer, Schwerin
Hat das Jugendamt Schwerin tatsächlich ein Jahr lang dem Verhungern eines Kindes zugesehen? Akten der städtischen Untersuchungskommission zeichnen ein differenzierteres Bild.

Sieben Wochen nach dem Tod der fünfjährigen Lea-Sophie in Schwerin-Lankow fordert der bundesweit debattierte Fall einen ersten Kopf: Sozialdezernent Herman Junghans (CDU) ist seit gestern nicht mehr f...

Artikellänge: rund 593 Wörter
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http://www.neues-deutschland.de/artikel/122262.html
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New PostErstellt: 12.01.08, 09:57  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

« Zurück dpa/regioline vom 10.01.2008 18:15

Fall Lea-Sophie: Sozialdezernent muss Jugendamt abgeben

Hermann Junghans
Junghans muss die Verantwortung für das Jugendamt abgeben. (Archiv)

Schwerin (dpa/mv) - Sieben Wochen nach dem Hungertod der fünfjährigen Lea-Sophie gibt es personelle Konsequenzen in den Behörden. Der Schweriner Sozialdezernent Hermann Junghans (CDU) muss das Jugendamt aus seinem Verantwortungsbereich abgeben. Damit solle das Vertrauen in das in die Kritik geratene Amt wiederhergestellt werden, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Auch die Leitung des Jugendamtes wurde ausgetauscht. Mitarbeiter des Amtes sollen Hinweisen auf eine Vernachlässigung des später verhungerten Mädchens nicht genügend nachgegangen sein. Junghans hatte jedoch wiederholt Fehler in der Arbeit des Jugendamtes bestritten.
http://www.uena.de/news/norddeutschland/politik-mv/2285295
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New PostErstellt: 12.01.08, 09:58  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

dpa/regioline vom 10.01.2008 18:15 « Vorige| Nächste »

Fall Lea-Sophie: Sozialdezernent muss Jugendamt abgeben

Hermann Junghans
Junghans muss die Verantwortung für das Jugendamt abgeben. (Archiv)

Schwerin (dpa/mv) - Sieben Wochen nach dem Hungertod der fünfjährigen Lea-Sophie gibt es personelle Konsequenzen in den Behörden. Der Schweriner Sozialdezernent Hermann Junghans (CDU) muss das Jugendamt aus seinem Verantwortungsbereich abgeben. Damit solle das Vertrauen in das in die Kritik geratene Amt wiederhergestellt werden, teilte die Stadtverwaltung am Donnerstag mit. Auch die Leitung des Jugendamtes wurde ausgetauscht. Mitarbeiter des Amtes sollen Hinweisen auf eine Vernachlässigung des später verhungerten Mädchens nicht genügend nachgegangen sein. Junghans hatte jedoch wiederholt Fehler in der Arbeit des Jugendamtes bestritten.

http://www.ln-online.de/artikel/2285295/Fall_Lea-Sophie:_Sozialdezernent_muss_Jugendamt_abgeben.htm
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New PostErstellt: 12.01.08, 09:58  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

ungertod von Lea-Sophie
Zu den Akten
Das Jugendamt wurde mehrfach auf Lea-Sophie aufmerksam gemacht, trotzdem blieb es untätig. Vor zwei Monaten ist das Kind verhungert.
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Von Andreas Frost, Schwerin
11.1.2008 0:00 Uhr
Von Andreas Frost, Schwerin
11.1.2008 0:00 Uhr
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Webnews
Mr. Wong
Knapp zwei Monate nach dem Hungertod der fünfjährigen Lea-Sophie in Schwerin haben Mitglieder des Schweriner Stadtrats die Entlassung von Sozialdezernenten Hermann Junghans (CDU) gefordert. Silvio Horn (Unabhängige Bürger) warf Junghans vor, Lea-Sophie würde noch leben, „wenn das Jugendamt unter seiner Führung nicht so viele Fehler gemacht hätte“. Die Kleine hatte nach dem Obduktionsbericht über mehrere Monate hinweg zu wenig zu essen und zu trinken bekommen. Bei ihrem Tod im November wog das Mädchen nur noch 7,4 Kilogramm. Die 23-jährige Mutter und der 26-jährige Vater sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen wird gemeinschaftlicher Totschlag vorgeworfen.

Horn und auch Manfred Strauß (Bündnis 90/Grüne) sowie einige Sozialdemokraten stützen ihre Kritik auf Details aus den internen Unterlagen des Jugendamtes. Demnach wurde der Großvater des Mädchens seit 2006 mehrfach beim Jugendamt vorstellig. Er bemängelte, dass seine Enkelin nicht in den Kindergarten geschickt und nicht zu Vorsorgeuntersuchungen gebracht wurde. Von einem auffällig mageren Kind ist in den Notizen des Jugendamtes die Rede, von sprachlichen Entwicklungsrückständen und von ihrer angeblichen Angst vor dem Vater. Der Großvater geriet jedoch immer wieder an andere Sozialarbeiter, die ihre Notizen offenbar lediglich in ihre persönliche Ablage steckten. So wusste der nächste Sozialarbeiter nichts über die vorherigen Beschwerden des Großvaters.

„Es gab deutliche Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung“, sagt Horn. Das Jugendamt hätte diesem Hinweis entsprechend einer internen Dienstanweisung auch nachgehen müssen. In der Anweisung seien sogar Untergewicht und Sprachprobleme ausdrücklich als mögliche Anzeichen einer Kindeswohlgefährdung genannt. Trotzdem gab es keinen Hausbesuch und keine Mitteilung an die Jugendamtsleiterin. Nur ein Sozialarbeiter lud Lea-Sophies Eltern im Herbst 2006 zweimal ins Jugendamt ein. Als sie nicht kamen, ließ er den „Fall“ auf sich beruhen. Nach weiteren Hinweisen wurden die Eltern eine Woche vor dem Tod Lea- Sophies erneut zum Jugendamt gebeten. Sie kamen mit ihrem acht Wochen alten Sohn und machten einen guten Eindruck. Lea-Sophie sei „bei Bekannten“ behaupteten sie. Vermutlich lag das Mädchen vollkommen geschwächt zu Hause im Bett.

Sozialdezernent Junghans bleibt bei seinem Standpunkt, es habe keine Fehler gegeben, die dem Jugendamt vorzuwerfen seien. Nach Angaben der „Schweriner Volkszeitung“ dokumentiert der erste Zwischenbericht des Bürgermeisters Norbert Claussen (CDU) über den Fall Lea-Sophie „diese offensichtlichen Versäumnisse“ nicht. Strauß kritisiert zudem, dass Claussen rund 150 Fragen von Ausschussmitgliedern nicht beantwortet habe.

(Erschienen im gedruckten Tagesspiegel vom 11.01.2008)

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Lea-Sophie;art1117,2454023
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New PostErstellt: 12.01.08, 09:59  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Gelbe Karte für Junghans

Ordnungsdezernent Dr. Wolfram Friedersdorff jetzt für
des Ressort Jugend verantwortlich

Seit gestern ist Sozialdezernent Hermann Junghans
„vorläufig“ nicht mehr für das Jugendamt zuständig.
Dies entschied der stellvertretende Oberbürgermeister
Dr. Wolfram Friedersdorff am Donnerstag in Absprache
mit Oberbürgermeister Norbert Claussen, der
momentan Ferien macht. Die Stadtverwaltung reagierte
damit auf den Druck, der im Zusammenhang mit dem
Fall Lea-Sophie auf Junghans lastet.
Für das Amt ist ab sofort Friedersdorff selbst in seiner
Funktion als Ordnungsdezernent verantwortlich.
Außerdem wird die bisherige Jugendamtsleiterin Heike
Seifert erstmal durch Hans-Ulrich Schmitt abgelöst.
Seifert, so teilt die Verwaltung mit, sei ohnehin „bereits
seit einigen Tagen beauftragt, Vorschläge für die
Prozessoptimierung zu erarbeiten.“
Die fünfjährige Lea-Sophie war im November des
vergangenen Jahres gestorben, weil ihre Eltern sie
vernachlässigten, sie verhungern ließen. Mutter und
Vater der Kleinen sitzen mittlerweile in
Untersuchungshaft. Unter anderem ein zeitweiliger
Ausschuss der Stadtvertretung prüft derzeit, inwieweit
das Jugendamt mitschuldig am Tod des Kindes ist.
Ausschussmitglied Silvio Horn hat letzte Woche sogar
eine Strafanzeige gegen Junghans und Mitarbeiter des
Jugendamtes angekündigt. Horn sagt, er sei zu dem
Schluss gekommen, dass Lea-Sophie noch leben
könnte, wenn das Jugendamt ordnungsgemäß
gehandelt hätte. Junghans selbst war bis zum
Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zum
Jugendamtswechsel zu erreichen.
Der zeitweilige Ausschuss tagt wieder am 17. Januar.
StK
http://www.schwerinonline.de/aktuell/2008_02_lo_01.html
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Gast
New PostErstellt: 12.01.08, 10:02  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Jugendamt in Schwerin
Schwere Versäumnisse vor Tod von Lea-Sophie
Erschienen am 10. Januar 2008
Kerzen brennen vor dem Haus in Schwerin, in dem die fünfjährige Lea-Sophie verhungerte
Kerzen brennen vor dem Haus in Schwerin, in dem die fünfjährige Lea-Sophie verhungerte
(Quelle: ddp)
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Dem Jugendamt Schwerin sind im Fall Lea-Sophie nach Informationen der "Schweriner Volkszeitung" schwere Pannen unterlaufen. Dem Bericht zufolge hätten Angehörige bereits vor einem Jahr beim Jugendamt um Hilfe für das Mädchen gebeten. Auch anonyme Hinweise auf das Martyrium der Fünfjährigen sollen dem Jugendamt vorgelegen haben. Doch die Mitarbeiter sollen die Dienstvorschriften des Jugendamtes übergangen haben.

Foto-Serie Fünfjährige in Schwerin verhungert
Hintergrund Verhungern und Verdursten

Großeltern schlugen Alarm
Dem Bericht der Zeitung zufolge haben die Großeltern das Jugendamt 2006 mehrfach auf Lea-Sophies Zustand aufmerksam gemacht: Das Mädchen habe "Angst" und "igele sich ein", ihre "sprachliche Entwicklung" sei "verzögert", sie wiege "nur etwa zehn Kilogramm" und sei "nicht zu ärztlichen Untersuchungen gebracht" worden.

Konkrete Dienstanweisung
Das sind auch die Worte, die sich in der Dienstanweisung des Jugendamtes finden. Diese legt konkret fest, was bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung zu tun ist: "Jede Mitteilung, die Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung enthält, ist schriftlich aufzunehmen und zu unterschreiben. Damit entsteht ein Fall, der unverzüglich zu bearbeiten ist. Es folgen Hausbesuch und Bewertung der Mitteilung", heißt es dort.

Keine Absprache
Doch die drei mit dem Fall befassten Mitarbeiter sollen sich lediglich Notizen gemacht haben. Der "Schweriner Volkszeitung" zufolge sprachen sie sich weder miteinander ab, noch legten sie eine Fallakte zu Lea-Sophie an. Der von der Schweriner Stadtvertretung eingesetzte Untersuchungsausschuss wird nun klären müssen, ob die Mitarbeiter fahrlässig über Warnhinweise hinweggegangen sind oder einfach die eigenen Vorschriften nicht kannten.

Eltern in U-Haft
Lea-Sophie war mit nur fünf Jahren im November 2007 qualvoll verhungert. Ihre Eltern sitzen derzeit in Untersuchungshaft
http://onnachrichten.t-online.de/c/13/91/37/50/13913750.html
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Gast
New PostErstellt: 20.01.08, 17:08  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

SCHWERIN

Mehrheit gegen Junghans
19. Januar 2008 | von Mathias Gröckel

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Der Untersuchungsausschuss zum Fall Lea-Sophie deckte Fehler der Verwaltung auf. Klawitter
Der politische Rückhalt für Dezernent Hermann Junghans (CDU) schwindet: Nach den Stadtfraktionen der Bündnisgrünen, Unabhängigen Bürger und SPD erklärte Linke-Chef Gerd Böttger gestern auf Anfrage unserer Zeitung, dass auch er eine Ablösung des im Fall der verhungerten Lea-Sophie massiv unter Druck stehenden Dezernenten für "alternativlos" halte.
SCHWERIN - Erst wurde ihm das Jugendamt entzogen, jetzt scheinen die Tage für Hermann Junghans auch als Dezernent endgültig gezählt: "Äußerungen und öffentliches Auftreten von Junghans im Fall der verhungerten Lea-Sophie haben ihn selbst politisch irreparabel ramponiert und den Ruf der Landeshauptstadt stark beschädigt", sagte Linke-Fraktionschef Gerd Böttger gestern gegenüber unserer Zeitung.


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Unabhängig davon, ob im Fall Lea-Sophie für das Jugendamt eine Kindeswohlgefährdung erkennbar gewesen sei, hätte die Behörde eingreifen müssen, so Böttger. Das sei nach der Aussage des Großvaters der Fünfjährigen im Untersuchungsausschuss der Stadtvertreter am Donnerstagabend klar. "Es gab Defizite in der Aktenführung, nach den Hilferufen des Großvaters hätte gehandelt werden müssen." Für Böttger ist die Ablösung von Junghans nunmehr "alternativlos."

Um sich wieder wichtigen Themen wie Haushaltsdebatte oder Buga-Vorbereitung widmen zu können, müssten sich die Fraktionen nun schnell über einen "Befreiungsschlag" einigen, sagte Böttger. "Ich hoffe, dass die CDU die Größe hat, die Interessen der Stadt vor die eigenen zu stellen."

Die Forderung nach einer Entfernung von Junghans aus dem Amt hatten lange zuvor bereits die Bündnisgrünen, die Unabhängigen Bürger (UB) und schließlich auch die SPD erhoben. "Wir freuen uns, dass nun auch die Linke zu der Erkenntnis gelangt ist, dass Junghans nicht mehr tragbar ist", sagte Silvio Horn (UB). Einen "schnellen Schlussstrich unter die Personalie Junghans" hält nun auch SPD-Fraktionsvorsitzende Manuela Schwesig für notwendig. Entweder Oberbürgermeister Norbert Claussen, der nach seinem Urlaub am Montag wieder im Amt ist, stelle seinem Parteifreund den Stuhl vor die Tür, oder die Stadtvertreter wählten den Dezernenten am 28. Januar ab, so Schwesig. Für letztere Variante wäre eine Zweidrittelmehrheit der Stimmen notwendig. Die Abwahl hätte gute Chancen, da laut SVZ-Informationen selbst einige CDU-Stadtvertreter nicht mehr hinter Junghans stehen.

Und was sagt die CDU? Wie berichtet, hatte der christdemokratische Stadtpräsident-Kandidat Stephan Nolte am Donnerstag als erster Unions-Vertreter geäußert, dass das Jugendamt unzureichend ermittelt habe. Seine Fraktion werde "das Thema Junghans" am Montag beraten, fügte CDU-Fraktionschef Gert Rudolf gestern hinzu. Und: "Auch wir wollen schnell zur Normalität zurückkehren", so Rudolf.

Unterdessen tagten gestern Vertreter sämtlicher Fraktionen mit dem jetzt für das Jugendamt zuständigen Dezernenten Dr. Wolfram Friedersdorff (Linke) über die weitere Aufarbeitung des Falles. "Dabei hat der Dezernent die erst am Donnerstag von der Verwaltung vorgelegten Antworten auf Fragen von Ausschussmitgliedern zurückgezogen und schwerste Fehler eingeräumt", so der bündnisgrüne Fraktionsvorsitzende Manfred Strauß. Angesichts der Äußerungen des Großvaters habe der Dezernent zudem zugesagt, die behördlichen Abläufe im Fall Lea-Sophie erneut bewerten zu wollen, so Silvio Horn von den Unabhängigen. "Wir hoffen, dass die Fehler der Verwaltung nun eingeräumt werden." Denn, so Horn, die von der Stadt nach wie vor aufrecht erhaltene Behauptung, es hätten keine hinreichenden Anhaltspunkte auf Kindeswohlgefährdung vorgelegen, so dass ohne Einwilligung der Eltern nicht hätte gehandelt werden können, seien nicht haltbar.

http://www.svz.de/lokales/schwerin/artikeldetails/article/379/mehrheit-gegen-junghans.html?no_cache=1
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New PostErstellt: 20.01.08, 17:09  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Lea-Sophies Großvater schlug mehrfach Alarm
Aber das Schweriner Jugendamt schickte den besorgten Mann immer wieder weg. Jetzt soll Amtsleiter Hermann Junghans (CDU) zurücktreten.
Von Andreas Frost

Schwerin -
Aus Sorge um sein Enkelkind hat Norbert G. (57) immer wieder versucht, beim Schweriner Jugendamt Alarm zu schlagen. Am Ende wurde der Diplomingenieur weggeschickt. Er sei nicht erziehungsberechtigt und laut Datenschutz bekomme er keine Auskunft, beschied ihm ein Sozialarbeiter. Im November 2007 starb Lea-Sophie. Die Fünfjährige war verhungert und verdurstet, wog nur noch 7,4 Kilogramm.



Während die Eltern Nicole G. (23) und Stefan T. (26) wegen Totschlags in Untersuchungshaft auf ihren Prozess warten, versucht ein Ausschuss des Schweriner Stadtparlaments, die Rolle des Jugendamtes zu durchleuchten. Norbert G. wirkte immer noch traurig, aber gefasst, als er am Donnerstagabend darauf wartete, den Stadtpolitikern in interner Sitzung seinen Teil der traurigen Wahrheit zu schildern. Die ersten zwei Lebensjahre hatte Lea-Sophie bei ihren Großeltern gelebt. Adoptivtochter Nicole wollte die Lehre zu Ende machen. Eindrucksvoll und glaubwürdig, so Silvio Horn (Unabhängige Bürger), berichtete Lea-Sophies Großvater, wie er das Jugendamt seit November 2006 immer wieder aufzurütteln versuchte. Seine Enkelin sei äußerst mager und sprachlich zurückgeblieben. Sie gehe nicht in den Kindergarten, werde von ihrer Mutter nicht zu ärztlichen Vorsorge-Untersuchungen gebracht und habe angeblich Angst vor ihrem Vater. Die kleine Familie von Nicole igele sich ein, so Norbert G. Auch die Kontakte der Großeltern zu Nicole wurden immer spärlicher. Doch Norbert G. geriet immer wieder an einen anderen Sozialarbeiter. So wusste der eine nicht, was Norbert G. dem anderen längst erzählt hatte. Die Berichte des Großvaters hätten beim Jugendamt Alarm auslösen müssen, sagen Silvio Horn, Manfred Strauß (Bündnisgrüne) und Manuela Schwesig (SPD). Etliche Schlüsselwörter, mit denen Norbert G. die Situation umschrieb, stünden sogar in einer Dienstanweisung. Ein Hausbesuch, um sich selbst ein Bild zu machen, wäre demnach Pflicht gewesen. Ein Sozialarbeiter lud die Eltern lediglich zweimal zu einem Beratungsgespräch. Sie kamen nicht. Als Norbert G. im Juni 2007 wieder vorstellig wurde, drohte ihm ein Sozialarbeiter, so ein Ausschussmitglied. Wenn das Wohl des Kindes akut gefährdet sei, müsse das Jugendamt den Eltern Lea-Sophie wegnehmen. Das wollte Norbert G. nicht. Offenbar gab er sich geschlagen.

Erst als Anfang November 2007 wieder ein anonymer Hinweis einging, lud das Jugendamt Lea-Sophies Eltern vor. Sie kamen mit ihrem zwei Monate alten Sohn, aber ohne Lea-Sophie. Sie sei bei Bekannten, logen sie. Eine Woche später war das Mädchen tot.

Seit Wochen kommt der Ausschuss nur stockend voran. Fragen beantwortete der bislang zuständige Sozialdezernent Hermann Junghans (CDU) nur schriftlich. Die inzwischen 150 Antworten lassen wenig Schuldbewusstsein erkennen. SPD, Bündnisgrüne und die Fraktion der Unabhängigen Bürger fordern inzwischen Junghans' Entlassung. Von seiner Zuständigkeit für das Jugendamt ist er bereits entbunden. Auch bei der CDU bröckelt die Solidarität. Selbst wenn keine akute Gefahr für Lea-Sophie bestand, hätte das Jugendamt im November 2006 mehr machen müssen, als zwei Einladungen an die Eltern zu schicken, räumt inzwischen CDU-Fraktionschef Stephan Nolte ein. Die SPD macht Lea-Sophies Tod unterdessen zum landespolitischen Thema. Oberbürgermeister Norbert Claussen (CDU) soll in der kommenden Woche im Sozialausschuss Rede und Antwort stehen. Kurz nach dem tragischen Tod des Mädchens hatte er geäußert, so etwas könne leider überall passieren, Schwerin habe Pech gehabt.

erschienen am 19. Januar 2008

http://www.abendblatt.de/daten/2008/01/19/838656.html
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