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mannheim - die heimliche pop-metropole

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pie
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New PostErstellt: 14.07.06, 09:23  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen

Pop-Experten werden in Musikszene entlassen

Erster Jahrgang absolviert Bachelor-Prüfung an Popakademie Mannheim/Heute Abschlusskonzert. Der Unterricht an der Popakademie umfasst praktische Musikstunden, aber auch Steuerrecht, Imagepflege und vieles mehr.

MANNHEIM "Achtung! Prüfung!" steht auf einem weißen Zettel, den jemand neben die schwarze Spiegelwand geklebt hat. Von drinnen ertönt wummerndes Schlagzeug, es singt sich jemand die Seele aus dem Leib: Die Popakademie entlässt den ersten Jahrgang mit dem Bachelor-Abschluss.

Vor drei Jahren wurde die Akademie aus der Taufe gehoben, da war ihr Domizil an der Hafenstraße noch gar nicht fertig: 55 Studenten drängten sich noch zum theoretischen Unterricht in einem Gebäude in den Quadraten und benutzten zusätzlich die Proberäume der Musikhochschule. Sie konnten zwischen den Studiengängen "Popmusikdesign" und "Musikbusiness" wählen.

Nach sechs Semestern sind sie jetzt Fachleute, die auf dem Markt eine größere Chance haben als andere: Das liegt zum einen an der gründlichen Ausbildung, "zum anderen werden die Studenten hier mit unglaublich vielen Leuten aus der Branche vernetzt", sagt Pressesprecher Sebastian Hornik. Schon bei den Aufnahmeprüfungen muss jeder Bewerber zwei Jahre Praxiserfahrung nachweisen: Für Popmusikdesign ist es hilfreich, Mitglied einer Band zu sein, diejenigen aus dem Business-Bereich sollten Praktika und Tourorganisationen absolviert haben.

Von 600 Bewerbern werden 80 zur Prüfung geladen, 55 werden genommen. Dass am Schluss im Schnitt zehn weniger pro Jahrgang die Akademie verlassen, liegt daran, dass besonders talentierte Studenten bereits während des Studiums von den großen Firmen abgeworben werden: "Wir sehen das mit einem lachenden und einem weinenden Auge", bekennt Hornik. Damit die Newcomer nicht gnadenlos zwischen den Mühlsteinen des Musikgeschäftes zerrieben werden, erhalten sie einen gründlichen Einblick: "Wie geb´ ich mir ein Image, wie erhalte ich dabei meine künstlerische Glaubwürdigkeit?", zählt Hornik auf. "Wie produziere ich einen Hit? Wie führe ich Gespräche mit Journalisten?" Crash-Kurse in Steuerrecht gehören ebenso auf den Seminarplan wie Popmusikgeschichte, Bandcoaching, Interviewtraining oder rhythmische Gehörbildung. Jeder muss ein Instrument spielen, und es ist erwünscht, dass sich in einer eigens gegründeten Band-Börse Gruppen bilden, die zusammen musizieren, sich präsentieren und von den Business-Leuten auch produziert werden. Diese Gruppen geben heute ab 20 Uhr ihr Abschlusskonzert in der alten Feuerwache am Messplatz.

Übrigens drängelt sich bei den Dozenten alles, was Rang und Namen hat: geleitet von Professor Udo Dahmen, stehen da schon mal Smudo, Edo Zanki oder Xavier Naidoo in den kleinen Seminarräumen des ganz in grau und orange gehaltenen Gebäudes vom Typ "veredelter Rohbau". Profis vom Südwestrundfunk trainieren den Umgang mit der Presse, Unternehmens-Experten von Sony und MTV, A.S.S. Concerts geben ihr Wissen weiter. Getragen wird die Akademie übrigens von einem "Public Private Partnership", einer Verzahnung öffentlicher und privater Träger.

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"Potenzial ist einzigartig"
Popdesigner blickt auf Studium zurück


David Maier
Vom 14.07.2006

MANNHEIM/WORMS David Maier (23) ist Wormser. Schon als Schüler hatte er den Wunsch, Musiker zu werden. Mit seinen Bands "Twinset" und "Voice Club" wurde er bekannt und begann 2003 als Absolvent des ersten Jahrgangs an der Popakademie sein Studium.


Interview

Warum sollte es damals ausgerechnet die Popakademie sein?

Maier: Es war klar, dass ich Musik studieren wollte, das Konzept war einzigartig. Ich hab mich ins Blaue hinein beworben, wurde angenommen und hab gewusst: Wenn etwas für mich richtig ist, dann diese Akademie.

Wie haben Sie die Zeit dort erlebt?

Maier: Wir waren als erster Jahrgang dort auch ein bisschen die Versuchskaninchen, aber: So viel Kreativität und Potenzial an einem Fleck gibt´s in ganz Deutschland nicht. Die drei Jahre gingen unheimlich schnell vorbei. Ich hab´ sehr viel und sehr hart gearbeitet. Und ich war hundert Prozent für meine Band da.

Die Sie dort gegründet haben?

Maier. Ja. Das war "Mini Moustache": tanzbare französische Discomusik und französisches Lebensgefühl mit einem zwinkernden Auge. Das Erfinden dieser Kunstfiguren und unserer Alter egos war ein intensiver kreativer Prozess, bei dem auch viel Rotwein mit im Spiel war... Das Ergebnis scheint eine Marktlücke zu sein. Wer uns sehen und hören will, kann morgen vor die Jugendherberge kommen: Da spielen wir ab 22 Uhr auf dem Jazz Festival.

Ihr berühmtester Lehrer?

Maier: Xavier Naidoo. Das ist ein ganz normaler Typ. Und der beeindruckendste Sänger, den es in Deutschland gibt.

Wie fassen Sie die letzten Jahre zusammen?

Maier: Drei Jahre ununterbrochene Kreativ-Arbeit.

Und was kommt nun?

Maier: Jetzt wird erst mal das Leben aufgeräumt. Ich werde mal wieder zum Zahnarzt gehen - den hab ich zwei Jahre nicht gesehen. Und im See schwimmen gehen, das wär´ auch mal wieder toll.

Und beruflich?

Maier: Wir werden Songs "auf Halde" schreiben, Musik machen, touren - und mir ein zweites Standbein aufbauen in Richtung Journalismus.

Das Interview führte
Alexandra Regner

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pie
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New PostErstellt: 18.07.06, 22:04  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen

School of Pop

Deutschlands erste Akademie für Popmusik steht in Mannheim - und für den Anspruch, die Passion mit viel Disziplin in eine Profession zu verwandeln, mit der man später auch die Miete bezahlen kann. Ein Besuch bei den Studierenden

VON JOCHEN SCHÖNMANN

Für eine Sekunde erscheint Udo Dahmen, Leiter der Popakademie Mannheim, wie ein gewöhnlicher Professor: Schütteres, wenn auch etwas längeres Haar, schwarz gerahmte Brille, helles Hemd. Dann ist die Sekunde vorbei und Dahmen sagt einen Satz wie: "Ohne ein gesundes Maß an Anarchie kommt am Ende nur Scheiße raus!"

Weder der Professor noch das gesamte System der Popakademie passen in irgendein Raster. In einem bundesweit einmaligen Projekt studieren inzwischen 146 junge Künstler Fächer wie "Popmusikdesign" oder "Musikbusiness" in Mannheim. 56 von ihnen haben gerade ihren Abschluss gemacht. Sie sind nun bereit für ihre Karriere als Rockstar oder Bandmanager.

"Unser Konzept ist, die ganzen Typen auf einen Haufen zu bringen, dann unter akademischer Anleitung alles kräftig durchzumischen und zu sehen, was dabei herauskommt", erklärt Dahmen. "Am Ende sollen die Leute in der Lage sein, mit Musik ihre Miete zu zahlen."

Wer durch das vor zwei Jahren frisch hochgezogene Gebäude der Popakademie im Mannheimer Stadtteil Jungbusch spaziert, merkt ziemlich schnell, das hier andere Maßstäbe gelten: Aus jeder zweiten Tür kreischt eine verzerrte E-Gitarre, man hört wildes Trommeln oder dumpfen Bass. Was genau lernt man hier? Etwa, wie man fachgerecht ein Hotelzimmer zerlegt, so wie Guns 'n Roses zu ihrer besten Zeit?

Aber der erste Eindruck von einem fulminanten Chaos täuscht: Etwa 600 junge Leute pro Jahr bewerben sich an der Popakademie, nur rund 50 davon bekommen die Chance, hier zu studieren. Denn schon die Aufnahmeprüfungen haben es in sich. Wer als deutscher HipHopper daherkommt, wie Danny Fresh zum Beispiel, der findet sich plötzlich in der Situation wieder, Klassiker von Barry White improvisieren zu müssen: "Da erstarrst du in einer Sekunde zu Eis", erzählt er im Rückblick.

"Ohne Druck geht es nicht", sagt auch Dahmen. "Zu Hause im Proberaum ist jeder Weltmeister." Und deshalb ist auch das Studium selbst alles andere als eine endlose Rock-'n'-Roll-Party. Die Prüfungen sind hart. Verlangt wird Disziplin und spontane Kreativität. "Man steht vor den Prüfern und plötzlich bekommt man ein Volkslied vorgesetzt und soll die zweite, dritte und vierte Stimme spontan aufsingen", erzählt Ziggy Haas, Songwriter im vierten Semester, der mit seiner inzwischen auch überregional bekannten Band My Baby Wants To Eat Your Pussy nicht eben für die Verbreitung von heimatlichem Kulturgut sorgt.

"Als Musiker hat man es nicht einfach, dass muss hier jeder gleich merken", warnt Dahmen vor falschen Vorstellungen. "Deshalb schaffen wir hier vom ersten Tag an einen Markt, auf dem sich jeder beweisen muss." Markt, das bedeutet Knappheit. Deshalb gibt es immer mehr Songwriter als Bands. Die besten Texter bekommen die besten Musiker, die anderen müssen eben nachlegen.

Das Chaos hat also Methode. Die skurrilsten Typen müssen sich hier zusammenfinden. Und sie sollen teamfähig werden. Fächerübergreifend. Instrumentalisten, Songwriter, Manager - von Anfang an verzahnt sich alles. Die Kontakte, die hier geknüpft werden, sind wichtig für die Zeit danach, wenn es darum geht, von der Musik zu leben. "Der Netzwerkgedanke war immer Teil des Konzepts", nickt der Professor.

Zu diesem Netzwerk gehören auch die Dozenten, die fast ausnahmslos als Gastredner arbeiten und direkt aus der Szene kommen. Stars wie Xavier Naidoo, Smudo oder Tim Renner, der ehemalige Geschäftsführer von Universal, halten Vorlesungen, geben Workshops und suchen nach Talenten. Danny Fresh ist einer von denen, die es geschafft haben: Er hatte dieses Jahr schon 15 Gastauftritte mit dem Mannheimer Musiker Xavier Naidoo. Ein Traumstart.

Die Integration in die Szene geschieht idealerweise fließend. Dafür ziehen alle an einem Strang: Studenten, Stadt und Musikindustrie. Die Stadt Mannheim ist zu einem Drittel an der Popakademie beteiligt, am angrenzenden Musikpark, dem ins Gesamtkonzept integrierten Existenzgründerzentrum für Musikwirtschaft, sogar zu 100 Prozent. "Wir sehen in den Projekten Popakademie und Musikpark die Chance, das Gesicht dieser Stadt zu verändern", sagt denn auch Mannheims Kulturbürgermeister Peter Kurz (SPD) und gibt sich überzeugt: "Hier entsteht der Imagewandel, von der Arbeiterstadt zur Kreativindustrie."

Kein Wunder, dass Kurz sein Mannheim schon auf dem Weg zur heimlichen Musikhauptstadt wähnt: Auch das größte Open-Air-Festival des Landes, die "Arena of Pop", ist hierher gezogen. Ursprünglich war das Spektakel in Stuttgart zu Hause, unterstützt vom Südwestrundfunk (SWR). Als die öffentlich-rechtlichen Anstalten ihre Vorstellungen bei der Gebührenanpassung nicht durchsetzen konnten, machten die cleveren Mannheimer Nägel mit Köpfen: Sie schlugen dem SWR vor, die Veranstaltung mit dem privaten Sender Radio Regenbogen zu finanzieren, der in Mannheim seinen Stammsitz hat - so hat das prestigeträchtige Festival seine neue Heimat am Rhein gefunden, nach wie vor unterstützt vom Land Baden-Württemberg. Mehr als 160.000 Menschen feierten dabei am vergangenen Samstag bei einer Gluthitze rund um das Mannheimer Schloss ihre lebendige Musikstadt. Sieben Gruppen traten auf, unter anderem das ehemalige Spice Girl Melanie C und der Latin-Star Juanes.

Doch es wäre keine lebendige Szene, wenn es nicht auch andere Stimmen gäbe: Popmusik könne man nicht studieren, heißt es. Ein Rockstar-Diplom? Lächerlich. Aber diese Stimmen bleiben verhalten, und sogar bei den Kritikern wird durch die Akademie die Fantasie angeregt: Sie gründeten, ebenfalls in Mannheim, eine "Rock 'n' Roll Highschool" als Gegenbewegung. Und hier lernt man wirklich was fürs Leben, wie ein Blick auf die angebotenen Kurse beweist: "Große Haufen machen", "Groupies vernaschen" oder "Gitarren zertrümmern" gehört hier zum Programm. Was eben so zum Geschäft dazugehört.

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applepie

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New PostErstellt: 20.09.06, 08:50  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Frickibär
    Intimer Blick auf ein vielversprechendes Experiment
    POP: Auf der Berliner Popkomm wird heute der Film "Mannheimer Schule" über die Absolventen der Popakademie vorgestellt

    Von unserem Mitarbeiter Alexander Kessler

    Info: Der Film "Mannheimer Schule" wird in diesem Herbst in Mannheim zu sehen sein, ein genauer Termin steht noch nicht fest.

    "Ne' Ausbildung zu haben, kann nie schlecht sein", sagt der Mannheimer Ober-Sohn Xavier Naidoo im Vorspann des Dokumentationsfilms "Mannheimer Schule - Wie Popmusik entsteht". Im Mittelpunkt des Werks von Frank Breidert und Nina Werth steht die Ausbildung von vier Musikern an der Popakademie Mannheim: Deniz Kahn, Denise Modjallal, Joscha Wittschell und Johanna Zeul gehören zu den ersten Studenten der Akademie.

    Der Film, der heute Abend auf der Berliner Popkomm - einer Plattform der Musik- und Entertainmentbranche - uraufgeführt wird, beobachtet die Vier über einen Zeitraum von drei Jahren, beobachtet Ursprünge und Entwicklungen. Die Freude an der Musik tritt für den Zuschauer ebenso schnell in den Hintergrund wie für die gefilmten Studenten. "Ich mag nicht auf Deutsch singen, vielleicht ist das mein Problem - aber hier wird deutschsprachige Musik favorisiert", klagt beispielsweise Denise Modjallal. Sie will auf Englisch singen, orientalische Klänge einbauen. DJ Deniz Kahn, dessen Talent auf der Leinwand erkennbar wird, packt den Abschluss nicht: Er macht zu eigenwillige Musik, bekommt schlechte Noten. An der Akademie gehe es aber heiterer zu, als im Film zu sehen sei, erzählt Regisseur Breidert.

    In 90 Minuten werden der Studienalltag, Live-Auftritte, einzelne Projekte, jede Menge Interviews und natürlich das Konzept der Popakademie beleuchtet. Was dabei herauskommt, ist wohl der intimste Blick ins Innere der Akademie. Aber es ist auch ein Film, der bemüht ist, die Einrichtung ins positive Licht zu rücken - auch wenn die Bilder oft einen gegenteiligen Eindruck vermitteln. "Das Fazit ist: Die Akademie ist ein großes Experiment und es hängt vom Einzelnen ab, was er daraus macht", sagt Ingo Fliess, der Produzent des Absolventen-Films.

    Mannheimer Morgen
    20. September 2006
    Quelle: www.morgenweb.de



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Verliert der Baum einen starken Ast, so wird er leiden, aber er stirbt nicht.
Er wird all seine Lebenskraft in den nächsten Ast fließen lassen,
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applepie

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New PostErstellt: 24.09.06, 19:42  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Bine
    POPAKADEMIE MANNHEIM
    "Die müssen cool sein, nicht wir"
    Von Jochen Schönmann

    Mit der Popakademie ist Mannheim zur heimlichen Musikhauptstadt geworden. Aus der ganzen Republik kommen junge Talente in die baden-württembergische Quadratestadt, um ihren Traum zu leben und Popstar zu werden. Einer der ersten Absolventen ist der Keyboarder Daniel Nitt.

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    Gleich nach der Vorlesung packte Daniel Nitt eine Demo-CD, hockte sich in seinen uralten Klapper-Polo und juckelte damit in den Mannheimer Stadtteil Vogelstang. Dorthin, wo die Träume vieler junger Musiker liegen: in die Kamenzer Straße 10. Hier stehen die Studios der Söhne Mannheims und von Deutschlands Soul-Ikone Xavier Naidoo. Nitt klingelte, drückte dem verdutzten Musik-Produzenten Michael Herberger seine CD in die Hand und fragte nach einem Praktikumsplatz.


    Popakademie: Mannheimer Kontaktbörse
    Fotostrecke starten: Klicken Sie auf ein Bild (6 Bilder)

    "Eine total hirnrissige Aktion war das damals", lacht der 24-Jährige heute. Das Praktikum hat er trotzdem bekommen. Und das, obwohl Herberger, der die Söhne Mannheims produziert, sich die Demo-CD bis heute nicht angehört hat. "Ich fand ihn einfach irgendwie spannend", sagt Mannheims großer Musik-Pate. Außerdem kannte er den Neuankömmling bereits. Der Söhne-Chef hat seine Ohren überall.

    Denn als Nitt einst nach Mannheim kam, um Popmusikdesign zu studieren, war er so euphorisch aufgebrochen, dass er glatt vergessen hatte, sein Keyboard mitzubringen. Herberger, der als Mitbegründer und geduldiger Dauersponsor des bundesweit einmaligen Modells Popakademie zusammen mit Naidoo im Aufsichtsrat sitzt, hatte über einen Freund von der seltsamen Geschichte gehört und mit einem seiner eigenen Tasteninstrumente ausgeholfen. "Ein Keyboarder ohne Keyboard - das fand ich schon skurril", brummt der Söhne-Produzent, und schüttelt den Kopf. Künstler eben.

    Seitdem sind drei Jahre vergangen. In ein paar Wochen hat Nitt sein Studium an der Hochschule für Popmusik beendet. Er gehört damit zum ersten Abschlussjahrgang des Vorreiterprojekts. Nirgendwo sonst in der Republik gibt es die Möglichkeit, einen akademischen Titel als Popmusiker zu erwerben. Noch ein paar Prüfungen, dann besitzt Nitt, zusammen mit 20 Kommilitonen, einen Bachelor im Fach Popmusikdesign.

    Lebenswichtige Kontakte

    Viel wichtiger als der Titel sind allerdings die Bekanntschaften, die er in dieser Zeit gemacht hat. Immerhin halten an der Popakademie Gastdozenten wie Xavier Naidoo, Smudo von den Fantastischen Vier und der ehemalige Geschäftsführer von Universal, Tim Renner, Vorlesungen und veranstalten Workshops. Bei sogenannten Work-in-Progress-Sessions kommen einmal im Monat Studierende, Lehrende und Leute aus der Szene ganz zwanglos zusammen. Man hört sich die aktuellen Projekte der Studenten an, plaudert, lernt sich kennen.

    Viele Produzenten und etablierte Musiker wissen inzwischen, dass in der Talentschmiede Popakademie die Rohdiamanten dicht an dicht auf den letzten Schliff warten. Ein Engagement als Dozent oder Sponsor kann sich also lohnen. 150.000 Euro pumpen Naidoo und Herberger jedes Jahr in die Popakademie. Und auch wenn die Söhne-Chefs dieses Sponsoring vor allem als Liebe zu ihrer Heimatstadt verstanden wissen wollen, schätzen sie den Vorteil, vor allen anderen über die neuesten Entwicklungen informiert zu sein.

    Längst hat sich das engmaschige Netzwerk aus Studenten, Dozenten und professionellen Musikern zu einer großen Kontaktbörse entwickelt. "Die Beziehungen, die du während des Studiums aufbaust, retten dir später das Leben", sagt Udo Dahmen, der künstlerische Leiter der Popakademie. "Denn irgendwann kommt der Moment, an dem du mit deiner Musik die Miete zahlen musst." Und das kann verdammt hart sein.

    Moment der Wahrheit

    Nitt, der stets gut gelaunte Blondschopf aus Pegnitz bei Bayreuth, hat vielleicht das Glück, sich darüber nicht allzu viel Gedanken machen zu müssen. Herberger hat ihn bereits unter seine Fittiche genommen und ihm in der Kamenzer Straße ein Studio freigeräumt. Jetzt muss er zeigen, was er kann.

    Das ist der Moment, in dem für jeden angehenden Freiberufler der größte Druck beginnt. "Klar habe ich Zweifel", gibt Nitt zu, und dieses eine Mal lächelt er nicht. Manchmal, erzählt er, sitze er im Proberaum, und gerade da, wo es krachen sollte, ist Stille. "Man fragt sich: Kann ich das? Bin ich auf dem richtigen Weg? Oder verliere ich gerade die Kontrolle?" Er holt tief Luft und richtet sich auf. "Aber das muss man beiseite schieben."

    Ein gewisses Urvertrauen gehört dazu. Nitt weiß: Er hat das Studio nicht ohne Grund bekommen. Denn wer es durch das Nadelöhr Popakademie hindurch schafft, hat diese Chance verdient, darüber ist man sich in der Szene inzwischen einig. Gerade mal 56 von 600 Bewerbern ergattern jährlich überhaupt einen Platz für die Studiengänge Popmusikdesign oder Musikbusiness. Und das Auswahlverfahren ist gnadenlos.


    ZUM THEMA IM INTERNET
    Popakademie Baden Württemberg - Homepage"Die müssen cool sein", stellt Akademie-Chef Dahmen klar, "nicht wir." Der Vater von drei Kindern hat die Zeit als Rockstar hinter sich. Viele seiner Studenten wären wohl stolz auf eine ähnliche Karriere. Denn der Professor hat es früher richtig krachen lassen - als Drummer der Krautrock-Gruppe Kraan. Dahmen stand in seiner Laufbahn schon mit vielen Großen auf der Bühne, darunter Sting, Nina Hagen und Gianna Nannini. Kurz: Dahmen weiß, wovon er spricht. Deshalb nehmen es ihm alle ab, wenn er sagt, dass das Musikbusiness eines der härtesten ist. "Wer bei der Aufnahmeprüfung für die Popakademie auf der Bühne steht, muss da schon alles geben", warnt er. Das gilt auch für das Studium.

    Nitt erinnert sich noch gut an das erste Vorspielen. "Mein Herzschlag war so laut, dass ich Probleme mit dem Takt hatte." Es war unmenschlich heiß im Proberaum der Akademie. Er hatte 15 Minuten für drei Songs. Alle sind vor Hitze fast eingegangen. Die Professoren schnitten Grimassen, als wollten sie ihm gleich den Stecker herausziehen. "Im Prinzip", sagt Nitt, "kann man sicher sein, dass sie genau das Gegenteil von dem hören wollen, was du eigentlich machst." Das kann auch schon mal Volksmusik sein. "Wenn dir dann nichts Originelles einfällt, bist Du weg."

    Ihn aber wollten sie unbedingt. "Wir wussten nicht genau, wen oder was wir da vor uns haben, wir wussten nur, dieser Junge ist etwas Besonderes", erinnert sich Dahmen. Es war eine Mischung aus Electronic Pop und Soul mit deutschen Texten, mit der Nitt die Prüfer überzeugte.

    Inzwischen kann er sich über mangelnde Arbeit nicht beschweren: Kürzlich war Nitt für sechs Wochen als Keyboarder mit der Pop-Gruppe Sweetbox in Japan und Südkorea auf Tournee. Außerdem produziert er zusammen mit "Deutschland-sucht-den-Superstar"-Sieger Tobias Regner einige Titel für ein Live-Konzert. In Herbergers Studio nimmt er derzeit Songs mit seiner eigenen Gruppe Momentaufnahme auf. Die Band um Sängerin Denise Modjallal hat sich an der Popakademie zusammengefunden, läuft aber noch nicht so, wie Nitt es will. Deshalb drückt er aufs Tempo "Wir haben noch keine Identität. Da müssen wir endlich weiterkommen."

    Bei Momentaufnahme ist er mittlerweile selbst in die Rolle des Produzenten gerutscht, was Herberger mit Genugtuung beobachtet: "In dieser Funktion habe ich ihn von Anfang an gesehen", sagt er. Gesagt hat er das Nitt natürlich nie. Herberger ist ein geduldiger Mensch. "Musiker sind Dickschädel, die müssen selbst kapieren, wo ihre Zukunft liegt."


    Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0,1518,438602,00.html



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New PostErstellt: 29.09.07, 07:52  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen

und nochmals hier:

    Zitat:
    Die Kreativschmiede der Musikbranche steht nicht in Berlin, sondern in Mannheim

    Von Florian Willershausen
    30.09.2007 00:00 Uhr


    Verträumte Klavierklänge sind aus dem spiegelverglasten Raum neben dem Foyer zu hören. Eine leichte, sanfte Soul-Stimme begleitet den Takt, singt irgendetwas Romantisches. Die zwei Zuhörerinnen, beide Mitte 30, sehen nicht so aus, als wären sie auf der Suche nach der nächsten Bar. Sie versprühen wenig Interesse, sich mit einem Cocktail im nächstbesten Lobby-Sessel zu fläzen. Auch wenn diese Vorstellung noch so gut zur gelösten Soul-Musik passt. Aber der Gesang soll keine Unterhaltung sein. Sondern eine ernste Sache. Studienrelevant. Plötzlich fällt die schallgeschützte Tür des Spiegelraums zu. Schluss mit Gaffen. Die Vokalprüfung für das sechste Semester beginnt.

    Wer an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim landet und einen Studienplatz in den Fächern Popmusikdesign oder Musikbusiness ergattert, für den ist Musik nicht länger Hobby, Traum oder sonst etwas Brotloses. Für die Studenten ist es ein Job, und zwar einer in einem knüppelharten Geschäft. Darauf bereiten die Dozenten ihre Musiker und Musikmanager im Mannheimer Hafenviertel Tag für Tag vor. Sie bringen ihnen nicht nur die richtigen Akkorde bei, sondern auch Skills in Sachen Selbstmarketing oder Unternehmensgründung. Oder wie man eine Steuererklärung schreibt. Vor allem aber ist die Popakademie ein riesiges Kontaktnetzwerk, über das die Studierenden flott an die Praxis weitergereicht werden können. Namhafte Plattenfirmen fördern die Popakademie mit viel Geld, damit die Talentfabrik auch mal Nachwuchs für die eigenen Labels liefert.

    Wie eine Fabrik sieht die Musikerhochschule auch von innen aus. Unter der Decke schlängeln sich unverkleidete Heizrohre. Manche Wände sind mintgrün gehalten, steril und kreativ zugleich. Ein Streifzug durch die Flure des ersten Stocks ist anstrengend für die Ohren. Sie werden abwechselnd von Hip-Hop, Hard Rock und Jazzmusik beschallt – je nachdem, welche Band gerade welchen Proberaum belegt. Die Wände sind nackt, nur in der zweiten Etage präsentieren sie fast bescheiden die gerahmten Fotos aus vier Jahren Popakademie. Udo Lindenberg, Wir sind Helden, Xavier Naidoo und die Söhne Mannheims waren schon als Gastdozenten hier. Letztere geben zugunsten der Akademie jedes Jahr ein Benefizkonzert – wohl wissend, dass ab und an auch ein paar Talente anklopfen. So wie Danny Fresh. Der 29-Jährige hatte Naidoo nach einem Workshop einfach mal angesprochen: „Sag mal, kannst du noch einen gebrauchen, der rappt?“ „Klar“, antwortete der Soul-Star, „komm einfach mal vorbei.“

    Danny Fresh heißt eigentlich gar nicht Danny Fresh, sondern Daniel Ohler. Den Beinamen verpasste ihm der Chef eines Klamottenladens. Weil er immer so cool ist. Das könnte an seinem dichten Backen- und Kinnbart liegen, der sich in Höhe des Schädelansatzes im Nichts verläuft. Oder an der Bundeswehr-Erkennungsmarke, die als Kette an seinem Hals baumelt.

    Die äußere Performance ist wichtig für den Rapper. Als solcher hat er den Durchbruch geschafft, seit ihn Xavier Naidoo mit aufs Album genommen hat. Danny Fresh rappt quer durch Deutschland, unterrichtet an der Popakademie seit seinem Bachelorabschluss und gibt Journalisten Interviews. Vorbei die Zeiten, als der Vollblutmusiker in Fabriken, Lagerhallen und Klamottenläden jobben musste, weil der Rap das Konto nicht füllte.

    Über den Gang schlendert ein Typ, der einen schwarzen Schlips trägt. Das schwarze Hemd darunter hängt luftig aus der weiten Hose. Das kann nur ein Kreativer sein. Chris Buseck gibt Danny Fresh lässig die Fünf. Auch der 27-Jährige hat nach ein paar Semestern an der Popakademie den großen Wurf gemacht. Er hat eine Ausschreibung für die Hymne der neuen SAP-Arena gewonnen.

    Auch den Song für die Springreiter-Europameisterschaft hat der Hesse komponiert. Und neben der Uni hat er als Co-Komponist für „Tante Thomas“ gearbeitet, wie er den amerikanischen R&B-Sänger Dante Thomas nennt.

    Chris Buseck ist ein ziemlich extrovertierter Mensch. Man traut ihm zu, dass er die weitläufigen Netzwerke der Popakademie auch wirklich nutzt. Manchmal sitzt er an der Popakademie mit Starkomponisten im Seminar. Da lernen die Großen der Branche den Nachwuchs in Aktion kennen. Dabei kommen sie ins Gespräch. Manchmal passt es einfach und die Chemie stimmt. Aber es gehört Eigeninitiative dazu: „Wenn du deinen Hintern nicht hochkriegst und nicht mal jemanden ansprichst, passiert auch nix.“

    Auch Buseck ist Vollblutmusiker. Zwar finanziert er sich zurzeit überwiegend durch Auftragskompositionen. Doch nebenbei spielt er Gitarre und singt. Mit seinen „Halogen-Poeten“ hat er es vor ein paar Jahren in viele Frankfurter Clubs geschafft, „bis zum Plattenvertrag fehlten nur ein paar Meter“, sagt er. Banderfahrung ist in Mannheim Aufnahmevoraussetzung, die Popmusikdesigner müssen mindestens zwei Jahre live gespielt haben. Die meisten hier sind daher schon Ende 30, viele von ihnen stehen schon zehn Jahre auf der Bühne. Sogar die Musikbusiness-Studenten können selbst Musik machen.

    Nur Björn Meyer, 26, tanzt aus der Reihe: „Ich bin hier der Einzige, der kein Instrument spielt“, gesteht der Mann mit dem tätowierten Stern am Ellenbogen. „Und singen kann ich auch nicht. Sagt zumindest meine Mutter.“ Björn ist nur da, um ein paar Abschlussprüfungen zu schreiben. Einen Job hat er längst. In Berlin baut der Hamburger für eine kanadische Plattenfirma das Europageschäft auf. Lauter harte Sachen hat er im Portfolio. So hart, dass auf seinem iPod richtig softe Musik läuft, Jan Delay zum Beispiel. Als Produktmanager muss er mit allen Stilrichtungen klarkommen, auch wenn er nicht alle mag. „Nur Schlager kann ich mir nicht anhören“, sagt er, „nicht mal besoffen.“

    Abschlussprüfungen sind für Musikbusiness-Studenten wie Björn Meyer ebenso wenig ein Spaziergang wie für die Popmusikdesigner. Bis zu 20 Prozent der Prüflinge rasseln durch und müssen wiederholen. Die einen tun sich schwer mit Klausuren zu Steuerrecht oder Unternehmensgründung. Andere hingegen verstehen in Musiktheorie nur Bahnhof. Neulich war Smudo von den Fantastischen Vier als Gastdozent für einen Tag an der Popakademie. Er sagte Sätze wie diesen: „Eine Band ist erst eine Band, wenn sie eine Band ist.“ Den haben sich die Studierenden behalten. Schade, dass Smudo keine Prüfungen abnimmt.


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New PostErstellt: 10.01.08, 11:22  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen

Haifa hat Interesse an einer Popakademie

Mannheimer Modell für Israel

Die Popakademie Mannheim kann Vorbild einer ähnlichen Einrichtung in Israel werden. In der Partnerstadt Haifa soll das Modell aus der Kurpfalz übernommen werden.

MANNHEIM Yona Yahav aus Haifa war sofort begeistert. Als der Oberbürgermeister von Israels größter Hafenstadt letztes Jahr Mannheim besuchte, wollte er sich eingehend über die Popakademie Baden-Württemberg informieren. Von der ganz speziellen Hochschule hatte er immer viel Gutes gehört, bei der Visite im Stadtteil Jungbusch fand er dann die positiven Nachrichten über Deutschlands Vorzeige-Einrichtung für populäre Musik bestätigt. Eine solche Ausbildungsstätte mit zwei Studiengängen - Musikdesign und Marketing - konnte sich Yahav auch in seiner Stadt vorstellen.

Zur Zeit hält sich eine Mannheimer Delegation mit Oberbürgermeister Peter Kurz in Haifa auf. Die drittgrößte Stadt Israels mit 270 000 Einwohnern ist seit Juli 2005 eine von zehn Partnerstädten der Kurpfalz-Metropole. Mitgereist sind die Chefs der Popakademie, Udo Dahmen und Hubert Wandjo, sowie Christian Sommer vom angegliederten Existenzgründerzentrum Musikpark. Sie sollen "konkrete Projekte insbesondere aus dem Bereich der Popmusik vorantreiben", verlautete aus dem Rathaus.

Haifa wolle "eine wegweisende Bildungseinrichtung im Bereich Unterhaltung und Medien", erklärte Stadtsprecher Jörg Blumenthal. Mit den drei Experten würden "erste Grundüberlegungen und Konzeptionen" besprochen.

Die offiziell im November 2004 eröffnete Popakademie bildet bereits seit dem Wintersemester 2003/2004 den künstlerischen Nachwuchs in Musikdesign ebenso aus wie angehende Marketingexperten. Einer der Dozenten ist der international erfolgreiche Sänger Xavier Naidoo. Für das Land sei dies "eine Bereicherung der Hochschullandschaft", betonte Ministerpräsident Günther Oettinger vor drei Wochen. Das Kabinett hatte beschlossen, die jährlichen Zuwendungen vom Jahr 2009 an um 300 000 auf 975 000 Euro anzuheben. Denn: "Wer heute über die Ausbildung im Popmusikbereich spricht, kommt an der Mannheimer Akademie nicht vorbei."

Die Popakademie wurde kürzlich auch eingespannt für die Image-Kampagne des Landes. Studenten verwandeln in dem "Wir können alles"-Werbespot allerlei Kochutensilien in Musikinstrumente.

HANS GEORG FRANK quelle


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malgo

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New PostErstellt: 26.02.08, 22:35  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen

wieder eine schöne ausstellung und sache bei der söhne mitgwirkt haben

Tonangebend: „Macht Musik“ im Mannheimer Landesmuseum

Selbstverständlich gibt es jede Menge auf die Ohren – in der Sonderausstellung „Macht Musik“ in Mannheims Landesmuseum für Technik und Arbeit (LTA). Doch nicht nur das. In der Schau wird ebenso die Macht der Musik ergründet: Was ist Musik? Ist sie dem Sprechen ähnlich? Wie beeinflusst Musik unsere Stimmung? Die Besucher erkunden die interaktive Ausstellung eigenständig. Ein Highlight: „Klang der Quadrate“, Mannheims überdimensionaler Multimedia-Würfel.


Zum 400-jährigen Stadtjubiläum 2007 schickte Mannheim „Klang der Quadrate“, den begehbaren Musikwürfel, auf Reisen. Nun kommt das elektronische Klanglabor während der Ausstellung ins LTA. Hier können Besucher ihre eigene Version des Mannheimer Jubiläumssongs MEINEWELT produzieren. Mannheims Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz eröffnet die Schau am 27. Februar.

Natürlich ist auch die Mannheimer Pop-Akademie während der Schau im LTA zu Gast – bietet Workshops für Neugierige jeden Alters, mit Profis aus der Musikszene.

70 Hörbeispiele aus den gängigsten Musikrichtungen

Die Besucher von „Macht Musik“ können in rund 70 Hörbeispiele aus den gängigsten Musikrichtungen hineinhorchen. Die Bandbreite der rund 200 ausgestellten Objekte reicht vom Schamanengewand bis zum Aschenbecher von Robbie Williams.

„Macht Musik“ ist ein Ausstellungsprojekt der Deutschen Arbeitsschutzausstellung (DASA) in Dortmund. Als Veranstalter mit von der Partie sind die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, die Musikschule Mannheim, die Popakademie sowie die Söhne Mannheims, nicht zuletzt der Popbeauftragte der Stadt.

Music Village: global und multikulturell

Musik und Internet haben vieles gemeinsam: Beide sind global, multikulturell, sie überbrücken Distanzen. Gleich dem Global Village ist die Schau daher als Music Village gebaut: Zehn Häuser gruppieren sich um eine Piazza auf der ständig rhythmische Musik erklingt. Das Leben in diesem Dorf ist außerordentlich reizvoll, die Gassen führen von Haus zu Haus, unterschiedliche Klänge mischen sich.

Überhaupt: Immer wichtiger werden die Ressourcen, die der Mensch im Musizieren finden kann: Vom Orchesterspiel lernen Führungskräfte Kommunikation neu; Musizieren in der Kindheit wirkt sich positiv auf die neuronale Entwicklung des Gehirns aus; neue Studien belegen den starken Einfluss der Musikerziehung auf die Entwicklung der sozialen Kompetenz.

„Mannem uff Vinyl“ – ein Stück Mannheimer Musikgeschichte

Seit 2005 sammelt der Neckarauer Kunst- und Kulturverein `99 Schallplatten von Mannheimer Künstlern und Prominenten – mittlerweile sind 1.200 Exemplare zusammengekommen. Sie wurden von Mannheimern gespendet, aber auch beim Stöbern in Londoner und Pariser Plattenläden oder übers Internet in Argentinien und Japan ersteigert.

Ein „Best off“ der so entstandenen Sammlung von Plattencovern ist bei der Ausstellung zu sehen: Dazu gehören Scheiben von Caterina Valente und Uwe Ochsenknecht ebenso wie das Debütalbum von Xavier Naidoo oder eine Interview-Aufnahme mit Sepp Herberger.

Die Sonderausstellung „Macht Musik“ im Mannheimer Landesmuseum für Technik und Arbeit läuft bis zum 27. Juli.

Das detaillierte Programm gibt es hier .



Quelle: www.mannheim.de



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Die Neigungen des Herzens sind geteilt wie die Äste einer Zeder.
Verliert der Baum einen starken Ast, so wird er leiden, aber er stirbt nicht.
Er wird all seine Lebenskraft in den nächsten Ast fließen lassen,
auf dass dieser wachse und die Lücke ausfülle. [ Khalil Gibran ]


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malgo

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New PostErstellt: 16.07.08, 15:47  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen

FÜNF JAHRE POPAKADEMIE
Büffeln statt Glamour in Mannheim




Deutschlands erste und bislang einzige Popakademie feiert Geburtstag mit einem Konzert


Mannheim - Es sind hektische Tage an der Hochschule. Das Semester ist beendet und die Prüfungen stehen an. Nervös präsentieren die jungen Musiker ihr Können - solo und als Band. Soul, Pop, Rock und Hiphop erschallt in den Fluren. Rund 170 Nachwuchskünstler zeigen, was sie gelernt haben. Für Geburtstags-Partys ist da eigentlich kein Platz. Doch Deutschlands erste und bislang einzige Popakademie wird fünf Jahre - und das soll gefeiert werden. An diesem Freitag im "Capitol" in Mannheim mit einem Semesterabschlusskonzert. "Das wird ein sehr spannender Abend", sagt der Macher der Popakademie, Professor Udo Dahmen. Alle Bands aus derzeit drei Jahrgängen werden sich präsentieren - mehr als 20 werden es sein. Popakademie im Zeitraffer.

Dahmen, selbst gelernter Schlagzeuger, hat maßgeblich zum Entstehen der in Deutschland einzigartigen Hochschule beigetragen und prägt ihre Geschichte als künstlerische Direktor und Leiter des Studienganges Popmusikdesign. An seiner Seite steht Hubert Wandjo, Business Direktor und Leiter der Studienganges Musikdesign. Der gebürtige Pfälzer und gelernte Kaufmann ist nach Jahren bei Branchenriesen wie Sony Music auf Bitten seines Freundes Xavier Naidoo - einem der treuesten Unterstützer der Akademie in seiner Heimatstadt - nach Mannheim zurückgekehrt und bei der Popakademie eingestiegen. Ihr Ziel: Musiker und Musikmanager für den Markt ausbilden. Rund 500 Euro kostet das die Studenten pro Semester. 55 werden jährlich angenommen, mehr als 500 junge Menschen bewerben sich jeweils dafür.


Die Hochschule zieht nach den ersten fünf Jahren eine positive Bilanz: "Unser Konzept ist aufgegangen", sagt Dahmen. "Unsere starke praktische Ausbildung wird in der Branche geschätzt", ergänzt Wandjo. Knapp 70 Prozent der bisherigen Musikbusiness-Studenten haben nach Angaben der Akademie eine feste Anstellung in namhaften Unternehmen wie Universal Music und etwa 20 Prozent eine eigene Firma gegründet.

Kritik, es mangele an Stars, weist Dahmen zurück: "Wir bilden für den Regelfall aus - nicht für die Ausnahmen." Ziel sei die Ausbildung für einen künstlerischen Arbeitsmarkt. "Wir haben nie gesagt, wir entwickeln Popstars", betont der 57-Jährige. Was nicht heißt, dass die Macher der Mannheimer Hochschule Stars und Kommerz generell ablehnten. "Wir bilden erstmal aus - wenn dabei dann Stars entstehen, ist das sehr schön."

Die Hochschule in dem kleinen Würfel am alten Mannheimer Hafen kann aber durchaus auch im künstlerischen Bereich Erfolge vorweisen: Konstantin Gropper mit seiner Band Get Well Soon startete Anfang diese Jahres durch und wurde in der internationalen Musikpresse für sein erstes Album "Rest Now, Weary Head!" gefeiert. Die irische Gaststudentin Wallis Bird sicherte sich ein festes Live-Publikum und wird gemanagt von einem Absolventen der Akademie, Peter Putz. Songwriterin Johanna Zeul, die auf einem selbst gegründeten Label ihr Debüt "Album No 1" gab, gilt in der Branche als große neue Entdeckung des Pop. Die Glamrockband My Baby wants to eat your pussy besticht mit einer spektakulären Bühnenschau und brachte im Mai ihr Debütalbum auf den Markt.

Die Band Revolverheld ist ein weiterer bekannter Name. Mit der Fußball-Hymne "Helden 2008" hat sie es aus dem Bandpool der Akademie in die Top 10 geschafft. Aus Sicht der Hochschule einer der Beweise dafür, dass das Netzwerk funktioniert. In dem Pool werden Neulinge mit Ambitionen 18 Monate lang gezielt geschult. Eine eigene Künstlerakademie sorgt zudem für Vermittlungen in die Branche - ob als Gitarrist in einer Band, als Begleitmusik für festliche Anlässe oder für Auftragsproduktionen. "Auf diese Weise konnten wir zahlreiche Musiker an namhafte Künstler vermittelt", berichtet Wandjo und nennt Namen wie Rosenstolz oder Sarah Brightman.

Stimmen ehemaliger Absolventen bestätigen den Ansatz: "Die Popakademie war eine Plattform, wo man Gleichgesinnte kennenlernen konnte", sagt der Manager Putz. Als gute Vorbereitung auf das Leben als Musiker empfindet Konstantin Gropper seine Zeit in Mannheim.

Dahmen und Wandjo wollen den beschrittenen Weg weitergehen. "Nun geht es darum, die Netzwerke internationaler zu gestalten", sagt Dahmen und nennt China und die USA. Wandjo hat die Digitale Welt im Blick - und die Forschung. "Zurzeit sind wir sehr praxisorientiert. Künftig wollen wir die Entwicklung der Musikbranche auch wissenschaftlich genauer unter die Lupe nehmen." Für 2010 sind Masterstudiengänge mit 20 Plätzen in diesem Bereich geplant.

Weitere Informationen im Internet:
www.popakademie.de

dpa/lsw
16.07.2008 14:47 Uhr

quelle



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kati

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New PostErstellt: 28.10.08, 18:29  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen

Doku-Soap auf Arte:

Die Popakademie - 2 - Studium für Musikbegeisterte
Doku-Soap | D 2004
| FILMINFO

Originaltitel: Die Popakademie
Episodentitel: 2 - Studium für Musikbegeisterte
Genre: Doku-Soap
Länge: 30 Minuten

| INHALT
Volles Programm

Erster Schultag, erste Begegnungen. Die Dozenten stellen sich vor, unter ihnen befinden sich große Namen der Popszene wie Produzent Edo Zanki, die Musiker von den Söhnen Mannheims sowie die Gesangslehrerin Annette Marquard, die bei Sabrina Setlur und Xavier Naidoo Backing-Vocals singt. Die Studentinnen und Studenten haben zum ersten Mal Einzelunterricht in ihrem Hauptfach. David, der mit seinen Balladen das Publikum ganzer Konzertsäle und Kreuzfahrtschiffe begeistert, fängt ganz unten an, und das sogar gerne. Seine Gesangslehrerin fordert ihn mit Aussprache- und Artikulationsübungen heraus. Deniz kommt 40 Minuten zu spät in das Tonstudio, er will eigentlich lernen, seine Kompositionen zu bearbeiten und stöpselt seine Soundmaschine an das Mischpult. Dann aber streitet er mit Producinglehrer Arno Müller darüber, ob es Sinn macht, seine Beats per Computer abzumischen. Moritz trainiert mit Direktor Udo Dahmen und den drei anderen Schlagzeugstudenten auf dem Übungspad; eine Spedition liefert die neuen Drumsets, die die Schule bestellt hat. Sie packen Pakete aus - wie beim Weihnachtsfest - und entdecken Trommeln, wie sie Moritz noch nie unter den Stöcken hatte. Katja arbeitet mit Gesangslehrerin Annette Marquard am Ausdruck ihres einstudierten Songs. Sie ist nicht auf der Höhe, konnte nachts nicht schlafen, mag nichts essen und will nur noch nach Hause. Beim Singen mit ihrer Lehrerin bekommt sie wieder neue Power. Anschluss gefunden hat noch keiner so richtig - außer Moritz ...

| AUSSTRAHLUNGSTERMINE
28.10.2008 17:35 - 18:05 Arte
04.11.2008 06:10 - 06:40 Arte

Quelle: http://www.cinefacts.de/tv/details.php?id=krkbe2000000000001082648


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malgo

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New PostErstellt: 04.09.10, 11:56  Betreff: Re: mannheim - die heimliche pop-metropole  drucken  weiterempfehlen





*Serie:* Die Metropolregion Rhein-Neckar kann im Pop
auf einige Leuchttürme zählen und aus vielen Kreativquellen schöpfen

Kein Neckarbrückenblues

Von unserem Redaktionsmitglied Jörg-Peter Klotz

Mit Blick auf die Zukunft der Pop- und Rockszene muss Mannheim keinen "Neckarbrückenblues"
haben. Nicht nur altgediente Aushängeschilder wie Joy Fleming könnten ihren Beitrag
zur Präsenz von Quadratestadt und Metropolregion in einem möglichen Kulturhauptstadtjahr
2020 leisten. Man muss Xavier Naidoo nicht im Prophetengeschäft Konkurrenz machen,
um vorherzusagen, dass der Mannheimer Vorzeige-Popstar auch in zehn Jahren noch genug
Zugkraft für derlei Projekte haben wird.

Wie anschlussfähig, integrativ und außenwirksam der 38-Jährige agieren kann, hat er nicht nur
mit der multikulturellen Mammutband Söhne Mannheims gezeigt. Auf seinen Tourneen und Platten
gibt er serienweise Musikern aus der Region ein bundesweites Forum - vom gestandenen Fahrensmann
Adax Dörsam über unterbewertete Instrumentalisten wie Gitarrist Alex Auer bis zu jungen Talenten,
die er in der Popakademie (Janet Grogan) oder quasi auf der Straße (Daniel Stoyanov) findet.
Der Studiokomplex von Naidoo und Michael Herberger bietet auch anderen Produzenten Gelegenheit,
einen kreativen Schmelztiegel zu bilden - bisher scheint der enorme Erfolg der Mannheimer Deutsch-Soul-Schule
aber nur schwer auf andere Interpreten übertragbar zu sein, wenn Naidoo nicht höchstselbst
seinen Stimmstempel mitliefert.

Zweites Pfund Popakademie

Daran, dass die erste deutsche Popakademie in Mannheim gebaut wurde, ist der sechsfache Echo-Preisträger
auch nicht ganz unschuldig. Sie ist im Verbund mit dem erfolgreichen Existenzgründerzentrum Musikpark
das zweite große Pfund, mit dem die Region wuchern kann - allein die Findigkeit, mit der Udo Dahmen und Co.
ihre Institution immer wieder ins - inzwischen sogar internationale - Rampenlicht stellen, gibt Anlass
zum Optimismus, dass aus der Hafenstraße auch Impulse für 2020 kommen werden. Vielleicht läuft bis dahin
auch der bisher noch schleppende Ausstoß von Chartstürmern an. Bis auf Konstantin Groppers Band
Get Well Soon und assoziierte Bands wie Revolverheld oder Peilomat ist da trotz enormer Talente
noch nicht so viel passiert wie erwartet. Wobei allein die Präsenz von Visionären wie den Professoren
Tim Renner oder Hubert Wandjo in der Branche kräftige Ausrufezeichen setzt. Wer starke Instrumentalisten
vom Kaliber Moritz Müllers sucht, wird an der Akademie ebenfalls zuverlässig fündig.

Aber daran bestand in der Region noch nie ein Mangel. Seit der Zeit der sagenumwobenen Ami-Clubs
haben sich Generationen von Musikern hochspielt - die Naidoos, Laith Al-Deens oder Rolf Stahlhofens
können davon mehr als ein Lied singen. Ein Großteil der Söhne Mannheims hat sich zum Beispiel bei den Sessions
von The Wright Thing Mitte der 90er kennengelernt, die 1997 in Heidelberg Kreise bis in die überregionale Fachpresse zogen.

Amokoma, Soulfinger, Me And The Heat, Lava, Freddy Wonder Combo, Lous Party-Gang - man kann gar
nicht alle hochkarätigen Cover- und Partybands aufzählen, die teilweise seit Jahrzehnten auf hohem Niveau agieren.
Das setzt die Latte auch beim Publikum hoch, jeder Newcomer muss sich an der Qualität dieser Szene messen lassen -
wer trotzdem eine Gefolgschaft aufbauen kann, wie etwa Silke Hauck oder Michael Herzer, kann sich überall hören
lassen. Dass ein Herbert Grönemeyer seit über 30 Jahren seine halbe Band um Keyboarder Alfred Kritzer aus der Region
rekrutiert, ist kein Zufall.

Dazu gibt es nimmermüde Kreativkräfte wie "Global Strings"-Weltenbummler Claus Boesser-Ferrari, die Mardi Gras.bb,
Mannheims Independent-Gewissen Norbert Schwefel, den großen Stilisten Hans Reffert oder den nimmermüden
Laurent Leroi. Dessen Projekt Coleümes verkauft in Mannheim auch schon mal genauso viele Platten wie Naidoo oder Robbie Williams.
Im Hintergrund wirken immer noch kompetente Macher wie Peter Seiler, Gagey Mrozeck oder Michael Bundt befruchtend.

Diese enorme Vielfalt befördert Konkurrenz - und damit Kreativität. Schließlich muss man als Musiker
in der Metropolregion inzwischen auch wieder mit einem enorm weitgefächerten Angebot von SAP-Arena- und Club-Konzerten
mithalten, die vor allem der Karlstorbahnhof, das Capitol und die Alte Feuerwache aufbieten.

Die finanzielle Schieflage des Mannheimer Kulturzentrums und das insgesamt relativ mäßige Angebot
des Jahres 2010 zeigen aber, dass die Bäume nicht automatisch in den Himmel wachsen. Rosengarten,
Maimarktclub und -halle, Heidelbergs Halle 02, Weinheims Café Central, das Haus, gelegentlich noch der Schwimmbad Musik Club,
Schatzkistl, Gehrings Kommode und sporadisch viele andere Clubs bieten aber ein Spektrum an Besucherkapazitäten,
von der man in anderen Regionen träumt. Die Popszene ist gerüstet, man muss mit der Kreativität nur kreativ umgehen.

Mannheimer Morgen
04. September 2010


Quelle: www.morgenweb.de



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