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Vögel-, Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte

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Insulaire

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New PostErstellt: 30.08.09, 00:16  Betreff: Vögel-, Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Henry

Hab 'nen gelben Enterich.
Dieser freut sich königlich,
darf er mit mir Gassi gehen,
sich die schöne Welt besehen.

Neulich gingen wir zu zweit
- Enter Henry gleich bereit! -
durch das Münchner Lenbachhaus.
Ach, war das ein Augenschmaus.

Henry's Quaken heiter schallt.
Viele Bilder, neu und alt,
ließen ihn vor Staunen beben.
Für nen Ent'rich ... ein Erleben.

In der Ecke dort im Flur
stand ein Stuhl (wir gafften nur),
dick mit Butter vollgeschmiert,
der wohl nach Beachtung giert.

Weiter ging's zum nächsten Raum,
Bilder, Zimmer, mehr, - ein Traum.
- Drehte mich nach Henry 'rum ...
Weggg!! Ich suchte um und um.

Eine Traube Menschen stand
lachend dort im Flur. - Ich fand
Henry, meinen Lustignetten,
auf dem Stuhl, dem butterfetten.

Und da rutschte er putzmunter
wie auf einem Skihang runter,
quaaakte bayrisch-jodelnd laut,
dass ein jeder auf ihn schaut.

Henry ward zum Stadtgespräch:
"Bade-Ente, gelb und frech,
schändete die Kunst von Beuys!",
schrieb die Zeitung unter "Neu's".

Und nun hat Henry Hausarrest.
Ich band ihn an der Wanne fest.



(Ich geb's zu. - Eines an dieser wahren Begebenheit ist geschwindelt:
"Der Fett-Stuhl" von J. Beuys steht nicht im Lenbachhaus München,
sondern im Hessischen Landesmuseum Darmstadt.)

Herr Beuys möge mir das Entleihen
seines Butterstuhl's verzeihen.
 


[editiert: 13.03.13, 16:56 von Insulaire]
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New PostErstellt: 30.08.09, 00:22  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ...-Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Henry und Henriette

Henry liebt die Henriette,
diese kleene-tolle-nette-
goldig-liebe Bademaus,
heimlich stets im Badehaus.

Dorthin schlichen sie zur Nachte,
als der Mond am Himmel wachte,
fiebrig, um dreiviertel zehn.
Keiner darf sie dabei seh'n.

Denn die liebe Henriette
ist daheim dem Himmelbette
ihres Gatten frech entfleucht,
der dort selig schnarchend keucht.

Henry, ebenso verbandelt,
ist wohl einer, der schnell handelt,
nicht an seine "Alte" denkt,
die ihm keine Wonnen schenkt.

Beide woll'n sich unumwunden
wieder einmal neu erkunden.
Henriette, schnell bereit,
schlüpft aus Slipchen und dem Kleid.

Henry, freudevoll geblendet
- da 'ne Brille er verwendet -,
stürzt sich auf das süße Weib
(nicht nur so aus Zeitvertreib).

Doch die Brille hat ein Bändchen,
worin sich das zarte Hälschen
von der Henriett verfängt
und sie würgt, - worauf sie flennt.

Henri kämpft auch mit Problemchen,
da der Träger des BeHä-chen
seinen Hals so fest umschlingt,
dass er, gelb, nach Atem ringt.

Und so hängen nun die Beiden
lust- und luftlos in den Seilen.
Erst am nächsten Morgen früh
findet man - das "Feder"vieh.

So kommt alles schnell ans Licht.
Siehste: Fremdgeh'n lohnt sich nicht...


 


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New PostErstellt: 30.08.09, 00:28  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ...-Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Kikeriki  I.

Bist Du ein Alter oder Junger, -
gar schlimm kanns gehn mit Liebeskummer.
Du rennst dem Henderl hinterher,
du balzt und krähst dein "Bittesehr"
vom Sonnenauf- bis -untergang.
Soo gings auch ihm, - schau ihn dir an:



Er konnte doch so viele haben,
- wollt nur mit Henne Berta schaben
und scharren dort im feuchten Sand,
wo er für sie die Würmchen fand,
wollt nuuur mit ihr im grünen Gras
"du-weißt-schon-was" ... so dies und das.

Statt andern hinterherzuhetzen,
wollt er sich gerne auf sie setzen,
ganz liebevollst auf ihr nur hupfen
und sie dabei am Hälschen zupfen.
Er konnt an SIE nur immer denken, -
wollt ihr die schönsten Körnchen schenken.

Tja - leider, - c'est la vie - ... Das Leben
hat IHR die Lieb nicht eingegeben.
Die Angebetete blieb kühl
und trieb mit ihm ein böses Spiel.
Erst reizte sie ihn. Ei-der-Daus!
Dann lachte sie ihn gackernd aus.

Doch spielten all die andern Hähnchen
mit ihr oft Hühner-Frau und -Männchen.
Viel Eier zeugten Stück für Stück
von ihrem liederlichen Glück.
Den Truthahn wollt sie gar betören, -
doch IHM gar niemals angehören.

Er war so einsam, still und traurig,
der schöne Hahn; - er krähte schaurig
und nie mehr stolz  und würdevoll
- wie so ein Prachtstück das doch soll! -.
Solch Leben bringt nicht Freude, Glück.
Er zog sich in den Wald zurück.

Ein Baum wurd ihm zur Himmelspforte.
"Oh, - Berta...!"; - seine letzten Worte,
die hörte ich, lief in den Wald, ...
doch fand den Armen kahl und kalt.



UND DIE MORAL VON DER GESCHICHT?
DER BRATEN HEUT WAR EIN GEDICHT!


[editiert: 30.08.09, 00:34 von Insulaire]
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New PostErstellt: 30.08.09, 00:36  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ...-Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Kikeriki II.     (2. Teil des Dramas)

Der Henne Berta fehlte 'was;
nichts brachte ihr mehr richtig Spaß.
Ihr Hühnerherz schlug wund, mit Frust,
in ihrer weißen Federbrust.

Kein Hähnchen kam mehr bei ihr an.
Sie suchte nur den schönen Hahn,
der so vergeblich sie verehrte
und sie so sehnsuchtsvoll begehrte.

Der Haufen Mist, sein Lieblingsort ...
- Öd und verlassen lag er dort,
wo früher Mr. Hahn stolzierte
und Berta voller Glut hofierte.

Auch fand sie ihn nicht auf dem Zaun,
nicht unter seinem Lieblingsbaum ...
Sein Platz im Stall, - verwaist und leer.
Berta verstand die Welt nicht mehr.

Da - hörte sie von seinem Tod
und dass "ihr" Hahn in Liebesnot
und tiefstem Kummer (armes Tier)
sein Leben gab. - Nur wegen ihr!

Das war ein Gackern und Gekräh.       
Ihr tat das Hennenherz sooo weh.
Sie lief zum Baum im tiefen Wald.
Ihr Herz schlug heiß - trotzdem eiskalt .

Nur noch ein allerletzter Hupfer ...
Dann sank sie um auf einem Tupfer       
von seinem Blut, das rot, noch nass,
dort glänzte auf dem grünen Gras.

So gab sie hin - der Lieb' ergeben
und ihm, dem Hahn - ... ihr Hühnerleben.
Ihr Körper wurd noch in der Frühe
zu einer fetten Hühnerbrühe.

Doch ihre Seele ging zu ihm,
dem Hahn, der glücklich sie empfing.
Jetzt sieht man sie im Tod vereint ...
(Ein Herz zeigt nun, wer herzhaft weint.)


 


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New PostErstellt: 30.08.09, 00:39  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ...-Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Ich hab echt nen Vogel

Als ich letzte Woch' am Strand
sandgestrahlt zerzauselt stand,
schwebte lange über mir
groß und weiß ein Möventier.

Es beguckte mich von hint'
und von vorne ... "Möven sind
wirklich neugierig!" Und denn
setzt' ich mich auf's Mäuerchen.

Dachte träumend vor mich hin:
"Was hat dieses Tier im Sinn?"
Lange lange saß ich da
so mit windzerzaustem Haar.

Und auf einmal, furchtbar nah
- dachte mir "das ist nicht wahr!" -,
Flügelschlagen über'm Kopf ...
... flog das Tier mir in den Schopf.

Ich vermochte nicht zu schrei'n,
hielt ganz still in meiner Pein,
als die Möwe lachte, - laut
und so grell, dass jedem graut.

Darauf kuschelt' sie sich gar
sehr gemütlich in mein Haar.
"Tja, was tun?" Ganz langsam stand
ich dann auf, ging fort vom Strand ...

Doch das Tier ließ sich nicht stör'n,
konnt's behaglich schnäbeln hör'n,
nahm's nach Haus. - Nun gibt's, "Juchhei!",
jeden Tag ein Möven-Ei.


 


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New PostErstellt: 09.09.09, 14:36  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ...-Gedichte  drucken  weiterempfehlen


Adler-ei

Herr Adler saß, ein bisserl traurig,
im trauten Horst; ... fand's nicht beschaulich,
allein - und einsam innerlich.
Er sehnte sich so inniglich
nach Schnäbeln und nach Zweisamkeit
nach einem weichen Federkleid,
dem, unter ihm und nebenbei,
er niemals werde einerlei.

"Adler, sei wachsam allerorten,
vielleicht kannst du was Liebes orten",
- so dachte sich der Vogel-King,
bevor er in die Lüfte ging,
um mit geübtem Raubtierblick
zu suchen nach dem großen Glück,
das irgendwo - er glaubte d'ran -
und das schon bald, für ihn begann.

Es stach sein Aug' aus großen Höhen
durch wolkendichte Regenböen
und grünen Lorbeer in ein Haus.
Da machte er Geflatter aus
in einem Zimmer hinter Glas.
Ein junges Sperber-Weibchen saß
gefangen dort in einem Raum
und sah hinaus zum Lorbeerbaum.

Herr Adler, groß und stark und prächtig,
barg Willen, Kraft und Muskeln mächtig
in seinen Schwingen und dem Leib,
machte zum Sturzflug sich bereit,
hinab und durch die Fensterfront. -
Das Glas, es barst! ... Er ward belohnt,
da jetzt Frau Sperber bei ihm wohnt,
mit ihm im Wolkentraumhaus thront.

Im Adlerhorst in Oberbayern
sitzt nun Frau Sperber auf zwei Mischlingseiern. 

© Insu



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New PostErstellt: 09.09.09, 14:52  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ...-Gedichte  drucken  weiterempfehlen


GeierEier

Es war einmal ein Geierlein,
das fraß die ganzen Eierlein,
die seine Geierfrau so fein
ihm legte in sein Nest hinein.

Da schrie die Geierfrau voll Pein
gar krächzend laut: "Oh-nein, Du Schwein!
Ich bitt dich, aases Geierlein,
lass meine Geier-Eier sein!"

Doch dieses fiese Geierlein
lacht sich ins Fäustchen nur hinein
und stopft sich eins-und-zwei-und-drein
die Geier-Eier - alle - rein.


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New PostErstellt: 09.09.09, 15:07  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ...-Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Der Hahn

Ein Hahn,
der hatte nur noch einen Zahn.
Als seine Hennen dieses sah'n,
so hähnselten sie ihren Hahn
zum Gotterbah'm,
worauf er krähte gar nicht zahm,
verlohr dabei den letzten Zahn,
verschluckte ihn im Handumdrah'n,
bevor er konnte weitersah'n;
- gar schröcklich klang sein zahnlos' Krah'n.
Und als der Zahn
nach Stunden dann zum Vorschein kam,
trat rückwärts in den Zahn
der Hahn,
ganz aus Versah'n
und wurd' zu alledem noch lahm,
konnt sich den Hühnern nicht mehr nah'n.
Dann,
sittsam,
ohne Zahn
und lahm
verschied der Hahn
vor Kummer gram
mit leisem Krah'n.


 © Insu



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New PostErstellt: 09.09.09, 15:10  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Die Friedenstaube

Friedenstaube? --- Dass ich nicht lach'!
Die lauert den ganzen Tag auf dem Dach
vom Schuppen mit hoochgerecktem Kopf,
blickt weit in die Runde "ja, kommt 'sie' heut noch?"

Diie kommt, diese andre, sieht ebenso aus,
ja, gleicht ihr auf's Haar, - und das hält sie nicht aus.
Die Taube stürzt immer wieder wie wild
mit lautem Geschrei auf ihr Ebenbild,
sie attackiert sie, der Schnabel sticht zu.
Seit Wochen ist's aus mit der gärtlichen Ruh'.
Die Tauben umschwirr'n mich, die eine ganz lieb,
die andere giftig und laut, - die spielt Krieg.

Und so geht das stundenlang, alle Tage
Geschrei und Gekeife. - Es ist eine Plage!
Die Taube, das Sinnbild für Friedfertigkeit, ...
auch sie - zum Streit und zum Kriege bereit.

© Insu



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New PostErstellt: 09.09.09, 15:12  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

"Meine" Friedenstaube

Hier ist sie, die, die immer streitet,
den andern Ungemach bereitet.
Wenn ich so ganz genau hinschaue,
dann getraue
ich mich zu sagen, "sie" ist männlich,
als Täuberich am Kopf erkenntlich.

Ich seh da einen Backenbart
wie bei Franz Joseph. Diese Art
sich aufzuplustern, - kaiserlich,
die hinderte mich trotzdem nicht,
den Schreihals im Salon zu fangen,
als er dort ein- und ausgegangen.

Nun saß der freche Taubenmann
am Fenster, sah mich fordernd an.
"Will raus hier!", sagte mir sein Blick.
Erst "Klick!",
danach ließ ich ihn frei.
Er tappte stolz an mir vorei.

Und - was er mir dabei noch bot:
... königlichen Taubenkot.

                                                                                                              © Insu  

 


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New PostErstellt: 09.09.09, 15:17  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Evolution

Ein Wolperdingerfräulein schlich
des nachts im dunklen Mondeslicht
... nach Preußen 'rein - ohweia -
und legte Gemseneier
ganz heimlich, still und leise
auf Wolperdinger-Weise
in einen kleinen Hühnerstall.
Die Hähne hielten dicht, zumal
sie ihre Freude hatten,
die Wolperdame zu begatten.
Da ging es rund und durch-einander
mit liebem Für- und Mit-einander.

Bald kann man dort im Norden schon
als DIE Touristenattraktion
weißblaue Gemsen-Hühner seh'n,
die jodelnd sich zum Landler dreh'n.

 


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New PostErstellt: 09.09.09, 16:47  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Nebelkrähen

Immer wenn ich Nebel sehe,
zieht es mich in seine Nähe,
und sobald ich drinnen stehe,
werde ich zur Nebelkrähe.

Meine Haut verwandelt jähe
die Struktur, und Krallen sehe
ich anstelle jeder Zehe,
während ich gestelzt nun gehe.

Der gesamte Leib wird zähe,
schrumpft, wobei ich mich nicht quäle,
wird, bevor ich mich versehe,
ganz und gar zur Nebelkrähe.

Mein Verstand und meine Seele
sitzen fest in mir. - Ich sehe,
während ich ins Weite spähe,
schärfer, klarer noch als ehe.

Wie ich so im Nebel stehe
und mich um mich selber drehe,
grau und schwarz die Federn sehe,
fühl ich, dass ich niiie vergehe.

Willst du mich als Nebelkrähe,
komm in meine Nebelwehe.
Ist der Nebel richtig zähe,
wirst auch du zur Nebelkrähe.

Wenn Krähen liebend sich versteh'n,
dann können sie den Himmel seh'n.


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New PostErstellt: 12.09.09, 14:25  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen


Uuuuh

Dem Kakadu
entfleucht ein "Muh".
Er denkt sich "Muh?
Bin ich 'ne Kuh?"
und legt im Nu
ganz in der Fruh'
in aller Ruh
nen dicken Kuh-
fladen dazu.
...
(S'war  KEIN  Uhuu!  


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New PostErstellt: 15.09.09, 22:35  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

S'Meiserl



Sieht deeer denn nicht zufrieden aus?
Er mampft und macht sich gar nichts draus,
wenn seine "Alte" zeternd singt
"Du wirst zu fett!" und zirpend schimpft
"Halt dich zurück. Friss nicht so viel.
Dein Bauch stört mich beim Liebesspiel.
Und außerdem schnarchst du zur Nacht.
Nimm Dich vor fettem Korn in Acht!"
Er meint da nur ganz lapidar:
"So'n Meisenknödel ganz und gar
zu knuspern, picken, zu verzehr'n,
hab ich - genau wie Dich - zuu gern.
Drum, -  komm ganz einfach her zu mir,
die Hälfte, Schatzi, schenk ich dir.
Sind wir dann beide kugelrund ...,
... - na und ?!!!"
 


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Karona

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Mein Lieblings-Zitat: Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren. (Carl Schulz)


New PostErstellt: 15.09.09, 22:43  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen


Janz niedlich geschrieben Insu- lein

Das wär etwas für ein Kindergedichtbändchen.





Ideale sind wie Sterne,
Man kann sie nicht erreichen,
Aber man kann sich an ihnen orientieren.

(Carl Schulz)
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New PostErstellt: 28.11.09, 01:38  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Ei-der-Daus



Ei-der-Daus, - mein Spiegelbild
macht mich munter, macht mich wild.
Sehe ich mich ganz real,
weiß ich, soo ein Ideal
findet man nicht alle Tage.
Sexy bin ich! Keine Frage!
Intellekt und Grips und Hirn
zeigt ja meine hohe Stirn;
und mein süßer, frecher Mund
tut dir sabbernd Schönes kund,
wartet lang schon der Genüsse
deiner elfen- (enten-?) -gleichen Küsse.
Hat mich denn gar niemand lieb?
Also: ich! ... ich wär' mein Typ.
 


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New PostErstellt: 18.03.10, 12:39  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Der alte Eichelhäher

Frau Rotkehl, ete und petete,
die übte grade auf der Flöte,
saß im Gezweig wie auf nem Thrönchen
und kannte mehr als siebzig Tönchen.

Im Baum - ein alter Eichelhäher
käm' ihr so gerne nah und näher.
Entflammt umflattert' er die Schöne,
hört' - tirili - nur ihr Gehöhne.

Der  Häher wollte jubelnd singen
und so die Rotkehlfrau bezwingen,
doch brachte er, oh welche Schande,
nur leise Dchää-Dchää-Piüü's zustande.

Die Rotkehldame lachte trillernd.
Der Häher schüttelte sich schillernd
sein Federklein, schwarzweiß-blaurötlich    
und meinte ernsthaft, ehrerbötig:

"Ich schenk dir meine Farbenpracht,
obwohl du mich nur ausgelacht;
ich reiß mir alle Federn aus
und baue Dir ein Nest daraus."

Da putzte sich die Rotkehlsüße
die Flügelchen und ihre Füße
und piepste zart: "Fang mir die Mückchen,
dann lieb ich dich ein kleines Stückchen."

Der Häher mochte keine Mücken,
doch um die Schönheit zu beglücken,
flog er trotz Gicht und Gliederschmerzen
zur Mückenjagd mit wundem Herzen.

Das Alter machte ihm zu Schaffen
und er - er machte sich zum Affen?,
flog hin und her und rauf und runter,
tat so, als wär er jung und munter.

Nicht lange, - dann geschah ein Wunder:
Die Rotkehldame im Holunder
wurd stiller, saß und sah und staunte,
ihr kleines Herzchen, das posaunte.

Das Kehlchenherz schlug heiß und schwer
für diesen Eichelhäher, der
ihr Liebes tat. - Und so, ihr Leut',
erhörte sie ihn gleich noch heut.



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New PostErstellt: 03.04.10, 18:04  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

- weiter geht's mit dem alten Eichelhäher - ...

Der Eichelhäher schwamm im Glücke.
Bald strickte er sich ne Perücke
aus Federn, Wolle, Laub und Garn.
Die hielt ihm seine Glatze warm.

Denn seine Rotkehlfrau, sehr eitel,
die mochte keinen breiten Scheitel
und machte stets die Augen zu
beim schnäbeligen Du-und-Du.



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New PostErstellt: 03.04.10, 18:16  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

... ... ...

So ging der Sommer bald vorüber.
Die Liebe wurde langsam trüber;
und unter der Perücke flennte
'ne Laus, die da im Winter pennte.

Des Eichelhähers kleine Laus,
die lebte dort in Saus und Braus
und saugte, drangsalierte auch
die Rotkehlfrau ganz gern am Bauch.

Doch die, mit ihrem Schnäbelchen,
stach wie mit einem Gäbelchen
voll in die Laus
und fraß sie. - Aus
wars mit der Laus.


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New PostErstellt: 04.04.10, 01:39  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

... so ging der sommer bald vorüber.
des hähers blick wird alterstrüber,
das kehlchen zwitschert jung wie immer.
frau cappu drückt die couch im zimmer,
die ostseeperle geht zum fischen,
um charlys fressnapf aufzufrischen,
die insu flirtet mit herrn google,
wird dabei rund wie eine kugel.
dann ist november, es wird kühl,
die rotkehlfrau vermisst gefühl
von ihrem nicht mehr heißen häher,
der kommt dem greisenhaften näher
und glüht nur noch gelegentlich.
frau rotkehl denkt sich, "hoffentlich
wirds schnellstens frühling, denn dann geh
ich im bikini an den see
und näher
mich einem jungen eichelhäher."



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New PostErstellt: 04.04.10, 13:18  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

super 

"Schläft mein Gemahl recht tief und fest,
was mich aus meiner Pflicht entlässt,
ihm flügelhaltend beizusitzen,
dann werd' ich ins Gebüsche flitzen.
Dort wartet schon der fesche Knut,
ein Sperlingsmann mit blauem Blut.
Und außerdem meint der Herr Amsel,
ich sei für ihn die rechte Mammsel.

Auch war'n ganz nett, ja, echt ein Hit
die geilen Schnäbeleien mit
dem Wellensittich, der entflogen."
Der Eichelhäher, so betrogen,
hört dieses laute Denken mit,
fühlt sich auf einmal wieder fit,
stürzt sich auf's Rotkehlweib - ohweh! -
und frisst sie auf von Kopf bis Zeh.



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New PostErstellt: 14.06.10, 15:42  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

Gugguuuu ...

Die Taube ruft "Gugguu-uu-gugg".
Seit Stunden geht's "Gugguu-uu-gugg".
Halt maaal den Schnabel, gib dir'n Ruck;
denn wenn ich meinen Kirschkern spuck
mit voller Kraft, dann - ruckizuck -
ist's aus mit dem Gugguu-uu-gugg!

Sei still, das möchte ich dir raten,
- sonst gibt's heut abend Täubchenbraten.


 


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New PostErstellt: 08.12.11, 23:03  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

An Ebbes Strand
... ein Reiher stand


- und ich befand,

das wär nun wirklich allerhand,

wie er zuvor schon mal an Land

und dann im Wasser reiernd spannt ...

*

Gibts ne Moral zu der Geschicht?:

Wenn Reiher reiern, stör sie nicht. ;-)

*

> Foto <



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New PostErstellt: 09.01.12, 20:19  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

an einer Schleuse bei Saarbrücken
tat sich rum ein Reiher drücken
er lauert auf meist den Passanten
vor allem hübschen ältren Tanten
denen schaut er keck aufs Mieder
dabei lupft er gerne sein Gefieder

....
nee nee, das ist doch nicht obszön
denn drunter gibts ja nichts zu sehn






 


[editiert: 13.03.13, 17:44 von Insulaire]
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New PostErstellt: 25.02.12, 18:35  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen

der Käfer (er war keine Wanze)
führt seine Frau zum Frühlingstanze
wollt mit ihr nen Tango tanze
sie meint sie sei doch keine Wanze
ich hätte nen Tanz der wär mir lieber
tanz mit mir den Karren - Schieber
der Käfer meint zur Liebsten rüber
jaa so ein Tanz ist mir noch lieber





[editiert: 13.03.13, 16:55 von Insulaire]
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Karona

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Mein Lieblings-Zitat: Ideale sind wie Sterne, Man kann sie nicht erreichen, Aber man kann sich an ihnen orientieren. (Carl Schulz)


New PostErstellt: 25.02.12, 18:56  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen


Gar mancher große Dichter würd vor Neid,
würd er es lesen denn, 
erblassen,
denn kaum jemand Ihrer
könnt es in diese schönen Worte fassen. 


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Insulaire

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New PostErstellt: 25.02.12, 21:03  Betreff: Re: Enten-, Hühner- und ähnliche ... gefiederte Gedichte  drucken  weiterempfehlen


So sch(l)ieben Käfer kecke
im hellen Grün der Hecke
auf eines Blattes Decke
im Tempo einer Schnecke;
-
denn sooo, so meint Herr Käferich,
ist's Sch(L)ieben wahrlich wonniglich.



[editiert: 13.03.13, 16:55 von Insulaire]
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almebo
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Mein Lieblings-Zitat: Lieber ein eckiges Etwas, als ein rundes Nichts!

New PostErstellt: 13.03.13, 16:38  Betreff: Bei Tag oder bei Nacht  drucken  weiterempfehlen

Die Nachtigall. sie sang so schön
ihr Klang erscholl nach mehr
die Tagigall, sie hörte das
voll Zorn sprang sie umher.

Es ist die Zeit, so rief sie laut
wir haben schon halb vier
du hast mir schon die Nacht versaut
ab jetzt sing ich nun hier !

Für dich heißt`s jetzt, du Nachtigall
dich schnellstens zu verdrücken
als Tagigall, bin ich jetzt dran
um Menschen zu beglücken.

So ging das hin und her und laut
sie wurden sich nicht einig
als hätte man ihr Lied geklaut
die Nachtigall fand`s kleinlich.

Ich kann hier zwitschern, wie ich will
und brauch dich nicht zu fragen
die Tagigall war nicht sehr still
begann ihr Leid zu klagen.

Du Nachtigall singst in der Nacht
und ich mach es am Tage
das muss du einsehn, sagt sie sacht
das ist doch keine Frage.

Die Nachtigall meint dann darauf
du kannst ja munter pfeifen
ich höre auch am Tag nicht auf
kannst du das nicht begreifen ?

Da wurd die Tagigall ganz bös
Ich möcht mir das verbitten
und hin und her sprang sie nervös
der Streit war nicht zu kitten.

Da kam der Adler angeschwebt
und landete im Baum
dort, wo die Tagigall gelebt
seit dieser Zeit, hört man sie "kaum"




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almebo
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New PostErstellt: 17.03.13, 13:12  Betreff: Die Eulen  drucken  weiterempfehlen

Eulen nah Athen zu tragen
wäre wirklich anzuraten.
Denn die können nichts vertragen
wenn man mißt sie an den Taten.

Diese Eulen sind zum Heulen,
wenn sie kommen aus den Nestern.
Sie bestehen nur aus Beulen,
Geistesblitze sind von gestern.

Wenn der Winter wäre kälter,
brauchte man sie nicht mehr tragen,
doch es gibt auch schon Behälter,
nahm ich auf vom Hörensagen,

um die Vögelchen zu zwingen,
in den Kästen Platz zu nehmen,
schliesslich können sie auch singen
statt Athen - im fernen Jemen !




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[editiert: 17.03.13, 13:13 von almebo]
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