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Der schleichende Weg zum Singleleben

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Altea
Stammgast


Beiträge: 33

Kinder:: 2 Girls 8 u 6, 1 Boy 25 Monate
Zivilstand:: ger. getrennt 2006, Single
Alleinerziehend seit:: 12.2005

New PostErstellt: 07.05.07, 08:44  Betreff: Der schleichende Weg zum Singleleben  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Wow, dachte ich vor ein paar Monaten als ich ihn kennenlernte. Grossgewachsen, gut aussehend, sportlich, mit Humor, Vater 2er Kinder, mit Plänen für die Zukunft, Standhaft, einer der wusste was er wollte.

Worauf steht er? Grossgewachsene schlanke Frauen, am liebsten blond und langhaarig, sportlich, Eine die auch mal Mini trägt, Eine die weiss was sie will, Mitten im Leben steht, die offen, ehrlich und mitunter auch noch treu ist, die alles auf die Reihe kriegt, die ihre Freiheit brauch dh. ihren Freundeskreis nicht vernachlässigt und ein Hobby hat, da auch er gerne seinen Hobbys nachgeht und Freunde trifft, mit dem Herz am rechten Fleck, damit sie akzeptieren kann, dass er sehr viel Zeit mit seinen Kids verbringen kann bzw. dass man gemeinsam Zeit mit ihnen verbringt.

Das Beschnuppern hat gut angefangen :-)

Wir waren uns auf Anhieb sympatisch, fanden viele intesive Gespräche, teilten unsere Freizeit, mit und ohne Kinder. Hatten viele gemeinsame Interessen.

Nach und nach - innert kürzester Zeit - schlichen sich div. Ungereimtheiten ein.

So zB., dass ich mich selten darauf verlassen konnte, dass er auch wirklich ein Kinderfreies Wochenende hatte. Kurzfristig wurde umgepolt weil die Kids - unter Geschrei versteht sich - unbedingt Zeit mit ihm verbringen wollten. Unsere Pläne wie wir das Weekend verbringen wollten fielen mehrfach ins Wasser. Anfangs habe ich es hingenommen, ja vielleicht habe ich im stillen gemault was ihm aufgefallen ist. Dann habe ich es daraufhin, weil ich nun wusste, dass es ihm missfällt wenn ich nichts sage, mitgeteilt. Doch dann hiess es, seine Kinder wären ihm nun mal wichtig. Dass ich dann beim nächsten mal als es vorkam, vorzog das gemeinsame Wochenende platzen zu lassen, weil ich fühlte, dass ich unbedingt Ruhe brauchte. War nicht in Ordnung, wurde von seiner Seite aber nicht kommuniziert, sondern er zeigte mir seinen Unmut darüber. Das Wochenende darauf, weihte er mich nicht darin ein, dass er noch mit Freunden für den Nachmittag abgemacht hatte zum Velo fahren. So kam es dass er kurz vor Mittag ziemlich emsig damit begann sich bereit zu machen. Es war so also wollte er mir damit eins auswischen für den geplatzten Abend zu 4t. OK, wenn er trötzele will - soll er doch. Ich ging meinen Wocheneinkauf erledigen, fuhr nach Hause, räumte auf und putzte meine Wohnung um dann wieder zurück zu fahren. Er war noch nicht da. Also ging ich erstmal eine Runde spazieren. Später, hat mich das Putzfieber gepackt und ich habe die ganze Küchenfront und den Abwaschtrog, sowie das Badezimmer (viele Kalkflecken) gereinigt, anstelle dessen herumzuhängen und nichts zu tun - das ist was, das ich nur schlecht kann :-(

Dass er, nach dem Sport ziemlich unausgeglichen zurückkam, damit rechnete ich nicht. Ach, ich hatte während des Nachmittags vergessen ihm eine SMS zu schicken um nachzufragen ob sie Spass hätten. Dass ich geputzt hatte, kam dann auch nicht gut an. Ich würde mich in seine Privatangelegenheiten mischen, er würde das schon auf die Reihe kriegen, halt nicht grad so pingelig wie ich. Hoppla?! OK, ich hütete mich in Zukunft, zu genau und nach meinen Prinzipien den Abwasch und das Putzen danach zu tätigen.

Im Ausgang des öfteren, mochte er um halbeins schon keinen Schritt weiter und wollte nach Hause, war zum einschlafen müde. Nichts mit Tanzen, nichts mit Leuten abfeiern. OK, zu Hause zu zweit in romantischer Stimmung kann man ja auch Vieles anstellen was Beiden Spass macht ;-).

Tja, dann die Differenzen in Sachen Sex. Ich erkenne ihn als Genussmensch, der sich gerne mit allem Drum und Dran verwöhnen lässt, was mir soweit Spass bereitet, doch aber auch gerne umgekehrt verwöhnen lasse und möglichst lange geniesse. Orgasmus auf Kommando ;-) hat bei mir noch nie funktioniert. Manchmal brauche ich ziemlich lange - je nach Stress den ich hatte und manchmal gehts Ruckzuck. Manchmal steh ich auf Quickie, manchmal lieber auf Slowmotion, manchmal hab ich keine Lust und manchmal krieg ich nicht genug. Ich will wissen, was mein Gegenüber mag und ich sage auch was ich gerne mag und wenns nicht nach meinen Vorstellungen geht, zeig ich es auch. Dass ein Mann damit Probleme hat - na er war wohl im Ego gekränkt - ist mir nicht in den Sinn gekommen, nachdem er mir gesagt hat wie wichtig ihm Offen- und Ehrlichkeit ist. Gilt dann wohl nicht für den Bereich Sexualität. Auch, dass er sich in der Öffentlichkeit dh. zB. in Anwesenheit von seinen Kindern, von meinen, Freunden, Kollegen oder gar seiner Ex nicht küssen lassen will, versteh ich seine Haltung irgendwo nicht. Im anderen Fall, dass es mir unangenehm ist, wenn er mich dauernd in den Po kneift oder seine Hand vor "fremden" in meine Hose wandern lassen will, begreifft er nicht dass ich das nicht möchte. Ich sei etwas verklemmt - meinte er dazu.

Nach und nach beschleicht mich ab und zu der Gedanke, dass etwas nicht ist wie es sein sollte. Dass ich mich im Kreis drehe, dass er nicht ganz ehrlich zu mir ist, so wie er es von mir verlangt, dass Dinge unter der Oberfläche broddeln, die er nicht auszusprechrechen wagt.

Ein gemeinsames Wochenende steht bevor. Kurzfristig muss ich ihm mitteilen, dass ich meinen kleinen Sohn nicht abgeben kann. Er meint es sei kein Problem, wir würden dann halt gemeinsam ein ruhigeres Wochenende verbringen. Mit Sack und Pack fahre ich zu ihm und erfahre, dass er auch seine Kinder geholt hatte. OK, ob eins mehr oder weniger spielt mir keine Rolle. Am Sonntag gehen wir auf eine kleine Wanderung. Mit seinen Kindern springt er an einem Bachverlauf nach während ich den Kinderwagen über das unebende Gelände schiebe und meinen Spass an ihrem Spass im Nass habe. Wir Picknicken, reden über Gott und die Welt - aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass er mit seinen Gedanken eigentlich woanders ist. Beim Nachhause fahren, weil die Verabschiedung wenig herzlich erfolgt, beschleicht mich wieder dieses Gefühl. Beim späteren Telefonat erklärt er mir, dass das Wochenende für ihn anstrengend war. Weil ich noch den Kleinen hatte. Er wäre lieber mit mir und seinen Kindern durch den Bach gehüpft. Ausserdem müsse ich lernen, den Kleinen auch mal weinen zu lassen und nicht immer nach ihm schauen, ausserdem klebe er zuviel an mir. Wochenenden wie diese verbrächten wir in Zukunft lieber getrennt, denn er hätte dann nicht soviel von mir wie sonst. Ach ja?! Und umgekehrt spielt es dann keine Rolle. Ihm seien seine Kinder halt wichtig, sie seien so dann eben glücklich. - Ja und meine sollen dann unglücklich sein und sich nach ihm und seinen Bedürfnissen richten? Gleiches gilt also nicht für alle Beteiligten!?

Die stille Erwähnung, dass der Kleine einer Zuviel in der Runde sein soll - trifft mich sehr.

Die Woche drauf erfolgt bis Mittwoch ohne Telefonate/SMS. An diesem Morgen fragt er ob ich ihn nicht mehr liebe, weil ich mich nicht melde. Ich sagte ihm, wir müssten miteinander reden. An seinem Stillschweigen merke ich, dass er dem lieber aus dem Weg gehen möchte. Ich erkläre ihm meine Gedanken dazu, was mich beschäftigt und dazu bewegt. Er meint dann, die Gefühle für mich seinen nicht mehr wie anfangs. Ich frage ihn, weshalb er nicht mit mir darüber redet. Er meinte dann, er hätte schon, dann einmal... ???

Als wir zusammensitzen, kommt jedoch kein Ton! Ich erkläre ihm, dass so zuwenig Basis für eine Beziehung besteht. Dass wir zuviele Differenzen hätten. Dass er wohl, gerne so wäre wie er es von mir verlangt, aber im Grunde genommen eben, eher der verschlossene ist. Wenn er wolle dass unsere Beziehung was wird - was ich zu diesem Zeitpunkt bereits selbst bezweifle - müsse er aus sich heraus kommen. Ich erfahre dann, dass dieser Punkt einer der Ehetherapie war, welche er mit seiner Frau besucht habe. Aha, daher die Bemerkung von ihr mal! Er meint, vielleicht brauche er einfach mehr Zeit für sich um sich auf mich zu freuen. Er habe auch zuviel für die Kinder gemacht und seine Bedürfnisse nach Sport u.a. hinten angestellt. Er vermisse, dass ich bei ihm zu Hause, wenn ich unter der Woche da war, nicht mehr mitgeholfen habe (Bauernhof) zB. im Garten hätte ich jäten können, stattdessen hätte ich mich vorallem um die Kinder gekümmert (seine wie meine) und damals als er Gülle ausgeführt hatte, hätte ich zu sehr die Nase gerümpft.

Nun ja, die Basis für eine Beziehung ist wohl nicht gegeben, wenn nicht mehr genügend Gefühle für einander da sind, wenn zwar erwartet wird, dass man Mithilft, wenn man es dann tut, ist es nicht in Ordnung, dass man die fremden wie die eigenen Kinder betreut und liebt, wenn man es tut, es dann wiederum nicht angenehm ist. Wenn man zwar Gemeinsamkeiten teilt, dann diese nur dann genehm sind wenn die Kinder abgegeben sind. Dass die Gemeinsamkeit aufhört sobald man als Familie auftritt.

Das von ihm gewünschten und geplanten Familienwochenende, worauf sich alle gefreut hatten, verlief bis gestern Abend gut mit einigen Zwischenfällen. Dass die Kinder nicht einschlafen konnten - war ja auch zu interessant gemeinsam in einem Zimmer! Er der Abends seine Ruhe wollte und nicht bekam, sich aber nicht durchsetzen konnte. Er der stillschweigend erwartete, dass wir unter diesen Umständen Sex hatten obwohl es für ihn vorher nie eine Diskussion darüber gab (denn man könnte ja von den Kindern erwischt werden). Sonntagabend dann hässig war, weil er mir verschwieg, dass er anstelle, des gemeinsam geplanten Abendessen, doch lieber den Abend allein mit seinen Kindern ausklingen lassen wollte, mich damit aber nicht verletzen wollte indem er mich mit den Kids nach Hause schickte. Uns aber mit seinem hässigen Ton ziemlich verwirrte, jedoch nicht reden wollte, habe ich nun diese Beziehung telefonisch - ich weiss nicht sehr galant - beendet.

Ich werde mir nun mein Leben als Single - das ich ehrlich gesagt auch etwas vermisst habe. Zeit für mich ohne Verpflichtungen, Zeit für meine Familie ohne hin und her und grossen Organisations- u. Koordinantionsstress, Beziehungsstress nach 3 Monaten, etc. und Fallera geniessen!

Wollte Euch das nur mal geschrieben haben!

Es ist besser glücklich allein, als unglücklich zu Zwein

LG

Altea





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Forumshexe
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Beiträge: 939
Ort: Glattal

Kinder:: 2
Zivilstand:: geschieden, aber verschätzelet :-)
Alleinerziehend seit:: sept 2004


New PostErstellt: 08.05.07, 18:12  Betreff: Re: Der schleichende Weg zum Singleleben  drucken  weiterempfehlen

Oje Altea!

So wie Du schreibst, passt Ihr wirklich einfach nicht zusammen. Das muss meiner Meinung nach ein Hand in Hand fliessen sein.

Meine beiden Racker (und es sind Racker!) und ich waren gerade eine Woche bei Schatzi in HH. Er hat auch zwei Kids, zwei Jungs, wovon der Kleine das Down Syndrom hat. Du kannst Dir vielleicht vorstellen, was das für ein Tohuwabohu war EINE WOCHE lang.

Am letzten Tag haben dann alle bei seiner Ex gepennt, welch Segen!

Wir waren auch oft mal gereizt und ausgelaugt, hatten sogar einmal bitzeli Krach. Aber es floss trotzdem immer Hand in Hand. Es brauchte nicht viele Worte, es funktionierte. Und ich denke eben, so sollte es auch sein.





Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.

Aristoteles
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Altea
Stammgast


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Kinder:: 2 Girls 8 u 6, 1 Boy 25 Monate
Zivilstand:: ger. getrennt 2006, Single
Alleinerziehend seit:: 12.2005

New PostErstellt: 11.05.07, 08:39  Betreff: Re: Der schleichende Weg zum Singleleben  drucken  weiterempfehlen

Ich habe mich nun einfach mal zurückgezogen und mir so einige Gedanken über die ganze Zeit hinweg gemacht. Wahrscheinlich habe ich wiedermal vieles zu sehr mit der rosa Brille gesehen.

Aber, war wohl auch selbst nicht ganz bei der Sache, denn es belastet mich kaum mehr, ich geniesse gerade die Zeit mit meiner Familie, mit der Erledigung aufgeschobener Dinge, den Kontakten zu meinen Freunden sehr.

Interessanterweise, seit ich mich zu mir und meiner Familie, meinem Leben mehr zurückgezogen habe, ist er wieder interessierter. dh. er ruft wieder an, sendet sms und will wissen was wir machen, wie es geht etc. Nur, dass ich das Ganze irgendwie nicht mehr an mich heran lasse. Es ist wie aus einer gewissen Distanz gesehen. Vielleicht verdränge ich es auch nur bzw. schiebe es von mir weg um nicht, damit - falls es ihm langweilig wird oder er wieder eine Kriese schiebt -mich nicht wieder zu sehr trifft. wer weiss...

Gestern zB. wollte er wissen ob wir uns am Sonntag treffen - er würde mich gerne sehen, er würde gerne für mich kochen, ich könnte mal die Beine hoch legen und mich verwöhnen lassen.

Naja, das Angebot ist verlockend. Ich fragte ihn weshalb er sich nun umentschieden hatte. Er vermisse mich und wir hätten dann ausschliesslich Zeit für uns. Ob das eine gute Idee ist? Nun ich bin ihm die Antwort noch schuldig geblieben...

Mal sehen ob ich Lust dazu habe oder ob ich die Zeit lieber mit meinem Sohn allein verbringe will.

LG Altea





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tigger
Dauerschreiber


Beiträge: 146
Ort: Kt. Zürich

Kinder:: 1 Sohn
Zivilstand:: einen juristischen und viele ideelle
Alleinerziehend seit:: eigentlich von Anfang an :D


New PostErstellt: 31.08.07, 14:58  Betreff: Re: Der schleichende Weg zum Singleleben  drucken  weiterempfehlen

Die Geschichte tönt nicht wirklich gut, nein. Er scheint das, was er sich eigentich wünscht, nicht in Praxis umsetzen zu können, in der Theorie seid ihr euch wohl sehr nah, nur in der Praxis geht es nicht. Das ist schwierig. Ich stimme Häxli zu, es muss fliessen, sich ergeben und sollte nicht immer nur ein Krampf sein. Zwei Einelternfamilien zusammen zu führen ist nie nur Friede Freude, da werden immer kleinere und grössere Probleme kommen, aber die sollten gemeinsam getragen werden. Und vor allem sollten die Bedürfnisse aller immer gleich gewichtet werden. 

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