Defibrillator-Forum

Aileen · Mitglied Beiträge: 55 Ort: Dillenburg

Hallo,
Meine Geschichte hatte ich ja bereits in einem anderen Thema ausführlich geschildert.

Folgendes: Aufgrund meines desaströsen Gesundheitszustands (vor allem psychisch ) habe ich mich nun schweren Herzens dazu entschlossen die Rente zu beantragen, ich bin erst 27 ...
Aufgrund meines langen , zermürbenden Krankheitbild bin ich seit längerer Zeit depressiv und teilweise so das ich es nicht mal mehr schaffe mich morgends vernünftig zu kleiden .
Die lange Kämpferei um den Ärzten zu beweisen das ich wirklich herzrhytmusstörungen habe und die Fehl und Verdachtsdiagnosen haben mich aber auch kaputt gemacht. Daraus entstand dann eine echte Angst.
Zudem steht noch aus ob meine Salven aus der Kammer kommen oder eben aus dem Vorhof- erklärt mich für bescheuert aber ich halte diese Unsicherheit nicht mehr aus. Das zieht sich jetzt über mehr als 1 Jahr.
Dazu dann die synkope letztes Jahr im august, seitdem immer Angst das es wieder passiert. Das verfolgt mich bis in den Schlaf. Nun bin ich endlich beim Psychiater, das war auch eine Tour die mir nicht leicht gefallen ist. Ich hatte Angst das ich bei den Kardiologen dann ganz schnell wieder in der psychoecke stehe. Aber es ging jetzt nicht mehr anders.
Ich nehme jetzt ein AD ein , was mir helfen soll mal durch zu schlafen. Leider bisher ohne Erfolg. Eher das Gegenteil tritt ein. Mein Psychiater hat aber auch Bedenken mir ein AD zu geben , welches den herzrhytmus stören kann. Das wäre dann ein Teufelskreis, ich könnte es aus Angst sowieso nicht nehmen.
Als Bedarfsmedikament habe ich Tavor. Damit ich mal wenigstens ein bisschen zur Ruhe komme tagsüber.
Dann kommen als Krönung noch Phasen wo ich dann meine "geliebten " VES habe , über Stunden, Tage oder Wochen (völlig unberechenbar) wo wirklich jeder dritte bis vierte Schlag ein Eymxteaschlag ist und ich somit echt fast den Verstand verliere. Schlafen ist dann unmöglich. An Tagen wo es mir dann einigermaßen gut geht (und diese Tage sind sehr selten) kommt meine Zwangsstörung durch die mich dann richtig quält. Das alles hat mich über die Jahre hinweg (seit 2007) so zerstört das ich jetzt irgendwie lahm gelegt bin. Viel zu spät bin ich losgezogen um auch meine Psyche mal ein bisschen zu heilen. Ich dachte immer das geht von alleine wieder weg. Im Nachhinein merke ich aber das ich im Prinzip nur noch funktioniert habe, ich dachte mir ich kann nicht in so jungen Jahren schon schlapp machen.... habe mir also einem Minijob gesucht, den ich jetzt nicht mehr habe, da ich zu lange krank bin und zu viele Fehlzeiten hatte - wie gesagt ich komme morgends nicht klar mit mir- es dauert Stunden bis ich mich einigermaßen gefangen habe. Trotzdem habe ich es bis vor einigen Wochen noch geschafft irgendwie zur Arbeit zu kommen. Bis dann der richtige Schlag kam und gar nichts mehr ging. Ich habe dazu noch 3 Kinder hier die versorgt werden müssen. Das übernimmt mein Mann dann zum größten Teil wie zb Arzttermine usw. Auch meine Mutter hilft.
Laut Arzt soll ich erst mal in eine Klinik aber ich schaffe das nicht. Wenn mich jetzt noch jemand aus meinem gewohnten Umfeld nimmt geht ich komplett kaputt. Das ist dann für Wochen und dazu brauch ich dann noch jemanden der auf meine Kinder aufpasst. So jemanden habe ich nicht. Mein Mann geht Schichtarbeiten und meine Mutter ist auch krank. Meinen Mann dann sozusagen als Haushaltshilfe geht auch nicht , da nur 65% bin Lohn gezahlt werden von der Kk.
Das wusste ich schon immer und hab deswegen immer klein bei gegeben und wollte nicht zum Problem werden für andere.
Vielleicht versteht ihr was ich meine.
Jetzt ist die Rente eingereicht, damit der Druck mit Arbeit wenigstens mal weg fällt. Mein Psychiater meint die Therapie wird Jahre dauern.
Meine Herzgeschichte steht noch aus , ich werde am 3.9. Nochmal stationär aufgenommen in Münster zur EPU.

Jetzt hab ich Angst das die Rente abgelehnt wird. Bzw bin mir sicher das es so kommen wird. Was dann ? Mit denen auch noch kämpfen M

Liebe Grüße

____________________
August 2010 Fehldiagnose Brugada
März 2015 Verdacht auf Long-QT-Syndrom (7)
Genetische Untersuchung unauffällig
August 2014 St. Jude Medial Loop Rekorder Implantation

Dezember 2015 ventrikuläre Tachykardie
August 2016 erste Synkope
Seit April 2016 Verdacht auf arrhytmogene unklassifizierte Kardiomyopathie
November 2017 unklare Salven (Verdacht auf Cpvt)

Birgitt · Mitglied Beiträge: 883 Ort: gibt es

Zitat: Aileen

Hallo,
Meine Geschichte hatte ich ja bereits in einem anderen Thema ausführlich geschildert.

Folgendes: Aufgrund meines desaströsen Gesundheitszustands (vor allem psychisch ) habe ich mich nun schweren Herzens dazu entschlossen die Rente zu beantragen, ich bin erst 27 ...

Jetzt ist die Rente eingereicht, damit der Druck mit Arbeit wenigstens mal weg fällt. Mein Psychiater meint die Therapie wird Jahre dauern.
Meine Herzgeschichte steht noch aus , ich werde am 3.9. Nochmal stationär aufgenommen in Münster zur EPU.

Jetzt hab ich Angst das die Rente abgelehnt wird. Bzw bin mir sicher das es so kommen wird. Was dann ? Mit denen auch noch kämpfen M

Liebe Grüße

Hallo Aileen,

stelle dich drauf ein - dass es erstmal dauert (3-6 Monate) und das du erstmal eine Reha machen musst, da hier das Prinzip Reha vor Rente gilt. Dort wird auch die Arbeitsfähigkeit festgestellt und das ist dann ein Teil die Grundlage für eine befristete Rente.

Auch musst du warscheinlich zu mehreren Gutachtern (Psychiater und Kardio)

Wichtig ist hier, dass alles länger als 6 Monate dokumentiert ist, von Fachärzten und auch so auf den auszufüllenden Ärztefragebögen niedergeschrieben wird.

Es ist richtig, dass AD den Herzschlag verändern und deshalb bei schweren Depris nicht genommen werden sollen..... hier ist die engmaschige Gesprächs- und Verhaltenstherapie bei einem Psychotherapeuten wichtig und auch für die Rente.

____________________
Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Aileen · Mitglied Beiträge: 55 Ort: Dillenburg

Hallo Birgit,
Ich bin aber jetzt erst seit Juli in Behandlung beim Psychiater. Was nun?

____________________
August 2010 Fehldiagnose Brugada
März 2015 Verdacht auf Long-QT-Syndrom (7)
Genetische Untersuchung unauffällig
August 2014 St. Jude Medial Loop Rekorder Implantation

Dezember 2015 ventrikuläre Tachykardie
August 2016 erste Synkope
Seit April 2016 Verdacht auf arrhytmogene unklassifizierte Kardiomyopathie
November 2017 unklare Salven (Verdacht auf Cpvt)

Freda · Ehemaliges Mitglied

Beitrag gelöscht, da zu privat.

Freda · Ehemaliges Mitglied

...und lass den Mist mit dem Tavor!!!!
Irgendwann kann man zwischen Bedarfsmedikation und Bedürfnis nicht mehr differenzieren, dann ist man drauf. Dann musst Du zu all dem anderen Mist auch noch einen Entzug machen.
versuche, so schwer es fällt, Entspannungstechniken, autogenes Training oder was auch immer. Nimm meinetwegen irgendwas homöopathisches, aber lass die Finger von Benzodiazepinen, auch wenn diese zunächst ein angenehmes Gefühl, wie in Watte gepackt, hinterlassen.

Carmen · Mitglied Beiträge: 1121 Ort: bei Kempten/Allgäu

Hallo Aileen,

ich kann Freda da nur zustimmen: lass die Finger von Tavor!!!!
Dass Du morgens nicht in die Gänge kommst, liegt bestimmt auch am Tavor. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass in einem Altersheim manche der Insassen mit Tavor "ruhig gestellt" wurden - also: lass bitte die Finger davon. Ein guter Freund von mir wurde auch davon abhängig.

Tavor ist ein Teufelszeug.

Liebe Grüße - Carmen

Birgitt · Mitglied Beiträge: 883 Ort: gibt es

Aileen

du hast ja noch andere Berichte dazu, das ist dann ok und wichtig, dass das im Antrag steht, dass du jetzt einen Psychiater hast

@Freda und Carmen

leider geht das oft nicht so schnell (körperlich und geistig fit zu sein) und da ist die befristete EMrente besser als Harz4

____________________
Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Gitarremann · Mitglied Beiträge: 819

Beruht denn der Rentenantrag auf der Herzgeschichte oder auf der psychischen Erkrankung? Ich meine ich hätte eher Letzteres herausgelesen.

Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Birgitt · Mitglied Beiträge: 883 Ort: gibt es

es wird bei dem EMantrag das Bewertet, was man auch an gibt.

In Aileens Fall beides.

____________________
Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Gitarremann · Mitglied Beiträge: 819

Man kann Rente beantragen weil man psychisch so krank ist, dass man nicht mehr arbeiten kann, wobei eine Herzerkrankung der Auslöser für die psychische Erkrankung ist.

Man kann aber auch Rente beantragen, weil man so herzkrank ist, dass man nicht arbeiten kann, wobei durch die Herzerkrankung zusätzlich eine psychische Belastung besteht.

Natürlich wird in beiden Fällen auch Beides berücksichtigt aber es ist doch ein Unterschied.

Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Carmen · Mitglied Beiträge: 1121 Ort: bei Kempten/Allgäu

Hallo Birgitt,

auch aus meiner Sicht ist die EM-Rente besser als Hartz IV.

Ich denke, im letzten Post von Freda und meinem darauf folgenden vom Freitag ging es vor allem darum, auf die Gefährlichkeit von "Tavor" hinzuweisen, da dieses Medikament doch über ein hohes Abhängigkeitspotential verfügt.

LG Carmen

Birgitt · Mitglied Beiträge: 883 Ort: gibt es

@Gitarrenman

ja, aber das interessiert auf dem Papier nicht und steht dort später auch nicht. Es werden alle Erkrankungen bewertet, egal in welcher Abhängigkeit sie zueinander stehen.

@carmen
das war kein Vorwurf gewesen *nein*

Psychopharmaca sind sehr kritisch (kenne ich selbst) ... mir wollte man es auch ohne Rücksicht aufs Herz verschreiben - dankend abgelehnt und lieber in Therapie begeben, als die Ursache zu betäuben und nicht zu bearbeiten.

Sie verändern die Überleitzeiten, den Herzrythmus etc.

Ich kann Euch nur beipflichten: Finger weg.

____________________
Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Gitarremann · Mitglied Beiträge: 819

Zitat: Birgitt

@Gitarrenman

ja, aber das interessiert auf dem Papier nicht und steht dort später auch nicht. Es werden alle Erkrankungen bewertet, egal in welcher Abhängigkeit sie zueinander stehen.

Nee – das ging mir einfach nur um den Tipp. Wenn man aufgrund einer psychischen Krankheit Rente beantragt, dann gibt man den Psychiater ja ohnehin als behandelnden Facharzt an. Dann ist der Tipp dass es wichtig ist, im Antrag zu erwähnen, dass man einen Psychiater hat obsolet. Aber ich hatte eigentlich nicht vor dass schon wieder so eine Diskussion daraus wird.

Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Rick77 · Mitglied Beiträge: 636 Ort: Offenbach

Ob man das dir auch Empfehlen kann oder sogar raten kann das weis ich nicht.Ich kann jetzt leider nur von dem ausgehen was bei mir am laufen ist und bei mir hört sich das nicht so schlimm an wie bei dir Aileen.

Dadurch das meine Frau und ich Hartz4 beziehen,meine Frau hatte im mai einen Beinbruch,wurde Operiert und ist seit dem Zuhause,vorherige Kündigung ende letzten Jahres,ging das nicht so an uns vorbei.

Hinzu kam mein Rückfall wo ich im März im Krankenhaus war und ansich ein dreifaches Glück hatte das es mich noch gibt ereignete sich folgende Situation.

Wie es so ist muss man immer eine Wiedereingliederungvereinbarung unterschreiben und der Sacharbeiter der das machte wollte mich Vermitteln.
Ich sagte ihm das meine Ärzte sagten das ich nicht Arbeitfähig bin.Ich gab ihm dann meine Befunde vom KH aufenthalt und der MD vom Amt will das überprüfen.Auch bin ich zu einem Integradionsdienst gekommen die Menschen wie uns Helfen eventuell in Arbeit zu finden oder in richtung Rente zu gehen.Ich habe bis jetzt 7 Termine gehabt und es wurde Geredet.

Nachdem der Mann dort,sehr Nett und kennt das ganze mit dem Herzen da seine Frau auch davon betroffen ist,mich gehört hat und meine Unterlagen sah kam er auch zu dem Ergebniss das er mich selber nicht als Arbeitfähig sieht.

Nächste Woche fangen wir an mit den Antrag zur EM Rente.Er steht mir da Hilfreich zur Seite und meinte auch falls es Abgeleht wird,was er aber nicht glauben kann,werden wir auch ddas Wiederrufsrecht usw nutzen.

Hinzu kommt etwas was ich mir vorher nicht gedacht hätte.Das ganze scheint bei mir nicht nur eine Herzgeschichte zu sein sondern auch Psyschich.Sofern ich das ganze dann zustimme kann sogar in der hinsicht etwas gemacht werden,was dann bei einer ablehnung hinzu kommt.

Wenn du selber also mit dem ganzen nicht mehr klar kommst dann such dir bitte jemand der dir da zur Seite steht damit das ganze für dich Leichter wird.