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Symphysen-/Beckenringlockerung - Geburt - Schmerzen ohne Ende
Hallo!
Ich glaube ich gehöre auch zu euch!
In der 27. SSW (meine erste SS) fingen bei mir zunehmende Rückenschmerzen, lumbal rechtsseitig mit Ausstrahlung in den Oberschenkel an. Zuerst dachte ich noch dass diese wohl ganz normal wären. Recht schnell konnte ich aber mein rechtes Bein kaum mehr anheben, Treppensteigen, ins Auto rein u. raus etc. waren nur unter starken Schmerzen möglich, den ersten Schritt nach kurzer Zeit zu stehen fast zu tun fast unmöglich. Ich suchte meinen Gyn auf, der meinte dass sei nunmal so in der SSW, da hätte man halt mal was, ebenso mein Hausarzt, ich solle mich eben ruhig halten etc. Dann war ich im Krankenhaus da die Schmerzen nun schon massiv und dauerhaft waren, auch dort wurde ich mit der Diagnose Lumboischialgie vertröstet und ich bekam Voltaren Tbl. Auf die Frage ob ich nicht vielleicht eine Beckenringlockerung haben könnte meinte man, nein, da hätte man nicht nur auf einer Seite Schmerzen. .. ??
Schon seit Wochen kann ich kaum mehr laufen, ohne Festhalten quer durch einen Raum zu gehen ist schon fast unmöglich, ich kann weder stehen, noch sitzen, noch längere Zeit liegen. Ich habe Dauerschmerzen rund um die Uhr und bin schon ein halber Pflegefall, auf die Toilette setzen ist extrem schmerzhaft, Waschen tu ich mich nur noch am Waschbecken, und ansonsten sitze ich den ganzen Tag auf der Couch. Ich weine jeden Tag mehrmals weil ich einfach nicht mehr kann! Ich nehme auch jeden Tag mehrere Paracetamol und habe ein sehr schlechtes Gewissen dabei, aber ohne Schmerzmedikamente bin ich beinahe am Schreien.
Therapien habe ich natürlich Hausmittel versucht, Reiki, Körbler, Massagen, Druckpunktmassage, 1 x Physio (dann meinte die PT mehr könne sie nicht tun), Bowen und bisher 2 x Osteopathie. Der Osteopath meinte dass sich meine Hüfte rechts verschoben hätte und das ISG massiv verrutscht wäre. Er hat es auch 2 x mobilisiert, leider hält es immer nur sehr kurz.
Ich bin mir noch immer nicht sicher ob ich nun eine Beckenringinstabilität habe, denn Symphysenschmerzen fehlen bei mir total. Ich kann "lediglich" meine Beine aus eigener Kraft nicht mehr hochheben und die Schmerzen ziehen dann auch in die Leisten.
Ich bin jetzt in der 32. SSW und ich habe keine Ahnung wie ich noch 6 Wochen mindestens überleben soll......
Sorry für's jammern aber mir geht es zur Zeit wirklich schrecklich. LG, Martina
Hallo Namensgenossin!
Tut mir leid, dass ich erst so spät antworte.
Bei deiner Beschreibung dachte ich erst, es könne der Ischias sein, denn da zieht der Schmerz typischerweise ins Bein, bei einer Beckenringlockerung i.d.R. nicht. Aber die Diagnose habe ich schnell revidiert. Ich finde, deine
Symptome klingen ganz typisch nach Beckenringlockerung.
Typischerweise dürfte der Schmerz ins Bein dabei nicht weiter als bis zum Knie gehen.
Eine Beckenringlockerung kann sehr wohl einseitig sein. Die Diagnose vom Osteopathen klingt sehr pausibel: Das Becken ist (vermutlich aufgrund einer schwangerschaftsbedingten Lockerung) verschoben und drückt nun auf den Ischias. Ich vermute, dass die Mobilisierung eine echte Hilfe ist? Wenn du direkt nach der Mobilisierung einen Beckengurt anlegst, dürfte sie länger anhalten.
Viel Erfolg, Martina
[editiert: 25.01.11, 20:50 von Wahlschwedin]
Hallo! Wollte nur sagen dass ich seit Freitag im Krankenhaus liege, nach einigem hin und her ist man sich nun einig dass es sich um eine Beckenringlockerung handelt. Viel machen - wie ihr sicher wisst - kann man nicht, ich habe leichte Physio Ohrakupunktur, Pezi-Ball (was schon sehr anstrengend ist) und Paracetamolinfusionen. Mittlerweile sind die Schmerzen in den Leisten beinahe am stärksten geworden. Laut Physio muss die Symphyse nicht zwingend wehtun, also vorne auf dem Venushügel, die Bänder in der Leiste halten die Symphyse genauso zusammen, vorne ist es dann eher die Dehnung jener.
Das ISG tut mir seit es nicht mehr dauernd mobilisiert wird weniger weh! Psychisch geht es mir ziemlich mies, da ich wirklich kaum noch gehen kann, nur mit Krücken und eben Dauerschmerzen habe die sich mit nichts als Schmerzmitteln lindern lassen. Auf der einen Seite hab ich furchtbare Gewissensbisse meinem Baby gegenüber, andererseits weine ich ansonsten mehrmals am Tag (und dass als eigentlich nicht wehleidiger Mensch) und glaube dass ich keinen weiteren Tag mehr schaffe. Das einzig gute ist dass es zumindest nach der Geburt wieder besser werden wird, auch wenn das dann noch andauern wird... Danke für dieses Forum, ohne die Symptomliste wäre ich nie auf die BRL gekommen!
Lg!
Wie schön, dass du jetzt die richtige Diagnose bekommen hast und Hilfe bekommst! Schade, dass es soweit kommen musste, dass du so extreme Schmerzen hast und so fürchterlich leiden musst.
Dass es dir psychisch nicht gut geht, ist völlig normal, davon können viele ein Lied singen. Auch von den Gewissensbissen dem Ungeborenen gegenüber wegen der Schmerzmittel. Aber Paracetalmol soll das Ungeborene ja nicht beeinflussen, habe ich gelesen.
Ich habe in einem englischen Forum von Frauen gelesen, die Morphium zur Schmerzlinderung bekommen haben, deren Babys mussten als erstes in den Entzug. Das war natürlich auch für die Mütter ganz schlimm.
Eine Möglichkeit der Schmerzlinderung ist übrigens auch eine PDA. Auch einige Antidepressiva können schmerzlindernd wirken, aber da weiß ich nicht, ob und wie sie Einfluss auf das Ungeborene haben.
Versuch positiv zu denken (wie du es in deinem letzten Beitrag ja auch schon gemacht hast) und freu dich auf dein kleines Baby. Genieße den kleinen Spatz in deinem Bauch jetzt schon - er ist alle Schmerzen und alles Leiden wert, glaube es mir!
Gute Besserung wünscht Martina
So, kurzes Update. Ich liege noch immer im Krankenhaus, aber ich glaube Montag gehe ich nochmal nach Hause. Mittlerweile bekomme ich Tramal - welches aber jedenfalls recht gut hilft! Somit kann ich auch richtig Physiotherapie machen, durch die 2 Monate fast völliger Immobilität habe ich -unglaublich aber wahr- tatsächlich verlernt zu Gehen bzw. habe eine totale Schwäche in den Beinen, aber ich kann mittlerweile unter 1 Minute ohne Krücken einen Raum durchqueren ;-)
Von den Ärzten fühle ich mich noch immer nicht wirklich ernstgenommen, ich habe auch schon oft, und tue es noch immer, an mir gezweifelt ob ich mir die Schmerzen nicht vielleicht doch einbilde. Kann denn so eine Beckenringlockerung wirklich so weh tun?? Ich weiß es doch nicht. Menno. MRT wurde gemacht, da kam nur eine Irritation der Bänder raus, aber das wusste ich ja vorher dass man die Lockerung im MRT nicht sehen kann. Aber was solls!
Jedenfalls bin ich morgen in der 36. SSW und somit habe ich die Gewissheit dass ab jetzt ein Kaiserschnitt auch für die Kleine problemlos ablaufen wird, ich hoffe aber noch eine Weile, am liebsten bis Anfang März durchzuhalten...
Weißt du noch wie das englische Forum hieß Martina?
Lg aus Österreich
http://forums.delphiforums.com/n/main.asp?webtag=pelvis&nav=start&prettyurl=%2Fpelvis
Das freut mich, dass du jetzt so fleißig trainierst und Fortschritte machst! Ich bin stolz auf dich, weil du für dein Baby weiterleidest, statt einfach einen Kaiserschnitt machen zu lassen! Ich drücke dir ganz doll die Daumen, dass du bald eine recht leichte Geburt hast und dein Baby in den Armen halten darfst.
Schon dich gut nach der Geburt und trainiere fleißig weiter!
Hallo liebe Martina, ich wollte mich nur kurz nochmal melden! Seit 3.3. bin ich Mami, und kurz nach der Geburt ging es mir auch wieder viiiel besser, der angedrohte Rückfall - Verschlimmerung ist nicht eingetreten! Ich habe nur noch leichte Probleme beim Treppensteigen oder von der Hocke nach oben zu kommen, aber ansonsten geht es mir sehr gut! Die letzten Wochen vor der Geburt habe ich auch viel "gearbeitet" d.h. ich hab mir selber quasi das Gehen wieder beigebracht, erst ein paar Meter, dann immerhin vielleicht an die 200 m? Jedenfalls es war sehr, sehr schwierig und die Zeit davor ein absoluter Horror! Hätte ich den Gurt früher bekommen, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen?
Ich fürchte mich jetzt schon davor, sollte ich erneut schwanger werden!
Ich finde es echt schlimm dass so wenig über die BI bekannt ist bzw. das man schnell als "Rückenschmerzen" oder halt Jammerei abgetan wird... Ich kann echt sagen, sowas schmerzvolles hatte ich in meinem Leben noch nicht und ich wünsche dies auch wirklich niemandem!
Lg aus Österreich!
Martina
Hallo Martina! Ich freue mich sehr darüber, dass es dir jetzt wieder gut geht und gratuliere dir herzlich zu deinem Baby!
Ich bin stolz auf dich, weil du dir selbst das Laufen wieder beibringen konntest. Was für ein Willen!
Mit der richtigen Hilfe wäre es dir bestimmt nicht so dreckig gegangen. Deswegen brauchst du auch nicht so eine Angst vor der nächsten Schwangerschaft zu haben. Jetzt weißt du ja, was es ist und was du machen musst.
Genieße dein Kleines (haha, das brauche ich wohl nicht zweimal zu sagen), deine Martina