Ebbes Asyl
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TRÄUME

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Insulaire

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New PostErstellt: 23.01.09, 01:20  Betreff: TRÄUME  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Träume wachsen in den Himmel.
Doch in diesem Traum-Gewimmel
finden meine - keinen Platz.
Also ... nimm sie Du, mein Schatz!

Halte meine Träume jetzt
und für lange Zeit noch fest.
Denn: wenn sie gen Himmel wachsen,
würden's im Gewimmel platzen. 

© Insu



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New PostErstellt: 23.01.09, 01:44  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Geisterstund am Wannengrund

Pünktlich Null-Uhr zur Geisterstunde
- ich döse grad' für eine Runde
im herrlich heißen Bade ein
mit Rotwein und bei Kerzenschein -,
da pumpert's, zweimal laut, dann leis
an meiner Türe. Und ich weiß,
das kann mein kleiner Freund nur sein,
mein Garten-Igel. Er will rein.

Noch nie hielt ich die Tür ihm offen.
Doch heut hört er nicht auf zu klopfen.
Ohn' Unterlass mit großem Fleiß
tönt's: zweimal laut und einmal leis.
"Na komm", ruf ich, da er so fleht,
"die Türe ist nur angelehnt".
Er grummelt, brummt. Er ist so frei.
Schon hör ich seine Trippelei.

Daa steht er nun und reckt sich höher,
guckt mich doof an; - und ich noch dööfer,
als er das Badetuch erklimmt,
das neben mir am Haken schwingt.
Er zieht sich hoch und schnauft dazu
fast wie ein Eber. Ich seh' zu,
wie er auf meiner Höhe dann
sich fallen lässt in meine Wann`.

Vor Schreck erstarren meine Glieder;
doch fass' ich mich gleich darauf wieder.
"Frosch-König!" - Ich denk an die Mär...
Gibt "Igel-König" auch 'was her? 
Wenn ich ihn aus dem Wasser fisch
und an die Wand werf, ändert sich
dann seine äußere Figur?
Wird er zum Prinz?, - bleibt Igel nur?

Na, ich möchts lieber nicht probieren,
kein Blutbad um mich rum riskieren.
Ich sitz im Wasser, schau wie dumm,
- Herr Igel schwimmt um mich herum,
dreht seine Kreise, immer näher...
Nun taucht er unter. Sanft, dann weher
spür ich die Stacheln auf der Haut.
Er piekst mich, sticht mich, blubbert laut.

Die Igelschnauze taucht soeben
kurz auf. Was muss ich da erleben?:
Ein teuflisch-freches Grinsen nur.
Ihm tuts nicht leid, - nein, keine Spur.
So sieht nur aus, wer hämisch lacht.
Das Stechen hat ihm Spaß gemacht!
Schnell möcht ich aus der Wanne raus,
will mich erheben, rutsche aus.

Deer Badetraum, der endet schrecklich.
Mein Schrei  - und kaltes Wasser - weckt mich. 

© Insu



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New PostErstellt: 23.01.09, 14:20  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

viertel-vor-vier

Immer - so drei-viertel-vier -
jede Nacht!  erscheinst Du mir;
... mal als Drache, der mich rettet
und mich feurig an sich kettet,
- mal als Riesenapfeltasche,
die ich liebestoll vernasche.
Auch als Sklave auf 'nem Kahn,
der in wildem Liebeswahn
mich zur rosa Wolke rudert,
mich dort leidenschaftlich ... (ähm: küsst),
bist Du mir im Traum begegnet.
Ob es hagelt oder regnet,
ob der Mond vom Himmel kichert,
allzeit sei es Dir versichert,
dass Du nächtlich bei mir weilst,
maal halb-jung und mal vergreist.
Selbst als Kaktus, der mich sticht,
bin ich voll auf Dich erpicht.
Und als Ritter Kunibert,
der als Minnesänger plärrt,
liebtest Du mich schon mal nächtlich, -
erst platonisch, dann geschlechtlich.
Einmal, ich werd' heut noch rot,
liebtest Du mich fast halb-tot
in Gestalt des Dracula.
Ach, wie war das wunderbar,
als Du Zunge, Mund und Zähne
in mich schlugst... - Doch ich erwähne
hier nur ein Kapitelchen
meiner Träume. - Weißt Du, wenn
ich Ideen und Gedanken,
die sich alle um Dich ranken,
hier noch niederschreiben wollte,
Dir die Fantasien zollte,
die in meinem Kopfe schwirren
und sich nuuur zu DIR verirren,
würde ich hier Seiten füllen,
Dich und mich zu sehr verwirren.
Darum bin ich endlich stille.
Doch ich freue mich ganz irre
auf den nächsten Traum von Dir
heute Nacht - drei-viertel-vier.

© Insu



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New PostErstellt: 23.01.09, 14:22  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Die Aktentasche

Mir träumte, schon zum vierten Mal,
von einer Tasche. Das ist wahr! 
Die Aktentasche, braun und dick,
lenkte ein Auto - mit Geschick -,
während ich froh daneben saß,
genüsslich bayrisch Blaukraut aß.

So war's in meinem ersten Traum.
Im zweiten, oh, ihr glaubt es kaum,
tauchte die Aktentasche dann
mit mir in meiner Badewann.
Sie seifte mir den Rücken ein.
Das konnt sie gut. Ich fand es fein!

Im dritten Traume ging die Tasche
mit mir am Mond spazier'n. Die Lasche
blieb dabei immer fest verschlossen.
Das machte mich jetzt doch verdrossen.
Wollt zu gern in die Tasche gucken.
Die sagte nur: Halt! Keine Mucken!

Im vierten Traum nun lag die nette
Tasche ganz lieb bei mir im Bette.
Ich hab sie schnell zum Schlaf gebracht
und heimlich, leise, aufgemacht.
Was meint ihr wohl, was drinnen war?:
Vier Taschenträume! -...- Sonderbar... 

© Insu



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New PostErstellt: 28.01.09, 21:29  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Sie träumte -
auf einer Kreuzung ihres Heimatortes zu stehen, unsicher, in welche Richtung sie sich wenden sollte.
In ihren Händen trug sie ein kleines warmes Herz. Es wuchs, wurde groß wie ein Haus, wechselte
seine Farben von Grau, Beige, Schwarz, Weiß.
Es war leicht, das Herz, - schien aus Pappe oder Styropor zu bestehen. Sie wollte es fest halten,
an sich drücken; wusste, es gehörte einem geliebten Menschen.
Das Totenglöckchen der nahen Dorfkirche schlug, hörte nicht auf zu schlagen. Und mit jedem Ton
bröckelte ein Stück aus dem Herz. Große Teile brachen ab, fielen zur Erde oder schwebten über
ihrem Kopf - und verschwanden.
Ihre Arme schlangen sich um das Herz, das immer mehr zerbrach. Sie wollte es festhalten, flehte,
weinte. Das Herz verging.
Sie stand alleine auf der Kreuzung, verspürte unsäglichen Schmerz. Alles Leben um sie verschwand
im Nebel. Sie erwachte, - krank, und konnte ihr Lager nie mehr verlassen.

© Insu



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New PostErstellt: 29.01.09, 15:54  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Sonnenblau

Im Traum hat mich heut ein Delfin geküsst,
mir sonnenblau küssend die Stunden versüßt.
Er nahm mich wildzärtlich in seinen Arm,
umflosste mich stark, und mir wurde so warm.

Auch trug er nen Bart, das weiß ich genau
und dachte: Delfinbart, - das ist eine Schau!
Er schnatterte lieb "Du entkommst mir nicht."
Schon schwebten wir beide in sonnblauem Licht.

Wir liebten uns glucksend und unbeschwert
- so wie sich das ja für Delfine gehört! -.
Doch leider, das Bärtchen meines Galans,
das kitzelte mich an der Nase. - Das war's!

Ich nieste und bin vom Niesen erwacht;
- zu Ende damit diese sonnblaue Nacht.
Bis jetzt noch verspür ich verzaubernd frisch
in der Nase den sonnblauen Duft von ... Delfin.   

© Insu 



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New PostErstellt: 13.03.09, 13:17  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Ach ja ...

Da hatt ich neulich einen Traum:
Du saßest - ich glaubs jetzt noch kaum -
ganz splitterfaserschamlosnackt
auf meinem Rücken, sehr bepackt
mit Cremes und Ölen, - allerlei,
beschmiertest mich so frank und frei
von unten her bis oben
mit Hääänden (nicht sehr groben),
mit zarten Fingern. Mmmh, ich schwebte
im siebten Himmel und erlebte,
wie Schauer mich um Schauer
(erklär es nicht genauer...)
erfasste, -
bis ich passte.
Da wollt ich mich gern zu dir wenden,
mit meinen Augen, meinen Händen
und Beinen dich umfassen. -
Der Morgen hats nicht zugelassen.
Die Sonne schien mir ins Gesicht,
gönnte mir weitre Wonnen nicht,
hat mir den schönsten Traum vermiest,
- das Biest. 

© Insu



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New PostErstellt: 16.03.09, 02:16  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

a inselchen im blauen meer ---
wo kimmt denn des auf oamoi her?
i glab, des is ma in da nacht
grad von meim traum ind welt nei kracht
und eini inn atlantik bladschd,
wos jetzt die wissnschaftla dratzd,
die olle umanandaschwirrn,
ums inslwunder zu entwirrn.
des insal duad ganz heimlich lacha.
was soll soa insal sonst scho macha ---



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New PostErstellt: 17.03.09, 01:31  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

inslfieba

grad hod ma dramd im inselfieber,
die insu waar a inseltiger
und schlich wiea olla tigerkatzn
bekrallt mit riesnkatznpratzn
bei mir ums bett.
des war so nett.
jetz bin i aufgwacht ganz vazittat,
mei ganzes bettzeig is vaknittat.
die insu, die is weg.

waars doch bei mir im ...

schdopp - foisch!
des hoassd ... a so a schreck.



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New PostErstellt: 18.03.09, 23:05  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen


heut nacht im traum

heut nacht im traum, da kam a fee.
mei, war die siaß, mei, war die schee.
die wollt mi doch, ich konnts ned fassn,
massiern und mir an rückn kratzn.
doch leida bin i z`früah aufgwacht.
na, sollt i woana? hab halt glacht.
wer woaß, vielleicht kommts wieda,
na pack i`s an ihrm mieda
und hoids ganz lieab und fest, dass's mia
an rückn kratzt bis in da früah.
 


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New PostErstellt: 31.03.09, 22:09  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Früher flogen die Träume

Mein Träume fallen
Sie fallen nachts aus mir
Verkriechen sich unter meinem Bett
Vermischen sich mit Staubflusen
Jede Woche hole ich sie hervor
Mit einem langen Mopp
Trage sie in den Garten
Möchte sie fliegen lassen
Doch sie verfangen sich
Bleiben in welken Blättern hängen
Vermodern -
Sterben - Verfallen zu Staub
Früher floogen die Träume
Flogen aus meinem Kopf
Direkt in die Wolken hinein
Doch seit sie wissen
Du fängst sie nicht mehr
Bist nicht bereit sie aufzunehmen
In Dich
Seitdem haben meine Träume
 - aufgegeben
Aufgegeben zu träumen
Und verlernt zu fliegen

Alle?
Und für immer? 

© Insu 



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New PostErstellt: 29.05.09, 01:44  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Mein Traum heut Nacht

Ich betrete eine große weite Hotelhalle.
Menschen gehen ein und aus, stehen am Empfang, Pagen eilen hin und her, leises Gemurmel.
Dann ... Du. - Ich erkenne Dich, obgleich ich Dich nie vorher sah.
Deine Augen, voller Glut, beherrschen den Raum - und beherrschen mich.
Was trug mich zu Dir?
Wir stehen da, lange, stumm, schauen uns nur an, eine fast endlose Ewigkeit.
Dann höre ich zum ersten Mal Deine Stimme. "Liebst du mich?" "Sag's mir."
Diese Worte erfüllen das Voyer, laut, dringen in jeden Winkel.
Alle Blicke richten sich auf uns. Die Welt steht still.
"Jetzt?", flüstere ich. "Jetzt. Ja. Bitte. Jetzt!"
Ich lehne mich an Dich, möchte eigentlich weglaufen, doch meine Beine
sind schwer wie Blei. Leise finden meine Worte in Dein Ohr. "Ich lieb dich."
Und diese nur gehauchten drei Silben hallen überlaut, wie in einer leeren
Kirche, brechen sich an den marmornen Wänden, wieder und wieder,
... ein Echo, - ebben schließlich ab, während alle Menschen innehalten,
lächeln, dann wie verzaubert und schwebend scheinen.
Peinlich? Du nimmst meine Hand, "Komm!" Und wir gehen.
Ein gläserner spiegelnder Lift sieht nur unsere Augen.
... ... ...
(Den erotischen Teil lass' ich weg. )

Dann sehe ich mich wieder beim Verlassen des Hotels.
Allein. Hoch oben, ein einziges Fenster erhellt, erblicke ich Deine Silhuette.
Und höre Deinen Schrei, Deine geliebte Stimme, laut, so laut: "Iiinsuuuuu!"
... ... ...
Nun hast Du mich aufgeweckt!!

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New PostErstellt: 12.06.09, 01:37  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen


Traum

Grenzen sprengen
Wolken hängen
Schwer
Tief im Meer
Stück vom Himmel
Fassen
Loslassen
Eine schwarze Rose
Weint   




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New PostErstellt: 16.09.09, 01:27  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Wolken

Steil führte mich mein Weg hinauf,
Wälder, Felsen, weiter - bergauf,
bis ich auf einem Gipfel stand,
die Welt um mich im Nebel schwand.

Die Kälte schnitt mir in die Haut.
- Stille. - Kein Laut.

Verzweifelt kauerte ich mich
in eine Mulde, weich und dicht,
und sah und fühlte, wo ich saß,
... auf einer Wolke, weiß, blaublass.

Um mich herum nur leerer Raum
- und Wolkenschaum.

Da tauchten aus dem dichten Nichts
Gestalten, dunkel und gesichts-
los, trugen blaue Wolken her,
etwas größer als ich, nicht schwer.

Dunkelblauweiche Wolkenpracht.
- Es wurde Nacht.

Ein Wesen trat an mich heran,
sprach mich mit fremden Lauten an;
doch ich verstand, es schenke mir
eine der blauen Wolken hier.

Ich lachte, weinte, schlief dann ein.
- Kälte, - allein.

Die Sonne schien mir ins Gesicht,
als ich erwachte; - wusste nicht,
was da um mich herum geschah.
Kinder, Erwachs'ne spielten da.

Die blauen Wolken waren jetzt
- alle besetzt.

Durch dieses Jubeln schritt ich still.
Ein Mädchen frug mich, was ich will.
Da klagte, schrie ich voller Qual
in dieses blaue Wolkental:

Ein blaues Wölkchen hier ist "mein".
- Wo könnt es sein?

All diese Menschen standen stumm
und trauervoll um mich herum.
Das Mädchen nahm mich bei der Hand
und zeigte auf die Nebelwand.

Es sagte mir mit ernstem Blick,
- dort läg' mein Glück.

Dem Nebel überließ ich mich;
die weißen Schwaden teilten sich.
Hier lag im sanften Sonnenschein
ein Wölkchen, dunkelblauweich, "mein".

Das Kopfkissen fest im Gesicht
- erwachte ich.
 


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New PostErstellt: 18.09.09, 14:21  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Schaum-Traum... oder- sind Träume Schäume?

Des Nachts in meiner Badewanne,
- der Vollmond leuchtet "volle Kanne"
durchs Fenster auf den Badetraum -,
schwebe ich weich in Duft und Schaum.
 
Zwei Kerzen und ein Glas Champagner
verschönen in der Badekammer
zur Geisterstunde mir die Zeit.
Poren und Herz öffnen sich weit.

Ich döse, träume und zerfließe
in weicher Hitze. Ich genieße,
entgleite mir und denk an IHN,
geb mich der Sehnsucht völlig hin.

Werden auch die Gedanken schwüler,
- die Nässe doch bedenklich kühler.
So öffne ich die Augen - und -
bemerk der Mondschein-Schäume Schwund.

Nur kleine Seifenblasen-Inseln
auf meinem Wasser, die gerinnseln...
Sie schaukeln sanft, umkreisen mich,
vereinigen und trennen sich.

Ich seh, wie sich zwei Schäumchenteile
zu Herzen formen - und verweile
mit meinem Blick nur noch darauf.
So kommt mir ein Gedanke auf:

Treffen sich diese Herzenschäume,
erfüllen sich auch kühnste Träume,
- ich werd IHN eines Tages sehn
und mit ihm in die Wanne gehn.                     

Schon nah'n die Herzchen sich einander,
um sogleich wieder - ...fortzuwandern.
Ich schaukel hin, ich schaukel her, -
nun nähern sie sich wieder sehr.

Doch - kurz bevor sie sich berühren,
sich zu verbinden und zu spüren,
driften sie - nochmals - auseinand',
wobei die Hälfte Schaum entschwand.

Die Nichtmehrherzen werden kleiner.
Ich finds gemein, - und noch gemeiner,
als sie zerplatzen und vergehn.
Kein Bläschen ist jetzt mehr zu sehn.

Schon zwei Uhr Nacht; 's'war wieder schön.
Sollt wohl in meine Koje gehn ...
 


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New PostErstellt: 20.10.09, 01:00  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

träumen ... schon

Träumen, ja, - ist gut und schön.
Doch wie wirds dann weitergeh'n?:
.
Gibst du Träumen eine Chance,
verlierst du sehr schnell die Balance!
.
Kommt dann noch Gefühl dazu,
ist's gleich aus mit deiner Ruh!
.
Oft scheint es klüger, zu versäumen:
D'rum hüte dich vor zu viel Träumen!
.
Nimm dich in Acht vor den Gefühlen,
die in deiner Seele wühlen!
.
Am Besten ist's wohl, zu verstecken;
lass niemals and're dich entdecken!
.
Denn nur so - bist du
wirklich
frei!
??



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New PostErstellt: 23.10.09, 01:11  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Nur ein Traum !

Mir träumte, ich sei eine Tigerin
und schlich durch die Wüste allein.
"Mein" Tiger, er hatte nicht mich im Sinn.
So sollt' es ab heute wohl sein.

Auf einmal lag vor mir im Mondenschein
- das Wasser so schwarz wie die Nacht -,
umgrünt, die Oase, fast wie daheim.
Da hab ich sehr gelacht.

Die Tiere dort, freundlich, sie ließen mich
ans Wasser. Ich trank und ward froh.
Doch als ich dann aufsah im Sternenlicht:
Ein einziger Tiger. - Er floh.

Ringsum lauter Kätzchen mit viel Miau,
die alle das selbe nur schrei'n.
Nach einigen Tagen, da wusst' ich genau,
- dies kann mich auf Dauer nicht freu'n.

Eine Stimme, die aus dem "Nichts" erscholl,
erkärte zudem, wie man hier
miauen und trinken und denken! soll.
Da dacht' ich erst Recht: Nicht mit mir!

So ging ich im Traum in die Wüste zurück,
als Tigerin, träumend und suchend das Glück.


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New PostErstellt: 04.11.09, 00:22  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Mein Wald

Ich träum' von einem eig'nen Wald,
im Sommer kühl, im Schnee nicht kalt,
mit silbergrünen Schampus-Quellen,
die jede dunkle Nacht erhellen,
mit einem kleinen gold'nen Meer,
mit Heimatbergen ringsumher.

Die Hirsche, Rehe, Pelikane
und Elefanten, Kormorane,
die vielen schönen Reiher-Arten,
die sich in Wald und Wasser paarten,
sind nicht erträumt, nein, - wirklich echt
(genau, wie ich's im Traume möcht').

Auch Häschen lieben kreuz und quer
(dank Pille werden sie nicht mehr),
und meine tausend frechen Spatzen
woll'n Tag und Nacht nur Unsinn quatschen
mit meinen Hunden, Ziegen, Katzen,
die zärtlich mir den Rücken kratzen.

Orangenduft entströmt den Bäumen.
Und sinnlich um die Wette träumen
Lavendel, Wiesen, Büsche, Rosen,
die sanft mit Schmetterlingen kosen.
Quak-Frösche, hundert an der Zahl,
die küss' und schmus' ich alle 'mal.

In meinem Wald steckt pures Glück,
- und komm ich aus dem Wald zurück,
fühl' ich mich jung, erfrischt und frei,
- ich lebe auf ... und lebe neu.


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New PostErstellt: 04.11.09, 00:24  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Flusen

"Wär' jede Fluse Staub ein Traum,
... ich träumte nur und wachte kaum",
hab' ich beim Putzen heut' gedacht
und mich ans Träumen schnell gemacht.

Ich warf mein Staubtuch, ungelogen,
hinauf ins All in hohem Bogen,
wo's an 'nem Wölkchen hängen blieb,
das sich erstaunt die Augen rieb.

Dort hängt es noch, - ihr könnt es sehen.
Und all die Flusen tanzen, wehen
und schweben langsam auf uns nieder.
Ich träume, ...
... und ihr - putzt schon wieder.


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New PostErstellt: 06.03.10, 15:36  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Nächtlicher Kampf

Heut träumte ich - mir war so bange -
von einer langen weißen Schlange,
die mich im Bad zu drosseln suchte,
die mich bespuckte, geifernd fluchte.

Sie schlang sich mir um Hals und Waden
und wollte mir - mich würgend - schaden.
Ihr heißer Leib gar schaurig surrte,
wobei sie wie ein Täublein gurrte,
um mir zu nehmen jeden Willen
und mich problemlos dann zu killen.

Jedoch ich hab das Biest durchschaut,
ihm seine Energie geklaut,
dem Vieh die Lefzen 'rumgedreht.
Beinahe war es schon zu spät.

Doch wehrte sich die falsche Schlange,
zerkratzte Dusche mir und Wanne.
Schnell hab' ich ihr den Leib durchschnitten,
hoffend, sie hat dabei gelitten;
nie wieder macht mir eine Schlange
heiß spuckend niederträchtig bange.

Ich hab sie lachend umgebracht.
Dann bin ich aus dem Traum erwacht.
Chaos im Bad hat mich empfangen.
Das Lachen ist mir schnell vergangen.



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New PostErstellt: 16.12.10, 01:37  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen


... mit meiner Träume Macht




Ich lag im Sand, am Strand, alleine,
da fing der Himmel meine Träume
und sandte mir die schönsten Bilder.
Ich spürte Wärme ... - Immer milder
umarmte mich der Wind. Die Gischt
hat zart, behutsam fortgewischt,
was mich bedrückte,
- gab mir Kraft
mit meiner Träume Macht.


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New PostErstellt: 25.01.11, 01:50  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Schäfchenwolken

Gestern Nacht im tiefsten Schlaf
träumte ich, ich wär ein - Schaf.
Und ich sah den Himmel, weit,
über mir im Wolkenkleid.

Da erfasste mich so tief
Sehnsucht, dass ich blökend rief:
"Könnt ich doch ein Falke sein,
dürft ich mich am Schweben freu'n.
Ach, was gäbe ich dafür ...
Doch stattdessen gras' ich hier."

Kaum hatt' ich den Wunsch getan,
hoben mich die Winde an,
pusteten mich steil hinauf.
Flügel?, - hatt' ich hinten drauf.

Welch Erleben! - Doch im Flug,
der mich durch die Lüfte trug,
während ich mit Bäääh und Baaah
meine Welt von oben sah,
kam mir erwachend in den Sinn,
dass ich kein Schäfchenwölkchen bin.



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Katzenmama
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New PostErstellt: 25.01.11, 06:19  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Der richtige Text um mir frühmorgens ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern (und das will was heißen )

 Danke





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New PostErstellt: 25.01.11, 14:43  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen


Dafür bedanke ICH MICH.


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New PostErstellt: 07.04.13, 19:06  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Nachts, wenn die Pinguinen grienen



Heut träumte ich von Pinguinen,
die konnten fliegen wie die Bienen.
Sie summten, brummten - etwas groß zwar -,
womit hier endlich mal was los war.

Dann flogen diese Pingu-Bienen
im Sturzflug zu den Beduinen.
Der eine Beduin hieß Lothar,
er war - was staunte ich! - ein Rothaaar.

Und Lothar ließ sich gern bedienen
von sexy Pinguin-Bieninen.
Er wollte Wein, der dunkelrot war,
doch trank auch weißen in der Not gar.

Ich - saß im Traume mittendrinnen
bei Bedu-, Bien- und Pingu-inen.
Als ich erwachte in den Linnen,
da dachte ich, ich wär von Sinnen.



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Insulaire

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New PostErstellt: 13.04.16, 20:10  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Lasst sie leben ...........

Mit den Jahren, all den Jahren,
hab ich es gelernt, erfahren,
dass der Mensch die Sehnsucht braucht,
bis sein Leben ausgehaucht.
Vieles sollt man nicht erzwingen,
würde dann kein Glück mehr bringen.
Frühling, Sonne, Ruhe, Frieden,
ein Glas Schampus , bin zufrieden.
Träume?- Dürfen weiterleben!
Lasst sie LEBEN!



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Insulaire

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Beiträge: 27952
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New PostErstellt: 29.08.22, 18:10  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen


Wenn i a Künstler wär ...

Wenn mich die Alten Meister locken,
da könnt ich vor Begeist'rung rocken!
Ich träum mich in ein Bild hinein
und will sooo gern auch Künstler sein,
möcht malen gern auf dem Niveau
von Meister Michelangelo,
ja, Wundervollstes nur kreieren,
mit Stein und Marmor auch brillieren.
Könnt ich wie Leonardo sein,
würd sich die Mona Lisa freu'n.
Ich möchte sie ganz nackend malen.
Der Louvre dürfte mit mir prahlen.
Auch die FC könnt ich beglücken
mit Insus Fotomeisterstücken.
Doch, ach, ich weiß,
nichts wird geschehen,
kann nur bescheid'ne Wege gehen;
- für mich gibts keinen Höhenflug.
Und -
gibt es "Künstler" nicht genug?

 

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Erwinus
Experte


Beiträge: 302
Ort: Stuttgart



New PostErstellt: 16.09.22, 15:18  Betreff: Re: TRÄUME  drucken  weiterempfehlen

Mehr als genug.
Schlimm sind die, die sich selbst so nennen, mit null Ahnung und noch weniger Kompetenz.


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