Defibrillator-Forum

LinchenT · Mitglied Beiträge: 110

Hallo,
ich selbst habe einen S-ICD. Der hat den Vorteil, dass man keine Elektroden in Herz oder Gefäßsystem hat; damit gibt's weniger typische Komplikationen (Infektion, Endokarditis, Klappenschäden etc).
Allerdings eignet er sich nur für Patienten, die keinen Schrittmacherbedarf haben bzw. keine Kammerrhythmusstörungen, die man durch ATPs beheben könnte. Es ist also nur eine Möglichkeit zum Schocken. Daher wird das Gerät wesentlich seltener implantiert als der konventionelle ICD. Das Gerät hat zwar einen Ereignisspeicher, aber dort werden nur VTs ab bestimmter Länge abgelegt; ein Zurückverfolgen bestimmter Phasen wies bei konv. iCDs geht z.B. ob mal Vorhofflimmern aufgetreten ist, geht leider zur Zeit noch nicht. Außerdem gibt's eine längere Schmerzphase nach der Implantation, weil die Schocksonde ja vom linken Brustkorb entlang am Brustbein hochgezogen wird. Aber nach der Abheilungsphase ging alles wieder wie gehabt. Das Gerät an sich ist wesentlich größer, weils mehr Energie für potentielle Schocks benötigt, aber keineswegs entstellend!
Machen kann ich persönlich eigentlich fast alles damit. Frühere Klamotten passen mir auch fast alle noch ;-) und Fremdkörpergefühl habe ich auch nicht mehr. Alles gut so wie es ist!

LinchenT
LQTS, S-ICD Emblem Boston Scientific