Jolanda
Ehemaliges Mitglied
|
Erstellt: 31.07.06, 00:20 Betreff: Re: Hinab in ein sonnenloses Meer |
|
|
Tja, was mir stark aufgefallen ist, dass dieser Steven weniger von seinem Wunsch, Cathy zu besitzen, getrieben wurde, als von den Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit ihr, von der er sich damals so viel erhofft hatte. Er konnte bzw. wollte einfach nicht wahr haben, dass es kein Zurück und keinen Neuanfang für ein Leben mit ihr mehr gab und die Tatsache, dass der Tod ihm so nahe war, machte ihn wohl zu dem, was er war - einem unglücklichen, verbitterten, selbstgerechten Mann, der halten wollte, was er liebte. Daher konnte ich gut verstehen, dass Cathy Vince zurückhielt, als dieser ihm quasi Zähne und Krallen zeigte. Dass sie verwirrt war, was seine Vision der Gefahr im Zusammenhang mit ihr und Steven anging, konnte ich ebensogut verstehen. Schließlich war sie mit dem Mann einmal sehr lange sehr glücklich, glaubte, dass fünf Jahre Abstand ihm die Einsicht gegeben hätte, dass mehr als eine platonische Freundschaft nicht mehr drin ist. Leider ist das ein alltägliches Bild: der besitzergreifende Mann, der die Frau um jeden Preis an sich binden will - ebenso wie diese Frau, die von ihrem Mann misshandelt wurde und sie es ihm immer und immer wieder nachsah, bis sie vernünftig wurde. Eine durchaus realistische Geschichte also.
die wahre Schönheit eines Menschen, erkennst Du, wenn Du in sein Herz schaust ;o)
|
|