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Autor Beitrag
Marinja
Tunnelstammgast


Beiträge: 49


New PostErstellt: 09.03.10, 23:12     Betreff: Re: WAS ZUM NACHDENKEN

Die Frau am Tor

Ich weiß nicht ob es hier rein passt, aber

darüber sollte man mal nachdenken...

Die Wohlstandsgesellschaft

Da leben Menschen in diesen aus Wellblech gebauten Hütten, die sie stolz ihr zu Hause nennen.
Heute ist es heiß, es riecht nach Kot und Urin, doch das riecht hier schon lange keiner mehr.
Irgendwo weint ein Kind, irgendwo schreit ein Mensch um Hilfe, hinter ein paar Mülltonnen kniet eine Frau vor ihrem Schänder, winselt wie ein getretenes Tier.
Niemand schaut mehr hin, sie nennen es Alltag.
In der Wohnung im dritten Stock des abbruchreifen Hauses öffnet sich das kleine dunkelhaarige Mädchen mit den traurigen Augen gerade mit der Rasierklinge ihres Vaters die Halsschlagader. Sie kann es einfach nicht mehr ertragen ihm jeden Abend zu Diensten zu sein. Sein beißender Schweißgeruch, sein nach Schnaps stinkender Atem, der, wenn er auf ihr liegt, zu einem Röcheln wird, all dies fließt mit jedem Tropfen ihres Blutes aus ihr hinaus. Bis zuletzt glaubt sie fest daran, dass sie ein Engel wird.
Als man schließlich Stunden später ihre Leiche findet, da lächeln ihre Lippen. Aus ihren toten Augen trinken bereits die ersten Fliegen.
Draußen vor der Tür sterben sie weiter. Tag für Tag und in jeder dieser abscheulichen Nächte. Mit Spritzen im Arm, Kugeln im Leib, oder eingeschlagenem Schädel.
Der Regen spült ihr Blut in den Rinnstein, wo es als kleiner Bach im Gully verschwindet.
Abfallprodukte der Überflussgesellschaft. Die die über den Tellerrand gefallen sind, verhungern auf der Straße.
Wir schauen schon lange nicht mehr hin. Die sauberen neuen Straßenbahnen werden dort nicht eingesetzt. Dort, dass heißt in den Ghettos am Stadtrand oder in den Vierteln von denen man nicht spricht. Dort wo die giftigen Dämpfe der Schwerindustrie eine fettige Rußschicht auf Häusern und Menschen hinterlassen.
Sie sind wie ein blinder Fleck auf unserem Auge.
So sitzen wir in unseren warmen Eigenheimen, werfen unsere Essensreste dem Hunde vor bis dieser vor lauter Übergewicht kaum noch laufen kann und schauen weg.

(co Michael Benedict)




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Better than a dream,
stranger than my wild imagination,
if this is the real sensation,
it´s better than a dream!
Much better!
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