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Gaya

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Beiträge: 5973


New PostErstellt: 05.06.05, 20:33     Betreff: Re: Flagg ~ Ein Rabenleben

5.

Die Fahrt dauerte ein paar Stunden, auch wenn die Strecke nicht all zu lang war. Ich war froh, als wir das Ziel endlich erreicht hatten und die Transporter- sowie meine Käfigtür wieder geöffnet wurden. Sogleich sprang ich hinaus, plusterte mich kurz auf und sortierte sorgfältig mein Gefieder. Dann öffnete ich meine Flügel und stieg in den Himmel empor. Übermütig drehte ich ein paar Runden. Ich liebte es, den Wind in meinem Gefieder zu spüren, hoch oben, wo der Himmel grenzenlos schien – dieses unglaubliche Gefühl von Freiheit. Und wie hatte schon ein Mensch – Konrad Lorenz sein Name – richtig erkannt: „Kolkraben fliegen zum Vergnügen. Sie genießen spielerisch den Reichtum ihrer Fähigkeiten.“
Mit Leichtigkeit hätte ich einfach davonfliegen können, doch mir reichte es, zu wissen, dass ich es konnte.

Mit einem Mal sah ich aus dem Augenwinkel etwas braunes vorbeifliegen. Jay C. stieg einige Meter neben mir auf einer Thermik empor, segelte weit über mir durch die Luft, nur um dann in hohem Tempo wieder zu Boden zu stürzen. Ihm war deutlich anzusehen, dass die Jagd auf Futter dabei nur eine Nebensache für ihn war. Auch er genoss in vollen Zügen die Freiheit und das Ende des Winters. Nur selten waren wir gemeinsam in der Luft, da wir uns nach Annas, Ginas und Merles Ansicht zu oft stritten.

Von hier oben konnte ich gut das Treiben unten beobachten: der Zeltaufbau war in vollem Gang. Und während die meisten Tiere noch unterwegs waren, war Ben mit seinen bereits angekommen. Gerade ließ er sie auf einer nahegelegenen Wiese aus dem Hänger. Die beiden Pferde stürmten buckelnd los, fielen dann in Schritt und begannen zu grasen. Nach einer Weile trabten sie zurück zu Ben, der bereits ihre Arbeitsgeschirre zurecht gelegt hatte. Aus der Luft sahen die beiden Pferde recht klein aus, doch der Schein trügte. Von hier oben war auch nicht zu sehen, wie der Boden unter ihren Hufen erzitterte, wenn sie galoppierten. Nachdem Maya nun nicht mehr mitreiste, gehörten sie jetzt zu den größten Tieren des Circusses. Gelassen folgten Goliath, der weiße Shire Horse–Wallach und Samson, ein Clydesdale, Ben durch die entstehende Zeltstadt. Dabei störte es weder Goliath, der von Anfang an dabei war, noch Samson, der zum ersten Mal dabei war, wenn der Traktor oder ein Truck dicht an ihnen vorbeifuhr.
Während ich weiter entspannt durch die Luft segelte und alles im Auge behielt, begann für die beiden Pferde die Arbeit. Sie halfen beim Aufstellen der Masten und überall dort, wo ihre enorme Kraft benötigt wurde. Was mich wunderte war, dass sie es scheinbar nicht einmal unbedingt als Arbeit ansahen, sondern sich auch noch darüber freuten, etwas tun zu dürfen.








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