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Gaya

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Beiträge: 5973


New PostErstellt: 01.06.05, 23:39     Betreff: Re: Der Traum vom Anderssein

Kärcher 1.512-227.0 Dampfreiniger S...

13. Teil

Noch einmal durchquerten die Mädchen ein waldiges Gebiet – vermutlich das vorerst letzte für längere Zeit, denn dahinter begann die Puszta – die ungarische Steppe. Sie ritten einen schmalen Pfad entlang, immer tiefer in den Wald hinein, bis sie zu einer Gabelung kamen. Dort blieben sie stehen und sahen sich um. Welchem Weg sollten sie folgen? Es gab zwar einen Wegweiser, doch der half ihnen auch nicht weiter, vor allem, da keine von ihnen ungarisch konnte. „Welchen Weg sollen wir nehmen?“ fragte Cheyenne. „Es dämmert bereits.“ „Keine Ahnung“, antwortete Maeve. „Was wir bräuchten, wäre ein Zeichen“, meinte Hope. Plötzlich wurden Jay C, der Falke, und Una, die Rabenkrähe, unruhig und zappelten auf Maeves und Chenoas Armen. „Was ist denn, JC, ist dort irgendetwas?“ fragte Maeve den Falken. Er gab einen kurzen Schrei von sich. Auf einmal hörten die Mädchen über sich einen Ruf, fast wie eine Antwort auf JC’s Ruf. Im nächsten Augenblick landete fast völlig lautlos eine Eule auf dem linken Pfeil des Wegweisers. Mit großen Augen blickte sie zu den Mädchen, dann drehte sie ihren Kopf zum linken Weg und setzte anschließend ihren Flug fort. Einen Moment lang herrschte Stille, dann fragte Alisha: „Meint ihr, das war...“ „Ich glaub schon“, wurde sie von Cheyenne unterbrochen. „Ja“, meinte Maeve zustimmend. „Hope, da hast du dein Zeichen.“ Maeve zwinkerte ihr zu. Dann gings weiter – auf dem linken Weg.

Nach nur wenigen Metern sahen sie plötzlich einen flackernden Lichtschein zwischen den Bäumen vor sich. Sie waren scheinbar nicht die einzigen hier im Wald. Je näher sie der Stelle kamen, desto deutlicher waren auch Stimmen zu hören. Mit einem Mal begannen die Pferde zu wiehern... was mit Gewieher von anderen Pferden aus der selben Richtung, woher die Stimmen kamen, beantwortet wurde. Angst überkam sie - vor allem die jüngeren Mädchen. „Vielleicht hätten wir doch lieber den anderen Weg nehmen sollen!?“ meinte Lily. „Keine Angst, es wird schon richtig sein. Sonst hätte sie uns nicht hergeführt.“ „Und wenn sie es doch nicht war?“ „Sie wars“, sagte Maeve zuversichtlich und lächelte.

***

„Zigeuner-Gold klimpert und glitzert nicht – es glänzt in der Sonne und wiehert im Dunkeln.“

Die Mädchen erreichten eine große Lichtung, auf der ein Camp – bestehend aus alten Wohnwagen und Zelten – errichtet war. Am Rand grasten einige Ponys und auch größere, kräftige Pferde, die wohl als Zugtiere eingesetzt wurden. In der Mitte des Lagers saßen einige Kinder und Jugendliche beinahe jeden Alters und wärmten sich an einem Lagerfeuer. Der Frühling zog langsam ins Land, doch die Nächte konnten noch immer eisig sein.
Ein Mädchen, etwa 17 Jahre alt, in einen dicken Umhang gehüllt, unter dem ein Stück von ihrem Flickenrock zu sehen war, hatte sich erhoben und kam nun auf Maeve und die anderen, die mittlerweile von ihren Pferden gestiegen waren, zu. „Hallo“, meinte Maeve freundlich, „entschuldigt bitte, wir wollen euch nicht stören, wir suchen nur einen Platz für die Nacht.“ „Hallo. Ihr könnt gerne hier bleiben, es ist ja schon dunkel. Wir haben nichts gegen Gäste.“ Sie zeigte zu den anderen am Feuer und fuhr fort: „Wir sind Traveller und gehören zum Daker-Tribe. Wir haben gerade unser Winterquartier verlassen, um wieder durchs Land zu ziehen. Ich heiße Amira. Und wer seid ihr?“ „Wir sind die Nereiden“, antwortete Chenoa. Dann stellten sich die Mädchen kurz vor.
Überraschend meinte das Traveller-Mädchen: „Wir haben übrigens eine gemeinsame Freundin. Sie hat uns gesagt, dass ihr kommen würdet.“ Die Mädchen lachten. Sie konnten sich gut vorstellen, wen Amira meinte. „Ist sie hier?“ fragte Caprice neugierig. „Nein. Aber ich glaube, sie ist noch in der Nähe. Allerdings weiß ich nicht, wo.“ Caprice war fast ein wenig enttäuscht, doch das hielt nicht lange an. Nachdem Niamh den Wagen an eine geeignete Stelle gefahren hatte und sich die Mädchen um ihre Tiere gekümmert hatten, gesellten sie sich zu Amira und den anderen ans Feuer.
***
Einer der Jungs, sein Name war Lycaon, erzählte eine Geschichte.

„Ein Junge wurde im Alter von 10 Jahren von seiner Mutter zu seinem Onkel in den Wald geschickt. Der Onkel beschloß, den Jungen an ein abenteuerliches Leben zu gewöhnen und so zogen sie den ganzen Sommer durch den Wald und überfielen Männer, um sie zu berauben.
So geschah es eines Tages, als sie auszogen Beute zu machen, dass sie ein Haus fanden. In dem Haus befanden sich 2 Männer mit dicken Goldringen, die schliefen. Über ihren Köpfen hingen Wolfsfelle. Die Männer waren verwunschene Königssöhne, die als Wölfe leben mussten. Nur alle fünf Tage konnten die Prinzen aus ihrem Wolfsfell schlüpfen.
Der Onkel und der Junge schlüpften in das Wolfsfell und sie verwandelten sich augenblicklich in Wölfe. Sie heulten und sie verstanden gegenseitig ihr Geheul. Von nun an mussten sie als Wölfe durch die Wälder ziehen. Erst als sie es schafften, an einem fünften Tag aus den Wolfsfellen zu schlüpfen, entkamen sie ihrem Wolfsdasein.“


Kaum hatte Lycaon seine Erzählung beendet, ertönte ganz in der Nähe das schaurige Heulen eines Wolfes. „Der Junge oder sein Onkel?“ fragte eines der Kinder. Die Kids mussten lachen. Noch immer heulte der Wolf, doch es klang noch näher als zuvor. Während ein paar kleinere Kinder ängstlich dreinblickten, blieben die älteren des Daker-Tribes völlig gelassen. Beinahe ebenso gelassen blieben auch die Tiere der Daker und auch die der Nereiden. Die Pferde schauten kurz in die Richtung, aus der das Heulen kam, schnaubten einmal und widmeten sich dann wieder dem Fressen.
Caprice, die beinahe wie gebannt ebenfalls in die Richtung blickte, meinte plötzlich mit einem verschmitzten Lächeln:

„Und die Moral von der Geschicht:
Mädchen, weich vom Wege nicht!
Bleib allein und halt nicht an.
Traue keinem fremden Mann.
Geh nie bis zum bittren Ende,
Gib dich nicht in fremde Hände.
Deine Schönheit zieht sie an,
und ein Wolf ist jeder Mann.
Merk dir eines:
In der Nacht
ist schon mancher Wolf erwacht.
Weine um sie keine Träne,
Wölfe haben scharfe Zähne!“








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