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Gaya

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Beiträge: 5973


New PostErstellt: 24.05.05, 16:00     Betreff: Re: Der Traum vom Anderssein

Chroniken der Unterwelt - City of Bo...

9. Teil

Anna und Cassie übernachteten auf einer kleinen Waldlichtung dicht hinter der ungarischen Grenze. Während Cassie schon schlief, lag Anna abermals – wie so oft in letzter Zeit – wach da. Gebannt blickte sie zum beinahe vollen Mond und lauschte dem Wolfsgeheul. Es sehnte sie danach, endlich wieder als Wölfin durch die Wälder zu streifen, mal wieder dieses unglaubliche Gefühl von Freiheit zu spüren. Sie konnte dem Drang nicht mehr widerstehen. Leise stand Anna auf, sah sich noch einmal nach Cassie um und konzentrierte sich dann auf die Wölfin. Schon wenig später lief sie wieder als ‚Lupina’ durch den Wald.

Gespannt schaute sie sich um. Ob sie wohl den anderen Wölfen begegnete? Und ob diese sie dulden würden? Das Wolfsgeheul um sie her wurde eindeutig lauter. War dort vor ihr nicht eine Bewegung im Gebüsch? Hinter ihr raschelte etwas! Sie drehte sich um. Halt, war neben ihr nicht etwas? Einige Augenpaare leuchteten plötzlich auf und ein unheilvolles Knurren erklang aus allen Richtungen. Sie hatten sie umzingelt! Ein Wolf nach dem anderen tauchte auf und kam langsam näher. Fliehen schien sinnlos; Lupina unterwarf sich den Wölfen und hoffte, dass sie ihr nichts taten. Doch die Tiere verhielten sich irgendwie merkwürdig. Sie zögerten – als wenn sie zuerst berieten, was sie mit der ihnen fremden Wölfin tun sollten. Lupina war die Situation zunehmend unheimlicher. Diese Wölfe hatten irgendetwas sonderbares an sich. Wieso hatte sie ihre Anwesenheit nicht schon eher bemerkt?
Das Alpha-Tier sah sie eine Weile ohne jede Regung an. Eine große Narbe zierte sein Gesicht. Auf einmal schien der Wolf seinem Rudel zuzunicken und sie verschwanden genauso plötzlich wie sie erschienen waren wieder hinter den Bäumen. Zurück blieb eine verwirrte Lupina. Sie starrte den Wölfen noch einen Moment nach, dann kehrte sie zum Lager zurück.

Cassie schien zu schlafen, sie hatte allem Anschein nach nichts gemerkt. Schnell verwandelte sich Lupina zurück in Anna und legte sich wieder hin. „Na, schon zurück?“ Überrascht blickte Anna zu ihrer Freundin. „Du bist wach? Na ja, hätte mich auch gewundert, wenn du nichts gemerkt hättest“, meinte Anna schmunzelnd. „Der Wolf hört immer des Wolfes heulen, hm?“ stellte Cassie fest. „Ja“, grinste Anna, „ich konnte einfach nicht widerstehen.“ Etwas ernster erzählte sie Cassie schließlich von ihrer Begegnung mit den Wölfen.

Bedächtig ritt Cassie auf ihrem Irish Tinker voran, Anna folgte ihr auf ihrem Westfalen den schmalen Waldweg entlang. Sie schauten sich immer wieder um, ob sie etwas verdächtiges sahen. Die Hunde liefen angeleint neben den Pferden her. Das Verhalten der Wölfe hatte auch Cassie zu denken gegeben. Es ließ eigentlich nur einen Schluß zu, dem sie nun auf den Grund zu gehen versuchten.
Endlich fanden sie eine Spur, die auf die Wölfe hindeutete. Ein Geräusch ließ sie vorsichtig werden. Sie stoppten und lauschten. Ein Wiehern und Stimmen hallten durch den Wald. Die beiden Mädchen banden ihre Pferde und Hunde ein wenig abseits an ein paar Bäume und schlichen in den Wald, auf die Geräusche zu. Auf einer großen Lichtung entdeckten sie ein Lager –das einer Gypsy-Sippe, wie Cassie sogleich feststellte. Leise beobachteten die Beiden das Treiben im Camp, auf der Suche nach Hinweisen, die ihren Verdacht die Wölfe betreffend erhärteten. Einige der Jugendlichen bereiteten das Essen, ein paar kleine Kinder spielten in der Mitte des Lagers, während sich einige Jungs allem Anschein nach auf die Jagd vorbereiteten. Ein Rudel Hunde (bei denen es sich um Wolfshybriden zu handeln schien) das in der Nähe angebunden war, zerrte ungeduldig an den Ketten und konnte kaum erwarten, dass es losging. In ihrer freudigen Erregung bemerkten die Tiere die Fremden anscheinend gar nicht. Auf einmal blickte ein Junge in Cassies und Annas Richtung. Sie wagten nicht, sich zu bewegen. Ohne den Blick abzuwenden kam er ein paar Schritte näher. Hatte er sie etwa entdeckt? Der Junge drehte sich wieder zu den anderen um und wechselte ein paar Worte mit ihnen, woraufhin diese mit den Hunden das Camp in die entgegengesetzte Richtung verließen. Doch Cassie und Anna blieb keine Zeit zum Entspannen, der Junge wandte sich wieder in ihre Richtung um und näherte sich ihnen langsam. Er war groß und schlank, sein langes, schwarzes Haar –mit einer weißen Strähne– verdeckte sein Gesicht beinahe völlig. In seinen Händen hielt er eine Armbrust, die er nun spannte.

Als er sich bereits dicht vor den beiden Mädchen befand, strich er sich plötzlich die Haare aus dem Gesicht und eine lange Narbe kam zum Vorschein. Anna hatte eine Idee – zugegeben, eine ziemlich verrückte Idee – doch es war das einzige, das ihr in dieser Situation einfiel. Sie blickte zu Cassie, schloß kurz die Augen und als sie sie wieder öffnete, sah sie ihre Freundin mit den Augen eines Wolfes an. Cassie schüttelte den Kopf, doch Anna ignorierte es und begann, sich zu verwandeln. Sie wusste, dass es riskant war, denn während der Verwandlung war sie völlig wehrlos, aber sie vertraute auf ihr Gefühl.

Der Junge zögerte, die Waffe noch immer im Anschlag. Äußerst vorsichtig kam die Wölfin aus dem Gebüsch. Hoffentlich irrte sie sich nicht. Mensch und Tier blickten sich einen Moment in die Augen. Der Junge zeigte keinerlei Angst, höchstens ein wenig Überraschung. Er musterte die Wölfin genau, jedoch nicht als Jäger, da war sich Lupina sicher. Sie sah, wie er leicht zu lächeln begann und dann langsam – den Blick dabei ständig auf sie gerichtet – die Armbrust auf den Boden zu seinen Füßen legte. Er streckte die Hände aus, mit den Handflächen nach oben, um ihr zu zeigen, dass er nun unbewaffnet war und ihr von ihm keine Gefahr drohte. Die Wölfin setzte sich, wartete einen Augenblick, um sicher zu gehen, dass er nicht doch wieder nach der Waffe griff, drehte sich dann zu Cassie um und nickte ihr kaum merklich zu. Zögerlich kam nun auch Cassiopeia aus dem Versteck.
Lupina spürte etwas Unsicherheit bei dem Jungen. Sie fletschte die Zähne und knurrte, denn auch die Bewegung seines Armes in Richtung Waffe war ihr keineswegs entgangen. Der Fremde verstand und symbolisierte ihr abermals friedliche Absichten, um sie zu besänftigen. Mißtrauisch beobachtete Lupina ihn weiterhin genauestens. Erst als Cassie neben ihr stand, tat die Wölfin den letzten Schritt, der ihr Gewissheit verschaffen würde: Sie verwandelte sich zurück in einen Menschen. Cassie blickte Anna entsetzt an, denn schließlich war es untersagt, seine magischen Kräfte vor Fremden zu demonstrieren. Der Junge jedoch war erstaunlich gelassen geblieben. „Schon gut“, meinte er schmunzelnd, „so etwas ist nichts Neues für mich. Es hat mich nur ein wenig überrascht, es am helllichten Tag zu sehen.“ Anna grinste Cassie an, die nicht ganz so erfreut schien, dann stellte sie sich und ihre Freundin vor. Der Junge stellte sich daraufhin als Remus vor, was Anna unweigerlich einmal mehr an Jake denken ließ. Remus führte die Beiden zu einem Mädchen seines Stammes, das sich ihrer annehmen sollte.








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