Beauty and the Beast FORUM
Alles rund um die TV-Serie "Die Schöne und das Biest"
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Gaya

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New PostErstellt: 24.05.05, 15:56     Betreff: Re: Der Traum vom Anderssein

8. Teil

Langsam näherte er sich ihr. Fasziniert musterte sie ihn: Er trug dunkle, altmodische Kleidung, einen schwarzen Umhang und hatte herrliche, lange, dunkle Haare. Und diese Augen... als ob sie sie hypnotisieren wollten... Regungslos stand sie da, er hatte sie völlig in seinen Bann gezogen. Sanft strich er ihre Haare zur Seite und küsste ihren Hals. Dann plötzlich biss er zu. Begierig trank er ihr Blut. Sie spürte, wie ihr etwas von der warmen Flüssigkeit den Hals hinunterlief, spürte, wie er sie Schluck für Schluck austrank. Doch sie wehrte sich nicht. Es gefiel ihr irgendwie sogar.
Er löste seinen Biss und sah ihr in die Augen... Seine Lippen näherten sich ihren... Dann presste er die vom Blut noch feuchten Lippen auf ihre Lippen und küsste sie...


„Iiiiihh!“ Maeve schreckte aus dem Schlaf. Das war kein Kuss, sondern ein nasser, kalter Waschlappen gewesen. Schnell schnappte sie sich den Lappen und warf ihn der flüchtenden, vor Freude quiekenden Ivy hinterher. „Miststück“, rief sie halb wütend, halb lachend. „Guten Morgen, Maeve. Mach dir nichts draus, so haben die Beiden heute morgen alle geweckt“, berichtete Hope, die gerade dabei war, ihre Sachen zusammenzupacken.
Mit „die Beiden“ meinte sie die 10jährigen, eineiigen Zwillingsschwestern Ivy und Isa, die immer zu Streichen aufgelegt waren. Die beiden hatten schulterlanges, hellbraunes Haar, in das sie sich blaue und grüne Strähnchen gemacht hatten. Das und die Jeans-Schlaghosen, die beide momentan trugen, waren derzeit die einzigen Gemeinsamkeiten. Isa trug ihre Haare offen, mit bunten Spangen und einigen bunten Federn darin und bevorzugte bei ihrer Kleidung Rosa- und Rottöne. Ivy hingegen trug zwei hochangesetzte Seitenzöpfe, die sie mit bunten Bändern zusammengebunden hatte und bevorzugte dunkelblaue und dunkelgrüne Kleidung. Bei ihren zahlreichen Streichen allerdings liebten die Twins es, genau gleich herumzulaufen, oder ihre Klamotten zu tauschen.

„Morgen, Hope“, gab Maeve noch etwas schlaftrunken von sich, „oh man, so werden aus den beiden nie...“ „Pssst!“ Hope legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen, „wir haben doch vor Reiseantritt schwören müssen, dass wir das Wort nie aussprechen.“ „Ach, hier ist doch sowieso niemand außer uns.“ „Sicher ist sicher.“ „Ja, hast ja recht“, meinte Maeve und musste lachen, „jetzt musst du mich schon an unsere Regeln erinnern. Dabei sollte ich doch auf euch aufpassen und nicht umgekehrt.“ Hope, die mit ihren 13 Jahren immerhin fünf Jahre jünger als Maeve war, sah ihr Gegenüber streng an, dann meinte sie gespielt ärgerlich: „Hey, seit wann haben wir dich zu unserer Anführerin gewählt?“ Sie verließ grinsend den Raum.

Nach dem Frühstück und den üblichen kleinen Streitereien („Wer kümmert sich um die Tiere?“ „Ich fütter die Pferde.“ „Nein, ich!“ „Hey, heute bin ich dran.“ „Du kannst die Hunde füttern, ich will die Pferde füttern.“ „Du hast doch gar keine Ahnung davon.“ - „Und wer ist heute mit Küchendienst dran?“ „Ich nicht.“ „Ich war gestern dran.“ „Ich auch nicht.“ usw.) – bei denen sich die Älteren jedesmal wunderten, wie es die jüngeren schafften, sich ohne Prügeleien zu einigen – sahen sich alle erstmal im Schloß um. Schließlich hatten sie es bisher noch nicht bei Tageslicht gesehen.
***
Das Aussehen des Schlosses deutete darauf hin, dass sie nicht die ersten hier waren, seit dem Virus. Trotzdem hatte es fast nichts von seinem Glanz verloren. Die Kinder waren ein wenig enttäuscht, dass es hier wirklich nichts gab, was mit Dracula, bzw. Vlad Tepes, zu tun hatte. Während sich die älteren Mädchen in Ruhe umsahen, tobten die jüngeren durchs Schloß. Die Twins waren es natürlich, die die geheimen Tunnel als erste entdeckten. Das machte das ganze doch noch spannend. Den ganzen Vormittag waren die Kinder auf Erkundungstour in den Geheimgängen und Tunneln – zur Freude von Maeve, Niamh und Chenoa, den drei Ältesten, die dadurch endlich mal wieder etwas Zeit für sich hatten.
***
Die drei saßen in einem abgelegenen Zimmer und genossen die Ruhe, die ohne die anderen und ohne die Tiere, die entweder draußen oder bei den Mädchen in den Tunneln waren, herrschte. Chenoa und Maeve unterhielten sich angeregt, während Niamh nachdenklich am Fenster saß.

Niamh war genau wie Maeve 18 Jahre, hatte langes, gelocktes, dunkelblondes Haar mit zwei blauen Strähnen und war charakterlich das Gegenteil von Maeve: sehr zurückhaltend und oft in sich gekehrt. Sie trug ein kurzes, helles Kleid, hatte ebenfalls ein blaues Tuch um die Hüfte gewickelt und trug ein weiteres blaues Tuch um die Schultern.
Chenoa war 17 Jahre, hatte langes, z.Zt. hellrot gefärbtes Haar, in das sie einige Federn eingeflochten hatte und trug eine geschnürte Lederhose und Bluse. Um den Hals trug sie ein Lederband mit Falkenfedern.

Niamh hielt den Delphinanhänger ihrer Halskette in Händen und schien mit ihren Gedanken meilenweit weg zu sein. Plötzlich wurde sie durch ein leises Klopfen aus ihren Gedanken gerissen. Draußen saß Una, Chenoas Rabenkrähe, und pickte gegen das Fenster. Niamh öffnete das Fenster und ließ den Vogel hinein. Una flatterte zu Chenoa und setzte sich auf ihre Schulter. Als Niamh das Fenster schließen wollte, rief Maeve ihr zu: „Lass das Fenster ruhig noch offen, Jay C. kommt bestimmt auch gleich.“ Kaum hatte sie das gesagt, kam der Falke auch schon angeflogen und ließ sich auf Maeves ausgestrecktem Arm nieder. Einige Minuten später hallte aufgeregtes Geschrei durchs Schloß. „Na toll“, meinte Chenoa, „die Kids scheinen ihre Entdeckungstour beendet zu haben.“ „Tja, nun ists vorbei mit der Stille. Lasst uns wieder nach unten gehen, sonst geben sie nie Ruhe“, erwiderte Maeve. „Es wird sowieso Zeit, dass wir aufbrechen.“
***
Während alle ihre Schlafsäcke, Decken und anderen Sachen einpackten und zu den Pferden brachten, berichteten die Zwillinge und die anderen Mädchen Niamh, Chenoa und Maeve von ihren Erlebnissen unter dem Schloß – von dunklen, unheimlichen Tunneln, Ratten und Fledermäusen, doch zu ihrer Enttäuschung waren sie auch dort auf keinen Vampir gestoßen. „Und wenn da ein Vampir war, hat er sicher vor den Twins reißaus genommen“, meinte Alisha lachend.
(Alisha – kurz Ally genannt – war 11 Jahre, dunkelhäutig und hatte langes, mit bunten Bändern zu Rastazöpfen geflochtenes Haar, trug ein buntes Kleid und einen breiten, beigen Schal (bzw. Tuch) um die Schultern, dazu eine Halskette mit einem kleinen, weißen Elefanten als Anhänger.)
***
Nachdem alle Pferde gesattelt und bepackt waren und Kaltblutmix Luisa vor den Wagen gespannt war, brach die kleine Gruppe – bestehend aus 10 Mädchen – auf.
Maeve ritt auf Lord voran, an der Hand führte sie Dreamdancer (genau wie Lord ein großer, dunkelbrauner Hannoveraner-Wallach) als Packpferd mit. Hinter ihr ritten Hope, Lily und Alisha.
Hope, die auf einer dunkelbraunen Shagya-Araber-Stute namens Scimitar ritt, hatte schulterlanges, blondes Haar mit einer grünen Strähne, welches sie bis auf einen kleinen Zopf offen trug. Ihre Kleidung bestand aus einem bunten T-Shirt, Reithose, Jeansjacke und einem blauen Halstuch.
Lily ritt auf einem schwarzen Wallach mit sichtbarem Araberanteil, der nur „der Schwarze“ genannt wurde. Lily war nur wenige Monate jünger als Hope, hatte schulterlanges, dunkelblondes Haar, welches sie mit einem breiten, blauen Haarband „bändigte“. Außerdem trug sie eine weiße (künstliche) Blüte im Haar. Ihre Kleidung ähnelte der ihrer besten Freundin Hope.
Alisha ritt auf Gismo, einem Haflingerwallach. Dahinter folgten Niamh und Ivy mit einem (kleineren) Planwagen, Isa ritt auf Shaggy (einem schwarzgescheckten dt. Reitpony-Hengst) nebenher. Hinter dem Wagen ritten Caprice (auf ihrem Fjordpferd Frechdachs) und Cheyenne (auf ihrer weißen Isländerstute Racker).
[Caprice, 15 Jahre, hatte schulterlanges, hellbraunes Haar mit hellblonden und roten Strähnchen; sie trug meist ausgeflippte Klamotten, Reithosen (auch, wenn sie gerade mal nicht ritt), eine rote Weste und eine Basecap.
Cheyenne war 14 Jahre, hatte langes, blondes Haar, das sie als Pferdeschwanz mit blauen Bändern und Federn trug und einen blaugefärbten Pony. Normalerweise trug auch sie ausgeflippte Klamotten, doch derzeit bevorzugte sie wie Maeve und Chenoa etwas altmodischere Kleidung: eine geschnürte Lederhose, dazu einen gestrickten, hellen Pullover oder graue /erdfarbene T-Shirts und eine erdfarbene Weste.
Cheyenne und Caprice liebten genau wie die Zwillinge Streiche, allerdings trieben es die beiden nicht mehr ganz so arg wie die Twins.]
Chenoa bildete die Nachhut auf ihrem – ebenfalls schwarzgescheckten Reitpony - Iltschi. Una saß dabei die meiste Zeit auf ihrer Schulter, während JC über der Gruppe flog. Die Hunde liefen frei neben den Mädchen her.

Wenn die Mädchen daran dachten, die nächste Nacht vermutlich wieder auf offenem Feld verbringen zu müssen, tat es ihnen richtig Leid, das Schloß hinter sich zu lassen.

***
Cassie und Anna durchstreiften einige Dörfer. Sie begegneten jedoch nur wenigen anderen Menschen, dafür umso mehr Straßenhunden und herrenlosen Pferden. Cassie war auffallend ruhig, noch ruhiger, als Anna es von ihr gewohnt war - und sie lachte auch nicht mehr. Es war aber auch recht deprimierend: Vor dem Virus war die Armut in Rumänien schon sehr groß gewesen - nun schien es noch schlimmer geworden zu sein. Scheinbar waren viele von denen, die überlebt hatten, fortgezogen -vermutlich in die größeren Städte- in der Hoffnung, dort genügend Nahrung vorzufinden.
Erst, als sie fast die Grenze zu Ungarn erreicht hatten, schien es Cassie langsam wieder besser zu gehen.
***
Ein ziemlich finster ausschauender Wald tat sich vor ihnen auf. Anna begutachtete den Weg, überlegte und meinte dann verschmitzt lächelnd: "Wir sollten das Waldstück lieber möglichst schnell hinter uns lassen." Cassie sah sie einen Moment an, begann zu lachen, rief: "Okay, folg mir!" und trieb dann ihr Pferd an. "Was? Hey, du folgst mir!" Anna trieb ihr Pferd ebenfalls an. Die Beiden galoppierten durch den Wald, wobei sie sich des öfteren gegenseitig überholten. Ihre drei Hunde machten das Spiel begeistert mit. Schließlich galoppierten sie beinahe gleichauf aus dem Wald. Im Trab ging es weiter bis zu einer Wiese in der Nähe, wo sie eine Rast einlegten.
***

Beinahe völlig lautlos flog –nein, schwebte er dahin. Die Stille wurde nur hin und wieder durch seine schrillen Rufe unterbrochen. Er nutzte geschickt die Thermik, um sich in die Höhe tragen zu lassen. Immer höher gleitete er, die Wolken waren zum Greifen nah. Runde um Runde drehte er dort oben. Er genoß die grenzenlose Freiheit.
Plötzlich erspähten seine scharfen Augen etwas. Dort unten im Gras bewegte sich etwas. Sogleich legte er die Flügel eng an den Körper an und begann zu fallen. Im Sturzflug schoss er auf den Boden zu. Das einzige Geräusch war das Rauschen der Luft an seinen Flügelspitzen. Kurz vor dem Boden öffnete er die Schwingen und streckte die Fänge vor. Zielsicher packten seine Klauen die Maus. Er breitete seine Flügel über die Beute und schirmte sie so vor möglichen anderen Beutejägern ab. Nachdem er die Maus verspeist hatte, erhob er sich wieder in die Lüfte.
Suchend blickte er sich um.
***
Maeve stand oberhalb einer Wiese auf einem Feldweg und wartete. Seit sie ein Gebiet mit dunklen Wäldern durchquerten, ritt sie voraus, um nach möglichen Gefahren Ausschau zu halten. Erneut rief sie nach dem Falken und stieß einen Pfiff aus. Endlich sah sie ihn. Er kam direkt auf sie zugeflogen. Mit einem schrillen Schrei landete er sicher auf ihrem ausgestreckten Arm. „Da bist du ja wieder“, meinte Maeve lächelnd, „na, bist du satt, so dass wir weiter können?“ JC antwortete mit einem leisen „fiieep“, was wohl soviel wie ‚ja’ bedeuten sollte. Maeve nahm mit der freien Hand Lords Zügel wieder auf und ritt langsam weiter.
***
Ihr Weg führte die Mädchen raus aus Siebenbürgen/ Transsilvanien, quer durch Rumänien, Richtung Ungarn. Auf ihrer Reise durch dieses Land begegnete ihnen kaum eine Menschenseele, dafür unzählige Straßenhunde. Tribes schien es hier nur sehr wenige zu geben, vermutlich nur die, die schon vorher existiert hatten, die Gypsy-Sippen.

Schließlich erreichten sie Ungarn. Was würde sie hier wohl erwarten?








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