Lone Ranger ....Trailer

Der 250 Mio. $ teure Walt Disney Schinken mit Johnny Depp produziert von Jerry Bruckheimer, der auch die 'Fluch der Karibik' Reihe gemacht hat. Der Film basiert auf der Radiosendung und gleichnamigen Fernsehserie "Die Texas Rangers".

Inhalt:
Eine Gruppe von Rangern, die den Schurken Butch Cavendish und seine Bande verfolgen, gerät in einen Hinterhalt. Nur John Reid überlebt. Er wird vom Indianer Tonto (Johnny Depp) gefunden, der ihm fortan zur Seite steht. Maskiert und mit der Hilfe
von Tonto und dem weißen Hengst Silver, macht sich Reid auf den Weg, um
sich an der skrupellosen Bande zu rächen und einem skrupellosen Eisenbahnbauer das Handwerk zu legen.

Die Ansage war - der Film soll nicht so gut sein, in den USA war er tatsächlich ein Flop. Ich hatte zuvor einen Kritiker im TV gehört, der sagte: die Hauptfigur (der Ranger) ist so langweilig und farblos, dass man ihn gleich am Anfang erschießen möchte ... aber die letzte halbe Stunde des Films sei grandios, man fragt sich nur - musste die Stunde davor auch sein. JA, die musste sein!

Ein Film mit Johnny Depp in einer mal wieder typisch komischen Rolle - das musste ich einfach sehen. ... Kinofamilienausflug war angesagt! Und wenn wir 5 im Kino lachen und nicht die einzigen sind, dann kann der Film ja garnicht soo schlecht sein, oder?

Wir waren jedenfalls rundherum zufrieden ... Action, Humor und leichtes 'Fluch der Karibik' Feeling - alles dabei.

Recht geben muss ich dem Kritiker allerdings mit der Rolle der Hauptfigur, kam anfangs in der Tat etwas dümmlich und einfältig rüber, aber dafür hat man ja Johnny Depp, der seine Nebenrolle als Tonto genial wortkarg und in gewohnter Manier rübergebracht hat. Die beiden Figuren haben sich prima ergänzt. Diese Kritik beschreibt es recht passend (Quelle: FAZ Videofilmkritik, 14.08.2013, Auszug):
[...] Auftritt des Helden. Ostküsten-Beau (Armie Hammer), Staatsanwalt, wollte
eigentlich nur mal kurz im Outback dem Sheriff hallo sagen. Dann macht
dieser Cavendish den Bruder kalt, entführt die Geliebte, es schreit nach
Vergeltung und Mannwerdung im Charles-Bronson-Stil. Weil wir uns aber
im Augenzwinkerblockbusterkino befinden und der Unterhaltungsmythos des
Lone Ranger belebt werden soll - es gibt die Figur seit den dreißiger
Jahren, erst als Hörspielreihe, dann als Fernseh- und Filmstoff -, kommt
der Humorträger ins Spiel, der, der das schießpulververrauchte Szenario
mit Ironie aufhellt. Tonto, der Indianer, war ursprünglich als
Nebenrolle angelegt, aber „man engagiert Johnny Depp nicht, um ihn dann
klein zu halten“, wie Produzent Jerry Bruckheimer erklärte. Deshalb ist
Tonto nun das Zentrum des Films, man kann sich an ihn klammern wie an
eine Gestalt gewordene Regieerklärung. Sie lautet: auftretend mit
absurder Melancholie.[...]

Auch dieser Abschnitt (gleiche Quelle) trifft's:
Wie die amerikanische Kritik richtig monierte, ist der Film zu lang, die
Handlung wirr, die digitale Effekthascherei enorm. Aber sieht man das
Ganze als Nummernrevue eines exzellenten Darstellers, der seinem
Portfolio einen weiteren Typus im Zeichen der Maske hinzufügt, dann ist
es ein ästhetisch vollkommen stimmiger Spaß.

Zu lang fand ich den Film jetzt nicht, so wirr war die Handlung auch nicht - hab sie jedenfalls kapiert , enorme digitale Effekthascherei ... naja, geht's denn in solchen Filmen überhaupt noch ohne und die Musik und Effekte zum Showdown waren einfach super und passend!

Für meinen/unseren Geschmack jedenfalls mal wieder ein schöner amüsanter Film jenseits von Aliens, Weltuntergang und der ewig siegenden Nation USA.
... Pradikat: besonders wertvoll, steht auf dem Kinozettel ... jupp - für uns kein Flop!

Nach einem Teil des Abspanns kommt mal wieder was (wie ja eigentlich immer inzwischen) - ist ganz nett, aber nicht so schlimm, wenn man's verpasst. Wer also dringend sein Getränk wegbringen muss kann ruhig gehen.

Batb - "The wreck of my memories"
(Song of Orpheus, Staffel 1)