Beauty and the Beast FORUM
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sheena
Tunnelexperte


Beiträge: 925


New PostErstellt: 07.11.09, 18:35     Betreff: Re: eine neue familie

Justeel Herren Silber Gold Kreuz Eng...

dann mach ich das häppchenweise. heute kapitel 1.

Name der Fanfiction: Eine neue Familie
Autor: sheena
Raiting: frei
Anmerkungen: Die Story spielt ca. fünf Jahre nach Catherines Tod. Es geht um eine junge Frau, die vor ihrem gewaltätigen Mann flieht und durch Zufall in die Tunnelgemeinde gerät.
Disclaimer: Alle Charaktere und sämtliche Rechte an der TV-Serie "Beauty and the Beast" gehören Ron Koslow and the Witt Thomas Produktion. Diese Fanfic wurde lediglich zum Spass geschrieben und nicht um damit Geld zu verdienen. Jegliche Ähnlichkeiten zu lebenden und toten Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Alle weiteren Charaktere sind Eigentum des Autors.


1. Kapitel - Kalter Feierabend

Es war spät und dunkel geworden. Stella fror und hatte das Bedürfnis nach einer heißen Suppe, einem heißen Bad oder etwas Ähnlichem, was sie ihre blaugefrorenen Hände und Füße wieder fühlen ließ. Der alte, längst ausgediente und verschlissene Mantel konnte ihr diesen Komfort leider nicht mehr bieten. In der Sohle des rechten abgelaufenen Schuhs war ein Loch und vom anderen hatte sie den Schnürsenkel verloren. Die wollenen Strümpfe, die sie zusammen mit anderen alten Klamotten irgendwo aus einem Altkleidercontainer gefischt hatte, waren löchrig. Der Schal, den sie sich zum Schutz vor der Kälte um den Kopf gewickelt hatte, war einst eines ihrer Lieblingsstücke gewesen. Vor 10 Jahren lag er einmal unter dem Weihnachtsbaum, aber inzwischen hatte er seine beste Zeit hinter sich gebracht und spendete kaum noch Wärme.

Langsam ebbte die Menschenmenge in der Fußgängerzone immer mehr ab. Seit dem Sonnenuntergang, der um diese Jahreszeit immer zeitiger zu beobachten war, kam niemand mehr zu der jungen Frau und wollte sich eine viertel Stunde Zeit nehmen, um sich von ihr porträtieren zu lassen. Kein Wunder – bei dem Wetter! Also packte sie ihre Utensilien zusammen. Es hatte keinen Sinn mehr, sich noch länger umsonst dieser eisigen Kälte auszusetzen. Der Weg zu ihrem Unterschlupf war auch noch zurückzulegen. Also musste sie sich noch mindestens eine dreiviertel Stunde gedulden, um an einen Becher heißes Wasser zu kommen. Mehr würde die 32-jährige wohl heute in ihrem neuen Zuhause nicht vorfinden. Die wenigen Geldstücke, die sie an diesem kalten Novembertag für ein paar Skizzen von den Passanten bekommen hatte, würden nicht einmal für eine anständige Mahlzeit am Imbissstand reichen. Aber der gutmütige Chinese, der vorn an der Ecke seinen winzigen Laden betrieb, würde ihr sicher für ein paar Cents einen Brühwürfel und vielleicht sogar ein paar Instantnudeln überlassen. Der wusste selbst, wie entsetzlich Hunger und Kälte schmerzen konnten. Schon komisch, dass immer die Armen den Armen helfen und von dem Wenigen, was sie besitzen, auch noch abgeben., dachte sie. Von denen, die es sich leisten konnten, zu helfen, gab es nur wenige hier in New York, die es auch wirklich taten. Stella war jedenfalls bisher noch keiner von denen über den Weg gelaufen, geschweige denn, war einer bei ihr stehen geblieben. Sicher, ab und zu hatte sie schon ziemlich gut betuchte Leute gezeichnet, die dann aber am Ergebnis, mehr oder weniger grundlos, herummäkelten und ihr nur Pennys für ihre Arbeit vor die Füße warfen. Sie hatte auch schon beobachtet, dass diese Leute die Zeichnungen achtlos zusammenfalteten und in ihre Taschen stopften. Wer weiß, wo die Blätter landeten, wenn diese Banausen erst zu Hause angekommen waren. Dabei hatte sie, nach Meinung früherer Freunde, der Familie und ihren alten Lehrern, wirklich Talent.

Wenn Stella sich auch manchmal leid tat, so war sie doch der Meinung, dass es ihr im Gegensatz zu dem kleinen Bettler, an dem sie auf ihrem Heimweg immer vorbeikam, noch recht gut ging, denn sie hatte eine Behausung gefunden. Der arme Kerl aber, er mochte etwa 11 Jahre alt sein, schlief  in einer Seitenstraße in einer Höhle aus Pappkartons. Er erinnerte sie mit seinem blonden, zerzausten Haar, der Stupsnase und der Zahnlücke an ihren eigenen Sohn, als der im Alter des kleinen Bettlers war. Aber das war schon lange her. Sie hatte schon überlegt, ob sie diesem kleinen verdreckten Kerl anbieten sollte, bei ihr „einzuziehen“. Aber sie hatte beobachtet, dass der Bengel auch ganz gern mal lange Finger machte, da hatte sie es lieber gelassen.

Plötzlich wurde es sehr windig, was die einschneidende Kälte noch unerträglicher machte. Stella wickelte sich noch fester in ihren Mantel ein, der um ihre schmale Gestalt schlackerte, klemmte sich ihren Skizzenblock vor die Brust und fing an zu rennen, um warm zu werden.

Mit klammen Fingern öffnete sie die Ladentür von Mr. Chan und ihr wehte ein wohlig-warmer Luftzug entgegen. Es duftete nach Tee, Gewürzen und Räucherstäbchen. Sie schlüpfte hinein und schloss schnell die Tür hinter sich. Aus dem Hinterzimmer drangen leise Stimmen und fremdartige, meditative Musik. Die Ladenglocke hatte allerdings ihr Eintreten angekündigt und daraufhin erschien ein etwa 40jähriger Chinese im Verkaufsraum. Als er sie erblickt, lächelte er und nickte freundlich. Seine Augen strahlen Wärme und Güte aus. Durch sein Lächeln nahmen seine Gesichtzüge etwas Verschmitztes und Schelmisches an. Man konnte nicht anders als zurückzulächeln. „Hallo, Mrs. Kent!“, begrüßte er sie leise. „Ich heute leider sehr wenig Zeit für Sie. Hinten sitzen Kunde und warten auf Akupunktur. Aber ich haben etwas für Sie!“ Er griff unter den Ladentisch und holte einen, in Packpapier eingewickelten Gegenstand hervor.

„Das Hühnersuppe! Haben ältere Schwester gekocht. Ist gut bei diesem Wetter! Ich noch ein paar Nudeln dazugelegt. Laufen schnell nach Hause und machen das heiß, damit Sie nicht krank werden!“ Er zwinkerte ihr zu und schob das dick eingepackte Gefäß über den Ladentisch. Sie umfasste, erstaunt und beinahe zärtlich, das Päckchen mit beiden Händen und spürte einen Rest Wärme, der durch das Packpapier drang. Am liebsten hätte sie sich ihre chinesische Kostbarkeit unter den Mantel gestopft, um diese Wärme an ihrem Körper zu spüren. Aber sie wollte auf keinen Fall auch nur einen Tropfen ihres Geschenkes verschütten. Es war kaum zu fassen, dass dieser fremde Mann ihr so ein, für sie so wertvolles, Geschenk machte. Sie sah ihn mit ihren großen blauen Augen dankbar an und sagte leise: „Oh, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! Das ist sehr freundlich von Ihnen, Mr. Chan. Das wäre aber nicht nötig gewesen. Sagen Sie bitte Ihrer älteren Schwester vielen Dank!“ Er tätschelte ihr den Handrücken und meinte: „Doch, doch. Ist nötig!“ Ohne auf ihre Antwort zu warten, legte er seine Handflächen aneinander, hob sie vor die Brust und verneigte sich, wie es asiatische Sitte ist, vor Stella: „Bitte beehren Sie mich bald wieder!“ Sie konnte nur noch einmal gerührt „Vielen Dank, Mr. Chan!“ sagen, dann war er auch schon wieder im Hinterzimmer verschwunden. Stella nahm ihr Päckchen an sich und verließ widerwillig den kleinen Laden, hinaus in die eisige Kälte.

Nach 10-minütigem, unfreiwilligem Jogging, das sie sich antat, um warm zu werden, erreichte sie das alte Abrisshaus, von dem aus sie in ihren Unterschlupf gelangte. Es ging eine steile, bröckelnde Steinsteppe hinab, durch verwinkelte Kellergänge bis zu einer eisernen Klappe im Boden. Es machte ihr jedes Mal Schwierigkeiten, dieses schwere Ding hoch zu wuchten, aber sie musste da durch, um über eine lange metallene Leiter in die Katakomben unter der Stadt zu gelangen. Hier war es wenigstens nicht mehr so windig. Dadurch verlor die eisige Kälte etwas ihre Schärfe. Stella tastete nach der alten Petroleumlampe, die sie irgendwo gefunden hatte und hier versteckte, wenn sie die Tunnel verließ. Sie fand sie, entzündete die kleine Flamme und leuchtete den vor ihr liegenden Gang aus, um sich zu orientieren. Die Gänge waren niedrig und eng, aber bei ihren 1,60 cm Körperlänge kaum ein Problem. Während sie nun etwas langsamer den bereits gewohnten Weg durch die unterirdischen Gänge Richtung ihres Unterschlupfs ging, musste sie grinsend an ihren Ex-Mann David denken, der sich hier unten sicherlich eine Beule nach der anderen geholt hätte. Der war gut einen Kopf länger als sie gewesen und brachte damals mindestens doppelt so viel auf die Waage. Seine massige Statur war furchteinflößend. Diese körperliche Überlegenheit hatte er sie in den letzten Monaten ihrer Ehe mehrmals spüren lassen. Aber nicht nur diesen Vorteil hatte er eingesetzt, um ihr zu zeigen, wer der Herr im Hause war. Und das war der Grund, weswegen sie sich nicht schämte, als sie sich dabei ertappte, schadenfroh bei dem Gedanken an Beulen und Schrammen auf seinem Kopf zu lächeln. Denn das, was er ihr angetan hatte, war bei Weitem schmerzhafter und qualvoller gewesen und sollte um einiges härter bestraft werden als mit ein paar lausigen Blessuren.

Ein Zischen riss Stella aus ihren Gedanken. Sie war bei dem Dampfrohr angekommen, an dem sie nach links abbiegen musste, um an die alte Leiter zur nächsten, tiefergelegenen Ebene zu gelangen. Sie kletterte vorsichtig das morsche Ding hinab und achtete darauf, nicht auf die zweite Sprosse zu treten. Auch wenn Stella nur noch fünfzig mickrige Kilo wog - diese angebrochene Holzstrebe würde ihr Gewicht nicht mehr aushalten und sie würde schneller unten landen, als ihr lieb wäre. Heil unten angekommen, wandte sich nach rechts.

Plötzlich war ihr, als hätte sie einen Schatten gesehen. Sie blieb wie angewurzelt stehen, blies die Lampe aus und lauschte mit angehaltenem Atem. Bisher war ihr hier noch nie jemand begegnet. Sie wusste, dass hier unten noch andere Obdachlose Zuflucht gesucht und gefunden hatten. Allerdings war sie immer bemüht, nicht von denen, die, wie sie, hier unten lebten, bemerkt zu werden. Ihrer Meinung nach auch bisher mit Erfolg. Oder sollte sie sich getäuscht haben? Stella hatte die Anderen schon öfter von ihrem Schlupfwinkel aus beobachtet. Es waren überwiegend Kinder, die sich nahe bei ihrer Höhle aufhielten und Verstecken spielten. Ab und zu hatte sie die mahnende Stimme einer Frau gehört, die die Kinder zu sich rief und dann mit ihnen schimpfte. Wenn das passierte, hatte Stella danach immer ein bis zwei Wochen Ruhe.

Ihre Behausung lag allerdings noch mindestens fünf Fußminuten tiefer in den Tunneln. Sollte sich eines dieser Kinder wirklich soweit, bis hierher, gewagt haben? Sie stand immer noch wie festgewachsen, starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit und lauschte. Nichts. Langsam löste sie sich aus ihrer Starre und setzte leise und behutsam einen Fuß vor den anderen, um ja kein unnötiges Geräusch zu machen. So schob sie sich langsam, Schritt für Schritt, bis zum nächsten Durchgang und lugte vorsichtig um die Ecken. Erst nach links, dann nach rechts. Wieder nichts. Alles war ruhig, sie vernahm nur das leise Zischen der altersschwachen Dampfleitungen. Nach einigem Zögern entzündete Stella wieder die kleine Funzel und leuchtete die Gänge aus. Dann wagte sie sich vorwärts, immer darauf gefasst, plötzlich irgendjemandem gegenüber zu stehen. Sie atmete erleichtert auf, als sie dann endlich unbehelligt und unentdeckt ihren Unterschlupf erreicht hatte.




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