Beauty and the Beast FORUM
Alles rund um die TV-Serie "Die Schöne und das Biest"
*** Keep the dream alive!!! ***
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
ChatChat VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Uschi-Nessaja
Tunnelexperte


Beiträge: 284


New PostErstellt: 02.09.08, 17:40     Betreff: Re: Neue Hoffnung

Pampers Feuchte Tücher Sensitive Vor...

Hi Mädels,

es geht weiter.

Liebe Grüße

Uschi

Kapitel 11

 

Chris erwachte aus einem traumlosen tiefen Erschöpfungsschlaf und schlagartig fielen ihr die Ereignisse der letzten Nacht wieder ein. Sie blieb mit geschlossenen Augen liegen und dachte an das unbeschreibliche Gefühl, als sie Vincent in ihren Armen gehalten hatte. Für einen Moment hatte sie gewagt zu träumen. Aber gab es überhaupt eine Chance auf mehr? Die Liebe von Vincent und Catherine war so einzigartig und tief gewesen, dass sie wahrscheinlich für ein ganzes Menschenleben reichte. Chris beneidete, wenn sie ganz ehrlich war, die beiden um diese außergewöhnliche Liebe. Sie selbst hatte nie das Glück gehabt einem Menschen zu begegnen, mit dem sie sich hätte vorstellen können, den Rest ihres Lebens zu verbringen. Bei der Vorstellung daran, wie tief die Verbindung von Catherine und Vincent gewesen war, überlief Chris ein Schauer. Schließlich gab sie sich einen Ruck, öffnete die Augen und blickte auf die Uhr. Diese zeigte 15:00 Uhr an. Chris kniff die Augen ungläubig zusammen und öffnete sie erneut. Jedoch blieb die Uhr unerbittlich bei ihrer Anzeige. Chris konnte gar nicht glauben, dass sie so lange geschlafen hatte, aber das lichtdurchflutete Zimmer und ihr knurrender Magen, der sich mit einem Mal meldete, sprachen wohl dafür, dass die Uhr Recht hatte. Ein weiteres Indiz für die späte Stunde betrat zudem in dem Moment das Schlafzimmer, sprang auf das Bett und maunzte laut und empört. "Ja, ist ja gut; ich bin schon fast aufgestanden." Chris schob Moses zur Seite, schlug die Bettdecke zurück und richtete sich auf. Stöhnend sank sie zurück auf ihr Kissen. Ihr ganzer Körper schmerzte, als hätte man sie durch den Fleischwolf gedreht. Der zweite Versuch ging schon etwas besser vonstatten. Chris setzte sich auf die Bettkante und atmete ein paar mal tief durch. Moses war vom Bett herunter gesprungen und beobachtete sie, wie es Chris vorkam, mit spöttisch zur Seite geneigtem Kopf. "Du darfst heute ausnahmsweise Oma zu mir sagen; genau so fühle ich mich nämlich." Chris erhob sich vorsichtig mit zittrigen Beinen und tastete sich an der Wand entlang ins Bad.

 

 

Sie benötigte einige Tage, um ihre Muskelschmerzen und die Verspannungen los zu werden und sich auch gefühlsmäßig wieder ihrem wirklichen Alter anzunähern. Ihrem Chef hatte sie erzählt, dass sie den Ehrgeiz im Fitnessstudio übertrieben habe. Mit jedem Tag der verging und an dem sie nichts von Vincent hörte, wurde Chris nervöser und trauriger. Sie zweifelte mehr und mehr daran, dass sie ihn jemals wiedersehen würde. Sie war schon so weit gewesen, sich alleine auf den Weg in die Tunnel zu machen. Jedoch als sie dann an der Stelle angekommen war, wo sie sich von Vincent verabschiedet hatte, war sie wieder umgekehrt. Es hatte keinen Sinn, sich dort unten zu verirren.

Um sich etwas abzulenken hatte sie dann begonnen, Peters Sachen in Kartons zu packen. Sie war fest entschlossen, alles dem Viertelladen und Linda zur Verfügung zu stellen. Es hatte mehrere Anläufe und etliche Tränen gekostet, dies in Angriff zu nehmen. Nun saß sie inmitten diverser Spielzeuge auf dem Boden in Peters Zimmer und blätterte seine Bücher durch, die aufgestapelt vor ihr lagen. Ihre Finger fuhren liebevoll über die ersten Bilderbücher und sie erinnerte sich an die Momente, wo sie mit ihrem Kind auf dem Schoß dagesessen und ihm die Bilder erklärt hatte. Peter hatte von Anfang an Bücher geliebt; kein Wunder bei der Mutter, überlegte Chris. Sie packte entschlossen alle Bücher bis auf eines in den Karton, der neben ihr stand. "Die Schatzinsel" wollte sie auf jeden Fall behalten. Damit verband sie so viele schöne Erinnerungen, sodass sie das Buch unmöglich hergeben konnte. Schließlich erhob sich Chris vom Boden und schloss den letzten Karton. Morgen würde sie im Laden vorbeigehen und Linda bitten, die Sachen mit dem Wagen abzuholen. Einen Moment stand sie noch mitten im Raum, das Buch und Peters Teddy an die Brust gedrückt, den sie ebenfalls behalten wollte. Ein paar Tränen rannen über ihre Wangen. Schließlich riss sie sich entschlossen los, löschte das Licht und verließ den Raum. Chris hatte überlegt, Peters Zimmer völlig neu zu gestalten und ein Arbeitszimmer daraus zu machen. Sie wollte ihren Schreibtisch mit dem Computer dort aufstellen. Es hatte ihr nie so richtig gefallen, dass er in der Bibliothek stand. Chris schaute auf die Uhr und stellte fest, dass sie einige Stunden mit Einpacken und Schwelgen in Erinnerungen verbracht hatte. Draußen war es schon dunkel und, wie sie nun erstaunt feststellte, bereits 23:00 Uhr. Chris hatte das starke Bedürfnis, noch etwas frische Luft zu atmen. Daher stieg sie hinauf auf ihre Dachterrasse, lehnte sich an die Steinbrüstung und blickte auf die Lichter der Stadt. Eine leise Unruhe beschlich sie; war es nicht auch schon Zeit, dass Moses wieder nach Hause kam? Zur Schlafenszeit war er immer pünktlich zurück. Ein leises Geräusch hinter ihr veranlasste Chris, sich herumzudrehen in der Erwartung, Moses zu sehen, der endlich zurückgekehrt war. Was sie jedoch nun sah, ließ ihr Herz vor Freude schneller schlagen. Eine große dunkle Gestalt mit Umhang, die Kapuze über den Kopf gezogen, stand vor ihr. "Vincent!" Mit drei schnellen Schritten war Chris bei ihm und umarmte ihn, glücklich darüber, ihn, wie es ihr vorkam, nach einer Ewigkeit wiederzusehen. Vincent erwiderte ihre Umarmung. Er stellte überrascht fest, dass er Chris mehr vermisst hatte, als er gedacht hätte. Chris löste sich von ihm und schaute ihn lächelnd an. "Ich freue mich sehr, dass du gekommen bist. Aber woher wusstest du, dass ich hier oben sein würde?" Sie schaute ihn fragend an. Vincent schüttelte lächelnd den Kopf. "Das wusste ich gar nicht. Es ist ein glücklicher Zufall, dass wir uns hier treffen." Er hob seine Hand, in der Chris einen Zettel erkennen konnte. "Ich wollte dir eine Nachricht hinterlassen." Chris nahm seine Hand und führte ihn hinüber zu ihrem Lieblingsplatz, wo eine Gartenbank geschützt unter großen Palmen stand. Hier konnte man ungesehen sitzen und träumen, man wäre auf einer einsamen Insel. "Komm, setz dich einen Moment zu mir und erzähle, wie es dir ergangen ist in den letzten Tagen. Ich habe oft an dich gedacht." Chris ließ sich auf der Bank nieder und zog Vincent neben sich. Auf einem kleinen Tisch stand eine Laterne mit einer dicken orangefarbenen Kerze darin. Chris zündete sie an und sogleich verbreitete sie einen warmen Lichtschein, sodass sie Vincents Gesicht gut erkennen konnte. „Wie bist du überhaupt hier herauf gekommen? Sicher hast du die Feuerleiter benutzt, aber die Tür in der Gasse ist doch verschlossen. Ich habe ja den Schlüssel.“ Chris schaute Vincent fragend und verwundert an. Dieser schüttelte lächelnd den Kopf. „Es gibt viele Eingänge in unsere Welt. Ein weiterer befindet sich ganz in der Nähe. Er ist ein bisschen unbequem zu benutzen, aber für mich kein Problem. Fast in der ganzen Stadt befinden sich Eingänge in die Tunnel. Nur sehr wenige Eingeweihte kennen sie alle.“ Chris nickte verstehend. „Erzähle Vincent; wie ist es dir ergangen in den letzten Tagen?“ Sie schaute ihn mitfühlend an und hielt  seine rechte Hand mit beiden Händen umschlossen. Sie saßen dicht nebeneinander und sie konnte die Wärme seines Körpers spüren. Wie jedes Mal, wenn er ihr so nah war, schlug ihr Herz schneller. Vincent schaute auf die Lichter der Wolkenkratzer und sein Blick schien sich in der Ferne zu verlieren. „Ich habe mit Vater gesprochen, über Catherine.“ Er schluckte. „Bis jetzt habe ich nicht mit ihm über meine Gefühle, über die Trauer und den Schmerz reden können; ich weiß selbst nicht warum.“ Er drehte den Kopf und schaute ihr in die Augen. „Dank dir war ich jetzt in der Lage, das nachzuholen. Du hast wohl eine Blockade gelöst, die mich daran gehindert hat. Wir haben lange zusammen gesessen und geredet. Ich glaube, Vater hat vorher nie richtig verstanden, wie wichtig Catherine für mich gewesen ist, wie sehr ich sie geliebt habe. Nachdem wir uns ausgesprochen hatten, ist es ihm bewusst geworden. Ich habe ihm auch von dir erzählt, was du für mich getan hast. Er schickt dir liebe Grüße und dankt dir ebenfalls dafür.“ Chris schüttelte den Kopf und wollte widersprechen, Vincent ließ dies jedoch nicht zu. Er legte einen Finger auf ihre Lippen und hinderte sie daran. Chris überlief ein Schauer bei seiner flüchtigen Berührung. „Du brauchst es nicht abzustreiten. Ich weiß genau, wie schwer das auch für dich gewesen ist. Du hast meinen Schmerz körperlich gespürt und ihn mit mir geteilt. Ich danke dir.“ Er erwiderte ihren Händedruck. Eine Weile saßen sie nur da und schauten auf die vielen Lichter der Stadt. Chris durchströmte ein Glücksgefühl und sie genoss es, einfach so da zu sitzen und Vincents Nähe zu spüren. Mit einem Mal drehte Vincent den Kopf und sein Körper wirkte angespannt. „Was ist?“ fragte Chris besorgt. „Ich weiß nicht; ich meine, etwas gehört zu haben. Ein ganz leises Geräusch.“ Vincent lauschte angestrengt. Chris drehte ebenfalls den Kopf und hielt besorgt Ausschau. Aus der Dunkelheit heraus leuchteten ihnen plötzlich zwei helle Punkte entgegen und Moses löste sich aus den Schatten. Chris lachte leise und erleichtert. „Darf ich dir meinen Mitbewohner vorstellen Vincent: Das ist Moses. Mach dir nichts daraus, wenn er etwas zurückhaltend ist, es ist nicht persönlich gemeint. Er lässt sich von niemandem anfassen, außer von mir.“ Moses kam langsam näher heran und blieb direkt vor Vincent stehen. Er schaute ihn an und streckte schnüffelnd die Nase in die Luft. Mit einem eleganten und geschmeidigen Satz sprang er auf die Bank neben Vincent und stieg ohne Zögern auf seinen Schoß, wo er sich aufrecht hinsetzte und ihn unverwandt anschaute. Chris hielt verblüfft den Atem an. Vincent war wohl ebenso überrascht wie Chris. „Hallo Moses!“ begrüßte er den Kater. Dieser legte beim Klang von Vincents sanfter Stimme den Kopf schief, antwortete mit einem Maunzen und schmiegte sich an Vincents Brust. Dieser hob zögernd die Hand und fuhr vorsichtig mit den Fingern über seinen Rücken, worauf Moses anfing zu schnurren wie eine Nähmaschine und genüsslich die Augen schloss, so als ob er und Vincent alte Bekannte wären. Chris schaute mit offenem Mund zu. „Ich glaube, du hast einen neuen Freund gewonnen. Das hat er noch nie bei einem Fremden gemacht.“ Moses hatte sich inzwischen gemütlich auf Vincents Schoß zusammengerollt, die Augen geschlossen und schnurrte laut unter seinem zärtlichen Streicheln. Er machte nicht den Eindruck, als ob er gewillt sei, diesen bequemen Platz so bald wieder zu verlassen. „Ich glaube, du musst noch ein bisschen bleiben.“ bemerkte Chris lächelnd zu Vincent. „Wenn Moses sich einmal häuslich niedergelassen hat, ist er so schnell nicht mehr wegzubewegen.“ Vincent erwiderte schmunzelnd: „Ich habe nichts weiter vor heute Nacht. Aber jetzt bist du an der Reihe zu erzählen. Wir haben nur von mir gesprochen. Wie geht es dir?“ Chris seufzte und berichtete schließlich von ihrem Entschluss, Peters Sachen wegzugeben und sein Zimmer umzugestalten. Sie beschrieb Vincent ihre Gefühle und wie schwer es ihr gefallen war, dies in Angriff zu nehmen. Vincent legte seinen Arm um ihre Schulter und drückte sie tröstend. „Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du empfindest. Aber es war sicher ein richtiger Entschluss. Du hast einen weiteren Schritt getan, um den Verlust zu verarbeiten.“ Chris nickte. „Ja, aber es tut weh.“ Zwei Tränen rannen über ihr Gesicht. Vincent zog sie eng zu sich heran und Chris lehnte dankbar ihren Kopf an seine Schulter, froh für die Wärme und das Mitgefühl. So saßen sie eine Weile im stillen Einvernehmen da und genossen die Nähe des anderen. Schließlich richtete sich Chris widerstrebend auf. „Welche Nachricht wolltest du mir eigentlich hinterlassen Vincent?“ Sie schaute ihn fragend an. „Ich wollte dich, auch im Namen von Vater, für Freitagabend einladen, zu uns herunter zu kommen. Vater möchte dich gerne wiedersehen und mit dir über deine Mutter sprechen. Ich glaube, das liegt ihm schon seit Tagen auf der Seele.“ Chris stimmte freudig zu. „Freitag, das ist übermorgen. Ich habe noch nichts vor und komme gern. Ich hatte auch das Gefühl, dass Vater Einiges über meine Mutter erzählen kann und über sein Verhältnis zu ihr. Mein Eindruck war, dass da mehr war, als er zunächst sagen wollte. Meinst du nicht auch?“ Vincent nickte. „Ja, ich stimme dir zu. Ich habe ihn auch danach gefragt. Aber er wollte mir nichts sagen. Er meinte, er wolle es uns beiden am Freitag erzählen. Wann soll ich dich abholen? Ist dir 20:00 Uhr recht?“ Er schaute sie fragend an. „Ja, das passt mir gut. Ich freue mich schon darauf.“ Chris beugte sich zu Moses herunter und flüsterte ihm ins Ohr: „Aufstehen, Schlafmütze!“ Zärtlich kraulte sie ihn hinter den Ohren. Moses öffnete nur widerstrebend die Augen und murrte missmutig. Seinen Protest ignorierend hob Chris ihn von Vincents Schoß herunter und setzte ihn auf den Boden. „Geh schon mal vor, ich komme gleich nach.“ Ohne sie noch eines Blickes zu würdigen marschierte Moses mit aufgerichtetem Schwanz davon und verschwand durch die Katzenklappe nach drinnen. Vincent und Chris erhoben sich und gingen langsam Hand in Hand zur Feuerleiter hinüber. Dort verabschiedete sich Vincent von Chris. „Wir sehen uns am Freitag. Schlaf gut!“ Er zögerte einen Moment, die Hand schon auf der Leiter. Dann schien er sich zu besinnen, drehte sich noch einmal herum, zog Chris in seine Arme und drückte sie zärtlich an sich. Dann löste er sich wieder von ihr und strich zum Abschied sanft mit seinen Fingern über ihre Wange. Ehe Chris reagieren konnte, war er schon die Leiter hinab in der Dunkelheit der engen Gasse verschwunden.





Wenn Liebende fallen, die Liebe fällt nicht.
Und dem Tod soll kein Reich mehr bleiben.
nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden YIM-Nachricht an dieses Mitglied senden
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 370 von 580
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Design © trevorj