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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 

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Autor Beitrag
Martin MITCHELL
New PostErstellt: 30.01.18, 22:54     Betreff:  Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND. Antwort mit Zitat  

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Illegale Medizintests sind ein unverjährbares Verbrechen gegen die Menschlichkeit – genau wie Folter, illegale Zwangsarbeit/Sklaverei, Kindesentführung und Mord.

Neue sehr wichtige Hintergrundinfos vom NDR

QUELLE: www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Medizintests-an-Kindern-Hat-Ministerium-versagt,medikamentenversuche154.html

    Zitat:
    .
    Stand: 15.01.2018 18:00 Uhr – Lesezeit: ca. 5 Min.

    Medizintests an Kindern: Hat Ministerium versagt?

    von Holger Bock und Marie-Caroline Chlebosch

    Die NDR Recherchen zu den umstrittenen medizinischen Tests an Kindern in den 1970er-Jahren in Niedersachsen haben auch eine mögliche Verwicklung des Sozialministeriums ergeben. So ist einer der beteiligten Ärzte nach seiner Zeit in der Jugendpsychiatrie in die Behörde gewechselt, die für die Aufsicht über die Psychiatrien zuständig war. Wie berichtet, sind nach NDR Informationen an mindestens 286 Kindern unter anderem in der Einrichtung in Wunstorf (Region Hannover) nicht nur Arzneimittel getestet worden, Ärzte sollen sogar jahrelang Wirksamkeit und Folgen einer bestimmten Untersuchungsmethode ausprobiert haben - ohne Erlaubnis und Aufklärung der Eltern. Medizinhistoriker wie Heiko Stoff von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) bezeichnen das als Verstoß gegen damaliges Recht und gegen ärztliche Standesregeln.

    Verwicklungen ins niedersächsische Sozialministerium

    Jener Arzt [der inzwischen verstorbene Psychiater Hans Heinze junior; Vater: Hans Heinzes senior, Kinder- und Erwachseneneuthanasie, nach dem Krieg Leiter der Jugendpsychiatrie in Wunstorf], der in Niedersachsen für die meisten bisher bekannten Arzneimittelversuche in dieser Sache verantwortlich ist, war demnach nach seiner aktiven Zeit in der Medizin 15 Jahre lang Psychiatriereferent im Sozialministerium in Hannover. Der Mediziner war damit quasi der Vorgesetzte für die damaligen Landeskrankenhäuser, in deren Kinder- und Jugendpsychiatrien die Tests durchgeführt worden sind. Innerhalb des Kliniksystems wurde der Arzt den Recherchen zufolge zunächst Oberarzt in der Einrichtung in Wunstorf und wechselte dann nach acht Jahren 1969 in Landessozialamt. Damit war seine Verwaltungs- und Aufsichtskarriere aber noch nicht beendet. Denn nach NDR Informationen stieg der Mann weiter aufdirekt ins niedersächsische Sozialministerium, wo er 15 Jahre langbis 1989als Obermedizinalrat für die Aufsicht über die Landeskrankenhäuser zuständig war. Damit hatte er direkten Zugriff auch auf das Landeskrankenhaus Wunstorf. Diese zeitlichen Daten bestätigt das Sozialministerium auf NDR Anfrage.

    Ministerial-Arzt veröffentlicht selbst fragwürdige Studie

    Wie berichtet, gibt es Ende 2016 die ersten Hinweise auf Arzneimittelversuche in Wunstorf. Die Krefelder Pharmakologin Sylvia Wagner hat entsprechende Hinweise veröffentlicht. Erst aus diesen Forschungen ergibt sich, dass der Wunstorfer Arzt maßgeblich an den Versuchen beteiligt war. Hat er im Ministerium die Arzneimittelversuche in Wunstorf gedeckt oder sogar vorangetrieben? Und wer wusste im Ministerium noch von diesen Versuchen? Zudem ist offen, warum der Ministerial-Mediziner noch 1978 eine Studie veröffentlichen konnte, in der er die Langzeitwirkung von Psychopharmaka bei Kindern eines Heimes in Rehburg-Loccum beschreibt? Damals war der Mediziner bereits seit vier Jahren als Medizinalrat im Ministerium tätig.

    "Jahrzehntelanges Versagen"

    Der eigentliche Skandal ist aber nicht das Versagen einzelner Ärzte, sagt der Geschichtswissenschaftler Heiko Stoff von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH). Der Skandal sei, dass den Hinweisen der Betroffenen auch Jahre später niemand mehr nachgegangen sei. Nachfolgende Ärzte und Klinikleitungen nicht, die Heimaufsicht nicht, aber auch nicht die Staatsanwaltschaften. So kann heute nicht mehr geklärt werden, was aus einem Ermittlungsverfahren gegen eine Wunstorfer Chefärztin geworden ist, Aktenzeichen: 12 JS 577/78 Die Unterlagen seien längst vernichtet worden, sagt die heutige Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, Kathrin Söfker. Fest steht nur: Die Ermittlungen haben nicht dazu geführt, dass die Chefärztin von ihrem Posten entfernt wurde.

    Sozialministerium hinterfragt eigene Rolle

    In den 1970er-Jahren gehörte das damalige Landeskrankenhaus zum Land Niedersachsen. Das Sozialministerium hat nach NDR Informationen bereits im Sommer vergangenen Jahres ein Institut beauftragt, auch die eigene Rolle der Arzneimittelversuche in Wunstorf aufzuarbeiten. Solange die Ergebnisse dieser Aufarbeitung nicht vorliegen, wolle man die Hinweise auch nicht bewerten, sagt die Abteilungsleiterin Gesundheit Claudia Schröder. In der Beschreibung des Projektes heißt es auf der Homepage des Instituts für die Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart: "Dass solche Arzneimittelstudien und Impfversuche auch in Niedersachsen durchgeführt wurden, steht außer Frage. Unbekannt sind aber der Umfang, die Planung (Initiatoren), die konkrete Durchführung und die Folgen dieser Versuche."

    Zeitzeugen und Betroffene zunächst außen vor

    Die Stuttgarter Wissenschaftlerinnen sollen demnach auch die Frage klären, "inwieweit das Ministerium Kenntnis von den Versuchen hatte bzw. darin involviert war." Mitte des Jahres sollen erste Ergebnisse vorliegen, Ende des Jahres dann der Abschlussbericht, so der Plan, den das Sozialministerium in Hannover auf Anfrage bestätigt. Nach NDR Informationen wollen die beiden Wissenschaftlerinnen allerdings keine Betroffenen befragen oder noch lebende Zeitzeugen hören. Derzeit sei eine Archivrecherche bei den Pharmaunternehmen geplant, zudem sollen Bewohner- und Krankenakten ausgewertet werden, bestätigt Dr. Sylvelyn Hähner-Rombach im Gespräch mit dem NDR. Nicht ausgeschlossen, dass das Ministerium später dann weitere Untersuchungen in Auftrag gibt, in denen dann auch Betroffene befragt werden. Auch das Sozialministerium sieht die Zeitzeugenbefragungen erst als zweiten Schritt.

    Betroffene: "Mein Leben ist verpfuscht"

    Juristisch sind alle möglichen Straftatbestände wohl verjährt. Darum gehen den Betroffenen diese ersten Schritte nicht weit genug. "Mein Leben ist verpfuscht, viele von uns sind drogenkrank oder haben sich umgebracht", sagt Marion Greenaway wütend. Sie kam als 16-Jährige nach Wunstorf, musste sich den schmerzvollen Untersuchungen und wahrscheinlich auch den Arzneimitteltests unterziehen. Die heutigen Chefs in den Kliniken und Behörden müssten ihre Schicksale endlich als Unrecht anerkennen. Ähnlich wie ehemalige Heimkinder sollten auch die Opfer der Arzneimittelversuche eine Entschädigung erhalten, fordern Betroffene. Schließlich habe der Staat die Inobhutnahme angeordnet, zudem seien viele der umstrittenen Arzneimittelversuche in Psychiatrien und Heimen der Länder und christlichen Kirchen geschehen.

    Historiker: Pharmakonzerne sollten Archive öffnen

    Diesen Forderungen schließt sich auch der MHH-Historiker Stoff an. Doch auch die Pharmakonzerne, die von den Tests und Versuchen profitiert haben sollen, sollten zumindest ihre Archive öffnen. Nur so könne beurteilt werden, ob Ärzte oder Konzerne die Triebfeder der illegalen Arzneimitteltests bis in die 1970er-Jahre hinein waren.

    WEITERE INFORMATIONEN

    Kontakt zur NDR Recherchegruppe Niedersachsen

    Wenn Sie Hinweise zu einer brisanten Geschichte haben, dann können Sie sich bei der Recherche-Redaktion des NDR Niedersachsen melden. Hier erfahren Sie, wie das geht.
    MEHR @
    www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Kontakt-zur-NDR-Recherchegruppe-Niedersachsen,recherche132.html

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