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Diddi
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Beiträge: 495


New PostErstellt: 27.09.12, 13:38     Betreff: Die letzte Tür

Kraftvoll drücke ich den eisernen Griff nach unten,
ziehe an der schweren Stahltür, sie gibt den Blick
in den nächsten Raum frei.
Er ist wieder wie ein Verließ, steinern, leer, kalt.

Ich begebe mich hinein, es ist fast, als ob ich schwebe.
Nein, angenehm ist es nicht.
Aber ich spüre: Es geht nur vorwärts,
etwas anderes gibt es nicht.

Vor mir sehe ich die nächste Tür,
wieder schwerer Stahl, doch sie lässt sich öffnen,
der nächste Raum ist ähnlich, wie der vorige,
kahl, kalt, verlassen.

Doch ich spüre auch, dass Sie hinter mir ist,
direkt in meinem Rücken.
Wer Sie ist?
Ich weiß es nicht, aber es fühlt sich gut an,
Sie gibt mir das Gefühl von Geborgenheit, von Ruhe,
ja, auch von Gelassenheit, von Frieden,
mit ihr im Rücken weiß ich, dass ich auch die letzte Tür
öffnen kann.

Da ist sie, die nächste schwere Tür, meine Hand drückt
die Klinke nach unten, kraftvoll, sie öffnet sich,
doch dahinter ist nur eine Backsteinmauer, der Raum ist so klein,
dass die nächste Wand fast zu greifen ist.
Doch sie hat keine Tür, nur die blanke Ziegelwand.

Es muss etwas geben, irgendetwas.
Da. Eine Art Knopf.
Nachdem ich ihn gedrückt habe, wird er zu einem Griff,
Mit viel Kraft bewege ich ihn nach hinten,
ein Teil der Mauer dreht sich wie eine Klappe.

Es fühlt sich bedrohlich an, doch Sie ist ja hinter mir, bei mir.
Wie Plastikspitzen sieht es aus, was vor mir ist, in dem Loch,
das sich in der Wand geöffnet hat.
Doppelte Plastikspitzen mit Zähnen, eine davon bewegt sich
auf mich zu.

Nur ruhig bleiben, egal was passiert.
Eine große, mit spitzen Zähnen besetzte Grillzange könnte es sein,
die auf mich zukommt, und mein gesamtes rechtes Bein packt,
bis zur Hüfte.

"Zieh mich zurück." - Sende ich Ihr meinen dringenden Wunsch.
Und langsam bewegen wir uns rückwärts,
mein rechtes Bein fest in diesem "Etwas" steckend,
das sich zu einem großen Maul formt, mit Zähnen, die mich halten,
und dahinter kommt nach und nach, während wir rückwärts gleiten,
ein langer, fetter Körper zum Vorschein,
eine Schlange vielleicht, aber fast so fett wie ein Wal.

Langsam gleiten wir weiter rückwärrs, und sind raus aus allen Räumen,
im Freien, irgendwo hoch oben in der Luft.
In mir spüre ich: "Nach links wenden, und fallenlassen."

So wende ich mich langsam nach links, wo mein Herz sitzt,
und lasse mich fallen, nach unten.
Aus der langsamen Rückwärtsbewegung wird ein Abwärtsgleiten,
wie in einer großen Spirale.

Unten sehe ich eine sehr schöne Landschaft, grüne Wiesen,
kleine Häuser, Tiere, Bäume, Wasser,
und kleine Menschen stehen auf der Wiese, unterhalten sich,
sehen nach oben, stehen dort, als wären sie gerade
aus Bussen gestiegen, aber es sind keine zu sehen.

Das Monster an meinem rechten Bein wird kleiner,
strömt irgendwie in mich hinein, es schluckt mich,
ich schlucke es, der Schmerz wird weniger,
mir wird leichter ums Herz.

Unter meinen Füßen spüre ich plötzlich die frische grüne Wiese,
ja, die Erde fühlt sich gut an, so frisch, so neu,
und ich darf meine Füße darauf setzen.

Oh, seid ihr das hier unten?


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