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"Ich verstehe mich nicht als Sinn-Zeiger"

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Frickibär

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Ort: Mannheim


New PostErstellt: 27.10.05, 11:56  Betreff: "Ich verstehe mich nicht als Sinn-Zeiger"  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

"Ich verstehe mich nicht als Sinn-Zeiger"
POP: Interview mit Moses Pelham, der am Samstag mit Glashaus im Mannheimer Capitol spielt


Mannheim. Es ist ein paar Jahre her, dass 3p-Boss Moses Pelham zuletzt mit Mannheimer Journalisten gesprochen hat - die juristische Auseinandersetzung mit Xavier Naidoo, dem früheren Zugpferd seines Labels, mag dabei eine Rolle gespielt haben. Vor dem Konzert seines Bandprojekts Glashaus am Samstag, 29. Oktober, im Capitol beantwortete er uns aber ein paar Fragen zu Gott und der Welt. Pelham erklärte erklärte dabei auch, warum er den Auftritt in Mannheim trotz allem immer noch als Heimspiel betrachtet.

"Glashaus drei" behandelt weltlichere Themen als zuletzt. Woran liegt dieser Rückgang von Themen, die mit Glauben, Religiosität, Spiritualität zu tun haben?

MOSES PELHAM: Ich glaube, dass unsere Platten sehr viel darüber aussagen, womit ich persönlich gerade beschäftigt bin. So war "Glashaus II Jah Sound System" sicher unsere spirituellste Platte, zumindest vordergründig. Der Grund dafür ist sicher, dass diese letzten Dinge einfach die waren, die mich zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Platte am meisten bewegt haben. Für mich ist heute "Jah Sound System" so was wie unsere Version von Bob Dylans "Slow Train Coming". Das sieht man ja bereits am Titel. Bei "Drei" wollte ich mich, obwohl auch diese Platte sicher spirituell - nur eben nicht so vordergründig - ist, nicht in diese letzte Bastion zurückziehen, sondern mich mit dem Hier und Jetzt beschäftigen.

Wir haben ein sehr spirituelles Jahr mit neuem und altem Papst und dem Weltjugendtag hinter uns - beeinflusst das Ihre Art zu arbeiten?

PELHAM: Ich würde grundsätzlich Spiritualität nicht mit organisierter Religion gleichsetzen und habe gar nicht den Eindruck, dass dies ein besonders spirituelles Jahr ist. So fühle ich mich auch nicht davon beeinflusst.

Hat sich die Resonanz der Fans verändert - suchen sie bei Glashaus Sinn für ihr eigenes Leben?

PELHAM: Weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich mich als Autor nicht als Sinn-Zeiger oder irgendwas in der Richtung verstehe. Ich lebe, suche, erlebe und schreibe währenddessen Lieder darüber, was mir so widerfährt und was ich dabei empfinde. Manchmal sind das Dinge, bei denen mehr Menschen dieses "Killing Me Softly" Erlebnis haben, also dass sie sagen "Wow, da hat jemand meine Gefühle aufgeschrieben und ein Lied daraus gemacht" - und manchmal eben weniger. Ich höre oder lese aber zu fast jedem unserer Stücke vom einen oder anderen Menschen, dass gerade dieses Stück ihm besonders viel bedeutet, Halt gibt und er dadurch, dass jemand das aufgeschrieben hat, was er empfindet, das Gefühl hatte, nicht allein zu sein. Das ist großartig. Ich selbst habe so viel Halt in Liedern anderer Menschen gefunden und in dieser Tradition wollte ich meine Musik immer verstanden wissen.

Kommen wir zu weltlicheren Themen: Wie wirkt sich die Absatzkrise der Musik-Industrie auf 3p aus?

PELHAM: Das ist ein sehr komplexes Thema. Wichtig ist, eben nicht die Zeit damit zu verbringen, sich über eine gegebene Situation zu beklagen, sondern das, was wir zum Besseren verändern können, zu ändern. Und ansonsten in dem, was Sie Krise nennen, nach Chancen zu suchen und diese zu nutzen.

Euer letztes Konzert in Mannheim war eine spektakuläre Show mit elf Musikern - wie sieht es dieses Mal aus?

PELHAM: Die Glashaus-Band besteht noch immer aus elf Personen mit Schlagzeug, Bass, Gitarre, Cello, Keyboards, Turntables, MPC, Flügel und Chor. Da wir aber auf dieser Tour auch Material aus meinem Soloalbum "Geteiltes Leid 2" spielen, habe ich noch den Rapper Illmat!c als Backup dabei. Außerdem haben wir Chima, der am 14. Oktober sein Album "Im Rahmen der Möglichkeiten" inklusive der Single "Wundervoll" bei 3p veröffentlicht hat, und Charles Simmons im Vorprogramm. Beide Künstler sind wirklich großartig. Illmat!c führt übrigens auch mit Auszügen aus seinem Urban Comedy Programm durch den Abend.

Vor drei Jahren hat sich Cassandra Steen im Capitol fast nicht von ihrem Barhocker entfernt - welche Funktion hat diese ruhende Rolle der Frontfrau in Ihrer Dramaturgie?

PELHAM: Cassandras Rolle ist die der Sängerin, die mit ihrer Stimme das Innerste von Menschen erreicht. Das tut sie so wundervoll, dass es mir - offen gesprochen - gleich ist, ob sie dabei sitzt, liegt, oder schwebt. Wobei Letzteres sicher am angemessensten wäre.

Die ewige Frage: Gibt's das Rödelheim Hartreim Projekt irgendwann wieder?

PELHAM: Die ewige Antwort: Ich glaube nicht.

Befürchtest Du, dass das Mannheimer Konzert wegen der juristischen Auseinandersetzung um die Söhne Mannheims zum Auswärtsspiel werden könnte?

PELHAM: Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Sie haben doch doch selbst gerade gesagt, dass unser letztes Konzert in Mannheim ein Spektakel war. Abgesehen davon, dass ich keine Auseinandersetzung mit irgendwelchen Bands habe, spiele ich seit 1994 immer wieder Highlights der jeweiligen Touren in Mannheim. Der 3p Supporter Club hat einige seiner aktivsten Mitglieder in Mannheim, übrigens auch sein jüngstes, das erst seit drei Wochen auf der Welt ist. Das Mannheimer Publikum ist mit das herzlichste in Deutschland.

Auf dem sehr gelungenen Album von Chima war erstmals seit Jahren Naidoo wieder auf einer 3p-Platte zu hören. Wie kam es dazu?

PELHAM: Das müssen Sie Chima fragen, er hat diese Platte produziert und sich auch seine Gäste ausgesucht. Ich finde die gesamte Platte wirklich hervorragend. Das gilt für die Texte, die Musik, den Vortrag und die Features.

Das sah fast nach Tauwetter in den Rödelheim-Mannheimer-Beziehungen aus. Doch kurze Zeit später wurde Ihre Verfassungsbeschwerde gegen die Rechtsprechung im Fall Pelham/Naidoo. War die ernst gemeint oder PR?

PELHAM: Die Frage ist doch wirklich Quatsch. Weder wohne ich in Rödelheim, noch halte ich Verfassungsbeschwerden für PR. Das ganze Thema ist für mich zu komplex, um es hier auf Stammtischniveau zu diskutieren und Voyeurismus zu bedienen. Zudem ist die Angelegenheit Schnee von gestern. Sicher wissen Sie, was passiert, wenn der Schnee schmilzt. Jörg-Peter Klotz

© Mannheimer Morgen - 27.10.2005



Quelle: www.morgenweb.de



"die Mundart is en geile Beat, wie Dynamit so explosiv..." (Christian "Chako" Habekost - "2 Mann und Xavier Naidoo")
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Zharah

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New PostErstellt: 27.10.05, 17:37  Betreff: Re: "Ich verstehe mich nicht als Sinn-Zeiger"  drucken  weiterempfehlen

dankeschön martin!
ich wer am samstag nach mannheim auf das konzert gehn!
ich will die mir nun endlich mal selbst live anschaun un mir en bild von denne machen,wenn ich auch noch dazu die karten gewonnen hab ,isses umso besser...aber auf jeden fall freu ich mich auf chima,dem seine neue single is ja echt mal total schön!
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Frickibär

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Ort: Mannheim


New PostErstellt: 31.10.05, 07:22  Betreff: Moses Pelhams wundersame Auferstehung  drucken  weiterempfehlen

Moses Pelhams wundersame Auferstehung
SOUL: Glashaus-Konzert im Mannheimer Capitol zeigt sich vielseitig motiviert

Von unserem Mitarbeiter Bastian Strauch


Mitten im Konzert fällt Moses Pelham rückwärts vom seinem DJ Podest auf die Bühne und das Licht geht aus im Mannheimer Capitol. Nach einer halben Minute steht er aber schon wieder vorne auf der Rampe und rappt weiter als sei nichts geschehen. Wenn dieses Malheur zwei Songs früher passiert wäre, hätte es eine perfekte Inszenierung sein können. Dann hätten nämlich Fall, Verschwinden und Auferstehung genau das markiert, was die Besucher des Glashaus-Konzertes auf etwas weniger dramatische dafür aber ebenso eindrückliche Weise schon kurz zuvor erlebt hatten: Pelham, das Ur-Enfant-Terrible der deutschen Hiphop-Szene, verwandelte sich während des Konzerts vom im Hintergrund agierenden Hexenmeister eines Soulprojektes zur wilden Rap-Bestie.

Zu Anfang gibt es nur Schatten zu sehen von den zehn Musikern, die die neue Glashausscheibe "3" auf der Bühne zum Leben erwecken. Als dann der weiße Vorhang fällt, ertönt die süffige Soulnummer "Ich komm zu dir". Klavier, Keyboard, Gitarre und Cello rollen einen dicken flauschigen Harmonie-Teppich aus, auf dem Cassandra Steens samtene Stimme sich prächtig räkeln kann. Schlagzeug und Bass betten das ganze in einen satten Groove ein. Pelham steht derweil wippend auf dem Podest in zweiter Reihe und macht einen ungewohnten, in sich gekehrten Eindruck, der durch Hornbrille und tief ins Gesicht gezogene Baseball-Kappe noch verstärkt wird.

Dieser gepflegte Soul-Abend erstreckt sich über eine gute halbe Stunde - bis Moses dann von seinem Berg herabsteigt und das Konzert eine unverhoffte Wende nimmt. Nach einem Duett mit Steen entschwindet diese in die Back-Up-Gruppe und Pelham übernimmt die Bühnenfront. Der legt nun noch Brille und Kappe ab, um in alter Rödelheim-Hardreim-Manier seine Glatze blitzen zu lassen und eine wilde Hiphop-Show aufs Parkett zu legen. Statt geschmeidigen Soul-Grooves gibt s nun verzehrte Gitarren-Blitze und Rock-Donner, die das Publikum zum Beben bringen.

Pelhams Sprachgewalt wird dabei unterstützt von Martin Haas und dem Soulsänger George Simmons, der den Abend mit einem erstklassigen Vorprogramm eröffnet hatte. Nach zwei Nummern dieser Art erfolgt Pelhams Sturz, der das Konzertes aber in keiner Weise beeinträchtigt. Der Feier-Faktor wird stattdessen noch verstärkt, als zum Spirituosen-Song "Trinkst du einen mit" vom Barpersonal auf der Bühne Kurze verteilt werden. Den Höhepunkt der Stimmung weiß Glashaus geschickt als dramaturgischen Bruch zu nutzen. Es wird wieder ruhig im Rund des Capitols und allein der erste Akkord der darauf folgenden Ballade versetzt die eingefleischten Fans in Ekstase. Pelham hat sich für eine Weile hinter die Bühne verzogen und lässt Steen den Glashaus-Klassiker "Wenn das Liebe ist" ins Mikrofon raunen.

© Mannheimer Morgen - 31.10.2005



Quelle: www.morgenweb.de



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Zharah

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New PostErstellt: 31.10.05, 11:30  Betreff: Re: "Ich verstehe mich nicht als Sinn-Zeiger"  drucken  weiterempfehlen

also ich persönlich fand das konnzert auch sehr gut,die show war wirklich klasse und dass mit den Kurzen fandsch auch sehr witzig!
leider hat der herr von der zeitung den Illmatic vergessen,der mit pelham die menge aufgeheizt hat un nich der maddin haas...
des mit dem schwächeanfall war au sau krass,ders umgefalle wie en nasser sack..aber gut,wen mer net gad dünn is un raucht wie en schloht un dann noch so ne show hinlegt,dann muss des über kurz oder lang ma passiern...
jedoch alles in allem fand ichs wirklich sau geil und dieser charles simmons,der auch als vorgruppe aufgetreten is,der hat ja ma ne hammer stimme!
schade find ihc,dass chima in keinem wort erwähnt wird...der hat als vorgruppe au wirklich gute arbeit geleistet,sehr schön!!
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