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zeuthen · Mitglied Beiträge: 1396

der text ist fürwahr harte kost. trotzdem sehe ich das lied nicht als "rachegelüste" an. wenn ich von kindesmisshandlung und sexuellen missbrauch höre, habe auch ich fantasien bzgl. des täters und bin wenig gnädig. wer behauptet, er habe solches gedankengut nicht, der lügt. wenn ich diese vorstellungen habe, heißt das nicht, diese auszuleben, zur selbstjustiz zu greifen. ich kann nur einer fliege was zu leide tun, aber auch nur dann, wenn sie mich nervt. mehr geht nicht.
ich arbeite ehrenamtlich für ein kindernetzwerk. meine mami die ich betreue, ist mehrfach in ihrer kindheit vergewaltigt worden. ihr kleiner sohn, zweieinhalb jahre alt, wurde an seinen genitalien vom onkel begrabscht. meine freundin ist auch ein opfer. ihr habe ich das lied vorgespielt. ich glaube ich muss nicht sagen, was sie geäußert hat. doch eins, sie bedankt sich bei den beiden für ihre offenheit.

zu verschwörungstheorien kann ich nichts sagen, ich habe mich nie damit beschäftigt.

auch täter haben menschenrechte, keine frage.

ein opfer hat jedoch keine möglichkeit nach ablauf der therapie, sofort weiter zu machen. sind die stunden erschöpft, muss erst ein neuer antrag gestellt werden. die hängen dann so lange in der luft, bis wieder eine therapie genehmigt wird. das ist in meinen augen unterlassene hilfeleistung. der täter wird rund um die uhr "betreut". hier kann es sich doch nur um einen systemfehler handeln, oder?

das leid der opfer ist unendlich. ich weiß nicht, ob es je gelingen wird, diese seelen wieder zum blühen zu bringen.

isabel