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zarabina · Mitglied Beiträge: 746

vom 20.03.2007

HÖRBUCH-KRITIK: Hesse-Projekt „Die Welt unser Traum“
Hesse Projekt

Lyrik zeitgemäß und spannend interpretiert

Es gibt wohl kaum einen literarisch gebildeten Menschen, der nicht irgendwann einmal Hermann Hesse gelesen hat - vor allem in den Jugendjahren, wenn die Sinnsuche beginnt und Hermann Hesse viele Antworten darauf geben kann.

Das Hesse-Projekt „Die Welt unser Traum“ stellt allerdings nicht nur jugendliche Sinnsucher zufrieden, sondern jeden, der die Sprache Hesses liebt. Es vereinigt Prosa und Lyrik des 1877 Geborenen. Da sind bekannte Texte dabei wie „Flötenspiel“, „Sprache“, „ Im Nebel“, „Der Liebende“ und „Glück“.

Glückhaft ist, dass die beiden Projektleiter Richard Schönherz & Angelica Fleer, die 2004 bereits sehr erfolgreich das „Rilke Projekt“ aufgenommen und dafür den Internationalen Buchpreis Corinne erhalten haben, sehr unterschiedliche Künstler dafür gewonnen haben: So lesen u. a. Roger Willemsen, Ben Becker, Xavier Naidoo, Die Söhne Mannheims, Matthias Habich, Juliane Köhler und Caterina Valente. Sie unterscheiden sich wesentlich in Modulation, Tempo, Temperament und Sprachgestus. Das bringt Spannung in das Projekt und zeigt auch, wie unterschiedlich die Sprache Hesses doch interpretiert werden kann. Die Musik komponiert haben ebenfalls Schönherz und Fleer. Es ist Weltmusik mit zahlreichen, sehr poetischen Assoziationen. Unter den Interpreten sind u. a. Akkordeonist Martin Wagner, Schlagzeuger Tommy Baldu, Till Brönner am Flügelhorn, Christoph Aupperle am Vibrafon und Stephen Kent am Didgeridoo. Die meist sehr melodiöse Musik ist freilich dem Text untergeordnet. ra

Schönherz & Fleer, Hesse Projekt, der hörverlag, 17,95 Euro.

pnp.de

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