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malgo

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New PostErstellt: 07.08.10, 08:05     Betreff: Re: Interessante Interviews

Xavier Naidoo im Volksstimme-Gespräch vor seinem Konzert am 31. August auf dem Domplatz Magdeburg


"Man versucht, die Wahrheit zu finden, auch in sich selbst"



Xavier Naidoon: "Für mich gehen Text und Musik eine Symbiose ein."

Xavier Naidoo steht für einen eigenen Musikstil und ehrliche Texte. Damit hat er nicht nur viele Fans gewonnen, sondern auch viele Preise, erst im März zum wiederholten Mal den Echo. Jetzt ist der Mannheimer wieder auf Tournee und wird am 31. August auf dem Domplatz in Magdeburg ein Konzert geben. Grit Warnat hat mit dem Soul- und R&B-Sänger gesprochen.


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Volksstimme: Im vergangenen Jahr waren Sie mit den Söhnen Mannheims unterwegs, standen auch solo auf der Bühne. Jetzt folgt eine Komplett-Solo-Tour. Was macht das Alleintouren aus?

Xavier Naidoo: Es hat Vor- und Nachteile. Wenn man alleine unterwegs ist, kann man nicht die Sachen auf mehrere Schultern verteilen. Man muss alles alleine verantworten. Ich kann stärker selbst dirigieren. Mit den "Söhnen" sind mehr Absprachen nötig, es ist alles etwas chaotischer, aber auch schön.

"Für mich gehen Text und Musik eine Symbiose ein"

Volksstimme: Sie haben sich für die jetzige Tour ausschließlich für Freilichtbühnen und Open-air-Plätze entschieden. Warum?

Naidoo: Solche Sommer-Konzerte bei schönem Wetter machen Spaß, sie sind schon eher in der Nähe von Urlaub – für alle Beteiligten. Das ist mal was anderes.

Volksstimme: Ihre Songs stehen für engagierte, intelligente Texte. Wie wichtig ist Ihnen der Text?

Naidoo: Eigentlich nicht wichtiger als die Musik. Für mich gehen Text und Musik vielmehr eine Symbiose ein. Vor beidem habe ich Ehrfurcht.

"Man schaut bewusster, was los ist"

Wenn ich ein Instrument höre, dann bekomme ich Ideen für einen Text und wieder Ideen für Gesangsmelodien. Wichtig ist vielmehr, das alles gut zusammenzufügen. Das kann mich tragen und in neue Gefilde führen. Für mich bringt Musik viel Gefühl mit sich und damit auch den Inhalt des Textes.

Volksstimme: Sie fordern in ihren Liedern Mut zur Veränderung, zu mehr Miteinander, sie singen gegen Fremdenhass und Gewalt. Sehen Sie sich nur als Sänger? Oder auch als Mahner, als Prediger einer besseren Welt?

Naidoo: Ich denke, für unsere Generation sind gewisse Sachen unerträglich geworden. Man versucht dann, die Wahrheit zu finden, auch in sich selbst. Man beginnt zu philosophieren und schaut bewusster, was los ist.

Irgendwann kommt der Mensch an diesen Punkt und ich glaube, viele sind dort jetzt angekommen. Manche fühlen sich, ich will nicht mal sagen, reif zum Rebellieren, aber doch imstande, stärker zu hinterfragen, Dinge auch abzulehnen.

Ich denke, dass in unserem Deutschland mit seinem Wohlstand eine Zeit der Fairness und der Wahrheit anbricht. Diese Wahrheitssuche habe ich mir jedenfalls auf die Fahnen geschrieben.

Volksstimme: Auch in der Religion? Sie sind bekennender Christ.

Naidoo: Ich habe einen Glauben, aber ich bin nicht religiös. Ich lehne Religion ab, auch die katholische Kirche, obwohl ich aus ihr komme.

Ich habe über den Glauben gesungen und wusste, dass das polarisiert. Manche Leute sehen mich sogar als Fanatiker, dabei will ich bestimmte Dinge nur aufarbeiten. Zum Beispiel, was mir in der katholischen Kirche für ein schlechtes Gefühl gegeben wurde. Dass man sich seiner Sexualität schämt oder seiner Glaubensansichten. Das muss für mich zur Sprache kommen.

"Ich bin überzeugt, dass wir mehr diskutieren müssen"

Volksstimme: Das sind harte Worte. Wollen Sie unangenehm sein?

Naidoo: Auch. Ich versuche das mit meiner Musik, meinen Texten. Denn ich bin überzeugt davon, dass wir mehr diskutieren müssen. Jeder muss und darf seine Meinung haben. Es gibt keine politisch unkorrekte Meinung. Lass uns doch mal sehen, was die Leute zu sagen haben. Wir müssen unangenehm werden, dürfen aber die Liebe dabei nicht vergessen.

Volksstimme: Das hört sich alles sehr ernst an. Sind Sie ein ernsthafter Mensch?

Naidoo: Wenn es darauf ankommt, ja. Aber ich bin auch sehr humorvoll und wirklich für jeden schwarzen Humor zu haben.

Volksstimme: Wie werden Ihre Fans Sie in Magdeburg erleben?

Naidoo: In kurzen Hosen ...

Volksstimme: ... also nicht ganz so ernst?

Naidoo: Auf alle Fälle in bester Laune. Es ist für mich ja auch eine Premiere in der Stadt.

"Es gibt noch einiges zu tun für mich"

Volksstimme: 2006 sang Deutschland Ihren Song "Was wir alleine nicht schaffen". Haben Sie jetzt zur WM wieder mit "deinen Brüdern und Schwestern das echte Leben gespürt"?

Naidoo: Ich muss gestehen, ich war etwas nervöser als damals und habe mir diesmal alle Spiele allein angeschaut. Allerdings lebe ich schon in solch einer großen Gemeinschaft, tagaus, tagein. Da gibt es dieses Wir-Gefühl. Aber schön ist es doch, zu sehen, dass es wieder entdeckt wurde.

Volksstimme: Wir sind wieder dritter geworden. Wie siehts aus mit einem Danke-Titel, wie Sie ihn 2006 gesungen haben?

Naidoo: Ich habe auch was geschrieben. "Das tut weh".

Volksstimme: Wann können wir das hören?

Naidoo: Diesmal veröffentliche ich das nicht. Ich habe einfach nur meine Gedanken verarbeitet.

Volksstimme: Was sind dann die nächsten Pläne?

Naidoo: Das neue Söhne-Mannheims-Album. Dann einige Bühnenshows mit Freunden, unter anderem mit Michael Mittermeier. Also es gibt noch einiges zu tun für mich.

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http://www.volksstimme.de/vsm/magazin/kultur/weitere_themen/?em_cnt=1780734



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