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karo · Mitglied Beiträge: 880

Emotionaler Folkrock mit einem Hauch von Grunge

Von unserem Redaktionsmitglied Jörg-Peter Klotz

Es gibt wenige deutsche Musiker, die zwischen solchen Extremen pendeln: In vier Wochen wird sich Michael Klimas als einer der Sänger der Söhne Mannheims in der gut gefüllten SAP Arena von tausenden textfesten Fans feiern lassen. Am Montagabend stellte der 31-Jährige im vergleichsweise winzigen "Rampenlicht" am Mannheimer Capitol mit seiner eigenen Band die Solo-CD "Change Of Season" vor. Die erste Etappe dieses Wechselbades hat der Sänger und Gitarrist souverän hinter sich gebracht - die 14 Songs ernteten zu Recht viel Beifall, elf davon finden sich auf der Platte, die offiziell am 16. Oktober in den Handel kommt.

Klimas' Musik lässt sich nicht leicht klassifizieren, obwohl ihre Elemente eigentlich relativ konventionell sind: Die Basis ist Folkrock, getragen von halbakustischer Gitarre mit der angenehmen, emotionalen Stimme des Frontmanns im Mittelpunkt. Die kommt aber deutlich druckvoller daher, als man es von seinen Auftritten mit den Söhnen kennt.

Von Milow und Co. unterscheidet sich der Klimas-Sound durch Grunge-Untertöne à la "Alice In Chains Unplugged" - und dann begegnen einem plötzlich New-Model-Army-Folkpunk-Rhythmen ("Change Of Season") oder Strukturen aus dem Songbook von Trent Reznors Nine Inch Nails - "Secretly" baut lange enorme Spannung auf, um dann kontrolliert zu explodieren. Für eine Premiere war die Bandleistung hochklassig, auch Tobias Heymer (Schlagzeug), Andreas Schäfer (Bass), Peter Kassner (Gitarre) und Martin Rott (Keyboard), der Blaues-Wunder-Sängerin Lilli Born schon im Vorprogramm begleitet hatte.

Quelle: http://www.morgenweb.de/nachrichten/kultur/20090916_srv0000004759806.html