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malgo · Administrator Beiträge: 875

Serie: Menschen an Mannheims Hochschulen - Michael Koschorreck von den Söhnen Mannheims

Saitenweises Musikstudium
Von unserer Mitarbeiterin Katja Geiler

Zur Zeit sind noch Semesterferien an der Popakademie, was jedoch nicht bedeutet, dass Michael Koschorreck von den Söhnen Mannheims Urlaub macht. Stattdessen wirkt er an der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen beim Pop-Camp mit, einem "Meisterkurs", bei dem fünf Bands auf das Musikgeschäft vorbereitet werden.

Im Oktober, wenn das Semester wieder beginnt, unterrichten Kosho, so sein Künstlername, Peter Wölpl, Department Chief für Gitarre und Edo Zanki die Nachwuchstalente an der Popakademie. Wie darf man sich an der Popakademie eine "Vorlesung" von Dozent Kosho vorstellen?

Einzelstunde statt Massenlehre

Statt eines Hörsaales mit unbequemen Klappstühlen gibt es dort einen Übungsraum von zehn Quadratmetern. Nur drei bis fünf Studierende werden gleichzeitig von Kosho im Fach "akustische Gitarre" geschult, manchmal gibt es sogar Einzelunterricht. Feste Stundenpläne, wie man sie von der Uni kennt ? Fehlanzeige. "Wir müssen zeitlich flexibel sein," erklärt Koschorreck, "ich bin oft mit den Söhnen unterwegs, und die jungen Musiker haben vor allem am Anfang noch Auftritte in ihren Heimatorten." Aber auch die Zusammenstellung der einzelnen Bands erfordere diese Flexibilität. Zwar gäbe es Gruppen wie zum Beispiel die "Hesslers", die sich bereits im ersten Semester gefunden hätten und auch nach fünf Jahren noch zusammen seien, viele Musikstudenten bilden aber auch erst im Studium neue Formationen und gründen Bands.

Allgemein sei die Arbeitsatmosphäre locker, es werde viel gelacht, doch eines habe die Popakademie mit der Uni gemeinsam: das konzentrierte Arbeiten. Dazwischen gibt es aber auch für den Dozenten immer wieder überraschende Momente. Kosho erinnert sich an den Tag, an dem sich Wallis Bird bei ihm vorstellte: "Sie kam frisch aus Irland, spielte mir eine Eigenkomposition vor und hat mich einfach umgehauen. Dieses Jahr habe ich sie wieder getroffen bei einem Work in Progress-Konzert an der Popakademie." Bei Koschorrecks Engagement kann man vermuten, dass auch noch mehr seiner Studenten den Weg auf die Bühne finden werden.

Mannheimer Morgen
10. September 2008

Quelle: www.morgenweb.de

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