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Pyretta · Mitglied Beiträge: 700

"Stahlhofen und Band im Lincolntheater

Naja, eigentlich sieht er aus wie ein Türsteher oder FitnessStudio-Betreiber - dieser Mann mit dem markanten Schädel, der dunklen Anzugsjacke und der sauteuren Sonnenbrille. Man traut ihm auf den ersten Blick jedenfalls fast alles zu, nur nicht, dass er richtig toll singen kann und wirklich ein netter Kerl ist: Rolf Stahlhofen.

Am Samstagabend war er mit seiner Band zu Gast im Lincolntheater Worms, um Altbewährtes zum Besten zu geben und einige aktuelle Songs aus seinem neuen Album vorzustellen - das allerdings bislang noch keinen Namen hat und erst im nächsten Jahr erscheinen wird.

Rolf Stahlhofen - den Namen haben Sie irgendwie schon mal gehört, aber es klingelt nicht? Er ist derjenige aus dem Umfeld der Söhne Mannheims und Ziehvater von Xavier Naidoo. Schade eigentlich, dass man das immer erwähnen muss, denn Stahlhofen ist längst aus dem Schatten der vermeintlichen "Mannemer" Lichtgestalt Naidoo herausgetreten.

An die wehklagenden Ergüsse von Naidoo und Konsorten erinnerte am Samstagabend jedenfalls glücklicherweise nichts. Das unverwüstliche Bühnentier mit der unglaublich starken Stimme und den erstaunlich elastischen Hüften setzte auf einen Mix aus typisch deutschem Soul und Elementen von Rap, Reggae und Funk sowie Texte mit einer optimistischen Grundstimmung. Clevere Anleihen aus Klassikern wie zum Beispiel ein wenig Reinhard Mey`sches "Über den Wolken" und der gecoverte Stoppok "Wetterprophet" brachten das Publikum zum Tanzen. Leicht rockige Perlen mit Namen wie "Happy", "Große Mädchen weinen nicht" und "Halt mich fest" überzeugten zudem. Bei dem optimistischen "Besser jeden Tag" wurde dann auch noch kräftig gerappt. Ein bisschen schade ist nur, dass die neuen Songs nicht wirklich neu klangen. Stahlhofen setzt auch hier genau auf das, was er kann, und das sind soulige, funkige und grundsolide Songs.

Seine Musik gehört ohne Frage in die obere Liga der Musik-Charts. Die Lieder sind abwechslungsreich und machten den Abend interessant. Die Zuhörer jedenefalls hatten Spass mit Rolf Stahlhofen, denn der bewies, dass er ein Könner ist."

Quelle: Annette Fath-Lihic - Wormser Zeitung 4.12.06