Morsche! es ist 10 Uhr morgens hier und guckt mal was ich grad gefunden hab (hab ich eigentlich schon erzählt, dass ich seit ein paar Wochen auch zur Kurzhaarfraktion gehöre?... wobei mir die Haarlänge immer noch ein bisschen zu lang ist...)


Nachtrag:


Bei Xavier übermannt ihn doch die Rührung
Klassik, Joana und Pop waren Widders Wunsch / 10 000 Häppchen und Trinkwasser


In dem Moment, als Gerhard Widder selbst Xavier Naidoos Auftritt ansagt und ihn umarmt, da wird seine vorher so starke, feste, laute Stimme dann doch für einen Moment brüchig, da merkt man ihm die Rührung an: Die Hymne "Meine Stadt" des Hitparadenstürmers aus Mannheim beendet nach über zweieinhalb Stunden gestern Abend die Abschiedsfeier für den Oberbürgermeister und ist zugleich auch ihr bewegendster Moment.

Ganz still ist es in dem vollbesetzten, überhitzten Saal, als Michael Herberger, der musikalische Leiter der "Söhne Mannheims" und Urgroßneffe des großen Fußballidols, in die Tasten greift. Nur von ihm am Klavier begleitet, singt Xavier Naidoo seinen großen, seiner Heimat gewidmeten Song "Meine Stadt". "Sie hat mich herzensgut betreut, ich habe keinen Tag bereut" oder "Denn meine Stadt ist meine Frau, der ich alles anvertrau" sowie "Ich hab bei dir nur gelernt, was ich wirklich gebraucht hab" - das sind alles Liedzeilen, die viele der Zuhörer in diesem Moment, da Xavier so gefühlvoll singt und dabei stets auf Widder blickt, auch auf den scheidenden Oberbürgermeister beziehen.

Emotional bewegende Momente seiner Amtszeit zeigt zuvor das RNF in einem Filmbeitrag "Meine Aufgabe heißt Mannheim". Im Kulturprogramm des Abends war es "sein Anliegen, die gesamte musikalische Bandbreite der Stadt erkennen zu lassen", verrät Generalintendantin Regula Gerber vom Nationaltheater, die den Abschied moderiert, einen Wunsch von Widder. Im Theater selbst ist volles Haus, es ist der letzte Abend der Spielzeit, daher könnten Künstler aus ihrem Haus leider nicht da sein, sagt Gerber entschuldigend. "Aber wir haben uns immer außerordentlich gut unterstützt und getragen gefühlt", betont Gerber und kündigt das Kurpfälzische Kammerorchester an. Unter Leitung seines Chefdirigenten spielt es die Sinfonie g-moll op. II, Nr. 2 von Anton Fils, einem der bedeutenden Sinfoniker der "Mannheimer Schule".

Joana, von Peter Grabinger und Adax Dörsam begleitet, spannt den Bogen weiter. "Eine der gegenwärtig bedeutendsten Stimmen Mannheims", so Gerber, singt auf ausdrücklichen Wunsch von Widder "Die Gedanken sind frei", das Lied der 1848er-Revolutionäre und der Arbeiterbewegung.

Aber klar, dass man bei Joana auch stets schmunzeln muss. "Dir, lieber Gerhard", wie sie sagt, widmet sie "Moi Sprooch, ihr Leit" - mit einer Bemerkung in Richtung Karin Widder: "Selbst seine Frau als Berlinerin hat sich ja vom Fluss unserer Sprache mitreißen lassen." Am besten auf Widder passt aber natürlich Joanas Hymne "Moi schäänes Mannem", die sie aber an der Stelle, als sie über die erste Autofahrt von Bertha Benz singt, unterbricht und dafür sofort spontan Beifall bekommt: "Deswegen sage ich: Kein Daimler ohne Benz".

Draußen im Foyer richten derweil Erwin Morr und sein Team vom Partyservice Morr, der den Baumhain bewirtschaftet, 10 000 Häppchen. Es gibt kleine "Saumagenburger" oder mit Leberwurst, Salami, Blutwurst und Käse belegte winzige Brotscheibchen, so hat es sich Widder gewünscht - keine Delikatessen. Auf den Tischen steht in Flaschen abgefülltes Trinkwasser der MVV Energie AG, die den Abend ebenso wie die GBG-Wohnungsbaugesellschaft und das Klinikum sponsern und daher Stelltafeln ins Foyer stellen durften.

Mannheimer Morgen
27. Juli 2007

---

Ein bisschen Gott in deinem Leben ist besser als gar nichts, aber Jesus als zentraler Bestandteil deines Lebens ist das Beste überhaupt - Michael Herberger

Dateianlagen:

w17.jpg (21 kByte, 599 x 436 Pixel)
speichern

w18.jpg (28 kByte, 599 x 431 Pixel)
speichern

w16.jpg (26 kByte, 599 x 432 Pixel)
speichern