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KOMPARSE.DE - Portal für Komparsen u. Kleindarst.
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A. Rany
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Beiträge: 1522
Komparse: über 100 mal
Ziel: Interessante Leute treffen
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Erstellt: 05.03.06, 21:16 Betreff: Drehbericht TATORT - SCHICHTWECHSEL
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Drehbericht: Tatort - Schichtwechsel
Am Telefon erfuhr ich von der Agentur, dass ich im oben genannten Tatort einen Werftarbeiter darzustellen hätte. Ich solle mir doch bitte Arbeiterkleidung mitbringen - und auch ein Handtuch solle ich mir vorsichtshalber mal mitnehmen. Kein Problem, ich habe mir dann von einem Bekannten, welcher ungefähr meine Größe hat, einen Blaumann ausgeliehen und war am vereinbarten Drehtag um Punkt 8.15 Uhr am Set auf der Lindenau - Werft in Kiel-Friedrichsort.
Als ich der Regieassistentin meinen Namen sagte, schickte sie mich erstmal in die Maske, wo eine Mitarbeiterin des Teams mich - hämisch grinsend - empfing, um mir eine künstliche Tätowierung auf den rechten Oberarm zu zaubern. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, warum ausgerechnet mir als einzigem diese Ehre zuteil wurde …
Insgesamt waren wir 12 "Werftarbeiter". Karen, die Regieassistentin kam nach unzähligen belegten Brötchen und Unmengen von Kaffee zu uns in den Wagen, um uns in die Szene einzuweisen.
Kurze Szenenbeschreibung: Schichtwechsel auf der Werft. 13 Werftarbeiter befreien sich in der gemeinschaftlichen Personaldusche vom Schweiß der vergangenen Schicht. Plötzlich stürmt die Freundin eines der Arbeiter in die Männerdusche, kämpft sich durch die verschwitzen, klitschnassen Männerkörper, bleibt vor einem der Arbeiter stehen, um diesem eine entsetzliche Eifersuchtsszene zu machen.
"Okay" - sagte Karen - "11 von Euch stellen sich in Unterwäsche um die Waschbecken herum, und waschen sich, … und einer von euch stellt sich bitte mal nackt unter die Dusche - und duscht! Moment mal: wer von Euch ist ( sie warf einen Blick auf den Regieplan ), … wer von Euch ist …… Arne?"
Eisiges Schweigen herrschte in dem kleinen Baucontainer, welcher uns von der Aufnahmeleitung freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.
"Ich bin Arne!" "Prima Arne, dann komm mal mit!"
Karen führte mich zum Set und wies mir eine kleine Kammer mit Spind zu, in welchem ich meine Klamotten aufbewahren konnte. Nur im Bademantel bekleidet betrat ich die Dusche, wo das Drehteam ( 16 Leute ) schon auf mich wartete. Auch die anderen 11 Komparsen standen schon an ihren Waschbecken - und übten ihre Rolle.
Ok, während der ersten 17 Probe-Takes durfte ich meinen Bademantel noch anbehalten. Während dieser Takes wurde - das Licht eingestellt - die Mikrophone überprüft - mein Duschwasser temperiert - Text geübt - u.s.w.
Eine Nebelmaschine sorgte für den optischen Effekt einer Dusche, ……
Dann wurde es ernst: Auf Geheiß der Regisseurin wurde mir mein Bademantel abgenommen, und ich begann zu duschen.
"Ok - wir drehen! Ruhe bitte!" "Ton?" "Ton läuft!" "Kamera?" "Kamera läuft!" "Tatort-Schichtwechsel - Dusche - die Erste!"
Wir drehten die Szene ca. 20 Mal in unterschiedlichen Einstellungen - zwischen den einzelnen Drehs gab es immer eine technische Pause von ca. 10 Minuten, in welcher mir großzügigerweise meinen Bademantel wieder überreicht durfte. Blöd war nur, dass der Mantel nach den 4. Take klitschnass war - und mir dann bestenfalls noch eine Lungenentzündung eingebracht hätte - also verzichtete ich in den folgenden Pausen ganz auf ihn.
Übrigens: Irgendwann - nach 3 Stunden Dauerduschen - ist es Dir scheißegal, dass ca. 30 fremde Leute um dich herumstehen. Und irgendwann überhört man auch die blöden Kommentare der anderen männlichen Komparsen über irgendwelche Penislängen und andere etwaigen Unzulänglichkeiten.
Nur beim Auszahlen der Gage lachte dann keiner mehr, …. denn für geschminkte Tatöwierungen und Nacktszenen gibt es nämlich Extrakohle - …….. ätsch! Und dann isses Dir auch egal, wenn du noch Tage danach noch schrumpelige Finger vom Duschen hast!
Gruss a.
____________________ "Bei A. Rany gibt es immer wieder was auf die Öhrchen!"
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joerg
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 05.03.06, 21:26 Betreff: Re: Drehbericht TATORT - SCHICHTWECHSEL
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Hallo Arne, echt, Du musstest Dich nackt Duschen? Also ich hätte Probleme mit solchen Szenen. Ich würde nie in Nacktszenen mitmachen und auch nie Oben Ohne Mitmachen, wobei ich keine Probleme hätte, auch mal Beinfrei Drehen zu können, wie das bei Schwimmmeistern der Fall wäre. Also da hätte ich schon eine Schamgrenze. Jörg
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A. Rany
Mitglied
Beiträge: 1522
Komparse: über 100 mal
Ziel: Interessante Leute treffen
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Erstellt: 05.03.06, 21:45 Betreff: Re: Drehbericht TATORT - SCHICHTWECHSEL
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Ja, ich musste mich nackt duschen. WIE DUSCHT DU DICH DENN? Ich habe auch schon Liebesszenen nackt gedreht. Klar, auch ich habe eine Schamgrenze - ich tu nicht alles für Geld. Aber solange es sich um eine seriöse Produktion handelt - warum nicht? Irgendwie muss ich ja meine Miete bezahlen :) Demnächst spiele ich wahrscheinlich eine Schwulenszene für's ZDF. Ist okay - solange es nicht zum Zungenkuss kommt. a. arneprill.de
____________________ "Bei A. Rany gibt es immer wieder was auf die Öhrchen!"
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kira
Gast
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Erstellt: 06.03.06, 09:32 Betreff: Re: Drehbericht TATORT - SCHICHTWECHSEL
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hi arne!
habe gerade deinen tatortbericht gelesen..wow super dass du das so mitgemacht hast! also wenn mir das paasiert wär, ich wär sofort aufgestanden und gegangen..ziemlich heftig find ich, dass die agentur dir das verheimlicht hat. darf man wissen um welche agentur es sich in diesem fall handelte?
viele grüße kira
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Mike
Gast
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Erstellt: 06.03.06, 09:38 Betreff: Re: Drehbericht TATORT - SCHICHTWECHSEL
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@ arne
geiler bericht! was hast du denn verdient?
Mike
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Kevin555
Mitglied
Beiträge: 136
Komparse: 6-10 mal
Ziel: Kleindarsteller werden
Kleindarsteller: Nein, noch nicht
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Erstellt: 06.03.06, 09:40 Betreff: Re: Drehbericht TATORT - SCHICHTWECHSEL
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Wir wollen Fotos, Arne! Fotos!! *ggg* Kevin
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A. Rany
Mitglied
Beiträge: 1522
Komparse: über 100 mal
Ziel: Interessante Leute treffen
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Erstellt: 06.03.06, 09:56 Betreff: Re: Drehbericht TATORT - SCHICHTWECHSEL
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Die Agentur hat es mir nicht verheimlicht, es wurde ja auf das Handtuch hingewiesen - und da ich mit der Agentur bestens klarkomme, (fast schon freundschaftlich verbunden bin) macht man halt auf diese Art seine kleinen Scherze.
Ich hätte die Szene vor Ort auch ablehnen können - aber dann hätte es ein anderer gemacht und der hätte die Kohle verdient.
Grundsätzlich zum Thema NACKTDREH bei einer seriösen Produktion:
Mir sagte mal ein Regisseur: "Wir drehen einen Krimi und keinen Porno. Dein Sch.... interessiert hier niemanden, aber es wirkt einfach unglaubwürdig, wenn du in Badehose unter der Dusche stehst!"
Will sagen: WENN das mal vorkommt (was sehr selten ist), dann guckt dir nach ein paar Minuten niemand mehr dorthin. Denn dann haben die andere Sachen zu tun, als sich Komparsensch...... zu begucken.
Außerdem wird darauf geachtet, dass das betreffende Teil nachher nicht im Bild zu sehen ist - jedenfalls nicht im Detail.
Es ist schlimmer etwas zu spielen, was mir im Innersten total gegen den Strich geht.
Zum Beispiel eklige Nazis oder einmal sogar einen sadistischen Freier in einem ZDF-Krimi, welcher mit 'nem Gürtel ...
Das ist hart!
Egal, 10.00 Uhr = Frühstück = bis später!
a.
____________________ "Bei A. Rany gibt es immer wieder was auf die Öhrchen!"
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Gast
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Erstellt: 06.03.06, 10:43 Betreff: Re: Drehbericht TATORT - SCHICHTWECHSEL
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I love my Mum! :))))
Danke für den Bericht! War schön zu lesen! :)))))
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joerg
Ehemaliges Mitglied
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Erstellt: 06.03.06, 12:34 Betreff: Re: Drehbericht TATORT - SCHICHTWECHSEL
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Hallo Arne, also ich Dusche mich nur alleine zu Hause, also nie vor der Kamera. Und was eine Bettszene angehen würde, die würde ich nur mit einer Frau Drehen, wobei ich einen Schlafanzug anhabe, der auch meinen Oberkörper bedeckt, da ich leider eine sichtbare Narbe (ca. 10 cm) im Bauchbereich habe. Damals (vor 11 Jahren) war noch nichts mit Schlüssloch-OP. Jörg
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niemand
Ehemaliges Mitglied
Ort: Berlin
Komparse: über 100 mal
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