Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum
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Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum
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No new posts Re: Wahrheit – was ist das?
Hallo Eva, hallo mitnand, nachdem ich nach langer Zeit vorbeisehe, kommt mir Vieles was ich lese wie Streit vor. Noch nie konnte ich mit Streit gegeneinander was anfangen, das kommt mir dann vor wie auf der falschen Welt gelandet zu sein. Was macht man auf einem Lehmklumpen voller Streit? Du als Frau hast natürlich die gewissen Antennen dafür und bringst Dinge entsprechend auf den Punkt, weswegen ich mir halt ein paar Worte von Dir gepickt habe. Nimm's bitte nicht als einen persönlichen Angriff. Ganz nebenbei gilt für mich miteinander für etwas streiten und nicht gegeneinander. Etwas nicht zu verstehen kann man als unbefriedigend empfinden. Mir ist Unverständnis allerdings eher ein Anreiz mehr zu erfahren. Das ist vielleicht so wie beim Wandern: Man geht los und möchte gerne wissen, was hinter dem nächsten Felsen ist, was hinter dem Wald, hinter der Wegbiegung. Ich versuche mir vorzustellen, wenn man statt mit Lust am Entdecken mit einem unzufriedenen Gefühl losstiefelt. Warum Streit und was steckt dahinter? Was ist jetzt eine Meinung oder was eine Wahrheit? Vielleicht empfindet ein jeder das für sich als Wahrheit, weil sie einem ein Vehikel dafür ist, mit dem Leben klarzukommen, wie zum Beispiel der Kristall-Gott von Herz mit Ranken. Ist also wahr, was nützlich ist? Diese Tage sah ich zufällig diesen Film über den sogenannten "Todes-Raser", den man verdächtigte, eine Frau mit ihrem Kind auf einer Autobahn zu Tode gedrängelt zu haben. Es war interessant zu sehen, wie Zeugen-Wahrheiten täuschen können, eine ursprünglich scheinbar sichere Wahrnehmung verwandelt sich bei Belastung in eine unsichere, kann einen möglicherweise Unschuldigen einer Verurteilung zuführen. Der Fall zeigte, wahr kann sein, was nützlich ist: Vermutlich unter dem Druck ressentiment-beladener und -fördernder Hetzpresse in erster Instanz dem Gericht, das sich nicht genug Mühe geben wollte, in zweiter Instanz dem Gericht, das sich nur halbherzig zu einer Bewährung durchrang. Manches an diesem Fall ähnelt dieser uralten Angst, man könne etwas Falsches wahrnehmen, wegen der daraus entstehenden Handlungen in die Hölle kommen, der man nur durch Unterwerfung entkommen kann – so hat Kirche die Jahrhunderte überdauert. Religion hat viel mit Angst zu tun, die Ängste schützen die Machthaber, was den Seelen aber in der geistigen Welt deshalb widerfährt, ist entweder gar nicht oder nur sehr schwer einzusehen. Man könnte nun auf die Idee kommen, daß angstgebundene Seelen, die sich schwer tun mit einer Loslösung aus ihren geistigen Ketten, ein Ventil nutzen, daß den hierseitigen Menschen wohl kaum bewusst ist. Wie die Angst in die christliche Religion kam, ist gar nicht so einfach zu ergründen, denn frühchristliche Gemeinden hatten ja noch keinerlei Zugang zu Macht. Und doch gab es Bestrebungen schon in der dritten Generation nach Jesus, eine religiöse Einheit zu schaffen. Ein schlechtes Zeugnis den Religionswahrern und -lehrern? Wir wissen heute, daß Frühchristentum wesentlich weiter gefasst war, als heute weithin bekannt. Durch die Berührungen mit anderen Religionen und geschuldet der geistig-seelischen Trägheit von Menschen muss sich wohl Heidnisches mit Christlichem vermischt haben. "Techniken" sich völlig unvorbereitet und unwissend mit Jenseitigen in Kontakt zu setzen, dürften vermutlich einigen Schaden angerichtet haben. Verständlich, daß man alles aus der christlichen Überlieferung vernichten liess , woraus die sogenannten Häretiker ihre Praktiken und Lehren ableiteten? Damals hatte man die Idee einer universalen Religion. Je weiter jedoch sich Christentum von Christus entfernte, desto despotischer wurde es, ängstlicher. Verbote, Zwang und Ängste schienen das geeignete Mittel, eine religiöse Einheit zu wahren. Spätestens da war wohl jegliches Gottvertrauen auch bei Lehrern und Bewahrern verschwunden, denn man nahm die Dinge mehr und mehr selber in die Hand, statt Gott wirken zu lassen. Und so ist es bis heute geblieben. Ja es hat sich sogar verschlimmert, indem beispielsweise die katholische Kirche (erst!) im 19ten Jahrhundert den Absolutheitsanspruch des Papstes, seine Unfehlbarkeit verkündete, heute hat Kirche absolut keine Antwort auf Wittgensteins Ende der Philosophie, keine Antwort auf bohrende Fragen angesichts vielfältiger wissenschaftlicher Theorien. Sie verschanzt sich trotzig hinter ihren Dogmen. Ja man muss annehmen, daß sie nichts mehr von ihrer eigenen Religion verstehen und indem sie Neues verwerfen, tragen sie zur Entwurzelung des Alten bei. Sogar ihren Gott haben sie verworfen, eingesperrt in goldene Töpchen und Tigelchen - ein religiöses Puppenspiel mit Knöchelchen und Verkleidungen. Nun, es gibt eine äquivalente Entwicklung zu der des Frühchristentums bei den einzelnen Menschen. Jeder nämlich bastelt sich seine eigene Religion, ähnlich wie es wohl in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten gewesen sein könnte. Allerdings ohne das Angstgewitter einer übergeordneten machtausübenden Institution. Aber warum tun Menschen das? Haben sie auch in der Freiheit Angst? Jean Paul Sartre meinte, der Mensch sei zur Freiheit verdammt. Blaise Pascal spricht von der Daseinsangst. Der Mensch muss sein Leben selbst führen, ohne Einfluss von aussen. Heidegger spricht eine andere Angst an: "man". Man ist eingebunden, man passt sich an, man passt sich nicht an, man sucht nach dem Sinn des Seins. Ohne Autorität, die einem eine Richtung gibt, der Mensch sei in die Welt geworfen. Dieses Geworfensein will erfüllt sein. Bloß womit? Solange man lebt, ist man nie fertig, sondern offen in die Zukunft. Existieren ist Sein zum Tode. Ist dies eine mehr oder weniger unbewusste Angst, die wir mit irgendwas überdecken? Mit vielerlei Ablenkungen? Hilfskonstruktionen, die einen vor dem Ende im Tode "erlösen" im alltäglichen Sein? Individuelle Religionen, Sinnsuche als Erfüllung der Leere angesichts des Endes? Gar nicht zu reden von all den vielen Religionen des Vergänglichen als da wäre unsere Konsum-, Spiel-und-Spaß- und Mediengesellschaft. Sind wir nicht alle irgendwie ausgeliefert diesem Ende? Und sind dann Religionen etc. eine Art Beruhigungsmittel? Ähnlich einem Alkoholiker, der seine unbewältigten Dinge im Rausch ertränkt? Evangelische Theologen treten eine andere Flucht an. Sie entwickeln ein Buch, welches alle religiösen Texte der Welt zusammenführt, zusammenfasst, und dabei alle kritischen Punkte, alle Gegensätze auslässt. Ist das eine Antwort, eine Wahrheit? Oder belügt man sich damit nur immer weiter und verstrickt sich tiefer und tiefer in sein altes Lügengebäude, nur um ein nahendes Ende abzuwenden? Was immer man sich eklektizistisch an Religion oder Weltanschauung zusammenbastelt – kann es Wahrheit sein? Wieder haben wir also einen Versuch von Einheit. Kann man dies mit einer Einheitssauce vergleichen? Wer wollte wirklich wissen, was zum essentiellen religiösen Wissen dazugehört und was nicht? Wie sehr spielt politisch-diplomatisches (ist Diplomatie eine Form der Angst?) Leisetretergeschleime eine Rolle? Worin würde sich eine solche Religion unterscheiden von irgendeiner beliebigen Philosophie? Kann ein solcher Einheitsbrei eine weite geistige Dimension öffnen? Ebnet sie den Weg für das Unendliche, aus welchem das Zeitlich-Vergängliche fliesst? Kommen wir nochmal zu den Entwicklungen der einzelnen Menschen. Kann es nicht sein, daß diese Selfmade-Religionen zu einer babylonischen Sprachverwirrung führen? Keiner versteht den andren mehr - das Innere eines anderen Menschen zu verstehen, ist ohnehin schwer genug. Und das kam mir hier so vor beim Lesen - man meint, einander zu verstehen und tut es dann wohl doch nicht so richtig. Schnell wäre dann auch der geistige Knüppel bei der Hand ... In religiösen Dingen haben wir es auch mit etwas höchst Intimen zu tun. Und da lässt man nicht jeden hinein. Vielleicht ist das auch gar nicht möglich, jedenfalls nicht in der materiellen Welt? Also – aus diesen Individualreligionen entsteht noch ein weiteres Problem. Man schnuppert mal in jenseitige Welten, kontaktiert irgendwelche Geister, channelt und wie man das alles nennt. Kann man aber wissen, wessen Geistes Kind sie sind, mit denen man in Berührung kommt oder deren Berührung man sucht? Nehmen wir mal an, diese Geister kennen sich mit der menschlichen Psyche etwas mehr aus, als der Adept. Kann Letzterer wissen wann der Zeitpunkt gekommen – war – an dem er seine Seele verkaufte? Eine kleine Anekdote zu diesem: Osteuropäische Juden, die auswandern wollen, werden von listigen Christen derart unter die Fittiche genommen, indem man den Juden in jüdisch scheinenden Gottesdienst-Feiern das Christentum unterjubelt. Das kommt daher, weil sie weder vom richtigen Judentum noch vom Christentum eine Ahnung haben. Aber einmal überlistet, sitzt in der Seele etwas tief drinnen. Erinnern wir uns dazu noch an die oben erwähnten in Angst gedrängte, gefangene Seelen, von denen wir nicht wissen, welche Zeiträume nach irdischem Maßstab sie verharren, weil sie nicht aus und ein wissen - und ob es ihnen nicht das eine oder andere Mal ermöglicht ist, ihren Schabernack mit den Hierseitigen zu treiben. Und da kommen wir wieder zu der Frage, was Wahrheit sei. Was ist die unumstößlich zuverlässige Instanz, die einen durch alle Fährnisse des Abenteuers Lebensweg ohne Schaden leiten kann? Kann man sich auf sich selber verlassen, wenn man, bei geschicktem Vorgehen, zutiefst verunsichert oder seelisch destabilisiert, auf falsche Fährten geleitet werden kann? Ab wann entfernt man sich vom Geworfensein in eine Existenz mit der Dimension Tod? Was führt den Menschen wahrhaftig und sicher darüber hinaus? Einen schönen Tag wünsch ich Euch
Didier_Artisan 27.07.05, 10:33
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Hallo Eva, hallo alle z'säme Ein bisserl Abstand tut zuweilen gut. Wenn man in einer beinah täglichen Dauerdiskussion steckt – ja dann steckt man halt fest drinnen in dem, was man sich zurechtgelegt, zusammengelesen, aufgeschnappt und zusammengebaut hat wie Ameisen einen Haufen aus vielen Dingen gefunden im Hänsel und Gretel-Wald – in Abgrenzung zu anderen, wie hier unschwer zu erkennen wäre. Es scheint einen Wald voller Gräben. Erst, wenn man eine Sache von einem ganz anderen Standpunkt betrachtet, beispielsweise indem man seine eigenen widergekäuten Dinge verlässt, auch die Reaktionen darauf, kann man womöglich mal was anderes sehen. Ist vielleicht so ähnlich wie mit Ferien machen: Man geht mal weg und schaut, wie es sich woanders lebt. So jedenfalls war es zu Zeiten des echten Reisens. Ob es heute noch so sein kann, wo man weltweit die Dinge zum verwechseln ähnlich findet? Deshalb, Eva, ist es vielleicht ganz gut, einmal etwas nicht zu verstehen. Womit wir auch schon in diesem Fatalismus wären. Man schafft sich mit seinen zurechtgelegten, zusammengesammelten, gehamsterten – Meinungen – eine für den Anderen determiniert erscheinenden Gedankenkosmos. Man glaubt, wie Du sagst: "... daß alles vorherbestimmt ist", vorherbestimmt aus eigener Meinung. Man weiß im Laufe der Zeit dann schon ungefähr, wie jemand antworten wird, man kann sich gegenseitig abschätzen und weiß auch, daß man anderen einfach um's Verrecken nicht "seine" Wahrheit nahebringen kann. Man determiniert sich auf eine gewisse Weise selber. So kommen dann (Gegen-)Sätze zustande wie: "Du hast Deine Meinung, ich meine und ich will nicht wieder die alten Diskussionen ... und lass mir doch mal meins ...". Aber kann das Wahrheit sein? Stellen wir Meinung und Wahrheit mal gegenüber. Mir scheint, daß dies zwei ziemlich verschiedene Sachen sind. Eine Meinung kann jeder haben und es gibt vermutlich ebensoviele Meinungen wie Menschen. Man sagt deshalb zwar, es gebe viele Wahrheiten, jedem seine Wahrheit, jedem sein Glück nach seiner Façon. Jedoch wie sehr entfernt man sich damit von der eigentlichen Wahrheit? Fernab jeglicher Meinung? Also zurück in den Wald? Mal ohne geistige Alphatierchen? Mal ohne Meinung sondern völlig ohne Gepäck ins unbekannte Abenteuer Wahrheitssuche? "Ursprung der Dinge ist das Unendliche. Woraus aber bei den Dingen das Entstehen kommt, dahinein geschieht ihnen auch der Untergang nach der Notwendigkeit. Denn sie zahlen einander Sühne und Buße für ihr Unrecht nach der Ordnung der Zeit." Anaximander Schöne Grüße
Didier_Artisan 26.07.05, 11:07
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Hallo Leute, muss ja doch mal wieder nachschauen, was Ihr so aus der Wahrheit macht ... Hat schon mal jemand nachgedacht über den Fatalismus, der in jeder höchsteigenen, individuellen Wahrheit steckt? Schöne Grüße in die Runde
Didier_Artisan 25.07.05, 14:30
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Naja, der Hase liegt tief unterm Pfeffer verborgen. Eigentlich wäre Esoterik sowas wie die Lehre von verborgenen, geheimen Dingen, oder? Eine Lehre oder Lehren, welche geeignet wären, daß der Mensch sich und einen Teil seiner Umgebung ergründen kann, daß er die Möglichkeiten eines geistigen Daseins erahnen kann, überhaupt einen Begriff von "höheren Wahrheiten" suchen und womöglich erkennen und finden kann. Und eigentlich auch danach leben. Im Grunde wäre dann zum Beispiel ein wohlverstandenes Christentum eine esoterische Lehre. So manche Bibeltexte erschliessen sich halt nicht nach dem uns anerzogenen äusseren Verständnis, denn wir wurden, grob gesagt, an den Schulen weitgehend dahingehend abgerichtet, daß wir wissen, wo man was raffen kann, abgerichtet zu Funktionsmaschinen. Die dann mittels medialer Berieselung das ganze Leben hindurch konditioniert werden. Nun aber ist dies eingetreten: Esoterik ist auch zu einem Geschäft geworden und es tummeln sich unter diesem Mäntelchen ein Unmenge Leute, die wissen, wo man was für sich rausschlagen kann. Materiell gesehen. Geistig gesehen zweifle ich an Vielem. Bei mir in der Nähre gibt es diesen Hersteller von Duftstoffen, Primavera. Wenn die Tag der offenen Türe haben, dann treten sich die Leute auf die Füsse. Es werden Vorträge gehalten darüber, wie mittels Duftstoffen aus einem Menschen ein besserer Mensch werden kann. Ist das nun glaubwürdig oder einfach nur geschäftstüchtig? Jedenfalls kaufen die Leute wie blöd und haben das gute Gefühl was Gutes zu tun. Ich kaufe was, weil ich einfach finde, daß es angenehm ist, wenns ab und zu mal fein duftet und die Duftstoffe in der Tat nicht chemisch verfälscht sind bzw sythetischer Herkunft sind. Oder schauts Euch mal diesen in letzter Zeit boomenden Hexenfirlefanz. Geschäftlesmacherei. Denn wer würde ein besserer Mensch, wenn man dieses oder jenes "Geheimnis" kennt? Man glaubt sich selber und seine Umgebung beeinflussen zu können und glaubt dabei vielleicht auch noch, besser zu sein. Vor einiger Zeit habe ich mal über diese Sache mit der Opferrolle geschrieben. Erzeugt man in Menschen dieses Gefühl, man müssse vor anderen rein dastehen, dann wandelt sich alles, und sei es noch so schön esoterisch, zu einer Lüge. Also kann ich vor diesem Hintergrund nicht beurteilen, ob diese Sache mit den Karten eine Lüge ist oder nicht, es kommt drauf an, wozu man diese Dinger hat. Ich würde jetzt mal vermuten, es hat sowas wie Horoskoplesen. Man meint vielleicht, wenn man in diese Orakle blickt, das Leben werde so angenehm, wie man es gerne hätte, oder es dient einem zur Rückversicherung eigener Einschätzungen. Wobei es dann eigentlich keine eigenen Einschätzungen mehr wären, sondern ein Ergebnis von Interpretationskunst eines Orakels. Wie weit wäre das dann Fremdbestimmung zu nennen? Wo beginnt diese Sache sich dahingehend zu verselbständigen, daß man irgendwann glaubt, diese Legen oder ziehen von Karten oder anderen Orakeldingen beeinflussen den Welten- und Lebenslauf oder erhellen mir dieses? Wo ist die Grenze die das "auf den Hund kommen" markiert? Ich für mich sage natürlich: "not for me." Ich für mich sage, man kann in geistige Tiefen eindringen ohne Hilfsmittelchen wie diese Tausend Dinge, die man kaufen kann, auch Drogen. Es dauert dann allerdings länger, und ich finde, man reift und nimmt sich nicht mit "Gewalt" vor der Zeit und vor der Reife. Den menschlichen Geist öffnen und die Seele diesem Geiste mehr hin zu neigen denn zur körperlich materiell äusseren Welt geht nach meinen Dafürhalten nur ohne alle Hilfskrücken. Denn man will doch ein kräftiger Baum werden, mit kräftigem Stamm, einem weiten Blätterdach, ein Baum der jedem Sturm standhalten kann und der Wanderer und Vögeln des Himmels lieblichen Ruheplatz bietet. Was meint Ihr?
Didier_Artisan 03.12.04, 09:24
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Jungs - wie wärs, wenn Ihr sachlich bleibt? Also ich fühle mich zu Bernies Karten und Crowley auch nicht hingezogen. Aber es sind seine Sachen, die ihm wichtig erscheinen, fertig. Ob daran was Wahrhaftiges ist oder nicht - muss jeder selber rausfinden. Und da samma schon bei Bernies Fragezeichen. Schau Bernie, wenn ich Dir jetzt gesagt hätte - dies das und jenes ist Wahrheit, dann würden wir entweder bei Deiner Geschichte landen oder aber Du würdest womöglich denken " dann soller mal glauben das sei Wahrheit, ich glaube was Anderes" oder wir könnten uns ein bisserl zoffen wie Pegus und Du und wem wäre damit gedient. Darf man von aussen jemand in Frage stellen oder wenn - wie weit darf man dabei gehen? Wie sehr darf man in die Personlichkeit und und somit in die Liebe eines Anderen eindringen? Denn mit was man sich umgibt, gehört der Sphäre der Anziehung an, also der Liebe, welche jedes Wesen in sich trägt. Ich finde, man kann dazu anregen, daß Jemand sich selber Fragen stellt, sein Weltbild überprüft darauf hin, was ist wahrhaftig an mir, was nicht, ist alles, mit dem ich mich umgebe, wirklich notwendig und tausend andere Fragen mehr ... Darin sehe ich ein großes Problem, wenn man mit welchen Religionen, Philosophien und Anschauungen auch immer den Menschen ausser die Lage versetzt, die richtigen Fragen zu stellen. Wenn man einmal aufhört, Fragen zu stellen, dann hört man vermutlich auf zu leben. Fragen suchen nach Antworten und ich finde, die Menschen auf dieser Welt scheinen eher Fragezeichen zu sein denn Ausrufezeichen. Naja, die Ausrufezeichen unter ihnen sind dann womöglich diejenigen, die alles zu ihren Vorteilen steuern und lenken auf Gedeih und Verderb. Ich muss immer schmunzeln, wenn insbesondere katholische Geistliche sich und Schutzbefohlene mit "Suchende im Geiste" oder so ähnlich anreden. Aber es hat was, oder was meint Ihr?
Didier_Artisan 02.12.04, 15:06
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Eine schöne Geschichte Bernie. Wenn Ihr alle mal wieder einen richtig wunderschönen Film sehen möchtet, würde ich diesen koreanischen Film empfehlen: "Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling" Der Schüler eines alten Mönches quält Tiere mit Steinen und wie das so ist, wer nicht hören will, muss fühlen, der Meister lässt den Jungen Steine schleppen ... Die Esoterikfreunde unter uns wissen vieleicht, was die fernöstliche Philosophie des Tao vermitteln kann - man kann nichts erzwingen. Aber anregen. Würde Gott dies nicht auch so tun? Seine Geschöpfe in völlige Freiheit entlassen, vollkommen von ihm losgelöst ohne Gängelung, nur ausgestattet mit dem "Soll" nicht dem "Muss" von Gesetzmäßigkeiten, die vor Selbstaufgabe und Selbstzerstörung schützen? Können. Es gibt nirgends ein Muss, nicht wahr? Aber Menschen, als gesellige Wesen auf der Suche nach "Gleichgesinnten" hättens manchmal gern erzwungen ohne zu erkennen, daß sich alle Geschöpfe in ihren mannigfaltigen Unterschieden ergänzten. Wäre das nicht ein stiller Triumph Gottes, wenn seine Geschöpfe ihn sogar leugnen könnten mit allen möglichen Konsequenzen? Nun denkt Euch liebe Leute, unter diesem Aspekt des Zwingens könnten Religionen, Lehren verbogen oder gar erdacht sein. Aber wie finden, die zwingenden Elemente, welche Verfälschungen darstellen? Ahja, da war doch noch diese Geschichte vom verlorenen Sohn...
Didier_Artisan 02.12.04, 14:17
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Spiegelfechtereien mit heiligen Kühen Vielleicht sollte man sich einmal fragen, ob Esoterik nicht so ähnlich funktioniert wie die katholische Kirche. Vielleicht ist es vergleichbar mit den Zuständen der Spätantike, wo es galt, mit dem Knüppel im Sack Machterhalt und Machtausdehnung als letzte Zuckungen des römischen Reiches, sich verschiedensten religiösen und philosophischen Strömungen anzubiedern, anzubieten, gleichsam die Beine breit zu machen? Aus welchem Umstand manche von der großen Hure sprechen? Nun, die Esoterik hat keine Weltreiche zusammenzuhalten. Aber womöglich das biedere kleinkarrierte beduftete und edelsteinbestückte Wohnzimmerreich von gewissen geschäftstüchtigen und wichtigtuerischen, narzistischen Scharlatanen? Ist es nicht so, daß man jede Lehre auseinanderzupfen soll und durchprüfen? Ja auch die christliche Lehre. Ältere und neuere Offenbarungen? Aber Hand aufs Herz - wer tut dieses wirklich? Ist es nicht vielemehr so, daß man, insbesondere in der Jugend oder in Phasen so genannter Lebenskrisen, dem erliegt, wenn nur jemand alte Zöpfe packt und abschneidet oder modisch umfrisiert? Das Ganze natürlich garniert mit schwer durchschaubaren Tricks, welche der Seele schmeicheln? Das Ganze wirkt natürlich um so fesselnder, wenn man sich noch nicht einmal über seine eigene Dreieinigkeit im Klaren ist und somit keinen Schimmer hat, was beispielsweise die Seele eines Menschen ist? Vergesst nicht - es gibt sowas wie Wissenstabu und Wissensvorsprung. Ok, zupfen wir mal den esoterisch beliebten Kosmischen Christus, Gott oder wie auch immer er genannt werden mag, einmal auseinander. Dazu genügt die schlichte Frage: Ist Gott nun sein eigenes Geschöpf oder hat er etwas geschaffen hat, was ausser ihm steht und neben ihm völlig frei ist? Und sogleich fragen wir uns dann noch - wenn Satan das Spiegelbild Gottes sein soll, was ist denn das für ein z'sammazupfter Gott oder ist irgendwas mit dem Spiegel nicht in Ordnung? Duelliert Gott sich mit sich selber oder seinem bösen Bruder? Ha, schon hat sich ein Denkfehlerchen eingeschlichen - Gott hat keinen Bruder, es ist nur sein Spiegel. Ole El Zorro! Braucht es das Böse als notwendigen Gegenspieler von Gott? Aber hätten wir dann nicht zwei Götter und welchem sollte man Glauben schenken oder vertrauen? Oder warum sollte ein Gott Böses schaffen? Diesem Gott wäre ja am Ende überhaupt nicht über den Weg zu trauen, oder? Könnte er dann nicht jederzeit launisch wie so manche Menschen, einfach etwas zerstören, wenn ihm was nicht in den Kram passt? Und müsste dann nicht jederzeit die gesamte Schöpfung zittern vor solch einem Spinner? Nihilsmus? Nun, wenn es karmische Entwicklungen und Verwicklungen gäbe, was würde es denn für einen Nutzen haben, wenn ein Mensch, der sich im realen Leben genötigt sah gleichsam die Finger schmutzig zu machen um zu existieren - im Gegensatz zu bloß umhersitzenden Gurus, gebetsmühlendrehenden, betelnden und schwafelnden Mönchen, Ja welche Gerechtigkeit liegt denn eigentlich darin, also welchen Nutzen hätte es denn, zurückkehren zu müssen in eine Form mit weniger Möglichkeiten? Findet sich also eines Tages ein sich redlich mühender, im wirklichen dreckigen Kasten-Leben stehender als gemolkenes Rind wieder? Lachen da nicht sämtliche Hühner? Oder weinen sie gar ob soviel Ungerechtigkeit? Und wer wollte denn bestimmen, wer als was und wie zurückzukehren hätte? Also doch ein personaler Gott? Müsste man einen solchen Gott nicht einen üblen Schelm nennen, der nach Lust und Laune Kasten installiert? Oder bestimmt das Kollektiv des nirwanischen Zustandes darüber, was mit den karmisch gekerkerten zu geschehen habe? Habt Ihr Euch je gefragt, was es bedeuten würde, in ein Nirwana einzugehen, in welchem man als Persönlichkeit aufgelöst wird? Wozu dann vorher der ganze Firlefanz mit Zyklen über Zyklen, wenn man, nicht mehr seiner selbst bewusst, in viele, viele Teile zerstückelt hernach aus vielen anderen Teilen nicht mehr "man selber" sondern was Neues zufällig zusammengewürfelt ist wieder der ganze Zyklenfirlefanz losgeht? Völlig neue Identitäten wären entstanden. Und wer behauptet, daß ja dadurch alles in einen höheren Energie- und/oder Bewusstseinszustand übergegangen sei, muss sich fragen lassen, was das für einen Zweck hätte, wenn Gott selber zunächst ein kunstvolles Universum schafft um er hernach in steitiger Unbeständigkeit und Ungewissheit zu halten, also in einem dauern qualvollen Zustand? Unterm Strich also würde Gott sich stetig selber quälen? Gott wäre also sadomaso? Hrrm, da grinsen mein Hirnwicklungen - ein Schelm wer Arges denkt? Und das Spieglein an der Wand möchte lieber was Schöneres sehen. Trauriges Universum, nicht wahr? Noch ein Seitenblick auf den erwähnten Kollektivismus, welchen ich gerne in die Nähe des Nihilismus rücke, denn in seinen praktischen Auswirkungen ist es gelebtes Nichts, auch wenn es sich paradox anhört: In unseren gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Debatten spotten Manche darüber, daß es wegen der zunehmenden Demokratisierung selbst der kleinsten Enscheidungen beinahe gar keine Möglichkeit mehr gibt, überhaupt noch irgend etwas zu entscheiden und somit voranzubringen. Demokratisierung oder kollektive Demokratie bedeutet am Ende dann doch, daß jeder Recht haben will und dieses Recht durchsetzen will und jeder jeden blockiert bis die Gesellschaft zum Stillstand gekommen ist. Es geht nichts mehr - und da haben wir ihn wieder, unseren "schönen" Nihilismus – RIEN ne va plus. Stellt Euch mal vor, es gibt keinen persönlichen liebevollsten und alles erhaltenden Gott und das kollektive Nirwana hätte zu entscheiden, welche Richtung es denn bitte nehmen sollte ...? Liebe Leute, vielleicht sollte man lernen, alles zu prüfen und nicht gleich annehmen, was einem gefällt und zusagt, denn wer kennt schon die verborgensten Verliese seiner Seele, die dann den noch lange nicht geweckten Geist in Richtungen zieht, aus denen er größte Mühen haben dürfte, sie wieder zu verlassen. Oder hat nicht jeder von Euch schon im Kleinen so gewisse Erfahrungen, wie schwer es ist, kleine dumme Angewohnheiten loszuwerden? Und ist man sie los, so spannen sich durchs ganze Leben immer wieder Fallstricke diese kleine Angewohnheit fordernd. Wenn schon dies so schwer ist, liebe Leute, dann fragt Euch einmal, wie schwer es sein könnte, wenn die ganze Seele und hernach der Geist eines Menschen befallen wird von Irrtümern über Irrtümern, aus welchen dann nicht nur kleine dumme Angewohnheiten maifestieren, sondern ein ganzes Leben und dessen Wirkungen auf andere Menschen? Oh, und was, wenn man unwissend um diese blind gegangenen Richtungen der Seele, andere Seelen zu "führen" beginnt ...? Der Blinde der den Blinden führt, wer würde dies Bild aus der Bibel nicht noch irgendwo in der Erinnerung haben? Vielleicht wäre noch die Frage in der eigenen Seele gründlich zu durchleuchten, ob das Böse sich nicht selbt ergriffen hat in einem Geschöpf und sich dann für so wichtig genommen hat, daß es Gott gleich sein wollte. Alles Arge, was diesem Geist in den Sinn kam, hat er womöglich zum Lebensinhalt und somit Lebenszweck erhoben, sich damit selbst zu erheben gesucht in seiner wirklich großen Weisheit - und dann gedacht, das also könnte der Gegenpol sein zu Gott und er sei wie Gott oder mehr denn Gott, denn während Gott selber den Menschen seine Freiheit in jedem Falle lässt und damit vordergründig schwach wirken mag, hat das Böse ja agressive Züge an sich, Zwingendes und nichts Freies. Ein erspriessliches Forschen und Befragen der eigenen Seele wünscht Euch der Artisan Ahm - das habe ich vorhin gefunden, passt irgendwie zum Thema: http://www.br-online.de/wissen-bildung/artikel/0412/02-luegendetektor-kernspin/index.xml Ja richtig, Pegus hat unten einen drolligen Punkt angesprochen: Warum gibt es denn Offenbarungen JETZT, wenn sie erst spätere Generationen verstehen können sollen? Welchen Sinn sollte es machen? Oder sind solche jetzigen Offenbarungen nicht vielmehr dazu da, seinen Geist zur Tätigkeit zu erwecken, also gewissermaßen direktemang an seiner geistigen Wiedergeburt zu arbeiten? Eine Möglichkeit, seine Trägheit zu überwinden? Schaut Euch mal die Geschichte von Priestern, Orakelhütern etc. an - was die selber nicht verstanden haben, verpackten die nur zu gerne im Nimbus des Mystisch-Unverständlichen: "Du kleiner dummer Mensch bist unfähig, zu erkennen." Na wenn das nicht wirklich üble und faule Knechte waren, indem sie sich nicht um die Seelen der ihnen Anvertrauten kümmerten und sie befähigten, ihren Geist zu wecken? Immer dieser Standesdünkel - was ich nicht erklären kann, das hat gefälligst auch niemand sonst zu verstehen. Aber wen wunderts, wenn Mysteriöses zum einträglichen Geschäftle wird? Auch ein Aspekt der Tempelszene mit Jesu Angriff auf die Budenkrämer ... Oder wäre es nicht so, daß auf so manchen Esoteriktagen das Geschäftle wichtiger ist als das empathische Sorgen für Seelen? Also nochmal edit ;-) Ok, ob Gott sterben könnte. Ihr könnt Euch doch "Unendlich" vorstellen, nicht wahr? Ihr wisst, daß man eine Zahlenreihe endlos fortsetzen kann. Ihr könnt Euch vorstellen, daß eine Liebe nie endet? Ihr könnt Euch vorstellen, daß was auch immer - nie ein Ende finden möchte? Woher mag wohl diese Vorstelung kommen, wenn Gott einst sterben könnte? Wäre so ein Gott nicht mehr als langweilig, wenn er den Menschen irgendwann mal nichts Neues aus seiner Schaffenskraft mehr zu bieten hätte? Wäre es dann nicht völlig wurschtegal, einfach hinzugehen und Leute abzumurksen, weil irgendwann hört eh alles auf. Wenn Gott nämlich sterben könnte, dann könnte er doch auch gleich sofort damit beginnen. Und wenn wir dann den esoterischen Gott nehmen, dann könntest Du oder ich oder Ihr doch sogleich damit beginnen zu sterben? Hört ja eh einmal auf der Gott. Und wenn dann Eure erträumte himmlische, ewig sein sollende so betörende und belebende Liebe auf einmal weg ist, weil sie als ein Teil von Gott gestorben ist oder gemeuchelt oder selber Hand ange ...? Traurig, nicht wahr? So überaus chmerzlich, oder? Wenn Gott sterben könnte, wäre dann der Tod von Millionen Menschen, Juden, Fremden, Nichtariern, im letzten großen Krieg nicht völlig wurschtegal gewesen? Wäre der Tod von vielen, vielen "Hexen" doch so was von wurschtegal gewesen. Könnte Gott sterben, dann wäre alles alles so egal. Ist das erstrebenswert? Was ist das für eine Anschauung, Religion, Philosophie? Ja beten zu Materie oder zu Nichts? Weil man keine Materie anbeten möchte? Und woraus besteht Materie? Besteht Materie denn Materie nicht aus Energie? Wenn Ihr einen Gedanken habt, eine Idee, gehören zu der Idee denn nicht sogleich auch konkrete Vorstellungen? Vorstellungen, die auf unserer Erde gleichwohl einen mühsamen Weg zur Verwirklichung haben. Was auch gut ist, denn stellt Euch vor, alle Gedanken von Menschen beispielsweise in der U-Bahn (oh weh, wenn sie auch noch verspätet ist oder stehengeblieben) würden sich sogleich manifestieren. Das wäre was, oder? Das was hier auf der Erde Materie ist, ist dieses wenn auch noch so harte und schwerfällige energetische Gefängnis nicht manchmal eine Gnade und Schutz vor so manch kuriosen Ideen? Aus dem heraus könnte es da nicht einsichtig sein, wenn Gott eben der Mensch an sich wäre? Anzufassen, zu begreifen, man könnte sich ihm nähern und freundschaftlich reden und umherwandern? Wenn jemand stirbt, dann ist die schwerfällig irdisch materielle Hülle weg, aber die Seele und der Geist? Müssen sie nicht konkret Form sein und bleiben? Aber in einem energetischen Zustand, der für uns Grobmaterielle unsichtbar? Denn wären sie nicht konkret Form, so langten wir wieder bei unserem Nihil, den Nichts, der Entropie an. Wäre diese Energie aufgegangen in einem Äthermeer, wo es weder Fische noch Korallen gibt - also nichts Form und somit konkret ist? Wenn Ihr und ich einst sterbt, wo ist denn unterschieden zwischen Euch und mir? Wer ist dann Ihr und wer ich und wo Anfang und wo Ende? Wäre das dann nicht die Vernichtung von Person, Individuum, von Freude, Glück, Liebe, wenn es nichts mehr gäbe, woran und worin es sich manifestiert und ausformt, es könnte sich nichts mehr begegnen und gegenseitig mitteilen. Wozu dann überhaupt Musik? Dann gäbe es nur ein rosa Rauschen? Oder weißes Rauschen? Das wären also die himmlischen Chöre? Licht und Dunkelheit oder ewige neutralgraue Dämmerung wie in öden aufs Gemüt drückenden Büros? Langweilig und öde, nicht wahr? Wäre das nicht eher das Chaos vor dem "Es werde"?
Didier_Artisan 02.12.04, 09:16
No new posts Re: Wahrheit – was ist das?
"Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden." (Matth. 10) Warum sollte ein Prophet dies sagen? Gab es nicht schon zuvor genug gemordete Propheten mittels derer sich eine nihilistische Religion/Weltanschauung hätte gründen lassen? Sehen wir uns kurz die Thermodynamik an: Kann Energie aus dem Nichts entstehen? Kann Energie aus sich selbst intelligent organisiert sein? Wie kann aus Entropie ein Impuls entstehen? Wie kann aus einen Zustand absoluter Trägheit, Gleichförmigkeit, eben Entropie Intelligenz entstehen, wenn nicht ein Geistwesen allem Impuls und somit Form und Ordnung gibt? Und wie kann ein Geistwesen ohne Form und Gestalt, also Ordnung sein? Ein schaffendes Geistwesen, welches weder Form, Ordnung noch Person, Persönlichkeit hat, somit also selbst Entropie wäre, soll Gott sein? Kann Gleichförmigkeit, Nichts, Entropie, Trägheit Gott sein? Was soll man davon halten, wenn einerseits Ziel und Zweck ist, Menschen in unglaublich vielen Zyklen von Knechtung, Rückfällen, Inkarnationen, welche genau besehen keine Entwicklungsmöglichkeiten beinhalten als allein die des zertretenen Wurmes, festzuhalten, und andererseits Persepktive dieses Unsinnigen die Auflösung in einem entropischen Nichts ist? Nihilimus verbrämt mit schönen Worten wie Liebe, Nirwana, Stille, Ruhe etc ...? Entropische Totenruhe? Scheint es nicht genau auf dieses hinauszugehen, wenn man Auflösung von Individualität in einem Großen Ganzen und somit Leugnung von Gott als Person zu einem Ziel erhebt? Aber wo ist das Ziel, wenn doch dort, wo das Ziel sein soll - Nichts - ist? "Und siehe, einer von denen, die bei Jesus waren, streckte die Hand aus und zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen." (Matth 26) Einige Suren: "Es gibt keinen Gott außer Allah. Und Mohammed ist sein Prophet". Wer nicht bereit ist, dieses muslimische Glaubensbekenntnis zu sprechen, steht unter dem Fluch Allahs und ist der ewigen Hölle verfallen: 2. Sure, 7, 8: Den Ungläubigen -harte Strafe wartet ihrer. 2. Sure, 25: -so fürchtet das Feuer, das Menschen und Steine verzehrt, das für die Ungläubigen bereitet ist. 2. Sure, 40: Die, welche nicht glauben und unsere Zeichen (den Koran) verleugnen, werden Bewohner des Höllenfeuers sein und darin verbleiben. 2. Sure, 90: Allahs Fluch daher auf diese Ungläubigen! 2. Sure, 91 : -schmähliche Strafe trifft die Ungläubigen. 2. Sure, 105: Auf die Ungläubigen wartet harte Strafe. 106: Die Ungläubigen -jene, die zwar die Offenbarung besitzen (die Juden und die Christen), und die, welche heidnisch neben Allah an mehr Gottheiten glauben. 2. Sure, 127: Auch die, welche nicht glauben, will ich speisen, aber nur eine Weile, sie aber dann ins Höllenfeuer verstoBen. 2. Sure, 162: Die aber, welche leugnen und als ungläubige Leugner sterben, die trifft Allahs Fluch -. 2. Sure, 163: -und nimmer werden sie aus dem Höllenfeuer kommen. 2. Sure, 175: -Harte Strafe wartet auf sie. 176: Die so den Irrtum für wahren Unterricht (die richtige Botschaft halten, Strafe für Erbarmen wählen, welche Feuerstrafen sie erdulden werden). 2. Sure, 192: Tötet sie, wo ihr sie trefft, verjagt sie, von wo sie euch vertrieben; vertreiben ist schlimmer als töten. 3. Sure, 29: 0, Gläubige, nehmt euch keine Ungläubigen zu Freunden, wenn Gläubige vorhanden sind. 3. Sure, 62: LaBt uns Fluch über die Ungläubigen senden. 3. Sure, 86: Wer eine andere Religion als den Islam sucht -nie möge er sie annehmen -, der gehört im zukünftigen Leben gewiß zu den Verlorenen ... und so weiter und so fort ..." Worte wie Schwerter, nur zur Vernichtung und Entropisierung geignet? Auf jeden Fall Folge eines reinen Prophetenglaubens. Sagte nicht Max Planck einmal, daß er, sich selbst als überaus nüchternen Empiriker charakterisierend, angesichts der Entdeckungen in der Quantenphysik zu keiner anderen Schlußfolgerung gelangen kann: Daß es Geist ohne Wesen, also ohne Individualität und Person nicht geben kann? Hm, so besehen leuchtet es da nicht ein, wenn Gott sich unter Menschen begibt, nicht noch länger auf seinem hohen Ross sitzen bleibt, etwaige Söhne oder Propheten, seine Geschöpfe also, quälen lässt, er es absehen kann, daß sich daran die Geister scheiden werden: gibt es Gott, ist er Person, welche man ebenso lieben kann wie seine Mitmenschen - oder ist alles Gott wie beispielsweise goldene Kälber, Natur, Zauberkram etc. und somit gleich dem todegeweihten vergänglichen Nichts? Zwickt Euch doch mal - Ihr seid? Oder nicht? Seid Ihr Person und nicht Entropie, auch wenn beispielsweise moderne Medienwelt lauter sich willen-, richtungs- und antrieblos in Unendlichkeit fett ausbreitende Nichtse auf Sofas vor Glozofonen erträumen mag? Ist es nicht das Wesen von Herrschsucht und Eigensucht, andere zutiefst süß zu belügen und dahin zu bringen, ihre Individualität aufzugeben, endlich gar zu vernichten oder vernichten zu lassen? Man lernt nie aus, nicht wahr, oder hättet Ihr gedacht, daß es metaphysische Rabulistik gibt? Könnte es sein, daß Toleranz gewisse Ängste abbildet? Und daß mit falsch verstandenerToleranz die eben geschilderte Eigen- und Herrschucht bedient werden soll? Prüft die Potentiale jedweder Religion die Ihr zu kennen glaubt, aber könnte es einem dann nicht ergehen wie dem Faust? "... des Menschen Geistes Meisterstück ... umfängt mich wie die Kirchengruft ... Noch hat er Freiheit nicht erlangt, Magie gefangen ihn hält und verflucht ... ein jed' Gelüste ergriff ich bei den Haaren ... Möge Euch der wesenhaft schöpferische Geist Kräfte geben, Fragen zu stellen und Antworten zu finden.
Didier_Artisan 01.12.04, 09:10
No new posts Re: Wahrheit – was ist das?
Oha, mal höchste Eisenbahn, mich um den Stein zu kümmern, den ich hingelegt hatte ;-) Ahmja, Wahrheiten welche man - für sich - gefunden hat, scheinen so etwas wie schlechte Angewohnheiten zu sein, etwa Rauchen, Saufen, Leute anpöbeln, agressiv Streiten oder aber auch so süße Angewohnheiten wie es sich völlig unkritisch, aber "sau"kuschelig irgendwo gemütlich einzurichten und glauben, so bleibt das denn für immer. Mit den "geistigen Wahrheiten" scheint es so zu sein wie mit vielem, was ein Mensch sich einverleibt: Es hat einen mehr oder weniger Mühe und womöglich auch Geld gekostet und vermutlich noch mehr gekostet, seine Seele entsprechend so hinzubiegen, daß man es sich nicht allein mit sich selber in diesen Wahrheitskuschelkissen gemütlich machen kann, sondern es fanden sich dazu auch noch Gesinnungsgenossen. Und dies alles soll man irgendwann in Frage stellen ...? Oder gar wirklich ernsthaft kritisch hinterfragen? Oder noch ungeheuerlicher – nach EINER Wahrheit suchen? Gibt es Letztere? Was sollte man von einer Welt halten, in der es beinah ebenso viele Wahrheiten gibt wie Menschen? Braucht man deswegen fast notwendig die Konstruktion von Toleranz, welche alles und jeden verbiegt? Wie zum Beispiel wollt Ihr nun Wahrheit herausfinden, wie in dieser Sache um Jesu Wiederkunft? Müsste man dazu nicht noch einmal rekapitulieren, wer er ist? Ist er beispielsweise nur dieser Flowerpower-Kuschelbär, der Selbstverliebtheit welcher Art auch immer genügt oder ist er Dejenige, der jeden Stein umdreht um zu sehen, welche Asseln sich darunter in Dunkelheit bergen? Würde er sowas überhaupt aktiv tun oder wäre eine solche "Assel" nicht gefordert, einmal selbtstätig zur Ansicht von Licht fähig zu werden? Würde er nämlich aktiv in ersten Sinne, wäre dies nicht ein Gericht, indem es zur Ansicht des Lichtes zwingt und das womöglich zur Unzeit? Wer erinnert sich noch an die Szene, wo Jesus gefragt wird, ob er Gott sei und antwortet: "Du sagst es"? Welchen Sinn würde es machen, sich als Gott, der den Menschen einst gezeigt hat, wie man leben soll (denkt einmal an die Unterscheidung zwischen Normativem und Faktischem und hernach daran, welche Fakten dem Normativen innewohnen und welchen Zweck Faktisches innerhalb des Normativen erfüllt), nocheinmal das Gleiche tun würde? Also nochmal den Zirkus mit Kindheit, Jugend, Jünger finden, und nunmehr aber in einer Welt wirken, die ihn sofort mittels der übermächtigen Medien- und Lügenmaschinerie nicht nur geistig vollkommen unglaubwürdig machen würde, sondern sicher sofort Killer auf ihn ansetzen würde? In irgend einer Ecke der Welt wäre ein Weltverbesserer umgekommen, höchstens einige wenige Zeilen auf der letzten Seite in irgendeinem Provinzblatt wert, wenn überhaupt. Welchen Zweck sollte das erfüllen, wo es auch so schon genug Leute auf der Welt gibt, die sich gegen Establishment zur Wehr setzen? Ahja, dann denkt da so etwas in einer finsteren Ecke der Seele: "Ja er wäre doch Gott und könnte doch mal so richtig zu..." Ganz abgesehen von diesem - wer würde denn glauben daß es sich um Jesus handeln würde? Denn wir haben weiter oben gesehen, daß Gott seine Geschöpfe nicht zwingen darf. Aus gutem Grunde, denn sonst wären sie nicht mehr als unfreie Roboter - wohingegen doch schon die "primitiven" Menschen den Traum von einem freien Roboter träumen, also selber in diesem wirklichen Sinne schöpferisch tätig sein wollen. Freiheit schaffen. Sagt - ist es heute in weiten Teilen der Welt nicht so, daß viele, viele Menschen wissen oder doch wenigstens spüren, was recht und unrecht ist? Sie also zum Wenigsten diesen Teil der Wahrheit kennen? Und das paradoxerweise in die Welt gebracht von säkular-demokratischen Staaten, in welchen christiches Gedanken- und Wahrheitsgut über die Aufklärung, also Entfernung von schlimmsten Auswirkungen falsch verstandener Religion, teilweise verwirklich ist? Braucht es also nochmal eine Wiederholung? Warum auch? Ist die Welt nunmehr nicht beinah komplett außer Rand und Band? Wie sollte ein lokal begrenzter "inkarnierter" Mensch da global was richten? Ohne in irgend einer Weise zwingend zu sein? Und sei es nur, um überhaupt einmal auf sich aufmaerksam zu machen: "Schaut her, ich bin wichtig für euch alle auf der Welt" ...? Ist es nicht jetzt so, daß es auf der Welt tausende Vorgänge gibt, von denen man ehrlicherweise nicht genau sagen kann, was ist wahr daran, was nicht? Wer würde angesichts eines Films wie "Wag the Dog? noch überhaupt was glauben? Ist nicht in vielem, was man heute als Kultur bezeichnet, mehr Spott denn Ernst? Dreht sich heute mehr denn je nicht beinahe alles ums eigene Wohlbefinden? Ist es nicht so, daß Religion heute mehr denn je als selbstbezogene, selbstverliebte Wellness mißbraucht ist - andererseits zu Mord und Totschlag? Letzteres ebenfalls der Selbstbefriedigung dienend? Wie würdet Ihr handeln an Gottes statt? Wie weit kann man die Menschen sich in solchem Sumpf und geistigen Unsinn belassen ohne daß die geschaffenen Geister vollends verdorben werden bzw. sich gegenseitig verderben? Schaut Euch die Welt mal genau an, liebe Leute, und dann fragt Euch mal, was ist wahr und falsch darin? Wäre es somit nicht wirklich einmal an der Zeit, einen Stein umzudrehen? Ahja, das wäre dann doch ein - lange angekündigtes Gericht - zum Erschrecken der Selbstverliebten Welt?
Didier_Artisan 29.11.04, 09:27
No new posts Re: Ist unseren Managern das logische Denken abhanden gekommen?
Hallo, Journalisten verabscheuen diese Vergleiche mit dem bisherigen Endpunkt aller Bosheit in der irdischen Geschichte. Vermutlich, weil sie die Zusammenhänge zwischen feudalistischem Denken, Herrschsucht und Habgier nicht kennen, nicht kennen wollen, nicht kennen dürfen? Als aber die Bosheit sich wieder einmal ausbreiten konnte, diesmal europaweit und weite Teile der Welt mit sich ziehend - und mit den Mitteln der Industrialisierung an der Hand, wurde wieder einmal deutlich, daß boshafte Menschen alle ihnen zur Verfügung stehende Mittel bedenkenlos einsetzen. Sie werden es auch in einer möglichen nächsten Phase des Überhandnehmens von Bosheit tun. Diesmal stehen die zur Verfügung stehenden Mittel nicht nur weltweit zu Gebote, sondern reichen auch mittels Medien, Werbung und weitverzweigte Systeme von Abhängigkeiten tief in das Seelenleben der Menschen hinein. Nun habe ich einen Text gefunden, bei dem in mir sogleich den Bezug zu dem roten Faden der negativen Geschichtlichen Entwicklung herstellte. Wer wüsste nicht, daß viele Nazigrößen seinerzeit unbehelligt nach Südamerika verschwunden sind und einige von ihnen dort auf welche Weise auch immer ihr finsteres Gedankengut zu erhalten und verbreiten suchten. Das ist aber nur ein Aspekt des Textes, welchen ich gefunden habe, doch lest selbst: "Reformlüge   Joseph Ackermann, der Chef der deutschen Bank ist einer der Meinungsführer unseres Landes und glaubt an den"Reformstau" als entscheidende Ursache unseres wirtschaftlichen Unheils, der "German Disease", der Sozialstaat, das "Modell Deutschland" sei nicht mehr zeitgemäß, die sozialen Sicherungssystem nicht mehr finanzierbar, die Steuern und Abgaben zu hoch, die Bürokratie unerträglich und Besitzstandswahrer bedrohten unsere Zukunft. Seine Therapie beim Kampf gegen Arbeitslosigkeit und Schuldenberg lautet: Modernisierung, Ruck, Strukturreform, mehr Eigenverantwortung, weniger Staat, mehr Privatisierung und weniger Regulierung, kurzum die permanente Reform unserer sozialen Sicherungssysteme. Nur schneller könnte alles gehen, mehr Bewegung bitte! Und die Politik reagiert. Politiker aller Parteien und Wissenschaftler überbieten sich seit dem Jahreswechsel 2002/2003 in der Präsentation möglichst umwälzender Vorschläge. Die Behauptung, mit Reformen, die vor allem Sozialabbau bedeuten, könnten wir die wirtschaftlichen Schwierigkeiten und die Arbeitslosigkeit überwinden, ist jedoch unwahr. Die Reformdebatte und die schon getätigten Reformen bewirken das genaue Gegenteil eines wirtschaftlichen Aufschwungs. Eine Reformlüge ist es auch, wenn die Verfechter der Reformen ihre wahren Ziele nicht offenbaren und so tun, als ginge es ihnen um die Anpassung an veränderte Bedingungen, während sie tatsächlich eine Systemveränderung im Auge haben. So gesehen ist Josef Ackermann ein ehrlicher Typ. Er verschweigt wenigstens nicht, dass er ein anderes System will. Und zwischen den Zeilen geben Guido Westerwelle, Edmund Stoiber und Angela Merkel dies ebenfalls zu. Die Reden vom Umbau des Sozialstaats sind aber nur wohlklingende Floskeln ohne Inhalt. Unter dem Vorwand, die sozialstaatliche Ordnung erhalten zu wollen, wird sie zerstört. Die "Operation Reformen" ist auch deshalb eine Lüge, weil sie nichts anderes ist als der versuch, die Einkommensverteilung in der Bundesrepublik Deutschland weiter auseinanderzuziehen und auf lange Sicht Fakten zu Ungunsten der Arbeitnehmer zu zu schaffen. Wie sonst sind Maßnahmen zu verstehen wie die Abschaffung der Vermögenssteuer, die Streichung der Steuer auf Gewinne bei Betriebsverkäufen, die Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer auf der einen Seite und die Schaffung eines Niedriglohnsektors oder die massenhafte Ausweitung der Sozialhilfe im Zuge von Hartz IV auf der anderen? Wo werden da strukturelle Verbesserungen geschaffen? Eine Lüge ist zuletzt auch die Behauptung, es würde erst jetzt mit Reformen begonnen. Das Gegenteil ist wahr: Diese Art von Reformen wird in Deutschland seit gut 20 Jahren versucht. Am 12. Oktober 2000 präsentierte Professor Hans Tietmeyer als Vorsitzender des Kuratoriums der Metall- und Elektroindustrie, ausgestattet mit 50 Mio Euro der Arbeitgeberverbände seine zentrale Botschaft: Die soziale Marktwirtschaft muss erneuert werden, wir brauchen Strukturreformen, mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt und mehr Mobilität bei den Beschäftigten- die ganz bestens bekannte neoliberale Litanei. Hans Tietmeyer, CDU-Mitglied, von grossem Einfluss auf die Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik war schon Grundsatzreferent unter dem Sozialdemokraten Karl Schiller. Er war der Mann im Hintergrund des späteren Wirtschaftsministers Otto Graf Lambsdorff (FDP) und maßgeblich an dessen Kampf gegen Bundeskanzler Helmut Schmidt Ene der 7oer Anfang der 80er Jahre beteiligt. Er war Mitautor des Lambsdorff-Papiers, das zur Scheidungsurkunde der sozialliberalen Koalition im September 1982 wurde. Worum es dabei ging formulierte Helmut Schmidt so: Lambsdorff wolle " eine Abwendung vom demokratischen Sozialstaat im Sinne des Artikels 20 unseres Grundgesetzes und eine Hinwendung zur Ellenbogengesellschaft". Danach war Tietmeyer Staassekretär unter Helmut Kohl und einer der einflussreichsten Berater seiner Partei. In dieser Zeit hat er auch maßgeblich die internationale Wirtschafts- und Wärungspolitik mit geprägt und die ideologische Debatte zwischen Neoliberalismus und Keynesianismus geführt. Nun stellt sich dieser Mann im Oktober 2000, zwei Jahre nach Ende der Regierung Kohl hin und erklärt "warum die soziale Marktwirtschaft erneuert werden muss". Dazu hatte er 20 Jahre Zeit gehabt. Er hat diese Zeit auch genutzt, aber sie hat dem Land nichts gebracht. Dass die meisten Leute glauben, mit der Erneuerung der sozialen Marktwirtschaft, mit Reformen, mit der Anwendung der Rezepte der Neoliberalen werde erst jetzt begonnen , ist also nichts weiter als ein guter Beleg für erfolgreiche Gehirnwäsche. Zwischen modischem Gerede und der Realität klafft eine große Lücke- und zwar schon seit 20 Jahren. Die Angebotsökonomen und Neoliberalen haben ihre Chance gehabt und sind erfolglos geblieben. Aber unsere Meinungsführer können oder wollen nicht zugeben, dass ihre Konzepte falsch oder zumindest fragwürdig sind. Sie sind wie Drogenabhängige: Statt auf Entzug zu gehen, erhöhen sie die Dosis. Wie kommt das? In einer Mediendemokratie, vielmehr : in einer Mischung aus Parteieliten- und Mediendemokratie, werden politische Entscheidungen von der öffentlichen Meinungsbildung vorentschieden. Wer die öffentliche Meinung beherrscht, der bestimmt auch die politische Linie. Und weil es große Interessen gibt, die die politische Linie bestimmen wollen, forcieren sie ihren Einfluss auf die öffentliche Debatte. Die Agitatoren der Reformlüge können auf eine breite Koalition der Willigen unter den Eliten in Deutschland bauen. Das sind Personen und Gruppen, Unternehmen und Verbände, die von sich aus ein Interesse an Strukturreformen haben oder auch nur der gängigen Stimmung erlegen sind. Zu den großen Förderern neoliberaler Positionen gehören neben dem erwähnten Hans Tietmeyer, der Vizepräsident der Deutschen Bundesbank Jürgen Stark, der Leiter der Wirtschaftsabteilung im Kanzleramt Bernd Pfaffenbach und der Generaldirektor für Wirtschaft und Finanzen bei der EU-Kommission Klaus Regling. Auch Horst Köhler, dem CDU und CSU nicht ohne Grund zum Amt des Bundespräsidenten verhalfen, gehört dazu. Man könnte diese Gruppe von CDU-nahen Männern auch die deutschen Chicago Boys nennen, angelehnt an jene Ökonomen aus Chicago, die die ökonomisch-theoretische Basis des Neoliberalismus formuliert und Einfluss auf die Entwicklung in Pinochets Chile, in Ronald Reagans USA und in Margaret Thatchers Gropßbritannien hatten. In einem weiten Netz von Initiativen, Aktionen, Bündnissen wiederholen diese Akteure und multiplizieren ihren Glauben. Bekannt ist der "Bürgerkonvent" und die " Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft", der "Konvent für Deutschland". Sie haben vor allem eine Botschaft: Überwindung des "Reformstaus" und "Aufklärung" der Bevölkerung über die Wichtigkeit des Abbaus von sozialen Leistungen. Unterstützung erfahren sie in einschlägigen Talkshows. Hier finden sich Arnulf Baring, Roland Berger, Peter Glotz, Hans-Olaf Henkel, Oswald Metzger, Meinhard Miegel. Zu den Willigen gehört in weitem Umfang die Wissenschaft. Sozialwissenschaftler haben dafür geworben, einen so genannten Niedriglohnsektor aufzumachen - ein in jeder Hinsicht fragwürdiges Projekt. Die Wissenschaft der Demographie hat sich mit wenigen Ausnahmen für die Behauptung einspannen lassen, unser Land habe gravierende Probleme mit der Bevölkerungsentwicklung. Prototypisch für unwissenschaftliche Willfährigkeit ist auch der Sachversändigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Er drängt seit Jahren auf eine weniger arbeitnehmerfreundliche und weniger sozial orientierte Politik und Änderung im Sinne der Reformlügen-Koalition. Der Steuerzahler zahlt dieweil die Agitation für die neoliberalen Strukturreformen. Kommissionen, Beraterfirmen wissenschaftliche Gutachten wurden von der Bundesregierung zwischen 1999 und 2003 mit 168,8 Mio Euro bezahlt. Zu den wirksamsten Förderern der neoliberalen Reformbewegung zählen die Weltbank und der internationale Währungsfonds (IWF). Der IWF hat noch unter der Federführung von Horst Köhler in vielen Ländern neoliberale Reformen erzwungen. Besonderer Erwähnung bedarf José Pinera und sein "International Center for Pension Reform". Pinera war unter Pinochet Arbeitsminister und hat den dortigen Arbeitnehmern 1980 die private Vorsorge aufgezwungen mit all den damit verbundenen Nachteilen für die Mehrheit der Chilenen. Pinera rühmt sich der Beratung vieler Länder und regierungen bei ihrem Weg zur Ablösung sozialer Sicherungssysteme und Einführung privater Rentenversicherungen. Wer sich durch die Seiten seiner hompage www.pensionreform.org clickt bekommt zugleich einen umfassenden wie bedrückenden Eindruck von der Dimension und dem weltumspannenden Charakter seiner Aktivitäten. Der Arbeitsminister Pinochets als Ghostwriter einer rot-grünen Koaltion ? Auf seiner persönlichen hompage www.josepinera.com präsentierte Pinera im Mai 2004 die "Agenda Chile 2010". Der verstorbene amerikanische Soziologe Christopher Lasch diagnostizierte schon vor 20 Jahren, dass die neuen Eliten, zu denen Banker, Makler, EDV-Spezialisten, Ärzte, Professoren und Journalisten gehören, sich von der Realität der einfachen Menschen allein ihrer Leistung zu verdanken haben, und fühlen sich niemandem mehr verantwortlich, schon garnicht dem Gemeinwohl. Wer nicht auf die gesetzliche Rente angewiesen ist, für den ist es einfach, unbeschwert vom Sozialabbau zu sprechen. Er vergisst dabei, dass die soziale Sicherung das "Vermögen der kleinen Leute" ist. Mehr noch: Die gleiche Schicht, die glaubt, Arbeitnehmern verordnen zu müssen, den Gürtel enger schnallen, meint gleichzeitig, sie sei unterbezahlt und müsse eine zu grosse Steuerlast tragen. Nicht alle denken und empfinden so. Aber es fällt auf, wie viele der bis dahin als kritische Geister bekannte Zeitgenossen den Glauben an die Notwendigkeit von grundlegenden Strukturreformen teilen und weitertragen. Das letzte , besonders bedrückende Beispiel für dieses Phänomen lieferte Günter Grass. Nun ist niemandem vorzuwerfen, wenn er von Wirtschaft nichts versteht. Es gibt durchaus ein Recht auf Nicht-Wissen, aber es gibt keines auf Ignoranz. Und die ist gegeben, wenn man einseitig das nachbetet, was einem vorgegeben wird, und es nicht mehr selbst kritisch hinterfragt. Es kann nicht erstaunen, dass viele Intellektuelle die komplexen wirtschaftlichen Zusammenhänge nicht oder nur wenig durchschauen. Es erstaunt jedoch, wie viele dennoch eine feste Meinung dazu haben. Der französische Philosoph Régis Debray hat analysiert, wie der zur Zeit gängige Typus des Intellektuellen den Mainstream der öffentlichen Debatte nicht mehr kritisch hinterfragt, sondern ihn im Gegenteil noch unterstützt: Seine Meinung wechselt je nach politischer Lage so, wie er es braucht, um seinen Marktwert in der Öffentlichkeit zu erhalten. Solche Medienintellektuelle gibt es nicht nur in Frankreich. Dort wie hier wäre es wichtig, dass es wieder Menschen gibt, die den Mut haben, die Dinge gegen den Strich zu bürsten. Am verheerendsten jedoch wirkt sich die gut 20-jährige Vorherrschaft der neolibarelen Reformpropaganda auf die Parteipolitik aus. Nennenswerter Widerstand dagegen existiert im Parteispektrum kaum noch. Im Gegenteil: Die Neoliberalen bestimmen nicht nur die Programmdebatte bei FDP und Union, sondern auch die Regierungspolitik von SPD und Bündnisgrünen. Mit der Agenda 2010 wie zuvor mit dem vermeintlichen Sparkurs von Hans Eichel, den Steuersenkungen zu Gunsten der großen Konzerne und der Öffnung der der Rentenversicherung hin zur Privatvorsorge, ist die rot-grüne Koalition zum Rammbock der neoliberalen Reformen geworden. Bis auf wenige Einzelne sind SPD und Grüne den gängigen Denkfehlern und Vorurteilen, den Lügen und Legenden der Reformtheoretiker erlegen. Mit der Strategie der Anpassung hat sich die SPD-Führung der herrschenden Meinung und jenen, die sie bestimmen, ausgeliefert. Ihre Nähe zu wirtschaftsliberalen Beratern wie Roland Berger oder Jürgen Kluge von McKinsey, die Orientierung Gerhard Schröders an einigen Managern, die Nähe vieler Sozialdemokraten und Bündnisgrünen zur Bertelsmann-Stiftung und die Mitwirkung bei der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft prägen die innere Entwicklung in diesen Parteien. Die Nähe färbt ab. Es macht diesen Herrschaften keine Mühe, das Grundgesetz zur Disposition zu stellen. Wer jedoch- wie Joseph Ackermann und all die anderen- den Systemwechsel will, wer Abschied nehmen will von wichtigen Strukturen und Eigenschaften des Sozialstaats und der Tarifautonomie, verlässt die Grundlage unserer Verfassung. Reformlüge und Reformpleite drohen derweil zum Ruin der SPD zu erden. SPD und Grüne haben den Konservativen mit Ihrer Politik den Weg bereitet, nach der Machtübernahme spätestens im Jahre 2006 ungestört und ohne Widerstand von politischer Seite die Revolution von oben durchzuführen und den Abbau sozialstaatlicher Regelungen zu realisieren. Mit bösen Folgen für unser Land." Zu finden unter http://www.kritische-tiermedizin.de/Diverses/reformluege.htm
Didier_Artisan 24.11.04, 09:01
No new posts Re: Endzeit.....Bush, helfen Sie uns bitte!
http://forum.tagesschau.de/showthread.php?s=40c483f76beb81de32dfaec1fa3fdb76&t=6231
Didier_Artisan 19.11.04, 11:07
No new posts Re: Zur Zahl 666 ...
Liebe Leute, machts's Euch ned so kompliziert. Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbild - was groß rumrechnen und mystifizieren? Es kann sein, daß Euch eines Tages mal jemand übern Weg läuft, Euch anlächelt und sagt: "Hallo, da bin ich, wo wart ihr so lange?"
Didier_Artisan 18.11.04, 08:52
No new posts Re: Ist unseren Managern das logische Denken abhanden gekomm
"Immer mehr Arbeiter sind selbst Anleger. Seit 1993 hat sich in Deutschland der Geldzufluss in Aktienfonds fast vervierfacht. In steigendem Maße stammt das Geld aus unteren und mittleren Einkommensschichten, nicht selten in Form einer staatlich geförderten Altersvorsorge. Arbeiter als Kapitalisten – daraus ließe sich eine immense Marktmacht schaffen. Die Gewerkschaften könnten eigene Investmentfonds aufbauen und Unternehmensanteile erwerben. Dann könnten die Arbeiter, statt auf Profite zu pochen, jene Manager grillen, die ihrer Belegschaft die Löhne kürzen. Theoretisch. In der Praxis gibt es solche gewerkschaftseigenen Investmentfonds längst. In Amerika. Dort zeigt sich allerdings Ernüchterndes. »Die Debatten auf der Kapitalseite und das sonstige Engagement der Gewerkschaften sind meistens streng getrennt«, sagt Charles Elson, Wirtschaftsforscher von der University of Delaware. Soll heißen: Auch die Gewerkschaftsfonds achten weniger auf hohe Löhne als auf hohe Renditen. Ihre Anleger, die Arbeiter, wollen es so." Weiß gar nicht, ob mein Editing vom letzten Beitrag funktioniert hat, irgendwie konnt ich mich danach nicht mehr einloggen. Wie auch immer, der ganze Beitrag hier: http://www.zeit.de/2004/47/Ohnmacht Das Jahr der Ohnmacht Ach ja, hier mal die Zusammensetzung der Harzigen Komission: Dr. Peter Hartz, Volkswagen AG Isolde Kunkel-Weber, ver.di Norbert Bensel, DaimlerChrysler Services AG Dr. Jobst Fiedler, Roland Berger Strategy Consultants Peter Gasse, IG Metall NRW Prof. Dr. Werner Jann, Universität Potsdam Dr. Peter Kraljic, McKinsey & Company Düsseldorf Klaus Luft, Market Access for Technology Services GmbH Harald Schartau, Minister für Arbeit, NRW Wilhelm Schickler, Landesarbeitsamt Hessen Hanns-Eberhard Schleyer, Zentralverband des Deutschen Handwerks Prof. Dr. Günther Schmid, Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Wolfgang Tiefensee, Oberbürgermeister von Leipzig Eggert Voscherau, BASF AG Heinz Fischer, Deutsche Bank AG Kein Vertreter von Betroffenen, denn die zwei Gewerkschafter als Vertreter von Arbeitslosen anzusehen, wäre aus vielerlei Gründen ne Lachnummer.
Didier_Artisan 18.11.04, 08:30
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Hey Leute, für mich steht die militärische Absicht von dem neuen Superflieger mal nicht im Vordergrund des Interesses - aber ich könnte son Ding brauchen um meine täglichen 280 km schneller hinter mich zu bringen ;-) Weiß jemand was über diese Antriebstechnik? Ich habe bis vor wenigen Monaten immer wieder mal drüber nachgedacht, wie man so ein schnelles Gefährt technisch umsetzen könnte. Ich vermute mal, daß außer der Turbine noch eletrostatische Effekte genutzt werden. Vor Jahren ist mir mal ein Buch aus Amerika in die Finger gekommen, in welchem interessante Antriebskonzepte theoretisch vorgestellt wurden. Vieles ähnelt den Licht/Äther-Theorien des Dr. Wilhelm Martin. Ouh stellt Euch mal dieses Chaos im Luftraum vor, wenn viele Leute so einen Flieger hätten. Dazu noch das Dinosauriergemüt mancher Verkehrsteilnehmer ... Am besten man geht zu Fuß und wandert durch die Weltgeschichte. Aber leider wird man gezwungen, ein Arbeitsnomade zu sein ...
Didier_Artisan 18.11.04, 08:19
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Mja, so weit hergeholt ist das nicht. Man entwickelt momentan eine Autofabrik, die sich gewissermaßen selbst herstellt und hernach eigenständig Autos baut. Kommt immer drauf an wie es geplant und durchdacht ist. Aber egal, bringt die Menschen nicht weiter - und wenn schon, dann näher an ungeahnte Abgründe ...
Didier_Artisan 17.11.04, 16:20
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Neues Buch: "Mein Auto repariert sich selbst" (schaut mal bei Amazon das Inhaltsverzeichnis)
Didier_Artisan 17.11.04, 10:54
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Erstaunlich: http://portale.web.de/Computer/Raumfahrt/ NASA stellt neuen Geschwindigkeits- Weltrekord auf Wundervogel X-43A  Washington - Die US-Weltraumbehörde NASA hat mit einem neuartigen Hyperschall-Flugzeug einen Geschwindigkeits- Weltrekord aufgestellt. Das unbemannte Flugzeug X-43A habe Luftfahrtgeschichte geschrieben und offensichtlich das Ziel der zehnfachen Schallgeschwindigkeit erreicht, sagte der zuständige Projekt-Manager. Bei einem Tempo von fast 11.000 Stundenkilometern könnte der nur knapp vier Meter lange Jet die Strecke Berlin - New York in einer guten halben Stunde zurücklegen. Ah ... des hört sich nach altem Bekannten an? Natürlich - Weltgetriebe ist Weltgetriebe. Aufklärung über diese verzwickt eingefädelten und verwobenen Dinge kann nicht schaden. Vor allem weil mir immer wieder Leute übern Weg laufen, die große Stücke auf all die vielen Fassaden halten ...
Didier_Artisan 17.11.04, 09:22
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Aloha Leute, es wäre wie immer, wenn was abgeschafft oder verboten wird, dann finden die Menschen neue Wege, sich zu übervorteilen. Mich hat das schon als Kind geärgert, daß es Kinder gibt, die einen übers Ohr hauen etc ... Scheint doch so zu sein, daß etliche Geister mit einer negativen Hypothek geboten werden? Aber was Andres: Der Bildzeitung scheint jedes Mittel recht, Leute zu veräppeln: http://www.br-online.de/kultur-szene/artikel/0411/15-bildbibel/index.xml Angenehmen Tag ...
Didier_Artisan 16.11.04, 08:28
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Also, die brauchen sich nicht entschuldigen in Amerika, denn die Familie Bush hat noch viele Mitglieder und einige davon greifen nach der Macht nach George W. ... Man müsste Studiengänge wie Betriebswirtschaft abschaffen, oder?
Didier_Artisan 15.11.04, 14:28
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Hallo Eva, hallo alle mitanand' Wusstet Ihr, daß Prescott Bush seinerzeit Geschäfte mit Nazideutschland abwickelte? Sogar mit Firmen aus dem Umfeld des KZ Auschwitz zu einer Zeit, als dort schon Gefangene arbeiteten? Sogar mit deutschen Kriegsanleihen hat Opa Bush in den USA Geschäfte getätigt. Erst ein US-Gesetz konnte dem Treiben ein Ende setzen. Übrigens - der Mt. Rushmore, dort wo die Präsidentenköpfe eingemeisselt sind, gehört zu einem für die Sioux heiligen Gebirge ... Ach ja, Skulls & Bones: Der rituelle Schädel dieser "Gesellschaft" soll von Geronimo stammen, einem Indianerhäuptling. Prescott Bush hat den mit einem Mitstudenten ausgegraben. Viele Jahre später gab es einen Gerichtsprozess mit Indianervertretern um die Herausgabe dieses Schädels zur erneuten Bestattung ...
Didier_Artisan 13.11.04, 13:29
No new posts Wahrheit – was ist das?
Hallo liebe Leute, in letzter Zeit gab es hier einige Beiträge, die auf verschiedene Weise mit der lieben Wahrheit zu tun hatten. Aber was ist Wahrheit? Viel Freude und Erkenntnis beim Nachdenken darüber. Bin gespannt, was Euch in den Sinn kommt und wie sich ein Gespräch hier zu dem Thema entwickeln könnte ... Ein schönes Wochenende :-)
Didier_Artisan 13.11.04, 12:10
No new posts Re: Endzeit.....
Schaut mal hier: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,1001633,00.html und dort den Beitrag "Integratin, nein danke – Muslime in Deutschland" Und dann vielleicht noch ein bisserl Suchmaschine mit "Milli Görüs" beschäftigen ... im Hinterkopf die aktuellen Vorgänge in den Niederlanden und das Alles angerührt mit unserer dahinschwächelnden Westlichen Welt von austauschbaren und konsumierbaren Anschauungen statt Werte und Ideale ...
Didier_Artisan 11.11.04, 10:24
No new posts Re: Ist unseren Managern das logische Denken abhanden gekomm
Heiner Geisler in "Die Zeit": "Die Arbeiter in den Industriestaaten und ihre Gewerkschaften, die angesichts der Massenarbeitslosigkeit mit dem Rücken an der Wand stehen, fühlen sich anonymen Mächten ausgeliefert, die von Menschen beherrscht werden, deren Gier nach Geld ihre Hirne zerfrisst. Die Menschen leben und arbeiten in einer globalisierten Ökonomie, die eine Welt der Anarchie ist - ohne Regeln, ohne Gesetze, ohne soziale Übereinkünfte, eine Welt, in der Unternehmen, Großbanken und der ganze 'private Sektor' unreguliert agieren können. ... den politischen, ökonomischen und wissenschaftlichen Eliten, die ähnlich den Verantwortlichen in der Zeit des Übergangs vom Feudalismus in die Industriegesellschaft offensichtlich unfähig sind, die unausweichliche Globalisierung der Ökonomie human zu gestalten. ... offensichtlich die Republik mit einem Metzgerladen verwechselt, in dem so tief ins soziale Fleisch geschnitten wird, dass das Blut nur so spritzt, anstatt durch Bürgerversicherung und Steuerfinanzierung die Löhne endlich von den Lohnnebenkosten zu befreien. Nur Dummköpfe und Besserwisser können den Menschen weismachen wollen, man könne auf die Dauer Solidarität und Partnerschaft in einer Gesellschaft aufs Spiel setzen, ohne dafür irgendwann einen politischen Preis bezahlen zu müssen." Hier noch mehr in "Die Zeit": "Arbeiter als Kapitalisten – daraus ließe sich eine immense Marktmacht schaffen. Die Gewerkschaften könnten eigene Investmentfonds aufbauen und Unternehmensanteile erwerben. Dann könnten die Arbeiter, statt auf Profite zu pochen, jene Manager grillen, die ihrer Belegschaft die Löhne kürzen. Theoretisch. In der Praxis gibt es solche gewerkschaftseigenen Investmentfonds längst. In Amerika. Dort zeigt sich allerdings Ernüchterndes. »Die Debatten auf der Kapitalseite und das sonstige Engagement der Gewerkschaften sind meistens streng getrennt«, sagt Charles Elson, Wirtschaftsforscher von der University of Delaware. Soll heißen: Auch die Gewerkschaftsfonds achten weniger auf hohe Löhne als auf hohe Renditen. Ihre Anleger, die Arbeiter, wollen es so." Ganzer Artikel hier: http://www.zeit.de/2004/47/Ohnmacht
Didier_Artisan 11.11.04, 09:35
No new posts Auf nach Amerika
Dieses ist in Deutschen Medien entweder kein Thema oder nur eine Randnotitz: Aus dem Wiener Standard (Onlinezeitung) Niederlage für Bush in Guantanamo-Strafprozess The New York Times Washington - Wegen gravierender Verstöße gegen die Genfer Konventionen hat ein US-Bundesgericht erstmals einen Sonderprozess gegen einen Guantánamo-Häftling als ungesetzlich bezeichnet und gestoppt. Der US-Bundesrichter James Robertson verlangte am Montag in Washington, dass zuerst der Gefangenenstatus des 34-jährigen Jemeniten Salim Ahmed Hamdan von einem kompetenten Tribunal überprüft werden müsse. Bis zu diesem Zeitpunkt müsse der ehemalige Fahrer von Terrordrahtzieher Osama bin Laden als Kriegsgefangener behandelt werden. Der Richter wies damit alle Anträge der Regierung zurück. Zugleich entschied Richter Robertson gegen Hamdan, dass die Inhaftierung von so genannten "feindlichen Kämpfern" auf der US- Militärbasis Guantánamo-Bay nicht "an sich gesetzeswidrig" ist. Hamdan müsse solange unter den Schutz der Genfer Konvention gestellt werden, bis ein "kompetentes Gericht" feststelle, dass er entweder als Kriegsgefangener gelte - und dann ohnehin unter den Schutz der Konvention fiele - oder dass ihm dieser Status nicht zustehe, entschied Robertson. Bis dahin dürfe ihm wegen seiner mutmaßlichen Verbrechen nur vor einem regulären Militärgericht der Prozess gemacht werden. Die US-Medien sprachen von einer schweren Niederlage für die Regierung von Präsident George W. Bush. Die Regierung protestierte "energisch" und kündigte Berufung gegen den Richterspruch an. Die Errichtung der umstrittenen Sondertribunale geht auf einen Erlass von US-Präsident George W. Bush zurück. Das Urteil entkräfte den Versuch von Bush, "50 Jahre lange Fortschritte im internationalen Recht zu Gunsten von Internierung und durch die Exekutive ermächtige Verfahren bei Seite zu schieben", heißt es in einer Erklärung von Amnesty International. "Das Urteil sollte der letzte Sargnagel für die Militärkommissionen sein", heißt es bei Human Rights Watch. "Diese hätten niemals gebildet werden dürfen und ihre Ausführung sei zum Desaster geworden." Richter Robertson verlangte in seinem Urteil, dass ein kompetentes Tribunal feststellt, ob es sich bei Hamdan um einen Kriegsgefangenen gemäß der Genfer Konventionen handelt. "Der Präsident ist kein Tribunal", sagte der Richter unter Anspielung auf die Entscheidung von Bush, dass die festgenommenen Al-Kaida-Mitglieder nicht als Kriegsgefangene behandelt werden. Der Richter wies außerdem einen weiteren zentralen Argumentationspunkt der US-Regierung zurück, wonach Hamdan nicht im Konflikt zwischen den USA und Afghanistan, sondern in einem separaten Konflikt mit dem Terrornetzwerk ASl Kaida gefangen genommen worden sei. Als ungesetzlich bezeichnete der Richter die bisherige Verfahrensweise der Militärkommissionen, die Beweismittel gegen Hamdan zurückzuhalten und ihn von Sitzungen auszuschließen. Damit stoppte erstmals ein US-Gericht eines von insgesamt 15 geplanten Verfahren gegen Guantánamo-Häftlinge. Zweieinhalb Jahre nach seiner Verhaftung im November 2001 hatte sich Hamdan gemeinsam mit drei weiteren Guantánamo-Häftlingen Ende August vor einer Militärkommission wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen und Beteiligung an Terroraktionen verantworten müssen. Der Jemenite bestritt jegliche Verstrickung in Terroranschläge und gab an, lediglich als Fahrer Bin Ladens seinen Lebensunterhalt verdient zu haben. Die "New York Times" (Online-Ausgabe) kritisiert im Zusammenhang mit dem Sonderprozess gegen den Guantanamo-Häftling und früheren Fahrer Osama bin Ladens, Salim Ahmed Hamdan, am Mittwoch die Politik der US-Regierung: "Ein Verfahren vor der ersten amerikanischen Militärkommission seit dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Woche (...) von einem Bundesrichter gestoppt, der entschied, dass das Vorgehen selbst die Mindestvoraussetzungen eines gerechten Verfahren nicht erfüllt und die Genfer Konventionen verletzt. Es war die jüngste in einer ganzen Reihe von Gerichtsentscheidungen, die die Regierung von (Präsident George W.) Bush dafür zur Rechenschaft zog, dass sie im Namen des Anti-Terrorkampfes das Recht mit Füßen tritt. (...) Die Bush-Regierung ist bekannt dafür, dass sie sich über Gesetze und die Abkommen, die von den USA unterzeichnet wurden, im Rahmen des so genannten Kriegs gegen den Terror hinwegsetzt. (...) Es ist noch zu früh zu sagen, ob ein Justizministerium ohne (den noch amtierenden Minister John) Ashcroft diese Angelegenheiten anders sieht. Bisher erklärt die Regierung, dass sie gegen die Entscheidung dieser Woche Berufung einlegen will (...). Die Regierung sollte die Berufung fallen lassen und sich stattdessen darauf konzentrieren, ihre fehlerhafte Politik zu verbessern." (APA/dpa)
Didier_Artisan 11.11.04, 09:32
No new posts Hier gibts Interessantes zu lesen ...
Hallo z'samma, geschwind mal reinsehen. Bald wieder öfter. Für heute mal einen interessanten Link: http://www.publik-forum.de/ Schöne Grüße aus dem schon winterlichen Bayern :-)
Didier_Artisan 11.11.04, 08:36
No new posts Re: Ist unseren Managern das logische Denken abhanden gekomm
Hallo liebe Leute, das Buch hatte ich an anderer Stelle schon mal erwähnt. Hier der Link dazu: http://www.asoziale-marktwirtschaft.com/ Bin grade bisserl im Stress, drum stiller ;-) Bis neulich und schöne Zeit! Noch 'n "schöner" Link, falls Ihr ihn noch nicht kennt: http://www.markenfirmen.com/
Didier_Artisan 22.10.04, 08:06
No new posts Re: Deutschland dient als Versuchsfeld für Implantate
Daß das Herumfummeln an Genen ganz neue Krankheiten hervorrufen kann, welche noch schwieriger aufzufinden sind, wäre noch zu bedenken. Schon heute ist es aber so, daß der normale praktische Arzt eine Unmenge Möglichkeiten hat, mit Fehldiagnosen alles zu verschlimmbessern. Dabei könnten die Forscher es ja besser wissen - das mit dem Erbgut ist keine Einbahnstraße, sie wissen es ja, daß die Art sein Leben zu führen ebenso das Erbgut verändern kann. Ausserdem ist bekannt, daß Nanomoleküle Krebs hervorrufen können.
Didier_Artisan 18.10.04, 17:06
No new posts Re: Demokratiemissstand in Deutschland??
Hallo, also das hau ich jetzt mal hier rein: http://www.boeckler.de/ Zitat von Hans Böckler Stiftung "Studie zur "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" Arbeitgeber wollen Bürgern "Staatsgläubigkeit" austreiben Die "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)" arbeitet als professionelle Marketingkampagne im Auftrag des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall. Das Ziel: ein wirtschafts- und unternehmerfreundliches Klima in der Bevölkerung zu schaffen. Das zeigt eine aktuelle Studie, die die Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag in Berlin vorstellte. Dabei setzt die Wirtschaft auf einen langen Atem, viel Geld und PR-Profis. Mit rund 100 Millionen Euro finanzieren die Arbeitgeberverbände zunächst bis 2010 ihre INSM. Erfunden hat diese "PR-Maschine" 2000 die Agentur Scholz & Friends. Sie liefert mit rund 40 Mitarbeitern permanente Zuarbeit. Geschickte Lobbytätigkeit zielt über die Medien auf die Köpfe der Bevölkerung. Sie soll nach eigenem Bekunden "den Bürgern die Staatsgläubigkeit austreiben". "Die INSM bereitet das klimatische Fundament in der Öffentlichkeit, damit die Unternehmen anschließend ihre Interessen besser durchsetzen können", so Dr. Rudolf Speth, von der FU Berlin, der Autor der Studie. Um glaubwürdig zu wirken, kaschiert die INSM ihre Ziele, Struktur und Auftraggeber. Sie versuche als soziale Bewegung zu erscheinen. Die INSM nutzt geschickt ein Netzwerk prominenter Unterstützer wie etwa Oswald Metzger, Roland Berger, Dagmar Schipanski oder Ex-IBM-Chef Erwin Staudt und verwebt ihre Botschaften eng mit wissenschaftlichen Aussagen, etwa in Kooperation mit dem Institut der Deutschen Wirtschaft (IW), zeigt die Studie. Prominente Botschafter, Netzwerke, Medienpartnerschaften etwa mit der Wirtschaftswoche, NTV oder auch MTV, Internet-Auftritt, Strategieplanung mit kontinuierlicher demoskopischer Rückkopplung: Alle Aktivitäten werden systematisch geplant und miteinander verzahnt, um die Öffentlichkeit möglichst effizient zu beeinflussen. Die INSM ist dabei die finanzstärkste und erfolgreichste einer Reihe ähnlicher Initiativen aus dem Wirtschaftslager, wie etwa der "Bürgerkonvent" und andere, die nach dem Amtsantritt der rot-grünen Regierung gegründet wurden. "Sie sind das Ergebnis einer Strategie der Wirtschaftseliten, nach dem Machtverlust 1998 wieder Einfluss auf politische Entscheidungen zu gewinnen", so Speth." Auf der Seite der Hans Böckler Stiftung ist auch ein PDF zu laden, wo die Studie zur Strategie des INSM einzusehen ist. Es hat also System, das die Bürger in neue Abhängigkeiten getrieben werden sollen. Man kann also wissen, was die Herrschaften vorhaben, muss bloß wissen wo zu finden. Sonnige Grüße :-)
Didier_Artisan 14.10.04, 16:10
No new posts Re: Deutschland dient als Versuchsfeld für Implantate
Gestern hat mir ein Arbeitskollege erzählt, daß es in Spanien eine Disko gibt, in der Menschen mit implantierten Chips sich Eintritt verschaffen können und alles bezahlen über das Ding. Es käme alle paar Wochen ein Arzt aus Bacelona um Leuten dieses Ding einzusetzen. Sacht ma, Leute, mir fällt da grade ein diese Geschichte von der großen Volkszählung im Römischen Reich, wo Joseph und Maria auch hingehen. Gebt des Kaisers was des Kaisers und Gott was Gottes ...
Didier_Artisan 14.10.04, 08:39
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Neues zum Thema gestern in Frontal 21 beim ZDF: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/18/0,1872,2202130,00.html "Maßloses Lauschen Private Peilsender Heimlich macht sich Katharina L. an dem Wagen ihres Mannes zu schaffen. Er soll nicht wissen, was sie vor hat, denn sie will ihn verfolgen, wann immer er mit dem Auto unterwegs ist. Und zwar mit Hilfe eines kleinen, unscheinbaren Kastens, einem Peilsender. Mit ein paar Handgriffen montiert sie in nur wenigen Minuten das Ortungssystem im Kofferraum. "Am Anfang waren schon Skrupel da", berichtet sie. "Ich wusste, ich kann meinen Mann bei Bedarf einfach kontrollieren. Kontrollieren, wo er sich wirklich befindet. Deshalb hatte ich am Anfang Gewissenskonflikte." Die Neugierde siegt über das Gewissen - und kostet gerade mal 300 Euro für den Peilsender. "Wenn ich mir vorstelle, was mich ein Privatdetektiv kosten würde, dagegen sind 300 Euro Investition wesentlich geringer, als wenn ich pro Tag 600 bis 800 Euro oder mehr zahlen müsste", meint Katharina L. Seit zwölf Jahren ist sie mit ihrem Mann zusammen. Da bleibt das Eheglück schon mal auf der Strecke. Ende vergangenen Jahres beschleicht die 35-Jährige die Sorge, dass ihr Mann eine Affäre haben könnte. Telefonnummern, Notizen - sie sucht nach Indizien. Katharina L.: "Ich habe ein Beweisstück gesucht, dass mein Gefühl, das ich in mir hatte, vielleicht bestätigt. Ich habe es aber nie gefunden." Deshalb setzt sie auf den neuen Peilsender, entwickelt von Nicolai Walter. Inklusive Sender und Empfänger ist der Kasten kaum größer als eine Zigarettenschachtel. Der Sender ortet auf zehn Meter genau - weltweit. Offiziell will er nur Logistikunternehmen unterstützen, aber Missbrauch räumt er durchaus ein. "Der ein oder andere wird es sicherlich auch zweckentfremden, indem er eben ungewünscht kontrolliert, ungefragt Leute ausspioniert", meint der Entwickler und Geschäftsführer von Tracecare Nicolai Walter. "Das ist bei jeder Technik so, da gibt es Vor- und Nachteile und eben auch Missbrauch." Die totale Überwachung funktioniert über das GPS, das Global Positioning System. Via Satellit sendet und empfängt der Peilsender Signale und liefert prompt die Standortpositionen. "Der Kunde geht ins Internet, fragt das Gerät an. Das Gerät erarbeitet seine Position", erklärt Walter. "Nach etwa einer Minute schickt das Gerät eine SMS mit seinen Positionsdaten an den Kunden zurück." So wie bei Katharina L. Ihr Ehemann verlässt das Haus. Als Außendienstler ist er viel unterwegs, fährt zu seinen Kunden quer durch Deutschland. Katharina L. kann ihren Ehemann zu jeder Zeit am Computer überwachen Von nun an aber wird er verfolgt, dauernd angepeilt. Seine Frau sitzt in Worms und weiß doch rund um die Uhr, wo sich ihr Mann gerade aufhält. Anfang November vergangenen Jahres stößt sie auf eine heiße Spur. Er ist verdächtig oft im Raum München unterwegs. "An diesem Tag nach Nikolaus, am 7. Dezember, habe ich gesehen: München, München und noch mal München", erzählt die eifersüchtige Ehefrau. Angeblich wollte er in einem Hotel außerhalb der Stadt wohnen, doch die Peilung beweist, dass er sich im Münchener Stadtteil Schwabing aufhält. Den ganzen Tag, die ganze Nacht und auch am nächsten Tag. Sie stellt ihn zur Rede. "Mein Mann hat es nicht geleugnet. Ich habe mit den Daten alles belegen können. Daraufhin war jegliches Winden auch umsonst gewesen", sagt Katharina L. Bespitzelung unter Eheleuten - strafrechtlich ist dagegen nichts zu machen. Ihr Mann hätte lediglich einen Zivilprozess wegen Verletzung der Privatsphäre gegen sie führen können. Doch wer tut das schon? "Man liest viel in der Zeitung, es verschwinden so viele Kinder", meint die besorgte Mutter. "Ich habe Angst, wenn die Kinder alleine durch den Wald laufen. Dann mache ich mir Gedanken." Neben Schulheften und Büchern packt Felix wie selbstverständlich den Peilsender mit ein. Er weiß, dass er von seiner Mutter auf Schritt und tritt überwacht wird. Stört ihn das? "Nein, das stört mich ganz und gar nicht. Da weiß meine Mama eben, wo ich bin", antwortet Felix. Mit Lehrbuch, Pausenbrot und Peilsender in die Schule Seine Mutter braucht ihn von der Schule nicht mehr abzuholen - ein Stück Freiheit für beide.  Wolfgang Schlömer besitzt ein Transportunternehmen in Düsseldorf. Er schickt seine Brummis quer durch Europa. Jeder Einzelne ist rund 100.000 Euro wert. Die Hälfte seiner Flotte rüstet er mit Peilsendern aus, versteckt im Sicherungskasten. Der Einbau ist ein Kinderspiel. "Es war eigentlich nur angedacht, unsere Fahrzeuge, unsere Fahrer zu kontrollieren. Sind sie auch dort, wo sie ihren Standort angeben", erklärt Schlömer. Nur einen Tag später sollte sich der Einbau schon lohnen: An seinem Computer ortet er seine Fahrzeuge in Düsseldorf. Acht LkW müssten im Speditionshof stehen. Doch da stimmt was nicht. Laut Peilsender steht ein Kühltransporter in Köln. Er informiert die Polizei, meldet den Wagen als gestohlen und kann den Beamten sogar den genauen Standort nennen. Die Polizeibeamten fahren hin. "Die Polizei hat mir ganz klar gesagt, an dem angegebenen Standort, steht ihr Fahrzeug nicht", erzählt Schlömer. "Ich wollte mich aber davon nicht abbringen lassen und bin selber zu diesem Standort hingefahren." Von Düsseldorf aus eilt er nach Köln und findet seinen Kühltransporter. Der Peilsender war zuverlässiger als die überlasteten Polizisten. So weit so gut, aber solche Spürtechnik versetzt jeden Bürger in die Lage, jeden anderen jederzeit zu kontrollieren - auch aus weniger ehrenwerten Gründen. Ist das noch mit dem Datenschutz vereinbar? Wir fragen den Bundesbeauftragten für Datenschutz Peter Schaar: "Es gibt eine Strafbarkeitslücke. Es gibt keine strafrechtliche Vorschrift, die dieses verbietet und es gibt im Hinblick auf die zivilrechtliche Seite eine Grauzone", meint Schaar. Und welche Konsequenzen wird das zukünftig haben? Schaar sagt: "Ich könnte mir vorstellen, dass solche Überwachungs- und Peileinrichtungen immer stärker eingesetzt werden. Das ist natürlich eine Überwachungskultur, der wir Datenschützer sehr kritisch gegenüber stehen." Die Peilsender werden immer kleiner, billiger und leichter zu missbrauchen. Das Ergebnis fällt nicht immer so versöhnlich aus wie bei Katharina L. und ihrem untreuen Ehemann. Den hat sie nach einem kräftigen Ehekrach dazu verdonnert, auch weiterhin angepeilt durch die Lande zu fahren, zur Treue erpresst."
Didier_Artisan 13.10.04, 08:41
 
 
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