Dilla´s & Eva´s grenzwissenschaftl. & polit. Forum
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No new posts Grosse Depression 2.0
Grosse Depression 2.0 09.08.2010 Marshall Auerback: Quantitative Lockerung der Federal Reserve wird nichts Positives bewirken. „Bei all dem Gerede der Politiker, dass man nicht die Fehler der Großen Depression wiederholen darf, scheinen wir gefährlich nahe dran zu sein, genau das zu tun.“ Die wirklichen Ursachen, warum Banken keine Kredite geben, werden nicht verstanden. Von Marshall Auerback, Übersetzung von Lars Schall Unser Finanzminister hat eingestanden, dass die Wirtschaftslage für die meisten Amerikaner immer noch schwierig ist. Des Weiteren warnte er, dass es möglich sei, dass die Arbeitslosenrate einige Monate lang nach oben schnellen könne, bevor sie nach unten gehen werde. In Anbetracht kürzlich veröffentlichter Wirtschaftsdaten liegt Tim Geithner wahrscheinlich richtig. Die US-Wirtschaft zeigt Zeichen der Verlangsamung, da sich der Ausgaben-Stimulus verbraucht und die Ausgaben-Kontraktionen auf bundesstaatlicher und lokaler Regierungsebene in zunehmender Weise die Injektionen unterminiert, die von staatlicher Seite ausgehen. Schlimmer noch, es scheint so, als ob das Wachstum größtenteils aus dem bloßen Nachfüllen der Lagerbestände resultierte. Zieht man diese Aufstockung der Vorräte ab, entspricht das Wachstum aufs ganze Jahr gesehen laue 1,5 Prozent. Die Kontraktion der bundesstaatlichen Ausgaben dürfte zu einem weiteren Rückgang des Gesamtverbrauchs führen – ein ominöser Trend für das zukünftige Wachstum und die Arbeitslosigkeitsentwicklung. Während wir womöglich keinen „Double Dip“ im reinsten Sinne erleben werden, wird es sich doch für die meisten Amerikaner wie eine Rückkehr zur Rezession anfühlen. Derzeit ist der Glaube weit verbreitet, dass der Fiskal-Stimulus der Regierung zugunsten „fiskalischer Nachhaltigkeit“ auslaufen muss, um „das Vertrauen der Märkte“ zurückzuerlangen. Konsequenterweise geht diese Auffassung davon aus, dass der private Sektor, nun, nachdem sich seine Kreditkonditionen verbessert haben, den Staffelstab des Wachstums weiter zu tragen habe, wo sich der öffentliche Sektor verabschiedet. Sollte sich dies als unzureichend herausstellen, gäbe es die Möglichkeit, die Geldpolitik kraft einer „Quantitativen Lockerung“ (quantative easing) auszuweiten. Kürzlich abgegebene Erklärungen durch die Fed legen nahe, dass man dort in der Tat Vorbereitungen zur Rückkehr zu einer Quantitativen Lockerung, oder „QE2″ wie die Märkte sie nennen, trifft. Das ist nicht der Name eines Kreuzfahrtschiffes: Quantitative Lockerung bedeutet im Wesentlichen, dass die Zentral Bank hoch gewinnbringende Vermögenswerte gegen weniger gewinnbringende Vermögenswerte umtauscht. Die Prämisse besteht darin, dass die Zentral Bank das Bankensystem mit Überschussreserven flutet, die dann theoretisch die Banken dazu bewegen, mehr Kredite zu vergeben, um eine höhere Ertragsrate zu erzielen. Nicht nur ist diese Theorie schlichtweg falsch, sondern die Fixierung der Fed auf das Kreditwachstum ist auch noch eigenartig pervers angesichts der nach wie vor hohen Verschuldung des Privatbereichs. Sich noch mehr Geld zu leihen ist das Letzte, was der höchst angespannte und fremdfinanzierte amerikanische Haushalt nunmehr braucht. Wie wir viele Male in der Vergangenheit argumentierten, folgt der Kreditwachstum der Kreditwürdigkeit, die nur durch Wachstum an Arbeitsplätzen und Einkommen erreicht werden kann. Das heißt durch eine stimulierende Ausgabenpolitik, nicht nur „Kreditfördermaßnahmen“ per se, wie eine Quantitative Lockerung, die nicht funktionieren wird. Die QE gründet auf dem irrtümlichen Glauben, dass die Banken Reserven benötigen, um Kredite vergeben zu können, und dass dieser Prozess die Banken mit jenen Reserven versorgt. Wie aber Professor Scott Fullwiler bei zahlreichen Gelegenheiten hervor hob, zählt dies zu den großen Falschdarstellungen, wie das Bankensystem in Wirklichkeit operiert: Wenn in den USA eine Bank einen Kredit vergibt, so schafft dieser Kredit für den Kreditnehmer eine Einlage. Wenn die Bank ihre Reserveverpflichtungen nicht durch das Ausleihen bei anderen Banken erfüllen kann, bekommt sie automatisch bei der Fed einen Kontokorrentkredit (zu der bei der Fed üblichen Strafrate), den die Bank dann durch die Kreditnahme bei anderen Banken begleicht oder aber, indem sie zusätzliche Sicherheiten für Tagesgeld von der Fed hinterlegt. Auf gleiche Weise verhält es sich, wenn der Kreditnehmer die Einlage entnimmt, um einen Kauf zu tätigen, und die Bank über keine ausreichenden Reserveguthaben verfügt: dann stellt die Fed automatisch einen Kontokorrentkredit zur Verfügung, den die Bank abermals entweder durch die Kreditnahme bei anderen Banken begleicht oder durch das Hinterlegen zusätzlicher Sicherheiten für Tagesgeld von der Fed. Wichtig bei alledem ist, dass die Bank keine Reserveguthaben halten muss, bevor sie einen Kredit macht. In Wirklichkeit ist es so, dass die Fähigkeit der Bank, einen Kredit zu machen und damit eine neue Einlage, NICHTS damit zu tun hat, wie viele oder wie wenige Reserveguthaben sie hält. Was erforderlich ist, um die Kreditvergabe in Gang zu setzen, ist ein kreditwürdiger Kreditnehmer auf der anderen Seite des Bankschalters, und das ist ein Kreditnehmer in einem Arbeitsverhältnis, dessen Einkommen es ihm erlaubt, regelmäßige Rückzahlungen leisten zu können. Ist das nicht vorhanden, wird es keine Kreditvergabeaktivität geben. Es ist zwecklos, die bösen Banker für diesen Gang der Dinge anzuklagen, da die Fiskalpolitik nicht in ihren Händen liegt, sondern zum Aufgabenbereich des Schatzamtes gehört. Bei all dem Gerede der Politiker, dass man nicht die Fehler der Großen Depression wiederholen darf, scheinen wir gefährlich nahe dran zu sein, genau das zu tun. Das hängt zum großen Teil mit einem mangelhaften Verständnis der wirtschaftlichen Dynamiken dieser Zeitspanne zusammen, selbst bei dem anerkannten Fachmann für die Große Depression, Ben Bernanke. Die meisten Menschen glauben, dass die Wirtschaft zwischen 1929 und 1932 kollabierte und dann in der Depression verblieb bis der Zweite Weltkrieg kam, der endlich die ungenutzten Ressourcen der Wirtschaft mobilisierte und eine volle Erholung brachte. Das ist kompletter Quatsch, wenn man die Arbeitslosigkeitsdaten richtig einschätzt. Selbst wenn man die Kalkulation der Arbeitslosigkeit beiseite lässt, ist es glasklar, dass die US-Wirtschaft, nachdem die Große Depression im Frühjahr 1933 ihren Höhepunkt erreicht hatte, eine vierjährige Expansion hinlegte, die den größten zyklischen Boom in der US-Wirtschaftsgeschichte darstellt. Für vier Jahre stieg das reale BIP um eine 12%ige Rate und das nominale BIP um 14%. Es gab eine weitere kürzere und seichtere Depression 1937, die größtenteils durch eine erneute Ausgabenverknappung (und eine höhere Sicherheitsleistungsanforderung der Federal Reserve) verursacht wurde. Diese zweite Depression hat zu der Fehlannahme geführt, dass die Zentralbank durch die ganzen 1930er Jahre eine „Pushing on a String“-Politik verfolgt habe,[i] ehe der gigantische Fiskalstimulus der Kriegszeitanstrengung die Wirtschaft aus der Depression brachte. Das ist inkorrekt. Die finanziellen Dynamiken der großen wirtschaftlichen Erholung zwischen 1933 und 1937 sind extrem aufschlussreich. Trotz ihrer Beharrung darauf, dass der Geldbestand hinter allen zyklischen Aufs und Abs in der US-Wirtschaftsgeschichte stand, haben selbst die Ökonomen Milton Friedman und Anna J. Schwartz in ihrem Buch “Monetary History of the United States” eingestanden, dass die Geldaggregate die US-Wirtschaft 1932-33 nicht aus der Depression führten. Noch aufschlussreicher ist, dass das Wachstum privater Kredite allem Anschein nach nichts mit dem Abheben der Wirtschaft zu tun hatte. Die Industrieproduktion hatte sich 1935 im Vergleich zu 1932 verdoppelt. Im Gegensatz dazu fiel die Kreditvergabe der Banken an den Privatsektor bis Mitte 1935. Aufgrund des Kollaps des nominalen Einkommens während der Depression war der US-Privatbereich mehr verschuldet, als zu jeder anderen Zeit der Depression. Und doch schaffte es die Wirtschaft in irgendeiner Weise abzuheben und diesen Anstieg beizubehalten, ohne dass es zu irgendeinem Wachstum der privaten Kredite kam. Der jährliche 14%ige Anstieg des nominalen BIP vom Frühjahr 1932 an bis 1935 resultierte durch eine große Rückführung der privaten Verbindlichkeiten, was größtenteils die Konsequenz eines aggressiven Ausgabenstimulus war. Tim Geithner sollte sich dessen bewusst sein, aber wie seine alten Kollegen von der Fed bleibt seine Hauptobsession eine Defizitreduzierung, weshalb er nunmehr erhebliches politisches Kapital in die Waagschale wirft, um es zu erlauben, dass die Steuerkürzungen, die Bush für die Vermögenden einführte, auslaufen zu lassen. Ironischerweise besteht einer der etwas amüsanteren Aspekte dieses besonderen Themas in der Sichtweise von Republikanern wie Mike Pence und Eric Cantor, die argumentieren, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen für die Amerikaner wichtiger sei als die Reduzierung des Defizits (und deswegen sollten wir die Steuerkürzungen für die Vermögenden beibehalten, gleichwohl ihre Partei in den letzten Monaten lautstark gegen eine Fortsetzung von Arbeitslosenversicherungsleistungen ankämpfte). Die Überlegungen von Cantor und Pence sind zwar pervers, aber insgesamt – wie unaufrichtig und politisch unehrlich auch immer diese Position von ihnen vertreten wird – unterstützen wir die Forderung der GOP nach mehr Schaffung von Arbeitsplätzen, beispielsweise durch ein Arbeitsplatzgarantie-Programm. Ein unverhältnismäßig großer Anteil des Stimulusprogramms kam jenen zugute, die es am wenigsten brauchten. Wir würden es begrüßen, wenn die Obama-Administration zumindest begänne, den Ausgabenstimulus, ob durch Steuerkürzungen oder direkte öffentliche Investitionen, so zu erklären, dass er immer noch notwendig ist, um mehr Nachfrage und Beschäftigung zu erzeugen. Es könnte sehr gute Gründe geben, und zwar aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit, das Einkommensgefälle zwischen Reichen und Armen zu minimieren, aber Geithner und Obama werden für eine Beseitigung der Steuerbefreiungen nicht auf dieser Basis argumentieren. Eher schon werden sie damit fortfahren, dass dies auf der Grundlage der „ausgabenpolitischen Verantwortung“ das Richtige sei. Das befindet sich im Einklang mit Obamas Befürwortung einer „überparteilichen Kommission“, die sich dem Studium von „Reform“-Maßnahmen widmet, bei denen der Schwerpunkt auf die Kürzung des Gesundheitssystems und der Sozialversicherung zu liegen scheint[ii] – was bedeutet, die substanziellste soziale Errungenschaft der Demokraten im 20. Jahrhundert auszuweiden. Die einzige Sorge bei den Defizitausgaben des Staates sollte sein, ob diese Inflation erzeugen. Wenn dies der Fall ist, sollten die Defizitausgaben selbstverständlich gedrosselt werden. Die Kürzung der Defizitausgaben per se aber, losgelöst vom wirtschaftlichen Gesamtzusammenhang, stellt kein legitimes Ziel für die öffentliche Politik einer souveränen Nation dar. Defizite sind (zumeist) endogen von der Leistung der Wirtschaft bestimmt. Sie tragen zum privaten Einkommen und finanziellem Nettovermögen bei. Wenn sich die Wirtschaft erholt und sich die automatischen Stabilisatoren in die entgegengesetzte Richtung entwickeln (das heißt, wenn die Steuereinnahmen steigen und die Sozialleistungen sinken), dann werden auch die Defizite abnehmen. Sollten unsere Politiker dies zu verstehen beginnen, können wir mit der Beratung der Verzweiflung aufhören und wirklich etwas tun, dass zur Reduzierung des Arbeitslosigkeit heute beiträgt, und nicht erst in Jahren – wenn es bei weitem zu spät ist. http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/6177-grosse-depression-20
Solve et Coagula 10.08.10, 08:25
No new posts Wohin treibt die Finanzkrise?
Wohin treibt die Finanzkrise? von Prof. Dr. Eberhard Hamer Nach Darstellung in den Medien scheint sich der Schwerpunkt der Finanzkrise aus den USA nach Europa verlagert zu haben. Alles spricht von Griechenland- und Eurokrise. Die Beiträge in Politik und Publizistik werden immer hektischer und immer kurzsichtiger. Die Wissenschaft scheint ratlos, gibt jedenfalls keine überzeugende Orientierung. Entscheider in der Finanzpolitik sowie die Akteure der Finanzmärkte reagieren mehr als dass sie agieren. Sie werden von Kräften und Entwicklungen getrieben, die sie weder vorausgesehen, noch durchschaut, noch verstanden haben. Entsprechend sind ihre praktischen Resultate. Ein Finanzwissenschaftler hat deshalb eine Bringschuld nüchterner Analyse, kritischer Bewertung, vorsichtiger Prognosen und realistischer Lösungsvorschläge. 1. Die Entstehung der Finanzkrise Will man eine Ausnahmesituation bewerten und lösen, ist es immer richtig, ihre Ursache vorher genau zu definieren. Was sich uns jetzt als Finanzkrise präsentiert, ist das teilweise Platzen einer jahrzehntelang aufgebauten Finanzblase und monetären Scheinblüte mit allen daraus entstandenen Fehlerkonsequenzen. Seit die Federal Reserve Bank (FED) 1971 den Goldstandard, die Staatshaftung und alle damit verbundenen Geldmengenbindungen verloren hat, konnten ihre privaten Eigentümer die Geldmenge in nur 30 Jahren vervierzigfachen – bei nur vervierfachtem Güterwachstum. Die FED hat also die USA und die Welt mit immer mehr und immer wertloseren Dollar überschwemmt, die zu immer grösseren und immer windigeren Finanzprodukten geführt und wegen bescheinigter Höchstbonitäten der gleichen Täter von Banken in der ganzen Welt als scheinbar sichere Wertanlage gekauft und behandelt wurden. So konnten die herrschenden Finanzgruppen mit ständig neu geschaffenem Geld Rohstoffe und Industriekapazitäten der ganzen Welt zusammenkaufen, immer höhere Gewinne machen, die USA teure Kriege finanzieren und immer höhere Aussenhandelsdefizite mit frisch gedruckten Dollars finanzieren, die Privat- und Zentralbanken der Welt immer höhere Bestände in solchen eigentlich wertlosen Dollars anhäufen und die steigende Geldmenge die ganze Welt in Verzückung und angeblich steigenden Wohlstand versetzen. Alle Staaten haben in dieser Scheinblüte kräftig die Abgaben erhöhen und damit auch immer höhere Sozialleistungen und Sozialansprüche verteilen können. Die steigende Staatsverschuldung wurde ebenso wie steigende Privatverschuldung durch die wachsende Geldmenge überdeckt. Die entstandene Weltfinanzblase konnte nicht ewig so weiter ausgedehnt werden, musste irgendwann korrigiert werden oder platzen. Irgendwann geht jede Wechselreiterei zu Ende. 2. Entwicklung der Finanzkrise Die Finanzblase ist zuerst im US-Immobilienmarkt gerissen, als die Häuserpreise zu sinken begannen und zunehmend die bis zu 120% der Kaufpreise gegebenen Hypothekenkredite nicht mehr bedient werden konnten. Als dann die erste Grossbank Lehman Brothers in den USA zusammenbrach, hätte nach Marktgesetzen die Finanzblase zusammenfallen müssen. Hätte damals der Staat nicht eingegriffen, hätten die Marktkräfte dafür gesorgt, • dass die faulen Finanzprodukte als solche erkannt und abgewertet worden wären, • damit auch die Finanzinstitute als Herausgeber oder Inhaber falscher fauler Finanzprodukte grösste Verluste hätten hinnehmen und zum Teil sogar Konkurs erklären müssen, • aber auch viele Privatanleger solcher «Finanzgiftmüllprodukte» grosse Verluste hätten realisieren müssen • und solcher Zusammenfall der Finanzblase auf ihre wirkliche Realität auch zu Kreditkündigungen und Illiquiditäten in der Realwirtschaft geführt hätten. Der vom Verfasser schon 8 Jahre vorher vorausgesagte und in einem Buch («Was passiert, wenn der Crash kommt?») sogar beschriebene Crash hat die überbordende Finanzbranche voll und unverhofft, aber auch die Staatsfinanzen unvorbereitet getroffen. In dieser Situation hat der amerikanische Finanzminister Paulson (vorher als Präsident von Goldman-Sachs einer der Haupttäter der Finanzblase) seinen Banksterkollegen Verluste ersparen wollen, indem er das grösste staatliche Hilfspaket der amerikanischen Geschichte schnürte. Damit hat er die Verluste der Spekulationsbanken und Spekulanten sozialisiert und den amerikanischen Steuerzahler dafür haftbar gemacht. Noch schlimmer: Er hat eine marktwirtschaftlich notwendige Korrektur der Privatwirtschaft als staatliche Aufgabe übernommen und zum Problem des Staates und der Steuerzahler gemacht. Rechtzeitig hat er aber auch überall im amerikanischen Herrschaftsbereich gleiches Handeln erzwungen. In Europa mussten die Satelliten ebenfalls die gröss ten Haftungsübernahmen ihrer Geschichte durchführen, um die internationalen Zockerbanken zu Lasten ihrer Steuerzahler abstützen. Damit ist endgültig die Privatfinanzkrise weltweit auch zur Staatsfinanzkrise geworden. 3. Krisensituation Durch die hemmungslose Übernahme der Bankschulden als Staatsschulden geriet vor allem das Vertrauen in den Dollar ins Wanken. Die grössten Dollargläubiger – die Chinesen – mussten durch eine Grossregierungsdelegation der USA beschwichtigt und ihnen Silbergarantien gegeben werden, damit sie die wertlosen Dollar nicht auf den Markt warfen. Die USA und die US-Hochfinanz mussten vor allem das schwindende Vertrauen in den Dollar bekämpfen, denn die USA brauchen pro Tag mehr als eine Milliarde Dollar Kreditzufluss aus dem Ausland, um ihre Kriegs- und Importzahlungen überhaupt weiter leisten zu können. Als nun Russland und andere Länder begannen, die faulen Dollars zurückzuweisen und auch private Dollargläubiger in solidere Währungen – vor allem in den Euro – wechselten, waren US-Hochfinanz und US-Administration in Alarmstimmung, drohten den USA Zahlungsfähigkeitsprobleme. In dieser Situation wurde plötzlich auch der Euro – als Entlastung? – weich, weil das von der dubiosen US-Bank Goldman-Sachs in seinen Betrügereien hinsichtlich des Euro beratene und kreditierte Griechenland von den US-Rating-Agenturen abgewertet und zum Problem wurde. Nach Marktgesetzen hätte Griechenland nun Staatsbankrott erklären müssen. Dies aber hätte vor allem den Banken der führenden Hochfinanz-Gruppe etwa 300 Milliarden Verluste gebracht und auch zum Ausschluss Griechenlands aus dem Euro geführt. Kein Wunder, dass die US-Hochfinanz zum zweiten Male Haftung der Steuerzahler für ihre drohenden Verluste einforderte und die EU-Kommission für die eigene Machterweiterung die einmalige Chance sah, unter dem Vorwand der Solidaritätshilfe das letzte Souveränitätsrecht der europäischen Mitgliedsstaaten – das Haushaltsrecht – entgegen allen EU-Verträgen durch Kontrollrechte an sich zu reissen, also das höchste und letzte Souveränitätsrecht der europäischen Mitgliedsländer zu kassieren. Beide Machtgruppen haben gemeinsam die deutsche Bundeskanzlerin – und wohl auch den Bundespräsidenten – erpresst. Damit ist nicht nur die ursprünglich private Bankenfinanzkrise durch Staatsgarantie sozialisiert worden, sondern im nächsten Schritt einer europäischen «Haftungssolidarität» auch die Staatsfinanzkrise eines Mitgliedsstaates zum Gesamtproblem aller übrigen europäischen Mitgliedsländer und diese zur Transferunion sozialisiert worden. Wir stehen also jetzt vor der Situation, dass nicht nur die internationalen Spekulationsbanken unsolide bleiben, weil sie ihre Giftmüllprodukte noch nicht einmal zur Hälfte abschreiben konnten, auch die Finanzmärkte immer noch voller dubioser Finanzprodukte sind, die Finanzblase also durch den Markt noch keinesfalls ausreichend korrigiert ist, aber die private Finanzkrise inzwischen auch nicht nur auf ein Land übergegriffen hat, sondern auf alle Staaten Europas durch Haftungsübernahme ausgedehnt wurde, nicht nur der private Finanzmarkt also weiter korrekturbedürftig ist, sondern auch die Staatsfinanzen nicht nur in den USA, sondern auch in ganz Europa. 4. Krisenkonsequenzen Da unstreitig die zügellose Geldmengenvermehrung der FED zur Dollarschwemme und Dollarentwertung, aber auch zu einer ungesunden Geldmengenvermehrung der westlichen Welt geführt hat, muss nicht nur in der westlichen Welt das Verhältnis von Geldmenge zu Gütermenge wieder korrigiert, sondern der privatwirtschaftliche Finanzsektor ebenso wie auch der öffentliche Finanzsektor saniert werden, indem im privaten Finanzsektor die unsoliden Kredite und Finanzprodukte eingefroren und im öffentlichen Finanzsektor die überzogene Verschuldung wieder abgebaut werden muss. 5. Theoretische Lösungsalternativen Es gibt theoretisch marktwirtschaftliche und verwaltungswirtschaftliche Lösungsalternativen: • Marktwirtschaftliche Lösungen Sind Banken überschuldet oder haben sie unsolide oder faule Papiere, so müssten sie nach Marktgesetzen abwerten, ausbuchen, notfalls Insolvenz anmelden. In diesen Fällen bleibt der Schaden vor allem bei den Eigentümern der Banken, darüber hinaus aber auch bei ihren Gläubigern. Genau dies war der Grund, weshalb in der Bankenkrise die internationalen Grossbanken nicht marktwirtschaftlich abgewickelt werden durften: Die dahinterstehenden Eigentümer (Hochfinanz) wollten die Verluste nicht tragen, hatten aber andererseits über die von ihr gesteuerten Regierungen so grosse politische Macht, dass sie in der Lage waren, eine Lösung nicht zu eigenen Lasten, sondern zu fremden Lasten durchzusetzen. Allerdings ist die Sanierung der internationalen Spekulationsbanken noch nicht vorbei. Wir haben etwa noch die Hälfte ihrer Giftmüllprodukte zu entsorgen bzw. in Badbanks geparkt, so dass sie unter Marktgesetzen auch im nächsten Jahrzehnt erheblichen Abschreibungsbedarf – also Verluste – hätten. Wenn Staaten überschuldet sind und keine Kredite mehr bekommen können, müssen sie nach Marktgesetzen Staatsbankrott erklären. Der Staat wird dann seine Kredite nicht mehr zurückzahlen bzw. sie entweder langfristig einfrieren oder die Gläubiger zwingen, auf grosse Teile ihrer Kredite zu verzichten, so dass der Staat mit der Restschuld und den geringeren Zinsen wieder liquide wird. Staatsbankrott ist also immer Verlust für die Gläubiger. Genau dies war der Grund, weshalb Griechenland keinen Staatsbankrott machen durfte. Gläubiger waren nämlich wiederum die gleichen internationalen Spekulationsbanken (insbesondere Goldman-Sachs), welche schon bei der ersten privaten Bankenkrise ihre Verluste dem Steuerzahler zuschieben konnten. Sie haben nun auch in der Griechenland-Krise politisch dafür gesorgt, dass nicht sie als Gläubigerbanken die Verluste tragen mussten, sondern dass die europäischen Regierungen aus «europäischer Solidarität» angeblich Griechenland retten – in Wirklichkeit aber wiederum die Banken retten und deren Verluste übernehmen mussten. Merkel hat sich verzweifelt gewehrt, ist aber unter dem Druck des Politbüros in Brüssel und nach Anruf durch den amerikanischen Präsidenten eingeknickt. Der Bundespräsident wurde gezwungen, ohne Prüfung nur in Stunden das Schuldenpaket zu unterzeichnen und ist wohl aus Scham darüber zurückgetreten. • Verwaltungswirtschaftliche Lösungen Wenn der private Sektor nicht bluten soll, muss der öffentliche Sektor bluten, muss die Krise verwaltungswirtschaftlich bekämpft werden. Bei der ersten Bankenkrise konnte das Eingreifen der Staaten immerhin einen kurzfristigen Crash verhindern, hat sich die Überlegung als richtig erwiesen, dass Staatsgarantien die notwendigen marktwirtschaftlichen Korrekturen zumindest über längere Zeit strecken, also Zeit gewinnen können. So sind in etwa zwei Jahren auch etwa die Hälfte der faulen Finanzprodukte durch private und öffentliche Abschreibungen vernichtet worden, hat die Korrekturkraft des Marktes zögerlich, aber doch gewirkt. Man mag darüber streiten, ob es überhaupt zu verantworten und langfristig rentabel gewesen ist, internationale Banken wie zum Beispiel die HRE (Hypo Real Estate Bank) auf öffentliche Kosten zu retten, um ihren Eigentümern – der US-Hochfinanz – die vollen Verluste zu ersparen und Zeit für die Restrukturierung zu gewinnen. Die endgültige Antwort dazu wird vom weiteren Verlauf der zweiten Krisenphase abhängen. Haben die Staaten aber einmal die Verluste der privaten Banken übernommen und/oder sich selbst zu stark verschuldet, kommen sie auch um eigene Sanierung nicht herum. Soll dies nicht marktwirtschaftlich (Staatsbankrott) geschehen, muss es verwaltungswirtschaftlich gelöst werden. Dazu gibt es theoretisch wiederum nur zwei Möglichkeiten: – Abbau der Staatsverschuldung durch Haushaltssanierung. Diese wiederum kann durch Erhöhung der Einnahmen (Abgaben) und/oder durch Verminderung der Ausgaben geschehen. Theoretisch wird es nicht viele zusätzliche Einnahmepositionen geben, weil die meisten Staaten bereits an der Toleranzgrenze der Belastung ihrer Bürger stehen. Es gibt aber viele Ausgabepositionen, bei denen theoretisch gespart werden könnte. Man könnte zum Beispiel die staatlichen Aufgaben reduzieren, zum Beispiel Zehntausende öffentlich «Beauftragte» mit ihren Behörden entlassen; man könnte durch Streichen von Subventionen sogar Nutzen bewirken (zum Beispiel Bergbau-Subventionen). Immer haben die Staaten in der Krise auch die öffentlichen Gehälter reduziert. Auch dies wäre eine mögliche Sanierungsmassnahme. In Griechenland müssten sogar die Hälfte der öffentlichen Diener entlassen werden, weil sie erst durch die jetzige Regierung ohne Aufgabe, ohne Arbeitsplatz und ohne Sinn eingestellt worden sind. Vor allem aber könnte man bei den Sozialleistungen kürzen. Warum müssen wir im Gegensatz zu anderen Demokratien jeden Immigranten ohne Arbeit sofort mit Sozialleistungen verwöhnen? Und warum zahlen wir Sozialleistungen lebenslang und sogar in mehreren Generationen? Denkt man an die Zeit nach dem Krieg, in welcher wir uns durch Sparen wieder hochgearbeitet haben, wäre also auch diese theoretische Möglichkeit heute gegeben. Ob sie allerdings gesellschaftlich und politisch möglich ist, bleibt fraglich. Die Möglichkeit eines Sanierens durch Sparen ist aber auch nicht ohne Folgewirkungen. Würde zum Beispiel Griechenland die ungeheuer hohe Verschuldung allein durch Sparen überstehen wollen, würde das Land sofort in die tiefste Konjunkturkrise seiner Geschichte verfallen, würde ausserdem seine Depression auf seine Aussenhandelspartner abstrahlen, würde vor allem diese Depression wegen der Höhe der Schulden mehr als ein Jahrzehnt dauern – eine Vorstellung, die irreal erscheint. Würden sogar mehrere Staaten sich durch Sparen aus ihrer Verschuldung befreien müssen, bedeutete dies zum Beispiel in Europa eine um sich greifende langfristige Rezession oder sogar Depression. Dies würde wiederum bedeuten, dass grosse Bevölkerungsschichten verarmen würden und dass entsprechende Existenznot einen Bürgerkrieg wahrscheinlich machen würde, was keine demokratische Regierung aushalten kann. Wer nämlich als demokratische Regierung spart, fliegt aus dem Amt. Dies ist immer schon so gewesen, wird also von demokratischen Regierungen deshalb auch nicht mehr ernsthaft versucht. Der Finanzminister von Griechenland hat schon signalisiert, dass er seine Sparschwüre brechen und keine weiteren Sparbemühungen machen wolle. – Bleibt als letzte finanzpolitische Korrekturmöglichkeit zwischen ausgeuferter Geldmenge und geringerer Gütermenge die Anpassung über Entwertung, also Inflation oder Währungsreform zur Staatssanierung. Inflation hat den grossen Vorteil, dass sie schleichend kommt und entscheidenden Gruppen hilft, vor allem dem Staat mit wachsenden Steuereinnahmen und Entwertung seiner Altschulden. Auch den Unternehmen hilft sie, soweit sie Preissteigerungen durchsetzen können. Dass die Einkommensbezieher und Rentner dabei verlieren, merken sie erst verzögert. Die Problematik der Inflation liegt aber darin, dass sie bei den inzwischen übermässig verschuldeten Ländern nicht kurzfristig hilft, sondern erst mittelfristig. Man braucht schon eine Inflation im zweistelligen Bereich, um etwa die USA oder die Mittelmeerstaaten von ihren heutigen Schulden fühlbar zu entlasten. 3, 4 oder 5 Prozent reicht dafür nicht mehr. Damit wird aber zugleich das Währungsgefüge gestört und teilweise aufgelöst. Auch international bedeutet Inflation Umlenkung von Warenströmen und Währungen. Wird die Inflation stärker, ist sie häufig auch nicht mehr beherrschbar, wird sie zur galoppierenden Inflation, die immer in Währungsreform mündet. Inflation ist also keine Dauersanierung, wie sie sein müsste, wenn sie das Verschuldungsproblem wirklich lösen sollte. Nur eine Währungsreform würde kurzfristig die Staatsschulden nachhaltig reduzieren können. In den meisten Fällen wurde deshalb nach Kriegen oder nach Misswirtschaft eine Staatsentschuldung durch Währungsreform zu korrigieren versucht. Die Geschichte der Währungsreformen ist hundertfach, also üblich. Eine Währungsreform hätte den theoretischen Vorteil, dass sie sofort wirkt, dass sie bei Verlierern und Gewinnern steuerbar ist und dass sie eine Rezession oder Depression erspart, weil es nach Abwertung gleich weitergeht. Vor allem ist eine Währungsreform auch die letzte theoretische Sanierungsmöglichkeit einer Staatsüberschuldung, wenn alle anderen Mittel entweder versagen oder politisch versperrt sind. Praktische Lösungsalternativen Da weltweit und auch bei uns die Realwirtschaft noch weitgehend in Ordnung, also von der Krise kaum erfasst ist, müssen sich die konkreten Lösungen nur auf die beiden Sektoren der privaten Finanzwirtschaft und der öffentlichen Finanzen konzentrieren. Beide Bereiche sind durch die amerikanische Geldflutung aufgebläht. In beiden Bereichen muss die Geldblase korrigiert, müssen Geldmenge und Gütermenge wieder harmonisiert werden. Dazu stehen folgende praktische Lösungen im Vordergrund: a. Korrektur der Finanzmärkte Hauptschuldiger an der Geldmengenexplosion ist die private Federal Reserve Bank, die zeigt, dass eine private Zentralbank mit Geldausgaberecht zu missbrauchsanfällig ist, um den Geldwert konstant zu halten. Die Federal Reserve Bank muss deshalb verstaatlicht werden, muss eine neutrale, nur dem Geldwert verpflichtete Organisation werden, wie dies früher die Deutsche Bundesbank jahrzehntelang vorbildlich gewesen ist. Eigentlich sollte die Europäische Zentralbank ebenso stabil und politisch unabhängig dem Geldwert verpflichtet bleiben wie die Bundesbank. Ihre Unabhängigkeit wird zur Zeit auf amerikanischen Druck von der Frankreich-Connection (Trichy/Sarkozy) bedroht, welche die bankpolitischen Entscheidungen ihrer Politik unterordnen und mit Hilfe der Griechenland-Krise durch Kredite (750 Milliarden Euro) und durch EZB-Ankauf wertloser Griechenlandanleihen (40 Milliarden Euro) die Unabhängigkeit der Eurobank beseitigen wollen. Eigentlich müsste ein lautstarker Protest dagegen durch ganz Europa gehen, um diese verhängnisvolle Entwicklung zu stoppen. Zur Lösung der öffentlichen Schulden haben die Amerikaner und Europäer unterschiedliche Wege: Die Amerikaner betreiben weiter ungehemmte Geldmengenvermehrung, die Europäer wollen durch Sparen die öffentlichen Haushalte wieder sanieren. Der amerikanische Finanzminister hat jedoch wütend das Ende des europäischen Sparens von Schäuble verlangt. Europa solle auf Geldmengenvermehrung – also Inflation – einschwenken, um den Euro nicht stabiler als den Dollar zu halten. Es wird spannend sein, ob die Europäer der Supermacht wieder gehorchen oder ihren eigenen – richtigeren – Weg zu gehen wagen. Wie weit allerdings öffentliches Sparen überhaupt möglich ist, bleibt praktisch zweifelhaft. Bisher sind alle demokratischen Regierungen, welche ernsthaft sparen wollten, abgewählt worden. Auch der griechische Finanzminister hat nach den Bevölkerungsprotesten inzwischen das Ende des Sparprogramms verkündet. Der eigentlich richtige Weg öffentlicher Haushaltsreduzierung zur Geldmengenverminderung ist also nur theoretisch möglich, praktisch nicht ernsthaft politisch durchsetzbar. Würde jetzt schon Inflation ausbrechen, müssten die Zinsen stark steigen und würde dies viele öffentliche Haushalte durch Zins ausgaben strangulieren. Wir werden also damit rechnen müssen, dass die Zentralbanken vorerst noch weiter billiges Geld mit niedrigen Zinsen schaffen, um die öffentlichen Haushalte noch finanzierbar zu halten. Billiges Geld bedeutet aber mehr Geld und mehr Geld bedeutet immer Inflation. In den USA schon bald und in Europa etwas später werden wir jedenfalls mit Inflation rechnen müssen. Die Amerikaner (Stieglitz) empfehlen diesen Weg schon lange, weil die USA schon zweimal nach zwei Weltkriegen durch Inflation aus Schuldenkrisen herausgewachsen ist. Wir in Europa dagegen fürchten die Inflation wegen ihrer Umverteilungswirkungen (von Geldwerten in Sachwerte) und weil sie bei Steigerungen zu leicht in die Währungsreform umkippt. Dennoch werden wir unter dem Druck der USA sowie mit dem eröffneten Geldmengenmissbrauch der EZB künftig auch in Europa mit verstärkter Inflation rechnen müssen. Einig sind sich alle Politiker, dass unsere Regierungen und Staaten von der Finanzindustrie erpresst worden sind, insbesondere von der US-Hochfinanz. Jetzt zeigt sich wie recht Brzezinski hat, wenn er darauf hinweist, dass die US-Administration von der Hochfinanz gegängelt werde und sie ihrerseits wiederum die Vasallenvölker nach deren Weisung zu leiten habe. Wir haben also inzwischen durch das Wachsen der Finanzindustrie eine Umkehr der traditionellen Machtverhältnisse: Nicht mehr die Politik beherrscht die Wirtschaft, sondern die Finanzindustrie und die Konzerne beherrschen die Politik. Diesen verhängnisvollen Systemwechsel gilt es umzukehren. Die Politik muss wieder die Regeln für die Finanzindustrie setzen, die Kontrolle übernehmen und die Finanzexzesse zu verhindern in der Lage sein. Darüber sind sich fast alle einig, nur streiten sich vor allem Amerikaner und Europäer über die Möglichkeiten dazu: Unser Finanzminister will eine Finanztransaktionssteuer, um jederzeit einen Fonds aufzubauen, aus dem kranke Zusammenbrüche und Missbräuche refinanziert werden können. Der Wirtschaftsminister Brüderle führt mit Recht gegen diesen Plan seines Finanzkollegen an, dass damit praktisch wieder der Konsument belastet würde (wie bei einer Mehrwertsteuer) und die Finanzgeschäfte nur verlagert würden, wenn nicht alle wichtigen Länder der Welt gleiches beschliessen. Solange also die von ihrer Finanzindustrie gesteuerte amerikanische Regierung nicht mitmachen darf, bleibt dieser Lösungsweg geschlossen. Mit Recht hat immerhin Deutschland den Handel mit Derivaten und Leerverkäufen verboten. Auch diese Massnahme wird aber von der US-Finanz torpediert, weil sie ihrer Regierung ein gleiches Verbot nicht erlauben. Vorgeschlagen wurde schliesslich, dass die Banken ihr Eigenkapital verstärken und in einen Fonds einzahlen müssten, welcher in Notfällen statt des Staates Hilfe leisten kann. Eine ähnliche Regelung wird auch von der US-Regierung eingeführt. Sie wirkt aber nicht kurz-, sondern allenfalls langfristig, ist also kein kurzfristiger Lösungsweg. Die Finanzwissenschaft schlägt vor, dass künftig Überschuldungs- oder Liquiditätsschwierigkeiten der Banken zu Insolvenz oder staatlicher Übernahme führen sollten, damit nicht wie bei der ersten Bankenkrise die Aktionäre ungeschoren davonkommen, sondern zuerst den Schaden tragen müssen. Ob aber eine solche richtige Massnahme gegen die Weltvormacht der US-Hochfinanz durchsetzbar ist, bleibt fraglich. Immerhin haben bereits in der ersten Krise ehemalige Angestellte dieser Hochfinanz (US-Finanzminister Paulson) den Aktionären die Verluste ersparen und diese dem Steuerzahler auferlegen können. Gleiches war auch der Trick mit der staatlichen Griechenlandhilfe: Bankenverluste auf die Steuerzahler abzuwälzen. Es gibt also zwar viele praktische Möglichkeiten zur Lösung der derzeitigen Finanzkrise in der privaten oder der öffentlichen Finanzwirtschaft, nur schade, dass nicht alle politisch bzw. gegen die Macht der Hochfinanz durchsetzbar sind. Insofern reduzieren sich die durchsetzbaren, praktischen Lösungsmöglichkeiten auf nur wenige. Prognose der Krisenentwicklung Die bisherigen Lösungsansätze zur Lösung der Weltfinanzblase haben selbst in der ersten Weltfinanzkrise nicht ausgereicht, um das Krisenpotential zu beseitigen. Mehr als die Hälfte der Giftmüllprodukte und die öffentlichen Verschuldungen, insbesondere in den USA bleiben ungelöst und sind noch zu korrigieren. Wir müssen also mit einer zweiten Krisenstufe rechnen («double dip»). Eine nächste drastische Korrektur ist beim Dollar überfällig. Das Vertrauen in den Dollar ist wegen des Massenmissbrauchs durch die FED und durch die amerikanischen Grossbanken erschüttert. Zurzeit wird der Dollar nur noch akzeptiert, weil die Amerikaner eine Euro-Krise herbeigeführt und damit auch das Vertrauen in den Euro erschüttert haben. Dieses Ablenkungsmanöver hilft aber nicht lange. Die USA sind nicht nur überschuldet, sondern ihnen droht auch Zahlungsunfähigkeit. Immerhin brauchen die USA wegen ihrer internationalen Kriegs- und Importverpflichtungen mehr als 360 Milliarden Dollar Zufluss aus der Welt bzw. Geldschwemme aus der FED, um überhaupt zahlungsfähig zu bleiben. Gerät dies ins Stocken, ist Insolvenz und wohl eine Währungsreform fällig. Allerdings haben die USA schon zweimal Grosskrisen ihres Landes durch Beteiligung an Weltkriegen, durch Verkauf von Kriegsproduktion und das anschliessende Einziehen der Kriegsbeute (deutsches Gold, deutsche Patente, Besatzungskosten) zu wieder wirtschaftlichem Aufstieg nutzen können. Dies könnte die derzeitige Regierung verführen, das gleiche Mittel auch jetzt zu versuchen. Immerhin sind alle Kriegsvorbereitungen gegen Iran bereits getroffen, es fehlt nur noch an einem 11. September. Eine an sich zwangsläufige Währungsreform in den USA könnte also durch Krieg noch etwas verzögert werden, käme dann aber um so stärker. In Europa haben wir die erste Bankenkrise glimpflich – wenn auch kostspielig – überstanden und könnten auf gutem Korrekturwege sein, wenn nicht die Griechenland-Krise die Politiker zum zweiten Mal dazu verführt hätte, Bankenschulden für die Steuerzahler zu übernehmen sowie eine gegenseitige Haftung in der EU für marode Staaten zu übernehmen (Transferunion). Diese unverantwortlichsten finanzpolitischen Massnahmen sind in den letzten Monaten geschehen. Wir haben in einem Land den Staatsbankrott aufgeschoben und abgelöst, aber damit in weiteren Ländern einen Verschuldungsgrad herbeigeführt, der durch Sparen oder Inflation möglicherweise nicht mehr beherrschbar ist. Jetzt zeigt sich, dass die angebliche «europäische Solidarität» zur Ausbeutung der Fleissigen durch die Faulen, der Soliden durch die Unsoliden und der Rechtschaffenen durch die Kriminellen missbraucht wird. Es könnte sein, dass daran die Eurozone teilweise oder ganz platzt, vielleicht sogar die Europäische Union. Hätte man Griechenland sich durch Insolvenz (Staatsbankrott) abwickeln lassen, wäre dies der solidere, einfachere und billigste Weg gewesen. Die hektische Betriebsamkeit unserer Politiker hat das Problem nicht gelöst, sondern nur den Schaden von den Banken auf den Steuerzahler überwälzt, – zumeist für uns Deutsche. Wir werden also in den nächsten zwei Jahren in Europa dramatische Finanzauseinandersetzungen erleben, möglicherweise mit oder im Anschluss an die USA auch eine Euro-Währungsreform. Vielleicht ist aber eine kurze und schmerzhafte Operation wie eine Währungsreform immer noch besser und billiger als eine längere Inflations- und Krisenphase. Eine Währungsreform könnte uns sogar eine sonst kommende Rezession oder gar Depression ersparen. • http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2010/nr30-vom-2772010/wohin-treibt-die-finanzkrise/
Solve et Coagula 08.08.10, 21:31
No new posts SCHNITTPUNKT: 2012-Magazin - Ausgabe 1 - gratis zum Download
SCHNITTPUNKT: 2012-Magazin - Ausgabe 1 - gratis zum Download Die 1. Ausgabe des in Zukunft vier Mal pro Jahr erscheinenden SCHNITTPUNKT:2012-Magazins ist fertig ... und steht allen Interessierten gratis zum Runterladen bereit. Ich legte Wert darauf, interessante Geschichten in leicht verständlicher, kompakter Weise in ansprechenden Layout verbunden mit entsprechenden Bildern und Grafiken zu verbinden. Wegen des durchgehenden Layouts und dem Umfang von 32 Seiten, hat die PDF-Datein rund 22 Megabyte - was allerdings in Zeiten von Breitbandinternet und Flatrates kein sonderliches Problem darstellen sollte. Die Themen: Gold & Silber auf Rekordkurs - zahlt sich Einsteigen noch aus? Maca - die Superrübe Expertentipps - zur Crashvorsorge Werkzeuge & Hilfsmittel - alles was du wirklich brauchst Grande Finale - warum der Crash kommen muss 2012 - wie real ist der Mythos Rainforest-Invest - nachhaltig investieren in Panama Krisencamp am Reisslerhof Astrologie - was erwartet uns bis Ende 2010 Ich danke allen, die mitgeholfen haben, ein interessantes und umfangreiches Magazin zu produzieren: Michael Winkler, Martin Schmid, Thomas S. Weber und Dunja Wegl. Hier gehts zum Download: http://schnittpunkt2012.blogspot.com/2010/07/schnittpunkt2012-magazin-ausgabe-1.html
Solve et Coagula 05.08.10, 23:32
No new posts Preparing for World War III, Targeting Iran
Preparing for World War III, Targeting Iran Part I: Global Warfare by Michel Chossudovsky Global Research, August 1, 2010 Humanity is at a dangerous crossroads. War preparations to attack Iran are in "an advanced state of readiness". Hi tech weapons systems including nuclear warheads are fully deployed. This military adventure has been on the Pentagon's drawing board since the mid-1990s. First Iraq, then Iran according to a declassified 1995 US Central Command document. Escalation is part of the military agenda. While Iran, is the next target together with Syria and Lebanon, this strategic military deployment also threatens North Korea, China and Russia. Since 2005, the US and its allies, including America's NATO partners and Israel, have been involved in the extensive deployment and stockpiling of advanced weapons systems. The air defense systems of the US, NATO member countries and Israel are fully integrated. This is a coordinated endeavor of the Pentagon, NATO, Israel's Defense Force (IDF), with the active military involvement of several non-NATO partner countries including the frontline Arab states (members of NATO's Mediterranean Dialogue and the Istanbul Cooperation Initiative), Saudi Arabia, Japan, South Korea, India, Indonesia, Singapore, Australia, among others. (NATO consists of 28 NATO member states Another 21 countries are members of the Euro-Atlantic Partnership Council (EAPC), The Mediterranean Dialogue and the Istanbul Cooperation Initiative include ten Arab countries plus Israel.) The roles of Egypt, the Gulf states and Saudi Arabia (within the extended military alliance) is of particular relevance. Egypt controls the transit of war ships and oil tankers through the Suez Canal. Saudi Arabia and the Gulf States occupy the South Western coastlines of the Persian Gulf, the Straits of Hormuz and the Gulf of Oman. In early June, "Egypt reportedly allowed one Israeli and eleven U.S. ships to pass through the Suez Canal in ....an apparent signal to Iran. ... On June 12, regional press outlets reported that the Saudis had granted Israel the right to fly over its airspace..." (Muriel Mirak Weissbach, Israel’s Insane War on Iran Must Be Prevented., Global Research, July 31, 2010) In post 9/11 military doctrine, this massive deployment of military hardware has been defined as part of the so-called "Global War on Terrorism", targeting "non-State" terrorist organizations including al Qaeda and so-called "State sponsors of terrorism",. including Iran, Syria, Lebanon, Sudan. The setting up of new US military bases, the stockpiling of advanced weapons systems including tactical nuclear weapons, etc. were implemented as part of the pre-emptive defensive military doctrine under the umbrella of the "Global War on Terrorism". War and the Economic Crisis The broader implications of a US-NATO Israel attack on Iran are far-reaching. The war and the economic crisis are intimately related. The war economy is financed by Wall Street, which stands as the creditor of the US administration. The US weapons producers are the recipients of the US Department of Defense multibillion dollar procurement contracts for advanced weapons systems. In turn, "the battle for oil" in the Middle East and Central Asia directly serves the interests of the Anglo-American oil giants. The US and its allies are "beating the drums of war" at the height of a Worldwide economic depression, not to mention the most serious environmental catastrophe in World history. In a bitter twist, one of the major players (BP) on the Middle East Central Asia geopolitical chessboard, formerly known as the Anglo-Persian Oil Company, is the instigator of the ecological disaster in the Gulf of Mexico. Media Disinformation Public opinion, swayed by media hype is tacitly supportive, indifferent or ignorant as to the likely impacts of what is upheld as an ad hoc "punitive" operation directed against Iran's nuclear facilities rather than an all out war. War preparations include the deployment of of US and Israeli produced nuclear weapons. In this context, the devastating consequences of a nuclear war are either trivialised or simply not mentioned. The "real crisis" threatening humanity, according to the media and the governments, is not war but global warming. The war on Iran is presented to public opinion as an issue among others. It is not viewed as a threat to "Mother Earth" as in the case of global warming. It is not front-page news. The fact that an attack on Iran could lead to escalation and potentially unleash a "global war" is not a matter of concern. The Cult of Killing and Destruction The global killing machine is also sustained by an imbedded cult of killing and destruction which pervades Hollywood movies, not to mention the prime time war and crime TV series on network television. This cult of killing is endorsed by the CIA and the Pentagon which also support (finance) Hollywood productions as an instrument of war propaganda: "Ex-CIA agent Bob Baer told us, "There’s a symbiosis between the CIA and Hollywood" and revealed that former CIA director George Tenet is currently, "out in Hollywood, talking to studios." (Matthew Alford and Robbie Graham, Lights, Camera… Covert Action: The Deep Politics of Hollywood, Global Research, January 31, 2009). The killing machine is deployed at a global level, within the framework of the unified combat command structure. It is routinely upheld by the institutions of government, the corporate media and the mandarins and intellectuals of the New World Order in Washington's think tanks and strategic studies research institutes, as an unquestioned instrument of peace and global prosperity. A culture of killing and violence has become imbedded in human consciousness. War is broadly accepted as part of a societal process: The Homeland needs to be "defended" and protected. "Legitimized violence" and extrajudicial killings directed against "terrorists" are upheld in western democracies, as necessary instruments of national security. A "humanitarian war" is upheld by the so-called international community. It is not condemned as a criminal act. Its main architects are rewarded for their contributions to world peace. With regard to Iran, what is unfolding is the outright legitimization of war in the name of an illusive notion of global security. A "Pre-emptive" Aerial attack directed against Iran would lead to Escalation At present there are three separate Middle East Central Asia war theaters: Iraq, Af-Pak, and Palestine. Were Iran to be the object of a "pre-emptive" aerial attack by allied forces, the entire region, from the Eastern Mediterranean to China's Western frontier with Afghanistan and Pakistan, would flare up, leading us potentially into a World War III scenario. The war would also extend into Lebanon and Syria. It is highly unlikely that the bombings, if they were to be implemented, would be circumscribed to Iran's nuclear facilities as claimed by US-NATO official statements. What is more probable is an all out air attack on both military and civilian infrastructure, transport systems, factories, public buildings. Iran, with an an estimated ten percent of global oil and gas reserves, ranks third after Saudi Arabia (25 %) and Iraq (11 %) in the size of its reserves. In comparison, the US possesses less than 2.8 % of global oil reserves. (See Eric Waddell, The Battle for Oil, Global Research, December 2004). Of significance is the recent discovery in Iran of the second largest known reserves of natural gas at Soumar and Halgan estimated at 12.4 trillion cubic feet. Targeting Iran consists not only in reclaiming Anglo-American control over Iran's oil and gas economy, including pipeline routes, it also challenges the presence and influence of China and Russia in the region. The planned attack on Iran is part of a coordinated global military road map. It is part of the Pentagon's "long war", a profit driven war without borders, a project of World domination, a sequence of military operations. US-NATO military planners have envisaged various scenarios of military escalation. They are also acutely aware of the geopolitical implications, namely that the war could extend beyond the Middle East Central Asia region. The economic impacts on the oil markets, etc. have also been analyzed. While Iran, Syria and Lebanon are the immediate targets, China, Russia, North Korea, not to mention Venezuela and Cuba are also the object of US threats. At stake is the structure of military alliances. US-NATO-Israel military deployments including military exercises and drills conducted on Russia and China's immediate borders bear a direct relationship to the proposed war on Iran. These veiled threats, including their timing, constitute an obvious hint to the former powers of the Cold War era not to intervene in any way which could encroach upon a US-led attack on Iran. Global Warfare The medium term strategic objective is to target Iran and neutralize Iran's allies, through gunboat diplomacy. The longer term military objective is to directly target China and Russia. While Iran is the immediate target, military deployment is by no means limited to the Middle East and Central Asia. A global military agenda has been formulated. The deployment of coalition troops and advanced weapons systems by the US, NATO and its partners is occurring simultaneously in all major regions of the World. The recent actions of the US military off the coast of North Korea including the conduct of war games are part of a global design. Directed primarily against Russia and China, US, NATO and allied military exercises, war drills, weapons deployments, etc. are being conducted simultaneously in major geopolitical hotspots. -The Korean Peninsula, the Sea of Japan, the Taiwan Straits, the South China Sea threatening China, -The deployment of Patriot missiles in Poland, the early warning center in the Czech republic threatening Russia, -Naval deployments in Bulgaria, Romania on the Black sea, threatening Russia - US and NATO troops deployments in Georgia, - A formidable naval deployment in the Persian Gulf including Israeli submarines directed against Iran. Concurrently the Eastern Mediterranean, the Black Sea, the Caribbean, Central America and the Andean region of South America are areas of ongoing militarization. In Latin America and the Caribbean, the threats are directed against Venezuela and Cuba. US "Military Aid" In turn, large scale weapons transfers have been undertaken under the banner of US "military aid" to selected countries, including a 5 billion dollar arms deal with India which is intended to build India's capabilities directed against China. (Huge U.S.-India Arms Deal To Contain China, Global Times, July 13, 2010). "[The] arms sales will improve ties between Washington and New Delhi, and, intentionally or not, will have the effect of containing China’s influence in the region.” quoted in Rick Rozoff, Confronting both China and Russia: U.S. Risks Military Clash With China In Yellow Sea, Global Research, July 16, 2010) The US has military cooperation agreements with a number of South East Asian countries including Singapore, Vietnam and Indonesia, involving "military aid" as well as the participation in U.S.-led war games in the Pacific Rim (July -August 2010). These agreements are supportive of weapons deployments directed against The People's Republic of China. (See Rick Rozoff, Confronting both China and Russia: U.S. Risks Military Clash With China In Yellow Sea, Global Research, July 16, 2010). Similarly and more directly related to the planned attack on Iran, the US is arming the Gulf States (Bahrain, Kuwait, Qatar and the United Arab Emirates) with land-based interceptor missiles, Patriot Advanced Capability-3 and Terminal High Altitude Area Defense (THAAD) as well as sea-based Standard Missile-3 interceptors installed on Aegis class warships in the Persian Gulf. (See Rick Rozoff, NATO’s Role In The Military Encirclement Of Iran, Global Research, February 10, 2010). The Timetable of Military Stockpiling and Deployment What is crucial in regards to US weapons transfers to partner countries and allies is the actual timing of delivery and deployment. The launch of a US sponsored military operation would normally occur once these weapons systems are in place, effectively deployed with the implementation of personnel training. (e.g India). What we are dealing with is a carefully coordinated global military design controlled by the Pentagon, involving the combined armed forces of more than forty countries. This global multinational military deployment is by far the largest display of advanced weapons systems in World history. In turn, the US and its allies have established new military bases in different parts of the world. "The Surface of the Earth is Structured as a Wide Battlefield". (See Jules Dufour, The Worldwide Network of US Military Bases , Global Research, July 1, 2007). The Unified Command structure divided up into geographic Combatant Commands is predicated on a strategy of militarization at the global level. "The US Military has bases in 63 countries. Brand new military bases have been built since September 11, 2001 in seven countries. In total, there are 255,065 US military personnel deployed Worldwide." (See Jules Dufour, The Worldwide Network of US Military Bases , Global Research, July 1, 2007 Source: DefenseLINK-Unified Command Plan World War III Scenario This military deployment is occurring in several regions simultaneously under the coordination of the regional US Commands, involving the stockpiling of US made weapons systems by America's allies, some of which are former enemies, including Vietnam and Japan. The present context is characterised by a global military build-up controlled by one World superpower, which is using its numerous allies to trigger regional wars. In contrast to the Second World War was a conjunction of separate regional war theaters. Given the communications technologies and weapons systems of the 1940s, there was no strategic "real time" coordination in military actions between broad geographic regions Global warfare is based on the coordinated deployment of a single dominant military power, which oversees the actions of its allies and partners. With the exception of Hiroshima and Nagasaki, the Second World War was characterized by the use of conventional weapons. The planning of a global war relies on the militarization of outer space. Were a war directed against iran to be launched, It would not only use nuclear weapons, the entire gamut of new advanced weapons systems, including electrometric weapons and environmental modification techniques (ENMOD) would be used. The United Nations Security Council The UN Security Council adopted in early June a fourth round of sweeping sanctions against The Islamic Republic of Iran, which included an expanded arms embargo as well "tougher financial controls". In a bitter irony, this resolution was passed within days of the United Nations Secrity Council's outright refusal to adopt a motion condemning Israel for its attack on the Gaza Freedom Flotilla in international waters. Both China and Russia, pressured by the US, have endorsed the UNSC sanctions' regime, to their own detriment. Their decision within the UNSC contributes to weakening their own military alliance, the Shanghai Cooperation organization (SCO), in which Iran has observer status. The Security Council resolution freezes China and Russia's respective bilateral military cooperation and trade agreements with Iran. It has serious repercussions on Iran's air defense system which in part depends on Russian technology and expertise. The Security Council resolution grants a de facto "green light" to wage a pre-emptive war against Iran. The American Inquisition: Building a Political Consensus for War In chorus, the Western media has branded Iran as a threat to global security in view of its alleged (non-existent) nuclear weapons program. Echoing official statements, the media is now demanding the implementation of punitive bombings directed against Iran so as to safeguard Israel's security. The Western media is beating the drums of war. The purpose is to tacitly instil, through repeated media reports, ad nauseam, within people's inner consciousness, the notion that the Iranian threat is real and that the Islamic Republic should be "taken out". A consensus building process to wage war is similar to the Spanish inquisition. It requires and demands submission to the notion that war is a humanitarian endeavor. Known and documented, the real threat to global security emanates from the US-NATO-Israel alliance, yet realities in an inquisitorial environment are turned upside down: the warmongers are committed to peace, the victims of war are presented as the protagonists of war. Whereas in 2006, almost two thirds of Americans were opposed to military action against Iran, a recent Reuter-Zogby February 2010 poll suggests that 56 % of Americans favor a US-NATO military action against Iran. Building a political consensus which is based on an outright lie cannot, however, rely solely on the official position of those who are the source of the lie. The antiwar movement in the US, which has in part been infiltrated and co-opted, has taken on a weak stance with regard to Iran. The antiwar movement is divided. The emphasis has been on wars which have already occurred (Afghanistan, Iraq) rather than forcefully opposing wars which are being prepared and which are currently on the Pentagon's drawing board. Since the inauguration of the Obama administration, the antiwar movement has lost some of its impetus. Moreover, those who actively oppose the wars on Afghanistan and Iraq, do not necessarily oppose the conduct of "punitive bombings" directed Iran, nor do they categorize these bombings as an act of war, which could potentially be a prelude to World War III. The scale of antiwar protest in relation to Iran has been minimal in comparison to the mass demonstrations which preceded the 2003 bombing and invasion of Iraq. The real threat to global security emanates from the US-NATO-Israel alliance. The Iran operation is not being opposed in the diplomatic arena by China and Russia; it has the support of the governments of the frontline Arab states which are integrated into the NATO sponsored Mediterranean dialogue. It also has the tacit support of Western public opinion. We call upon people across the land, in America, Western Europe, Israel, Turkey and around the world to rise up against this military project, against their governments which are supportive of military action against Iran, against the media which serves to camouflage the devastating implications of a war against Iran. The military agenda support a profit driven destructive global economic system which impoverishes large sectors of the world population. This war is sheer madness. World War III is terminal. Albert Einstein understood the perils of nuclear war and the extinction of life on earth, which has already started with the radioactive contamination resulting from depleted uranium. “I know not with what weapons World War III will be fought, but World War IV will be fought with sticks and stones.” The media, the intellectuals, the scientists and the politicians, in chorus, obfuscate the untold truth, namely that war using nuclear warheads destroys humanity, and that this complex process of gradual destruction has already commenced. When the lie becomes the truth there is no turning backwards. When war is upheld as a humanitarian endeavor, Justice and the entire international legal system are turned upside down: pacifism and the antiwar movement are criminalized. Opposing the war becomes a criminal act. The Lie must be exposed for what it is and what it does. It sanctions the indiscriminate killing of men, women and children. It destroys families and people. It destroys the commitment of people towards their fellow human beings. It prevents people from expressing their solidarity for those who suffer. It upholds war and the police state as the sole avenue. It destroys internationalism. Breaking the lie means breaking a criminal project of global destruction, in which the quest for profit is the overriding force. This profit driven military agenda destroys human values and transforms people into unconscious zombies. Let us reverse the tide. Challenge the war criminals in high office. Break the American inquisition. Undermine the US-NATO-Israel military crusade. Close down the weapons factories and the military bases. Bring home the troops. Members of the armed forces should disobey orders and refuse to participate in a criminal war. Part II of this essay will be published shortly. Preparing for World War III. Nature and History of the Planned Military Operation against Iran Includes analysis of the role if Israel Michel Chossudovsky is an award-winning author, Professor of Economics (Emeritus) at the University of Ottawa and Director of the Centre for Research on Globalization (CRG), Montreal. He is the author of The Globalization of Poverty and The New World Order (2003) and America’s “War on Terrorism” (2005). He is also a contributor to the Encyclopaedia Britannica. His writings have been published in more than twenty languages. http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=20403
Solve et Coagula 02.08.10, 22:28
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Über wundersame Geldelfen, Fiat Money und Inflation Michael Grandt Was wäre, wenn Sie eines Morgens aufwachen würden und wundersame Elfen hätten Ihr Vermögen plötzlich verdoppelt? Sie glauben nicht, dass dies möglich ist? Dann lesen Sie weiter … Vorbemerkung Bei diesem Artikel handelt es sich um eine freie Bearbeitung des von Ron Paul stammenden Essays Sound Money. Paul ist seit Jahren ein Verfechter des Goldstandards und des offenen Wettbewerbs der Währungen. Er gilt zudem als schärfster Gegner der Federal Reserve im Kongress und hat schon oft ihre Maßnahmen infrage gestellt. Das Spiel beginnt Sind Sie verwirrt über all das Gerede hinsichtlich Geldpolitik, Fiat Money und Inflation? Ja? Dann sind Sie nicht allein, denn vor allem US-Banker und Politiker haben viele Jahrzehnte lang im Dunkeln und außerhalb der Öffentlichkeit gearbeitet. Sie versteckten sich hinter ihren Interessen und schufen raffinierte Strukturen, die dazu konzipiert waren, das Geld immer mehr zu entwerten, während sie den Anschein erweckten, sie seien nur um das Beste besorgt. Wundersame Geldvermehrung Inflation ist sehr einfach zu verstehen: Mehr Geld = weniger Wert. Um Ihnen das besser illustrieren zu können, sollten Sie mit mir auf eine kurze aber fantastische Reise gehen: Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, Sie wachen eines schönen Morgens auf und stellen fest, dass sie plötzlich doppelt so viel Geld besitzen als in der Nacht zuvor. Magische Elfen haben sich in Ihr Haus begeben und Ihr Bankkonto und Ihr gesamtes Barvermögen einfach verdoppelt. Sie sind jetzt doppelt so wohlhabend oder halb so arm, wie auch immer Ihre individuelle Situation ist. Sie freuen sich natürlich riesig! Aber bald merken Sie, dass das Gleiche im ganzen Land passiert ist. Die Geldmenge (oder der Geldbetrag) hat sich überall verdoppelt, nicht nur bei Ihnen. Was passiert als Nächstes? Die meisten Leute, wie Sie wahrscheinlich auch, werden das Geld ausgeben und Dinge kaufen, die Sie schon immer haben wollten, aber sich nie leisten konnten. Andere zahlen ihre Schulden zurück oder kaufen Aktien. Mit anderen Worten: Sie bringen Geld in Umlauf. Die Nachfrage nach Konsumgütern steigt erheblich an, weil sich jetzt viel mehr Menschen Produkte leisten können, die sie vorher nicht erwerben konnten. Verbraucher kaufen so viele Waren, dass sogar Lieferengpässe auftreten. Unternehmen erhöhen ihre Preise, damit die Nachfrage etwas zurückgeht und wieder normale Lieferzeiten bestehen. Als Nebeneffekt der Preiserhöhungen erwirtschaften die Unternehmen höhere Gewinne als üblich. Sie haben mehr Geld auf ihren Bankkonten, was ihnen ermöglicht, ihre Ausgaben zu erhöhen. Sie investieren am Kapitalmarkt oder bauen ihre Unternehmen aus. Es fließen reichlich Dividenden, und Investoren können Boni an ihre Mitarbeiter ausbezahlen. Die Menschen haben so die Möglichkeit, noch mehr zu konsumieren. Die zusätzliche Nachfrage führt zu noch höheren Preisen. Dieses Spiel wiederholt sich immer wieder. Die Einkommen sind jedoch nach wie vor gleich geblieben, und nach ein paar Monaten kann man sich plötzlich die Dinge des täglichen Lebens nicht mehr leisten, weil alle Preise in der Wirtschaft gestiegen sind. Natürlich werden Sie jetzt eine Gehaltserhöhung von Ihrem Arbeitgeber verlangen. Wenn Sie selbstständig sind oder ein Geschäft haben, müssen Sie Ihren Kunden gegenüber die Preise erhöhen, um Ihren Lebensstandard aufrecht zu halten, weil es immer schwieriger wird, sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Wir sehen also, die wundersame Geldvermehrung hat Ihnen nur für kurze Zeit einen Vorteil gebracht, aber jetzt sind Sie sogar schlechter dran als vorher. Es sind zwar doppelt so viele Dollars im Umlauf, aber Sie verdienen nur halb so viel von dem, was Ihr Geld früher wert war. Glauben Sie wirklich, dass die Elfen wiederkommen? Tatsächlich glauben viele Menschen, Banken und Unternehmen, dieses Spiel könne endlos so weitergehen und lassen sich immer neues Geld auf ihre Konten transferieren. Aber das Geld ist nur ein Kredit und insgeheim wissen sie selbst, dass sie diesen in Wirklichkeit überhaupt nicht zurückzahlen können. So nehmen sie neue Schulden auf, um die alten zu tilgen und es kommt zum sogenannten »Roll it over«-Effekt. Inflation, das erste Monster Lassen Sie uns jetzt aufhören zu träumen und werfen wir einen Blick auf die Realität. Was wäre, wenn ich Ihnen sagen würde, dass die Elfen diese wundersame Geldverdopplung nicht nur einmal stattfinden lassen, sondern alle paar Wochen, und sie ständig nur Ihren besten Freunden Geld geben würden, aber niemals Ihnen? Die Preise würden stetig steigen, weil sich die Gesamtmenge des Geldes ständig erhöht, aber Sie würden den ganzen Spaß verpassen! Nun, so funktioniert Inflation. Aber wer profitiert von ihr? Die Antwort ist einfach: nur wer auf der Spitze der Pyramide steht und das frische Geld direkt von der Quelle erhält. Wie Sie sicher schon erraten haben, ist diese Quelle die Federal Reserve Bank (Fed). Zu den Empfängern gehört die Regierung. Sie leiht sich jedes Jahr neues Geld, ohne ernste Absicht, es je zurückzahlen zu können. Weitere Empfänger sind zurzeit die Banken, die zum Wohl der Wirtschaft »gerettet« werden. Aber auch Rüstungsunternehmen, die Geld erhalten, um die militärische Präsenz auf der ganzen Welt auszubauen und um niemals endende und unnötige Kriege zu führen. Es gab auch eine Anzahl von Begünstigten, die Konsumkredite und Subprimehypotheken erhielten, die jedoch niemals in der Lage waren, sie zu tilgen. Fiat Money, das zweite Monster Was zum Teufel ist dann Fiat Money? Es ist genau das, worüber wir uns gerade Gedanken gemacht haben: Geld, das per Knopfdruck von sogenannten »mächtigen Personen« oder einer »einflussreichen Organisation« geschaffen werden kann. Heutzutage sind die meisten US-Dollars nur Luftblasen auf einem Computerbildschirm, und es ist sehr leicht für die Fed, einfach neues Geld zu schaffen, wann immer sie es möchte. Wenn unser Geld noch durch Gold und Silber gesichert wäre, könnten diese »Mächtigen« nicht einfach auf einen Knopf drücken, um neues Geld zu generieren. Sie wären dazu verpflichtet, ehrlichen Handel mit allen anderen Marktteilnehmern zu betreiben, die ebenfalls Gold (bzw. Silber) besitzen. Wie Sie sehen können, sind die Inflation und Fiat Money für die Leute an der Spitze sehr verführerisch und interessant, aber äußerst gefährlich für alle anderen, ja sogar für die gesamte Nation. Es gibt in der Theorie nur eine einzige Lösung, die Inflation zu stoppen: Aufhören unentwegt neues Geld zu schaffen und die bestehende Geldmenge zu reduzieren, etwa durch Zinserhöhungen. Aber wir stecken bereits so tief im Schlamassel, dass die Fed zur Überwindung der Inflation immer noch mehr Inflation schafft. Deshalb sind wir gezwungen, zum Goldstandard zurückzukehren und die Federal Reserve komplett abzuschaffen. Das aber wird eine ganze Weile dauern. Ron Paul ist der Überzeugung, dass der erste Schritt für eine monetäre Freiheit die Zulassung des offenen Wettbewerbs für Währungen sein könnte. Die Federal Reserve wäre dann gezwungen, den Wert des Dollars stabil zu halten. Ebenso sollten Gold und Silber als gesetzliche Zahlungsmittel wieder zugelassen werden. Doch für die meisten Amerikaner ist die Federal Reserve nur ein Name auf einem Dollarschein. Sie haben keine Ahnung, welche Auswirkung die Zentralbank auf die Wirtschaft oder ihr eigenes Leben hat, weshalb das Spiel munter weitergehen wird. Ron Pauls Klassiker End the Fed ist nun im Kopp Verlag in deutscher Übersetzung erschienen: Befreit die Welt von der US-Notenbank http://www.kopp-verlag.de/Befreit-die-Welt-von-der-US-Notenbank!.htm?websale7=kopp-verlagπ=918300&ci=000012 . Paul liefert darin einen realistischen Plan für die Abschaffung der Fed durch eine schrittweise Reduzierung ihrer Macht und Ausschaltung ihrer Dominanz im amerikanischen Wirtschaftsleben. Mitarbeit: Alexander Strauß http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/enthuellungen/michael-grandt/ueber-wundersame-geldelfen-fiat-money-und-inflation.html
Solve et Coagula 01.08.10, 10:04
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«Auch das Ausland soll wissen, dass die alten Schweizer nicht nur in der Geschichte sind, sondern dass sie noch leben!» Gedanken zum 1. August von Tobias Salander Die «Arglist der Zeit» – ein Begriff, der seit Jahrhunderten jedem Eidgenossen geläufig ist, da er von unseren Gründervätern dafür verwendet wurde, einen Teil – und zwar die Schattenseiten – der «conditio humana», der Bedingungen, unter denen wir auf diesem Erdenrund leben, griffig auf den Punkt zu bringen: realistisch, ohne schwarz zu malen, genau und kritisch beobachtend, was Menschen antreiben kann und wozu Menschen auch fähig sein können: voller Arg und mit List den Mitmenschen zu übervorteilen, ihn zu bevormunden, zu be«zwingen», zu «bevogten». Die Dinge beim Namen zu nennen nahm ihnen aber auch den Schrecken, den Nimbus des «Da-kann-man-doch-nichts-dagegen-Machen»; kurz: jedem Anflug von Resignation wurde mit der Benennung ein Riegel geschoben. Die «Arglist der Zeit» verlangte aber damals und heute, auch die andere Seite der «conditio humana» ins Feld zu führen und zu unterstreichen, nämlich die Fähigkeit, würdevoll, in Frieden und gegenseitiger Achtung und Respekt die Beziehung zum Nächsten zu gestalten, von Mitmensch zu Mitmensch, als Ebenbild Gottes und damit geheiligt und in seiner Würde unantastbar – spätere Jahrhunderte sprachen dann vom Menschen als sozialem Wesen, als Wesen mit ihm innewohnenden, eingeschriebenen und unveräusserlichen Rechten, die dem Menschen als Menschen von Natur her zuteil geworden sind, den unveräusserlichen Menschenrechten. Arglist der Zeit heute? Auf dieser Grundlage bedeutete und bedeutet, der «Arglist der Zeit» zu trotzen, das Zusammenstehen all derer, die von einem Willen beseelt waren und sind, nämlich dem Willen, sich in Freiheit und Würde ein selbstbestimmtes, auf das Gemeinwohl bezogenes, genossenschaftlich organisiertes Leben zu gestalten – jenseits von Falsch und Trug, von Ausbeutung und Gier. Was unsere Vorväter mit dem Schwur auf dem Rütli und darauf folgend mit einem filigranen Geflecht von ungezählten Bündnissen auf den Weg brachten, besitzt die heutige Generation als kostbares Gut, dem es Sorge zu tragen gilt. Die Arglist hat sich seither aber nicht aus der Zeit und der Geschichte verabschiedet, sondern treibt weiterhin ihr Unwesen, wenn auch chamäleonartig in immer sich wandelndem Gewand. Waren es in unserer eidgenössischen Geschichte die Machtgier der Habsburger und der Burgunder, aber auch die innere Zwietracht, genährt von Neid und Missgunst, Habgier und Überheblichkeit angesichts der eigenen militärischen Erfolge, Gewinn- und Gefallsucht, die in der Niederlage von Marignano eine heilsame Remedur erfuhr; waren es die Zwiste religiöser Art, die stetige Gefahr der Einmischung fremder Mächte, welche innere Unstimmigkeiten unserer Vorfahren stets auszunutzen versuchten; waren es dann die Napoleonischen Truppen, die das Land brandschatzten, plünderten und die jungen Männer als Kanonenfutter für den Russlandfeldzug holten; waren es die Anmassung und der Dünkel der Städter gegenüber der Landbevölkerung, der alten Orte gegenüber den Untertanengebieten, welche durch mutiges Einstehen für die Gleichwertigkeit aller Eidgenossen z.B. im Stäfner Handel von 1794/95 und in den diversen Volkstagen wie dem Tag von Uster 1830 zurückgewiesen werden konnten – so finden wir die Arglist der heutigen Zeit in folgenden Erscheinungen: in den auf verschiedensten Ebenen geführten Angriffen gegen unsere direkte Demokratie als Friedensmodell für die anderen Völker; den Angriffen auf die immerwährende bewaffnete Neutralität und die guten Dienste. Auf unsere Ernährungssouveränität. Arglistig sind auch die Angriffe der Hochfinanz und deren Gier, sich des Vermögens in unserem Land und unserer Währung bemächtigen zu wollen; arglistig ist die Zersetzungsarbeit bezahlter «Intellektueller» und ihr heimtückischer Versuch, die «Idylle Schweiz» zu zerstören; arglistig die Aussagen der EU, der bilaterale Weg sei zu Ende, was verklausuliert die Drohung darstellt, die Schweiz müsse sich nun Richtung EU-Beitritt bewegen – in eine EU, die entweder auseinanderfällt oder sich weiter diktatorisch gebärdet; arglistig auch die Versuche, die gewachsenen föderalistischen und direktdemokratischen Strukturen klammheimlich auszuhebeln durch die Schaffung von Metropolitanregionen, durch Privatisierung und damit die Ausplünderung unseres Service public; arglistig die Versuche, unser Schulwesen zu demolieren und damit einen Pfeiler unserer direkten Demokratie, die Volksbildung, zu unterminieren; arglistig die Versuche, ganze Gemeinden durch «social engineering» via externe Berater in Richtungen zu bewegen, die nie und nimmer demokratisch legitimiert noch von der Mehrheit der Bevölkerung gewollt sind; etc. etc. Gegen Arroganz und Machtgehabe Doch wie bereits eingangs gesagt: Arglist zu benennen, heisst die Sicht auf die Realität zu klären und die Immunabwehr zu stärken, Gegengift zu spritzen und präventiv vorgehen zu können oder, wenn verspätet erkannt, um so kräftiger und wuchtiger Gegenwehr zu leisten. So wie dem «Gewaltshaufen» der alteidgenössischen Infanterie mit ihren Langspeeren und Halbarten die besten Ritterheere der damaligen Zeit in ihrer Überheblichkeit und ihrem Hochmut nichts entgegenzusetzen hatten, so wird auch heute jeder Arroganz und jedem Machtgehabe egal welchen Stallgeruchs, welcher Couleur oder welchen ethnisch-religiösem Auserwähltheitsfanatismus in aller Deutlichkeit die Stirn geboten werden. Dazu braucht es aber Entschlossenheit und Zivilcourage – und Kenntnisse der staatsbürgerlichen und historischen Grundlagen: Zu fordern sind also von unseren Schulen fundierter und von Ehrlichkeit getragener Staatskundeunterricht mit genauer Kenntnis der Geschichte und der Instrumente der direkten Demokratie. Mussten unsere Vorfahren unter erschwerten Bedingungen, oft unter Einsatz des eigenen Lebens, sich die Mitbestimmung hart erkämpfen, so half immer nur das gemeinsame Vorgehen, der Schulterschluss mit den Mitmenschen. Zur Illustrierung des bisher Gesagten seien hier Gedanken in Erinnerung gerufen aus der Zeit der Vorbereitung des Volkstages von Uster vom 22. November 1830, welcher wie in anderen Kantonen der Schweiz auch der Zürcher Landbevölkerung in der Folge endlich die rechtliche Gleichstellung mit den Stadtbewohnern brachte und damit von den Kantonen her die Grundlagen für die Schaffung des modernen Bundesstaates von 1848 schuf, welcher in seiner Verquickung der alteidgenössischen Gemeindeautonomie, des alten, göttlichen Naturrechts mit dem Gedankengut der Aufklärung, des vernunftbegründeten Naturrechts, den Gedanken der Volkssouveränität und der Gewaltenteilung in den darauffolgenden Jahrzehnten mit dem Initiativ- und Referendumsrecht das Modell der direkten Demokratie vollendete. Mit mehreren, über den ganzen Kanton Zürich gestreuten Flugschriften war der Volkstag von Uster, vielerorts auch «Landsgemeinde» genannt, argumentativ und stimmungsmässig vorbereitet und angekündigt worden. Und so liessen die Verfasser in der Flugschrift «Jonathan» und «David», zwei Landleute im Kanton Zürich, «über das, was jetzt noth ist und Alle wissen müssen», sprechen. Wahre Weisheit: gerecht und billig, umsichtig und bescheiden Nachdem die der Landbevölkerung nach wie vor die Rechtsgleichheit vorenthaltende Stadt Zürich als «listig» und «herrisch» entlarvt worden ist, offenbart sich in den Worten von Jonathan ein Selbstbewusstsein, eine Würde und ein gerüttelt Mass Zivilcourage, die man den heutigen Miteidgenossen nur wünschen möchte: Die Machtanmassung der Stadtzürcher offen benennend, sagt Jonathan – und der zeitgenössische Eidgenosse möge in der Folge jedesmal «Zürich» ersetzen durch heutige im Grössenwahn gefangene Gebilde wie z.B. «angloamerikanisches Kriegskartell», «EU», «Hochfinanz» und was der finsteren und arglistigen machtgierigen Zirkel sonst noch sind –, Jonathan also sagt zu seinem Mitbürger David: «Da hast Du meine Hand, David! Ich bin noch ein Schweizer, und halte zu Dir und zu der guten Sache des Landes. Jetzt ist’s mir sonnenklar, um was es gilt, und unsere Männer haben grosse Ursachen, zusammenzustehen, und den Zürichern zu zeigen, dass es sich mit dem Lande nicht spassen lasse. Wir sind, David, keine ..., die sich mit einigen Brocken begnügen. Wir sind Menschen und Bürger des Cantons, wie die Züricher; ich habe Weib und Kinder daheim; soll ich bloss für ihren Bauch sorgen, nicht auch für ihre Zukunft? Ich habe Haus und Gut; aber sie freuen mich nicht, wenn ich nicht auch ein freier Schweizerbürger sein kann. Nein, nein! Den Vorrechten muss auch einmal ihre Stunde schlagen.» Und dann kommt ein Fingerzeig, den sich auch die heutigen Intellektuellen gut zu Gemüte führen sollten: «Doch höre, David! Ich kann nicht begreifen, dass Zürich, wo doch so viele sogenannte Gebildete sein sollen, so unbillig und so unklug gerade jetzt wieder gegen das Land sein kann.» Darauf die Antwort von David: «Das ist aber ein handgreiflicher Beweis, dass sie wohl gebildet sind, aber nicht weise. Immer habe ich gehört, dass die wahre Weisheit auch gerecht und billig, umsichtig und bescheiden sei. Da kommt mir in Sinn, was der Grossvater von den witzigen [«intelligenten»], aber bösen Leuten sagte: «Sie haben die Weisheit der Welt; die aber wird am Ende zu Schanden!» Jonathan antwortet dann unter anderem, Bezug nehmend auf die republikanische Tugendlehre und das Gebot des sittlichen Handelns von Volksvertretern: «Ich habe gehört, dass ein Volksvertreter oder Grossrath nicht etwa nur gescheidt, sondern auch rechtschaffen und tugendhaft sein müsse.» Höhenfeuer: Besinnung auf Grundwerte und Tugenden Dann formuliert Jonathan, was das Wesen der Eidgenossenschaft ausmacht und stete Arbeit bedeutet, nämlich das beharrliche Miteinander-Aushandeln und Besprechen dessen, was die Willensnation ausmacht und in welcher Gestalt die Arglist sich den jeweiligen Zeitgenossen zeigt: «Lasst uns zusammentreten, lasst uns berathen. Ich will an meine Freunde, an meine Bekannten und Verwandten senden – tue Du dasselbe auch. Erheischt es Opfer, das Meinige gehört dem Vaterlande. Auch das Ausland soll wissen, dass die alten Schweizer nicht nur in der Geschichte sind, dass sie noch leben. Wir haben Familien, doch eine grössere Familie ist der Kanton. Der grösste Verlust ist der Verlust der bürgerlichen Rechte – für dies Alles! Nun weiss ich, was es gilt. Wehe Zürich, dass es so durch sein Benehmen das Land aufregt. – Es säet Unruhen, es ernte die Früchte. – Wir können nicht anders, wir müssen unsere heiligen Rechte schützen vor Gott und dem Vaterlande. Sie werden uns schlimme Namen geben; doch sei’s, da wir die gute Sache haben.» Diese Beherztheit, diese klare Sicht der Dinge, die Benennung des Angreifers auf die Unabhängigkeit und Gleichwertigkeit, die Verbundenheit mit den Miteidgenossen, dies alles ist uns heutigen nur zu wünschen. Sich auf diese Grundwerte und -tugenden zu besinnen, dazu werden am 1. August die Höhenfeuer entfacht, um nachts in stiller Erhabenheit übers Land zu leuchten und uns in Erinnerung zu rufen, dass Freiheit und Frieden den Menschen nicht in den Schoss fallen, sondern stets von Neuem errungen sein wollen – wider die Arglist der jeweiligen Zeit.• http://www.zeit-fragen.ch/ausgaben/2010/nr30-vom-2772010/auch-das-ausland-soll-wissen-dass-die-alten-schweizer-nicht-nur-in-der-geschichte-sind-sondern-dass-sie-noch-leben/
Solve et Coagula 29.07.10, 23:36
No new posts Macht von Londoner City und Wall Street schwindet
In der Krise verliert die Finanzwirtschaft ihre Vorrangstellung in der Weltwirtschaft; die Macht von Londoner City und Wall Street schwindet - Auszug GEAB N°43 (16. März 2010) - Dieses Kapitel der 43. Ausgabe des GEAB folgt in weiten Zügen einem Artikel, für die kommende Ausgabe der Annales des Mines verfasste, der ältesten, 1794 gegründeten Wissenschaftszeitschrift Frankreichs. Als LEAP im Februar 2006 vorhersagte, dass eine Krise von ungeheurem Ausmaß vor dem Ausbruch stünde, für die wir den Namen „umfassende weltweite Krise“ wählten, gründeten wir unsere Voraussage auf eine ganzheitliche Analyse, die nicht nur wirtschaftliche, finanzielle und Währungs-Faktoren berücksichtigte, sondern gerade auch das geopolitische Umfeld. Mit Hilfe dieser ganzheitlichen Analyse wagen wir auch heute die Voraussage, dass in der Welt, die aus der Krise hervorgehen wird, die Realwirtschaft wieder die ihr zustehende zentrale Rolle in der Wirtschaftstätigkeit einnehmen wird, aus der sie in den letzten Jahrzehnten durch die virtuelle Wirtschaft der Finanzindustrie gedrängt worden war. Als wir die Krise 2006 weltweit nannten, wollten wir damit darauf hinweisen, dass sie nicht nur wenige Länder in Mitleidenschaft ziehen werde. Als wir sie umfassend nannten, wollten wir damit darauf hinweisen, dass sie nicht nur Teilaspekte der modernen Gesellschaften (Wirtschaft/Politik/ Soziales/Außenpolitik etc.) verändern werde;, umfassend bedeutet vielmehr, dass die Welt, wie wir sie seit 1945 als Ergebnis des 2. Weltkriegs und noch verstärkt seit des Falls der Mauer 1989 kennen, nämlich mit einer starken Dominanz der westlichen Staaten, dabei war unterzugehen. Die Fassetten der Krise an den Finanz – und Devisenmärkten, in der Wirtschaft, in den Sozialsystemen und der Politik während des Ablaufs der einzelnen Phasen der umfassenden weltweiten Krise seien nichts anderes als die konkreten Auswirkungen: - eines historischen geopolitischen Umbruchs, der alle Bereichen der Gesellschaft erfasse, - der wachsenden Unfähigkeit der USA, die Gesamtheit der Verantwortlichkeiten und Privilegien, die sie sich im Verlauf der letzten Jahrzehnt angeeignet hatten, auszufüllen und - des raschen Bedeutungsverlustes der beiden wichtigsten Pfeiler des amerikanischen und britischen Einflusses in der Welt, nämlich der Finanzzentren Wall Street und City of London. Die Entwicklungen seit 2006 zeigen uns aber, dass der Umbruch, den wir erleben, noch viel tiefgehender und bedeutsamer ist, als wir es am Anfang vorhergesehen hatten. Es ist inzwischen wahrscheinlich geworden, dass wir in einer Zeit leben, in der eine Epoche zu Ende geht, die vor 200 bis 300 Jahren eingesetzt hat, nämlich die Epoche der europäischen Weltherrschaft. Nach dem Ende des Kolonialismus konnte sie bis heute in der Form der angelsächsischen Finanzdominanz andauern. Früher war diese Macht allein in London angesiedelt. Seit dem Ende des 2. Weltkriegs musste London aber immer mehr Macht und Wirtschaftstätigkeit an New York abgeben. Vor einem Jahr haben wir im GEAB aufgeführt, an welchen Indikatoren und Ereignissen erkennbar ist, dass die Welt den Bezugsrahmen verlässt, innerhalb dessen sie sich über Hunderte von Jahren bewegte; die Welt befindet sich also nunmehr auf neuem Terrain, auf dem sie sich mangels Koordinatensystems sehr schlecht zurecht findet. Für diejenigen unserer Leser, die erst kürzlich zum GEAB gestoßen sind, wollen wir diese Indikatoren rasch noch einmal aufführen: 1. 2009 sanken die Zinsen der Bank of England auf ihr tiefstes Niveau seit der Gründung dieser altehrwürdigen Einrichtung vor über 300 Jahren im Jahr 1694, nämlich auf 0,5%. 2. 2008 verzeichnete die Caisse des Dépôts, die Bank, mit der der französische Staat seine Maßnahmen finanziert, das erste Mal seit ihrer Gründung 1816 ihren ersten Verlust; die Bank hatte seit 193 Jahren alle politischen Regime von Königreich über Kaiserreich zu Republik ohne ein einziges Verlustjahr überstanden – bis die Krise kam. 3. Im April 2009 avancierte China zum wichtigsten Handelspartner Brasilien; seit Jahrhunderten ist immer der weltweit wichtigste Staat auch der wichtigste Handelspartner Brasilien: Seit vor 200 Jahren Großbritannien die dreihundertjährige portugiesische Vorherrschaft in Brasilien ablöste, ist dies erst das zweite Mal, dass es in dieser Position einen Wechsel gab; nämlich zu Beginn der dreißiger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts, als die USA Großbritannien ablösten. 4. Seit Ende des 18. Jahrhunderts sank der chinesische und indische Anteil an der Wertschöpfung der Weltwirtschaft kontinuierlich. Seit nunmehr zwei Jahrzehnten wachsen ihre Anteile wieder, und zwar in beeindruckendem Tempo. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts repräsentierten diese beiden Länder 50% der Weltwirtschaft. Anschließend schrumpften ihre Anteile regelmäßig, bis sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nur noch 15% ausmachten. Aber seit einem Jahrzehnt wachsen sie wieder und machen nun ungefähr 20% der Weltwirtschaftsleistung aus. Nicht nur hat sich damit eine Tendenz der letzten 200 Jahre umgekehrt; das Besondere an China und Indien im Verhältnis zu den westlichen Ländern liegt in der Tatsache, dass ihre Volkwirtschaft „Realwirtschaften“ sind; sie produzieren tatsächlich Werte und Güter, statt Papiere zu verschieben und dafür Zahlen auf Konten zu schreiben. Chinas und Indiens Rückkehr zu alter Stärke zeigt damit, dass die Realwirtschaft der virtuellen Finanzindustrie, die besonders wichtig in und für die USA ist, wieder den Rang abläuft. Die Krise untergräbt das Fundament, auf dem die virtuelle Wirtschaft in den letzten Jahrzehnten exponentiell wachsen konnte Aber nicht nur leben wir in einer Zeit, in der sich mehrhundertjährige Tendenzen umkehren. Gleichzeitig platzt die im Vergleich dazu noch junge „Blase“ der Finanzwirtschaft. Sie blähte sich kontinuierlich seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts auf. Als „Mega-Wucherung“ gelang es ihr in beinahe vierzig Jahren exponentiellen Wachstums, eine Scheinwirtschaft aufzubauen, die nominal größere Werte (1) aufwies als die globale Realwirtschaft. Heute ist die Wucherung so gewaltig, dass sie den gesamten Körper, in dem sie wachsen konnte, vergiftet. Eine Krise ist in erster Linie eine Verdichtung der Zeit, also eine Periode, in der die Ereignisse, die sich sonst über Jahrzehnte wenn nicht gar Jahrhunderte erstrecken, in wenigen Jahren ablaufen. Die Finanzkrise bietet dafür ein eklatantes Beispiel: 2008 gingen die großen Wall Street Banken Pleite oder mussten von der US-Regierung gerettet werden; gleichzeitig musste die Regierung Großbritanniens die britischen Banken verstaatlichten. Innerhalb einer unglaublich kurzen Zeit brachen die beiden Hauptprotagonisten der „globalen Finanzblase“, nämlich Wall Street und die Londoner City, zusammen. Ohne diese beiden wichtigsten Finanzzentren der Welt hätte die Finanzblase nie so anwachsen können. Denn aus wertlosen Papieren oder Zahlen auf Kontoauszügen konnten nur „Werte entstehen“, weil Wall Street und die City sie zu solchen erklärten. Wall Street und die City sind die Zentren des Gesamtfinanzsystems aus Banken, Rating-Agenturen, Finanzpresse, Hedge – und Pensionsfonds und Aktienmärkten, die Aktien, Anleihen und Finanzderivate gerieren, verkaufen und kaufen. In diesem Finanzsystem dient der Dollar als Schmiermittel und Treibstoff, ohne den die Maschine sich nicht hätte drehen können. Aber der Dollar ist auch in der Welt der Realwirtschaft unabdingbar und die wird aus Wall Street und City damit versorgt. Wall Street und City sind damit die Verbindungsbrücken zwischen Real-und Scheinwirtschaft. Die anderen Finanzzentren der Welt sind im Verhältnis zu den beiden großen unbedeutend; sie spielten bei der Finanzinnovation der letzten Jahrzehnte, die die große Finanzblase erzeugte, auch nie eine entscheidende Rolle. Diese beiden Machtzentren der Jahrhunderte langen angelsächsischen Dominanz der Welt, in der auf Großbritannien die USA folgten, in der auf die Londoner City Wall Street folgte, brechen nun vor unseren Augen zusammen: . Die Londoner City kann nur noch dank der unmittelbaren und massiven Hilfen der britischen Regierung überleben. Ohne das Geld des britischen Steuerzahlers wären die Bannerträger der City schon 2008 untergegangen. Wenn wegen der prekären Finanzlage des britischen Staates in spätestens zwei Jahren die Unterstützung eingestellt werden muss, wird ihr Schicksal sie schließlich ereilen. Die finanziellen Schwierigkeiten Großbritanniens haben die City massiv geschwächt. Daher konnte sie 2009 eine massive Steuererhöhung für die Banken und die Banker nicht verhindern. Dadurch ist die City heute zum steuerlich unattraktivsten Finanzplatz weltweit geworden (2). Genauso wenig vermag sie den Anstrengungen der EU zur Regulierung der Finanzmärkte merklichen Widerstand entgegen zu setzen. Somit wird zum ersten Mal seit drei Jahrhunderten die City der Aufsicht nicht-britischer Institutionen unterworfen. . Wall Street hängt ebenfalls am Tropf staatlicher Gelder. Sie überlebt nur dank der Politik des kostenlosen Geldes, die die US-Zentralbank seit zwei Jahren betreibt; weiterhin konnten ihre Banken Hypothekenkredite in Höhe von tausenden Milliarden USD an die Fed verkaufen, die diese kaufte, um einen totalen Zusammenbruch des US-Immobilienmarkts zu verhindern. Der ist für die Scheinwirtschaft der Finanzmärkte so imminent wichtig ist, weil Hypothekenkredite der Rohstoff für einen beträchtlichen Anteil der Spekulationsgeschäfte mit Finanzderivaten sind. . Weltweit schreitet die Regulierung der Finanzmärkte paradoxer Weise dadurch voran, dass die Länder (und die EU) sie inzwischen unabhängig voneinander anstreben. Immer mehr Länder und die EU richten Aufsichtsstrukturen ein, verbieten bestimmte Finanzprodukte oder bestimmte Praktiken, und versuchen, eigenständig die Kontrolle über „ihre“ Finanzindustrie wieder zu erlangen. Damit wird die Globalisierung der Finanzmärkte, die seit dem Ende der achtziger Jahre ihr Markenzeichen und die Voraussetzung ihres exponentiellen Wachstums war, wieder rückgängig gemacht. Mit dieser Zerstückelung der Finanzmärkte wird sehr wirksam die Luft aus der Finanzblase gedrückt, denn sie war erst durch die Grenzenlosigkeit der Geschäfte und Kapitalflüsse möglich geworden. . Eine besonders bedeutsame Bedingung für das Entstehen der Finanzwirtschaft bestand darin, dass die USA sie zum Erhalt ihrer Weltmachtstellung brauchte. Diese Grundvoraussetzung der Finanzblase ist ebenfalls dabei, sich in Bedeutungslosigkeit aufzulösen. Die Finanzmärkte organisierten sich weltweit und wuchsen mit ungezügelter Geschwindigkeit seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts (vgl. unten stehendes Schaubild), nachdem die USA die Goldbindung des Dollars kappten und damit der Dollarkurs im Verhältnis zu anderen Währungen schwanken konnte. Weiterhin mussten die riesigen Überschüsse der erdölproduzierenden Länder angelegt werden. Mit der Lösung der Goldbindung (3) war zum ersten Mal zu erkennen, dass die USA nicht mehr in der Lage waren, die Rolle der weltführenden Nation, die sie 1945 eingenommen hatten, auszufüllen. Aber aus der Not machten die USA eine Tugend: Als schwankende Weltwährungen globale Finanzmärkte brauchten, auf denen sie gehandelt werden konnten, nutzten die USA die entstehende globale Finanzwirtschaft, um die Fiktion von der Weltführerschaft der USA, die sich immer mehr von der Realität entfernte, aufrecht zu erhalten. Mit den globalisierten Produkten ihrer globalisierten Banken und der zentralen Stellung der Wall Street auf den internationalen Finanzmärkten konnten sich die USA immer noch den Anschein einer unangefochtenen Weltführerschaft geben. Die internationalen Finanzmärkte, die eng begrenzten Zielen dienen sollten, wurden zum Spielplatz für unbegrenzte Finanzinnovation und global agierende Banken und Spekulanten; aus einem Randphänomen wurde eine Blase, in der die Scheinwerte die Realwerte nominal übertrafen (4). Im gewissen Sinne hat Griechenland sich in der Eurozone zehn Jahre lang nicht anders verhalten als die USA weltweit. Es hat seine prekäre Haushaltslage überspielt und auf den ewigen Schein der Kreditwürdigkeit gehofft. Es bediente sich sogar der selben Banken und Finanztricks, die die USA (und Großbritannien) seit mehreren Jahrzehnten nutzen, um den wahren Zustand ihrer Wirtschaft zu verschleiern. Aber die Krise und die besonderen Bedingungen der Eurozone zwangen Griechenland mit einem Mal und brutal, seine tatsächliche Lage und den Schein von soliden Finanzen sowie den Wohlstand, den dieser Schein erzeugt hatte, wieder in Einklang zu bringen. Für die USA sieht die Lage mit Verzögerung identisch aus. Immer mehr Länder und Investoren verlieren das Vertrauen in den Dollar und die US-Wirtschaft; wenn den USA Kredit verweigert wird, wird das Land zahlungsunfähig. Und mit den USA implodiert die weltweite Finanzblase, deren Finanzscheinwerte überwiegend in Dollar ausgewiesen sind. Die Krise spült das Fundament der Finanzwirtschaft fort, auf dem sie sich entwickeln konnte. Und ohne eine auf einem hohen Niveau sich drehende Finanzwirtschaft kann der Schein der gigantischen Profite und Werte nicht aufrecht erhalten werden, die immer weitere Investoren auf das Spielfeld der Finanzmärkte lockte. Die Finanzwirtschaft und die Blase aus Scheinwerten sinken in sich zusammen. Das Ende der Übermacht der Scheinwirtschaft über die Realwirtschaft und die Politik lässt sich an einer einfachen Überlegung wunderbar darstellen: Welcher Politiker möchte heute noch gemeinsam auf einem Foto mit einem Vorstand von Goldman Sachs (5) zu sehen sein? Von denen, die in den nächsten Jahren zur Wahl stehen, sicherlich keiner. Jedoch vor nicht einmal zwei Jahren reisten Politiker, die nachweisen wollten, modern und dem Fortschritt aufgeschlossen zu sein, nach Davos, und brachten solche Fotos als Trophäen mit nach Hause. Eine solch radikale Entwicklung in so kurzer Zeit zeigt, in welchen Sturm die Scheinwirtschaft geraten ist (6). Ihre Hohen Priester wurden zu Parias. Und mit dem Verlust ihrer besonderen Beziehungen zu den politischen Entscheidern verlieren die großen Macher der Finanzwirtschaft auch die Fähigkeit, die Voraussetzungen für ihre Geschäfte zu beeinflussen wenn nicht gar eigenverantwortlich zu bestimmen. Sie kontrollierten und beeinflussten Gesetzgebung, Aufsichtsbehörden und Meinungsführer, und konnten so Scheinwerte, die keinen praktischen, wirtschaftlichen oder sozialen Nutzen hatten, als echte Werte ausgeben. In einem Umfeld, das auf sie und ihre Produkte zugeschnitten war, vermochten sie unerhörte Profite zu erzielen. Mario Draghi, der noch bis vor kurzem hoffte, der Nachfolger von Jean-Claude Trichet an der Spitze der EZB zu werden, jedoch nun wegen seinen Verbindungen zu und früherer Tätigkeit bei Goldman Sachs Europa jede Chance eingebüßt hat, ist ein gutes Beispiel dafür, welche Umwälzungen die Implosion der Scheinwirtschaft in der Welt der Eliten auslösen wird. Der bisher bewunderte Banker wird suspekt; den Platz, den er freimacht, kann wieder der Ingenieur einnehmen. Die gegenwärtigen Studenten nehmen diese Umwälzungen schon vorweg. Angesichts des Reputationsverfalls der Finanzindustrie, ihrer Stellen- und Gehaltskürzungen ist der Strom der Studenten und Absolventen aus Wissenschaftsfächern und Ingenieurstudiengängen oder anderen Bereichen der Realwirtschaft in Banken und Hedge fonds schon versiegt. Ein Wirtschaftsbereich, der für Arbeitnehmer nur noch begrenzt interessant ist, dessen Zentren ihren Einfluss verlieren, der nicht mehr die Bedingungen seiner Existenz bestimmt und dessen Profitabilität abnimmt, hat seine Zukunft hinter sich. Genau in dieser Situation befindet sich die Scheinwirtschaft. Wird denn nicht China, das einer der großen Gewinner in dieser Krise zu sein scheint, von Ingenieuren regiert; und besteht die Regierung des großen Verlierers USA nicht aus Bankern? --------- Noten: (1) Wobei natürlich die Werte genauso virtuell waren, wie der Wirtschaftssektor, der behauptete, sie zu erwirtschaften. Die Krise werden nicht viele der Scheinvermögenswerte, die zusammen einen Nennwert von 30.000 Milliarden USD aufweisen, überstehen. (2) KPMG hat eine vergleichende Studie über die steuerliche Belastung der Bankangestellten in acht globalen Finanzzentren vorgelegt: Dubai (inzwischen das Schein-Zentrum einer Scheinwirtschaft), Hong Kong, Zürich, New York, Genf, Paris und Frankfurt. Das Ergebnis ist eindeutig. Innerhalb nur eines Jahres rutscht London auf der Liste der steuerlich günstigsten Finanzplätze für einen Banker mit vierköpfiger Familie vom vierten auf den letzten Platz; für einen Single-Banker steht die City immerhin noch auf dem sechsten Platz. Quelle: Wall Street Journal, 08/03/2010 (3) Mit der Kappung 1971 der Dollarbindung an Gold machten die USA aus ihrer Währung eine Scheinwährung, und aus ihrer Wirtschaft, die sich in Dollar berechnet, eine Scheinwirtschaft. (4) Insbesondere wenn die Anmaßung, die Supermacht einer unipolaren Welt zu sein, die Diskrepanz zwischen realer Macht und angeblicher Macht noch verstärkt. (5) Die Art und Weise, wie sich Goldman Sachs sich in den Skandal um Griechenland verfangen hat, ist bezeichnend für einen Epochenwechsel. Was vor zwei Jahren noch eine Routineangelegenheit der Scheinwirtschaft war, nämlich Kredite für staatlichen Geldbedarf zu vermitteln, ist heute, in einem Umfeld, in dem die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Realitäten wieder die Oberhand gewinnen, ein gefährliches Unterfangen geworden. (6) Und der Sturm wird in den nächsten Jahren noch an Kraft zunehmen, wenn die Folgen der Krise allgemein und für viele spürbar werden. Mercredi 28 Juillet 2010 http://www.leap2020.eu/In-der-Krise-verliert-die-Finanzwirtschaft-ihre-Vorrangstellung-in-der-Weltwirtschaft-die-Macht-von-Londoner-City-und_a4989.html
Solve et Coagula 29.07.10, 13:08
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Kriegsspiele vor Pekings Haustür: Das amerikanisch-südkoreanische Seemanöver und die möglichen Folgen Wang Xin Long Wenn diese Woche die Alarmsirenen zum Atomkrieg heulen, wundern Sie sich bitte nicht, denn es war absehbar. Und wenn Sie sich fragen »Was haben wir nur falsch gemacht?«, sollte die Antwort lauten: alles! Denn richtig wäre es gewesen, den Amerikanern schon vor Jahrzehnten klarzumachen, dass ihre auf Expansion und Annexion ausgerichtete Außenpolitik in einer zivilisierten Welt keinen Platz hat. Richtig wäre es auch gewesen, die Welt nicht weiter in eine mediale und politische – aber auch wirtschaftliche – Schieflage abrutschen zu lassen. Nämlich genau das Gegenteil dessen, was gut und richtig ist, setzt sich heute in der Welt durch. Am Sonntag, den 25. Juli, begann im Ostchinesischen Meer ein militärisches Joint Venture, ein gemeinsames Seemanöver zwischen Südkorea und den Vereinigten Staaten von Amerika. Direkt vor der Haustür der Republik Korea und der Volksrepublik China. Ein amerikanischer Flugzeugträger, die USS George Washington, sowie weitere 20 Kriegsschiffe und mehr als 200 Kampfflugzeuge werden an der Übung teilnehmen. Insgesamt 8.000 Soldaten kommen bei dem bis Mittwoch dauernden Manöver zum Einsatz. Das Manöver soll ein Signal in Richtung der Regierung Nordkoreas senden. Ein Signal, weil man den Nordkoreanern unterstellt, sie hätten am 26. März dieses Jahres die südkoreanische Korvette Cheonan mit einem Torpedo vor der Küste Südkoreas versenkt. Die westlichen Medien wurden nicht müde, die Version eines nordkoreanischen Torpedoangriffes zu verbreiten und zu untermauern. Da half es auch nichts, dass die Nordkoreaner sofort nach dem Zwischenfall eine Beteiligung an demselben bestritten. Auch die Untersuchungsergebnisse, die eine Beteiligung Nordkoreas, ja sogar einen Torpedoangriff selbst als Ursache des Untergangs der Korvette ausschließen, halfen wenig. Im Gegenteil, jene unabhängigen Ermittler, die aufgrund ihrer akribischen Suche nach den tatsächlichen Umständen zu der Überzeugung gelangten, dass die Nordkoreaner keine Schuld trifft, wurden kriminalisiert, mit Verleumdungsklagen überschüttet und geächtet. Wohlgemerkt: Nicht im bösen kommunistischen Nordkorea, sondern im »demokratischen« Südkorea wurden die Kritiker mundtot gemacht. Schließlich half es auch nichts, dass sogar die Vereinten Nationen sich in diesem Falle zu keiner Resolution durchringen konnten. Die UN hat Nordkorea nicht einmal eindeutig für den Untergang der Cheonan verantwortlich gemacht, sondern lediglich die Attacke in einem sogenannten »Presidential Statement« verurteilt. Die Volksrepublik China hat sich dieser Verurteilung übrigens angeschlossen. Aber wie gesagt, es half alles nichts. Die Amerikaner haben sich eingeschaltet, wollen nun demonstrativ dem lieben »Verbündeten«, der Republik Korea, zu Hilfe eilen. Das Schema ist doch bekannt: Da fällt irgendwo in der Welt ein Sack Reis um, ohne die Amerikaner vorher um Erlaubnis zu fragen, und schon hat man einen casus belli. Seien es Massenvernichtungswaffen im ehemaligen Irak, ein ominöses Atomprogramm im Iran oder eben der Untergang irgendeines Kriegsschiffes – die Weltpolizei ist immer vor Ort, wenn es darum geht, Stärke und Präsenz zu zeigen. Dass die südkoreanische Korvette untergegangen ist, ist Fakt. Dass es die Nordkoreaner gewesen sein sollen, ist Spekulation. Und jene Fakten und Argumente, die diese Spekulationen entkräften, werden unterdrückt. Aber auch das spielt keine Rolle. Die Amerikaner hatten ja auch keine Probleme damit, lapidar festzustellen, dass es keine Massenvernichtungswaffen im Irak gab. Allerdings erst, nachdem man den souveränen Staat überfallen, Zigtausende Männer, Frauen und Kinder umgebracht und sich die Ölquellen des Landes gesichert hatte. Das Morden im Irak geht übrigens weiter. So einfach ist das! So einfach ist es aber bei dem gemeinsamen amerikanisch-südkoreanischen Manöver diesmal leider nicht. Zu viele geopolitische Komponenten stehen derzeit im Wechselspiel, und der Zeitpunkt des Manövers scheint wohl überlegt zu sein. Schließlich sieht die Weltgemeinschaft einem Krieg gegen den Iran entgegen. Die Vorbereitungen laufen hierfür auf Hochtouren. Weil man davon in den Systemmedien nichts mehr hört, dürfen wir getrost davon ausgehen, dass ein bewaffneter Konflikt im Nahen Osten wahrscheinlicher ist denn je. Obendrein ist auch bekannt, dass die Volksrepublik nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass man den Iran als das anerkennt, was er ist: ein souveräner Staat, mit einem Recht auf ein eigenes Atomprogramm. China hat zwar bisher alle UN-Sanktionen gegen den Iran mitgetragen. Wer aber zwischen den Zeilen lesen kann, wird wissen, dass für die Regierung in Peking nun das Ende der Fahnenstange erreicht ist, und die USA im Falle Iran aus dem Reich der Mitte keine weitere Rückendeckung erwarten können. Die außenpolitische Leitlinie der Amerikaner ist aber auch bekannt, frei nach dem Motto: »Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns.« Dieser Logik folgend kann es für die USA auf die Verweigerung Chinas nur eine Konsequenz geben, und zwar die des lauten und deutlichen Säbelrasselns. Weil die Stunde des Angriffs auf den Iran offensichtlich bald zu schlagen scheint, lädt man sich kurzerhand zu einem kleinen Stelldichein nach Südkorea ein, um vor Ort mit neuester Bewaffnung ein wenig Krieg zu spielen. Da man sich offenbar aber noch nicht so richtig auf die Zeitschiene für den Überfall auf den Iran festlegen kann, wird freundlichst angekündigt, dass in den nächsten Monaten mit weiteren Manövern dieser Art am selben Ort zu rechnen ist. Dauerpräsenz also. Auch dieses Schema kennen wir schon zur Genüge. Selbstverständlich hat die Volksrepublik gegen das Manöver schon lange im Vorfeld protestiert. Aber auch das half nichts. Die USA setzen sich wieder einmal über die berechtigten Sicherheitsinteressen aller Beteiligten hinweg, rollen ein weiteres Pulverfass in irgendeine Ecke der Welt, und stecken die Lunte ins Loch. Uncle Sam stellt sich mit einer fetten Zigarre daneben und grinst. Das kann aber bedeuten, dass uns allen das Lächeln bald vergehen wird. Die Regierung in Peking hat nämlich unmissverständlich klar gemacht, dass die militärische Präsenz der Amerikaner in den Gewässern rund um die koreanische Insel unerwünscht ist und zu einer erheblichen Destabilisierung in der Region führen kann. Nordkorea hat bekannt gegeben, dass das Land auf die Antastung seiner Souveränität reagieren wird – und zwar mit greifbaren Mitteln (physical response). Aber auch das hat nichts geholfen. Den USA scheint das alles egal zu sein. Es ist also doch alles ganz einfach! Bild (1): Xinhuanet http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/wang-xin-long/kriegsspiele-vor-pekings-haustuer-das-amerikanisch-suedkoreanische-seemanoever-und-die-moeglichen-f.html;jsessionid=5E32D5C990637E2CB93450545A17ED14
Solve et Coagula 28.07.10, 09:08
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Geldsystem: Die Endphase 25. 07 2010 Der Ökonom und Philosoph Professor Dr. Dr. Wolfgang Berger zum Geldsystem: „Der Zins ist Systembestandteil, und er hat Nebenwirkungen, die deshalb auch Systembestandteil sind – schreckliche Nebenwirkungen.“ - "Die Welt, in der wir leben, wird gerade komplett umgekrempelt. Nichts bleibt, wie es war". - "So bleibt als einziger Ausweg, um unser Finanzsystem zu erhalten, Krieg oder eine Krise mit kriegsähnlichen Folgen. Wenn alles zerstört ist, brauchen wir das System nicht zu reformieren." Von Lars Schall Prof. Dr. Dr. Wolfgang Berger, geboren 1941 in Kassel, ist Philosoph und Volkswirtschaftler. Er hat in Grenoble/Frankreich und Durham/USA Ökonomie und Philosophie studiert. Im Anschluss daran hat er mit einem Forschungsauftrag der Max-Planck-Gesellschaft an der Freien Universität Berlin und an der Technischen Universität Berlin zum Dr. phil. in Philosophie und zum Dr. rer. pol. in Volkswirtschaftslehre promoviert. Danach war er für 20 Jahre als leitender Manager in Europa und Übersee tätig. Von 1988 bis 1997 war er Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft in Pforzheim, davon ein Jahr an der California State University in Hayward/USA. Seit 1997 leitet er das von ihm mit gegründete Business Reframing Institut in Karlsruhe (siehe hierzu: http://www.business-reframing.de). Die Konzeption für eine innere Neuausrichtung von Unternehmen hat er in dem Buch „Business Reframing – Erfolg durch Resonanz“, das im Gabler-Verlag erschien, dargelegt (3. Auflage, ISBN 978-3-409-38895-5). Herr Professor Berger, wir befinden uns global in einer so genannten „Finanzkrise“. Benennt dieser oft bemühte Terminus das Problem eigentlich zutreffend oder wäre es nicht eher angebracht von einer systemimmanenten Schuldenkrise zu sprechen? Wir können schon bei „Finanzkrise“ bleiben, denn die Schulden, die zunächst einigen Immobilienkäufern in den USA, später vielen systemrelevanten Banken und jetzt den meisten öffentlichen Haushalten weltweit über den Kopf wachsen, sind in unserer Finanzordnung notwendig. Stellen Sie sich einmal vor, alle könnten und würden ihre Schulden plötzlich zurückzahlen und ganz schuldenfrei sein. Dann hätten wir eine Systemkrise, die alles in den Schatten stellen würde, was wir bisher erlebt haben. Als Bill Clinton den Bundeshaushalt der USA ausgeglichen hatte, hat der damalige Notenbankchef Alan Greenspan ihn dafür kritisiert und zu bedenken gegeben, dass die Pensionsfonds nicht mehr wüssten, wo sie ihr Geld anlegen sollten, wenn der Staat sich nicht mehr verschuldet. Als das Grundübel hinter dieser Entwicklung machen Sie das Phänomen des Zinses aus. Warum ist die Verzinsung, die allgemein als notwendig angesehen wird, damit das Geld als Kredit zur Verfügung steht, so schlimm? In unserem System ist der Zins absolut notwendig. Wenn er niedrig ist wie z. Z. schafft er allein es nicht einmal, die Geldvermögen wieder in den Kreislauf zu locken, damit sie von den Banken als Kredit vergeben werden können. Wir brauchen außerdem noch die Inflation, die das Geld entwertet. Praktisch alle Notenbanken der Welt produzieren absichtlich Inflation. Ohne Zins und Inflation, würden die Geldvermögen kaum wieder angelegt werden, denn jede Anlage ist mit einem Risiko verbunden und wie wir gesehen haben, können auch Banken in Konkurs gehen. Ob die Staaten bei der nächsten Bankenkrise noch in der Lage sein werden, die Banken zu retten, ist fraglich. Der Zins ist Systembestandteil, und er hat Nebenwirkungen, die deshalb auch Systembestandteil sind – schreckliche Nebenwirkungen. Welche „Nebenwirkungen“ meinen Sie? Das müssen Sie näher erklären. Weil Geldvermögen sich verzinsen, wachsen sie und zwar exponentiell. Wir alle haben in der Schule gelernt, was eine Exponentialfunktion ist, und trotzdem sehen die meisten nicht, was das praktisch bedeutet: Die Verdoppelung in einem bestimmten Zeitraum, dessen Dauer von der Höhe des Zinses abhängt. Damit Sie es sich vorstellen können: Falten Sie ein Blatt Ihrer Tageszeitung, dann haben Sie zwei Lagen. Mit jedem weiteren Faltvorgang verdoppelt sich die Zahl der Papierlagen: nach zwei Mal sind es vier, nach sechs Mal 64, nach zehn Mal 1.024, nach 42 Mal 350.000 – und das ist schon die Entfernung von der Erde zum Mond. Statt Ihre Zeitung zu falten, können Sie auch immer die Zahl der 500-Euro-Scheine verdoppeln, die Sie stapeln. Auch dann reicht der Stapel bis zum Mond. Das ist die eine Seite der Medaille. Und nun zur anderen Seite: Diese sich exponentiell erhöhenden Geldvermögen werden verzinst. Sie können aber nur verzinst werden, wenn es Schuldner gibt, die die Zinsen zahlen. Das ist der umgekehrte Stapel von 500-Euro-Schuldscheinen, die in ein Erdloch gepackt werden müssten, das den Planeten durchbohrt. Die exponentiell steigende Verschuldung von irgendjemandem ist also systembedingt notwendig. Und wenn Privatleute oder Unternehmen das nicht übernehmen wollen oder können, müssen es die öffentlichen Haushalte tun. Wenn sie sich weigern, bricht das System zusammen. In den Fachkreisen der Ökonomen, in der Politik und der Öffentlichkeit – vielleicht von Herrn Greenspan abgesehen – gibt es kaum jemand, der diesen einfachen Zusammenhang sieht. Des Weiteren behaupten Sie, dass nur diejenigen, deren Zinseinkommen höher als ihr Arbeitseinkommen liegt, Gewinner des Systems sind. Wer sind denn diese Glücklichen im Großen und Ganzen? Und als was fungiert hier der große Rest? Wenn Sie ein Produkt kaufen – z. B. den Computer, mit dem Sie dieses Interview lesen – hat dieses Produkt und jedes seiner Teile eine lange Reihe von Wertschöpfungsstufen durchlaufen, bevor Sie es benutzen können. Das gilt für jedes Produkt und für jede Dienstleistung, sei es ein Getränk, ein Fahrzeug, eine Reise, eine ärztliche Behandlung, ein Medikament, eine Fernsehsendung oder die Geschwindigkeitskontrolle der Polizei. In jeder dieser Stufen sind für Zwischenschritte Investitionen erforderlich, die finanziert werden müssen und immer gehen diese Investitionen mit ihren Zinsen in die Kalkulation ein und damit in den Preis. Würden die Zinsen in den Endpreis nicht hineinkalkuliert, könnte das Unternehmen, in dem die betreffende Wertschöpfungsstufe erstellt wird, nicht überleben. Wir müssen die Zinsanteile in der Kalkulation aus allen Wertschöpfungsstufen zusammenzählen und erhalten dann den Zinsanteil im Endprodukt. Im Durchschnitt aller Endpreise kommen wir dabei auf ungefähr 40 Prozent. Bei Getränken ist es weniger (ca. 30 Prozent), bei Mieten und Immobilienkäufen mehr (75 bis 80 Prozent). Weiterhin ist bekannt, dass z. B. in Deutschland der Schuldendienst der zweithöchste Posten im Bundeshaushalt ist und wir unsere Steuern (auch die Mehrwertsteuer, die jeden unserer Einkäufe verteuert) an zweiter Stelle für Zinsen zahlen. Wir können also ganz grob gerechnet davon ausgehen, dass wir mit jedem Euro, den wir ausgeben, die Hälfte für Zinsen zahlen und nur die andere Hälfte für das Produkt oder die Dienstleistung. Wenn Sie also im Monat netto 3.000 Euro verdienen und sie vollständig ausgeben, zahlen Sie davon ungefähr 1.500 Euro Zinsen. Wenn Sie auf frühere Ersparnisse monatlich 1.500 Euro Zinsen kassieren, haben Sie also noch immer nichts gewonnen. Nur am Rande: Um monatlich 1.500 Euro (im Jahr 18.000 Euro) Zinsen zu bekommen, müssen Sie zum gegenwärtigen Ausgabesatz von Bundesanleihen (ca. drei Prozent) 600.000 Euro angelegt haben – deutlich mehr als eine halbe Million. Und ich bin sicher, dass die wenigen Leute, die soviel Geld „auf der hohen Kante“ haben, sich nicht darüber im Klaren sind, dass sie noch immer nicht zu den Gewinnern des Systems gehören. Die Verlierer machen weit mehr als 90 Prozent der Bevölkerung aus und von ihnen (also von „unten“) gibt es eine ständige Umverteilung nach „oben“ – zu den wenigen Gewinnern, deren Zinseinkünfte die Zinsausgaben deutlich übersteigen. Könnten Sie einmal erläutern, warum das System, wie es derzeit ist, „unendliches Wachstum“ benötigt, um nicht zusammenzubrechen? Die deutsche Wirtschaft wächst seit 60 Jahren jährlich fast immer um den gleichen absoluten Betrag, das von allen gemeinsam erarbeitete Bruttosozialprodukt wird ständig größer. Natürlich sinkt dabei der Prozentsatz: Wenn wir von hundert ausgehen und 15 hinzupacken, sind das 15 Prozent. Wenn das Jahr für Jahr so weiter geht und aus den hundert deshalb tausend geworden sind, entsprechen die 15, die dazu kommen, nur noch 1,5 Prozent. Ein ganz normaler Reifeprozess in einer Volkswirtschaft, bei der Westdeutschland vor 60 Jahren und China vor kurzem am Anfang gestanden hat. Solange die Wachstumsrate über dem Zinssatz liegt, gibt es etwas zu verteilen. Arbeitgeber und Arbeitnehmer können sich darüber auseinandersetzen, wer wie viel davon bekommt und auch für den Staat bleibt genug übrig, um die Infrastruktur auszubauen, Bildung und Forschung zu finanzieren oder das Netz der sozialen Sicherung enger zu knüpfen. Seit vielen Jahren aber ist die Wachstumsrate unter dem Zinssatz. Obwohl die Wirtschaft ständig mehr erwirtschaftet, reicht das nicht aus, um die exponentiell wachsenden Ansprüche des Finanzsektors zu befriedigen. Deshalb muss uns allen die Differenz weggenommen werden. Das geschieht durch ein Absenken der Nettoentgelte für Arbeit, durch reduzierte staatliche Dienstleistungen, durch den Verkauf von „Tafelsilber“, das aus Steuergeldern aufgebaut worden ist (Post, Bahn, Elektrizitätsversorgung, Wasserwerke, Nahverkehr etc.), Verlängerung der Lebensarbeitszeit, Abschaffung der Wehrpflicht und vieles mehr. Dass einzelne Politiker dabei noch behaupten, es müsse überall gekürzt werden, weil wir über unsere Verhältnisse gelebt hätten, zeugt von beängstigender Dummheit: Die exponentiell wachsenden Anteile des Volkseinkommens, das von „unten“ nach „oben“ umverteilt werden muss – das sind die gigantischen leistungslosen Einkommen. Sie müssen von allen gemeinsam erarbeitet werden, also von Unternehmern und von Arbeitsnehmern. Die lächerlichen Almosen, die den arbeitslosen Opfern des Systems gewährt werden, können wir dagegen vernachlässigen. Natürlich wäre es den Politikern lieber, sie müssten uns nichts wegnehmen und die staatlichen Leistungen nicht abbauen, sondern könnten hier und da etwas hinzulegen. Das würde aber eine Wachstumsrate über dem Zinssatz voraussetzen – etwas, das in einer entwickelten Volkswirtschaft niemand braucht, das unser Planet nicht verkraften könnte und das, wie wir sehen, auch nicht funktioniert. Deshalb geht die gigantische und sich exponentiell beschleunigende Umverteilung von der großen Mehrheit zu einer kleinen Finanzaristokratie weiter. Wie schaut es mit Kriegen und Zerstörungen aus? Das sind doch aus der Sicht der Zinswirtschaft prächtige Dinge, oder? Wir können leicht errechnen, wann es soweit sein wird, dass alles in der Welt einer Handvoll Superreichen gehört und alle anderen ihnen in einem faktischen Sklavenstand dienen müssen. Das ist eine Situation, die Revolutionen gebiert. Die Geschichte lehrt uns, dass dabei selten etwas Besseres herausgekommen ist. Und bestehende Strukturen und Systeme haben auch immer ein starkes Beharrungsvermögen und tun alles, um zu überdauern. So bleibt als einziger Ausweg, um unser Finanzsystem zu erhalten, Krieg oder eine Krise mit kriegsähnlichen Folgen. Wenn alles zerstört ist, brauchen wir das System nicht zu reformieren. So wie nach dem Zweiten Weltkrieg können wir wieder von vorne anfangen – mit zweistelligen Wachstumsraten, die über dem Zinssatz liegen. Auf dem neuen niedrigen Niveau gibt es wieder etwas zu verteilen und der Zyklus beginnt erneut – bis zum nächsten Krieg oder Crash. Muss das System nicht immer und immer wieder zusammenbrechen, sprich als eine Art „Ewige Wiederkunft des Gleichen“? Und wenn dem so ist, warum? Den Zyklus von Zerstörung und Wiederaufbau erleben wir nun schon seit vielen Jahrhunderten: das Jahrtausendexperiment einer Finanzordnung mit Milliarden von unnötigen Menschenopfern. Führer ohne Kreativität haben immer wieder tote Institutionen geschaffen, die das System erhalten haben. Aber jetzt ist etwas anders. Die Welt, in der wir leben, wird gerade komplett umgekrempelt. Nichts bleibt, wie es war. Kein Stein bleibt auf dem anderen. Darin steckt eine große Chance für jeden, der sich persönlich in Resonanz mit den globalen Veränderungen entwickelt und sich durch sie tragen lässt, ganz so wie sich die Delphine von den Wellen und die Vögel von den Winden tragen lassen. Unser Erdmagnetfeld ändert sich dramatisch, im Südatlantik hat es sich bereits um die Hälfte abgeschwächt. Astrophysiker erwarten Sonneneruptionen von gigantischen Ausmaßen. Sie werden die Erde mit gewaltigen Elektronen- und Protonenwolken bombardieren und unsere gesamte Mikroelektronik funktionsunfähig machen. Vorboten gab es 1989 in Kanada und 2003 in Schweden. Sobald das geschieht, bricht unser Finanzsystem ohnehin zusammen. Wenn wir weise wären, würden wir es vorher schon so reformieren, wie wir es nach dem Zusammenbruch benötigen werden, wenn es dem Leben dienen soll. Wie betrachtet und beurteilt der Philosoph in Ihnen das, was der Zins- und Zinseszins in der Welt bewegt? Spannend ist die Frage, warum die Mehrheit der Ökonomen die Problematik unseres zinsbasierten Finanzsystems nicht sieht. Ein wichtiger Zweig der Philosophie ist die Wissenschaftstheorie, die sich mit den Gesetzen der „Produktion“ von Wissen beschäftigt. Thomas Kuhn hat mit den Instrumenten der formalen Logik nachgewiesen, dass jede Wissenschaft auf Paradigmen aufbaut – auf Dogmen, die quasi das Fundament der Disziplin sind, die sich nicht beweisen lassen und die die Vertreter dieser Zunft glauben müssen. In meinem ersten Semester Volkswirtschaftslehre ist mir dieses Dogma der Ökonomie quasi eingeimpft worden: In einer Marktwirtschaft gibt es zu unserem Geld- und Finanzsystem keine Alternative: T. I. N. A. (There is no alternative). Wenn ich das damals nicht geglaubt hätte, hätte ich schon die ersten Prüfungen nicht bestehen und niemals mein Studium in diesem Fach abschließen können. Hätte ich nach der Promotion auf diesem Gebiet weiter wissenschaftlich gearbeitet und Karriere gemacht, wäre ich vielleicht bis heute nicht in der Lage, dieses Dogma in Frage zu stellen und ganz neue, andere Gedanken zu denken. Das Paradigma der Zunft wäre Teil meiner Identität geworden und ich hätte mich selbst aufgeben müssen, wenn ich es angezweifelt hätte. Ich kann deshalb die Kollegen, die meine Sicht der Dinge für schwachsinnig halten, gut verstehen, fast wäre ich einer von ihnen geworden. Der große Physiker Max Planck hat uns deshalb ja auch darauf hingewiesen, dass sich eine neue wissenschaftliche Wahrheit nicht durchsetzt, weil die Verfechter der alten Wahrheit überzeugt werden, sondern erst, nachdem die Verfechter der alten Wahrheit ausgestorben sind. Wenn wir in diesem Fall so lange warten wollten, würde der Planet die Menschheit bis dahin abgeschüttelt haben, und wie wir jetzt wissen, kommt ihm die Sonne dabei zu Hilfe. Alle Religionen haben den Zins verboten, wirklich alle. Der Ökonom in mir sagt, dass das wegen der verheerenden Auswirkungen des Zinseszinses zwar richtig ist, aber nicht funktioniert: Wenn wir etwas verbieten, was die Menschen tun wollen, tun viele es heimlich. Wenn wir den Zins verbieten, bildet sich ein Schwarzmarkt mit reduzierter Rechtssicherheit, wo eben doch Geld gegen Zins verliehen wird. Wir brauchen einen Mechanismus, der das Problem marktkonform löst. Lesen Sie das vollständige Interview: http://www.chaostheorien.de/artikel/-/asset_publisher/haR1/content/von-den-nebenwirkungen-des-geldparadigma?redirect=%2Fstartseite
Solve et Coagula 25.07.10, 11:21
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Brief an den Bundesminister des Innern Sehr geehrter Herr Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière mit Bedauern, Enttäuschung und Empörung habe ich von Ihrer Entscheidung Kenntnis erhalten, die Internationale Humanitäre Hilfsorganisation (IHH) auf deutschem Boden zu verbieten. Wenn ich mir die veröffentlichte Begründung für Ihre drastische Maßnahme durchlese, entsteht nicht nur für mich der Eindruck, dass Sie bei dieser Entscheidung ganz offenbar von Motiven geleitet worden sind, die nicht mit deutschen Interessen in Einklang stehen, sondern eher mit jenen des zionistischen Staates "Israel" und seiner Lobby in Deutschland. Sie heben darauf ab, dass eine Organisation, die dem Staat "Israel" das Existenzrecht abspräche, in Deutschland keinen legalen Anspruch auf das Vereinsrecht genießen dürfe. Als orthodoxer Jude, der den göttlichen Gesetzen der Thora und den Überlieferungen und Anordnungen unserer Propheten, Weisen und Gelehrten verbunden ist, erachte ich es als meine Pflicht Sie darauf aufmerksam zu machen, dass die zionistische Bewegung und ihr Staat in diametralem Gegensatz zu eben diesen Lehren und Überlieferungen steht und dass seit der Entstehung der zionistischen Sekte vor etwas mehr als 100 Jahren von unseren Vorvätern und Gelehrten ein erbitterter Kampf gegen diese geführt worden ist. Das deutsche Vorkriegs-Judentum, ob orthodox oder liberal, war dem Vaterland zutiefst verbunden und stand in seiner absoluten Mehrheit dem Zionismus vollkommen ablehnend gegenüber. Die geschundenen Seelen der durch die Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern Ermordeten haben kein Testament hinterlassen, das nach einem sogenannten "jüdischen Staat" gerufen hätte. Im Gegenteil: Gerade unsere Opfer, orthodoxe und streng religiöse Juden aus Deutschland und Osteuropa und deren Hinterbliebene sowie Überlebende des Holocaust, haben uns das Vermächtnis und den Auftrag hinterlassen, dem Zionismus auch weiterhin Widerstand zu leisten und dem Staat "Israel" keine Existenzberechtigung zuzuerkennen. Auch aus dem "realen Leben" weiß man, dass sich Erbschleicher jedoch dem Willen der Erblasser oft genug widersetzen, ihn verfälschen oder völlig umdeuten. Die Tragödie des 2. Weltkrieges und des daraus resultierenden Vakuums an echten Führungspersönlichkeiten des Judentums wurde von einer Handvoll Scharlatane auf dermaßen unglaubliche Weise entstellt, für ihre Zwecke einer dem Judentum fremden nationalistischen Ideologie missbraucht, um das einzige Ziel der Errichtung eines Staates zu erreichen. Das religiöse Judentum ist ausgehend von unserer Thora und all unserer heiligen Schriften ein Gegner dieses Staates, der als eine Rebellion gegen den Schöpfer der Welt zu bewerten ist. Wäre es nach den religiösen Führern des Judentums gegangen, hätte es niemals einen Staat "Israel" gegeben. Ihr verhängtes Verbot gegen die IHH ist deshalb nicht nur eines gegen diese humanitäre Hilfsorganisation, sondern in der Konsequenz auch eines gegen das der Thora treu verbundene Judentum. Hunderttausende von Juden auf der Welt und ihre etablierte Gemeinden hätten - in der Logik ihrer Entscheidung gedacht - kein Recht dazu sich als Gemeinden mit Vereinsrecht in Deutschland niederzulassen, weil sie das Existenzrecht des Staates "Israel" kategorisch ablehnen. Mit Ihrem Verbot der IHH haben Sie in der Tendenz nicht nur auch ein organisiertes Thora-treues Judentum und damit die Thora selbst auf den Verbotsindex in Deutschland gestellt und somit ein orthodox-religiöses Leben von Juden außerhalb der zionistischen Vertretung des Zentralrats zumindest zweifelhaft, wenn nicht sogar unmöglich werden lassen, sondern Sie haben damit auch die Gefahren für das jüdische Volk potentiell erhöht. Der zionistische Staat selbst ist heutzutage die Hauptursache für weltweit ansteigenden Antisemitismus und jüdisches Leiden, wo auch immer dies stattfindet. Das Verbot der IHH wird mit Sicherheit nicht dazu beitragen, dass dieses Leiden abnehmen wird. Das friedliche Zusammenleben der Völker und Religionen in Deutschland wird durch das Verbot der IHH sicherlich leider auch nicht gefördert. Sehr verehrter Herr Bundesminister, in den vergangenen Wochen waren in New York, Jerusalem, Montreal, London und Brüssel Hunderttausende orthodoxe Juden auf den Straßen um gegen die Existenz des Staates "Israel" und seine fortgesetzten Grabschändungen im Heiligen Land zu protestieren. Alleine in New York waren es an einem Tag über 50.000. Jüdische Grabstätten sind - das wissen Sie vielleicht - für die Ewigkeit. In allen Ländern der Welt werden jüdische Grabstätten und Friedhöfe gepflegt und behütet. Übrigens auch und gerade im Iran. Doch der Staat, der sich selbst "jüdisch" nennt und leider von der Weltgemeinschaft als solcher betrachtet wird, schändet Hunderte von Gräbern unserer Weisen, die zum Teil bis weit über 2000 Jahre alt sind. An diesem Staat ist nichts jüdisch! Alleine seine Existenz ist ein Affront gegen das überlieferte Judentum. Seine unmenschlichen Taten gegen das palästinensische Volk sind dermaßen verabscheuungswürdig und weder mit den Grundwerten der jüdischen Religion noch mit den universellen Menschenrechten vereinbar. Die Bundesrepublik Deutschland täte gut daran, Organisationen die sich für die notleidende Bevölkerung des Freiluft-Gefängnisses Gaza einsetzen, Unterstützung zu leisten anstatt sie zu verbieten. Die Blockade Gazas muss ein Ende haben. Das Heilige Land und somit die ganze Welt wird solange keinen Frieden finden, wie der Zionismus dort das Sagen hat. Ich sage dies nicht, um zu verfluchen, sondern weil es so geschrieben steht. Wenn Deutschland seiner Verantwortung für geschehenes Unrecht und Völkermord in den dunklen Jahren der Nazi-Diktatur gerecht werden will, dann sollte dieses Land sich in erster Linie darum bemühen, gegen Unterdrückung und Unmenschlichkeit gegen ein anderes Volk aufzubegehren und die Verursacher dafür zur Rechenschaft zu ziehen. Das palästinensische Volk trägt keinerlei Verantwortung für das, was Nazi-Deutschland dem europäischen Judentum angetan hat. Warum sollte es dennoch dafür büßen und bezahlen? Verstehen Sie mich richtig, verehrter Herr Bundesminister: Ich vertrete hier keine Einzelmeinung, keine Sekte, sondern das traditionell überlieferte Judentum mit Hunderttausenden von gläubigen und frommen Juden auf der ganzen Welt und in deren Namen und im Namen der uns heiligen Thora möchte ich Sie darum ersuchen, das Verbot gegen die IHH zu annullieren. Mit entsprechender Hochachtung gegenüber Amt und Person! gez. Reuven Jisroel Cabelman (z. Zt. Antwerpen) http://derisraelit.blogspot.com/2010/07/brief-den-bundesminister-des-innern_22.html
Solve et Coagula 22.07.10, 23:04
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REFLEXIONEN DES GENOSSEN FIDEL Der Ursprung der Kriege (Entnommen aus CubaDebate) Havanna, 12 Juli 2010 Am 4. Juli habe ich behauptet, dass weder die Vereinigten Staaten noch Iran nachgeben würden; „die einen aus dem Stolz der Mächtigen heraus, und die anderen, im Geiste des Widerstands gegen das Joch und wegen der Fähigkeit zu kämpfen, wie es so oft in der Menschheitsgeschichte geschehen ist…“ Bei fast allen Kriegen ist es so, dass eine der Seiten ihn verhindern möchte, und manchmal beide. Dieses Mal wird er stattfinden, auch wenn eine der beiden Seiten dies nicht möchte, wie es in den zwei Weltkriegen von 1914 und 1939 geschehen ist, wo nur 25 Jahre zwischen dem Ausbruch des ersten und des zweiten lagen. Die Gemetzel waren schrecklich, sie wären ohne vorangegangene Bewertungsirrtümer nicht entfesselt worden. Beide verteidigten imperialistische Interessen und glaubten, dass sie ihre Ziele erreichen würden, ohne dass sie solch schreckliche Folgelasten nach sich ziehen würden. In dem Fall, mit dem wir uns befassen, vertritt eine Seite nationale, vollkommen gerechte Interessen. Die andere verfolgt schändliche und ordinäre materielle Interessen. Wenn man alle, seit der uns bekannten Geschichte unserer Gattung stattgefundene Kriege analysiert, dann hat einer jene Ziele verfolgt. Jene Illusionen, dass dieses Mal solche Zielstellungen ohne den schrecklichsten aller Kriege erreicht werden, sind absolut unbegründet. In einem der besten von den auf der Website Global Research veröffentlichten Artikeln, der von Rick Rozoff unterzeichnet ist und am 1. Juli erschien, verwendet jener zahlreiche urteilsrelevante und unanfechtbare Elemente über die Absichten der Vereinigten Staaten, die jeder gut informierte Mensch kennen sollte. „…Man kann siegen, wenn ein Gegner weiß, dass er verletzlich ist durch einen blitzartigen und nicht erkennbaren Angriff, der überwältigend und zerstörerisch wirkt und keine Zeit lässt, sich zu verteidigen bzw. Repressalien zu üben.“ – so denken dem Autor zufolge die Vereinigten Staaten. „…Ein Land, das danach trachtet, weiterhin der einzige Staat in der Geschichte zu sein, der die militärische Herrschaft in ihrem vollem Spektrum am Boden, in der Luft, auf den Meeren und im Weltraum ausübt.“ „Der Militärstützpunkte und Truppen, Kampfgruppen aus Flugzeugträgern und strategischen Bombern in fast allen Längen- und Breitengraden und im Luftraum über denselben beibehält und erweitert. Der dies mit einem Rekordkriegsbudget seit dem Zweiten Weltkrieg tut, das für das nächste Jahr 708 Milliarden Dollar beträgt.“ Dieser Staat war „…das erste Land, das Atomwaffen entwickelt und angewandt hat…“ „…die USA haben weiterhin 1550 überall aufgestellte Atomsprengköpfe und weitere 2200 (einigen Schätzungen zufolge 3500) eingelagerte und eine Triade von beweglichen Abschussrampen aus Boden-, Luft- und Unterwasserfahrzeugen.“ „Das nicht atomare Arsenal, das zur Neutralisierung und Zerstörung der Luftverteidigung und strategischen Verteidigung, und potenziell aller wichtiger Streitkräfte anderer Nationen verwendet wird, ist aus interkontinentalen ballistischen Raketen, ballistischen Raketen zum Abschuss aus U-Booten, Marschflugkörpern und Überschallbombern zusammengesetzt sowie aus strategischen Bombenflugzeugen „Super-stealth“, die in der Lage sind, dem Radar zu entkommen und somit die Boden- und Luftverteidigung umgehen können.“ Rozoff zählt die reichlichen Pressekonferenzen, Versammlungen und Erklärungen der letzten Monate auf, die von den Oberbefehlshabern des Gemeinsamen Generalsstabs und den hohen Beamten der Regierung der Vereinigten Staaten gegeben wurden. Er erläutert die Verpflichtungen gegenüber der NATO und die verstärkte Zusammenarbeit mit den Partnern des Nahen Ostens, was an erster Stelle als Israel zu deuten ist. Er sagt, dass „die USA ebenfalls ihre Programme des Krieges im Weltraum und des kybernetischen Krieges intensivieren, die das Potential besitzen, die Systeme der militärischen Überwachungsdienste und Befehlsführung, der Kontrolle, der Nachrichtentechnik, der Informatik und der Geheimdienste der anderen Nationen zu paralysieren und sie damit zur Wehrlosigkeit auf allen Gebieten zu führen, ausgenommen auf grundlegendem taktischen Gebiet.“ Er spricht über die Unterzeichnung des neuen START-Abkommens zwischen Russland und den Vereinigten Staaten am 8. April dieses Jahres in Prag, das „‚…keinerlei Einschränkung des jetzigen oder geplanten Potentials für unmittelbare konventionelle globale Angriffe der USA vorsieht.’“ Er führt zahlreiche Nachrichten zum Thema auf und zeigt an einem entmutigenden Beispiel die Absichten der Vereinigten Staaten. Er zeigt auf, dass „…‚Das Verteidigungsministerium zurzeit die gesamte Palette an Technologien und Systemen für eine unmittelbare konventionelle globale Angriffsfähigkeit erforscht, die dem Präsidenten glaubhaftere und technisch günstigere Optionen zur Begegnung der neuen und in Entwicklung befindlichen Gefahren bieten könnte’.“ Ich bleibe bei der Meinung, dass kein Präsident, nicht einmal ein militärischer Befehlshaber mit der größten Erfahrung, auch nur eine einzige Minute zur Verfügung haben würde, um zu entscheiden, was zu tun sei, wenn dies nicht schon in Computern programmiert wäre. Rozoff, unerschütterlich, gibt wieder, was Global Security Network in einer von Elaine Grossman verfassten Analyse unter folgendem Titel behauptet hat: „‚Versuchskosten einer US-amerikanischen Rakete für einen Globalangriff könnten die 500 Millionen Dollar erreichen’“. „‚Die Obama-Regierung hat 239,9 Milliarden Dollar für Forschung und Entwicklung des unmittelbaren globalen Angriffs durch die militärischen Einrichtungen für das Steuerjahr 2011 beantragt… Wenn die Höhe der Finanzierung in den nächsten Jahren so beibehalten wird, wie vorgesehen, dann wird der Pentagon circa 2 Milliarden Dollar für unmittelbaren globalen Angriff bis zum Ende des Steuerjahrs 2015 aufgewendet haben, wie aus Unterlagen zum Budget zu ersehen ist, die im vergangenen Monat dem Kongress vorgelegt wurden’.” „Ein haarsträubendes Szenarium, vergleichbar mit den Auswirkungen eines GPS-Angriffs, und zwar jener Version ausgehend vom Meer, ist vor drei Jahren in Popular Mechanics erschienen: ‘Im Pazifischen Ozean taucht ein Atom-U-Boot Typ Ohio in Erwartung des Abschussbefehls des Präsidenten aus dem Wasser. Sobald der Befehl ankommt, schießt das U-Boot eine Trident II-Rakete mit einem Gewicht von 65 Tonnen gen Himmel. Zwei Minuten später fliegt die Rakete mit einer Geschwindigkeit von über 22 000 Kilometern pro Stunde. Über den Meeren und außerhalb der Atmosphäre beschleunigt diese ihre Geschwindigkeit über tausende von Kilometern. Auf dem Höhepunkt ihrer Parabel, im Weltraum, trennen sich die vier Sprengköpfe des Tridents und beginnen ihren Abstieg in Richtung des Planeten. Die mit einer Geschwindigkeit von 21 000 Kilometern pro Stunde fliegenden Sprengköpfe sind mit Wolfram-Stäben voll gefüllt, welche die doppelte Widerstandskraft des Stahls besitzen. Über dem Ziel explodieren die Sprengköpfe und verteilen so über jenes Gebiet tausende Stäbe – jeder einzelne mit der 12fachen Zerstörungskraft einer Gewehrkugel Kaliber 50. Alles, was sich innerhalb von 279 Quadratmetern innerhalb jenes rasenden Metallsturms befindet, wird vernichtet.’“ Gleich anschließend erläutert Rozoff die Erklärung des Oberbefehlshabers des Gemeinsamen Generalstabs der russischen Streitkräfte, General Leonid Iwaschow, vom 7. April dieses Jahres in einer Kolumne unter dem Titel „‚Die atomare Überraschung von Obama’.“ Hierin bezieht er sich auf die Rede des Präsidenten der Vereinigten Staaten vom vergangenen Jahr in Prag mit folgenden Worten: „‚Die Existenz von tausenden Atomwaffen ist das gefährlichste Erbe des Kalten Krieges’ – und dessen Unterzeichnung des START II–Abkommens in derselben Stadt am 8. April; der Autor sagte Folgendes: „‚In der Geschichte der USA kann während des vergangenen Jahrhunderts kein einziges Beispiel für einen aufopfernden Dienst der US-Eliten für die Menschheit bzw. die Völker von anderen Ländern aufgefunden werden. Wäre es realistisch zu erwarten, dass durch die Ankunft eines afroamerikanischen US-Präsidenten im Weißen Haus die politische Philosophie des Landes geändert würde, die traditionell darauf ausgerichtet ist, die Weltherrschaft zu erreichen? Diejenigen, die glauben, dass so etwas möglich ist, sollten zu verstehen versuchen, warum die USA – das Land mit einem größeren Militärbudget als das aller anderen Länder der Welt zusammen genommen – weiterhin riesige Geldsummen für Kriegsvorbereitungen ausgibt’.“ „…‚Das Konzept der unmittelbaren globalen Attacke sieht eine konzentrierte Attacke von 2 bis 4 Stunden mittels mehrerer tausend konventioneller Präzisionswaffen vor, die die kritischen Infrastrukturen des Ziellandes zerstören und dieses zum Kapitulieren zwingen würden’.“ „‚Das Konzept der unmittelbaren globalen Attacke beabsichtigt, das Monopol der USA auf militärischem Gebiet abzusichern und die Bresche zwischen jenem Land und den anderen Ländern der Welt zu vertiefen. Zusammen mit der Stationierung der Raketenabwehr, die angeblich die USA immun gegen Vergeltungsschläge seitens Russland und China machen solle, wird die Initiative der unmittelbaren globalen Attacke Washington zu einem globalen Diktator der modernen Ära machen’.“ „‚Im Wesentlichen ist die neue atomare Doktrin der USA ein Element der neuen Sicherheitsstrategie der USA, die passender ausgedrückt als Strategie der vollkommenen Straflosigkeit bezeichnet wäre. Die USA erhöhen ihr Militärbudget, lassen der NATO die Zügel als globaler Gendarm schießen, und planen Übungen in einer realen Situation im Iran, um die Wirksamkeit der Initiative der unmittelbaren globalen Attacke in der Praxis zu erkunden. Gleichzeitig spricht Washington von einer vollkommen von Atomwaffen freien Welt’.“ Im Grunde genommen beabsichtigt Obama die Welt zu täuschen, indem er von einer von Atomwaffen befreiten Menschheit spricht; diese würden durch andere, sehr zerstörerische ersetzt werden, die geeigneter sind, jene in Angst und Schrecken zu versetzen, welche die Staaten regieren, und eine neue Strategie der vollkommenen Straflosigkeit zu erreichen. Die Yankees glauben, dass die Kapitulierung des Iran kurz bevorsteht. Es wird erwartet, dass die Europäische Union ein am 26. Juli zu unterzeichnendes Sanktionspaket vorlegt. Das letzte Treffen 5+1 hat am 2. Juli stattgefunden, nachdem der iranische Präsident Mahmud Ahmadineyad gesagt hat, dass „sein Land die Gespräche Ende August wieder aufnehmen wird, und zwar unter Teilnahme von Brasilien und der Türkei“. Ein hochrangiger Regierungsbeamter der EU hat „bemerkt, dass weder Brasilien noch die Türkei eingeladen werden würden, an den Gesprächen teilzunehmen, zumindest nicht zum jetzigen Verhandlungszeitpunkt“. „Manouchehr Mottaki, der iranische Außenminister, hat sich dafür ausgesprochen, den internationalen Sanktionen zu trotzen und die Urananreicherung fortzusetzen.“ Es wird seit dem 5. Juli gesagt,– gegenüber der wiederholten europäischen Aussage, dass sie zusätzliche Maßnahmen gegen den Iran einleiten werden - dass dieser geantwortet hat, dass er vor September nicht verhandeln wird. Mit jedem Tag werden die Möglichkeiten geringer, das unüberwindbare Hindernis zu überwinden. Es ist so offenbar, was geschehen wird, dass es fast genau vorausgesehen werden kann. Meinerseits muss ich mich selbst kritisieren, da ich den Fehler begangen habe, in der Reflexion vom 27. Juni zu behaupten, dass der Konflikt am Donnerstag oder Freitag, bzw. spätestens am Samstag ausgelöst werden würde. Es war schon bekannt, dass israelische Kriegsschiffe an der Seite der Marinestreitkräfte der Yankees in Richtung dieses Ziels fuhren. Der Befehl zur Durchsuchung der iranischen Handelsschiffe war schon gegeben. Ich hatte jedoch nicht bemerkt, dass zuvor noch ein Schritt zu tun war: die Bestätigung der Weigerung seitens des Iran zur Durchsuchung des Handelsschiffes. Bei der Analyse der gewundenen Sprache des Sicherheitsrates, mit der dieser jenem Land Sanktionen auferlegte, habe ich dieses Detail nicht bemerkt, damit der Befehl zur Inspektion volle Gültigkeit erlangte. Das war das Einzige, was noch fehlte. Am 8. August ist die Frist von 60 Tagen abgelaufen, die der Sicherheitsrat am 9. Juni festgelegt hat, um die Information über die Erfüllung der Resolution zu erhalten. Aber in Wirklichkeit ist etwas noch Bedauerlicheres geschehen. Ich habe mit dem neuesten Material gearbeitet, das vom Außenministerium von Kuba zu diesem heiklen Thema erarbeitet worden war und in jenem Dokument fehlten zwei der wichtigsten Absätze, welche die letzten der genannten Resolution waren und die wörtlich wie folgt lauten: „Es wird gefordert, dass der Generaldirektor der IAEA dem Gouverneursrat der IAEA und parallel dazu dem Sicherheitsrat einen Bericht zur Prüfung vorlegt, und zwar in einer Frist von 90 Tagen. In demselben ist aufzuzeigen, ob der Iran die vollständige Einstellung ohne Unterbrechung aller in der Resolution 1737 (von 2006) genannten Aktivitäten vorgenommen hat, und ob er alle vom Gouverneursrat der IAEA geforderten Maßnahmen trifft und die anderen Verfügungen der Resolutionen 1737, 1747, 1803 und der vorliegenden Resolution erfüllt; „Es wird bestätigt, dass er die Aktionen des Iran auf der Grundlage des im Paragraphen 36 genannten Berichts prüfen wird, der in einer Frist von 90 Tagen vorzulegen ist und dass er a) die Anwendung der Maßnahmen in dem Fall aufheben wird, wenn der Iran alle seine Aktivitäten im Zusammenhang mit der Anreicherung und Weiterverarbeitung des Uran einstellt, einschließlich jene der Forschung und Entwicklung, und solange die Einstellung anhält, die von der IAEA zu überprüfen ist, um die Durchführung von Verhandlungen auf Treu und Glauben zu ermöglichen, um zu einem baldigen und gegenseitig annehmbaren Ergebnis zu kommen; b) Er wird aufhören, jene Maßnahmen anzuwenden, die in den Paragraphen 3, 4, 5, 6, 7 und 12 der Resolution 1737 enthalten sind, sowie in den Paragraphen 2, 4, 5, 6 und 7 der Resolution 1747, in den Paragraphen 3, 5, 7, 8, 9, 10 und 11 der Resolution 1803 und in den Paragraphen 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 21, 22, 23 und 24 der vorliegenden Resolution, sobald er feststellt – nach Erhalt des im vorangegangenen Paragraphen erwähnten Berichts – dass der Iran genau und vollständig seinen Verpflichtungen aus den entsprechenden Resolutionen des Sicherheitsrates und den vom Gouverneursrat der IAEA festgelegten Voraussetzungen nachgekommen ist, eine Entscheidung, die vom Rat selbst zu bestätigen ist; und c) für den Fall, dass in dem Bericht angegeben ist, dass der Iran die Festlegungen der Resolutionen 1737, 1747, 1803 und der vorliegenden nicht erfüllt hat, wird der Sicherheitsrat gemäß Artikel 41 des Kapitels VII der Charta der Vereinten Nationen andere angebrachte Maßnahmen treffen, um den Iran zu überzeugen, die Festlegungen der genannten Resolutionen und die von der IAEA bestimmten Voraussetzungen zu erfüllen, und er unterstreicht, dass andere Entscheidungen getroffen werden müssen, wenn es erforderlich ist, solche zusätzlichen Maßnahmen zu treffen…“ Irgendein Mitarbeiter des Ministeriums ist nach der stundenlangen ermüdenden Arbeit vor dem Gerät eingeschlafen, an dem er Kopien aller Dokumente ausgestellt hat. Meine Bemühungen, Information zu diesem heiklen Thema zu suchen und Meinungen darüber auszutauschen, haben es mir gestattet, diese Auslassung festzustellen. Von meinem Standpunkt aus gesehen, haben die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten der NATO ihr letztes Wort gesprochen. Zwei mächtige Staaten mit Autorität und Prestige haben nicht ihr Vetorecht gegen diese verräterische UN-Resolution ausgeübt. Das war die einzige Möglichkeit, Zeit zu gewinnen, um irgendeine Formel zur Bewahrung des Friedens zu finden, eine Zielstellung, die ihnen noch mehr Autorität verliehen hätte, um weiter für ihn zu kämpfen. Jetzt hängt alles an einem schwachen seidenen Faden. Meine hauptsächliche Absicht bestand darin, die Weltöffentlichkeit auf das Geschehen aufmerksam zu machen. Ich habe das teilweise erreicht, indem ich das, was geschah, beobachtet habe, und zwar als ehemalige langjährige politische Führungskraft, die dem Imperium die Stirn bieten musste, seinen Blockaden und seinen unzähligen Verbrechen. Aber ich tue es nicht aus Vergeltung. Ich zögere nicht, das Risiko einzugehen, meine bescheidene moralische Autorität aufs Spiel zu setzen. Ich werde weiter Reflexionen zum Thema schreiben. Es werden nach dieser noch mehrere sein, um es im Juli und August noch tiefgründiger zu behandeln, ausgenommen, wenn irgendein Vorfall geschieht, der die tödlichen Waffen in Bewegung setzt, die heute aufeinander gerichtet sind. Ich habe die Endspiele des Weltfußballcups sehr genossen und die Volleyballspiele, wo unsere kühne Mannschaft bei der Weltliga dieser Sportart ihre Gruppe anführt. Fidel Castro Ruz 11. Juli 2010 20:14 Uhr (Übersetzung: Büro für Dolmetsch- und Übersetzungsservice ESTI) http://www.granma.cu/aleman/reflexionen/12julio-reflexiones.html
Solve et Coagula 18.07.10, 22:31
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Ein Brief nach Wien Betreff: IKG zeigt Organisatoren von Anti-Israel-Demo an - Zionist Muzicant spricht von antisemitischen Botschaften und verlangt politische Konsequenzen - Kritik an SP-Gemeinderat Al-Rawi Sehr geehrte Damen und Herren, liebe palästinensische Freunde, liebe Betroffene zionistischer Angriffe, wie wir leider in der Presse lesen mussten, hat sich die sogenannte "Israelitische" Kultusgemeinde dazu aufgeschwungen, den vollkommen berechtigen Demonstrationen und ihren Organisatoren gegen das Massaker und die Piraterie im Mittelmeer durch eine Spezialeinheit der zionistischen Armee, wie üblich "Antisemitismus" zu unterstellen und hat es nicht nur bei dieser absurden Propaganda belassen, sondern auch eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft in Wien übermittelt. Wir bedauern dies nicht nur, sondern verurteilen dies auf das entschiedenste. Die IKG und ihre Lakaien des zionistischen Staates in der Republik Österreich haben keinerlei Recht dazu, im Namen des jüdischen Volkes zu agieren, zu sprechen oder gar zu handeln. Diese Ketzer und Verleumder vertreten im besten Fall eine nationalzionistische Ideologie, die mit den Werten, Grundlagen, Traditionen und Überlieferungen des religiösen und orthodoxen Judentums absolut nichts gemein hat. Diese Schergen sind auf der Weltbühne erschienen, um der jüdischen Religion den Todesstoß zu versetzen und machen auf ihrem Wege dorthin auch nicht vor Menschenopfern halt, die sie ihrem zionistischen Baal-Kult seit mehr als 100 Jahren in den gefräßigen Rachen werfen oder auf dem Feueraltar zur Verbrennung preisgeben. Gleichgültig ob Jude oder Nicht-Jude, ob Araber oder Europäer, Iraner oder Türke, ein jeder hat sich ihrem Kult und dem daraus erwachsenen Höllenstaat, für den sie den uns Juden heiligen Namen "Israel" missbrauchen, zu fügen und unterzuordnen. Wer dies nicht tut, wird in inquisitorischen Kampagenen öffentlich an den Pranger gestellt. Wir möchten Sie inständig darum bitten, diesem Druck, dieser öffentlichen Hetze gegen Ihre Organisationen und führenden Persönlichkeiten mit Zivilcourage, Mut und Beständigkeit standzuhalten und sich von den satanischen Kräften der zionistischen Lobby in Österreich nicht zum Schweigen bringen zu lassen. Das der Thora treu ergebene jüdische Volk steht in dieser Auseinandersetzung auf Ihrer Seite. Unsere Solidarität ist Ihnen gewiss! Mit freundlichem Gruß Reuven Jisroel Cabelman (Sprecher Neturei Karta) und Herausgeber der Internetpräsenz "Der Israelit" (www.derisraelit.org) http://derisraelit.blogspot.com/
Solve et Coagula 13.07.10, 23:28
No new posts Prognose zur totalen Sonnenfinsternis vom 11. Juli 2010
Prognose zur totalen Sonnenfinsternis vom 11. Juli 2010 1. Teil: Worum es für Sie persönlich geht Brigitte Hamann Wie kaum ein anderes astronomisches Ereignis üben Sonnenfinsternisse eine magische Anziehungskraft auf uns aus. Bereits in der Antike galten sie als Zeichen des Himmels und waren Gegenstand wissenschaftlicher Beobachtung. Herodot berichtet, dass Thales von Milet während des Krieges zwischen den Medern und den Lydern eine Sonnenfinsternis vorausgesagt habe. Beide Seiten wurden durch das Ereignis derartig erschreckt, dass sie Frieden schlossen. Tatsächlich fand am 28. Mai 585 v. Chr. eine Sonnenfinsternis statt. Nur alle ein bis zwei Jahre wird die Sonne vollständig vom Mond verdunkelt. In der Zeit dazwischen gibt es Teilbedeckungen, die ein weniger gravierendes Bild am Himmel bieten. Die totale Sonnenfinsternis vom 22. Juli 2009 war die längste dieses Jahrhunderts mit prägenden Auswirkungen für unser persönliches Leben und das globale Geschehen. Lesen Sie in diesem Beitrag, welche Bedeutung totale Sonnenfinsternisse haben und was die Zeit bis zum 13. November 2012, dem Datum der nächsten totalen Finsternis, bereit hält. Verborgenes entdecken, Prägungen löschen – was totale Sonnenfinsternisse bedeuten Traditionell haben Sonnenfinsternisse einen schlechten Ruf. Sie stehen für die schwarze Nacht der Dinge und werden mit Katastrophen, Kriegen und anderen dramatischen Ereignissen in Verbindung gebracht. Tatsächlich brachten Verdunkelungen in der Geschichte häufig Unerfreuliches mit sich. Eine totale Sonnenfinsternis nur als Hiobsbotschaft zu betrachten, würde der Vielschichtigkeit dieses ungewöhnlichen Himmelsphänomens jedoch nicht gerecht werden. Astrologie ist aus der Anschauung des Himmels entstanden. Die Vorgänge, die wir dort wahrnehmen, können analog auf unser Leben, Staaten und die Erde als Ganzes übertragen werden. Wenn das Licht der Sonne erlischt, weil sich der Mond von der Erde aus gesehen für einige Minuten davor schiebt, wird es mitten am Tag in einem bestimmten geografischen Bereich dunkel. Die Vögel hören auf zu zwitschern. Die Welt hält den Atem an. Was berührt uns so sehr an diesem Wechsel von hell zu dunkel, dass Menschen weite Reisen unternehmen, um einem zeitlich so kurzem Phänomen vor Ort beizuwohnen? Hell und Dunkel, Tag und Nacht, Sonne und Mond bestimmen den grundlegenden Rhythmus unseres Lebens. Sie sind Gegensätze, die sich ausschließen und Gegenpole, die sich zu einem Ganzen verbinden. Das Licht der Sonne bringt die Dinge »an den Tag«. Licht ermöglicht uns, zu sehen. Wir sehen die Welt dann so, wie sie sich für unsere Augen darstellt, und wie wir gelernt haben, sie zu deuten. Wenn es dunkel wird, versagen unsere gewohnten Sehmechanismen und andere Formen der Wahrnehmung werden aktiv. Es ist wie in Paul Gauguins Zitat: »Ich schließe meine Augen, um zu sehen«. Doch auch bei geöffneten Augen sehen wir während einer Sonnenfinsternis etwas anderes als am Tag: einen Sternenhimmel, der solange die Sonne schien, für uns verborgen war. Astrologisch steht die Sonne für das Prinzip des Handelns. Während einer totalen Sonnenfinsternis gewinnt der Mond, das Prinzip der Wahrnehmung und des Fühlens, die Oberhand. Für wenige Minuten steht die Welt still. Wir gelangen vom Tun zum reinen Schauen, ein Augenblick, in dem wir tief ausatmen können. Für uns, die wir in einer aktivistischen Gesellschaft leben, die das Handeln als Patentlösung preist, ein magischer Moment. Nun kann ein zuvor nicht sichtbarer Inhalt, etwas aus dem Bereich des Unbewussten und des Fühlens auftauchen. Das verheißungsvolle Funkeln der Sterne am Nachthimmel weist auf all die Möglichkeiten hin, die wir bislang vielleicht nicht oder nur undeutlich wahrgenommen haben. Wenn ich den Mond am Himmel sehe, denke ich manchmal über seine uns abgewandte, verborgene Seite nach. Eine totale Sonnenfinsternis erinnert mich an dieses Bild: wenn sich die Sonne verfinstert und bisher Unsichtbares sichtbar wird, ist es, als würde der Mond uns für einen Augenblick seine dunkle Seite zuwenden und ihre Geheimnisse offenbaren. So umfasst eine totale Sonnenfinsternis sowohl das völlige Erlöschen des Lichtes, was als schlechtes Omen gedeutet werden könnte, wie auch das Auftauchen des Sternenhimmels, wofür allerdings die richtigen Wetterbedingungen gegeben sein müssen – eine interessante Analogie zum realen Leben, in dem wir dann von der Finsternis profitieren, wenn wir die richtigen Bedingungen dafür schaffen. Sonnenfinsternisse können Gutes wie Schlechtes bedeuten, es kann sich ein Schatzkästlein öffnen oder die Büchse der Pandora. Vergessen wir nicht, dass Gesundung nur eintreten kann, wenn sich auch das, was wir als unerfreulich erleben, zeigen darf. Aus Pandoras Büchse entwichen zunächst Übel, Mühen und Krankheiten, schließlich aber auch die Hoffnung. Nicht alles, was wir auf der »dunklen Seite des Mondes« entdecken, mag uns glücklich stimmen, denn wir sehen auch, was wir am Tag vermeiden konnten zu sehen. Aus diesem Grund sind Finsternisse unbeliebt: sie bringen an den Tag, was verborgen war, sie zwingen uns zum Hausputz, sie verlangen eine neue Sichtweise, bieten aber auch die Chance dazu. Und sie schenken uns den Glanz der Sterne, das Einlösen eines Versprechens, das in unserer Natur verborgen liegt: Mehr zu werden als wir sind oder genauer, zu werden, was wir sein können. Auch wenn eine totale Sonnenfinsternis nur in einem bestimmten Bereich der Erde zu beobachten ist, betrifft ihre symbolische Wirkung den gesamten Planten und jeden von uns. Was sie genau für jeden einzelnen bedeutet, muss mit Hilfe des Horoskops oder anderer Wege erarbeitet werden. In dem folgendem Abschnitt sind die generellen Auswirkungen der totalen Sonnenfinsternis vom 11. Juli 2010 für das persönliche Leben beschrieben. Worum es für Sie persönlich geht »Was können wir wissen? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen?« Immanuel Kant Wenn ich aus dem Dachfenster meines Büros blicke, sehe ich Felder und Bäume. Die Sonne scheint, alles ist friedlich und ruhig. Eine Stimmung, die den Eindruck vermittelt, sie könne nie getrübt werden. Dann tauche ich in eine ganz andere Welt ein: die Welt der Nachrichten, und die friedliche Atmosphäre wird zu etwas Kostbarem. »Carpe diem«, pflücke den Tag, fällt mir dazu ein. Jeder schöne, friedliche Tag ist kostbar und unwiederbringlich. Nicht vor meinem Fenster aber in der Welt draußen toben Stürme, die für jeden von uns eine Aufforderung sind, sein Leben zu überdenken. Im 18. Jahrhundert stellte der große Philosoph Immanuel Kant die drei Grundfragen: »Was können wir wissen? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen?« Sie sind heute aktueller denn je, denn in den ungewissen Zeiten widersprüchlicher Informationen, zwischen Hoffen und Bangen, müssen wir alle unseren Kurs neu bestimmen. Wir können uns nicht einfach auf das verlassen, was bisher funktioniert hat. Im persönlichen wie im öffentlichen Leben ist Veränderung am Werk. Die Welt sucht nach einer Neuordnung, und das wird nicht ohne Geburtswehen von statten gehen. Kants Frage »Was können wir wissen?« richtet sich an unseren Verstand und unsere Urteilsfähigkeit. Je klarer unser Blick ist, je weniger wir unsere Sichtweise von Ängsten, Projektionen und Hoffnungen trüben lassen, desto sicherer ist das Ergebnis. Schulen wir also unsere Erkenntnisfähigkeit und den Mut, uns auch mit unliebsamen Wahrheiten auseinanderzusetzen. Probleme, gleich welcher Art, verschwinden nicht nur weil wir unsere Augen abwenden, wie so mancher glaubt, der den Satz »Energie folgt der Aufmerksamkeit« falsch verstanden hat. In den kommenden Zeiten werden Realitätsbewusstsein und Urteilsfähigkeit unverzichtbare Werte darstellen. »Was dürfen wir hoffen?« fordert uns auf, an der Vision einer Welt festzuhalten, in der »die Tugendhaften nicht länger unglücklich und die Lasterhaften glücklich bleiben«. Kant lehrte, dass moralisches Handeln und die Bereitschaft, Regeln einzuhalten, Hoffnung auf Fortschritt in der Welt begründen. In schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, sich an menschlichen und tragfähigen Werten zu orientieren. Mahatma Gandhi hielt sein Ideal des Gewaltverzichtes über viele Jahre trotz schrecklicher Geschehnisse aufrecht, und schließlich besiegte er die Engländer. Indien wurde ein unabhängiges, freies Land. Wir dürfen nicht immer auf einen sofortigen Lohn unserer Mühen hoffen, doch solange wir uns bemühen, bleibt immer Hoffnung auf ein gutes Ende bestehen. Damit beantwortet sich auch die Frage »Was sollen wir tun?« Ein weiterer Zyklus des Fiatgeldsystems ist an seinem Ende angelangt. Das können wir nicht ändern. Der Lauf der Welt hat eine Richtung eingeschlagen, die sich nicht beliebig ändern lässt. Die Auswirkungen sind bereits jetzt aufgrund der globalen Interdependenz größer, als die Menschheit sie je erlebt hat. Auch in unserem persönlichen Leben haben wir Fakten geschaffen, die nicht einfach verschwinden. Uns bleibt, Verantwortung für das zu übernehmen, was wir für unser persönliches Leben entschieden haben und unser »inneres Haus« in Ordnung zu bringen. Unsere innere Welt kann uns niemand nehmen. Sie kann ein Schatz sein, der uns in allen Zeiten nährt. Ein verantwortliches Leben führen bedeutet auch, Vorsorge zu treffen, so gut es möglich ist. Im Koran heißt es: »Allah behütet dein Kamel, aber zuerst binde es an einen Baum.« Was es nicht gibt und nicht geben wird, ist Gewissheit über die Zukunft. Kein Orakel der Welt wird uns die perfekte Zukunftsschau liefern. Wir werden nie alles wissen. Aber können Wissen und Intuition gleichermaßen schulen und so mit der Tag- und der Nachtseite unserer Natur im Leben stehen. Beginnen wir damit, die Geschehnisse zunächst zu betrachten, statt sie sofort zu analysieren oder zu reagieren. Der französische Schriftsteller Jean Giono sagte: »Wir haben verlernt, die Augen auf etwas ruhen zu lassen, deshalb erkennen wir so wenig.« Am besten können wir mit Ruhe schauen, wenn wir grundsätzlich bereit sind, uns den Realitäten zu stellen und sie auszuhalten, auch wenn es heute (noch) keine Antwort oder Lösung dafür gibt. Die Welt ist im Umbruch und das gilt für jeden von uns. Stellen Sie sich darauf ein, dass sich global und vielleicht auch in Ihrem Leben Dinge ereignen werden, die Ihre bisherige Weltsicht auf den Kopf stellen. Bisher gültige Regeln können sich als veraltet erweisen, neue tauchen auf. Manche dieser Regeln werden althergebrachte in neuem Gewand sein. Wertvorstellungen, Ethik und Moral werden eine Veränderung erfahren mit der Chance, humaner, lebensnaher und pragmatischer zu werden. Dogmatische und freiheitliche Anschauungen werden miteinander um eine Lösung ringen. Nicht nur auf der Ebene der Völker und Kulturen, in uns allen gibt es diese uneinsichtigen Anteile, die nur eine Richtung kennen, und andere, die genau das Gegenteil davon sind. Lassen Sie uns das Uneinsichtige als das respektieren was es ist: der Versuch, eine eindeutige Ordnung herzustellen, in der sich Gut und Böse einwandfrei trennen lassen. Und gehen wir einen Schritt weiter, denn so einfach sind die Dinge nicht. Dürfen Sie jemanden töten, der mit einem Maschinengewehr auf Sie schießt, während Sie im Schützengraben sitzen? Nützen Sie diese Phase, um Ihre eigenen dogmatischen Anteile zu erkennen und an ihnen zu arbeiten. Der Erfinder und Philosoph Charles Franklin Kettering sagte: »Wenn du etwas so machst, wie du es seit zehn Jahren gemacht hast, dann sind die Chancen groß, dass du es falsch machst.« Ebenso gilt: wenn wir immer noch genau so denken, wie wir vor zehn Jahren gedacht haben, sind die Chancen groß, dass wir stehen geblieben sind. Bringen Sie ein menschliches Verständnis für die Intoleranzen anderer Menschen auf, was nicht gleichbedeutend damit ist, entsprechende Einstellungen einfach hinzunehmen. Man kann auch ohne verletzende Worte »Nein« sagen. Wir alle werden mehr Kontrolle durch den Staat, größere Auflagen und weniger Freiheit erleben. Der härter werdende Wettbewerb um eine Arbeitsstelle und eine Wohnung, die steigende Kriminalität, Gesundheits- und Sicherheitsfragen werden dazu führen, dass mehr Misstrauen entsteht. Menschen werden aber auch enger zusammenrücken, Gemeinschaften werden sich bilden. Zusammenhalt zwischen Partnern, in Familien und Gruppen wird eine wachsende Rolle spielen. Das Motto »Gemeinsam sind wir stark« wird nach der Zeit extremer Individualisierung wieder aufleben. Es wird immer wichtiger werden, Menschen zu haben, mit denen man Aufgaben teilt und denen man vertraut. Prestige und Statussymbole werden an Bedeutung verlieren und Werte wie Aufrichtigkeit, Respekt und Menschlichkeit im Umgang miteinander werden ihren Platz einnehmen. Ein neues Verständnis für den Wert und den Sinn von Arbeit wird sich entwickeln. Es wird Innovationen geben, die neue Arbeitsplätze schaffen für die, die flexibel, lernfähig oder bereits gut ausgebildet sind. Für viele war bereits die vergangene Sonnenfinsternisperiode eine Zeit der Ent-Täuschung. Noch nie wussten so viele Menschen, was hinter den Kulissen der Macht läuft und haben verstanden, dass falsches Vertrauen in den Staat bequem, aber langfristig eine Katastrophe ist. Auch in Ihrer Liebesbeziehung, Familie oder Firma mag es Desillusionierung geben haben. Wer bereit ist, Veränderung anzunehmen, konnte nach einiger Zeit der Bedrückung den Sinn und die Vorteile dessen, was geschah, entdecken. Auch diese Sonnenfinsternisperiode steht für Klärung. Was sich in Ihren persönlichen Beziehungen angesammelt hat und ein unausgesprochener Störenfried ist wird ans Licht kommen. Das mag für Sie und den oder die beteiligten Menschen mit Schmerzen verbunden sein. Haben Sie Vertrauen: Was zu Ihnen gehört können Sie nicht verlieren, auch wenn es eine Zeit dauern mag und sich vielleicht etwas in der Form der Zusammengehörigkeit ändert. Alte Wunden können aufbrechen und werden heilen, wenn Sie Ihnen die Möglichkeit dazu geben. Unsere Identität hat viele Schichten, auch solche, die wir vergessen haben oder von denen wir glauben, wir hätten sie bereinigt. Alle diese Schichten sind am Werk, wenn wir unser Leben gestalten, ob es uns bewusst ist oder nicht. Je mehr wir über uns wissen, desto größer sind unsere innere Freiheit und Autonomie. Zum Abschluss möchte ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen. Ein Mann kam nach seinem Tod in die Hölle. Dort war es nicht nur heiß, die Menschen saßen mit so langen Gabeln und Messern vor ihrem Essen, dass sie es zwar auf die Gabel spießen, aber nicht in den Mund stecken konnten. Er sah, wie sie sich fruchtlos mühten und mühten und wie sie litten. Da fragte er den Teufel: »Und wie ist es im Paradies?« »Ach«, meinte der mit einem Grinsen. Dort ist es genauso, aber einer schiebt dem anderen mit seiner Gabel das Essen in den Mund.« http://info.kopp-verlag.de/neue-weltbilder/spiritualitaet-und-weisheitslehren/brigitte-hamann/prognose-zur-totalen-sonnenfinsternis-vom-11-juli-2-1-1-teil-worum-es-fuer-sie-persoenlich-geht.html
Solve et Coagula 11.07.10, 11:29
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Gold-Swaps: Märchen von der BIZ 11. 07 2010 Banken haben im ersten Quartal angeblich die beispiellose Menge von 346 Tonnen Gold bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hinterlegt - um dafür im Gegenzug rund 13 Mrd. Dollar frische Liquidität zu erhalten. Was ist wirklich dran an dieser Aktion? Goldpreis-Drückung? Chapman : „Das Ganze klingt wie ein Märchen und wahrscheinlich ist es auch ein Märchen.“ Von Bob Chapman (International Forecaster) / Übersetzung Lars Schall Die Gespräche und Interpretationen bezüglich des Goldhandels der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), der diese Woche durch die Presse ging, haben sich auf die Identität des Verkäufers konzentriert. Es dürfte sich um ein Land in Schwierigkeiten handeln oder vielleicht benötigte die Europäische Zentralbank Liquidität. Es könnte auch sein, dass der BIZ allmählich das Gold für Interventionen ausgeht. Es ist alles ein großes Rätselraten, aber die Möglichkeit besteht, dass das Gold schon vor langer Zeit verkauft wurde. Es sollte hervorgehoben werden, dass die BIZ die Zentralbank der Zentralbanken ist. Wie Carroll Quigley, der „offizielle“ Geschichtsschreiber des Council on Foreign Relations (der wahren Macht hinter der US-Regierung), 1965 in „Katastrophe und Hoffnung“ schrieb: „(D)ie Mächte des Finanzkapitalismus (hatten) noch ein weiteres, sehr weit reichendes Ziel. Das war kein geringeres als die Schaffung einer weltweiten Finanzkontrolle in privaten Händen, die fähig sein sollte, die Politik jedes Landes und die Weltwirtschaft insgesamt zu steuern. Diese Kontrolle sollte nach feudalistischer Manier von den vereint handelnden Zentralbanken der Welt durch geheime Abkommen in häufig geheimen Treffen und Konferenzen kontrolliert werden. Die hierarchische Spitze des Mechanismus sollte die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel in der Schweiz sein, eine private Bank, die von den Weltzentralbanken, die ihrerseits private Unternehmen waren, getragen und kontrolliert wurde.“[1] Diese Leute intervenieren seit langer Zeit im Goldmarkt, was sie in der Vergangenheit zugegeben haben. Sehr wenig von dem, was sie tun, ist gegenüber der Öffentlichkeit zugegeben worden, da ihre Marktmanipulation für gewöhnlich illegal ist. Sollte es so sein, wie wir annehmen, dass das Gold im Markt verkauft wurde, so stimmte dies optimistisch, weil die Absorption dieses Goldes enthüllt, dass der physische Markt sehr viel stärker ist als gemeinhin wahrgenommen wird. Die Quintessenz ist, dass den Zentralbanken das Gold ausgeht. Indiens Goldhändler kaufen wieder vermehrt, um ihre Vorräte für die anstehenden religiösen Feste aufzustocken. Die physische Nachfrage von Indonesien bis Thailand ist ebenfalls stark ausgeprägt. Die Goldnachfrage in China, dem zweitgrößten Verbraucher der Welt, stieg in der ersten Hälfte des Jahres, da die Investitionsnachfrage von den staatlichen Maßnahmen angespornt wurde, die mit dem Abkühlen des Immobilienmarkts und der fallenden Aktien im Zusammenhang stehen, meldete die Shanghai Gold Exchange. Das Gesamtvolumen des Goldes, das dort gehandelt wurde, sprang in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 59 Prozent in die Höhe, was 3,175.5 metrischen Tonnen entspricht, sagte Song Yuqin, der Vize-Generalmanager des Shanghai Gold Exchange. Der Silberhandel stieg um mehr als das Fünffache, teilte Song auf einer Konferenz dieser Woche in Peking mit. Gold stieg im letzten Monat auf ein neues Rekordniveau, da die Investoren ihr Vermögen gegen die Marktunruhen zu schützen versuchten, die von der europäischen Zahlungsfähigkeitskrise verursacht wurden, einschließlich sinkender Währungswerte. Die Bemerkungen von Song zählen zu den Anzeichen, dass die Investoren ihre Bestände nachhaltig aufstocken. In der Zwischenzeit beginnt die Märchenstunde. Das Wall Street Journal verlautbart, dass es neue Informationen bezüglich des BIZ-Goldhandels besitzt. Angeblich soll er mit Geschäftsbanken und nicht mit Zentralbanken durchgeführt worden sein. Wir können Ihnen versichern, dass es keine Kombination von Geschäftsbanken gibt, die auch nur annähernd eine derart große Menge an Goldbarren zur Verfügung hat. Falls die BIZ das Gold im Dezember tatsächlich hatte, wird sie es verkauft haben, um den Markt zu kontrollieren. Wir glauben, dass es sich insgesamt um einen Trick handeln könnte, damit der Goldpreis einem Abwärtsdruck ausgesetzt wird. Das Ganze klingt wie ein Märchen und wahrscheinlich ist es auch ein Märchen. Freitag war ein guter Tag, obwohl die Preise den ganzen Tag über am Steigen gehindert wurden und ohne staatliche Intervention wohl sehr viel höher geschlossen hätten. Wir könnten das Ende der Korrekturphase erreicht haben. Alle fundamentalen und technischen Faktoren sagen, dass wir einer großen Aufwärtsbewegung bei Gold und Silber gegenüberstehen. Gold-Shorts befinden sich auf einem Rekordhoch und die generelle Stimmung an den Märkten ist schrecklich. Exzellente Anzeichen dafür, dass eine große Rallye bevorsteht. Quellen: [1] vgl. Caroll Quigley: „Katastrophe und Hoffnung. Eine Geschichte der Welt in unserer Zeit“ (dt. Teilausgabe), Perseus-Verlag, Basel, 2007, Seite 216. http://www.mmnews.de/index.php/gold/5967-gold-swaps-maerchen-von-der-biz
Solve et Coagula 11.07.10, 11:15
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Ron Paul: Militärausgaben völlig außer Kontrolle Ron Paul, Campaign For Liberty, 29.06.2010 Diverse Nachrichtenmeldungen der vergangenen Woche haben wieder einmal hinlänglich klargestellt, dass unsere Auslandspolitik ein verachtenswerter Fehlschlag ist. Unglücklicherweise ist die Regierung dennoch fest entschlossen ihren zerstörerischen Kurs beizubehalten und das trotz all der Versprechen der Vergangenheit dies zu ändern. Das gilt besonders für Afghanistan – wenn es jemals eine Möglichkeit gegeben haben sollte Versäumnisse einzugestehen und die Strategien sowie die Verantwortlichen auszutauschen, dann war das letzte Woche gewesen. In Afghanistan gibt es für uns wirklich nichts zu gewinnen. Unsere Mission hat sich von der Ergreifung Derer, die uns angriffen, in die Ergreifung Derer, die uns bedrohen oder nicht mögen, weil wir in ihr Land einmarschierten und ihr gesamtes politisches System, ja sogar die Kultur umgestalteten, verwandelt. Ich bleibe weiterhin außerordentlich skeptisch, dass wir als ausländische Besatzer jemals einem anderen Land eine Demokratie im westlichen Stile auferlegen könnten. Unsere Soldaten sind hinderlichen Einschränken bei ihrer eigenen Verteidigung vor dem Feind unterworfen, der sich oftmals von Zivilisten überhaupt nicht unterscheiden lässt. Sie sehen sich auch direkten Rückschlägen bei dem Kampf um die Herzen und Köpfe gegenüber, wenn aus Versehen Unschuldige verletzt werden, was die ganze Zeit vorkommt. So können wir uns nie Freunde machen; diese Taktik wird nie funktionieren. Das ist eine teure, blutige, endlose und völlig zwecklose Aufgabe. Noch ist nicht Jeder dazu bereit das einzugestehen, aber jede Sekunde, die sie dies leugnen, hat wirkliche Kosten in Form von Menschenleben und Existenzen. Viele von uns können sich jedoch auf Eines einigen. Ganz allgemein sind unsere Militärausgaben völlig außer Kontrolle geraten. Dies begründet sich zum überwiegenden Teil dadurch, dass fiskalische Verantwortung beim Militärhaushalt von Vielen als eine Schwäche in Fragen der Verteidigung angesehen wird. Das ist jedoch eine absolut verkehrte und gefährliche Art des Denkens. Ganz sicher ist es dem Militär möglich Geld zu verschwenden oder Geld uneffektiv auszugeben, was es tatsächlich auch tat. Weil es politisch korrekt ist, hat das Militär viel zu lange Blankoschecks von der Regierung und dem Kongress erhalten. Es ist wichtig unseren Boden zu verteidigen, aber dann sollten wir ihn auch verteidigen, anstatt den Boden Europas. Unsere Bereitschaft Europa zu verteidigen ermöglicht ihnen auf unsere Kosten ihre verschwenderischen Sozialausgaben, während sie unser Modell des Kapitalismus kritisieren. Es ist Zeit, dass sie das Geld für ihre Verteidigung selbst bereitstellen. Dasselbe gilt für Korea, Japan und andere Länder wie Ägypten und Israel. Ebenfalls ist es wichtig, dass unsere Soldaten, während sie sich im Kampf befinden, auch bekommen, was sie benötigen um ihr bestmöglichstes zu tun, selbst wenn wir nicht damit einverstanden sind, warum sie dort sein sollten. Es ist beschämend, dass einige Soldaten und Familien auf eigene Kosten Körperpanzerung kaufen mussten, wenn politisch bestens verbundenen militärischen Vertragsnehmern für Waffensysteme, die überhaupt nicht funktionieren, viel zu teuer sind und nicht rechtzeitig geliefert werden, gleichzeitig Milliarden zugesprochen werden. Das ist die Art der Verschwendung, die beendet werden muss. Ich bin fest davon überzeugt, dass es im Militärhaushalt genügend Verschwendung gibt um gleichzeitig insgesamt Geld einsparen und sicherer sein zu können. Der offensichtlichste Weg Geld zu sparen und sicherer zu sein ist natürlich damit aufzuhören sich in die Angelegenheiten fremder Länder einzumischen und unsere Soldaten einfach Heim zu holen. Letztendlich wird das so kommen, wenn unser Imperium, wie jedes andere gefallene Imperium auch, darauf beharrt sich selbst in den in den Untergang zu prassen. Wenn wir das vermeiden wollen, dann müssen wir uns die Möglichkeiten anschauen, wie wir unsere Kosten unter Kontrolle bekommen. Der Militärhaushalt muss genau so aufs Hackbrett, wie alles andere auch. http://www.propagandafront.de/134540/ron-paul-militarausgaben-vollig-auser-kontrolle-afghanistankrieg-absolut-sinnlos.html
Solve et Coagula 30.06.10, 23:00
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Wissenschaftler entdecken, wie Polyphenole aus Rotwein und grünem Tee Prostatakrebs stoppen S. L. Baker Natürliche Pflanzenstoffe in Rotwein und grünem Tee können das Wachstum von Krebszellen stoppen. Damit gehören diese Lebensmittel zu den gesundheitlich wirksamsten Nahrungsmitteln. Eine neue wissenschaftliche Entdeckung, über die soeben in der Zeitschrift der Federation of American Societies of Experimental Biology (FASEB) berichtet wurde, könnte einen großen Fortschritt in der Behandlung von Prostatakrebs bedeuten. Phytonutrients (Pflanzenstoffe) in Rotwein und grünem Tee können das Wachstum von Prostatakrebszellen stoppen. Ein Team französischer und japanischer Wissenschaftler stellt nun seine Erkenntnisse darüber vor, warum dies so ist. Die als Polyphenole bekannten Antioxidantien in Rotwein und grünem Tee wirken in kombinierter Weise, sie blockieren wichtige Signalwege zwischen Zellen, die für die Entwicklung von Prostatakrebs notwendig ist. Das Ergebnis? Die natürlichen Inhaltsstoffe in Rotwein und grünem Tee stoppen oder verlangsamen offenbar Entstehung, Weiterentwicklung und Fortschreiten von Prostatakrebs. Bei den Labor-Experimenten des Forscherteams zeigte sich, dass die Polyphenole aus grünem Tee und Rotwein den Signalweg von Sphingosinkinase-1/Sphingosin-1-Phosphat (SphK1/S1P) hemmen, der für Überleben und Weiterentwicklung bösartiger Zellen entscheidend ist. »Der Signalweg SphK1/S1P spielt nicht nur beim Prostatakrebs eine Rolle, sondern auch bei anderen Krebsarten wie Dickdarmkrebs, Brustkrebs und Magenkrebs«, so Dr. Gerald Weissman, Chefredakteur des FASEB-Journals, in einer Pressemitteilung. Die Forscher untersuchten Mäuse, die genetisch so verändert worden waren, dass sie einen menschlichen Prostatakrebs-Tumor entwickelten. Einige der Nagetiere wurden mit Polyphenolen aus grünem Tee und Rotwein behandelt, die anderen blieben unbehandelt. In der Gruppe, die grünen Tee und Rotwein erhalten hatte, wuchsen die Tumoren nicht weiter. Zur Untersuchung der präventiven Wirkung der Polyphenole führten die Wissenschaftler anschließend ein zweites Experiment durch, bei dem drei Gruppen von Mäusen untersucht wurden, denen menschliche Prostatakrebszellen implantiert worden waren. Eine Gruppe erhielt reines Trinkwasser, die zweite Trinkwasser, dem EGCg, ein Bestandteil des grünen Tees, zugesetzt worden war, und die dritte Gruppe erhielt Trinkwasser mit Polyphenon E, einem anderen Bestandteil des grünen Tees. Die Ergebnisse zeigten, dass Krebstumoren bei den Mäusen, die einen der beiden Extrakte aus grünem Tee bekommen hatten, drastisch kleiner wurden. »Der Einfluss der Antioxidantien aus Rotwein und grünem Tee auf den Körper ist umfassender, als man sich noch vor 25 Jahren hätte träumen lassen«, erklärte Dr. Weissman in der Pressemitteilung. »In Maßen genossen scheinen Rotwein und grüner Tee zu den wirksamsten health foods (gesunde Nahrungsmittel) zu zählen, die wir kennen. « Hinweis: NaturalNews verurteilt grundsätzlich Tierversuche zu medizinischen Zwecken. Wir veröffentlichen die Ergebnisse unter Protest gegen die bei der Studie angewandten Methoden. Weitere Informationen unter: http://www.fasebj.org/cgi/content/abstract/fj.10-160838v1 http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20522783?dopt=Abstract http://info.kopp-verlag.de/medizin-und-gesundheit/gesundes-leben/s-l-baker/wissenschaftler-entdecken-wie-polyphenole-aus-rotwein-und-gruenem-tee-prostatakrebs-stoppen.html;jsessionid=AF4175F19E35F6AB69EAF6CB27C0D5F3
Solve et Coagula 30.06.10, 08:20
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Endzeitkatastrophe: Anomie im Makro- und Mikrokosmos 27. 06 2010 Mit dem Kollaps des Geldsystems droht der Menschheit die Endzeitkatastrophe: Anomie bedeutet der vollständige Verlust einer übergeordneten moralisch-religiösen Ordnung - das Band, welches die Gesellschaft im Inneren zusammenhält. - Die politische Elite ist in keinster Weise weder vorbereitet noch in der Lage, das heutige Weltfinanzsystem vor dem Absturz zu bewahren. Von Michael Brume Die Anomie im Makrokosmos Sobald die Finanzherde mitbekommt, dass sie mit nichts anderem handelt als mit leeren Versprechen (ungedeckte Schuldverschreibungen in Form von Derivaten, sprich faulen oder geplatzten Krediten), die niemals mehr zurückbezahlt werden können, zumal ja die jetzige US-Immobilienblase zerplatzt, geht es los. Wir werden dann feststellen können, dass die heutigen „Partnerstaaten“ im Kampf ums Überleben keine Partner mehr kennen werden. Das einzige was zählen wird in der fiskalischen Steinzeit werden Hartgeld (Gold- und Silber) sowie physische Rohstoffe, Waffen und physische Nahrungsmittel, zumindest als Tauschobjekt, sein. Kein Wunder, dass viele Staaten dann um diese nicht bitten werden, sondern, angetrieben von Todesangst, sich das beim Nachbarn holen, was sie zum Überleben benötigen. Andere wiederum verfügen über diese Anlagen und nutzen nun ihre Gunst der Stunde. Am Ende existiert kein wie auch immer geartetes Weltfinanzsystem mehr. Das Wirtschaftsgut „Geld “ wird nicht mehr existent sein. Was werden also die geopolitischen Folgen sein? Die zu Ende gehende Stunde der Scheckbuchdiplomatie wird die erste Stunde der Militärs sein! Über kurz oder lang- wir müssen uns daher auf folgende Ereignisse gefasst machen: Massenarbeitslosigkeit in allen! Ländern der Erde Zusammenbruch des indischen und chinesischen Wirtschaftswunders, Japan wird pleite sein keine Importe und Exporte mehr möglich keine Rohstoffe erhältlich und auch kein Rohstoffverkauf Hungerrevolten, Millionen Hungertote allein in China, China wirft die Freundschaft mit Russland über Bord (SCO ist ebenfalls gescheitert) und geht auf Kriegskurs mit Russland, um sich fruchtbares Land einzuverleiben Zusammenbruch sämtlicher westlicher Sozialsysteme einschließlich Renten-, Krankenkassen sowie Sozialversicherungssysteme eine ungeheure Wut auf die Politikerkaste vieler Länder, mit der Folge von Lynchjustiz, Ausnahmezustände, Brände, Chaos und totale Anarchie, mindestens irakische Verhältnisse invielen Ländern der Erde, inklusive den USA, Großbritannien, Australien, China, z.T. Indien und auch Ostasien Friedlicher geht es nur zu in: Schweiz, Skandinavien, Südamerika, Grönland, Nordkanada, entlegene Nordprovinzen Russlands Einmarsch der Nordkoreaner nach Südkorea Erneuter Krieg Pakistan gegen Indien, vollständige Rückeroberung Afghanistans und Re-Etablierung der Taliban Nah-Ost: Zusammenbruch Israels, Israel wird Polen- artig überrannt mit der Folge: eine unvorstellbare Hatz beginnt, die israelischen Einwohner fliehen nach Europa und in die GUS, viele kommen nicht rechtzeitig raus sämtliche islamische Staaten kippen um, einschließlich der Ex-Sowjetrepubliken der GUS und fallen den Islamisten in die Hände, Folge: Christenhatz, möglicher militärischer Ausfall Russlands in den Ostblock, um das dortige Chaos zu beenden bzw. einzugrenzen und von Moskau fernzuhalten Türkei wird islamische Republik, die Zypernfrage eskaliert- Krieg Griechenlands mit der Türkei Italien droht islamisch überrannt zu werden, in Afrika: Weißenhatz und ruandische Verhältnisse hoch 10 in allen afrikanischen Staaten Grenzkonflikte, Völkerwanderungen, Spanien und Portugal werden überrannt Dies ist nur ein Teil des kommenden Weltgeschehens. Obwohl dies sicher schwer verdaulich ist, muss es an dieser Stelle trotzdem erwähnt werden. Die politische Elite dürfen wir vergessen, denn die haben bereits jetzt andere Probleme. Sie wird auch mit den Folgen des Crashs überfordert sein und sich gegenseitig zerfleischen. Gut möglich, dass die Nationalstaaten entsprechende Notstände ausrufen werden, wenn die öffentliche Ordnung, bedingt durch den Systemkollaps, zusammenzubrechen droht. Die Disskussion um die Bundeswehr im Inneren zeigt schon, in welche Richtung es geht, ebenso der sehr sinnvolle Hinweis des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Möglicherweise werden auch vernünftige Ansätze und Maßnahmen eingeleitet, doch sie kommen zu spät und sind in ihrem Umfang zu beschränkt. Die politischen Eliten sichern sich jedenfalls im Vorfeld ab, um später dem Vorwurf des Landesverrats zu entgehen. Es wird ihnen nicht gelingen. Wann wird dies geschehen? Sicherlich nicht dieses Jahr, ganz bestimmt aber bis allerspätestens 2012. Wie lange wird diese Umbruchphase andauern? Im Falle kriegerischer Auseinandersetzungen: da moderne Kriege ohne „Fiat Money“ nicht lange zu finanzieren sind, sicherlich nur sehr kurz. Die bereits jetzt bestehenden Reserven von Truppen, Waffen, Munition und Versorgungseinheiten werden einfach, quasi über Nacht, an die Front geworfen, bis entweder eine Entscheidung eingetroffen ist oder die Kriegsparteien ausgeblutet sein werden. Ein paar Beispiele: Der Nahe Osten z.B. verfügt zwar über Hartgeld und viele Truppen, ist aber unfähig, selbständig (ohne Russland) einen vernünftigen und langfristigen Nachschub aufrechtzuerhalten. Die Chinesen beispielsweise verfügen zwar über ausreichend Truppen, Hartgeld und auch Fabriken, haben aber andere Probleme: Die tonangebende Bevölkerung in den Städten ist bereits stark „verwestlicht“ und kennt keine Entbehrungen Die Landbevölkerung misstraut ihrer korrupten Oberschicht, über 80% der Flüsse sind bereits verseucht, die Ernährungsgrundlage ist bereits jetzt prekär Die geostrategische Ausgangslage bedroht zumeist den asiatisch-pazifischen Raum, insbesondere Taiwan, eventuell auch Japan und Teilen Ostasiens Die Inder verfügen ebenfalls über ausreichend Truppen, Hartgeld und Fabriken, besitzen aber mit Pakistan einen Erzfeind, der sie spätestens am Hindukusch- dem „Hindukiller“, in einem zermürbenden Kleinkrieg aufhalten wird. Russland verfügt als ehemalige Großmacht sowohl über genügend Rohstoffe, wie auch Know-how sowie über militärisches Expertenwissen und Hartgeld. Die Probleme der Russen sind daher: Der demographische Faktor ist noch schlechter als im Kerneuropa Die Moral der Soldaten ist, trotz neuester Technologie, nach wie vor lausig In der Armee herrscht vom Landser bis zur Generalität Korruption Militärisches Blockdenken Seit jeher mangelndes Improvisationstalent bei Friktionen, dem eigentlichen Gesetz des Krieges Die heutige geostrategische Zangenlage (im Westen und Südosten die USA mit ihrem Paladin, der EU), im Osten die VR China, mit der Russland offiziell befreundet ist und mit der gemeinsame Truppenmanöver (SCO) absolviert werden, der demographische Faktor lässt eine Position der Stärke nicht zu Meiner Einschätzung nach wird Russland in Zukunft trotz allem der wichtigste Friedensgarant für den europäischen Kontinent werden. Man sollte also die Russen nicht vergraulen! Die Staaten der GUS besitzen entweder Modelle russischer Bauart oder bereits westliche Modelle, können diese aber nicht langfristig produzieren, abgesehen davon hat der christlich-orthodoxe Teil dieser Länder ein demographisches Problem. Über die Streitkräfte der Vereinigten Staaten wurde schon im Artikel „Das System in Momentaufnahme“ eingegangen, an dieser Stelle gibt es nur den Hinweis, dass das amerikanische Militär überdehnt ist und sich mittelfristig aus allen Ländern, in denen Basen stationiert sind, zurückziehen muss, einschließlich der Europäischen Union. Im Falle des Währungsausverkaufs stellt sich die Frage der Loyalität der US-Streitkräfte gegenüber ihren Befehlshabern. Möglicherweise werden einige südamerikanische Länder ihre Grenzkonflikte ebenfalls militärisch austragen, ebenso die afrikanischen, für uns Mitteleuropäer liegt das Risiko aber an einer anderen Stelle. Die politischen Hauptprobleme der EU und UN dürften mit der Zerstörung des Atomwaffensperrvertrags, bedingt durch die Atomversuche Nordkoreas, in der Proliferation liegen. Es kann nicht ausbleiben, dass ein atomarer Iran auch seine Nachbarstaaten animieren würde, nach der Bombe zu trachten, einschließlich Ägypten und Saudi-Arabien. Sollten alle diese Regime im Verlauf der Weltfinanzkrise umfallen und an die Islamisten geraten, bestünde die Gefahr, dass die Fanatiker die Atombomben nicht nur besäßen, sondern auch einzusetzen bereit wären. Ein Atomgürtel würde so entstehen. In diesem Fall würde nur eine geringe Irritation, eine Intrige oder dergleichen den atomaren Overkill im Nahen Osten auslösen. Abschließend sei gesagt, dass die kriegerischen Auseinandersetzungen nach dem Systemkollaps sehr wahrscheinlich kurz, dafür umso heftiger ablaufen werden. Sobald der Sprit, die Munition oder das Hartgeld alle sind, ist es vorbei. Ein Atomwaffeneinsatz diverser Nah-Ost-Länder (Saudi-Arabien und Ägypten etwa) allerdings träfe in allererster Linie die eigene Bevölkerung vor Ort gemäß dem Motto: Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen, auch wenn Scherben bekanntlich Glück bringen sollen. Im Falle Asiens schützt lediglich die geographische Entfernung den europäischen Kontinent. Das Risiko für den Mitteleuropäer liegt außerdem noch im Mikrokosmos verborgen, deshalb möchte ich nun darüber sprechen. Die Anomie im Mikrokosmos Es ist davon auszugehen, dass nach Währungsausverkauf die meisten der betroffenen westlichen Staaten Europas die Notstandsgesetze anwenden werden, ganz einfach um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten. Dies wird aber über kurz oder lang fehlschlagen, denn die grundlegenden Probleme der Weltfinanz bleiben angesichts der darauf folgenden Stunde der Militärs ungelöst. Es bleiben also nur 2 Alternativen: die Ausrufung von Diktaturen oder gleich die Anomie. Angesichts des totalen Zusammenbruchs der Nationalstaaten und des massiven Vertrauensverlustes in die politische Elite halte ich es für undenkbar, die Probleme über Diktaturen, die sich nicht finanzieren können, lösen zu wollen. Sollten diese dennoch ausgerufen werden, so bleiben sie nicht stabil, lediglich einen kurzen Zeitgewinn können sie erreichen. Somit kommt die Gesellschaft mit rasender Geschwindigkeit der Anomie entgegen. Wie wird das dann aussehen? Keine Stromversorgung mit der Folge: Kein Radio, TV, Internet, Telefon, Licht, Industrieproduktion, elektrische Kassensysteme, keine Kühlung in den Leichenhäusern und daheim, kein elektrisches Kochen und Wäschewaschen, keine Apparatemedizin in den Krankenhäusern, keine Medikamente (da keine Produktion), kein Benzin (elektrische Pumpen), keine moderne Landwirtschaft, kein Bahnverkehr, keine verarbeitende Industrie, aber auch: keine Behörden, kein Finanzamt, Arbeitsamt, öffentliche Verwaltung, Schulen, Kitas, Bauhöfe Keine vorhandene „Gegenstruktur“: Keine Melker, keine Landwirtschaftskräfte, keine Pferdewagen, keine eisbasierten Kühlhäuser, keine nennenswerten Transportmöglichkeiten usw. Die daraus resultierende Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit führt dann möglicherweise an ihrem Höhepunkt zu folgenden unerfreulichen Dingen: überall nagender Hunger, der Kannibalismus hat Hochkonjunktur, wer eine Waffe hat, benutzt sie auch, das gilt auch für die Industrienationen Leichen in den Strassen, an den Laternenmasten, in den Bäumen, in den Hochhäusern der Großstädte, in den Kliniken weil kein Strom, Mangel an Gottvertrauen, daher auch Leichen in der Kirche und an der Kirchentür, enorme Selbstmordrate überall verwesender Gestank, weil keine Leichenkühlung existiert, das gilt auch für Deutschland Eine unerhörte Gewaltkriminalität, vergleichbar mit dem Irak und dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) Diese Auswüchse betreffen allerdings nicht nur die „reichen“ Industrienationen, sondern sämtliche Ballungstzentren der Erde, die nicht eine zeitlang autark existieren können. Daher ist die Liste der halbwegs friedlichen Gebiete hier nochmals aufgeführt: Schweiz, Skandinavien, Südamerika, Grönland, Nordkanada, entlegene Nordprovinzen Russlands und der russischen Taiga Es ist natürlich klar, dass die politischen Eliten mittlerweile bemerkt haben, dass ihre Politik in die Sackgasse führt. Ein Umdenken ist dennoch nicht in Sicht, da müsste man ja Fehler zugeben und an der eigenen göttlichen Unfehlbarkeit rütteln. Womöglich ist es aber auch dafür zu spät. An dieser Stelle möchte ich die geostrategischen Folgen und Abläufe einmal fortlaufend aufzählen, wie sie sich mir darstellen: 1. Untergang des Weltfinanzsystems 2. Ausrufung des Notstandes 3. Vorbereitungen zu einem militärischen Großkonflikt 4. Externer militärischer Großkonflikt um Rohstoffe einschließlich des lokalen Einsatzes von Nuklearwaffen 5. Vollständiges Scheitern der militärischen Zielvorgaben in allen Kriegsteilnehmerländern der Erde 6. Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung 7. Bürgerkrieg, teils organisiert, teils unorganisiert 8. Zerstörung wichtiger Lebensgrundlagen und Strukturen 9. dadurch bedingt eine vollständige Zerstörung gesellschaftlicher Grundpfeiler und Rahmenbedingungen 10. vollständige Anomie, 11. physischer und psychischer Bankrott der allermeisten menschlichen Akteure auf dem Planeten, die eine Hälfte ist tot, die andere hat den Verstand verloren 12. erste zaghafte Versuche eines Wiederaufbaus 13. Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung sowie Lebensgrundlagen 14. Schaffung politischer Mandatsträger 15. Friedensverhandlungen, die dann 16. zum Friedensabschluss im Sinne eines neuen Westfälischen Friedens werden führen müssen Es stellt sich mitunter die Frage, wieso die Nationalstaaten angesichts der dann aussichtslosen innenpolitischen Krisen noch Willens wären, außenpolitische Abenteuer zu veranstalten. Da dies aber umfangreichere Erklärungen bedarf, wird dieses Kapitel in einem der nächsten Folgeartikel besprochen werden. Fazit: Der kommende Finanzcrash wird die alte Weltordnung, die aufgrund des Untergangs des Dritten Reiches in Jalta und Potsdam errichtet wurde, vollständig auslöschen. Die politischen Eliten wissen dies, können aber nichts mehr dagegen unternehmen. Die Folgen des Untergangs unseres Weltfinanzsystems werden dramatisch und schrecklich werden, jedoch vermutlich nur von kurzer Dauer sein. Am Ende werden alle Parteien oder ihre Erben wieder am Verhandlungstisch sitzen und das beschließen, wozu die heutige politische Elite entweder nicht willens oder fähig ist - eine Neue Weltordnung, die, basierend auf Gold und Silber, das Atomzeitalter mit seinen fürchterlichen Kriegen und Konflikten, seinem imperialen Gehabe und seinem fiskalischen Massenbetrug beendet. http://www.mmnews.de/index.php/etc/5871-die-anomie-im-makro-und-mikrokosmos Artikel als PDF, Autor + Grafiken: http://hartgeld.com/filesadmin/pdf/TO2009/Brumme-Anomie_im_Makro_und_Mikrokosmos.pdf
Solve et Coagula 27.06.10, 18:09
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Das grosse kosmische Kreuz am 26.Juni Am 26. Juni 2010 ist Vollmond, der mit einer besonde-ren Planeten-Konstellation einhergeht, welche zuletzt vor 30’000 Jahren stattgefunden hatte. Aus der Zeitschrift 'Aura - Lebenskunst, Wellness, Kreativität' Ausgabe 1/2010 Markus Jehle, Herausgeber der astrologischen Fachzeitschrift ,Meridian‘, Leiter des Astro-logie-Zentrums in Berlin und astrologischer Autor mit Herz und Verstand hat für AURA die wichtigsten astrologischen Themen für das Jahr 2010 zusammengestellt: Die zentrale astrologische Konstellation des Jahres 2010 ist ein so genanntes "Grosses Kreuz", das am 26. Juni 2010 zustande kommt und die Themen mehrerer grosser Planetenzyklen mitein-ander verbindet. des Jupiter/ Saturn-Zyklus, des Jupiter/Uranus-Zyklus, des Jupiter/ Pluto-Zyklus, des Saturn/ Uranus- Zyklus, des Saturn/ Pluto-Zyklus sowie des Uranus/ Pluto-Zyklus.) Insofern kommt es im Sommer 2010 zu einer Initialzündung für die grossen, epochalen Entwicklungen und Veränderungen, die sich im zweiten Jahrzehnt des 2l. Jahrhunderts abspielen werden. Es tritt deutlich zutage, in welchen Bereichen es zum Ende des ersten Jahrzehnts zu einem Bruch mit der Vergangenheit kommen musste, damit die notwendige Kraft und Energie für den in den Jahren 20l0 und 2011 anstehenden Neubeginn zur Verfügung steht. Das Grosse Kreuz 2010 steht symbolisch für einen „Systemschock", bei dem Funda-mente ins Wanken geraten und bislang tragende Strukturen erschüttert oder gar zerstört werden können. Einen Vorgeschmack darauf gab die ab September 2008 einsetzende weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Bewältigung der mit diesem System-schock verbundenen Folgen wird eine der zentralen Herausforderungen der am Grossen Kreuz beteiligten Konstellationen darstellen. Doch es ist auch mit weiteren Systemschocks zu rechnen, vor Allem bei Institutionen, die auf eine lange Tradition gründen, deren Funda-mente jedoch im Laufe der Zeit immer brüchiger geworden sind oder die durch aktuelle Umwälzungen auseinander zu brechen drohen. Integrieren statt Spalten wäre das richtige Motto, um die Herausforderungen der Konstella-tionen des grossen Kreuzes zu bewältigen. Allerdings wird das in einigen Bereichen herr-schende Chaos nicht immer leicht zu bewältigen sein, schon gar nicht mit Rezepten, die auf überholten Prämissen beruhen. Die Zeichen stehen auf Wandel und Neubeginn. Im Sommer 2010 wird das Ende einer Epoche sichtbar werden und zugleich neh-men die Grundrisse einer neuen Epoche bereits erste Gestalt an. Im Vordergrund steht zunächst die Frage, worauf man bauen kann und worauf nicht. In zweiter Linie geht es um einen Paradigmenwechsel zur Lösung der globalen Probleme und um die richtigen Weichenstellungen bei der Neuordnung brüchiger und maroder Bereiche und Strukturen. Die am Grossen Kreuz beteiligten Planeten Jupiter, Saturn und Pluto werden im Jahr 2020 eine Konjunktion in den letzten Graden des Steinbock-Zeichens bilden – spätestens dann wird die neue Epoche in ihren Grundfesten verankert und der Paradigmenwechsel endgültig vollzogen sein. Im persönlichen Erleben können Erfolge und Rückschläge im Sommer 2010 dicht beieinan-der liegen. Das Leben kann sich in teilweise extremer Weise zwischen Glück und Unglück, Gewinnen und Verlusten, Freude und Trauer abspielen. Eine der zentralen Fragen dabei lautet, wie die Achterbahnfahrt zwischen Höhen und Tiefen am besten zu bewältigen ist. Wer über ausreichend Mut, Entschlossenheit und Risikobereitschaft verfügt, dem bieten sich in bestimmten Bereichen günstige Gelegenheiten für einen glücklichen Neube-ginn. Darüber hinaus werfen die Konstellationen des Grossen Kreuzes die Frage auf, in welchen Lebensbereichen ein persönlicher Wendepunkt erreicht ist und wo grundlegende Lebensver-änderungen anstehen, damit es auf einer anderen und hoffentlich besseren Ebene weiter-gehen kann. Im Kern geht es darum herauszufinden, wo es gilt, das eigene Glück heraus-zufordern und wo es im Gegensatz dazu notwendig ist, Erwartungen zurückzuschrauben und künftig kleinere Brötchen zu backen. Durch das Grosse Kreuz wird deutlich, wo man einerseits den Bogen überspannt hat und andererseits zu vorsichtig war und mehr hätte riskieren müssen, um wirklich Erfolg zu ha-ben. So steht man möglicherweise in manchen Bereichen kurz vor dem Zusammenbruch, in anderen dagegen kurz vor dem Durchbruch in neue Dimensionen. Auf jeden Fall wird deutlich werden, was Zukunft hat und was nicht und welche inneren Widersprüche möglichen Erfolgen im Weg stehen. Die Konstellationen des Grossen Kreuzes werfen zudem die Frage auf, was der zu Ihrer bisherigen Lebensgeschichte passende persönliche Quantensprung wäre, der einen Auf-bruch und Neuanfang ermöglichen könnte. Es gilt das richtige Projekt zur Integration all der gegenläufigen Tendenzen zu finden, die durch die zum Teil widersprüchlichen Konstellatio-nen der am Grossen Kreuz beteiligten Planeten angezeigt sind. Dies kann in einigen Bereichen eine Wende hin zum Guten bedeuten, in anderen wiederum mit einer Verschlechterung der bisherigen Situation einher gehen. Diese und noch weitere krisenhaften Umbrüche und Veränderungen, werden schliesslich ab dem Sommer 2010 auch auf einer geistig-seelischen Ebene wahrgenommen und für alle deutlich spürbar. Hier gehts weiter: http://www.7stern.info/X_Botschaftenseiten/201004-06_April-Juni/20100624_Das_grosse_kosmische_Kreuz.htm
Solve et Coagula 26.06.10, 14:53
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Harald Welzer: Kulturelle Revolution gegen Umweltkrisen? Super Gespräch :) Hier Video sehen: http://videoportal.sf.tv/video?id=e9e8a68e-a1f9-4501-86d8-ed74ca2e9512 Der Sozialpsychologe Harald Welzer im Gespräch mit Judith Hardegger Vor dem Hintergrund der aktuellen Umweltkatastrophe vor den Küsten Amerikas werden die grossen Fragen nach der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen immer drängender. Der Krieg um die Verteilung der endlichen Ressourcen dieser Welt verschärft sich, die Lösungsvorschläge aus der Politik, der Wirtschaft und den Naturwissenschaften muten wenig hoffnungsvoll an. Die Kulturwissenschaften haben dazu bisher weitgehend geschwiegen. Der Sozialpsychologe und Kulturwissenschaftler Harald Welzer wagt sich in seinen Büchern («Klimakriege – wofür wird im 21. Jahrhundert getötet» und «Das Ende der Welt, wie wir sie kannten») an diese drängenden Themen heran. Sein Ansatz: eine kulturelle Revolution und eine globale Neudefinition gesellschaftlicher Werte. Was er damit meint, erklärt er Judith Hardegger in der «Sternstunde Philosophie». Literaturtipps: Claus Leggewie, Harald Welzer: Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. S. Fischer, Frankfurt 2009 Harald Welzer: Klimakriege – wofür wird im 21. Jahrhundert getötet?. S. Fischer, Frankfurt 2008 http://www.sendungen.sf.tv/sternstunden/Sendungen/sternstunden
Solve et Coagula 20.06.10, 13:41
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Dem Dollar, nicht dem Euro, droht eine große Krise F. William Engdahl Wir haben an dieser Stelle bereits ausführlich dargelegt, wie die Wall Street und Obamas Finanzminister gemeinsam mit den US-Kredit-Ratingagenturen seit Dezember die Attacke auf Griechenland und die schwächeren Länder der Eurozone reiten. Mit dieser Finanzkriegsführung – es ist Kriegsführung im wahrsten Sinne des Wortes – soll der Druck von einem weit ernsteren Problem genommen werden, nämlich dem der Stabilität des US-Dollars und seiner Zukunft als Weltreservewährung für Handel und Zentralbanktransaktionen. Vor Kurzem meldeten sich der Gouverneur der »Bank of England« und der Internationale Währungsfond mit der Warnung zu Wort, der Dollar werde in nächster Zeit schwächer werden. Meryvn King, der Gouverneur der Bank of England, hatte kürzlich erklärt: »Die Vereinigten Staaten, die größte Volkswirschaft der Welt, verzeichnen ein erhebliches fiskalisches Defizit.« In Washington war man dem Vernehmen nach empört darüber, dass die Aufmerksamkeit wieder auf den Dollar gelenkt wurde. Gleichzeitig hat der Internationale Währungsfonds (IWF), der als multinationale Institution die Finanzen der Mitgliedsländer überwacht, unter dem Titel Cross Country Fiscal Monitor seinen Jahresbericht veröffentlicht. In dem Dokument wird analysiert, um welchen Betrag die einzelnen Länder in den nächsten Jahren das jeweilige Defizit verringern müssen. Obwohl der IWF die stark beschönigende Berechnung für US-Staatsdefizit und -verschuldung übernimmt, prognostiziert er, dass die Verschuldung der USA in den nächsten fünf Jahren die Höhe von 100 Prozent des BIP erreichen wird. Zurzeit sind nur wenige Länder, unter ihnen Japan und Italien, in solchem Maße verschuldet. Darüber hinaus verläuft der Anstieg der Staatsverschuldung in den USA steiler als in allen anderen Industrienationen. Laut IWF werden die Kosten für zusätzliche Gesundheitsfürsorge und Renten in den USA in den nächsten 20 Jahren noch einmal um sechs Prozent des BIP steigen, der größte Anstieg in einem G-20-Mitgliedsland mit Ausnahme Russlands – und das, obwohl die demografische Verteilung in den USA weitaus günstiger ist. Die Höhe der Staatsverschuldung ist jedoch nicht das einzige Problem. Die Laufzeit der Staatsanleihen ist in den USA viel kürzer als in den meisten anderen Ländern, was bedeutet, dass selbst dann, wenn kein zusätzlich verfügbares Geld geborgt würde, Jahr für Jahr höhere Staatsanleihen aufgelegt werden müssten, nur um die alten Schulden zu refinanzieren. Das Alarmierendste ist der sogenannte Bruttofinanzbedarf für die US-Staatsverschuldung, der für 2010 das Niveau von 32 Prozent des BIP des Landes erreichen wird – nicht einmal Griechenland verzeichnet einen solch schlechten Wert, und dieser wird in den USA noch mindestens zehn Jahre lang weiter steigen. Das bedeutet, dass die US-Regierung die Investoren – vor allem ausländische Zentralbanken wie die japanische und chinesische – davon überzeugen muss, in nie dagewesener Höhe neue US-Staatspapiere zu kaufen, und das zu einem Zeitpunkt, an dem diese Länder bereits an der Stabilität des Dollars zu zweifeln beginnen. Nur wegen der Griechenland-Krise und der inszenierten Panik über die Zukunft des Euro konnte eine volle Dollar-Krise bisher abgewendet werden. Derzeit kann niemand sagen, wie lange dies noch möglich sein wird. Klar ist hingegen: Ohne eine wie auch immer geartete neue Kriegssituation lässt sich die Stabilität des Dollar nicht aufrecht erhalten. Nach Schätzung des IWF müssen die USA die öffentlichen Ausgaben um 1,4 Billionen Dollar kürzen, um wieder fiskalische Stabilität zu erreichen. Wenn dies nicht geschieht, ist ein Zusammenbruch des Dollar unvermeidlich. So oder so befindet sich die US-Wirtschaft in einer ernsten Notlage. http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/europa/dem-dollar-nicht-dem-euro-droht-eine-grosse-krise.html;jsessionid=BF2D70AE9F6AAC3B7B82F38C95E84824
Solve et Coagula 20.06.10, 12:39
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Die Erziehung beginnt vor der Geburt Zuerst müssen die Eltern erzogen werden Vielleicht stellen sich manche von euch die Frage, warum ich als Pädagoge nur sehr selten über Kindererziehung spreche. Alle Pädagogen befassen sich mit den Kindern, nur ich nicht; ich mache eine Ausnahme. Warum? Weil meiner Ansicht nach die Erziehung bei den Eltern beginnen muss. Ich glaube an keinerlei pädagogische Theorie, sondern nur an die Lebensweise der Eltern vor und nach der Geburt der Kinder. Deshalb lag mir nie so viel daran, über die Erziehung der Kinder zu sprechen. Wenn sich die Eltern nicht einmal selbst erziehen, wie wollen sie dann ihre Kinder erziehen? Man spricht mit Eltern über die Erziehung ihrer Kinder, als ob sie wirklich vorbereitet wären, denn dann, wenn sie Kinder haben, nimmt man an, dass sie zur Erziehung auch imstande sind. Doch häufig haben sie keine Ahnung und müssen erst einmal selbst belehrt werden, wie sie sich verhalten sollen, um einen guten Einfluss auf ihre Kinder auszuüben. Und dann werde ich kritisiert, weil man meine Vorgehensweise nicht kennt: "Pädagoge? Pah! Der ist kein Pädagoge, er spricht nie über die Erziehung der Kinder!" Solche Aussagen beweisen, dass man meinen Gesichtspunkt noch nicht verstanden hat. Solange die Eltern nicht richtig handeln, nützen selbst die besten pädagogischen Erklärungen nichts. Diese würden den Kindern sogar sehr schaden, wenn sie falsch verstanden und falsch angewendet werden. Wie viele Menschen fragen sich, wenn sie Kinder bekommen wollen, ob sie selbst wirklich die Bedingungen dafür erfüllen, ob sie bei guter Gesundheit sind und über die materiellen Mittel verfügen, um die Kinder aufzuziehen und vor allem, ob sie die notwendigen guten Eigenschaften besitzen, damit sie ihnen als Beispiel dienen und ihnen in allen Lebenslagen Sicherheit und Beistand geben können. Daran denken sie nicht. Sie setzen Kinder in die Welt, die dann, sich selbst überlassen, allein aufwachsen, sich so gut wie möglich durchschlagen und eines Tages, unter ebenso bedauerlichen Umständen wie ihre Eltern, selbst Kinder bekommen. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele junge Leute heiraten wollen, ohne dass sie daran denken, sich auf ihre künftige Rolle als Vater und Mutter vorbereiten. Bei manchen jungen, schwangeren Frauen muss man sich wirklich fragen ... Ein Kind trägt ein anderes Kind! Man sieht es am Gesicht: ein Kind. Nun, was soll dabei herauskommen? Solange man nicht dafür vorbereitet ist, sollte man lieber keine Kinder in die Welt setzen, denn sonst wird man es teuer bezahlen müssen, das kann ich euch versichern. Ihr fragt: "Sich vorbereiten? Wie soll man sich denn vorbereiten?" Sich vorbereiten heisst, Gedanken, Gefühle und ein Verhalten haben, das aussergewöhnliche Wesen in eine Familie zieht. Ja, die Einweihungswissenschaft lehrt, dass ein bestimmtes Kind nicht aus Zufall in eine Familie hineingeboren wird. Die Eltern haben es bewusst oder unbewusst - aber meistens unbewusst - angezogen. Deshalb sollten sie bewusst Genies und gottähnliche Wesen herbeirufen, denn sie können ihre Kinder auswählen. Aber dies wissen die meisten nicht. Man sollte also alles von Anfang an noch einmal überprüfen, und der Anfang, das ist die Zeugung des Kindes. Die Eltern denken nicht daran, dass sie sich monate- und jahrelang darauf vorbereiten müssen, ähnlich wie zu einer heiligen Handlung. Oft zeugt man ein Kind nach einem Abend, an dem man viel zu viel gegessen und getrunken hat. Ein solcher Augenblick wird gewählt, wenn man überhaupt noch von "wählen" sprechen kann! Sie hätten sich für einen Augenblick des Friedens und der Klarheit entscheiden können, in dem eine tiefe Harmonie sie verband. Aber nein, sie warten, bis sie vom Alkohol erregt sind und nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht! Unter solch wundervollen Umständen zeugen sie ein Kind! Was meint ihr, welche Elemente sie ihm mitgeben? Ein Kind, das mit solchen Elementen belastet auf die Welt kommt, ist weiter nichts als das erste Opfer seiner eigenen Eltern. Also er muss nun erzogen werden? Ich würde sagen, die Eltern und nicht die Kinder. Wie können sich die Eltern einbilden, dass sie ihre Kinder erziehen, wenn sie ihnen zu Hause unaufhörlich das Schauspiel ihrer Streitereien, Lügen und Unehrlichkeiten vorleben? Man hat festgestellt, dass ein Baby durch die Konflikte der Eltern krank werden und nervöse Störungen bekommen kann. Selbst wenn es nicht unmittelbar beim Streit dabei war, entsteht eine disharmonische Atmosphäre, die es empfindet, weil es noch sehr eng mit seinen Eltern verbunden ist. Das Baby ist sich dessen nicht bewusst, aber es nimmt trotzdem diese Dinge auf, sein Ätherleib bekommt die Schläge. Die Eltern müssen ihre Verantwortung klar erkennen. Sie haben kein Recht, Geistwesen zur Wiedergeburt einzuladen, wenn sie ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind. Manche haben ein derart unbeschreibliches Benehmen, dass ich mich der Frage nicht enthalten kann: "Lieben Sie eigentlich ihre Kinder?" Dann sind sie empört: "Wieso? Ob wir unsere Kinder lieben? Natürlich!" "Nun, das glaube ich nicht, denn wäre dies der Fall, dann würden Sie Ihr Verhalten ändern und anfangen, so manche Schwächen zu korrigieren, die einen sehr negativen Einfluss auf die Kinder haben. Sie geben sich aber überhaupt keine Mühe! Ist das für Sie Liebe?" Ich weiss, die Zukunft der Bruderschaft liegt bei den Kindern, aber trotzdem kümmere ich mich um die Eltern und will ihnen klar machen, dass sie keine Kinder in die Welt setzen dürfen, nur weil sie ihren ererbten Zeugungstrieb befriedigen wollen. Gewiss, dieser Trieb existiert, aber er muss auf eine geistige Weise verstanden werden. Bei der Zeugung müssen die Gedanken, die Seele und der Geist beteiligt sein, um das Kind mit einer höheren Welt zu verbinden. Die Menschen begnügen sich meist mit einem tierischen Dasein: Sie essen, trinken und zeugen wie die Tiere. Ihrem Tun fehlt das Geistige. Die Liebe ist für sie unwichtig, für sie zählt die Lust. Fünf Minuten Vergnügen müssen sie dann ihr ganzes Leben lang bezahlen, und auch ihre Kinder müssen dafür büssen. Ihr wollt, dass ich mich um die Kinder kümmere? Nein, zuerst will ich mich um euch kümmern, und indem ich das tue, befasse ich mich indirekt mit euren Kindern, die ihr bereits habt oder eines Tages haben werdet. Omraam Mikhael Aivanhov [color=blue] Da leider noch immer eine Quellenangabe fehlt, sehe ich mich gezwungen, nachfolgende Beiträge zu löschen, da bekannterweise das Urheberrecht verschärft wurde und Admins für die Beiträge der Forenmitglieder mit in die Verantwortung genommen wurden. Eva[/color]
Solve et Coagula 19.06.10, 23:57
No new posts Die neue Weltwirtschaftskrise
Die neue Weltwirtschaftskrise Von Paul Krugman 2009, 248 Seiten Take-Aways • Bis 2008 glaubten führende Ökonomen, die Konjunktur im Griff zu haben. • Sie ignorierten zahlreiche böse Vorzeichen aus Asien und Lateinamerika in den 1990ern. • Ob in Mexiko oder Thailand, das Krisendrehbuch war immer gleich: plötzlicher Vertrauensverlust, sich selbst verstärkende Panikreaktionen, schwere Rezession. • In Japan verpufften geldpolitische Maßnahmen wirkungslos. • Westliche Beobachter machten Korruption und Vetternwirtschaft für die Krisen verantwortlich. • Sie vertrauten darauf, dass gute Regierungsführung und eine kluge Geldpolitik jede Rezession im Keim ersticken würden. • Dann platzte die Immobilienblase in den USA und setzte eine beispiellose Abwärtsspirale in Gang. • Schuld war der Zusammenbruch der Schattenbanken: nicht regulierte Institute, die hochriskante Wetten eingegangen waren. • Heute haben wir es mit einer weltweiten Nachfrageschwäche zu tun, die an die Große Depression der 1930er Jahre erinnert. • Keynes’ damalige Antwort gilt auch heute: Der Staat muss durch Investitionen Beschäftigung schaffen. Relevanz Das lernen Sie Nach der Lektüre dieses Abstracts wissen Sie: 1) wie es zur globalen Wirtschaftskrise kam, 2) warum so viele Warnungen ungehört blieben und 3) was zu tun ist, um den Konjunkturmotor neu zu starten. Empfehlung An den Finanzmärkten ging es in den Jahren vor der Krise wie in einem Kasino zu: Immer mehr Menschen drängten an die Spieltische, in der Hoffnung, mühelos zu Geld zu kommen. Am Ende begriff niemand mehr, warum es fast nur Gewinner zu geben schien, geschweige denn, wie die Spielregeln lauteten. Nur eines war anscheinend bombensicher: Eine zweite Große Depression würde es nie mehr geben. Schließlich hatte man ja aus den Fehlern der ersten gelernt, oder? Ganz und gar nicht, rief Paul Krugman schon 1999 aus der Wüste und warnte in der ersten Aufl age dieses Buchs vor westlicher Selbstgefälligkeit. Und siehe da, der prophezeite Schlamassel trat ein. Grund genug, die erweiterte Neuauflage zu lesen. Außerdem ist Krugmans Talent, komplexe ökonomische Zusammenhänge verständlich zu machen, nach wie vor unerreicht. Kapieren geht vor reformieren, findet getAbstract und legt das Buch allen ans Herz, die begreifen möchten, wie wir uns derart verspekulieren konnten. Der große Trugschluss „Das zentrale Problem der Depressionsvermeidung ist in jeder praktischen Hinsicht gelöst“, sagte der Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Lucas 2003, und seine Zuhörer nickten anerkennend. Der Sozialismus hatte auf ganzer Linie versagt, der Kapitalismus triumphal gesiegt, und am Wirtschaftshimmel schien, abgesehen von kurzen Konjunkturtiefs, meistens die Sonne. Tatsächlich erlitten jedoch viele asiatische Länder, allen voran Japan, in den 1990ern depressionsartige Zustände. Auch in Lateinamerika kam es zu Krisen, die hellhörig hätten machen müssen. Die Wirtschaftsblätter schrieben gerade über die vermeintliche Erfolgsgeschichte der Region, als 1994 in Mexiko die Tequila- Krise ausbrach. Was war geschehen? Ehrgeizige Reformen hatten riesige Mengen ausländischen Kapitals ins Land gelockt, doch das erhoffte Wachstum blieb aus. Teure Wahlgeschenke ließen die Devisenreserven schwinden. Die Regierung entschied sich für eine Abwertung des Peso um 15 %. Die Folge war eine massive Kapitalflucht, der Peso fiel ins Bodenlose, die Wirtschaft schrumpfte um 7 %. Mexiko hatte zwei wichtige Regeln missachtet: Wenn die Wirtschaft angekurbelt werden soll, indem Exporte billiger gemacht werden, muss eine Abwertung deutlich ausfallen, um zu signalisieren, dass nicht mehr zu erwarten ist. Und: Die Regierung muss Vertrauen schaffen, um Panikreaktionen zu vermeiden. Auch Argentinien galt als wirtschaftspolitisches Musterland. Zur Inflationsbekämpfung hatte es den Peso eins zu eins an den Dollar gebunden. Mit Ausbruch der Tequila- Krise begannen ausländische Investoren an der Sicherheit ihrer Einlagen zu zweifeln und forderten ihre Kredite zurück. Dies setzte ein Teufelskreis aus Kreditknappheit und Bankenstürmen in Gang. Der US-Währungsausgleichsfonds stellte Dollarkredite für Mexiko, die Weltbank ebensolche für Argentinien zur Verfügung. Innerhalb weniger Monate erholten sich beide Volkswirtschaften, und die Sache war schnell vergessen. Leider stellte niemand die Frage, wie vergleichsweise geringe Fehler derart verheerende Auswirkungen hatten zeigen können. Japans Tragödie In den späten 80er Jahren entstand in Japan eine enorme Immobilien- und Aktienblase. 1991 ging ihr die Luft aus – allerdings nicht mit einem Knall, sondern einem lang gezogenen Seufzer. Die Wirtschaft wuchs zwar, aber zu langsam im Vergleich zu den Kapazitätssteigerungen. Japan befand sich in einer „Wachstumsrezession“. Die Ursachen für das Desaster lagen in dem ökonomischen Prinzip der Verführung zum Risiko. Es charakterisiert Situationen, in denen Menschen hohe Risiken eingehen und in guten Zeiten dicke Gewinne einstreichen, aber die negativen Folgen ihrer Handlungen nicht ausbaden müssen. In Japan war es am Ende kinderleicht, sich ohne Sicherheiten Geld für riskante Geschäfte auszuleihen. Wenn es schiefgeht, so das Kalkül, würde der Steuerzahler dafür aufkommen. Das musste er dann auch. Das Beispiel einer Babysitting-Kooperative erklärt auf anschauliche Weise, was bei einer Rezession passiert. Etwa 150 beteiligte Paare erhalten für jede Stunde, die sie auf die Kinder anderer aufpassen, einen Coupon, den sie ihrerseits für den Babysitting- Service einlösen können. Die Babysitter beginnen, Coupons zu horten. Die Nachfrage nach Kinderbetreuung sinkt und die im Umlauf befi ndlichen Coupons gehen zurück. Die Verwaltung der Kooperative reagiert auf diese Situation, indem sie den Teilnehmern gestattet, sich Coupons auszuleihen, die sie später zurückzahlen müssen – allerdings zu einem gewissen Preis, einem Zins, wenn man so will: Es müssen mehr Coupons zurückgezahlt werden, als man sich ausgeliehen hat. Dadurch gelangen wieder mehr Coupons in Umlauf. Genauso handelten die Zentralbanker in Japan: Sie warfen die Druckerpresse an – allerdings ohne großen Erfolg. In einer Babysitting-Kooperative wie in der übrigen Wirtschaft schwanken Angebot und Nachfrage nach Coupons saisonal. Im Winter bleiben die Leute lieber zu Hause, im Sommer gehen sie eher aus. Um Schwankungen auszugleichen, müssen die Entleihbedingungen, sprich: die Zinsen, angepasst werden. Tatsächlich sanken die Zinsen in Japan gegen null. Doch das Land befand sich im Würgegriff der Defl ation, d. h. langfristig fallender Preise. Für die Kooperative hieße das, dass im Winter gehortete Coupons im Sommer noch mehr wert sind. Warum sollte man unter diesen Bedingungen in der kalten Jahreszeit ausgehen? Die Erkenntnis daraus: Eine leichte Infl ationserwartung kann für angeschlagene Volkswirtschaften sehr heilsam sein. Die Asienkrise In Thailand begann der Boom später als in vielen anderen asiatischen Ländern, dafür fi el er aber umso heftiger aus. Ausländisches Kapital fl oss mit beängstigender Geschwindigkeit ins Land und verursachte eine enorme Kredit- und Spekulationsblase. Um Thailands Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, hielt die Regierung den Wechselkurs des Baht künstlich niedrig. Anfang Juli 1997 sah sie sich nach spekulativen Attacken gezwungen, die Wechselkurse freizugeben. Der Wert des Baht fi el im Vergleich zum Dollar um 50 %. Die Währungspanik ließ das Vertrauen der Anleger schwinden und setzte die bekannte Abwärtsspirale in Gang. Binnen kurzer Zeit erfasste das Virus die ganze Region. Die Ansteckung erfolgte weniger über realwirtschaftliche Verfl echtungen als vielmehr über globalisierte Finanzströme der so genannten Schwellenländerfonds: Schlechte Nachrich- ten für Thailand bedeuteten einen Vertrauensverlust auch für Malaysia, Indonesien und sogar für das viel wohlhabendere Südkorea. Die Krise nahm also zuerst in den Köpfen der Investoren Gestalt an, bevor sie wirklich eintrat. Westliche Beobachter schoben die Schuld auf Korruption und Vetternwirtschaft in Asien – und übersahen die Bedrohung vor der eigenen Haustür. Die keynesianische Theorie Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise sahen viele die freie Marktwirtschaft als gescheitert. John Maynard Keynes war nicht dieser Ansicht, er glaubte aber, dass ein „Fremdstart“ durch die Regierung erforderlich sei, um den Wirtschaftsmotor wieder in Gang zu bringen. Für Länder wie Kanada, die USA und Großbritannien hat sich die keynesianische Theorie bewährt. Eine adäquate Zins- und Investitionspolitik verwandelte milde Rezessionen schnell in Boomzeiten. In den Krisenländern der 90er Jahre aber hat die Theorie versagt. Moderate Währungsabwertungen lösten einen katastrophalen Vertrauensschwund aus, der das befürchtete Krisenszenario erst recht wahr werden ließ. Umgekehrt führte allein die Angst vor dem Vertrauensverlust in vielen Dritte-Welt-Ländern zu unsinniger Politik. Ein Beispiel hierfür ist Brasilien, das bei einsetzender Rezession auf Rat der USA und des Internationalen Währungsfonds eine restriktive Geld- und Steuerpolitik betrieb. Das Ergebnis war 1999 eine schlimme Rezession. Die Rolle der Hedgefonds Es sieht fast so aus, als gäbe es für Entwicklungsländer gar keine glückliche Lösung. Das bedeutet jedoch nicht, dass es während der Finanzkrisen jener Zeit keine Schurken gab. Die Macht einzelner Marktteilnehmer, insbesondere der Hedgefonds, wurde lange unterschätzt. Diese nutzen die Marktschwankungen aus, indem sie auf sinkende oder steigende Kurse spekulieren. Bei einer so genannten Baisse-Spekulation leiht sich der Fondsmanager eine Aktie mit dem Versprechen, sie zu einem bestimmten Zeitpunkt zurückzugeben. Er verkauft sie zwischenzeitlich, investiert das Geld anderweitig und hofft, dass die Aktie beim Rückkauf, den er ja tätigen muss, weniger wert sein wird. Geht alles gut, winken große Gewinne. Wenn nicht, ist der Anleger angeschmiert. Hedgefonds werfen mit Geld um sich, das ihr Einlagekapital um ein Vielfaches übersteigt, und sie haben die Macht, Märkte zu bewegen. Die Schattenbanken Die Geschichte des Bankwesens ist voll von periodisch wiederkehrenden Krisen infolge von Bankenstürmen. Sie treten ein, wenn alle Einleger einer Bank ihr Geld auf einmal zurückverlangen. Um das System gegen solche und andere Krisen zu wappnen, wurde es reguliert. Man zwang die Banken u. a., bestimmte Kapitalreserven zu halten. Nach der Großen Depression kam es in den USA zu weiteren Sicherheitsmaßnahmen: Nur stark regulierte Depositenbanken durften Einlagen entgegennehmen, Investmentbanken jedoch nicht. Dies führte allerdings zur Bildung eines Schattenbankensystems. Weil die kaum regulierten Investmentbanken weit bessere Renditen boten, wuchsen sie unverhältnismäßig stark. Sie boten Produkte an, bei denen alle zu gewinnen schienen. Ein Beispiel sind die Auction-Rate-Security-Papiere von Lehman Brothers: Einzelpersonen liehen dem Institut langfristig Geld. Jede Woche veranstaltete es eine Auktion, bei der jeder dieser Leihgeber aussteigen und sein Geld zurückerhalten konnte, wenn es nur genügend Bieter gab, die einsteigen wollten. Das Verhältnis zwischen Ein- und Aussteigern bestimmte den variablen, relativ hohen Zinssatz. Anfang 2008 waren 400 Milliarden Dollar in dem System gebunden. Dann gab es plötzlich nicht mehr genügend Bieter, eine Auktion nach der anderen scheiterte und die Einleger wollten ihr Geld zurück. Das Ganze war im Grunde nichts anderes als eine Serie von Bankenstürmen. Mit einem Unterschied: Die Einlagen waren nicht gesichert. Die neue Krise Während der Immobilienblase wurden Kredite vergeben, von denen die Gläubiger wussten, dass die Schuldner sie nie würden zurückzahlen können. Solange die Hauspreise anzogen, war das kein Problem. Doch im Herbst 2005 begann die Blase, langsam Luft abzulassen. 2007 wurde es unmöglich, zweitklassige Subprime-Häuserkredite in Finanzprodukte umzuverpacken und sie wie zuvor in der ganzen Welt zu verkaufen. Der Zusammenbruch der Schattenbanken löste dann die eigentliche Krise aus. Konservativ geführte Fonds verloren durch das Desaster mit den Subprime-Krediten an Vertrauen und zogen ihre Mittel ab. Dies setzte einen Teufelskreis in Gang, der immer weitere Vermögensverkäufe zu immer niedrigeren Preisen erzwang und Kapital dahinschmelzen ließ wie Butter in der Sonne. Die Finanzmärkte spielten verrückt. Die Fed senkte die Zinsen von 5,25 % gegen null und steigerte die direkten Ausleihungen an die Banken von beinahe null auf über 400 Milliarden Dollar. Anders als in früheren Krisen fehlte diesen Maßnahmen aber der nötige Biss. Warum? Weil die herkömmliche Geldpolitik bei den Schattenbanken versagt. Binnen kurzer Zeit weitete sich die Krise aus. Die Globalisierung des Finanzwesens in den vergangenen Jahren hätte dieses Risiko durch die vielen wechselseitigen Beteiligungen eigentlich verringern sollen. Wenn ein Land in die Rezession schlitterte, so die Idee, könnte man sich auf Investitionen in anderen Ländern verlassen. Doch ein Großteil dieser grenzübergreifenden Investitionen war hochriskant. Die Pleite von Lehman Brothers brachte schließlich alle Kreditfl üsse zum Versiegen, die Währungen der Schwellenländer sackten ab und eine sich selbst verstärkende Panik machte sich breit. Die amerikanische Finanzkrise ist zur globalen geworden. Und die Politik scheint machtloser denn je. Ein Plädoyer für Keynes Niemand hätte bis vor Kurzem geglaubt, dass eine globale Nachfrageschwäche heute noch möglich sei. Die Welt vertraute in die Fähigkeiten der Zentralbanker, Konjunkturschwächen durch Zinssenkungen wegzubügeln. Ein Irrtum. In dieser Krise kommt es kurzfristig auf zwei Dinge an: Kredite müssen wieder fl ießen und die Menschen müssen sich wieder trauen, Geld auszugeben. Die Regierungen weltweit sollten ihre Maßnahmen koordinieren und strauchelnde Banken rekapitalisieren, selbst wenn dieser Schritt auf eine zeitlich begrenzte Teilverstaatlichung des Systems hinausläuft. Außerdem müssen die Staaten in ihre Infrastruktur investieren, Beschäftigung schaffen und so die Nachfrage wieder beleben. Es ist an der Zeit, die Lehren der Großen Depression wieder zu beherzigen: Was in schlechten Zeiten eine staatliche Rettung verdient, muss in guten Zeiten reguliert werden. Über den Autor Paul Krugman lehrt Wirtschaftswissenschaften an der Princeton University und gilt als einer der einfl ussreichsten Ökonomen unserer Zeit. In seinen Büchern und Kolumnen macht er komplexe ökonomische Zusammenhänge einem breiten Publikum verständlich. 2008 erhielt er den Wirtschaftsnobelpreis. Er ist auch Autor der Bücher Der große Ausverkauf und Der Mythos vom globalen Wirtschaftskrieg. http://www.getabstract.com/Download.do;jsessionid=abc3Uyagl1RtV_UlcNhLs?action=download&dataId=12089&format=1
Solve et Coagula 17.06.10, 22:45
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Stimmen Sie sich mit dem Neumond auf die nächsten vier Wochen ein: Prognose für die Neumondphase vom 12.6. – 11.7.2010 Brigitte Hamann Am 12. Juni um 13.14 Uhr schließt sich der zyklische Kreis zwischen Mond und Sonne erneut. Von der Erde aus gesehen steht der Mond wieder an der gleichen Stelle wie die Sonne, sodass ihr Licht ihn für etwa 35 Stunden völlig überstrahlt. Es ist Neumond. In diesem Saatstadium wird geboren, was der Mond auf seiner neuen, monatlichen Reise durch den Tierkreis in die Welt bringen wird. Es ist eine geheimnisvolle Zeit, die die Stimmung auf der Erde für diesen Zeitraum prägt. Aus ihr gehen die Ereignisse, Aufgaben und Chancen für den Einzelnen und die Welt als Ganzes hervor. Hier gehts weiter: http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/wirtschaft-und-finanzen/stimmen-sie-sich-mit-dem-neumond-auf-die-naechsten-vier-wochen-ein-prognose-fuer-die-neumondphase-v.html
Solve et Coagula 12.06.10, 22:56
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End the Israeli Apartheid State “BISHOP DESMOND TUTU, the South African Nobel Prize winner, described how he saw on his visit to Israel “much like what happened to us black people in South Africa. I have seen the humiliation of the Palestinians at checkpoints and roadblocks, suffering like us when young white police officers prevented us from moving about” (1)….” AN OCCUPATION THAT CREATES CHILDREN WILLING TO DIE Israel: an apartheid state? by Leila Farsakh | Le Monde Diplomatique BISHOP DESMOND TUTU, the South African Nobel Prize winner, described how he saw on his visit to Israel “much like what happened to us black people in South Africa. I have seen the humiliation of the Palestinians at checkpoints and roadblocks, suffering like us when young white police officers prevented us from moving about” (1). Comparisons between apartheid South Africa and Israel/Palestine have often been made, but not always clearly explained. Many factors have made the comparison attractive. The first, perhaps most important, is the historical colonialist foundation of the two conflicts. White settlers in South Africa, like Zionist pioneers, colonised a land already inhabited. As in South Africa, the settlers in Palestine expelled the indigenous population, some two-thirds of the Palestinians in the land that became Israel in 1948, took possession of their properties and legally segregated those who remained. However, admitting that Israel’s foundation was colonialist does not mean that it is compar able to apartheid South Africa. As Gershon Shafir, a leading Israeli sociologist, has noted, while both conflicts were about control of the land, they took place in different historical and economic conditions that had an impact on their evolution and their relation to the natives (2). Continue to read: http://www.rabbisforpalestine.org/headlines/end-the-israeli-apartheid-state
Solve et Coagula 12.06.10, 14:00
No new posts Israelisches Kommando richtet Blutbad auf Solidaritätsschiff an
Israelisches Kommando richtet Blutbad auf Solidaritätsschiff an Mindestens 10 Tote und Dutzende Verletzte: Das ist die schlimme Bilanz einer nächtlichen Aktion gegen eine Hilfsflotte vor Gaza. Ein internationaler Konflikt bahnt sich an. Hier gehts zum Video: http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Israelisches-Kommando-richtet-Blutbad-auf-Solidaritaetsschiff-an/story/15164898
Solve et Coagula 31.05.10, 09:55
No new posts Freiheit für Rabbi Josef Antebi - Gefangener des Zionisten-Staates
Freiheit für Rabbi Josef Antebi - Gefangener des Zionisten-Staates UPDATE: Am 27. Mai hat sich Rabbi Josef Antebi in ein Krankenhaus begeben, um sich dort behandeln zu lassen, weil er aufgrund seiner Gehbehinderung und der damit verbundenen Schmerzen regelmäßige medizinische Versorgung benötigt. Plötzlich fuhr ein Ambulanzwagen vor, der ihn in eine geschlossene psychiatrische Anstalt brachte, aus der er erst am nächsten Morgen wieder entlassen wurde. Wir haben vor wenigen Minuten mit ihm telefonieren können und wissen, dass er in seinem Kampf gegen die zionistischen Barbaren nach wie vor ungebrochen ist. Täglich finden in Jerusalem Proteste und Demonstrationen gegen das zionistische Regime statt, die mittlerweile insgesamt mehrere 100 Verhaftungen zur Folge und viele Schwerverletzte zur Folge hatten. Seltsam, dass die westlichen Medien darüber nie berichten! Seit dem 27. April ist Rabbi Josef Antebi Gefangener des zionistischen Staates. Er reiste als Staatsbürger der Niederlande eine Woche zuvor nach Palästina ein, um dort seinen 89-jährigen Vater zu besuchen. In Jerusalem nahm er während seines Aufenthalts im Heiligen Land an einem antizionistischen Protest in Silwan, Ost-Jerusalem, teil. Am 27. April wurde er am Flughafen von Tel Aviv verhaftet und an seiner Ausreise nach Amsterdam gehindert. Man hielt ihn über mehrere Stunden am Flughafen in Polizeigewahrsam, verhörte ihn, entwertete sein Ticket und teilte ihm schlussendlich - nachdem er aus einer Betäubung in einem Krankenhaus aufwachte - mit, dass er das Land nicht verlassen dürfe. Am 17. Mai wurde er - zusammen mit weiteren 16 orthodoxen Juden - aus einem Bus heraus noch einmal von der zionistischen Gestapo verhaftet, wiederum für etliche Stunden verhört, schikaniert und nur unter der Bedingung aus der Haft entlassen, dass er eine schriftliche Erklärung unterzeichnet, dass er nicht an weiteren Protestaktionen gegen den zionistischen Staat teilnehmen wird. Seit nunmehr fast sechs Wochen sitzt Rabbi Josef Antebi im zionistischen Staat als holländischer Staatsbürger fest und hat keine Möglichkeit diesen Höllenstaat zu verlassen. Darüber hinaus ist er gehbehindert und benötigt dringend die medizinische Versorgung, die ihm in Holland normalerweise wöchentlich mehrmals zukommt. Rabbi Josef Antebi, seine Eltern und Großeltern, die auch Zeitzeugen des friedlichen Zusammenlebens zwischen palästinensischen Juden und Arabern sind bzw. waren, leiden schon seit Jahrzehnten sehr grausam unter der zionistischen Besatzung. Ein Himmelgeschrei! Wir richten an jüdische Chesed- sowie an Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Human Rights Watch den dringenden Appell, sich für die Freilassung von Rabbi Josef Antebi aus zionistischer Staatsgefangenschaft einzusetzen, damit er als niederländischer Staatsbürger wieder unversehrt nach Holland zurückkehren kann. http://derisraelit.blogspot.com/2010/05/freiheit-fur-rabbi-josef-antebi.html
Solve et Coagula 30.05.10, 20:37
No new posts Drei Grundtendenzen, die die Krise im zweiten Quartal 2010 verschärfen werden
Drei Grundtendenzen, die die Krise im zweiten Quartal 2010 verschärfen werden - Auszug GEAB N°42 (16. Februar 2010) - Nach unserer Auffassung verstecken Politiker, Wirtschaftsexperten und Zentralbanker hinter den Beschwörungen des Aufschwungs und dem Versprechen vom Ende der Politik der öffentlichen Unterstützung für den Bankensektor ihre Panik. Denn sie sind rat – und orientierungslos. Die Politik wurde von der Krise überrascht, weil es den Politikern an der Fähigkeit und Phantasie fehlte, sich eine solche Krise überhaupt vorzustellen. Seit einigen Monaten sind genau die selben Politiker unfähig, sich ein realistisches Bild von der Lage der globalen Wirtschaft zu machen. Und ganz besonders unfähig sind sie einzuschätzen, welche Maßnahme unter den vielen Rettungsaktionen für Wirtschaft und Finanzmärkte welche Folgen und Erfolge zeitigte; dafür waren es zu viele, ist das Gesamtbild der Maßnahmen zu komplex. Damit starren sie wie Rehe in die Scheinwerfer des Autos, das auf sie zurollt, und wissen nicht, in welche Richtung sie springen sollen. Bis zum Ende dieses Halbjahrs wird die wirtschaftliche, politische und soziale Lage sie aus dieser Angststarre reißen. Aber ihre Entscheidungen werden nur kurzfristige Reaktionen auf Detailsituationen sein, jedoch nicht eine allgemeine Strategie zur Überwindung der Krise umsetzen. Allgemein wird in der Politik Chaos herrschen, wodurch die grundsätzliche Tendenz, dass alle Staaten nur noch ihre eigenen Interessen verfolgen und internationale Koordination vernachlässigen werden, der schon heute sehr ausgeprägt ist, noch verstärkt werden wird. Die intellektuelle Lähmung, die die höchsten Ebenen unserer Gemeinwesen ergriffen hat, erklärt, wie es möglich ist, dass alle wichtigen Treffen von Politikern und Zentralbanker kategorisch das baldige Ende der Notfallmaßnahmen der Jahre 2008/2009 verkünden, genau diese Maßnahmen aber immer weiter verlängert werden. Und wie immer in solchen Situationen wird sich diese Lähmung nur lösen, wenn eine Katastrophe eine Reaktion unvermeidbar werden lässt. Sie durch ein Nachdenken über die langfristig richtige Strategie und ihre Umsetzung zu lösen, kommt in der Geschichte leider so gut wie nie vor. Die Unfähigkeit, im letzten Jahr die zentrale Frage der Schaffung eines neuen Weltwährungssystems anzugehen (1), schafft eine hochgradig labile Situation und zerstört jede Hoffnung auf eine konzertierte Politik der großen Staaten im Interesse der Weltgemeinschaft. Statt dessen rivalisieren Euro und Dollar auf den Finanzmärkten, wachsen die Spannungen zwischen Peking und Washington über das Wechselkursniveau zwischen Yuan und Dollar… Währungsturbulenzen vergiften inzwischen wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen. Vor diesem Hintergrund internationaler Verwerfungen wollen wir in dieser 42. Ausgabe des GEAB die Entwicklung von drei Tendenzen beschreiben, von denen wir denken, dass sie dazu beitragen werden, dass sich die Krise im zweiten Quartal 2010 noch einmal massiv verschärfen wird: - Die zunehmende Unfähigkeit der Staaten, ihre wachsenden Defizite zu finanzieren und die dadurch verursachten Staatsbankrotte - die bei den Banken anstehenden massiven Forderungsausfälle und ihre Auswirkungen auf deren Kapitalausstattung sowie die Unfähigkeit der Banken, ihre eigenen langfristigen Verbindlichkeiten kurzfristig zu finanzieren - Der unvermeidliche Anstieg der Leitzinsen Die zunehmende Unfähigkeit der Staaten, ihre wachsenden Defizite zu finanzieren und die dadurch verursachten Staatsbankrotte Diese drei Tendenzen sind in starkem Maßen miteinander verbunden, denn sie alle basieren auf der selben Tatsache: der kurzfristige Finanzierungsbedarf des globalen Finanzsystems und der westlichen Staaten ist bei weitem größer als das verfügbare Sparaufkommen. Es steht eine große Welle von Krediten zur Rückzahlung oder Neufinanzierung an, die kurz vor Ausbruchs der Krise vergeben wurden (2005/2006). Sie wurden also zu einer Zeit vergeben, als im Finanzsektor alles möglich erschien und damit alles finanziert wurde; auch und vor allen Dingen Unternehmen, deren Erträge zusammengebrochen sind, oder Geschäfte, deren Gegenwerte sich von Tag zu Tag als reine Scheinwerte herausstellen. All den Spekulanten, Finanzhasardeuren und fremdfinanzierenden Unternehmenskäufern (LBO (2)) der Vorkrise wird heute die Rechnung präsentiert. All die, die glaubten, dass nicht mehr sie, sondern nur ihr Geld zu arbeiten habe, werden bald mit der harten Wirklichkeit konfrontiert. In der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist ein Rückzahlen oder Refinanzieren von Krediten, die noch vor wenigen Jahren unproblematisch erschienen, mission impossible. Zum einen ist die durchschnittliche Rentabilität beinahe jeglicher wirtschaftlicher Tätigkeit (soweit die Unternehmen nicht sogar insolvent wurden) auf zwischen 2% und 5% zurück gegangen; vor der Krise erwartete man eine Rentabilität von mindestens 10%. Zum anderen wird das zur Verfügung stehende Kreditvolumen nicht nur wie in normalen Zeiten von Haushalten, Unternehmen und Investoren nachgefragt, sondern auch von Staaten, Städten und Gemeinden und auch den Banken selbst. Entsprechend hart und unnachgiebig ist der Wettbewerb um die zur Verfügung stehenden Kredite. Da in den letzten zwei Jahren, wie von uns vorher gesagt, ungefähr 30.000 Milliarden Dollar an fiktivem Vermögen sich in Luft aufgelöst haben, ist nicht mehr genug Geld vorhanden, die bestehenden Kredite zurück zu zahlen oder zu refinanzieren. Die wachsende Verschuldung der öffentlichen Haushalte verdrängt in den USA die Privatwirtschaft vom Kreditmarkt (schwarz: Kreditvergabe an Unternehmen, dunkelgrau: Gesamtbilanzsumme der US-Banken; hellgrau: Entwicklung der öffentlichen Schulden in den Ohne jeden Zweifel ist das treffendste Beispiel für diese Entwicklung die Verdrängung der Unternehmen vom amerikanischen Kreditmarkt, der der massiven öffentlichen Nachfrage nach Krediten geschuldet ist. Die öffentliche Nachfrage saugt den Markt leer und lässt nichts bis wenig für Unternehmen und Privathaushalte übrig. Außerhalb der USA finden finanzschwache Länder keine Kredite mehr oder müssen erhöhte Zinsen bezahlen, wenn sie nicht sogar schlicht und einfach den IWF um Hilfe angehen müssen (3). http://www.leap2020.eu/Drei-Grundtendenzen-die-die-Krise-im-zweiten-Quartal-2010-verscharfen-werden_a4720.html 2010 wird das Jahr werden, in dem der Begriff der Junk-Staatsanleihen sich allgemein durchsetzen wird: 2008 begann die Reihe der Staatsbankrotte mit Island, sprang nach Lettland (4) über, 2009 dann Irland, Kalifornien und Dubai, und heute ist Griechenland an der Reihe. Dass Portugal und Spanien gefährdet sein könnten, glauben wir nicht, denn die Eurozone erfindet sich gerade aus griechischem Anlass einen Beihilfemechanismus für Mitgliedstaaten, die in Liquiditätsschwierigkeiten geraten; Spanien und Portugal sind noch von einer Größe, die die Eurozone verkraften kann. Aber wer in der Reihe der Staatsbankrotte wartet, sind Japan, Großbritannien und die USA. Das aber will die herrschende Meinung auf den Finanzmärkten und im Weltwährungssystem einfach nicht zur Kenntnis nehmen; sie wüssten dem Problem auch nichts entgegen zu setzen. Denn gegen ein Einbrechen der tragenden Pfeiler eines Systems sind keine Rettungsmaßnahmen möglich (5). Wegen den im Mai anstehenden Wahlen verzichtet die internationale Presse darauf, über Großbritannien und seine Probleme zu berichten. Statt dessen berichtet sie lieber über Griechenland, um vielmehr davon abzulenken. Dabei verschlechtert sich die Lage in Großbritannien zusehends. Dies umso mehr, als aus wahltaktischen Gründen der Haushaltsentwurf sowie die Entscheidungen der Bank of England alles darauf abstellen, die Verschärfung der Probleme kurzfristig zu kaschieren. Der Haushaltsentwurf der Regierung ignoriert schlichtweg die Notwendigkeit einer eisernen Sparpolitik für wohl die nächsten zehn Jahre; die britische Zentralbank hingegen kündigt an, die Politik des „Quantative Easing“, also des Gelddruckens, aufzugeben, obwohl sie doch genau weiß, dass niemand außer sie selbst die britischen Staatsanleihen kauft. Da gleichzeitig die Medien nur über die Schwierigkeiten der Eurozone schreiben, lässt sich der einfache britische Wähler davon überzeugen, dass seine weitsichtige Regierung das Verdienst erworben habe, Großbritannien aus den Schwierigkeiten des Kontinents und seiner Gemeinschaftswährung heraus zu halten. Niemand in England scheint bewusst zu sein, dass Standard&Poor das britische Bankensystem aus der Liste der sichersten Banken der Welt gestrichen hat (6). In der britischen Innenpolitik ist diese Art des Vorgehens eine bewährte Methode. Aber in der realen Welt ist damit die post-Wahl-Krise garantiert, wenn Wahlversprechen und Wirklichkeit aufeinander prallen. Wir fragen uns auch, ob es der britischen Regierung gelingen wird, ihre subjektive Sicht der Dinge bis zu den Wahlen den Wählern als objektive Tatsachen vorzugaukeln. Wir erinnern uns noch sehr gut daran (7), dass die US-Republikaner eine vergleichbare Strategie verfolgten, damit aber an der Implosion der Wall Street vor den Wahlen scheiterten. In den USA stehen dieses Jahr ebenfalls Wahlen an, und auch dort klaffen politische Verlautbarungen/ offizielle Statistiken und die Realität immer weiter auseinander. Besonders auffällig ist dies bei den Verkaufszahlen der US-Staatsanleihen. Auf der einen Seite behaupten die Regierung und die US-Zentralbank, sie gingen weg wie warme Semmel (8), obwohl wegen der wachsenden Defizite immer mehr davon ausgegeben werden müssen. Auf der anderen Seite stagniert die Nachfrage Chinas, das in den letzten Jahren dafür Hauptabnehmer war, bzw. stoßen die chinesischen Behörden sogar US-Wertpapiere ab (9). Da die US-Privathaushalte über sehr wenig Sparvermögen verfügen und inzwischen alle großen Staaten einen immensen Finanzierungsbedarf für ihre wachsenden Defizite haben, bleiben nur zwei Lösungen: - Tim Geithner zaubert die Käufer von US-Staatsanleihen aus dem Hut - Die US-Zentralbank kauft unter der Hand die Mehrzahl der US-Staatsanleihen via ihre primary dealers und andere in den Steuerparadisen wie den Cayman-Inseln, den britischen Kanalinseln, HongKong … angesiedelten Finanzinstitute (10) Wir glauben eher an die zweite Option. Aber dies ist genau das, was die Amerikaner den Chinesen, die einen Wertverfall ihrer Dollar-Reserven fürchten, versprochen hatten, nicht zu tun. Wir sagen daher eine radikale Verschärfung der Spannungen zwischen Washington und Peking in den nächsten Monaten voraus (11). Da mit dem Waffenverkauf an Taiwan, den Treffen mit dem Dalai Lama, den Handelskonflikten und der Iranpolitik bereits ein gewaltiges Konfliktpotential zur Verfügung steht, gehen wir davon aus, dass die Spannungen im zweiten Quartal in einem Konflikt eskalieren werden. Das wird natürlich die gegenwärtige umfassende Krise noch verschärfen. Für Japan bestätigt sich immer mehr, dass es seine Außenpolitik neu ausrichtet. Tokio sucht immer stärker den Schulterschluss mit Peking. Angesichts der großen Dollarreserven, über die Japan verfügt, wird dies zu einer Schwächung des Dollars führen. Die Liste der Konfliktpunkte zwischen Japan und den USA verlängert sich: Es geht nicht mehr nur noch um die amerikanischen Militärbasen in Japan, sondern zusätzlich auch um die Polemik zu den geheimen Abkommen zwischen Japan und den USA während des Kalten Kriegs. In wirtschaftlichen Angelegenheiten wirft Tokio Washington vor, die Probleme bei Toyota zum Anlass zu nehmen, Misstrauen gegen japanische Produkte im allgemeinen zu schüren. Aber Japan hat noch andere Probleme als nur das sich abkühlende Verhältnis zum großen Verbündeten. Zwanzig Jahre Rezession und explodierende Staatsverschuldung lassen Japan an der Nachhaltigkeit seines Wirtschaftssystems zweifeln. Auch wird es für Japan immer schwerer, seine gigantische Schuldenlast zu finanzieren. Sogar die japanische Regierung kann heute ihre Defizite nur noch mit Schwierigkeiten finanzieren. Für eine japanische Regierung ist dies eine bisher nicht vorstellbare neue Situation. Eines steht damit fest: Im zweiten Quartal 2010 werden die USA, Euroland, Großbritannien, Japan und China aus ihren süßen Träumen vom Aufschwung aufwachen. Entwicklung der Zahl der Bankinsolvenzen in den USA und deren Gesamtverluste (2007 – 2010) (Blau: Insolvenzen; rot: Verluste in Milliarden USD) – Quelle: Faillitesbancaires-overblog / FDIC http://www.leap2020.eu/Drei-Grundtendenzen-die-die-Krise-im-zweiten-Quartal-2010-verscharfen-werden_a4720.html -------- Noten: (1) Das aktuelle Dollar basierte System muss durch eine internationale Korbwährung ersetzt werden (vgl. vorhergehende Ausgaben des GEAB). (2) Allein in den USA geht Moodys davon aus, dass Kredite im Wert von 1.400 Milliarden Dollar, die aufgenommen wurden, um Unternehmen zu kaufen, große Schwierigkeiten der Refinanzierung haben werden. Quelle: CNBC, 02/02/2010 (3) Quelle: Bloomberg, 27/01/2010 (4) Wegen den in den baltischen Staaten ausstehenden Krediten bleibt die Lage des schwedischen Banken recht prekär. Quelle: Swedishwire, 19/01/2010 (5) Das Unternehmen Aon, dass sich auf Risiko-Staaten spezialisiert hat, schätzt die Zahl der Bankrott gefährdeten Länder auf nunmehr 18; es geht davon aus, dass sich das Problem 2010 zuspitzen wird. Quelle: Business Insurance, 27/01/2010 (6) Quelle: Reuters, 28/01/2010 (7) Dazu haben wir auch allen Grund, denn unsere falsche Einschätzung über die Erfolgsaussichten einer solchen Strategie führte dazu, dass wir uns in unserer Vorhersage über den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen vollkommen irrten. (8) Sie können ja auch nichts anderes sagen: Sollten sie es tun, verlöre der Dollar an einem Tag 80% seines Werts (9) Wie wir es voraussagten, hat China 2009 begonnen, seine Dollars und Wertpapiere in Dollar abzustoßen (10) Vielleicht versucht die US-Zentralbank aber auch, die US-Geldfonds zu überreden, sie zu kaufen. Ben Bernanke ist in Verhandlungen mit deren Geschäftsführern, um die Liquidität, die in den letzten Monaten in die Finanzmärkte gepumpt wurden, wieder aufzusaugen. Denn angeblich sind die „primary dealers“ nicht mehr in der Lage, diese Aufgabe zu übernehmen. Vielleicht wollen sie aber auch einfach nicht mehr? Quelle: Bloomberg, 11/02/2010 (11) Quelle: New York Times, 26/01/2010 Quelle: http://www.leap2020.eu/Drei-Grundtendenzen-die-die-Krise-im-zweiten-Quartal-2010-verscharfen-werden_a4720.html
Solve et Coagula 28.05.10, 08:48
No new posts Politiker fordert Schweiz zu Boykott Israels auf
Ledergerber legt sich mit Israel an Von Felix Schindler. In einem Radiobeitrag kritisierte der Alt-Stadtpräsident Israel scharf, Juden sprechen von einer «verabscheuenswürdigen Darbietung». Doch Ledergerber ist unnachgiebig: «Ich stehe zu meiner Meinung.» Alt-Stadtpräsident Elmar Ledergerber richte «seiner Stadt immensen Schaden» an und müsse von seinem Posten zurücktreten – «freiwillig oder unfreiwillig», schreibt der israelische Blogger Paul Uri Russak. Grund für die Attacke ist Ledergerbers Kolumne auf Radio Suisse Romande. Dort äusserte der Präsident von Zürich Tourismus seinen Unmut über die Aufnahme Isreals in die OECD und forderte die Bevölkerung zu einem wirtschaftlichen Boykott Israels auf. Weiterlesen: [url]http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Ledergerber-legt-sich-mit-Israel-an/story/30044166[/url]
Solve et Coagula 27.05.10, 17:18
No new posts Heimatsuche im Geist des Judentums
Heimatsuche im Geist des Judentums Yakov Rabkin beleuchtet das Verhältnis von Zionismus und Orthodoxie Zu den jüdischen Intellektuellen, die der Politik des Staates Israel kritisch gegenüberstehen, gehört auch der in Kanada lehrende Historiker Yakov M. Rabkin. Er beruft sich dabei nicht zuletzt auf jüdisch-orthodoxe Positionen, die er in einer unlängst erschienenen Studie in ihrem geschichtlichen Horizont dargestellt hat. Sabine Matthes führte in München ein Gespräch mit dem Wissenschafter. In der Debatte um den Nahostkonflikt kommt es öfters zu einer annähernden Gleichsetzung von Judentum, Zionismus und dem Staat Israel. Dabei wird Kritik an der Politik Israels auf jüdischer und israelischer Seite häufig als Ausdruck des Antisemitismus verstanden; umgekehrt droht in Europa das orthodoxe Judentum zunehmend mit der Haltung jener militant nationalreligiösen Siedler identifiziert zu werden, die sich in Cisjordanien seit 1967 als Vorposten israelischer Gebietsansprüche niedergelassen haben. Dabei geht vergessen, dass die radikalste Ablehnung Israels gerade auch von strenggläubigen orthodoxen Juden kommt, die ihren traditionellen Antizionismus mit der Thora begründen. Der kanadische Historiker Yakov M. Rabkin, Professor für jüdische Geschichte an der Universität Montreal, leistet mit seinem jüngsten Buch, «Au nom de la Thorah. Une histoire de l'opposition juive au sionisme» (Quebec 2004), einen wesentlichen Beitrag zur Unterscheidung zwischen den verschiedenen Konzepten Judentum und Zionismus, jüdischer und christlicher Zionismus, jüdischer und christlicher Antizionismus. Hier gehts weiter: http://www.nzz.ch/2005/07/04/fe/articleCT1DT.html
Solve et Coagula 27.05.10, 10:09
No new posts Weiht euer Herz dem Schöpfer
Weiht euer Herz dem Schöpfer "Erst wenn ihr alles Gott schenkt: Geist, Seele, Körper, ja sogar euer Haus und Geld, seid ihr in Sicherheit. Denn allein der Herr ist fähig, euch zu sagen, wie ihr es zum Guten verwenden könnt. Als Erstes jedoch sollt ihr Gott euer Herz schenken, Er selbst bittet euch darum. Weshalb? Weil der Teufel sich ins Herz einschleicht. Das Herz entspricht der Astralebene, welche die materielle Ebene berührt. Deswegen können die dunklen Kräfte der unterirdischen Welt das Herz leichter beeinflussen, als den Intellekt, die Seele oder vor allem den Geist. Was ihr auch Böses tut, den Geist könnt ihr nicht mitziehen. Der Geist ist ein Funke, der niemals verdunkelt oder gelöscht werden kann; er ist zu nahe bei Gott. Der Herr bittet euch um euer Herz, aber ihr entgegnet: 'Warum denn, Herr? Mein Herz gehört doch dieser oder jenem...' - 'Gut, das kann ich verstehen', sagt der Herr, 'aber gib es mir trotzdem, denn all dein Unglück und Leiden kommt daher, dass du dein Herz für dich behältst, und es kann dir nur üble Streiche spielen.' Schenkt Gott euer Herz, dann ist es in Sicherheit. Er weiß es zu tragen, ohne es fallen zu lassen. Dagegen ist es bei demjenigen, den ihr liebt, niemals sicher. Solange ihr euer Herz nicht dem Herrn weiht, seid ihr innerlich immer großen Störungen ausgeliefert. Es wurden schon so viele außergewöhnliche Menschen durch ihr Herz in allerlei Ausschweifungen und Torheiten hineingezogen! Ja das Herz... keiner ist vor den Dämonen sicher, die versuchen, sich der Herzen der Menschen zu bemächtigen. Deswegen sollt ihr immer um himmlischen Schutz ersuchen und Gott euer Herz schenken. Und Gott sendet dann seine Engel, damit sie in eurem Herzen wohnen und es in Schutz nehmen." Omraam Mikhaël Aïvanhov
Solve et Coagula 25.05.10, 21:49
 
 
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