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Pegus
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New PostErstellt: 17.12.06, 16:12     Betreff: Re: "D i e T e m p l e r ....

EiFi 4321901 Feuerbällchen Anzünder,...
Hallo Eva - leider kann ich nicht so einfügen wie ich es mir vorgestellt hatte :-)
<><

Teil 4

Spekulationen um ein Fortbestehen

und um Nachfolger des Ordens





Zwar fand der Orden nach dem Prozess sein offizielles Ende , aber viele beriefen sich noch Jahrhunderte später auf die Templer. Einige dieser Organisationen hatten durchaus das Recht dazu bei anderen fällt es schwer einen Zusammenhang zu finden. Die vielen esoterisch, okkulten (Geheim-) Orden, die ihren Namen und angeblich auch ihre Lehren von den Tempelrittern ableiten, bleiben hier unerwähnt. Aus diesem Grund beschränkt sich diese Arbeit auf reguläre Ritterorden und dem Zusammenhang zwischen der Geschichte Schottlands und der, der Freimaurer mit den Templern.

Reguläre Ritterorden

Als Philipp die Templer in Frankreich verfolgen ließ gelang es einigen zu flüchten. Ein paar fanden bei den Johannitern Zuflucht, andere bei den Deutschherren. In Portugal , wo die Templer durch einen Untersuchungsausschuss freigesprochen worden waren, änderten sie einfach ihren Namen um in Christusorden. Dieser Orden bestand weit bis ins 16. Jahrhundert und war besonders bekannt für seine Erfolge in der Seefahrt. Vasco da Gama war ein Ritter Christi und Prinz Heinrich der Seefahrer ein Großmeister. Die Schiffe des Christusorden segelten sogar unter dem berühmten Kreuz des Templerordens, dem roten Tatzenkreuz. Auch Christoph Kolumbus segelte unter diesem Kreuz über den Atlantik. (Er war mit der Tochter eines ehemaligen Großmeisters des Christusordens verheiratet und hatte von diesem Seekarten und Logbücher bekommen.)

Die Spanischen Templer hatten sich ebenfalls den Verfolgungen widersetzt und fanden bei anderen Orden Unterschlupf. Der Orden von Montesa wurde hauptsächlich für diesen Zweck gegründet. Das Kreuz der Ritter von Montesa ist dem der Templer sehr ähnlich wenn es auch einige kunstvolle Veränderungen aufweist.

In gewisser Hinsicht kann man auch den Jesuitenorden als Nachfolgeorden der Templer betrachten. Ihr Gründer Ignatius von Loyola war ein Soldat bevor er den Orden gründete. Anfangs musste er dafür kämpfen , dass der Orden offiziell anerkannt wurde, denn der Papst hatte sich zuerst geweigert die "Kompanie Jesu" zu genehmigen, weil sie ihm zu militärisch schien. 1773 wurde der Orden sogar "aus geheimen Gründen" verboten. Die Jesuiten teilten die Welt auch wie die Templer in Provinzen ein. Doch ihnen gelang was den Templern versagt blieb: die Gründung eines Ordensstaates in Paraquay.

Die Templer und Schottland

Zur Zeit als die Tempelritter auf dem Kontinent verfolgt wurden, sah die Situation in Schottland anders aus. Es war die Zeit "Bravehearts"( William Wallace), Schottland kämpfte unter ihrem König Robert Bruce um die Unabhängigkeit von England. Das Schottland des 13/14 Jahrhunderts war noch tief im keltischen Erbe verwurzelt und zu den alten Mythen hatten sich die neuen christlichen fast unmerklich eingefügt. Das keltische Königreich, das im 5. Jahrhundert von irisch-keltischen Siedlern unter dem Namen Dalriade gegründet worden war, kämpfte lange mit den Pikten um die Vorherrschaft. Doch im Jahre 843 gelang es Dalriade die Pikten zu besiegen und Schottland wurde unter König Kenneth MacAlpin zu einem einheitlichem keltischen Königreich. Unter König David I. wurde Schottland zu einem feudalem Königreich (1124) und er war es auch der das Amt des "Royal Steward", das mit den sogenannten "Hausmeiern" der Merowinger in Frankreich verglichen werden kann, und aus dem das Hause Stuart hervorging. Seinen Höhepunkt erlebte das schottische Königreich unter Alexander III. und endete auch mit seinem Tod 1286. Durch seinen Tod kam es zu schweren inneren Konflikten um die Krone, denn Alexander hatte keine Söhne hinterlassen. Die sogenannten "Hüter des Friedens" der Earl of Fife, der Earl of Bucham, James der Stuart, John Comyn und die Bischöfe von Glasgow und St. Andrews bildeten eine Interimsregierung. Unter den Bewerbern für den Thron befand sich auch Robert Bruce` Großvater, bekannt als, "der Bewerber".Als die Frage um den Thron nicht geregelt werden konnte, bat man den König von England, Edward I., um Unterstützung. Dieser wollte aber die Oberherrschaft über Schottland für sich selbst, und erst nach dem Protest der schottischen Adligen, übertrug er John Baliol, der ein Anrecht darauf hatte, die Krone. Nachdem Edward von John Baliol einen Gehorsams- und Lehnseid verlangt hatte, kam es 1294 zu einem Aufstand der Schotten. Trotz eines Bündnisses mit Frankreich besiegte Edward sie Schotten und begann das keltische Erbe der Schotten systematisch zu zerstören. Er ließ unter anderem den schottischen Krönungsstein, dem heiligsten Talismann der Schotten, von Scone nach London bringen, sich darauf einen Thron bauen, und in die Westminster Abbey bringen, wo er auch bis 1995 (!) blieb.( Heute kann man eine Kopie des Steines in der Westminster Abbey sehen, und das Original in Schottland.) Einstweilen gingen die Kämpfe in Schottland weiter, doch trotz William Wallace Erfolge gelang es den Schotten nicht die Unabhängigkeit zu erlangen. Nach einer schweren Niederlage gegen die Engländer, (die übrigens von einer Truppe Templern, trotz eines Verbotes, das besagte, dass der Templerorden sich nicht an Kriegen von weltlichen Herrschern beteiligen durfte), am 22.7.1298 musste William Wallace als Hüter des Landes zurücktreten, und diese Ehre wurde an Robert Bruce und John Comyn weitergegeben. Wegen Streitigkeiten untereinander wurde Bischof Lamberton 1299 als dritter Hüter des Landes zugezogen, der jedoch zu Bruce hielt und mit John Comyn zu streiten begann. Darauf trat Bruce zurück und begann seine Position mit Hilfe von anderen Mitteln zu stärken. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Robert Bruce Elisabeth de Burgh, was ihm zum Schwiegersohn eines Verbündeten des englischen Königs machte. Außerdem wurden durch diese Ehe auch Verbindungen mit Irland geknüpft, von wo Bruce nun ohne Schwierigkeiten Hilfe für sich anfordern konnte. 1305 als William Wallace hingerichtet worden war, und Comyn von Edward gezwungen worden war einen Treueeid zu schwören, begann Robert Bruce seine Pläne für ein unabhängiges keltisches Schottland zu realisieren. Am 10.2 1306 ermordete Robert Bruce John Comyn in der Greyfrias Kirk in Dumfries. In einer Kirche Blut zu vergießen war streng verboten denn der Ort war schließlich heilig, und galt als Zufluchtsstätte. Doch Bruce ließ sich dadurch nicht abhalten, und es schien als hätte er bewusst provoziert, denn er verwendete einen Dolch und schleppte den blutigen Leichnam auch noch zum Hochaltar. Dieser Akt konnte natürlich nicht ohne Folgen bleiben, sah er doch verdächtig nach einem heidnischen Opferung aus, und so wurde Robert Bruce vom Papst exkommuniziert. Die Bischöfe Lamberton und Wishart unterstützten Bruce jedoch gegen päpstliche Verordnung und gaben ihren Segen als er begann schottische Gebiete wieder zurückzuerobern. Seit dem Tod seines Vaters 1304 war machte er seine Thronansprüche geltend, immerhin war er ja ein Nachfahre von Kenneth MacAlpin, des Königs vom sagenumworbenen keltischen Königreiches Dalriade. Sechs Wochen nach dem Tod von Comyn wurde Robert Bruce in Scone gekrönt. Für England wie für das Papsttum war dieser neue König eine Gefahr, einerseits als politische Bedrohung, wie auch als Gefahr einer Auferstehung der alten heidnischen Bräuche. Trotz der Unterstützung durch einige bedeutende Clans gelang es Bruce lange Zeit nicht die Engländer zu schlagen. Mittlerweile war er von allen Staatsoberhaüptern, mit Ausnahme von Edwards Nachfolger Edward II. und des Papstes, als rechtmäßiger König der Schotten anerkannt worden. Die große Wende im schottischen Unabhängigkeitskrieg kam mit der Schlacht von Bannockburn am 24.6. 1314 ( am Tag des heiligen Johannes). Gegen Ende 1313 belagerte Bruce` Bruder Edward eine kleine englische Garnison in Sterling Castle. Die Belagernden unter Edward Bruce, der die Kräfte seiner Truppe nicht verschwenden wollte, kam mit den Verteidigern zu einem Kompromiss über ein: wenn keine englische Armee bis zum Mittsommer im Umkreis von 3 Meilen erscheint, werde die Garnison kapitulieren. Die konnte Edward II. natürlich nicht auf sich sitzen lassen, und er beschloss Sterling zu befreien. Die Größe seiner Armee mit der er nach Sterling zog, deutet jedoch darauf hin, dass er etwas anderes vorhatte, nämlich eine endgültige Niederwerfung von Bruce und die militärische Besetzung Schottlands. Laut modernen Historikern umfassten die englischen Streitkräfte nicht weniger als zwanzigtausend Mann, was ihnen eine Zahlen mäßige Überlegenheit von 3 zu 1 verliehen hätte. Dazu kam dass die schottische "Ritter" und Infanteristen eine Bewaffnung und Rüstung besaßen, die an ihre englischen Gegner nicht heranreichte. Die meisten Historiker stimmen darüber ein, dass die Infanteristen fast ausschließlich mit Spießen, Speeren und Äxten bewaffnet waren, und dass nur die berittene schottische Ritter eine gute Ausrüstung besaßen, von denen es allerdings nur sehr wenige gab. Während des Kampfes, als bereits alle schottischen Krieger in die Schlacht verwickelt waren, und es schien als ob sie die Schlacht bereits verloren hätten, kam plötzlich eine "frische" Streitmacht die, die Engländer in die Flucht trieben. Laut den Schotten bestand diese "Streitmacht" aus Freisassen, Kindern, Marketendern und anderen Nichtkämpfern, die sich als Freiwillige in die Schlacht geworfen hatten. Wenn diese Streitmacht so unerwartet gewesen wäre, hätte der Vorstoß die Schotten nicht weniger überraschen müssen als die Engländer, jedoch breitete sich in den schottischen Reihen keine Verwirrung aus, es deutet also darauf hin dass man damit gerechnet hatte. Jedenfalls floh der englische König Edward beim Anblick der Streitmacht mit fünfhundert seiner Ritter von Schlachtfeld und die englischen Infanteristen folgten ihm, wobei sie ihren Tross, ihr Geld, ihre Waffen und Ausrüstung zurückließen. Die Schotten hatten damit die entscheidende Schlacht gewonnen und setzte den englischen Ansprüchen auf Schottland , dass für die nächsten 289 Jahre unabhängig bleiben sollte, ein Ende.

Bannockburn ist bis heute eines der nationalen Heiligtümer der Schotten, und man kann die Schlacht im "Bannockburn Heritage Center" genau nachvollziehen. Was es zu einem so großem Mythos machte, war die Tatsache, dass eine kleine Truppe, noch dazu schlecht bewaffneter Schotten, ihrer Armee zu Hilfe kam, und die Engländer in die Flucht trieb. Dass ein Haufen von Bauern mit Mistgabeln und ähnlichen Dingen bewaffnet, es schaffte das in Bedrängnis geratene schottische Heer zu retten, und den Engländern so große Angst gemacht hatte, dass sie Hals über Kopf das Schlachtfeld verließen, wird immer wieder stolz von den Schotten betont, und kann überall nachgelesen werden. Trotzdem scheint es ziemlich unglaubwürdig, dass sich das viel besser bewaffnete und Zahlen mäßig weit überlegene englische Heer, von einer Horde dahergelaufener Schotten in die Flucht treiben ließ. Es sei denn es waren keine schlecht bewaffneten Schotten. Die Autoren Baigent und Leigh sind zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei dieser "Horde" nachrückender Krieger um eine Abteilung der Templer halten könnte. Dies scheint zwar auf den ersten Blick etwas unglaubwürdig, aber bei näherer Betrachtung einleuchtend. Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass die Templer zu der Zeit, als Robert Bruce um die Unabhängigkeit kämpfte, selbst gerade verfolgt wurden, und es einigen gelang zu flüchten, was eindeutig bewiesen ist, und sie in England nie so verfolgt wurden, wie auf dem Kontinent, scheint es nicht so abwegig, dass einige von ihnen nach Schottland flüchteten. Schottland war ein idealer Zufluchtsort für flüchtige Templer. Ihr König war exkommuniziert, stand also nicht unter dem Einfluss des Papstes, und war unter allen Orten wo sich die Templer hin flüchten konnten der passendste. Zu Schottland hatten die Templer bereits freundschaftliche Beziehungen, und das Reich wäre um Unterstützung im Kampf auch froh gewesen. Mittels der Templerflotte wäre es leicht möglich gewesen dorthin zu kommen. Da die englische Flotte bei Ayr den Zugang zur irischen See versperrte, und nördlich von den Inseln Jura und Islay der Verbündete Englands, MacDougall, patrouillierte, gab es nur eine offene Route: entlang der Nordküste Irlands zwischen den Inseln Islay, Jura und dem Mull of Kintyre nach Argyll. Argyll war ein Herrschaftsgebiet von Bruce und sein Freund und Verbündeter Angus Og MacDonald von Islay, kontrollierte Islay und Jura, sodass die Templerflotte eine direkte Verbindung von Nordirland nach Schottland gehabt hätte. Das Überleben der Templer in Schottland wird einerseits von Baron von Hund bestätigt, denn laut der strikten Observanz floh der Präzeptor Auvergne Pierre d'Aumont mit einigen Rittern nach Schottland, nachdem er als Nachfolger von Jaques de Moley bestimmt worden war, andererseits durch eine Urkunde die ein gewisser Bernard-Raymond Fabré-Palaprat um 1804 vorlegte, die Anweisungen für die Fortführung des Ordens beinhaltete. Dieser sogenannte "Charta transmissionis des Larmenius" stammte angeblich aus dem Jahre 1324, und gab an, dass Jaques de Moley kurz vor seinem Tode Johannes Marcus Larmenius zu seinem Nachfolger bestimmte. Ob dies nun der Wahrheit entspricht oder nicht sei dahingestellt, allerdings enthält dieses Dokument eine bedeutende Aussage:" Ich werde zum Schluss sagen und befehlen, dass die schottisch-templerischen Deserteure des Ordens mit einem Bannfluch zu belegen sind." Wie auch immer man zu diesen Aussagen steht, sicher ist jedenfalls dass zumindest einige Templer nach Schottland kamen, unsicher ist jedoch wie viele. Entscheidend ist, dass auch eine kleine Anzahl Templer in der Lage gewesen wäre, durch ihre gute Ausrüstung (die zu der Zeit die beste war), durch ihre Erfahrung im Kriegshandwerk und ihre strategischen Kenntnisse für die schottischen Heere eine wahre Bereicherung gewesen wären. Bleibt nur noch über zu klären warum es ausserhalb freimaurerische Historikerkreise keine Aufzeichnungen über ein Mitwirken der Templer in der Schlacht von Bannockburn gibt. Aus schottischer Sicht gibt es dafür drei Gründe: einerseits muss der schottisch nationale Mythos gewahrt werden, wonach es einig und allein dem schottischen Patriotismus zu verdanken war, die englische Armee zu schlagen, andererseits war Philipp von Frankreich ein Verbündeter Schottlands, den es nicht zu verärgern galt, außerdem hoffte Robert Bruce auf eine Aussöhnung mit dem Papst. Aus englischer Sicht war die Niederlage schon schmachvoll genug, als um noch lange darüber zu reden. Die Templer waren es gewohnt sich laut ihrem Leitspruch: "Non nobis, domine,non nobis, sed nomini tuo da gloriam." , immer einem Herren unterzuordnen und sich selbst niemals vor ihre Erfolge zu stellen.

Wenn man heute das Bannockburn Heritage Center besucht, und sich dabei genauer die Vitrine ansieht, in der eine Nachbildung des Schlachtfeldes und aller Beteiligten ausgestellt ist, kann man auch eine Truppe von Rittern sehen, die mit einem weißen Umhang mit roten Templerkreuz bekleidet ist. Leider steht nirgendwo geschrieben um was für eine Truppe es sich dabei handelt. Der Spruch, der unter der Statue Robert Bruce's auf dem "Schlachtfeld" im heutigen Bannockburn steht, hätte auf jeden Fall zu den Templern gepasst:

"For God and St. Andrew"

Robert the Bruce, King of Scots

planted his standard near this spot

when the scottish patriots under his comand

vanquished the army of Edward II of England

at the Battle of Bannockburn 24 th June ~ 1314

"We fight not for glory, nor for wealth nor honor but only and alone

we fight for freedom which no good man surrenders but with his life."




Die Freimaurer

Die Freimaurer selbst sind sich über Ursprung nicht im klaren doch viele freimaurerische Historiker versuchen eine Verbindung zwischen den Templern und der Freimaurerei herzustellen. Die Freimaurerei in ihrer heutigen Form datiert aus dem 17.Jahrhundert.

" Sie ist eine Synthese aus den vielfältigen Ideen und Erkenntnissen, die durch die Erschütterungen in der Religion, Philosophie, Wissenschaft , Kultur, Gesellschaft und Politik des Westens hervorgebracht wurden. Die Freimaurerei diente als eine Art Bindemittel, das die zerrissene Welt, einer zersplitternden Weltanschauung auf eine Weise zusammenhielt, wie es die katholische Kirche nicht mehr vermochte."

Zur Zeit Jakobs I. von England hatte sich bereits ein Logensystem der Zünfte der "operrativen" Steinmetze über Schottland ausgebreitet, von wo es auch gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges nach England vordrang. Seit jeher Hatte das Freimaurertum eine enge Verbindung zum Hause Stuart und traten für eine Monarchie unter den Stuarts ein. Einige der Vertreter dieser Freimaurer schlossen sich zu einem "Unsichtbaren Kollegium" zusammen, das maßgeblich vom Gedankengut der Rosenkreuzer beeinflusst war. Das esoterische Gedankengut der Rosenkreuzer, das sich als Propagandainstrument gegen das Papsttums und des Heiligen Römischen Reiches sah, stammte aus den protestantischen Fürstentümern Deutschlands. Durch den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges wurden viele protestantische Philosophen, Wissenschaftler und Esoteriker gezwungen nach England zu flüchten, da Deutschland von katholischen Armeen überrannt wurde. Auf diese Weise gelangen die Lehren der Rosenkreuzer nach England. Dem "Unsichtbaren Kollegium" gehörten unter anderem Elias Ashmole, bekannt durch das nach ihm benannte Museum in Oxford, Sir Christopher Wren, der Erbauer von St. Paul`s Cathedral, und Dr. John Wilkins an. Diese drei waren auch Gründungsmitglieder der "Royal Society".Sie wurde 1661 gegründet und stand unter der Schirmherrschaft des Monarchen. Im Laufe der Jahre verschmolzen das Gedankengut der Rosenkreuzer, das "Unsichtbaren Kollegium" und die"Royal Society" zu dem, was als "spekulative" Freimaurerei bekannt ist. Wichtigstes Bindungsglied war wahrscheinlich Sir Christopher Wren, der als Architekt ebenso wie als Gelehrter und Philosoph die Begriffe "operrative" und "spekulative" Freimaurerei in sich vereinte. Er soll sogar im Jahre 1685 zum Großmeister der Freimaurer in England geworden sein.

Eine Verbindung zwischen den Freimaurern und dem Orden der Templer wurde hauptsächlich von einem deutschen Adeligen Namens Gotthelf von Hund propagiert, der für eine neue Freimaurerei warb, die sich direkt von den Templern ableitete. Von Hund war von einem "unbekannten Oberen", den er "Ritter von der roten Feder" nannte, in "Hochgrade" eingeweiht worden und zum "Chevalier Templier" ernannt worden. Nach seinem Eintritt in die "Templer Freimaurerei" habe er Bekanntschaft mit Karl Eduard Stuart geschlossen (besser bekannt als "Bonnie Prince Charlie"), einem der "unbekannten Oberen". Die Form der Freimaurerei, die von Baron von Hund eingeführt worden war, wurde bekannt unter dem Namen "Strikte Observanz". Die Mitglieder der Strikte Observanz verstanden sich als direkte Nachfolger der Templer. Doch Baron von Hund konnte seine Behauptung, dass die "Strikte Observanz" direkt auf die Tempelritter zurückgehe nicht beweisen, da er von seinen "unbekannten Oberen" im Stich gelassen wurde. Bis zu seinem Lebensende beteuerte von Hund, dass er kein Scharlatan sei, und die geheimnisvollen "Oberen" ihm versichert hätten wieder mit ihm Kontakt aufzunehmen. Wenn man die Personen genauer betrachtet, die von Hund bei seiner Aufnahmezeremonie beiwohnten, wird die Tatsache, dass er sie nie wieder gesehen hat, klarer. Anwesend waren der Earl of Kilmarnock und Lord Clifford ( wahrscheinlich handelte es sich hier um den Lord Clifford von Chudleigh einem Verwandten von Charles Radclyffe). Der Earl of Kilmarnock, Karl Eduard Stuart und Charles Radclyffe waren alle Jakobiten, die entweder nach dem missglückten Versuch das Hause Stuart wieder auf den Thron zu bringen (1745/46), entweder getötet worden, verbannt oder waren gezwungen gewesen ins Exil zu gehen. So verwundert es also nicht, dass Baron von Hund nie mehr etwas von seinen "unbekannten Oberen" gehört hat. Zu dem Beweismaterial mit dem von Hund die Strikte Observanz als direkte und echte Nachfahren des Templerordens beweisen wollte, zählt eine Ahnentafel der Großmeister der Templer ab 1118. Diese Liste deckt sich, bis auf die Schreibung eines einzigen Namens, mit der die, die Autoren Baigent und Leigh 1982 mit Hilfe umfangreicher Dokumente, die zur Zeit von Hunds noch nicht zur Verfügung standen. Die Liste von Hunds musste also von jemandem gekommen sein, der sich mit der Geschichte des Ordens außergewöhnlich gut ausgekannt hatte. Laut Baron von Hund erhielt er dieses Namensverzeichnis von einem der "unbekannten Oberen". Dieser "Ritter von der roten Feder", der den Baron auch zum "Chevalier Templier" geschlagen hatte, ist nach Baigent und Leigh, die Zugang zu einer Gruppe Namens "Stella Templum" erhalten hatten, die seit mehr als zweihundert Jahren ein Archiv von jakobitisch-templerischen Dokumenten verwaltet, ein gewisser Alexander Seton oder Montgomery (einen Namen den sich die Familienmitglieder zugelegt hatten). Alexander Seton stammte aus einer anerkannten schottischen Familie, die sich schon zur Zeit Robert Bruce` einen Namen gemacht hatte. Sir David Seton war dabei als Robert Bruce John Comyn tötete und war auch sein Schwager. Außerdem gibt es eine Verbindung zwischen den Templern und dieser Familie, zumindest laut der Familienchronik, die George Seton 1896 angefertigt hatte. In einer Eintragung kann man lesen, dass die Tempelritter, ca. 1560, ihres Vermögens beraubt wurden, und aus Schottland auszogen, an der Spitze stand der Großprior, David Seton. Danach folgt ein aus der Zeit mit dem Titel Die heilige Kirche und ihre Diebe. Sowohl die Templer wie auch David Seton werden erwähnt : ... Doch spürt` der Tempel kein Verzagen, als Sir David Seton das Kreuz getragen. Wenn dieser David Seton überhaupt existiert hat, muss es sich um den Enkel des Sechsten und Neffen des Siebten Lord Setons gehandelt haben. Es gibt noch einige "Überlieferungen" und Dokumente, in denen ein Überleben des Templerordens in Schottland geschildert wird, und einige schottische Clans sowohl mit den Freimaurern als auch mit den Templern in Verbindung gebracht werden. Bei den Clans handelt es sich hauptsächlich um die der Stuarts ( der Clan war durch die Ehe von Marjorie , der Tochter von Robert Bruce, und Walter dem Steward entstanden ), der Setons, die auch mit dem Hause Bruce verwandt waren, und der Saint – Clairs (heute Sinclair). Die Stuarts hatten seit immer eine große Bedeutung der Geschichte Schottlands, nicht nur wegen Mary Stuart. Die Familienmitglieder dieses Clans waren stets darauf aus ihren Thronanspruch geltend zu machen, und selbst in der normal unpolitischen Freimaurerei gab es einen stark Stuart – politisch orientierten Zweig, die sogenannten jakobitischen Freimaurer. Erst durch das mißglückte Manöver von Karl Eduard Stuart ("Bonnie Prince Charlie") den Thron wieder in die Hände des Hauses Stuart zu bekommen, endeten die politischen Ambitionen der Stuarts. Die Sinclairs stehen auch in einer besondere Verbindung zwischen den Templern und Den Freimaurern : Eines der Heiligtümer der Freimaurerei, wenn nicht sogar das Heiligtum schlechthin, ist die Rosslyn Chapel. Diese bemerkenswerte Kapelle wurde 1446 von William St. Clair entworfen, und auf seinen Auftrag hin, gebaut. Es ist ein Kunstwerk der Steinmetzkunst, um das sich viele Legenden gebildet haben. Die Kapelle ist voll von in Stein gehauenen Darstellungen Ereignisse der schottischen Geschichte und Mythologie. So kann man die Darstellung von William St. Clair sehen, der das Herz von Robert Bruce in den Händen hält. Wenn man in die Krypta hinuntersteigt und sich in dem dunklen Raum halbwegs orientiert hat, steht man plötzlich vor Templergräbern. Diese Gräber könnten aus dem nahe gelegenen, 11 km entfernten, ehemaligem Templerstützpunkt Balantrodoch ( der Ort heißt heute einfach "Temple") stammen. Warum diese Gräber in die Rosslyn Chapel gebracht wurden ist ebenso ungeklärt, wie die Tatsache warum auf dem Grab von William St. Clair groß "Knight Templar" steht.

Innerhalb der Freimaurerei gibt es einige Rituale und Namen die auf die Templer zurückgehen. So wurde 1743 in Lyon der sogenannte "Rache" oder "Kadosch" – Grad eingeführt, wo der Tod Jaques de Moleys gerächt werden sollte, und innerhalb der Strickten Observanz ist der höchste Grad der eines Tempelritters.

Dass sich das Erbe der Templer über Jahrhunderte durch die Hilfe von Familien wie Stuart, Seton oder Saint – Clair, und durch die Freimaurer erhalten habe können, kann vom heutigen Standpunkt weder bewiesen noch verneint werden. Was bleiben sind Spekulationen und Mythen.

Konklusion
Nach wie vor steht der Orden des Tempels in Mittelpunkt vieler Spekulationen, Theorien und Mythen. Unzählige Bücher wurden über die Templer geschrieben, die oftmals zu ganz unterschiedlichen Schlüssen kommen. Ob der Orden nun Opfer einer ungerechten Justiz geworden ist, oder seinen Untergang sogar selbst herbeigeführt hat, wird wohl nie erwiesen werden können. Ebenso wenig wie man mit Sicherheit sagen kann, ob die ganzen Spekulationen, wie etwa ein Weiterleben der Templer in Schottland oder ihr geheimes Erbe in der Freimaurer, völlig aus der Luft gegriffen worden sind oder doch ein Fünkchen Wahrheit beinhalten. Dass die Templer ein wichtiger Orden zur Zeit der Kreuzzüge waren, der über große finanzielle Mittel, dem besten Heer der damaligen Zeit und Einfluss in das politische Geschehen der europäischen Länder alten verfügte, ist unbestritten. Die Fragen ob die Templer im Besitz eines geheimnisvollen Wissens waren, Christus verleugneten oder mit ihren Feinden im Bund standen, ob sie ihr Weiterleben auf irgend eine Weise vorbereitet haben, ob sie ihren Schatz mit Hilfe der Flotte retten konnten usw. können alle je nach Belieben mit ja oder nein beantwortet werden. Der Mythos der Templer verliert, egal wie die Fragen beantwortet werden, nie seinen Glanz.

Literatur

Baigent,Michael;Richard Leigh. Der Tempel und die Loge:Das geheime Erbe der Templer in der Freimaurerei.5.Aufl.Bergisch Gladbach:Bastei – Verlag,1996 [1. Aufl.1990]

Hauf, Monika. Der Mythos der Templer. Solothurn, Düsseldorf, Walter – Verlag,1995

Bauer, Martin. Die Tempelritter: Mythos und Wahrheit. München: Heyne – Verlag,1997

Beck, Andreas. Der Untergang der Templer : Größter Justizmord des Mittelalters?. Freiburg in Breisgau, Basel, Wien, Herder – Verlag, 1992

Obermeier, Siegfried. Die unheiligen Väter: Gottes Stellvertreter zwischen Machtgier und Frömmigkeit : Eine Geschichte der Päpste. Bern, München, Wien: Scherz – Verlag, 1995

Kelly, John Norman Davidson. Reclams Lexikon der Päpste .Stuttgart: Reclam – Verlag, 1988

Sieburg, Heinz – Otto. Geschichte Frankreichs. Stuttgart : Verlag W. Kohlhammer GmbH, 1975

und: http://www.die-templer.de/


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ähnliche links ...

http://www.niester.de/g_mittelalter/templer/templer.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Templerorden


[editiert: 17.12.06, 16:24 von Pegus]


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