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wksamoa
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New PostErstellt: 04.03.05, 02:05     Betreff: Re: Heimatfrust – nix wie weg!

    Zitat: Brizzi
      Zitat: wksamoa
      ......
      Ein Blick in die Geschichte kann eh nicht schaden: 1910 betrug der Anteil der Ausländer in Deutschland 6,5 Millionen bei einer Gesamtbevölkerung von 65 Millionen - also ziemlich genau 10 Prozent! Etwas mehr als heute, wer hätte das gedacht?
    ja, deswegen ja auch die beiden Weltkriege und nun stehen wir kurz vorm 3ten oder sind wir schon drin?
Die (damals) in Deutschland lebenden Ausländer sind Schuld am 1.Weltkrieg? Ja, wie das denn? Erklär doch mal ... Und am 2.Weltkrieg sind sie auch noch Schuld - obwohl es ja nach Hitlers Vertreibungspolitik fast keine mehr gab? Okay, Hitler war "Ausländer" - aber seine Wähler sicher nicht. Erklär doch - ich lerne gern was dazu.

@MikeB und Machtsinn
Wie erfreulich, Eure Beiträge zu lesen. Das mit den Gehirnwindungen ist aber wohl verkehrt - Brizzi in Australien hat weitaus härtere Sprüche drauf als Schoolar in Berlin.

Ansonsten zeigt die Erfahrung, dass Auswanderer ihr letztes Bild von der Heimat meist irgendwie konservieren und dann sehr erstaunt, oft gar verärgert sind, wenn die Heimat dann später nicht mehr so ist, wie sie war, sondern sich auch weiter entwickelt hat (logischerweise). Das Deutschland, das da in manchen deutschen Vereinen in den USA oder Südamerika "gepflegt" wird, das gibt es nun wahrlich nicht mehr. Zum Glück, meine ich. Und so dolle kann es ja auch nicht gewesen sein, denn sonst wären die damals ja nicht weg ins Ausland, oder? Aber das vergisst man dann schnell.

@schoolar
Ich denke, wir reden nicht aneinander vorbei, sondern sind wirklich sehr verschiedener Meinung. Ist ja nichts Schlimmes.

Ich lebe ja nun selbst seit acht Jahren im Ausland. Und als ich unlängst in Berlin war, bin ich viel U-Bahn und Bus gefahren. Dem Augenschein nach fast der einzige Deutsche da drin, was mich durchaus überraschte. Das kannte ich so nicht. Du lebst in Berlin - Dir geht es wohl ähnlich.

Kann ich also verstehen, dass Du den Eindruck der "Überfremdung" bekommst - ich hatte ihn auch. Allerdings fiel mir noch was auf - draußen auf der Straße, in den vielen glitzernden Autos, sah ich fast nur deutsch aussehende Gesichter. Völlig anderer Eindruck als im Bus. Ebenso im ICE dann später, vor allem in der 1.Klasse, wo ich mal rein spähte. Alles Inländer.

Ich bin ja nun Sozialwissenschaftler - und so was ist also mein Beruf. "Soziale Entmischung" nennt man das - Überfremdung ist es noch lange nicht. Überall, wo es weniger kostet, findet man mehr Ausländer, richtig? Stadtviertel, Verkehrsmittel, Geschäfte. Das ist kein Zeichen von Überfremdung, sondern ein Zeichen von eher Armut.

Meine samoanische Frau hat, als wir noch in Deutschland lebten, allergrößten Wert darauf gelegt, immer gepflegt und elegant gekleidet zu sein, was durchaus nicht billig war. In gepflegter Kleidung würde sie nicht abfällig, nicht als "Ausländerin" behandelt, meinte sie dazu, sondern eher wie eine Deutsche ... Einen Mercedes durfte ich uns allerdings auch nicht kaufen. Wegen der vielen dummen Sprüche, wenn eine braune ausländische Frau aus einem Mercedes steigt. Es ist sehr spannend, Deutschland durch die Augen von Ausländern sehen zu lernen ...Nicht lustig, wirklich nicht.

Die Ausländer in Deuschland sind meist eher jünger und haben meist eher ein niedrigeres Einkommen als die Deutschen um sie herum. Das hat mindestens drei Konsequenzen:

  1. Sie sammeln sich dort, wo es nicht viel kostet (siehe oben)
  2. Sie zahlen mehr in die Sozialkassen ein, als sie heraus bekommen
  3. Ihr Anteil an Strafverdächtigen und -tätern ist höher

Straftaten werden überwiegend von jungen Leuten mit wenig Einkommen begangen - überall in der Welt. Junge arme Schwarze und Hispanos in den USA füllen die Gefängnisse dort. Aber - und das ist der entscheidende Punkt: vergleicht man junge arme Schwarze/Hispanos mit gleich jungen und armen Weißen, dann ist der Anteil der Straftäter bei den Weißen höher!

Und genau so ist es in Deutschland. Grob gesagt: die überalterte, immer noch relativ wohlhabende deutsche Bevölkerung begeht weniger Straftaten als die eher jungen, eher armen Ausländer. Ja, logisch. Junge, eher arme Deutsche begehen anteilig sogar mehr Straftaten, aber es gibt halt nicht so viele von ihnen ... Wären die Leute reicher, würden sie weniger klauen - Deutsche ebenso wie Ausländer. Und wenn die wirtschaftliche Lage in Deutschland sich weiter verschärft, werden wieder eher mehr Ausländer arm werden als Deutsche, mit allen Konsequenzen ...

Mit "Ausländer raus" löst man das Problem allerdings nicht ... Denn dann gäbe es noch ganz erheblich mehr wirtschaftliche Probleme. Weil die Ausländer mehr in Steuer- und Sozialkassen einzahlen, als sie heraus bekommen. Ja, ja - das ist so und war auch schon immer so. Man kann ja nun nicht nicht mit dem Finger auf Ausländer zeigen, die da was an Leistungen bekommen, wenn man seinen Finger schamvoll verbirgt, so lange sie Steuern und Beiträge zahlen.

Fakt ist - und da braucht man nicht mal eine Statistik, sondern nur den Verstand: es gibt mehr deutsche Rentner in Deutschland als ausländische Rentner, viel mehr. Guckt Euch um - auf jeden ausländischen Opa kommen zwei bis drei deutsche. Aber guckt überall - nicht nur in der U-Bahn, sondern auch in den Autos.

Bei den jungen Leuten, auch bei den Arbeitnehmern, sind die Ausländer stärker vertreten (auch logisch). Die zahlen dann die Beiträge für die Rente für die deutschen Opas mit ...

So ist das und das ist auch der einzige Grund, weswegen Ausländer früher nach Deutschland angeworben wurden und auch heute noch eher gebraucht werden als belastend sind. Das überalterte deutsche "Anspruchs- und Besitzstandswahrungsvolk" käme ohne die eher jüngeren Einwanderer überhaupt nicht klar.

Denn wir wollen sie doch mal so nennen, wie sie eigentlich heißen sollten: Einwanderer. Genau so, wie Ihr, die Ihr ins Ausland gehen wollt, dann dort auch Einwanderer seid. Warum werdet ihr denn rein gelassen in Eure neuen Länder? Weil ihr denen was bringt. Genau so, wie die Einwanderer nach Deutschland.

Denn wir alle sind ja Ausländer, fast überall. Du, Brizzi, in Australien, auch ebenso wie ich hier in Samoa. Und wir sollten es eigentlich besser wissen, wie das ist mit dem Ausländer-sein. Und uns hüten, auf unsere "Einwanderer-Kollegen" in Deutschland einzudreschen. Ich jedenfalls, das sage ich ganz ehrlich, habe mich den fröhlichen Türken in der U-Bahn, mit ihren ganzen Kindern dabei, weitaus näher gefühlt als den "kalten" Deutschen, jeder fein für sich in seinem Glitzerauto. Ich denke, es kann der deutschen Kultur nicht schaden, mal wieder etwas "frischen Wind" zu bekommen. Und ein Volk, das selbst nicht genug Kinder in die Welt setzt, um seinen "Besitzstand" zu wahren, das darf sich nicht beklagen, wenn dann Einwanderer gebraucht werden, um die selbst gemachten Lücken zu füllen. Oder sind die Ausländer nun auch noch daran Schuld, dass in Deutschland so wenig Kinder geboren wurden? Was meinst Du, Brizzi?

Mit herzlichen Ausländer/Einwandergrüßen

Werner


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