Auswandern

maquis · * * Beiträge: 15 Ort: Costa Rica (Pazifik)

Kann beides nicht nachvollziehen für Costa Rica.

Wie ich bereits sagte, für Amerikaner ist es ein Aufstieg nach CR zu kommen bzgl. Krankenversicherung. Hier ein aktuelles Bsp.
http://www.welovecostarica.com/public/369.cfm
Man hat natürlich Abstriche im Vergleich mit Deutschland zu machen, aber das Kranken- und Sozialsystem in Deutschland ist auch Weltspitze. Hier sind halt weniger Ärzte im Durchschnitt auf 1000 Einwohner (1,69), ergo hat man längere Wartezeiten. Aber Notfälle werden natürlich sofort behandelt.
Es gibt hier einen florierenden Gesundheitstourismus. Dazu kann man sich auch privat versichern hier.

Und die meisten Einwanderer in CR sind Rentner oder erwachsene Unternehmer. Junge Leute wandern eher nicht hierher aus, weil Sie die finanziellen Mittel garnicht haben (Mindestvermögen/-einkommen für Aufhenthaltsbewilligung).

Costa Rica genießt nunmal den Ruf die Schweiz Mittelamerikas zu sein, man darf nicht vergessen, Costa Rica hat KEINE Armee, ergo kann es mehr in Gesundheit und Bildung ausgeben als andere Lateinamerika-Länder ausgeben.
Das es Deutschland hinterherhängt, sollte nicht verwundern, allerdings verliert das deutsche Gesundheitssystem Jahr für Jahr an Qualität bzw. kostet immer mehr, die Tendenz ist deutlich erkennbar. Guck Dir dazu die Gesundheitssysteme mal in Großbritannien oder Südeuropa an, geschweige denn Osteuropa.

Nirgendswo ist es perfekt, in Lateinamerika muss man generell Abstriche machen, aber so schlimm ist das hier nicht. Dazu gibts auch deutlich weniger Zivilisationswehwehchen hier als in Deutschland wenn man sich mal die ganzen Asthmatiker, Allergiker und Co anguckt in der Heimat. Die Lebenserwartung liegt hier bei über 78 Jahren.

gringo · Top-User ***** Beiträge: 199 Ort: Deutschland / Peru

Hallo maquis,

danke für den interessanten Link.
Ja, ja, die Schweiz Lateinamerikas!
Das wär´s:
Den tropischen Sommer in CR,
den Rest in Peru, und
für das Geld die Caymans...

Letzteres werde ich wohl nicht hinbekommen...

Bueno, wie gesagt, kenne nur Peru. Ist aber interessant mal über den Tellerrand hinaus zu schauen.

maquis · * * Beiträge: 15 Ort: Costa Rica (Pazifik)

kannst mich gerne mal besuchen kommen

willi49 · * * * Beiträge: 24 Ort: bielefeld/germany

hallo freunde der selbstversorgung,

euer diskurs könnte konkretheit erreichen, aber leider bleibt er zu früh stecken. damit meine ich jetzt nicht die liste von arnego. die perspektiven von maquis(ist das dein richtiger name) halte ich für richtig und tragfähig, auch wenn dabei die einbindung in die region etwas zu kurz kommt.

bei fred ist die distanz zur heimischen bevölkerung noch stärker. karl hat sich bisher noch gar nicht konkret über seine pespektiven geäußert.

costa rica ist fest in die usa-zulieferung eingebunden und konzentriert sich auf das agro-buisness, speziell mit ananas. außerdem wurde eine strikte enteignung der indigen vollzogen, was jetzt die grundlage für die bodenspekulation ist. ich frage mich, maquis, ob dies die richtige umgebung für deine ziele ist.

fred lebt in nicaragua, was mir aus der distanz näher bei den ideen von maquis liegt.

aber nun zu meiner wichtigsten frage in diesem zusammenhang. ihr sprecht immer von landkauf, also der privaten aneignung allgemeiner güter. die erde kann doch kein mensch zu seinem eigentum erklären, da kein mensch an ihrer entstehung beteiligt war. ihr reproduziert das europäische denken im traditionellen umfeld der indio völker, für die es nie privateigentum an boden gab. macht das euch nicht skeptisch gegenüber eurem eigenen vorhaben?

die entfaltung einer subsidiaren regionalen ökonomie ist doch wesentliches programm aller latino-bewegungen. ich denke auch in CR, obwohl es kein ALBA-mitglied ist. und nicaragua ist gerade mitten im umbruch. diese bewegungen korrespondieren doch direkt mit euren ideen auf maximale selbstversorgung und insbesondere dann, wenn auch die technischen und kommunikativen strukturen dazukommen. ist die kooperation auf gleichwertiger grundlage mit den einheimischen bewohnern nicht tragfähig?

mit grüßen, willi

arnego2 · Erstellt: 16.09.10, 15:03 Betreff: Re: Nach Nicaragua Auswandern!!!

Zitat: willi49

... auch wenn dabei die einbindung in die region etwas zu kurz kommt.

Hallo Willy,
meinst du nicht das du hier wenig dazu zu sagen hast? Wer bist du? Gott? Du weisst was und wie man es machen soll?

M-f-G
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willi49 · * * * Beiträge: 24 Ort: bielefeld/germany

hallo arnego,

ich denke schon, daß ich zu diesem thema etwas zu sagen habe und daß meine aussagen nicht notwendig kollissionsfrei sein müssen.

selbst wenn wir praktische erfahrung durch tun gesammelt haben, und bisher liegen sie im diskussionskreis nicht vor, auch nicht bei dir, ist eine theoretische reflexion immer zugelassen und nützlich, auch von unbeteiligten. manchmal sind besonders die 'außenstehenden' hilfreich.

die thematik umfasst eine bewegung, die planetar in der entwicklung sich befindet und eben besonders in den ALBA-ländern unterstützt wird. das merkst du in margarita natürlich nicht, weil es sich dort primär um touri-spekulationsobjekte handelt. und maquis hat den fokus eindeutig vom tourismus weg geschoben.

mit grüßen, willi

maquis · * * Beiträge: 15 Ort: Costa Rica (Pazifik)

hallo willi:

a) die einbindung ist ein klares ziel von mir, das problem ist nur, ich bin ziemlich alleine und kann alles nur step by step machen und da genieße ich bei mir nun mal vorrang, alleine aus finanzieller sicherheit. was bringt es mir mich mit allem zu übernehmen und am ende ist nichts fisch, nichts fleisch. ich bin alles in allem offen für ideen.

b) warum landkauf? weil du auch hier ganz genau wie in deutschland ganz schnell ärger mit der staatsmacht bekommen kannst wenn du land besetzt. ich sehe das als anarchist genauso wie du, aber so habe ich sicherheit beim aufbau und ich kann wenigstens sagen, dieses stück land verwende ich verantwortungsvoll und keiner kann es mir so einfach wegnehmen.

c) weißt du was zb in venezuela passiert ist? die arme bevölkerung hat nach landzuteilung ihr land einfach wieder verkauft anstatt es zu benutzen um weniger nahrungsmittel zu importieren.

d) CR ist ökönomisch eingebunden an die usa, china und bald an die eu via handelsverträge, so abhängig von einem land sind wir nicht. ich sehe das als vorteil an, weil man so auch evtl leute herbekommt. von luft und liebe kann zumindest ich nicht leben, und mit überschüssen kann man in das projekt inkl. der region wieder investieren. wir sind nunmal alle im monetären system römischen rechtes gefangen. ich bin nicht che genug um es vollkommen anti-authoritär zu machen aber du genießt meine ganze geistige unterstützung und sympathie

willi49 · * * * Beiträge: 24 Ort: bielefeld/germany

hallo lieber maquis,

sehr gut kann ich verstehen, daß du erst mal eine stabile basis brauchst und mit dem tun notwendig eine irgendwie geartete einbindung in lokale strukturen sich ergibt. und als anarchist ist es auch theoretisch fundiert.

wir haben eine große übereinstimmung in den zielen, die mir schon bei deinem ersten text auffiel. maximale selbstversorgung, aufbau autonome technischer infrastruktur, aufbau technischer zentren der verschiedensten fachrichtungen. im zentrum die nahrungsmittel mit orientierung an der permakultur, der höchsten form landwirtschaftlicher tätigkeit.

bei mir kommt noch das interesse am aufbau von schulen (demokratische schule mit montessori-pädagogik), virtuelle universität (in venezuela dezentrale universität genannt), regionale auflösung von geldsystemen und ersatz durch tausch auf zeitbasis (äquivalenzökonomie).

das ist auch der grund, warum ich in ein ALBA-land gehen will. venezuela, bolivien, ecuador, kuba, nicaragua. das ist zur zeit meine prioritätsstruktur, die aber jederzeit durchbrochen werden kann, wenn sich vertiefende einsichten einstellen. auch mit der wahl am 26.9. in venezuela kann sich dies verändern. die wahl am 3.10. in brasilien hat mit sicherheit keinen einfluss, weil Marina Silva leider keine chance hat.

wegen meinem wunsch nach einbindug in die regionale ökonomie, in venezuela comuna, und dies ist das gleiche wie für dich, daß du gleichgesinnte suchst, konzentriere ich mich auf diese länder. ich werde sie jetzt bereisen über längere zeit auf der grundlage des touristenvisums und ich muß dringendst spanisch lernen. dafür suche ich dann mitarbeitsmöglichkeiten gegen schlafplatz und essen.

und wenn das alles nichts wird oder davon unabhängig, weil ich in deiner nähe vorbeikomme, werde ich dich/euch gerne besuchen. vielleicht bist du dann doch in nicaragua mit fred. wer weiß, was uns noch so alles passiert.

mit lieben grüßen, willi

willi49 · * * * Beiträge: 24 Ort: bielefeld/germany

hallo maquis und alle,

habe noch eine info vergessen, die ich dir und euch zukommen lassen wollte.

ein film, veröffentlicht 02.2010, über die entwicklung der comuna in venezuela. in spanisch mit englischen untertiteln. von dario azzellini, der gerade in deutschland promoviert. und auf seiner seite sich intensiv mit lateinamerika beschäftigt.

der film mit englischen untertiteln
http://www.azzellini.net/filme/comuna-im-aufbau

die deutsche seite von dario azzellini
http://www.azzellini.net/german

mit grüßen, willi

arnego2 · Erstellt: 16.09.10, 22:10 Betreff: Re: Nach Nicaragua Auswandern!!!

Hallo Willy
na dann viel Spass in deiner Comuna, ich hoffe das dein Traum eines Kommunallebens nicht allzusehr zerschnmettert wird.

M-f-G
Arnego2

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