salute fledermaus
es kommt mal grundsätzlich darauf an, was ihr vom anwalt erwartet und welche funktion er übernehmen soll. wenn beide seiten gut bis sehr gut über ihre möglichkeiten und rechte informiert sind und es eigentlich nur darum geht, das in eine genehmigungsfähige konvention umzusetzen, ist der "gemeinsame anwalt" sicher eine möglichkeit.
gehen die anforderungen aber darüber hinaus, indem z.b. strittige punkte zu klären sind, macht sich bei dieser möglichkeit auch eine gewisse skepsis bemerkbar. das liegt wohl daran, dass (leider) sehr viele anwälte ihrer rolle als parteienvertreter zu sehr im blut liegt und sie gerade was die informationen an die klienten angeht, zu oft zu sparsam sind. gerade wenn es unklare punkte gibt die möglicherweise dann doch noch zu einer gerichtlichen auseinandersetzung führen, sollten sich die parteien von vornherein darauf verständigen, dass keine der beiden parteien diesen anwalt als parteivertreter engagiert. auch sollte der anwalt nicht zuvor schon für eine der beiden seiten in anderer sache aktiv gewesen sein.
wohl weil sich die konventionsscheidungen immer mehr durchsetzen und damit diesem berufszweig auch umsätze verloren gehen, machen zunehmend viele anwälte eine zusatzausbildung als mediator. hier stellt sich dann die frage, ob der anwalt/mediator sich dann wirklich bewusst ist, ob er nun anwalt oder mediator ist und diese beiden funktionen auch trennen kann.
im weiteren ist es bei den anwälten halt wie in allen anderen berufen auch: das spektrum reicht von sehr gut bis absolut unbrauchbar. die schwieirigkeit, herauszufinden, ob er "sauber oder unsauber" arbeitet, bleibt in jedem fall.
ob ihr auf diesem weg wirklich kosten sparen könnt, hängt hauptsächlich davon ab, wie weit ihr euch zum vornherein schon einig seid. pauschal darauf zu schliessen, es sei die "günstigste" lösung, könnte da durchaus täuschen.
den wichtigsten punkt zum thema sprichst du aber mit deiner "ziemlichen skepsis" an. ich denke, da solltest du dir selbst die frage stellen, worin diese skepsis besteht (einfach so und grundsätzlich? angst, übervorteilt zu werden? andere gründe?). solange es eine gesunde skepsis, ich würde von gesundem kritischem blick auf seine arbeit reden, handelt, wäre es wohl in ordnung.
im grunde ist es sehr wichtig, dass genügend vertrauen zum anwalt und seiner tätigkeit besteht und das du dich dort sicher fühlst. ist das nicht der fall oder hast du andere gründe für deine skepsis, wäre wahrscheinlich ein anderer weg besser.