Amerikas Politik ist fest im Griff von Lobbygruppen, sagt der Ökonom Jeffrey Sachs im Interview. Das Land brauche eine neue Partei – und einen Präsidenten wie Franklin Roosevelt.
ZEIT ONLINE: Rund drei Jahre nach der Krise am Finanzmarkt hat man das Gefühl, es gilt: back to business. Die Finanzreform ist verwässert, wirklich zur Rechenschaft gezogen wurde kaum jemand. Haben wir überhaupt dazu gelernt?
Jeffrey Sachs: Ich denke, vor allem die breite Öffentlichkeit hat jede Menge gelernt über das, was an der Wall Street passiert. Sie hat gesehen, dass Unternehmen in den USA fast immer ungestraft davon kommen, auch wenn sie ganz offensichtlich das Gesetz brechen, und dass deren Chefs dennoch noch unverhältnismäßig hohe Gehälter bekommen. Die zunehmende Ungleichheit ist erst durch die Krise so richtig zum Thema geworden. Die letzten Jahre waren eine Art Aufklärung für die Masse. Abgesehen davon hat sich bis auf kleinere Gesetzesänderungen tatsächlich wenig getan. Die Macht liegt heute noch immer bei denen, die das Geld haben.
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http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-02/interview-sachs-lobbyismus