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Isquierda

Beiträge: 279

New PostErstellt: 14.03.08, 10:33     Betreff: Fortpflanzungsverweigerung - Privatsache oder allgemeines Probem?

Ich mag keine öffentlichen Bekenntnisse über Privatsachen, auch nicht zur Fortpflanzungsverweigerung. Nächstens kommt noch jemand, der freimütig auf sein individuelles Recht auf Egoismus pocht, weil er auch ohne Arme leben kann und das für normal hält. Wenn sich die Fortpflanzungsverweigerer wenigstens schämen würden, wäre das OK. Aber nicht umsonst ist Unfruchtbarkeit ein durchaus ernstes psychologisches Problem. Diese Bedeutungsschwere nicht zur Kenntnis zu nehmen und willentlich einem Aspekt der Menschheitsentwicklung den Rücken zu kehren und dafür Akzeptanz zu fordern, geht mir gewaltig auf die Nerven. Überall flattern Kinderlos-aber-glücklich-Menschen wie Handzettel durch die Gegend, so bunt wie schwerelos: Kinderlose erheben sich zum Kulturgut. Hüllenmenschen, hübsch anzusehen, interessant und gnadenlos selbstverliebt, assimiliert: Die perfekten Arbeitnehmer. Und sie ahnen nicht mal, wie höflich man als Elternteil ist, sich nicht ständig über diese Systemkomplizenschaft lustig zu machen. Sie füllen Zeitungen, Bücher, das Internet mit ihrer Verwirrtheit und hoffen noch auf Verständnis. Also mir fällt das sehr schwer: Ich habe Ausfallzeiten beim Rentenanspruch, ich minimiere meine Beitragsleistungen, um als Mutter nebenbei noch eine Menge Gratisarbeit zu leisten, die dann darin mündet, dass ich weniger bekomme als jene, die stattdessen bezahlt arbeiten durften. Und ich darf damit rechnen. die Bezahlung ihrer Überleistung langfristig meinen Kinder als zukünftige Beitragssätze anzulasten. Und sie schämen sich nicht. Immer noch nicht.
Aber dafür einige Mütter, die dann erklären, sie bekämen Kinder aus Eigennutz und halluzinieren sich Vorteile aus der Elternschaft zusammen, die im vertrauten Lächeln strahlender Kinderaugen bestehen könnten (nur dass Kinder nicht dauernd lächeln) oder im Umstand, Kindergeld zu bekommen (nur dass Kinder mehr kosten). Die dürfen sich dann manchmal auch noch als "Sozialschmarotzer" beschimpfen lassen, weil sie es sich mit dem Kindergeld so gut gehen lassen. Wofür auch immer das reichen soll. Und dann schämen sie sich erst richtig, manche Eltern. Ich glaube die Selbstentwertung wird neben dem Egoismus nun auch zum besonderen Anspruch: Elternschaft ist nicht mehr an Stolz geknüpft. Es wird nur noch als Belastung empfunden.

Ich weiß, dass ich damit zu weit gehe, aber wenn diese Menschen keine Eltern, Großeltern und Onkels und Tanten haben, die ihnen erklären, das zum Menschsein Kindermachen gehört, dann tu ich es eben. Die Tatsache, dass sie nur auf der Welt sind, weil andere Generationen vor ihnen all diese Lasten trugen, die sie so fahrlässig verwerfen, sollte stets bewusst bleiben. Meine Mutter war auch nicht sanftmütig in dieser Frage. Sie liebt mich und sich und darum bekam ich erklärt, dass ich Mutter werde. Ich glaube, sie wollte gern "Oma" werden. So gern wie ich! An der Klarheit dieses Forderung gab es keinen Zweifel: Kinder zu bekommen, ist heute für eine Frau eine reine Willensentscheidung. Keine Kinder zu bekommen, eine Unverschämtheit.

Die Frage, ob man Kinder bekommt oder nicht ist keine natürliche. Sie ist eine soziale Frage. Nur Profiassimilierer (schlecht erzogene) stellen sie sich. Sich wirklich und ernsthaft, mit offenem Ergebnis (und nicht nur zum Spaß) zu fragen, ob man sich fortpflanzen wird (eine der elementarsten menschlichen Bedeutungsebenen) und dann zum Ergebnis zu kommen "Nein, Danke!" ist Entmenschung in Reinkultur. Die Entscheidung, die man dann trifft, ist privat - aber eben auch immernoch folgenreich und im Verweigerungfall antisozial.

Und mit Robocops ist nicht gut Kirschen essen.



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