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Freies Politikforum für Demokraten und Anarchisten

PLATTFORM FÜR LINKE GEGENÖFFENTLICHKEITEN

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LL-Demo am Sonntag, den 15. Januar 2012

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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 16.01.12, 11:15  Betreff:  LL-Demo am Sonntag, den 15. Januar 2012  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Textbericht folgt


107 Foto-Impressionen

Gesichter sind nur bei denen gepixelt, die möglicherweise einer Gefährdung durch Neonazis und Antideutschen ausgesetzt sein könnten! Die allermeisten DemonstrantInnen wollen gerade auf LL-Demos Gesicht und Flagge zeigen!

Sämtliche Demo-Fotos dürfen bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke gerne heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.



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am Frankfurter Tor gegen 10 Uhr

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endlich müssen Polizisten auch auf Demoeinsätzen individuelle Rückenkennzeichnungen tragen

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das alljährliche Fronttranspi

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gegen 10:30 Uhr ist die Demo gestartet

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aus Richtung Frankfurter Tor ist noch immer kein Demoende in Sicht,

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während die Demospitze ganz weit vorn bereits an der S-Bahnüberführung Frankfurter Allee angelangt ist

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ab Höhe U-Bahnhof Magdalenenstraße führen wie im Vorjahr meine Anarchofreunde die Demo an

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wir sind in die Gudrunstraße eingebogen, bis zum Zentralfriedhof und der Gedenkstätte der Sozialisten sind es nur noch wenige hundert Meter

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hier wird gesagt, was die Herrschenden und ihre faschistischen Hilfstruppen immer wieder lieber unter den Teppich des Verschweigens kehren wollen, leider bewegt sich die antideutsche Szene in ihrem Kommunistenhaß auf ähnlich miesem Niveau

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NEIN zu Gewalt an Frauen

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Genossin Erika Baum, mittlerweile 88 Jahre( http://www.antifa.de/cms/index.php?option=com_tags&searchword=Erika%20Baum&submit=Search&searchphrase=exact&ordering=newest ), ist wie in jedem Jahr mit dabei - was denn sonst!

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ein paar Nelken, ein Kranz mit provozierenden Deutschnational-Schleifen und ein paar Erklärungen auf DIN A4 - das ist der hochumstrittene Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus ( http://www.antifa.de/cms/content/view/712/95/ ), oft als Schandklamotte bezeichnet, ein Fremdkörper an der Gedenkstätte des Sozialismus, an dem es immer wieder zu Empörungen und Eskalationen kommt. Die Berliner Rinks-Lechts-SpitzengenossInnen der PDL haben sich mit ihrem selbstherrlichen Ukas ganz in der Tradition des doch von ihnen verteufelten Stalinismus ein weiteres (Armuts)Zeugnis in Sachen beflissenes Anwanzen an die political correctness gesetzt. Erika Baum hat in http://www.antifa.de/cms/content/view/712/95/ eine kluge Stellungnahme abgegeben, doch die Berliner Rinks-Lechts-Clique und ganz besonders ihre antideutschen Schützlinge sind offenbar mehr an Spaltung und Schwächung der LINKEN interessiert statt am gemeinsamen Kampf gegen Ungerechtigkeit. Es ist in diesem Jahr wieder zu Eskalationen im Zusammenhang mit der Schandklamotte gekommen, mehr darüber im Textbericht.

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deutsche Nationalfarben ausgerechnet im Umfeld der Gedenkstätte der Sozialisten - eine gezielte Provokation und Schändung des Gedenkens

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solche nachgereichten Erklärungen hätten gleich im Entwurf und bei der Gestaltung Berücksichtigung finden müssen, so ist es infolge der fehlenden Trennung zwischen zum Tode verurteilten Nazis und ermordeten Sozialisten nur eine einzige Empörung geworden! Diese Schandklamotte in der jetzigen Form gehört auf den Abfall der political correctness Geschichtsklitterung!

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hier ist der eigentliche Gedenkort

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tausende Nelken und viele Kränze für Karl und Rosa

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gegen 12 Uhr, noch immer strömen Tausende zur Gedenkstätte

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während wir schon auf dem Heimweg sind, reißt der Besucherstrom nicht ab

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Unrecht anprangern und Ungerechtigkeit bekämpfen.


Textbericht folgt
 




... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson


[editiert: 27.01.12, 13:39 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 16.01.12, 16:36  Betreff:  Re: LL-Demo am Sonntag, den 15. Januar 2012  drucken  weiterempfehlen

Textbericht


Wie schon auf der "LL-Demo 2011 - international kämpfen TROTZ ALLEDEM!" ( http://www.carookee.net/forum/freies-politikforum/1/27336950 ) und in den Jahren zuvor haben sich auch in diesem Jahr wieder Tausende zur LL-Demo am U-Bahnhof Frankfurter Tor eingefunden, um der Ermordung von Rosa Luxemburg ( http://de.wikipedia.org/wiki/Rosa_Luxemburg ) und Karl Liebknecht ( http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Liebknecht ) durch rechtsnationale Freikorpsverbrecher zu gedenken. Der Mörder Waldemar Pabst ( http://de.wikipedia.org/wiki/Waldemar_Pabst ) hatte sich zuvor der Rückendeckung vom SPD-Reichswehrminister Blut-Noske ( http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Noske ) versichert.


Gleich vorweg, der gestrige Gedenktag war zwar wieder kämpferisch aber durchweg friedlich im Miteinander angelegt. Der alljährliche Ehrentag für Rosa und Karl soll ja auch - ungeachtet aller vorhandenen unterschiedlichen Interpretationen von Marxismus, Kommunismus und Sozialismus - vor allem angesichts der feigen Morde durch Schergen der Repression die Gemeinsamkeit im Ziel der linken Bewegungen stärken! Leider wurde unser friedliches Ehrengedenken durch üble Provokateure von außerhalb der Demo überschattet, wobei mindestens eine davon auf das Konto fanatischer, vermutlich antideutscher Kommunistenhasser geht.

Doch zurück zum Beginn der Demo: Gleich beim Aussteigen aus der U-Bahn am Bahnhof Frankfurter Tor empfingen uns von oben ohrenbetäubende Klänge. Es war die Straßenrockgruppe Nümmes, die sich direkt im Bahnhofsausgang postiert hatte und schallgewaltig für entsprechende Einstimmung sorgte. Wegen der übermäßigen Lautstärke im U-Bahnhof empfanden nicht alle dies als Genuß. Oben auf der Frankfurter Allee hatten sich bereits mehrere tausend MitstreiterInnen der verschiedendsten linken Organisationen mit ihren Transpis und Plakaten versammelt, deren Grundfarbe war, wie auch anders, ROT. Gegen 10:30 Uhr startete der Demozug in Richtung Gedenkstätte der Sozialisten im Zentralfriedhof. Eine kleine Anhöhe auf dem Mittelstreifen der Frankfurter Allee, nahe am U-Bahnhof Samariterstraße, diente mir als willkommener Aussichtspunkt, von dem aus ich die verschiedendsten Gruppen mit ihren Tranpis und Plakaten dokumentieren konnte. Es war wie in den Jahren zuvor eine machtvolle Demonstration linker Power querbeet durch alle kommunistischen und/oder sozialistischen Anschauungen, was denn nun das wahre Linkssein ausmache. Es war ein friedlicher Wettstreit untereinander!

Diesen Frieden am Ehrentag von Rosa und Karl störte eine kleine Gruppe Kommunistenhasser, vermutlich Antideutsche, die in Höhe Frankfurter Alle/Ruschestraße neben der eigentlichen LL-Demo mit einem Transpi provozierten, auf dem die Köpfe von Lenin, Stalin und Mao durchgestrichen waren. Und wie von den Kommunistenhassern erwartet, rief ihr Affront große Empörung bei den DemonstrantInnen hervor. Vor allem sich angesprochen fühlende türkischstämmige Kommunisten sollen gegenüber den pubertären Demostörern handgreiflich geworden sein. So jedenfalls wird unter anderem dieser mutwillig herbeigeführte Zwischenfall in einem tendenziösen Bericht unter http://de.indymedia.org/2012/01/323054.shtml dargestellt. Eigene Beobachtungen kann ich leider nicht beisteuern, weil ich mich da längst in Höhe des U-Bahnhofs Magdalenenstraße an der Demospitze befand.

Eine zweite bewußt herbeigeführte bzw. inkauf genommene Eskalation gab es am berüchtigten Stalinismusopferstein ( http://www.sozialistenfriedhof.de/gedenkstein.html und http://archiv2007.sozialisten.de/politik/publikationen/kpf-mitteilungen/view_html?zid=34976&bs=1&n=3 ). Dort hatte die sogenannte „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesstiftung_zur_Aufarbeitung_der_SED-Diktatur ) einen Kranz mit einer Schleife in deutschen Nationalfarben abgelegt. Und das ausgerechnet dicht an der Gedenkstätte der Sozialisten und die noch immer uneinsichtigen Berliner Rinks-Lechts-SpitzengenossInnen haben wohlwollend "die Lampe gehalten". Sowohl zum Skandalstein als auch zum deutschnationalen Provo-Kranz! Leider kann ich auch hier keine eigenen Beobachtungen beisteuern, da ich nur bis etwa 12 Uhr auf der Gedenkstätte der Sozialisten war. Bis dahin war von Eskalationen keine Rede. Vielmehr habe ich in den Fotos 89 bis 95 die Unversehrtheit rund um die Skandalklamotte dokumentiert.

Allerdings erklärt sich mir nun im Nachhinein auch, warum mindestens ein opportuner Antifa-Fotograf lange vorher auf dem Aussichtspodest vor dem Mahnmal Rosas und Karls mit bereits auf die Stalinismusopferklamotte ausgerichtetem Teleojektiv wartete, während ich gerade mein Foto Nr. 102 knipste. Der Verdacht liegt nahe, daß Eskalationen erwartet wurden, damit entsprechende Fotos gemacht werden konnten, um sie ggfs. an die Hetzjournaillen der Repression verhökern zu können. Was ja auch letztlich geschehen ist. Was für linke Fotografen als überaus schäbiges Verhalten gilt, ist für antideutsch geprägte Fotografen offenbar durchaus opportun. Absolut unsolidarisch und eine nicht hinnehmbare Denunziation der türkischstämmigen MitstreiterInnen ist, wenn wie unter http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/6701021717/in/set-72157628879372197/ zu lesen ist: Aus Protest gegen diese Übergriffe, behalte ich mir vor, die Angreifer nicht unkenntlich zu machen! Besagter angeblich linker Fotograf hat sich damit disqualifiziert und auf Augenhöhe mit den Nazibetreibern des Denunziationsportals chronik-berlin.com begeben. Dito der Betreiber von http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157628878214929/with/6700584403/ der ebenfalls keine Denunziationsskrupel hat und darüberhinaus offenbar ISAF-Einsätze embedded bzw. unkritisch "begleitet" ( http://rassloff.info/ ). Kritische Fotoberichterstattung eindeutig JA aber keine Denunziation unter GenossInnen! Antideutsche mögen das ja anders sehen aber diese Fanatiker-Sekte hat sich längst von humanen linken Idealen verabschiedet.

Abschließend ist festzuhalten, daß trotz dieser beiden Zwischenfälle die LL-Demo auch in den vielen Jahren der Nachwendezeit nichts an Aktualität und Power verloren hat. Vielmehr beweisen gerade diese beiden Zwischenfälle, wie sehr der Repression sowieso aber auch den antideutschen Kommunistenhassern unsere alljährliche LL-Demo bis heute noch immer zu schaffen macht.






... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson


[editiert: 27.01.12, 13:39 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 16.01.12, 17:52  Betreff:  Re: LL-Demo am Sonntag, den 15. Januar 2012 - RICHTIGSTELLUNG  drucken  weiterempfehlen

In Sachen http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/6701021717/in/set-72157628879372197/ und der Bemerkung darin: "Aus Protest gegen diese Übergriffe, behalte ich mir vor, die Angreifer nicht unkenntlich zu machen!" möchte ich nach soeben erfolgten entsprechenden Rücksprachen den geäußerten Vorwurf an den betreffenden Fotografen zurücknehmen, er befinde sich auf ähnlichem Niveau wie denunzierende Neonazis. Ich bedauere mein auf Nichtkenntnis der Details des tatsächlichen Geschehens beruhende Empörung und die entsprechende Verurteilung seines Satzes. Denn mittlerweile wurde mir glaubhaft versichert, daß der Fotograf tatsächlich angegriffen und als er schon am Boden lag, noch weiter getreten wurde. Dieses üble Nachtreten ist nicht nur absolut schäbig und unfair sondern auch eines jeden echten Linken unwürdig! Unabhängig, ob der Fotograf eine eventuell andere linke Weltsicht hat als mensch (und ich selber), so ist das Eintreten auf bereits am Boden Liegende eine zu verurteilende Straftat. Wie ich mittlerweile auch erfahren habe, hat der Fotograf auch seine Nichtverpixelung der Fotos auf seiner Page bedauert. Er weiß jetzt, daß sein ärgerlicher Satz und die Nichtverpixelung eine Dummheit waren. So wie ich jetzt weiß, daß meine vorschnelle Schelte ihm gegenüber keine geringere Dummheit war. Ich bitte diesen Fotografen hiermit um Entschuldigung und um Nachsicht.



... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
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[editiert: 27.01.12, 13:40 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 16.01.12, 20:06  Betreff:  Re: LL-Demo am Sonntag, den 15. Januar 2012 - RICHTIGSTELLUNG  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk
    Denn mittlerweile wurde mir glaubhaft versichert, daß der Fotograf tatsächlich angegriffen und als er schon am Boden lag, noch weiter getreten wurde. Dieses üble Nachtreten ist nicht nur absolut schäbig und unfair sondern auch eines jeden echten Linken unwürdig! Unabhängig, ob der Fotograf eine eventuell andere linke Weltsicht hat als mensch (und ich selber), so ist das Eintreten auf bereits am Boden Liegende eine zu verurteilende Straftat. 


... heute war offenbar in Sachen Texten nicht mein Tag

... denn mittlerweile hat der von mir zu Unrecht gescholtene Fotograf eine ausführliche Schilderung der Eskalation gemailt, die mich sehr betroffen gemacht hat

... vielleicht nimmt er ja noch meine Anregung auf, auch hier in diesem Portal zu schildern und zu belegen, wie er niedergeschlagen und dann auch noch am Boden liegend brutal getreten wurde. Seine Brille ging dabei zu Bruch, siehe Anhang unten

... deshalb hier mein Appell an die Täter: Zeigt Reue und ersetzt ihm wenigstens die kaputte Brille! Dafür sollten die Beteiligten zusammenlegen und das Geld dem verprügelten Fotografen zukommen zu lassen. Es wäre nämliche eine zusätzliche Gemeinheit, ihn auch noch auf den Kosten des Schadens sitzen zu lassen!





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[editiert: 27.01.12, 13:40 von bjk]



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New PostErstellt: 17.01.12, 17:39  Betreff:  Impressionen zur LL-Demo vom Sonntag, den 15. Januar 2012 - ZWEITFASSUNG  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: bjk

    ... heute war offenbar in Sachen Texten nicht mein Tag





Impressionen zur LL-Demo vom Sonntag, den 5. Januar 2012

ZWEITFASSUNG



Gleich vorweg, auf der LL-Demo 2012 waren Parolen, Plakate und Transpis zwar wieder gewohnt kämpferisch aber ebenso durchweg friedlich im Miteinander angelegt. Das heißt, trotz aller vorhandenen unterschiedlichen Interpretationen von Marxismus, Kommunismus und Sozialismus der einzelnen Gruppen stand wie in den Jahren zuvor gemäß einem ungeschriebenen Ehrenkodex die Gemeinsamkeit im Vordergrund der vielen tausend DemonstrantInnen. "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" (von Georg Büchner) muß unser Motto, der Leitgedanke von uns Linken sein! Konsens im Ziel Und nicht Bruderkrieg untereinander. Möglichst nicht nur am Ehrentag von Rosa und Karl - das wäre ein Traum! Leider wurde unser friedliches Ehrengedenken gegen Ende der Demo durch zwei beschämende Störaktionen überschattet.

Doch zunächst zum Ablauf der Demo: Gleich beim Aussteigen aus der U-Bahn am Bahnhof Frankfurter Tor empfingen uns von oben ohrenbetäubende Klänge. Es war die Straßenrockgruppe Nümmes, die sich direkt im Bahnhofsausgang postiert hatte und schallgewaltig für entsprechende Einstimmung sorgte. Wegen der übermäßigen Lautstärke im U-Bahnhof empfanden nicht alle dies als Genuß. Oben auf der Frankfurter Allee hatten sich bereits mehrere tausend MitstreiterInnen der verschiedendsten linken Organisationen mit ihren Transpis und Plakaten versammelt, deren Grundfarbe war, wie auch anders bei einer linken Demo, ROT natürlich. Gegen 10:30 Uhr startete der Demozug in Richtung Gedenkstätte der Sozialisten im Zentralfriedhof. Eine kleine Anhöhe auf dem Mittelstreifen der Frankfurter Allee, nahe am U-Bahnhof Samariterstraße, diente mir als willkommener Aussichtspunkt, von dem aus ich die verschiedendsten Gruppen mit ihren Tranpis und Plakaten in einer Fotogalerie unter http://www.carookee.net/forum/freies-politikforum/1/28652702#28652702 dokumentieren konnte.


Mehrere tausend, die Veranstalter sprechen über 10.000 Demo-TeilnehmerInnen, zogen bei herrlichem Sonnenschein und Temperaturen im einstelligen Bereich, nach Organisationen geordnet - aber in lockerer Formation - über die Frankfurter Allee bis zur Lichtenberger Brücke. Kurz davor bogen wir links in die Gudrunstraße ab, um dann nach ein paar hundert Metern an der berühmten Gedenkstätte der Sozialisten im Zentralfriedhof anzukommen. Die Lautis mußten bereits vorher die Demo verlassen. Zum einen, weil die Gudrunstraße wegen der vielen zehntausend BesucherInnen wie jedes Jahr an diesem Tag für Autos gesperrt war und zum anderen, weil die Demo sowieso immer am Zentralfriedhofsvorplatz endet. Schließlich ist die Gedenkstätte der Sozialisten ein Ehrenplatz des stillen Gedenkens. Fahnen, Transpis und Parolen haben hier nichts zu suchen. Lediglich ernste Musik klingt dezent aus den Lautsprechern rund um die Gedenkstätte. Alles in allem, es war wie in den Jahren zuvor eine machtvolle Demonstration linker Power querbeet durch alle kommunistischen und/oder sozialistischen Anschauungen, was denn nun das wahre Linkssein ausmache. Es war quasi ein friedlicher Wettstreit untereinander!


Doch wie eingangs schon angedeutet, konnte eine kleine Störer-Gruppe Nichtdemoteilnehmer dieses friedliche Miteinander am alljährlichen LL-Ehrentag nicht verknusen. Beim letzten Drittel der Demostrecke, nämlich in Höhe Frankfurter Allee/Ruschestraße, meinte ein Häuflein Pubertätlinge, sich hochtrabend "kritische selbstreflektion" nennend aber ohne die Komplexität dieses Begriffs auch nur annähernd verstanden zu haben, uns unbedingt mitteilen zu müssen, was Kommunismus sei und was nicht. Sie hatten sich neben der Demoroute auf einem Eingangs-Podest postiert und versteckten sich aber, zusätzlich noch treppengittergeschützt, hinter einem hochgehaltenen Transpi ( http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/6701029347/in/set-72157628879372197/ ), auf dem demonstrativ mit je einem weißen Querbalken durchgestrichen die stilisierten Köpfe von Lenin, Stalin und Mao sowie darunter der infantile Ausruf "Nein, nein, das ist nicht der Kommunismus!" gedruckt war. Offenkundig wollten sie mit ihrer Aktion - heuchlerisch getarnt als vermeintlich legitimer Protest - nur stören, mobben und stänkern. Ob sie dabei mit einem AKTIV ausgeübten Zorn von DemonstrantInnen gerechnet hatten oder nicht, sei mal dahingestellt. Ihr Affront löste jedenfalls so große Empörung bei den DemonstrantInnen aus, daß einige sich provozieren ließen, das Häuflein attackierten und schlußendlich das dümmliche Transpi zerrissen. Wenn denn die eigene Darstellung der Vorgänge durch die Pubertätlinge so stimmt, wie sie in gestern in http://www.scharf-links.de/ + https://linksunten.indymedia.org/de/node/53387  + http://de.indymedia.org/2012/01/323054.shtml und anderswo zu lesen ist. Die allgemeine Vermutung geht dahin, daß die sich offenbar noch in einer Selbstfindungsphase befindlichen infantilen "kritischen Selbstreflektionisten" dem rassistisch angehauchten, kommunistenhassenden Dunstkreis antideutscher Politsekten zuzurechnen sind.

Da ich selbst leider keine eigenen Beobachtungen und Fotos dieses Zwischenfalls beisteuern kann, weil ich mich weiter vorne an der Demospitze befand und von der geschilderten Störaktion nichts mitbekommen hatte, verweise ich auf die Fotosession eines anderen Demo-Fotografen
unter ( http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/6701022307/in/set-72157628879372197/ ), der später auf dem Gelände der Gedenkstätte der Sozialisten in Ausübung seines Jobs übel zusammengeschlagen wurde.

Diese zweite bewußt herbeigeführte bzw. inkauf genommene Eskalation gab es am berüchtigten Stalinismusopferstein ( http://www.sozialistenfriedhof.de/gedenkstein.html und http://archiv2007.sozialisten.de/politik/publikationen/kpf-mitteilungen/view_html?zid=34976&bs=1&n=3 ). Dort hatte die herrschaftskonforme „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesstiftung_zur_Aufarbeitung_der_SED-Diktatur ) einen Kranz mit einer Schleife in den deutschen Nationalfarben abgelegt. Und das ausgerechnet dicht an der Gedenkstätte der Sozialisten und die noch immer uneinsichtigen Berliner Rinks-Lechts-SpitzengenossInnen haben wohlwollend "die Lampe gehalten". Sowohl seinerzeit zum Skandalstein als auch zum deutschnationalen Provo-Kranz! Leider kann ich auch hier keine eigenen Beobachtungen beisteuern, da ich nur bis etwa 12 Uhr auf der Gedenkstätte der Sozialisten war. Bis dahin gab es an der Stalinismusopferklamotte außer vielen verächtlichen Blicken keine besonderen Vorkommnisse. Meine Fotos 89 bis 95 bestätigen die Unversehrtheit rund um die von Berliner PDS'lerInnen mitinitiierte Skandalklamotte.

Aber mittlerweile habe ich vom besagten zusammengeschlagenen Kollegen bestätigt bekommen, daß er von empörten Demonstranten an der Stalinismusopferklamotte niedergeschlagen und auch noch am Boden liegend brutal getreten wurde. Dieses üble Nachtreten ist nicht nur absolut schäbig und unfair sondern auch eines jeden echten Linken unwürdig! Das Eintreten auf bereits am Boden Liegende eine zu verurteilende Straftat. Trotzdem ist es zutiefst unsolidarisch und eine nicht hinnehmbare Denunziation, wenn wie unter http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157628878214929/with/6700584403/ zu sehen, GenossInnengesichter, insbesondere beteiligte, rund um den Eskalationsort bewußt nicht verpixelt wurden.

Wie auch immer, abschließend ist festzuhalten, daß trotz dieser beiden Zwischenfälle die LL-Demo auch in den vielen Jahren der Nachwendezeit nichts an Aktualität und Power verloren hat. Vielmehr beweisen gerade diese beiden Zwischenfälle, wie sehr der herrschaftlichen Repression sowieso aber auch den antideutschen Kommunistenhassern unsere alljährliche LL-Demo bis heute noch immer zu schaffen macht.

Meine 107 Fotoimpressionen sind unter http://www.carookee.net/forum/freies-politikforum/1/28652702#28652702 eingestellt. Gesichter sind nur bei denen gepixelt, die möglicherweise einer Gefährdung durch Neonazis und Antideutschen ausgesetzt sein könnten! Die allermeisten DemonstrantInnen wollen gerade auf LL-Demos Gesicht und Flagge zeigen!

Sämtliche Demo-Fotos dürfen bei namentlicher Nennung des Knipsers und Angabe der Quelle für nichtkommerzielle Zwecke gerne heruntergeladen, gespeichert und weiterverbreitet werden.





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[editiert: 27.01.12, 13:40 von bjk]
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