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Autor Beitrag
Peter Nowak
New PostErstellt: 14.12.10, 16:11     Betreff: Re: erste Tote durch Polizeiterror in Stuttgart

    Zitat: Andre
      Zitat: Peter Nowak
      ...
      In dem Film "Ghandi" (glaub ich jedenfalls, dass es darin war) gibt es doch die Scene wo die in geordneter Formation dastehen und Reihe für Reihe vortreten, um sich von den britischen Besatzern krankenhausreif schlagen zu lassen. Das verlangt eine unglaubliche Selbstbeherrschung und Disziplin, zu sehen, was sie mit den Leuten vor dir machen, und trotzdem dazubleiben und wenn die Reihe an dich kommt vorzutreten und dich Zusammenschlagen zu lassen. Das fand ich schon sehr beeindruckend.
      ...
    Stimmt, es verlangt unglaubliche Selbsbeherrschung - und ich glaube, wenn man weiss, dass nur das zum Erfolg führen kann, wird man diese Selbstbeherrschung auch aufbringen können - nicht der ist der Stärkere, der dies physisch demonstriert, sondern der, dessen Haltung und Geist ausstrahlt und andere ansteckt. Du schreibst selbst, es war beeinruckend - ich hab das inzwischen auch bei unzähligen Demos gesehen, wie Polizisten in sich nicht wehrende Demonstranten dreinschlagen, die jedoch weiterhin sich nicht wehrten - das ist wirklich beeindruckend ... wird jedoch von den Medien nicht gezeigt, da das nicht so gut in deren Meinungsmache passt, ganz anders dagegen mit Bildern von (oft unpolitischen) Jugendlichen, die Steine werfen oder Müll-Container anzünden ...
Das ist hier aber, wie gesagt, was völlig anderes. Die Demonstrationen sind hier mehr oder weniger nur noch ein Ritual, nicht zur unmittelbaren Durchsetzung von Anliegen. Da genügt natürlich eine symbolische Haltung. Wenn ich aber eine konkrete Zielsetzung habe, z.B. einen Castor zu verhindern, dann genügt es eben nicht, mit nem Pappschild im Kreis zu laufen, wie die Amis. Dann muss mehr passieren und das Schottern ist da schon ein richtiger Ansatz, nur eben dilletantisch ausgeführt. Aber trotzdem natürlich völlig richtig.

    Zitat: Andre
      Zitat: Peter Nowak
        Zitat: Andre
        Gegen Gewalt ist ihr System gewappnet, gegen Gewaltlosigkeit nicht ... die gewaltfreie Revolution in der DDR hat das sehr eindrucksvoll gezeigt.
      Ich bin mir nicht sicher, ob man das vergleichen kann. Die DDR war wirtschaftlich ins offene Messer laufen gelassen worden und damit am Ende. Sie war in hohem Mass von westlichen Agenten infiltriert, des Schutzes und Rückhalts durch die Sowjetunion beraubt UND, ich sage das ganz bewusst in Kenntnis des Schiessbefehls an der Mauer, sie hatte eine Führung, die nicht (mehr) bereit war, die chinesische Lösung zu wählen. Das sind die Faktoren, die da wirksam waren und dafür sorgten, dass der friedliche Protest erfolgreich sein konnte. Ich würde mich vor der Vorstellung hüten, dass das hier genauso laufen könnte. Hier würde geschossen werden, oder warum, glaubst du, fordern "christliche" Politiker den Einsatz der Bundeswehr im Innern?
    Hier würde definitiv geschossen werden, falls nicht genügend Menschen auf der Strasse sind ... Es hängt von der Masse der Leute ab
Nein, das ist denen völlig egal. Früher oder später werden sie das Klassenproblem sowieso durch die Abschaffung der Arbeiterklasse lösen und sich von Robotern mästen lassen. Ob sie das durch Genozid oder gezielte Sterilisation lösen ist nur ne Frage der Umstände.

    Zitat: Andre
    - und, glaub mir, auch in der DDR war man ganz nahe dran zu schiessen - nur waren es auf einmal 100.000 Leute - und da fällt es selbst ideologisch gedrillten Kampfgruppen nicht mehr leicht, einfach drauf zu halten.
Wie gesagt, die Masse ist dabei völlig gleichgültig, die Zahlen darüber sind doch von der Polizeiführung sowieso getürkt. Und da das Selbstverständnis des bekannten Abführmittels mit 7 Buchstaben sich nicht von dem der KZ-Wachen unterscheidet, werden sie auch genau wie die alles bis zu Ende mitmachen und dann auch sagen: "Wir haben nur unsere Pflicht getan".

    Zitat: Andre
    Ich hab an vielen Stellen die Jungs (und Mädels) vom Neuen Forum gesehen, mit ihren Schärpen "Keine Gewalt". Und sie demonstrierten das nicht nur, sie achteten auch darauf, dass geringe Ansätze von Gewalt gleich unterbunden wurden. Sie waren damit erfolgreich - zum Ärger so mancher Militanten aus der Führungsriege, die ohne Skrupel den Schiessbefehl gegeben hätten, wäre auch nur ein wenig Gewalt irgendwo aufgeblitzt. - Es ist anstrengend, aber machbar!
    Und es wird ja auch sehr erfolgreich bei vielen linken Demos so gemacht.
Siehst Du, genau das stört mich daran: Der Erfolg einer Demonstration wird nicht mehr daran gemessen, ob man das Ziel der Demonstration erreicht hat, sondern daran, ob man erfolgreich "gewaltfrei" war. Die Gewaltfreiheit wird von einer Taktik zur Durchsetzung von Zielen zum Ziel selbst, wobei überhaupt nicht reflektiert wird, welche gewaltfreien Möglichkeiten denn überhaupt existieren. Steuerboykott ist dank dem automatischen Steuerabzug (eine Errungenschaft der SPD) nicht möglich, ziviler Ungehorsam auch nur marginal, politische Streiks z.B. sind verboten (ganz abgesehen von der Frage, ob einen die Gewerkschaftsführungen nicht eher in die Sch..., na du weisst schon, reiten würden). Sitzblockaden werden einfach abgeräumt und mit Platzverweisen bedacht. Die Möglichkeiten, efektiven gewaltfreien Widerstand zu leisten, sind von unserem gesetzgebenden Gesindel systematisch eingeschränkt worden, denn SIE WOLLEN NICHT NACHGEBEN! Das ist ansich nichts neues, die Herrschenden mussten schon immer in der Geschichte durch Gewalt aus der Herrschaft entfernt werden, entweder von Seiten der Unterdrückten oder von Seiten anderer Staaten in Kriegen (wie im 2. trojanischen Krieg und auch das deutsche Reich endete ja nicht durch Revolution, sondern durch die Rote Armee und ihre Verbündeten, auch wenn ein paar Verrückte behaupten, es existiere noch in den Grenzen von 1937).

    Zitat: Andre
      Zitat: Peter Nowak
      ...
      Völlig richtig, nur verliert man darüber leicht aus den Augen, dass solche Sachen auch hier stattgefunden haben, nicht so spektakulär, aber mit derselben Zielrichtung, derselben Handschrift und demselben Erfolg wie in Italien. Nur ist die Justiz hier halt teilweise unfähig, teilweise korrupt und
      vor allem an der kurzen Leine der Politik, sodass hier solche klärenden Verfahren wie in Italien unmöglich sind.
      So, ich muss mich fertig machen für den zweiten Teil Maloche. Mal sehen, vielleicht poste ich noch was von der Arbeit aus.
    Absolut!
    Und der wikipedia-Artikel (der ohne "(Italien)") geht auch auf andere Länder ein, wenngleich sicher nicht vollständig ... sonst würde der Platz im Internet womöglich nicht reichen ...

    Du hattest an anderer Stelle Olof Palme erwähnt - da war ganz sicher die westlichen Geheimdienste dahinter, denen seine Friedenspolitik nicht passte. Und wo wir gerade bei Schweden sind:
    Die Ermordung der schwedischen Aussenministerin Anba Lindh (man beachte das Datum 11.9.2003 ... offenbar können die bei der CIA sich nur eine Zahl merken und das ist 911 - der Notrruf in den USA ... die Chilenen können das sicher bestätigen ...).

    Vor allem, wenn man bedenkt, welchen Weg Schweden seitdem beschreitet: weg von seiner berühmten Neutralität zu einem treuen Vasallen des US-Imperialismus, teilnehmend am Afghanistan-Krieg, jetzt auch an den weltweit inszenierten "Terror-Attacken" der Al-CIAda ...
    Und die FBI-Agenten, die den Fall jetzt in Schweden untersuchen sollen, werden auf ihrem Rückflug ins "freie Amerika" vielleicht gleich den bis dahin ausgelieferten Assange (wikileaks) mitnehmen, um ihn dort hinrichten zu lassen.
    Es fällt mir schwer, da an Zufälle zu glauben.
Na ja, Zufall ist ja sowieso nur ein Informationsdefizit, das heisst, es bedeutet nur, dass man die Ursache für etwas nicht kennt. Und was schwedens geänderte Politik angeht, so wäre es doch denkbar, dass die CIA sie erst zum Mord an Olaf Palme brachte, wie sie ja auch ihren eigenen Präsidenten Kennedy ermordete, und sie dann mit diesem Wissen erpresste. Aber du hast auf jeden Fall völlig recht, der Grund für den Palme-Mord war ein politischer (und übrigens sollte ja auch da eine linke Organisation den Sündenbock spielen, nämlich die PKK, nur hatte man halt nicht damit gerechnet, dass der leitende Staatsanwalt ein Ehrenmann war, das meine ich nicht ironisch!).

    Zitat: Andre
    Auch das Multi-Milliarden-Projekt "Treuhandanstalt" hat ja mit dem bis heute ungeklärten Mord an Detlev Rohwedder Blut an den Händen. Ein Mord, der vom Muster ein wenig an den Kennedy-Mord erinnerte, bei dem der mutmassliche Attentäter dann selbst ermordet wurde (im Rohwedder-Fall der angebliche Attentäter Wolfgnag Grahms).
Ja und das Gemetzel in Bad Kleinen war eindeutig von vornherein auf tote Polizisten und tote "Terroristen" angelegt, diesen Leuten kommt es auf den einen oder anderen toten Polizisten auch nicht an. Was zählt ist allein die politische Wirkung, eben genau wie in Italien. Eindeutig dieselbe Handschrift.
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