Defibrillator-Forum

chris · Mitglied Beiträge: 379

Guten Morgen,
mich macht das so wütend, wenn ich neue Defiträger höre, wie allein gelassen sie sich fühlen. Da liegt in den Kliniken und bei den Kardiologen noch viel im Argen.
Da muss ich auch wieder an meine Anfangszeiten im Herbst 2004 zurückdenken. Zuerst muss man irgendwie verarbeiten, dass man ein Kammerflimmern überlebt hat, Tage im Koma verbracht hat. Dann kommt die Ansage, wir müssen ihnen einen Defi implantieren. Das ist einfach nicht zu schaffen!! Selbst wenn man die technischen Dinge erklärt bekommt ist man mit seinen Ängsten völlig allein gelassen.
Dann kommt man nach Hause, hat Angst alleine zu sein, hat Angst der Defi geht los. In der Reha gehts dann so einigermaßen, man weiß ja es ist immer ein Arzt in der Nähe.
Ich hatte damals mit dem Kardiologen über meine Ängste gesprochen. Er meinte nur, dass seine anderen Patienten keinerlei Probleme damit hätten.
Zum Glück fand ich dann ein Forum und merkte, dass eigentlich jeder die gleichen Probleme hatte, die Situation zu akzeptieren.
In den fast 4 Jahren erlebte ich nur 3 Ärzte, die einigermaßen nachvollziehen konnten, wie es mir ging. Der eine war mein damaliger Chef. Er hat mich wirklich viel unterstützt. Dafür bin ich ihm heute noch sehr dankbar. Die andere war ein junge Ärztin und der dritte war jetzt erst kürzlich der Anaesthesist als ich eine kleinere Op hatte. Mit dem hab ich mich sehr lange unterhalten.
Also ich finde für die psychische Unterstützung müßte einfach gleich in der Klinik mehr getan werden.
So das musste ich einfach mal loswerden. Ich wünsche allen ein wunderschönes, erholsames Wochenende
Chris