Defibrillator-Forum

Gitarremann · Mitglied Beiträge: 819

Allerdings weiß ich nicht, wie alt diese Bestimmungen sind. Es ist ja immer wieder die Rede davon, dass die aufgrund mangelnder Bewerber gelockert werden. Und wo es immer wieder Ausnahmen gibt ist, wenn irgendwelche Spezialisten auf einem bestimmten Gebiet als Quereinsteiger gesucht werden. Also wenn ein richtig guter Hacker käme der seine Fähigkeiten der guten Seite zur Verfügung stellen will, nähmen die den sicherlich auch mit Defi.

Wobei als Voraussetzung ja auch immer Abitur steht und ich kenne einige Polizisten, die kennen das Gymnasium von innen nur vom Tag der offenen Tür.

Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Wenn der "richtig gute Hacker" vorrangig am Schreibtisch arbeitet und nicht wie Lisbeth Salander mit waghalsigen Aktionen im Außendienst unterwegs ist, mag es auch mit Defi gehen.

Ich habe mal gelesen, dass in Zeiten der Personalnot bei der Bundeswehr und verzweifelter Bemühungen um Rekruten die Anwerbung von Schulabgängern mit Hauptschulabschluss anvisiert wurde.Da wurde es mir dann doch Angst und bange, was die Qualifikation und bestimmte Einsatzgebiete und die damit einhergehenden Anforderungen und Verantwortlichkeiten angeht.

Gitarremann · Mitglied Beiträge: 819

Das machen die am Ende cleverer. Die senken in den nächsten 10 Jahren die Anforderungen für das Abitur auf das Niveau einer heutigen normalen Schule und dann kriegen die die Leute und haben trotzdem Abiturienten.

Das geht soweit, in 20 Jahren braucht man dann einen Defi, um bei der Polizei anfangen zu können.

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Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

:-)

Bei uns in Sachsen wurden jetzt die Aufnahmemodalitäten fürs Gymnasium soweit gelockert, dass nun auch Kinder, die den entsprechenden Notenschnitt nach der Grundschule nicht vorweisen können, dennoch auf's Gymnasium können, wenn deren Eltern das wünschen. Ade Kompetenz der Lehrer und Wertigkeit der Bildungsempfehlung.

Damit bekommen die Gymnasien einen stärkeren Anlauf, das Level der Ausbildung wird sinken und die Abschlüsse sind in Zukunft nicht mehr viel wert.

Ich finde, dass das mehrteilige Schulsystem schon Sinn macht.
Was bringt es dem Einzelnen und der Gesellschaft, wenn in Zukunft alle Abitur haben, dieses aber kein Gütezeichen mehr ist.
Die Hochschulen werden sich über die Flut studienunfähiger Studienanfänger "freuen".
Die Abbrecherquote an den Universitäten wird steigen und dem Staat kostet das Ganze auch noch viel Geld.

Gitarremann · Mitglied Beiträge: 819

Bei mir stand das auf der Kippe, ob ich überhaupt das Abitur machen darf und ich war vom Leistungsschnitt her etwa so gut, dass ich die 10. Klasse mit »Sehr gut« gemacht habe. (Ok, an der unteren Grenze zu »Gut«) und heute kann man aufs Gymnasium gehen, wenn man vorher schonmal sitzengeblieben ist. Zu meiner Zeit undenkbar, da war das ein Kandidat um nach der 8. Klasse abzugehen.

Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
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Freda · Ehemaliges Mitglied

Muss mich auch noch mal kurz einklinken. Tatsächlich ist das Abitur, zumindest hier, absolut verwässert. Ich hatte, als ich noch an der Uni gearbeitet habe, sehr häufig mit Student/innen zu tun, und die waren oft schlichtweg orthographisch und grammatikalisch, stilistisch mal ganz zu schweigen, nicht in der Lage, einen vernünftigen Krankenbericht über ein Tier abzufassen. da konnten die sonstigen Befunde und Diagnosen noch so stimmig sein, wenn man das nicht in vernünftiger Form auf Papier bringen kann, macht es einfach einen schlechten Eindruck. Neulich wollte mir mal eine 11. Berliner Schulkasse bei der Arbeit zusehen, da konnte sich ein Großteil so schlecht artikulieren, dass ich wirklich nochmal nachhaken musste, ob die vom Gymnasium sind.... (waren sie aber) die machen in 1,5 Jahren Abitur...
Ich denke, ein cleverer Realschulabsolvent hat oft mehr auf dem Kasten... Das Etikett des Schulabschlusses hat kaum noch Aussagekraft über Bildungsgrad, Ausdrucksvermögen etc. Vor allem nicht über das Vermögen der Sozialen Kompetenz oder der Empathie.....
daher: der Defi als Auswahlkriterium kommt bestimmt irgendwann mal zum Zug

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Ist doch ein super Abschluss,10. Klasse mit sehr " gut."

Dieses inflationäre " jeder muss heutzutage Abitur machen" ist meines Erachtens nicht zielführend.

Zu meiner Schulzeit haben alle 10 Jahre die POS (Polytechnische Oberschule, Erklärung für Nicht-DDR-Bürger) besucht, Ausnahmen waren leistungsschwache Schüler, die z.Bsp. aus der 8. Klasse rausgingen.
Die maximal 2 bis 3 Besten konnten dann bei entsprechendem Berufswunsch auf die EOS ( Erweiterte Oberschule), um dort ihr Abitur zu machen.
Damit existierte auch nicht die heutige Abwertung der "normalen" 10-Klassen Schule.
Der Abschluss war etwas wert, weil nicht nur leistungsschwache und/oder verhaltensschwierige Kinder in diese Schule gingen.Das Level war im Allgemeinen nicht mit der heutigen Mittelschule zu vergleichen.

Wem nützen die Heerscharen von Studienanfängern, die leistungsmäßig und von der Persönlichkeit her nicht wirklich für ein Hochschulstudium qualifiziert sind.

Gitarremann · Mitglied Beiträge: 819

Und dann diskutieren die ja ernsthaft darüber, ob man die Zensuren abschaffen soll. Dann ist der Maßstab wahrscheinlich nur noch, wie oft man da war. Wer 2600 Tage Schule abgestempelt hat kriegt Abitur.

@Anett - Ich hab ja Abi. Es stand nur auf der Kippe, ob ich machen es darf, durfte aber dann. Nur ich war nicht auf der EOS, sondern habe Berufsausbildung mit Abitur gemacht. Das gabs ja damals auch noch.

Eigentlich gab es 6 Wege.

die 10-klassige POS, die im Prinzip erstmal alle gemacht haben.
Die Hilfsschule, wenn sich gleich am Anfang zeigte, der packt es nicht.
Wenn sich zum Ende erst zeigte, dass man die 10. Klasse nicht schaffen wird, konnte man nach 8. Jahren abgehen.
Berufsausbildung mit Abitur, da konnte man nach der 10. Klasse statt 2 Jahre Lehre 3 Jahre machen und hatte dann in der Berufsschule das Abi mit drin. Das hatte ich dann wie gesagt letztendlich gemacht. Schlosser mit Abi, das war so in Richtung Maschinenbaustudium gedacht. Da kam mir aber die Wende dazwischen
Die EOS also nach der 10. Klasse noch 2 Jahre Schule dran, was das reguläre Abi war.
Die Spezialschule, da konnte man in den Ferien nebenbei das Abi machen. Da war ich auch und dann hätte ich neben meinen 10 Jahren POS parallel das Abi gehabt aber nur in den Naturwissenschaften, weil ich auf einer Spezialschule für Mathe und Physik war. Hatte ich aber leider abgebrochen, weil ich als 7. oder 8. Klässler die Möglichkeit nicht erkannt hatte.

Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
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Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Jo, so wird wohl ( hoffentlich nicht ) kommen.

Da werde ich dann meine Enkelkinder selbst beschulen.
Mit allem, was dazu gehört : Anwesenheitspflicht, Zensuren, Elternabend ( bei lecker Pizza und 'nem Glas Wein am heimischen Küchentisch).
Nicht zu vergessen die jährlichen Klassenfahrten ( im Familienverbund ).

Da wird mir doch ganz warm ums Herz, wenn ich daran denke :-)

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Ja, ja, Gitarremann, erst rumprahlen mit deinem super 10.Klasse-Abschluss und dann mit der Tatsache rausrücken, dass du ausserdem Abitur hast. :-)

Die Wertigkeit der ganzen Sache können wir nur beurteilen, wenn wir dein Geburtsdatum kennen. Und das Bundesland.So sieht es aus. :-)