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Warum ist es so schwierig, den plötzlichen Herztod vorherzusagen?

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Martin
Gast
New PostErstellt: 19.07.07, 13:40  Betreff: Warum ist es so schwierig, den plötzlichen Herztod vorherzusagen?  drucken  weiterempfehlen

Das gleiche ischämische Ereignis führt bei einigen Patienten zu lebensbedrohlichem Kammerflimmern, bei anderen aber nicht - trotz gleich großer Schädigung des Herzmuskels. Was sind die Ursachen dafür? Diese Frage stellte Professor Günter Breithardt aus Münster beim 7. Kardiologischen Symposium Ende September in Düsseldorf.
Auf der Suche nach Warnzeichen für den Plötzlichen Herztod, können - je nach Ursache - verschiedene Symptome auftreten. Das Kammerflimmern selbst kommt für die Patienten in aller Regel unerwartet und plötzlich. Gehäuft treten die Warnzeichen Angina pectoris bei 22 Prozent und Luftnot bei 15 Prozent im Vorfeld eines Notarzteinsatzes auf. Von Übelkeit und Schwindel als Vorläufer berichten weniger als zehn Prozent der Patienten. Ganz ohne Symptome kommt der Plötzliche Herztod bei 25 Prozent der Patienten. Paradoxerweise kann der Plötzliche Herztod auch überlebt werden, wenn sofort Reanimationsmaßnahmen erfolgen und das Kammerflimmern in eine normale Herzaktion überführt wird. Die Daten zu den Vorzeichen kommen aus einer neuen Berliner Studie (D. Müller et. al., Circulation 2006, 114, 1146). Die Studie zeige aber auch, so Breithardt, dass die Zeit zwischen dem ersten Auftreten einer Symptomatik und dem Plötzlichen Herztod relativ lang war. „Das legt die Vermutung nahe, dass nach wie vor Möglichkeiten bestehen, in das Geschehen einzugreifen“. Doch werde der Kontakt mit der medizinischen Rettungskette oft hinausgezögert, weil Verleugnungstendenz beim Patienten, das Ignorieren der Beschwerden oder eine bereits erfolgte Gewöhnung an Symptome dafür sorgen, dass der Notruf (112) zu spät erfolgt.
Wichtigste Ursache für den plötzlichen Herztod bleiben, nach Angaben von Breithardt, Plaqueruptur und Koronarthrombose. Zum plötzlichen Herztod führen aber auch chronische Veränderungen des Herzens in Kombination mit akuten Ereignissen in den Gefäßen. Dies hat unter anderem die ATLAS-Studie (Uretsky et al., Circulation 2000) gezeigt. Hier wurden bei 171 Patienten mit Herzinsuffizienz und koronarer Herzerkrankung in der Autopsie bei 33 Prozent ein Thrombus oder eine Plaqueruptur gefunden. Dies spricht dafür, dass bei Herzinsuffizienz häufig zusätzliche akute koronare Ereignisse Ursache eines tödlichen Kammerflimmerns sind.
Die familiäre Häufung des akuten Herztods hat genetische Ursachen, die aber primär nicht stark wirksam ist. Offenbar wird vor allem die Reaktion des Herzmuskels auf ein Infarktereignis durch genetische Faktoren beeinflusst. Dies erkläre, warum manchmal Patienten mit einer zweiten Ischämie erneut Kammerflimmern bekommen, andere Patienten mit großem Infarkt aber von Kammerflimmern verschont bleiben, sagte Breithardt.
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