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Mein Papa und der Defi

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Mialina
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Beiträge: 3

New PostErstellt: 16.02.17, 21:04  Betreff: Mein Papa und der Defi  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo Ihr Lieben!
Ich habe mich neu im Forum angemeldet, weil ich mir große Sorgen um meinen Papa (58) mache.

Alles begann damit, dass er am 02.02.17 einen Schwächeanfall auf Arbeit hatte und nach Hause geschickt wurde. Danach ging er zum Hausarzt, dort wurde schon länger Diabetes vermutet und weil sein Zucker dort so hoch war, dass er nicht mehr messbar war, wurde er direkt zum Zuckerarzt geschickt. Auch dort musste erst ein spezielles Gerät besorgt werden, um die Zuckerwerte erst einmal zu ermitteln.

Da er in den nächsten Tagen auf Insulin eingestellt werden sollte, die Zuckerärztin aber eine Woche Urlaub hatte, wurde er direkt in das Krankenhaus überwiesen.

Da er schon zuvor über Brustenge und Atembeschwerden geklagt hatte, wurde dort dann auch das Herz untersucht und wir bekamen schockierende Ergebnisse: Sein Herz hat nur noch eine Pumpleistung von 20%!

Im KH wurde er dann täglich mit Insulin versorgt und war an der Langzeitüberwachung für das Herz. Zudem hat er auch noch Bluthocjdruck WHO Stadium I. Dort lag er dann etwa eine Woche, bis dann eine Herzkatheter Untersuchung gemacht wurde. Einen Tag danach durfte er plötzlich wieder nach Hause.

Im Folgenden schreibe ich euch mal die Diagnose aus dem Arztbericht:

Diagnose:
Tachyarrhythmia absoluta bei Vorhofflimmern (ED)

  • Frustrane Elektrische Kardioversion am 07.02.2017
  • Rhytmuskontrolle mit Metoprolol und Digitoxin

Hochgradig reduzierte LV-EF (20%) a.e. im Rahmen einer Tachykardiomyopathie
- 13.02.2017 Ausschluss KHK via HKU

Diabetes mellitus Typ 2 (ED)
- Einstellung auf eine Therapie mit oralen Antidiabetika und Actrapid

Er ist nun seit dem 14.02.2017 wieder Zuhause, er muss täglich 8!!! Tabletten zu sich nehmen und hat einen tragbaren Defi. Heute morgen fing er an zu piepen und er musste ihn ausschalten. Ihm wurde in der Klinik gesagt, er soll ihn ausdrücken, wenn er an geht?!

Was mir sehr große Sorgen macht, dass es ihm viel schlechter geht, als vor dem Krankenhaus. Dies sagt er so auch selbst, das das gar kein Leben mehr ist. Er ist nach wenigen Schritten total kaputt und das Einkaufen oder jeder Arztbesuch wird für ihn schon zum Marathon.

In etwa 5 Wochen soll er nochmal ins Krankenhaus und dann wird der Defi ausgewertet und er nochmals gründlich untersucht. Dann wird anscheinend auch entschieden, ob er einen richtigen Defi bekommt. Ist dieser Ablauf normal?

Wie denkt ihr Profis über diese Diagnose? Wird diese Schlappheit irgendwann wieder besser? Ich habe wirklich wahnsinnig große Angst um ihn :(


[editiert: 16.02.17, 21:05 von Mialina]
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Gitarremann
Mitglied

Beiträge: 819


New PostErstellt: 16.02.17, 21:43  Betreff: Re: Mein Papa und der Defi  drucken  weiterempfehlen

Fachliche Aussagen, also im medizinischen Sinne möchte ich mir als Nicht-Arzt natürlich nicht anmaßen aber als Patient mit einer ähnlichen Kombination »Herzerkrankung-Diabetes« kann ich ausgehend von mir sagen, dass die Einstellung auf die Medikamente, gerade beim Diabetes ein bißchen dauern kann, weil sie ja oft auch mit einer Ernährungsumstellung bzw. –anpassung einhergeht. Bei mir mußten die Ärzte auch sehr sorgfältig dabei vorgehen, die Medikamente für die Herzerkrankung und für den Diabetes aufeinander abzustimmen. Dazu kommt (ich schrieb es eben zufällig in einem anderen Thread) dass man da auch im Kopf erstmal mit klarkommen muß, wenn von heute auf morgen alles anders ist. Da kann das schon einen längeren Zeitraum geben, wo es einem alles Andere als blendend geht.



Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n
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enigmo
Mitglied

Beiträge: 963
Ort: Stallwang


New PostErstellt: 16.02.17, 22:23  Betreff: Re: Mein Papa und der Defi  drucken  weiterempfehlen

8 Tabletten sind in Ordnung - ich schlucke 14 am Tag....


____________________
nein, ich will nicht in den Himmel - da kenn ich ja keinen......


[editiert: 16.02.17, 22:23 von enigmo]
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Ikke
Mitglied

Beiträge: 308
Ort: Niedersachsen

New PostErstellt: 16.02.17, 22:59  Betreff: Re: Mein Papa und der Defi  drucken  weiterempfehlen

Zum Glück ist heutzutage die Medizin sehr weit fortgeschritten.
Das Problem ist,das man ja selber in der Regel über diese Krankheit nicht weiß.
Also,ich habe auch 20 % und mal geht es besser,mal schlechter,man richtet sich drauf ein.
Bedenke,das 55-60% Herzleistung als Normal gilt.
Vielleicht nimmt dir das schon etwas die Angst.Heutzutage ist das kein Todesurteil mehr.
Wichtig ist die Ernährung.Ich mußte mich sehr Umstellen,weil ich ein grosser Fleichliebhaber bin.
Die Ärzte werden euch in dieser Richtung sicher gut beraten.
Es gibt auch Diabetesformen,die sich durch gesunde Ernährung stoppen lassen.
Also Kopf hoch.Du wirst deinem Vater sicher noch den einen oder anderen
Enkel schenken :-))
Wenn Fragen sind,nur zu.

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Mialina
Mitglied

Beiträge: 3

New PostErstellt: 17.02.17, 07:04  Betreff: Re: Mein Papa und der Defi  drucken  weiterempfehlen

Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Antworten bisher.

Das er sich nicht besonders gesund ernährt, kommt leider noch hinzu. Auch er liebt Fleisch über alles und ich bzw. meine Mutter wissen noch gar nicht so richtig, worauf man beim Kochen achten sollte.

Das Schlimme ist, dass mein Vater ein extremes Arbeitstier war/ ist. Er hat bisher als Maurer auf dem Bau gearbeitet, konnte aber auch nach der Arbeit nie abschalten und hat weiter gearbeitet. Ihm gefällt es nun natürlich auch nicht, fast nur noch auf der Couch zu liegen.

Kann man es eigentlich auch an trainieren, dass er nicht mehr so schnell außer Atmen ist?

Heute ist er wieder mehrere Stunden beim Zuckerarzt, ich glaube er macht da so eine Art Lehrgang, um zu lernen mit der Diabetes umzugehen.

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Freda
Ehemaliges Mitglied


New PostErstellt: 17.02.17, 10:54  Betreff: Re: Mein Papa und der Defi  drucken  weiterempfehlen

Hallo Mialina,

kommt mir von meinem Vater mit den Diagnosen sehr bekannt vor, bis auf die niedrige EF von 20 % (darum wird Dein Vater die Defi-Weste haben).

Ist Dein Vater unter Blutverdünnung (Marcumar, Falithrom oder Pradaxa?) Das wäre sehr wichtig, damit er durch das Vorhofflimmern keinen Schlaganfall oder andere Embolien bekommt.

Vielleicht steht seitens der Ärzte ja irgendwann mal eine Ablation zur Debatte, wo per Kälte-oder Wärmeanwendung die beteiligten Auslöser in den Vorhöfen verödet werden, und hoffentlich das Vorhofflimmern beseitigt. Inwieweit sich dann die Tachykardiomyopathie, also das vergrößerte Herz mit all seinen Auswirkungen bessern kann, weiß ich auch nicht. Aber zumindest ist Dein Vater jetzt erstmal vor dem Herztod geschützt.... Ich hoffe, dass es ihm bereits bald ein wenig besser geht!
Alles Gute für Euch

Ach so, wichtig ist auch, dass man sich manchmal eine zweite Meinung einholt, am besten an einer Klinik mit viel Erfahrung auf dem Gebiet der Rhythmologie!



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Carmen
Mitglied

Beiträge: 1121
Ort: bei Kempten/Allgäu

New PostErstellt: 17.02.17, 15:54  Betreff: Re: Mein Papa und der Defi  drucken  weiterempfehlen

Hallo Mialina,

ich würde mal noch gar nicht sooooo schwarz sehen. Klar, eine Herzleistung von 20 % ist schon gering. Aber vielleicht bekommt dein Vater ein CRT-Gerät

http://www.kardionet.de/crt-d

das kann dann schon einiges bringen. Vielleicht ist seine Erkrankung aber mit einem solchen Defibrillator nicht behandelbar, dann bekommt er nur eine Schocksonde in die rechte Herzkammer. Mich wollten sie damals auch auf so einen CRT-Defibrillator "aufrüsten" hätte bei meiner Erkrankung aber gar nichts gebracht. Ein Einkammer-Defi kann nur verhindern, dass man plötzlich tot umfällt, weil er Kammerflimmern adäquat behandelt.

Ich denke auch, dass es ihm doch um einiges besser gehen wird, wenn sein Diabetes richtig behandelt wird. Klar - schön ist das nicht, sich so zurückhalten zu müssen, weil ESSEN MACHT HALT EINFACH SPASS, aber wenn's hilft, macht man auch gerne Abstriche.

Ich drücke Euch die Daumen, dass sich Dein Vater bald von dem Schock wieder erholt - dann kommt auch wieder die Lebensfreude.

LG Carmen

PS: Ich nehme übrigens tglich 23 Tabletten - wenn's hilft, ist das doch ok.



[editiert: 17.02.17, 15:56 von Carmen]
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Mialina
Mitglied

Beiträge: 3

New PostErstellt: 17.02.17, 22:40  Betreff: Re: Mein Papa und der Defi  drucken  weiterempfehlen

Danke Ihr Lieben,
Ihr macht mir wirklich Hoffnung :)
Wir haben heute beschlossen, eine zweite Meinung einzuholen und ihn nochmal in der Herzklinik in Leipzig durchchecken zu lassen. Diese Klinik wird im Bekanntenkreis sehr gelobt. In der ersten Klinik hat er sich auch nicht so gut aufgehoben gefühlt.

Wir waren heute wieder im KH, weil er ganz plötzlich schlimme Schmerzen im Bein hatte inkl. dick angeschwollener Adern. Wir dachten erst an eine Thrombose, glücklicherweise stellte sich im KH in Leipzig heraus, dass es am Knie liegt. Also nun auch noch zum Chriurgen :( Er hat in seinem leben einfach zu viel und zu schwer gearbeitet.

Ein weiteres Problem ist ein Husten, der ihn nun auch schon mindestens 1-2 Jahre quält. Dafür hatte er vom Hausarzt Antibiotika bekommen, welches im KH abgesetzt wurde, weil es sich nicht mit den Herztabletten verträgt. Nun soll er Prospan nehmen, was ihm nicht hilft. Er meint, dass es ihm so vorkommt, dass dieser Husten auch auf das Herz geht.

@Freda:
Mein Papa nimmt Blutverdünner-Tabletten. Seit dem ersten Tag der Einlieferung im Krankenhaus. Allerdings keine der von dir genannten Tabletten. Aktuell bekommt er:

Apixaban 5mg
Valsartan 80mg
Metoprolol 95mg
Eplerenon 25mg
Torem 5mg
Digitoxin 0,07mg
Metformin 500mg
Dulaglutid 1,5mg
Empagliflozin 10mg
Actrapid

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jutta43
Mitglied

Beiträge: 1119
Ort: 59427 Unna

New PostErstellt: 18.02.17, 20:09  Betreff: Re: Mein Papa und der Defi  drucken  weiterempfehlen

Das mit der 2. Meinung einholen, finde ich sehr wichtig! Schreib uns dann mal, was dabei rausgekommen ist.


____________________
Jutta43
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