Defibrillator-Forum
Unabhängiges Forum mit Infos für Betroffene einer Defibrillator-Implantation
 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen CalendarKalender
Erfahrungen mit Sauerstoffmangel nach Reanimation

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
Nephele Sybille
Mitglied

Beiträge: 6

New PostErstellt: 09.12.06, 19:36  Betreff: Erfahrungen mit Sauerstoffmangel nach Reanimation  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Meine Tochter heute 14 wurde letztes Jahr nach Kammerflimmern und Herzstillstand reanimiert(Grunderkrankung Kawasaki-Syndrom Hinterwandinfarkt 08/92) .Ihr wurde dann ein Defi (11/2005 )eingesetzt.Seitdem keine Rhythmusstörugen mehr.( Täglich 300mg Cordarex) Bei der Reanimation hatte sie Sauerstoffmangel und hat nun die Hälfte ihres Lebens vergessen. Im täglichen Leben kommt sie eigentlich ganz gut klar, aber ihr Gedächtnis ist eine einzige Katastrophe. Wer kann mir Erfahrungen mitteilen, ob sich das noch bessern wird ?

nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden
Anja
Gast
New PostErstellt: 11.12.06, 15:56  Betreff: Re: Erfahrungen mit Sauerstoffmangel nach Reanimation  drucken  weiterempfehlen

Hallo Sybille,

auch mein Mann (40 Jahre) mußte letztes Jahr nach einem idiopathischen Kammerflimmern reanimiert werden und trägt jetzt einen Defi.

Auch bei ihm kam es zu Sauerstoffmangel und den damit verbundenen Gedächtnisproblemen. Er kann sich zum Beispiel an die Zeit ca. 2 Wochen davor bis Wochen danach praktisch überhaupt nicht erinnern, die Zeit ist komplett aus seinem Gedächtnis gestrichen (ist vielleicht auch besser so). In der ersten Zeit danach war es total heftig. Er erkannte mich nicht immer, wußte nicht das er verheiratet war, dachte er ginge noch zur Schule usw. Der Arzt schrieb in seinem Bericht, daß er sich dem Patienten alle 1/4 Std. neu vorstellen mußte.

Dieser Zustand bessert sich dann aber innerhalb von ca. 3-4 Wochen, danach blieben Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis.

Direkt nach dem Krankenhaus kam er dann zur neurologischen Reha, wo mit dem neuropsychologischen Training angefangen wurde. Sein Zustand besserte sich zusehends.

Leider wurde die weitere ambulante neuropsychologische Therapie von der Krankenkasse nicht bewilligt, trotz Empfehlung der behandelnden Ärzte. Aber so ist das halt in diesem Land!

Trotzdem hat er zuhause konsequent mit einem Computerprogramm weitergearbeitet daß man uns in der Reha empfohlen hat, heißt Cogpack, wird leider auch von der Kasse nicht bezahlt, aber man kann davon auch erst mal eine kostenlose Demoversion bestellen.

Jetzt nach etwas mehr als einem Jahr merkt man kaum noch Unterschiede, was man uns in einer 2. neurologischen Reha auch bestätigt hat. In ein paar Wochen wird er wieder arbeiten gehen.

Nur wenn er müde ist merke ich noch, dass er etwas schusselig wird, da ist wohl nicht mehr soviel Puffer vorhanden, wie bei anderen Menschen.

Ich denke man kann mit konsequentem Gedächtnistraining sehr viel wiederholen, auch wenn das seine Zeit braucht und ich spreche da nicht von Wochen, sondern eher von Monaten und länger.

Für das was nicht wiederkommt muß man halt andere Strategien entwickeln, z.B. Termine sofort aufschreiben usw., dafür kann auch eine Ergotherapie ganz nützlich sein.

Und nicht vergessen: üben, üben, üben und auf keine Fall resignieren !

Ich wünsche Dir und Deiner Tochter auf jeden Fall alles erdenklich Gute

Anja
nach oben
Sortierung ndern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 1 von 1
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com - eigenes profi-forum kostenlos

Design © trevorj