Defibrillator-Forum

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Hallo Marie89,

schön, mal wieder von dir zu hören.
Ich war vor kurzem wieder in der Rheumatologie ( Uniklinik ). Die Ärztin schaute sich die Fotos mit den verfärbten und geschwollenen Fingergelenken an und meinte, dass sähe nicht unbedingt nach Rheuma aus.Was soll es denn dann sein???

Ich habe nun einen Termin zur Angiografie.
Sie sagte, es könnte durchaus eine Entzündung im Bereich der Arterien vorliegen.
Also doch Vaskulitis?
Momentan sind die Verfärbungen weg, waren nur einige Tage vorhanden.Allerdings ist der Bereich um die Gelenke immer noch druckschmerzhaft.

Es nervt einfach nur, wenn sich in der Diagnosestellung nichts tut und man weiterhin an den Beschwerden leidet.

Ich hoffe, dir geht es einigermaßen gut.
Liebe Grüße von Anett

Marie89 · Mitglied Beiträge: 71

Hallo Annett,

na das ist aber auch keine so sehr hilfreiche Aussage von der Rheumatologin. Nimmt sie es trotzdem in die Hand, oder wer ist für die Bewertung der Befunde im Überblick zuständig? Eine Vaskulitis wäre doch auch eigentlich ihr Gebiet.
Irgendetwas muss da doch "faul" sein. Hoffentlich kommt ihr bald auf die richtige Fährte!

Es ist doch echt schwierig, mal an Ärzte zu gelangen, die das KOMPLETTE Bild anschauen und helfen, es zusammenzupuzzlen.

Liebe Grüße,

Marie

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Da hast du vollkommen Recht.
Ich vermisse das auch häufig, die ganzheitliche Sicht auf die Dinge.
Jeder sieht immer nur sein spezielles Fachgebiet.Die meisten sehen da nicht über den Tellerrand hinaus.
Dabei ist man doch ein kompletter Mensch und nicht ein Herz oder ein Magen oder ein Kopf...

Die Rheumatologin hat schon die Angiografie veranlasst und wertet den Befund dann mit mir aus.Aber sie hat z.Bsp. nicht einmal die Finger abgetastet und gründlich angesehen.Ein Blick darauf, einer auf die Fotos und die Sache war für sie erledigt.
Das verstehe ich nicht.
Ich denke, früher hat die Blickdiagnose in der ärztlichen Tätigkeit einen viel größeren Stellenwert gehabt.
Wenn ich da an meinen alten Hausarzt zu tiefsten DDR-Zeiten denke, egal, mit welchen Beschwerden man zu ihm kam, er hat einen grundsätzlich erst einmal gründlich inspiziert, abgehört, den Bauch abgetastet,die Zunge angesehen,...
Heute befassen sich die Ärzte mehr mit ihrem Computer und diagnostizieren nebenher.Kein Wunder, dass der Weg zur Diagnose und Heilung dann so ein langer ist.

Marie89 · Mitglied Beiträge: 71

Oh ja, das wundert mich auch oft sehr! Kein Blick auf das geschilderte Symptom. Die Fotos sind die einzige Möglichkeit, wenigstens für eine zehntel Sekunde Aufmerksamkeit darauf zu lenken, sonst würde es komplett ignoriert. Oft habe ich die Tasche voller solcher Dinge und weiß garnicht, wie ich sie noch einfließen lassen soll ("ach ja... ich hätte da nochwas..."). Da wird der Überweisungsgrund gelesen und dann ist die Sache scheinbar klar und es sprudeln Diagnosevorschläge.
Wenns so einfach wäre... moment, da gibts noch ne Herzinsuffizienz, eine Reihe von Medikamenten und eine gewisse Vorgeschichte und Diagnostik...

Ich bin kein Arzt, aber da könnte man doch sicherlich SEHR viel mehr raus ziehen. Wie die Färbung genau ist, in welcher Hautschicht sie sitzt, was passiert, wenn man draufdrückt, wie ist sie umgrenzt etc. pp..
Gerade im Hautbereich.
Das schlimmste ist, wenn ein Arzt dann auch noch meint, anhand der Beschreibung eine Diagnose stellen zu können, die in die Richtung geht "jaja, das hat jeder".
Es ist bescheuert, aber ich habe mich neulich tatsächlich ein bisschen gefreut, dass der Arzt, der die Bilder die besagte zehntel Sekunde anschaute, bestätigte, dass da Handlungsbedarf besteht.

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Ich hatte nun endlich meinen Termin in der Abteilung Kardiologie und Angiologie der Uniklinik.
Das ganze Gewirr von merkwürdigen Symptomen scheint sich aufgeklärt zu haben.
Die untersuchende Oberärztin nahm sich viel Zeit für eine ausführliche Anamnese und die anschließenden Untersuchungen.Dabei wurden eine Optische Pulsoszillographie, eine Untersuchung der Venen in den Fingern beider Hände sowie eine Duplex-Sonographie der hirnversorgenden Arterien, der Extremitätenarterien sowie der Hals- und Armvenen durchgeführt.
Die druckschmerzhaften Verfärbungen an den Fingergelenken werden als paroxysmales Fingerhämatom (Achenbach-Syndrom) bezeichnet.Dieses soll harmlos sein und bevorzugt bei Frauen im mittleren Alter auftreten.Eine Therapie gibt es dafür nicht, die Symptome verschwinden so, wie sie gekommen sind.
Eine ICD-Elektroden-bedingte Thrombose konnte ausgeschlossen werden.
Allerdings sind meine Gefäße so zart und schmal, dass der venöse Abstrom durch die im entsprechenden Gefäß verlaufenden Sonden behindert wird.
Da kann man wohl nichts machen.Hat sich wahrscheinlich im Prozess des Einwachsens so entwickelt.Ich hoffe nicht, dass sich das Gefäß irgendwann ganz zusetzt.
So bleibt mir also nur, daß Ganze so hinzunehmen und mit der Halsveneneinflussstauung zu leben.