Defibrillator-Forum

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Hallo allerseits, möchte gern von eurem reichen Erfahrungsschatz profitieren und schildere mal mein Problem.Bin seit Wochen wegen einer Entzündung der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis) in Behandlung und nehme deswegen Prednisolon.Letzte Woche Kontrolltermin.Am Tag davor an zwei Finger beider Hände merkwürdige Verfärbungen rund um die mittleren Gelenke.Zeige das am nächsten Tag der Ärztin, denke, es ist vielleicht Nebenwirkung des Medikaments.Sie meint, kann aufgrund der Autoimmuner-krankung rheumatischen bedingt sein (Vaskulitis?) Zugezogener Arzt untersucht meine Schilddrüse und stellt starke Halsveneneinflussstauung fest.Fragt mich, ob das bekannt ist und ich eine Klappenerkrankung oder Endokarditis hätte.Danach zum Hausarzt und Überweisung ins Herzzentrum.Dort sollte ich gleich stationär aufgenommen werden.Da mein Sohn aber für Samstag eine Fahrt nach Oberwiesental gebucht hatte (der runde Geburtstag naht), habe ich dankend abgelehnt.So geht es nun am Dienstag rein.Meine Kardiologin, die ich zufällig traf, schaute sich die oberen Halsvenen an und meinte, das könnte auch an den Sonden vom Defi liegen, die dort verlaufen.Ich bin jetzt ziemlich durcheinander und frage mich, was da bloß wieder los ist.Endokarditis? Herzklappen? Rheuma? Thrombose? Defisonden? Vaskulitis? Vielleicht habt ihr eine Idee oder Ähnliches erlebt?
Gruß von Anett

Marie89 · Mitglied Beiträge: 71

Hallo Anett,

oha, da ist ja einiges bei dir, was Rätsel aufgibt.
Ich denke mal, dass wegen Hashimoto auch einige Laborparameter bestimmt wurden. Ist auch soetwas wie ein Struma im Spiel, könnte es da eine Verbindung zur Halsvenenstauung geben? Oder wie ist es mit der Herzfunktion, hat sich da was verschlechtert?

Um die Zusammenhänge zu verstehen ist es sicherlich gut, dass du in der Klinik durchgecheckt wirst und dort auch ein Blick auf das Autoimmungeschehen geworfen werden kann. Komisch allerdings, dass die Gelenkverfärbung (auch Schmerzen?) auftritt, wo du mit dem Prednisolon versorgt bist. Wenn das eine rheumatische Ursache hätte, wäre doch eigentlich zu erwarten, dass so ein Symptom eher zurückgeht, als dass es neu entsteht.

Wie geht es dir denn mit dem Herzen unter Prednisolon? Und wieviel nimmst du im Moment?

Sorry für die ganzen Fragen, musst nicht antworten, das war nur, was mir so spontan in den Kopf schießt.

Gutes Durchhalten bis Dienstag :-/!
Liebe Grüße,

Marie

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Hallo Marie,
danke für deine flotte Antwort, beantworte gern deine Fragen.
Laborwerte sind bestimmt worden, Befunde erst am Dienstag da.
Meine Schilddrüse ist vergrößert, viele Knoten, inklusive eines autonom funktionierenden.
Habe vor ca.zweieinhalb Jahren Ammiodaron genommen, danach fingen die Probleme mit der SD an.Allerdings wäre so eine Halsveneneinflussstauung doch eher aufgetreten, denn die Struma ist ja nicht neu, oder?
Herzfunktion war zur Defiauslese im Dezember unverändert, Rhythmusstörungen habe ich nach wie vor.Im linken Ringfinger ist der verfärbte Bereich druckschmerzhaft, rechter kleiner Finger verfärbt ohne Schmerzen, allerdings Kribbeln und Taubheitsgefühl in der Nacht.Beide leicht geschwollen.
Prednisolon nehme ich einige Wochen 5mg täglich. Ist wohl eine niedrige Dosierung, da die Blutwerte alle in Ordnung waren, keine erhöhten Entzündungswerte, keine Antikörper. Im Ultraschall der SD waren aber großflächig Entzündungsbereiche zu sehen.Alles merkwürdig. Darum hat meine Ärztin auch schon das zweite Mal einen Kollegen hinzugezogen.
Gruß Anett

Marie89 · Mitglied Beiträge: 71

Hm. Das sind ja Sachen...
was ein Mist, dass du dir die SD-Probleme durch Amiodaron eingehandelt hast.

Ja, stimmt, wenn du die Struma schon länger hast, dann wäre es schon eigenartig, dass jetzt etwas akutes dadurch ausgelöst wird. Dachte nur, wenn da gerade viel Action im Gewebe ist und Tendenz zur Vergrößerung, vielleicht drückt da irgendwo was auch auf Blutgefäße? Aber keine Ahnung, ob es soetwas gibt. Vielleicht ist es ja auch eher ein voneinander getrenntes Phänomen.

Aber die Kombi mit Halsvene und verfärbten Händen, aus denen scheinbar auch nicht alles so abfließt, wie es soll und staut, passt doch schon irgendwo zusammen, wenn irgendwo eine Blockade ist, die den Bereich verstopft/ abklemmt o.ä.?
Auch mit dem Kribbeln. Woher nun die vermeintliche Engstelle auch immer kommt... bist du für irgendwelche Gerinnungsstörungen, Thrombosen o.ä. anfällig (Prednisolon kann soetwas u.U. auch beeinflussen)?

Gut, wenn du bald durchgecheckt wirst!!

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Prinzipiell bin ich schon dafür, dass da mal geschaut wird, woran die Symptome liegen.

Nur nicht am gestrigen Tag, da stand Oberwiesental auf dem Plan :-)
Und das war richtig toll, habe lange nicht solche Massen an Schnee gesehen.Diese herrlich verschneiten Wälder... einfach gut für die Seele.
Da muss das Krankenhaus schon mal warten.

Zurück zum Thema: Das Amiodaron hatte ich gar nicht so lange genommen, nur ein paar Wochen.Hat aber gelangt, um heftige Nebenwirkungen zu bekommen.Starke Bauchschmerzen, Druck in der Lebergegend, Hautveränderungen... Und eben Veränderungen an der SD.
Gerinnungsstörungen sind vom Spezialisten ausgeschlossen wurden, obwohl bei mir jeder blutige Eingriff zu Schwierigkeiten bei der Blutstillung führt.Eine Thrombose hatte ich bisher noch nicht.
Na ja, mal schauen, was die Experten dazu sagen.Muss ja was sein.

SilkeB · Mitglied Beiträge: 126 Ort: Buchholz i.d.N.

Hallo Anett,

die Aussagen der Ärzte sind ja wirklich verwirrend.

Leider kann ich dir in keiner Weise weiterhelfen, doch ich drücke dir von Herzen die Daumen, dass sich alles schnell klärt und behoben werden kann!
<3

Liebe Grüße
Silke

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CPVT; 2013 prophylaktische ICD Implantation; seit 2016 lebensrettender Begleiter, Dez 2018 Implantation eines 2-Kammersystems in den Muskel

jutta43 · Mitglied Beiträge: 1119 Ort: 59427 Unna

Hallo Anett,
auch ich habe einige Jahre Amiodaron genommen, 4 Jahre, dann waren die Ablagerungen an den Augen so schlimm, dass sie bis ans Sehzentrum reichten. Zur gleichen Zeit kam ich ins KH - es wurde eine Kardioversion gemacht, weil mein Defi bei 150 Puls nicht zugeschlagen hatte (erst bei 165). Als ich den Ärzten von den extremen Ablagerungen erzählte, wurde Amiod. abgesetzt, von heute auf morgen........Die Augen sind schon wieder besser geworden!
Warst Du auch zur Kontrolle beim Augenarzt u n d beim Lungenfacharzt wegen Amiodaron?
Deine unklaren Sachen belasten Dich sicher, aber Du bist dann im KH gut aufgehoben, bis alles geklärt ist.
LG Jutta

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Jutta43

Anett · Mitglied Beiträge: 315 Ort: Sachsen

Liebe Silke, liebe Jutta!

Vielen Dank für die guten Wünsche.

Mit den Augen hatte ich keine Probleme, die Zeit der Einnahme war bei mir auch recht kurz.Für Probleme mit der Haut und der Schilddrüse hat es aber gereicht.Ich hatte das Amiodaron in der Klinik bekommen, nach der Entlassung, es war Sommer, war ich nur eine halbe Stunde ungeschützt in der Sonne und bekam sofort starken, juckenden Hautausschlag.Wahnsinn! Habe es dann aber vorrangig wegen der starken Bauchbeschwerden abgesetzt.Im übrigen hatte ich trotz des stark wirkenden Medikaments Kammertachykardien.
Beim Lungenfacharzt bin ich aufgrund leichten Asthmas sowieso.
Ich bin echt gespannt, was da morgen rauskommt.

Liebe Grüße an euch alle.

SilkeB · Mitglied Beiträge: 126 Ort: Buchholz i.d.N.

Hallo zusammen :-)

Ich habe es ja auch nur ganz kurz bekommen und noch während des Einschleichens erste Nebenwirkungen an Augen, Leber, Schilddrüse und Lunge bekommen. Vorhofflimmern und Kammerflimmern hatten sich ebenfall keineswegs verändert.
Dazu habe ich noch heftige Depressionen bekommen. Ich saß nur kraftlos und lethargisch auf dem Sofa herum und war der Meinung es geht allen besser ohne mich :-o
Wer mich kennt, der weiß das mir DAS so gar nicht entspricht! Schon gar nicht über Wochen hinweg.
Wir haben es auch ganz fix wieder abgesetzt.
Bei und CPVTlern ist es wohl auch nicht so "einfach" ;-)
War ein Versuch mit er Hoffnung, dass das Vorhofflimmern ein wenig eingedämmt wird.
Liebe Grüße,
Silke

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CPVT; 2013 prophylaktische ICD Implantation; seit 2016 lebensrettender Begleiter, Dez 2018 Implantation eines 2-Kammersystems in den Muskel

Christine · Mitglied Beiträge: 137 Ort: Celle

Wenn es eine Endokarditis wäre, hättest Du hohes Fieber, Schüttelfrost und natürlich entsprechend nachweisbar Bakterien bzw. stark erhöhte Entzündungswerte. Mich hat man damals sofort geschallt und es auch deutlich sehen können auf den Bildern. Bei Verdacht auf Befall der Klappen wird sofort ein Schluckecho gemacht. So schlecht wie damals, ging es mir noch nie und nie mehr wieder seit dem.(30% der Patienten mit Endokarditis versterben daran)

Die ausgestandene Endokartitis geht bei mir tatsächlich mit einer Stauung des Blutflusses in der Halsvene einher weil ich über 6 Wochen ZVKs im Hals hatte deren Zugänge sich auch manchmal leicht entzündeten. Durch die Vene lief auch das Defikabel das mir dort im Vorfeld schon oft einen blauen Arm und taube Finger beschert hatte. Die ganze Defianlage hat man jetzt auf die rechte Seite verlegt, der linke Arm wird nicht mehr blau und ich habe keine Probleme mehr.
Nach einem Gespräch mit dem Kardiologen weiß ich jetzt auch, daß man bei solch einer Stauung leider wenig machen kann, ein operativer Eingriff birgt sehr viele Risiken....
Ich finde es gelinde gesagt sehr übel daß mit Fachbegriffen im Vorfeld einer gesicherten Diagnose operiert wird und somit Ängste hochkommen die gar nicht nötig wären. Ich drücke die Daumen, daß Dir schnell geholfen werden kann!