Defibrillator-Forum

Kerstin67 · Mitglied Beiträge: 181

Hallo Kira,

mein Defi wurde so eingestellt, dass ich mindestens eine Frequenz von 60 habe.
Anfangs war das für mich auch sehr beängstigend, weil ich das als
“Herzrasen“ empfunden habe. Immer wenn der Defi stimuliert hat, hat
sich das wie ein “Purzelbaum“ in der Brust angefühlt.
Aber nach ein paar Tagen hab ich mich daran gewöhnt und möchte
den alten Zustand nicht wieder zurück.
Durch dir höhere Herzfrequenz kommt mehr Sauerstoff in die Muskeln und in
das Gehirn. Dadurch bin ich viel Leistungsfähiger, sowohl geistig als auch
körperlich. Ich “kippe“ auch nicht mehr sofort weg, nur weil ich mich mal
hinsetze.

Wenn der Arzt deiner Mutter eine Frequenz von 90 für richtig hält, dann
würde ich der Sache zumindest eine Chance geben und es ein paar Tage
versuchen. Wenn sie dann immer noch nicht damit klarkommt, kann sie
ja dann nach unten regeln lassen.

Liebe Grüße an deine Mutter
Kerstin

Long QT-Syndrom Typ 3

pinksand · Mitglied Beiträge: 160

Guten Morgen :-)

Ich selbst bin wenn ich nicht gerade tachykard bin sehr bradykard und habe meist nur einen Puls von 40 oder oft auch nur von 37, 38.
Deshalb darf ich keine Betablocker nehmen bzw. man müsste mir dann einen neuen Defi einbauen.
Hast du denn durch die niedrige Pulsfrequenz Einschränkungen, also wird dir schwindelig oder sonstiges?

Liebe Grüße

pinksand :-)

Long-QT-Syndrom
Herzstillstand mit Reanimation 2015

Kerstin67 · Mitglied Beiträge: 181

Hallo pinksand,

ich weiß zwar nicht, ob die Frage an mich ging, trotzdem möchte ich antworten.

Meine Frequenz lag teilweise bei ca.25 mit jeder Menge VES und ja, mir
war extrem schwindelig. Autofahren war nicht mehr möglich. Manchmal
hatte ich schon Probleme damit einfach nur geradeaus zu laufen.

Mein Defi mußte bisher noch nicht schocken, aber als Schrittmacher
möchte ich ihn nicht mehr missen.

LG
Kerstin

Long QT-Syndrom Typ 3

Gitarremann · Mitglied Beiträge: 819

Ich glaube hier gibt es ein paar Mißverständnisse. Bei Einstellungen, die im Zusammenhang mit einer Herzfrequenz von 60 oder 90 stehen, handelt es sich doch sicherlich um die Schrittmacherfunktion des Defis und nicht um eine wirkliche Schockabgabe. Dabei scheinen mir 60 und 90 auch keine Grenzwerte zu sein, bei denen die Schrittmacherfunktion ausgelöst wird, denn dazu liegen die Werte zu eindeutig im normalen Bereich, so dass es mir am logischsten erscheint, dass 60–90 der Zielbereich ist, auf den die Schrittmacherfunktion hinarbeitet, wenn irgendwelche Grenzwerte erreicht werden, die aber um Einiges darüber oder darunter liegen.

Da ich nun aber auch kein Mediziner bin, würde ich mir das am Besten beim Arzt nochmal genau erklären lassen.

Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
manche Menschen, die bestell'n mir Grüße, obwohl sie nicht wissen wollen wie's mir geht
ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
Was ich gerne hätt' das wäre eine Schaukel, dann würd' ich schaukeln und in den Himmel schau'n

LinchenT · Mitglied Beiträge: 110 Ort: Bayern

Wenn Frequenz < 60/min liegt, springt nicht die ICD-Komponente vom Gerät ein, also keine Schocks und auch keine ATPs, sondern nur die Schrittmacherfunktion, wobei die untere Grenze ja individuell bei jedem Patienten eingestellt wird und auch davon abhängt, ob man einen Betablocker oder ähnliches nimmt oder nicht.

Die Schock-/ATP-Funktion springt ab festgelegten hohen Frequenzen (meist > 180, auch wieder individuell) ein, da ja hier keine Schrittmacherfunktion dann nötig ist.

LinchenT
LQTS, S-ICD Emblem Boston Scientific

Kerstin67 · Mitglied Beiträge: 181

Hallo Gitarremann,

jetzt habe ich lange mit mit gekämpft, ob ich mich nochmal melde.

Danke für deine Erklärung.
Über den Begriff “Schock“ in Zusammenhang mit der Schrittmacherfunktion in Kiras Beitrag bin ich anfangs auch gestolpert, habe das aber erst einmal als irrelevant beiseite geschoben. Wenn Kiras Mutter das so empfindet, dann
bitte. Aber nach deinem Beitrag habe ich mich gefragt, ob das wirklich
so falsch ist. In beiden Fällen gibt der Defi einen elektrischen Impuls ab.
Der Unterschied liegt meines erachtens doch nur in der Stärke des Impulses.
Möglicherweise wurde Kiras Mutter die wirkungsweise des Defis ja so
erklärt.
Sollte ich hier völlig falsch liegen, würde ich mich freuen, wenn du mich
korrigierst.

LG
Kerstin

Long QT-Syndrom Typ 3

Gitarremann · Mitglied Beiträge: 819

Hallo Kerstin

Nee, nee, ich wollte auch keineswegs sowas damit sagen, dass das total falsch ist und man das richtig zu sagen hat. Das war nur ein kleiner Hinweis, dass da Potential für Mißverständnisse besteht. Wenn man einen Defi hat und spürt irgendwas Ungewöhliches (gerade am Anfang), hat man ja auch andere Sorgen, als sich mit fachlich korrekten Formulierungen auseinanderzusetzen.

Ich wollte damit eher die Angst nehmen, dass der Defi falsch eingestellt sein könnte und der nun bei einer normalen Herzfrequenz von 60 ständig wirklich schockt, da es ja so ähnlich geschrieben war und man diese Situation mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit ausschließen kann.

Ich schaue manchmal unter meine Füße, ob da wohl ein Verfallsdatum schon steht
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ich brauche wirklich keine Einbauküche, ich will mir auch kein kleines Häuschen bau'n
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Kerstin67 · Mitglied Beiträge: 181

Hallo Marcel,

ich denke, Kiras Mama hat nicht Angst vor dem Schock, sondern ein Problem
mit der künstlichen 90er Herzfrequenz.

Wenn man gewöhnt ist, dass das Herz nur alle 2 Sekunden einmal schlägt, dann
fühlt sich bereits eine 60er Frequenz wie eine Tachikardie an.

Es wäre aber schön, wenn Kira sich zu diesem Thema nochmals melden würde.

LG
Kerstin

Long QT-Syndrom Typ 3